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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg n. U. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— AM. mit Zukragen: einzelne Nr. 10 Rpfg. :: Gemelnüe-Verbanos-Glrokonko Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschaft, des Stadlrats und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite Millimeterzeile 6 Rpfg.; im Textleil di« 03 Millimeter breite Millimeterzelle 18 Npfg. Anzeigenschluß 10 Uhr vorm. D.-A. Xll. 1335 Hauptschristleiter und verantwortlicher Anzeigenleiter: Felix Zehne Druck und Verlag: Carl Zehne in Dippoldiswalde Nr. 9 Donnerstag, am 11. Januar 1934 100. Jahrgang Sertliches und SiilWes Starke Zunahme der Rundfunkteilnehmer. Die Gesamt zahl der Rundfunkteilnehmer in Deutschland betrug am 1. Januar 1934 5 052 607 gegenüber 4 837 549 am 1. Dezember und 4 307 722 am 1. Januar 1933. Hiernach ist im Laufe des Dezember 1933 eine Zunahme von 215 058 Teilnehmern (4,4 o. H.) und im Laufe des Kalenderjahres 1933 eine Zu nahme von 744 885 (17,3 v. H.) eingetreten. Unter der Ge samtzahl am 1. Januar befinden sich 508 429 Rundfunkteil nehmer, denen die Rundfunkgebühren erlassen sind, gegen über 499 079 am 1. Dezember und 512141 am 1. Januar 1933. — Wegen unbefugter Errichtung einer Kurzwellensende anlage ist vor kurzem ein bisher noch nicht vorbestrafter Elektriker (nicht hier oder in der Umgebung) zu einer ein monatigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Dabei Hai das Gericht Milde walten lassen, weil der Täler bisher noch nicht vorbestraft war und weil ihm der Betrieb der Anlage nicht nachzuweisen war. Die zur Anlage gehörenden Gegenstände und Apparateteile sind eingezogen worden. — Verwilderung der Zahlungsarten. Wenn auch mit Befriedigung festgeslellt werden kann, daß zahlreiche einsichtige und ihrer Verantwortung als deutsche Kaufleute bemühte Firmen sich unseres Appells zur Wiederherstellung der kaufmännischen Moral auf dem Gebiete des Zahlungs wesens angenommen haben, so ist dies doch bedauerliche» weise noch nicht restlos geschehen. Die Industrie- und Handels kammer Dresden weist deshalb erneut darauf hin, dah alle Unsitten, die sich in den vergangenen Jahren auf dem Ge biete des Zahlungswesens im geschäftlichen Leben breit ge macht haben, nachdrücklichst bekämpft werden. Das national sozialistische Ziel, das durchgesetzt werden wird, ist die voll ständige Rückkehr von Treu und Glauben sowie von Ehre und Anstand im kaufmännischen Leben. Diese Auffassung wird auch gegenüber demjenigen zur Geltung gebracht werden, der nicht von selbst das zur Gesundung unseres gesamten Wirtschaftslebens erforderliche Verhalten zeigt. yeickstädl. Der Gesangverein „Heimatlied", Reichstädt hielt am I. Weihnachtsfeiertag im oberen Gasthof ein Ee- sangskonzert mit Theateiaufführung ab. Die gutgelungene Aufführung wurde durch einen sehr guten Besuch belohnt und es konnte der Betrag vom 96 Mark dem örtlichen Winter hilfswerk zugeführt werden. yeictlstüdk. Am Dienstag abend hatten sich 25 Frauen und Mädchen im Gasthaus „zu den Linden" zusammenge funden, um eine Ortsgruppe der NS. Frauenschaft zu gründen. Die Kreisleiterin, Frl. Schwenke, Malter, erläuterte eingehend die Zwecke und Ziele der NS.> Frauenschaften, anschließend wurde auch sofort eine NS.-Frauengruppe Reichstädt ge gründet. Von den Anwesenden meldeten sich 17 Frauen ein- schlietzlich Mädchen an, grau Thomas, ein« geborene Sudeten deutsche, wurde zur Leiterin und Frau Elisabeth Schuster zur Kassiererin einannt. In der Hoffnung, dah noch recht viele Frauen und Mädchen den Weg zu der neu gegründeten Gruppe finden möchten, schloß der Ortsgruppenleiter, Pg. Gutsbesitzer Paul Zinimermann nach Dank an Frl. Schwenke und Festsrtzen des Pflichtabendsjdie Versammlung^mit^Heil Hitler) Reinholdshain. Wie ost lesen wir, daß ein wackerer Kämpfer eines oder mehrerer Kriege zur großen Armee abgerufen wurde! — Und wie wenig hören wir von des Kämpfers treuesten Begleitern in solchen Kriegen, seines Pserdes oder Meldehundes. Vergangener Tage wurde ein solch treues Pferd von seinem irdischen Dasein erlöst. Es hat mit seinem Herrn den Krieg mitgemacht und wurde 1919 mit in dessen Wirt schaft genommen, nachdem es käuflich erworben worden war. Es war das der „Dachs" des Bauern Albin Müller und stand im gesegneten Alter von 29 Jahren. Trotz arbeitsreichstem Schaffen hat es dieses hohe Alter erreicht. ! Seifersdorf. Der Helmatverein hielt am Dienstag abend Im Gasthof „Zum Erbgerlchl" eine Mo nalsversammlung ob. Nach zwei Neuaufnahmen pah der Vereinssührer Pg. Kantor Weber Bericht von der In Paulshain stattgefundencn Vorstands- befprechung, über die Durchführung des Kurendcsingens am 3. Advent und am Montag darauf in Spechlritz. Die Heimatfreunde möchten dafür Sorge tragen, daß die Bevölkerung der -Wieder erweckung des Kurendestngens Verständnis enlgegenbrlnge, Der Vereinsführer dankte Heimatfreund Querner, daß er durch Bereit- stellen eines Zimmers die Errichtung des Heimatmuseums er möglichst hat und immer die Bestrebungen des Helmatvereins tat kräftig unterstützt. Da der „Vater des Gedankens", Lehrer Grunicke, nicht mehr Mitglied Ist, wurde er als außerordentliches Mitglied zum Leiter des Heimatmuseums ernannt. Er wird sich gern weiterhin tn den Dienst heimatkundlicher Forschung stellen. Dev Endkampf um die Saar Die kommende Tagung des Oölkerbundsrates Genf, 11. Januar. Der Vorsitzende der in der nächsten Woche beginnen den 78. Tagung des Völkerbuudsrates wird der polnische Außenminister Beck sein. Für England wird Außcrmini- stcr Simon und für Frankreich Paul-Boncour an den Ver- s Handlungen teilnehmen. Es ist die erste Tagung des Rates i seit dem Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund. Hauptgcgensiand dec Tagung wird die Volksabstim mung im Saargebiet sein, zu der jetzt der Rat die Vor- , bcreikungen zu treffen hat. Vor altem soll der Rat den Zeitpunkt der Abstimmung fesisehen. Eine Verlautbarung ! des Völkerbundes erinnert daran, daß der Rat nach dem j Versailler Vertrag „die Freiheit, das geheime Vorgehen und die Ehrlichkeit der Abstimmung zu sichern habe". ! Außerdem habe der Rat, wie es in der Verlautbarung weiter heißt, nach der Abstimmung durch Mehrheits beschluß die Staakszugehörigkeit des Saargebietcs zu be stimmen, indem er dem durch die Abstimmung ausgedrück ten Munsch der Bevölkerung Rechnung tragen werde. Weiter ist von Interesse ein Brief des Danziger Völ kerbundskommissars, in dem dieser den Rat bittet, die Frage der Danziger Verfassung zu prüfen. Dabei erwähnt der 'Völkerbundskommissar auch die Angelegenheit der ver botenen Zeitungen. Ferner werden verschiedene Eingaben deutscher Minderheitsangchöriger in Polen zur Verhand lung kommen. Der Vorsitzende der Abrüstungskonferenz Henderson wird ebenfalls im Laufe der nächsten Woche eintrcffcn, um die Möglichkeiten einer Wiederaufnahme der Ab rüstungsverhandlungen zu besprechen. Der Pariser „Ma- tin" kündigt für Ende des Monats den Besuch Norman Davis' in Europa an. Es sei nicht ausgeschlossen, daß der auf den 21. Januar anberaumte Zusammentritt des Büros der Abrüstungskonferenz um einige Tage verschoben werde, um Norman Davis die Teilnahme an den Abrüstungs verhandlungen zu ermöglichen. Frsnkreich; WiNiirhrrrMst Ein Briefwechsel zwischen Röchling und Guilleaume. Nach dem Röchlingprozeß hat wegen der Schutfrage zwischen Röchling und dem Generaldirektor der französi schen Saargrubenverwaltung Guilleaume ein Briefwech sel stattgefunden, der nunmehr veröffentlicht wird. Röchling hatte im Prozeß ausgesagi, er habe bei Guilleaume Vorstellungen in der Frage der französischen Schule erhoben. Es sei aber alles beim alten geblieben. Darauf schreibt Guilleaume, er habe es damals abgelehnt, sich mit Röchling über andere als wirtschaftliche Fragen zu unterhalten. Röchling gibt "das in seiner Antwort an Guilleaume zu, bemerkt aber, daß man sich trotzdem eine ganze Zeit über das in Betracht kommende Kapitel unter halten habe. Er weist weiter darauf hin, daß, laut Zcugen- Den Höhepunkt des 25 jährigen Bestehens, welches am 19. Zuli - d. Z als Heimatfest gefeiert wird, soll die Errichtung eines Aus sichtsturmes auf der Erashöhe bilden. Heimatfreunde Quener und Grumbt mochten an Hand von Skizzen einzelne Ausführungen über den vorzunchmenden Bau. Nege Aussprache entspann sich über die Finanzierung. Der Vorstand wird bis zur Hauptversamm lung einen Finonzierungsplan aufstellen. Der Vereinssührer bat , zum Schluß, weiter treue Heimatfreunde zu bleiben zur Förderung : unserer Bestrebungen, zur Freude des Ortes und zur Heran- , Ziehung recht vieler Gäste. , Dresden. In Langebrück, wo er seit zwei Jahren im , wohlverdienten Ruhestand lebte, verstarb am Sonntag der s Pfarrer Johannes Friedrich Jäckel. Er war 41 Jahre lang ! Geistlicher an der Christus-Kirche in Freital-Deuben, sowie in i nichreren anderen Gemeinden. Meißer. Ein 7jähriger Schulknabe, der beim Rodeln gegen einen Baum gefahren war, wurde ins hiesige Krankenhaus ! eingeliefert.jDort ist er gestern infolge des erlittenen Schädel- j bruches erlegen. j Leipzig. Die Deutsche Bücherei, die sich zu einem ganz i einzigartigen Kulturinstitut, wie es in der ganzen Welt nicht i besteht, entwickelt hat, wird die ihr zur Verfügung stehenden - Räume am 31. März 1935 voll belegt haben. Das Bücherei- : gebäude muß daher eine Erweiterung erfahren, damit die Arbeiten der Bücherei nicht eine Unterbrechung erfahren, die einer Vernichtung gleichkommen würde. Der erforderliche Er- : gänzungsbau v ird nach den Anschlägen einen Kostenaufwand j von 600 000 RM. verursachen. Den Bemühungen der zu ständigen Stellen und des Rats der Stadt Leipzig ist es ge- ! lungen, aus den beim Reichsarbeitsministerium zur Verfügung stehenden Mitteln diesen Betrag zu erhalten. Die Verpflich- ! tungen für Tilgung und Verzinsung hat nach dem vorliegenden Vertrag der sächsische Staat zu tragen. Da dieser hierzu allein s nicht in der Lage ist, hat das Reich zwei Fünftel dieser Ver- - ps ichtungen übernommen, während auf den sächsischen Staat ebenfalls zwei Fünftel und auf die Stadt Leipzig ein Fünftel entfallen. Borm. Der Mörder des Plantagenbcsitzers Karie in Benn dorf, der wie erinnerlich am Sonntag, dem 17. Dezember in seinem Hause tot aufgefunden wurde, konnte bisher nicht er mittelt werden. Tatverdächllg ist ein unbekannter Hausierer, der am Tage darauf in Borna gesehen morden ist und niit Tee und Kräutern handelte. Der Verdächtige trug eine Leder tasche, etwa 30 cm lang und 20 cm hoch mit gelbem Messing bügel, an einen starken Bindfaden an der Hand. Er wird wie folgt beschrieben: Etwa 32 bis 35 Jahre alt, 1,68 bis 1,70 m groß, schlank, hageres Gesicht, spitze Nase, glatt rasiert bekleidet mit grauem Filzhnt, kaffeebraunem Mantel, einreihig, abgetragen, dunkler Zwirnhose und schwarzen Schnürschuhen. Auf der Ledertasche hatte er ein altes dunkles Jackett auf- gebunden. Weiter hat eine Zeugin angegeben, am 15. Dezember gegen 16 Uhr sei ein Radfahrer aus der Plantage herausge kommen und in der Richtung nach Frohburg davongefahren. Der Mann sei von mittlerer Größe gewesen und habe eine Joppe, grauen Kopfschützer und Mütze getragen. Die Hosen seien in die Stiefel gestecktAgewesen. Auf oie Ermittelung des Täters ist eine Belohnung von l 000 NM. ausgesetzt. MllLebemMMMZiiiMWkl Der Zinnbergbau der Zwitterstock A.-G- in Altenberg, der vor einigen Jahren eingestellt worden ist, soll demnächst wieder ausgenommen werden, nachdem ein jahrelang ge führter Prozeß über die Ableitung der Abwässer von der Zwitterstock A.-G. gewonnen wurde. Der Bergbaubetrieb wird mit einer kleinen Belegschaft von zunächst etwa zwan zig Mann begonnen werden, dach hofft man, die Zahl der Arbeiter noch im Laufe dieses Jahres auf etwa sechzig er höhen zu können. Man ist zur Zeit damit beschäftigt, in den Stollen in einer Tiefe von 192 Meter die Gleisanlagen für die Grubenwagen in Ordnung zu bringen. Um den Bezirk Dippoldiswalde von Arbeitslosen frei zumachen, sollen auf Anregung des neuen Bürgermeisters von Altenberg, Hilscher, die auf dem Kamm bei Altenberg liegenden zwei Galgenteiche entschlämmt, auf die vierfache Fläche vergrößert und vertieft werden und dadurch einen vielseitigen Wassersport ermöglichen. Die etwa eine Million Kubikmeter überflüssiger Erde sollen zu einem Dann um die Teiche aufgeschüttet werden und auf der Dammkrone sollen Sportanlagen aller Art entstehen. Außer diesen Arbeiten ist noch die Schaffung neuer Querverbindungen von Scheller- Hau nach Zinnwald und von Fürstenau nach Zinnwald so wie der Ausbau der vorhandenen Waldstraßen um Alten berg geplant. Kohlenoxydgas tötet drei Kinder Königsberg 1. Pr., 11. Januar. 3n dem Dorf Thu- cowken im Kreis Osterode ereignete sich ein furchtbares Unglück. Die Frau des Besitzers Golombiewski hatte den Ofen im Schlafzimmer ihrer Kinder geheizt und die Ofen klappe zu früh geschlossen. 3m Laufe der Rächt bildeten sich Kohlenoxydgase, wodurch die drei im Alter von S, 14 und 16 Jahren stehenden Kinder vergiftet wurden. Als die Mutter am Morgen die Kinder wecken wollte, waren diese bereits tot. Mei Kinder überfahren Wuppertal, 10. Januar. 3m Stadtteil Barmen wurden zwei Kinder im Alter von 4 3ahrcn von einer Straßenbahn überfahren und aus der Stelle getötet. Wetter für morgen Bei allmählich zunehmender Bewölkung zunächst keine nennenswerten Niederschläge. Nachts vcrmindcrlcr Frost, tags über Tempcratur-Vcrhältmsse noch nicht beträchtlich verändert. Etwas auffrischende Minde aus südlichen Richtungen.