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- Erscheinungsdatum
- 1934-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193401117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19340111
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19340111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-01
- Tag 1934-01-11
-
Monat
1934-01
-
Jahr
1934
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Gerichtssaal Urteile des Sächsischen Sondergerichls Das Sonderaericht für das Land Sachsen verurteilte wegen Sprengstoffvcrbrechens den Bauarbeiter Kuhne, den Maurer Weinhold, den Stuhlbauer Heinicke, den Gärtner Bernaisch aus Bannewitz und den Arbeiter Karl Dietze aus Dresden zu Zuchthausstrafen von 2 bis zu 4 Jahren. Der Bauarbeiter Perthel aus Chemnitz soll am 15. Au gust 1933 in Chemnitz auf dem Postplatz in einem Gespräch u. a. gesagt haben: „Hast Du schon einmal gesehen, daß Hitler das EK 1 trägt? Wer weiß, in welcher Etappe er sich das geholt hat." Der Angeklagte erhielt zehn Monate Gefängnis. Der Sattler Hübner aus Rammenau erklärte Mitte September in Kindisch u. a., er gebe nichts zur Hit lerspende, es würde doch im Sekt vertan. Im Oktober hatte er den Führer als „verbesserten Kommunisten" bezeichnet- Der Angeklagte wurde zu zehn Monaten Gefängnis verur teilt. Die Strafkammer des Landgerichts Bautzen verurteilte den vierzig Jahre alten Schneider Emil Witek aus Groß postwitz, einen naturalisierten Tschechen, wegen Vergehens gegen die Verordnung zum Schutz von Volk und Staat zu fünf Monaten Gefäntznis. W., der als geistiger Führer der Großpostwitzer Kommunisten galt, hatte nm 10. November 1933 in betrunkenem Zustand sich in Schimpfreden gegen die NSDAP und die Reichsregieruug ergangen. In der Ver handlung kam zur Sprache, daß Witek erst kürzlich aus der Schutzhaft entlassene junge Leute über konnnnnistiiche Ideen unterrichtet hatte, ol wohl er früher die schriftliche Erklärung abgegeben hatte, sich nie wieder in kommunistischem Sinne betätigen zu wollen. Sächsische Nachrichten Tharandt. Das Schloß wird zwangsverstti» gert. Das hiesige Schloß, das durch den „Goldmacher" Tausend unrühmlich bekannt geworden ist, soll am 16. nuar zwangsversteigert werden. Der Bersteigerungswert ist mit 17 000 RM veranschlagt. Riesa. Spende für das Winterhilfswerk. Die Stadtbank überwies anläßlich ihres 2öjährigen Bestehet^ dem Winterhilfswerk eine Jubiläumsspende in Höhe vöp 1000 RM, bestehend aus tausend Warengutscheinen zu einer Reichsmark. Leipzig. DieArbeitdesWinterhilfswerks. Durch das Winterhilfswerk wurden hier 140 000 Parteien (270 Ü00 Köpfe) unterstützt, während durch behördliche Maß nahmen nur etwa 100 000 Parteien unterstützt werden. Die vom Winterhilfswerk mehr erfaßten 40 000 Parteien sind aus Volksgenossen mit nur geringem Arbeitseinkommen zu sammengesetzt; io konnten monatlich als zusätzliche Unter stützungen Geld- und Sachspenden im Werte von etwa NM 350000 verteilt werden und davon sind etwa 200 000 RM durch restliche Sammlungen aufgebracht worden. Von Ok tober bis Dezember wurden insgesamt 750 000 RM gesam melt; die Nothilfe brachte im gleichen Zeitraum des Äor- jahres 300 000 RM zusammen. Verteilt wurden in diesem Zeitraum 1933 insgesamt 1 070 000 RM (gegen 360 000 RM durch die Nothilfe im gleichen Zeitraum des Vorjahres). Jede Familie mit zwei oder mehr Kindern erhielt vor Weih nachten einen Gutschein über 5 RM zur Beschaffung von Lebensmitteln, für den 17,5 Pfund Lebensmittel bester Be schaffenheit geiiefert wurden. Bedürftige ohne Familie wur den ebenfalls ausreichend unterstützt, so daß hier in Leipzig das Wort des Führers zur Wahrheit wurde: Zu Weihnach ten soll kein Deutscher hungern! Leipzig. Anzahlungsbetrüger. Der Elektro techniker Heinrich Arthur Möckel, 38 Jahre alt, schädigte mehrere Personen dadurch, in dem er ihnen vorspiegelte, zu vorteilhaften Preisen Lederjacken besorgen zu können. Er ließ sich Anzahlungen in verschiedener Höhe geben und ver schwand. Chemnitz. Brandstiftung. Wie die von der Kri minalpolizei über die Ursache des Brandes in dem SA-Heim in der Dorkstraße angestellten Ermittelungen ergaben, liegt Brandstiftung vor. Schwarzenberg. Rodel unglück. Die achtjährige Tochter des Erwerbslosen Lcibelt fuhr mit ihrem Rodel schlitten gegen einen Lastkraftwagen; sie erlitt dabei so schwere Kopf- und Beinverletzungen, daß sie noch am gleichen Tag im hiesigen Krankenhaus starb. Rauhen. EineFamilientragödie ereignete sich in der Familie des Eilenbahnbeamten Bretschneider. Dieser stürzte sich plötzlich in einem Anfall von geistiger Verwir rung mit einem Messer auf seine Frau und verletzte sie schwer. Darauf durchschallt er sich die Pulsader und starb in kurzer Zeit an Verblutung. Die Frau wurde ins Kranken- Haus eingeliefert. Das Ehepaar besitzt zwei schulpflichtige Kinder. Der Grund zu der Tat soll darin zu suchen fein, daß Bretschneider eine Prüfung nicht bestanden hatte. WM» WMMW iUMUmWttUU Mknister Dr. Schmidt im arbeitsrechtlichen Institut der Universität Leipzig, S. Januar. 3m Zuge der Umgestaltung der Aus bildung des akademischen Nachwuchses im Sinne der neuen Zeil hat das Sächsisch« ArdeitS- und Wohlfahrtsministerium neue Wege beschritten, um Praris und Theorie zum Wohl der Gesamtheit zu vereinigen und zur bestmöglichen Wirkung zu bringen, Im Institut für Arveitsrecht an dir Universität werden die Sachbearbeiter des Ministeriums Borträge über wichtige Fragen des ArbeitsrcchtS und der Sozialversicherung hasten. Auf der anderen Seite sollen die Seminar- und Doklorarbeiten beim Institut so gestellt werden, daß sie der Gesamtheit nutzbar gemacht werden können und nicht in den Schränken verschwinden. Die Verfasser von Arbeiten, de- r«n Gedanken in irgend einer Form in der Praxis verwertet wer den köpnen, sollen durch das Ministerium eine öffentliche Aner- Kennung erhallen. Die Reihe der Vorlräge eröffnete Arbcils- und Mohlfahrts- minister Dr. Schmidt selbst mit „Gedanken zur Umgestaltung der Sozialversicherung". An den Anfang seiner höchst lehrreichen Aus führungen slellle er dieForderung, daß an den wertvollen ethischen Grundgedanken der Sozialversicherung auch im neuen Staat nicht gerüttelt werden dürfe. Das vielfach befürwortete Zwangsspar- kassensyslem sei verfehlt, weil es nur auf den Vorteil dos Einzel nen gestellt sei und dem Gedanken, daß der Starke dem Schwachen zu helfen habe, nichl Rechnung trage. Der Hauptwerk sei ans das Wort „Versicherung" zu legen, d. h. auf den Grundsatz von Dck- kung und Leistung. Die Sozialversicherung habe mil Fürsorge nichts zu tun, die Sache der Gemeinde und des Staals sei. Eine Sanierung, namentlich der Invalidenversicherung, sei nur möglich, wenn fürsorgcrische Maßnahmen von ihr völlig gelöst werden. Bei Besprechung der einzelnen Arlen der Sozialversicherung erklärte der Redner zur Unfallversicherung, daß die jetzige Gliede- «om letzten Eintopssonntag Von H. W. Schrat dt. In einer Wirtschaft sitzt mir gegenüber ein junges Pär chen vor seinem Eintopf, d. h. es waren zwei Töpfe, jeder einen. Inhalt, wie nett, daß man das weiß, genau wie bei mir, Gulasch mit Kartoffeln. Es ist nicht jedermanns Sache, Kartoffeln nicht gerade in kleineren Mengen zu sich zu neh men, mein männliches vis-a-vis bestellt deshalb noch einmal Kartoffeln nach. — Und der Ober, ich weiß, es ist ein SS.- Mann, sieht den Besteller ganz ruhig an, er spricht nicht ein Wort, und der junge Mann stottert etwas von „dann ein Stück Brot". Der Ober spricht noch immer kein Wort. Plötzlich hat der junge Mann begriffen, er wird ganz rot, sagt nichts, macht keine Bestellung. Bei der Bezahlung gibt der Belehrte 50 Rpf. extra. Das ist Volksgemeinschaft — Eintopfgemeinschaft. * Ein anderes Bild. Durch die offene Scitentür im glei chen Restaurant sehe ich zwei Gäste. Ich habe so das Ge fühl, daß es Ausländer sein müssen, und ich bin gespannt, was sie bestellen werden. Ich lausche angespannt und höre: j „Bitte, Karte für Essen." Der Ober gibt wortlos die Karte. Oie Gäste bestellen mit Hilfe der Karte. Der Ober schüttelt s den Kopf, er kann sich nicht jo recht verständlich machen, es - sind tatsächlich Ausländer, Amerikaner. Ich sehe wie der > Ober mit dem Finger auf das Eintopfgericht deutet und sehe ! ruch, wie die beiden Gäste den Kopf schütteln und auf das - zeigen, was sie gern essen möchten. Der Ober ist ratlos. Endlich konimt ihm ein Gedanke. Ich sehe wie er auf den oberen Rand der Speisekarte zeigt. Ich nehme die Hochkirch. Führerflucht. Auf der Staatsstraße nach Löbau wurde der 52 Jahre alte Arbeiter Max Hoff mann aus Reichenbach (Oberlausitz) auf seinem Rad von einem Kraftwagen angefahren und so schwer verletzt daß er bald darnach starb. Der Führer des Kraftwagens, der ohne Zweifel den schweren Unfall bemerkte, kümmerte sich nicht um den Verunglückten, sondern flüchtete. Vorläufig keine neuen Monatsnamen im amtlichen Verkehr Nach einer Mitteilung des Reichsinnenministers wird die Frage, ob die bisherigen Monatsnamen durch neue, rein deutsche Bezeichnungen zu ersetzen sind, zur Zell im Reichs innenministerium geprüft. Um Irrtümern und Mißver ständnissen vorzubeugen, wird vom Sächsischen Gesamtmini sterium angeordnet, daß bis zur endgültigen Klärung dieser Frage von dem Gebrauch neuer Monatsbczeichnungen im amtlichen Verkehr abzusehen ist. Einweisung des neuen Landesposaunenmeister. In der kleinen Ehrlichschen Gestistskirche in Dresden wurde der neue sächsische Landesposaunenmeister, Pfar rer Teichert aus Langenbernsdorf, durch den Oberkirchenrat Wendelin in sein Amt eingewiesen, das vor ihm zwanzig Jahre lang Landesposaunenmeister Adolf Mül ler im Dienst der Posaunenmission versehen hatte. Nachdem Pfarrer Vogel den Lebenslauf des neuen Vereinsgeistlichen verlesen hatte, überreichte ihm Oberkirchenrat Michael die Berufungsurkunde, worauf Oberkirchenrat Wendelin die feierliche Verpflichtung vornahm. Nach gemeinsamem Ge sang legte Pfarrer Teichert in seiner Predigt das Programm seiner Arbeit dar. Die Feierstunde wurde von machtvollen Posaunenklängen umrahmt. Günstige Wirtschaftslage im Chemnitzer Bezirk Wie Amtshauptmann Dr. Ringel im Bezirksausschuß Chemnitz mitteilte, hat die Industrie des Chemnitzer Bezirks durch das Weihnachtsgeschäft eine erfreuliche Belebung er fahren, so daß die Zahl der Erwerbslosen nickt, wie in den Vorjahren, sich erhöhte. Besonders die Wirkstoffunterneh mungen hatten stark zu tun, und auch die Beschäftigung--» Verhältnisse in der Eisen-, Maschinen- und Metallwarenindu strie haben sich wider Erwarten nicht verschlechtert. Die Bautätigkeit ließ allerdings infolge des Frostes stark nach, so daß im wesentlichen nur Jnnenarbeiten ausgeführt wur den. Bei der in Klaffenbach in Angriff genommenen Würsch nitzbachregulierung konnten dreißig Erwerbslose eingestellt werden. Weitere 600 000 RM für Instandsehungsarbellen in Chemnitz Wie das Siedlungsamt der Stadt Chemnitz mitteilt, sind die im Oktober 1933 als Instandsetzung?- und Umbauzu schüsse des Reiches zugeteilten 1 180 000 RM im Laufe des Monats Dezember restlos aufgebrauchl morden, io daß das Siedlungsamt beim Arbeits- und Wohlfahrtsministerium die Bereitstellung weiterer Mittel beantragen mußte Daraufhin sind erneut 600 000 RM zur Verfügung gestellt worden, die wiederum so schnell wie möglich zur Verteilung gebracht werden sollen. Die Zahl der vorliegenden und weiter ein gehenden Anträge ist auch jetzt noch ganz beträchtlich. rung in Berufsgenossenschafi«», die sich aus egoistischen Motiven der Unternehmergruppen Herans ergeben, mit den Berufen ober nichts zu Inn hätten, aus die Dauer untragbar sei. Das Ziel müsse die örtliche Gliederung in Unfallhastpflichtgenossenschaften sein, die sich zwangsmäßig zu Pflichtverbänden zusommenzuschließen hät ten. Diese Pfuchlverbände wieder hätten «ine Gemeinlast zu Aus gleichszwecken zu schaffen. In der örtlichen Gliederung könnten die «Inzelnen Berufe unschwer in der Ausgestaltung der Gefahren- tarise berücksichtigt werden. Die jetzt den VerufSaenosienschafien (Haftpflichtversicherung der Unternehmer) angeschlossene Unfallver sicherung der Unternehmer selbst könne aufrcchlerlMkn werden, müsse aber rechnungsmäßig völlig von der Haftpflichtversicherung getrennt geführt werden. Für die Krankenversicherung lehnt« -er Minister die in der letzten Zeit vielfach geforderte Lerussständische Gliederung ab, da sich daraus unfehlbar wiederum eine Gliederung nach Betrieben ergeben müßt«. Er forderte unter Wegfall sämtlicher Betriebs-, Ersatz- und Innungskassen die rein örtliche Gliederung mil Zusam menschluß zu Pflichlvcrbänden und Schaffung einer Gemcinlafl für die großen Ausgaben, wie Errichtung von Genesungsheimen nsw. Nur so könne das zu erstrebende Ziel erreicht werden, daß für gleiche Beiträge überall in Deutschland gleiche Leistungen gewährt werden. Durch Zusammenschluß der Pflichloerbandc sei cs dann auch möglich, an ganz große bevölkenrngspolitische Maßnahmen heranzugchen. An der Invalidenversicherung sei grundsätzlich nichts zu än dern. Die Angestelllenvcrsichcrung sei mit ihr zu vereinigen, da die neue Zelt Klassenunterschiede nicht mehr kenne und den ein heitlichen Begriff des „Arbeiters derStirn und derFausl" geformt habe. Damit würde auch viel Verwaltungsleerlauf verschwinden. Ilm Härten zu vermeiden, könnten Sonderlaslen gebildet werden. Die Verbindung von Kranken- und Rentenversicherung sei aber abzulchnen. meine und lese: „Heute nur Eintopfgericht." Es dämmert den Amerikanern, sie müssen doch wohl irgendwo schon etwas von dem Kampf des deutschen Volkes für die Winterhilfe gehört haben. Sie lachen ein breites, behäbiges Lachen: „Oh good, nur eins, not more than eoerybody in Deutsch land." Auch sie haben begriffen und sich gern gefügt. Ich habe mich wieder gefreut, und der Ober auch, als er mir nachher erzählte, daß sie weit mehr als notwendig für die Winterhilfe bezahlten. * Und ein drittes Bild. In einem anderen Restaurant sind die Tische zusammengerückt, es werden Menschen ge speist. Irgendeine Belegschaft irgendeines Betriebes hat von ihrem Lohn soviel abgegeben, daß allsonntäglich eine ansehn liche Zahl armer Volksgenossen sattgemacht werden können. Hier in dem warmen Raum sitzen sie nun mit frohen Ge sichtern an sauber gedeckten Tischen und freuen sich des «armen Essens. Und dazwischen die gleichen Volksgenossen, ! lüe von ihrem Lohn gegeben haben, die Essenden bedienend. ! Vielleicht mancher, der nur den Federhalter zu führen ver steht, übt sich hier frohen Herzens im Beruf eines Kellners. Und zwischen den Tischreihen Stenotypistinnen, die vielleicht ms jetzt nur die Tasten bearbeitet haben, sie werden hier Hausmütter, ohne es zu merken, und erleben die Sorgen des Mtags, die sie vielleicht bis jetzt nicht gekannt haben. Füh len die Seelen ihrer Volksgenossen und sehen die heißen klugen der Kinder. Sie freuen sich, hier endlich mehr sein zu dürfen als Arbeitsmaschinen, eins zu sein mit denen, denen sie geben und dienen dürfen. Volksgemeinschaft, der Segen des — Eintopf-Sonntags. ÄMieWWM oder Mrrrgedanke Volksbildung-Minister Dr. Harlnacke über die Aufgaben der Schule Auf Einladung des Vereins Deutscher Studenten sprach in der Aula der Technischen Hochschule in Dresden Volks bildungsminister Dr. Hartnacke über „Aufstiegswahn oder Führergedanke". Es sei unmöglich, die naturgegebenen Un gleichheiten der Begabung und der Bildungsmöglichkeiten auszugleichen. Es komme vielmehr darauf an, diese Unter- ' schiede erträglich und verständlich zu machen. Der National sozialismus sei von Gleichmacherei weit entfernt. Richt jedemdasGleichesondernjedemdasSeine — sei nationalsozialistischer Grundsatz. Der liberalistische Auf stiegswahn versuchte, einen Ausgleich auf der oberen Bil dungsebene herbeizuführen; das konnte nicht glücken, weil man die von der Natur gezogenen Grenzen der geistigen Bildungsfähigkeit nicht erkannte, nicht erkennen wollte, denn diese Erkenntnis wäre ein Hindernis für die erstrebten poli tischen Ziele gewesen. Von diesem Grundgedanken aus entwickelte der Vor tragende die Folgerungen für unser Schulwesen. Die Schule müsse aus einem Berechtigungsinstitut wieder eine Bildungs stätte werden. Es widerspräche den biologischen Tatsachen, wenn die Leistungsschule gleichmäßig von Schülern aus allen Schichten besetzt würde; vielmehr müßten die vorhandenen Begabungen mMichst gut ausgebildet werden, damit Deutschland im Wettbewerb der Völker bestehen könne. Der Minister wies dann auf die Folgen hin, die sich aus der Ue- berfüllung der höheren Bildungswege ergäben: Beseitigung des Auslesewertes, Senkung des erreichbaren Leistungsstan- des, Tempoverluste, Geburtenrückgang durch zu spätes Hei raten. Daher sei es eine deutsche Lebensnotwendig keit geworden, die Pforten der Hochschulen zu verenge». Da jährlich nur 7000 bis 8000 Abiturienten gebraucht würden, sei es eine große Milde, wenn das Reichs ministerium noch 15 000 zum Studium zulassen wolle. Der Minister betonte, daß der Aufsticgswahn durch den s Gedanken der Führerbildung abgelöst werden müsse. Ieder- s mann müsse sich dort einfügen, wo der Staat ihn brauche. ; Ohne das nötige Erbgut an Begabung sei aber Erziehung zum Führer unmöglich. Auch die Schule müsse in den Stand gesetzt werden, dem besten Erbgut Daseinsmöglichkeiten zu gewähren. Die Begrenzung des Hochschulzuganges sei jeden falls die beste Hilse für die Zukunft und auch im gesamten Bildungswesen solle der Führergcdanke maßgebend sein Das allgemeine Ziel heiße: In volksbiolagischer Ausrichtung des Bildungswesens hinein in eine neue Zickunft für Volk und Vaterland! Handel und Börse Dresdner Börse vom IU. Januar. Da die Geschäftstätigkeit ! merklich nachließ und vereinzelt Angebot zu Tage trat, kam es j überwiegend zu Abschwächungen Eine Ausnahme machten Tex- tilwerte. Dittersdorser Filz 8, Kammgarn Schedewitz 5, Plaue- , ner Gardinen 1,75 und Geraer Strickgarn 1.5 Prozent fester, j Erste Kulm 3,75, Felsenlellcr und Radeberger je 1,5 Prozent schwächer, während Rizzi 5.25 Prozent gewannen. Elektra ver- loren 2 Prozent. Wunderlich verkehrten um 1,5, Union Diehl um 2 und Eörlitzer Waggon um 2.3 Prozent fester. Anleihen kamen fast durchweg gering abgeschwächt zur Notiz. Leipziger Börse vom 18. Januar. 2m Einklang mit der Berliner Börse lagen hier die Kurse überwiegend schwach. Reichsbank büßten 1,5 Prozent ein Färberei Glauchau gewan nen 2 Prozent. Auch am Markt der festverzinslichen Werte ließ das Geschäft bei kleinen Einbußen bemerkenswert nach j Chemnitzer Getreidegrotzmarkt vom 10. Januar. Weizen: Handelspreis 186, Erzeugerpreis 186; Roggen: Handelspreis 158, Erzeugerpreis 155; Sandroggen 161; Sommergerste 182 ! bis 190 Wintergerste 166-170; Hafer 141-146: Mais La i Plata 208' cinguantin 218; Weizenmehl Auszug 36,75—37,75; i Roggenmehl 25,25; Welzenkleie 11,75—12; Roggenkleie 10,80 bis 11; Wiesenhcu lose 7,25; drahtgcpr. 8; Eetreidestroh draht- gepreßt 2,25. Berliner Effektenbörse Die Aktienmärkte der Berliner Effektenböric vom Mittwoch waren verschiedenen Schwankungen bei nicht einheitlicher Hal tung unterworfen. Stärker gedrückt waren Nordd. Lloyd und Hapag. Zum Schluß lagen die Notierungen aber zumeist über den Anfangskurfcn. Auch am Rcntcnmarkt konnte sich keine ein heitliche Tendenz herausbildcn. Neubesitzanleihe crösjnete mit i 18,90 (19,45). Später trat dann eine Erholung ein (19,20). Als ! sehr widerstandsfähig erwiesen sich Neichsbahnvorzugsakticn und s Altbesitzanleihe, die aus 95,50 anzog. Provinz-, Stadtanlcihen und Kommunalobligationen waren nicht ganz einheitlich; das gleiche war auch bei den Industrieobligationen der Fall. Am Devisenmarkt kam es zu keinen erwähnenswerten Ber- i nndcrungen. Der Dollar wurde amtlich mit 2,685 (2.695). da, , Pfund mit I3.67 (13.70) festgesetzt. Devisenkurse. Dollar 2.682 (Geld) 2.688 (Brief), engt. Pfund 13,655 13,685, Holland Gulden 168,58 168,92, Belga (Belgien) > 58,21 58,36, »al Lira 21,98 22,02, da». Krone 60,94 61,06, nor wegische Krone 68,63 68,77, französ. Franken 16,41 16,45, tjchcch
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