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eHeritzZeilung Tageszeitung m» Anzeiger siir Di-P»l»iswMe, Schmiedeberg mit. «ettrft, Setl««« Le,»r»A DermilwoE« «edaUemr Seklr Se»«. — Druck und Verlag: Sari Sa»« b» Sivaattlawal-r. Montag, am 17. Dezember 1928 Nr. 293 94. Jahrgang M WM WUi Anzelgenpr^s: Di« 42 Millimeter breite PetitzeN« LVReichtpfennige. GingejaM un- Reklamen 60 Reichtpfennige. vorstellig werden. Dippoldiswalde. Ein Schadenfeuer, das glücklicherweise noch im Entstehen gelöscht werden konnte, kam Sonntag in der Mittagsstunde im Kontor der Firma Mar Langer an der Bahnhofstraße aus. In einem eisernen Ofen war etwas zu lebhaft gefeuert worden, so daß in der Nähe stehende Karton» mit Taschentüchern und Normalhemden Feuer fingen. Der Brand war zunächst garnicht bemerkt worden. Ein An Dtefe« Bla« «MM »le amMche« Bekauukmachmme« Aep Amlahaa-lmmmschast, de» Amlsgerichl» «M tesSladkrat» »u Dippoldismald, Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der .silberne' Sonntag wie der gestrige vorletzte Sonntag vor dem Wolhnachtsfeste im Volksmunde heißt, soll den Geschäftsinhabern die Kassen füllen. Von ihm erhoffte die Geschäftswelt viel, und in diesem Zähre wohl be sonders viel, weil einmal der Geschäftsgang bisher noch recht schwach war und anderseits der nächste, der ,Mldene' Sonn tag, zu nahe am Feste liegt. Der Schneefall mag es mit be wirkt Haden, daß man sich nun endlich auf das nahende Fest besinnt und seine Einkäufe ausführt. Der silberne Sonntag hielt im allgemeinen das, was man von ihm erwartete. Mit Eisenbahn, Auto und Geschirr kamen viele in unsere Stadt und ein Blick in die Geschäfte zeigte, dah auch gut gekauft wurde. Tüchtig bepackt verließen am Abend die Besucher wieder unsere Stadt. Aber auch für die Sportler und für alle die, die vom Schneeschuhsport Nutzen haben, war der gestrige Sonntag ein „silberner'. Di« Schneelage war, be sonders von Kipsdorf ab, gut, sehr gut sogar. Es tummelte sich daher auch eine große Sportlermenge bei Bärenfels und Schellerhau, am Kahlen Berge und bei Aehefeld, oder oben im Quellgebiet der Wilden Weiheritz. Auf unserer Bahn linie wurde am Sonnabend ein Sonderzug aufwärts gefah ren, am Sonntage wurde der Verkehr aufwärts mit drei, ab wärts mit sechs Sonderzitgen außer den täglichen Zügen, be wältigt. Sie hatten alle Höchstachsenzahl und waren bis auf die letzten Abendzüge voll, teilweise übervoll besetzt. Etwas wird der Sportverkehr vor Weihnachten auch immer da durch beeinträchtigt, daß durch Offenhatten -er Ladenge schäfte viele an den Beruf gebunden sind. Auch -er Auto verkehr war außerordentlich stark. Die staatlichen Kraft wagen fuhren bis zu fünf großen Dreiachsern in einem Kurs, und an Privatwagen, von denen fast alle Schneeschuhe oder Rodelschlitten mitführken, fehlte es auch nicht. Der Verkehr auf -er Altenberger Straße, Obertorplatz war wieder außer ordentlich stark. Am Abend schien es fast, als ob das Wet ter umschlagen wollte, es fiel Regen, doch steht heute früh das Thermometer wieder auf Rull. Auch die Wettervorher sage glaubt nicht an Tauwetter. Es wäre auch wirklich zu schade um die schöne Schlittenbahn. vlppol-lswslde. 2n der Versammlung des Vezirks- lehrervereins am Sonnabend in der „Reichskrone" ge dachte der Vorsitzende, Schulletter Gast, zunächst der in den Ruhestand getretenen Oberlehrer Georgi-Sadisdorf und Schubert—Reinhardtsgrimma, ihnen einen sonnigen Lebens abend wünschend, und dann erwies die Versammlung dem verstorbenen Kollegen Oberlehrer Faust (Beerwalde) die übliche Ehrung, bedauernd, daß er nur kurze Zeit die wohlverdiente Ruhezeit genießen konnte. Nach Erledigung von Eingängen und einigen geschäftlichen Sachen boten Lehrer Anders—Dip poldiswalde und Lehrer Riecke—Ulberndorf Besprechungen über neuere Lesebücher und Sprachhefte, die auf langer Tafel zur Einsichtnahme auslagen. Da der ministerielle Landeslehr plan für die Volksschulen ein Lesebuch, nicht ein bestimmtes vorschreibt, das durch Leseblätter ergänzt werden kann, tritt an die Schulgemeinden die Frage, welches Lesebuch kann empfohlen werden. Mit großem Fleiße und scharfem päda gogischen Blick haben die beiden Berichterstatter di« lange Reihe der Bücher — Ausgaben für Stadt- uud solche für Landschulen - nach Wert und Volkstümlichkeit in Auswahl, Ausdruck, Verständlichkeit, Illustration usw. gründlich geprüft und waren so befähigt, ein maßgebendes Urteil abgeben zu können. Am empfehlenswertesten hielt man das Lesebuch „Geist und Herz" vom Lehrerverein Plauen i. V, Verlag Dürr, Leipzig, und das Lesebuch des Leipziger Lehrervereins. Cprachhefte fordert der Landeslehrplan nicht, verbietet sie aber auch nicht. Lehrer Riecke hält sie für Klassen mit mehreren Abteilungen für eine gut verwendbare Hilfe und bespricht mehrere solche Uebungsbücher. Einen Beschluß über ein be stimmtes Lesebuch und Sprachheft faßt der Bezirkslehrerverein nicht. Darauf setzt noch «ine rege Aussprache über den Lehr plan für die Oberstufe ein. Man einigt sich dahin, daß der Bezirkslehrplan ausführliche Ortslehrpläne überflüssig mache und nur die Aufstellung von Heimatplänen und die Ver teilung auf die Schulabteilungen vorzunehmen sind. In diesem Sinne will man beim Bezirksschulrat und Bezirkslehrerrat tBrznglprel«: Für «tuen Mona» 2.20 AM. 'mit Zuträger», einzeln« Nummern 18 Neichs. Pfennige :: Gemein-« - Verdau-« - Girokonto Nummer 3 Fernsprecher: Amt DtppolLitl «al-e Nr. S r: Postscheckkonto Dresden 12 S4S außerordentlich beeinträchtigt. Am vergangenen Zähre stört« ihr Standort weniger. Ihre Beseitigung von-er jetzigen Stell« wir- von -er Einwohnerschaft -ringen- gefordert.) — Einlieferung der Weihnachtspakete. Schickt Eure Weih nachtspakete rechtzeitig ab! Denkt an die kurz vor Weih nachten durch Eis und Schnee verursachten schweren Verkehrs störungen im Vorjahre, wo viele Pakete nicht rechtzeitig am Bestimmungsort eintreffen konnten. — Nächste Mütterberatung Dienstag, am 18. Dezember, nachmittags 2—3 Uhr; nächste Tuberkuloseberatung Mittwoch, am 19. Dezember, vormittags von 10—12 Uhr im Diakonat. vlppolckkioalcke. Am Sonnabend legten wiederum IS Prüflinge, damnter eine Dame, ihre Prüfung als Kraftwagen- resp. Kraftradfahrer vor dem staatlichen Prüfungskommissar von der technischen Hochschule Dresden ab. Die mündliche Prüfung wurde erstmalig in den Räumen der Dippoldiswalder Auto-Fahrschule von Adolf Stübner, Reichstädter Straße, ab gehalten, der auch sämtliche Prüflinge entstammten. Die praktischen Prüfungen wurden aus einem Lastauto, zy»el Per sonenwagen und einem Motorrad mit Beiwagen der Fahr schule vorgenommen. Mit sämtlichen Prüflingen wmden Kreuz fahrten durch die Straßen der Stadt vorgenommen, die erst abends ttr8 Uhr beendet waren. Me Prüflinge genügten den an sie gestellten Anforderungen. Darauf wurdm sie mit ermahnenden Worten zu besonnenem Fahren durch den Prü fenden entlassen. — Tagesordnung für die 16. Stadtverordnetensitzung am Mittwoch, dem 19. Dezember 1928, abends >/r9 Uhr. ä. Öffentliche Sitzung: Kenntnisnahme, Niederschrift über die Versammlung des Kraftwagenlinienverbandes Dippoldiswalde —Edle Krone. — Desgl., Entscheidung in der Anleiheab lösungssache der Stadtgemeinde. — Desgl., Ministerialver- ordnung, Festsetzung der Höchftzahl der hiesigen Polizeibeamten bett. — Desgl., Wasserleitungsänderung am Bahnhose. — Desgl., Veränderungen hinsichtlich der Besetzung städtischer Ausschüsse. — Einberufung eines Stadtverordneten an Stelle des Stadtrats Hamann. — Regelung der Staatsaufsicht über die nichtbezirksfreien ehemals revidierten Städte. — Verbesserung der Straßenbeleuchtung. — Zwei Wasserleitungsangelegenheiten. — Ortsgesetz über Kleinhausbauten. — Neufestsetzung einer Baufluchtlinie an der Nicolaisttaße. — Neue Sparkassenordnung. — 8. Nichtöffentliche Sitzung. — Am Sonnabend in der 2. Nachmittagsstunde ereignete sich infolge der Glätte auf der Umgehungsstraße im Stadtteil Dresden-Kaitz ein Verkehrsunfall, der leicht recht schlimme Folgen haben konnte. Ein mit 45 Personen besetzter und von Dresden kommender staatlicher Autobus, der sich auf der Fahrt nach Possendorf befand, stieß gegen einen Lastkraft wagen des Gutsbesitzers Oswald Schilling au» Hänichen. Letzterer hatte in der Stadt für seine Schweinezüchterei Küchen abfälle geholt. Sein Fahrzeug wurde in den Straßengraben geschleudert. Der Sohn des Schilling und zwei mttfahrende Einwohner aus Bannewitz erlitten leichte Verletzungen, während die Insassen des großen Autobusses mit dem Schrecken da vonkamen. Sonst hatte aber der Unfall mehrfachen Sach schaden verursacht. Dieser Zusammenstoß führte zu allerlei Gerüchten über Tote und Schwerverletzte, die aber erfreulicher weise nicht den Tatsachen entsprachen. Reinholdshain. Die Bibelstunde findet diese Woche nicht Freitag, sondern schon Dienstag statt, da am Freitag die Weihnachtsfeier des Frauenvereins gehalten werden soll. ' Reinhardtsgrimma. Dienstag, am 18. Dezember wird der Dippoldiswalder Posauenchor unter der bewährten Führung und Leitung Pfarrer Mosens in unserer Kirche einen Po saunenmissionsabend veranstalten, der unter dem Leitgedanken stehen soll: Wie die Jahrhunderte das Christkind besangen. Hier wird einmal edle, schöne und erhebende Musik geboten, wie sie sonst in unseren Gemeinden leider nur wenig er klingt. Möge der Abend (Beginn 1/28 Uhr) sich eines zahl reichen Besuches erfreuen und der so nötigen Vertiefung und Verinnerlichung christlichen Lebens und Wesens dienen! Glashütte. Bei Abfahrt des letzten Zuges von Bahn hof Glashütte nach Altenberg ereignete sich am Sonntag abend 1030 Uhr schweres Unglück. Als sich der Zug schon in Fahrt befand, sprangen noch ein Herr und zwei junge Damen trotz Warnung des Personal» auf die Plattform der letzten Wagen, wobei die zuletzt Aufspringende, die Tochter des Säge werkbesitzers Zimmermann, Bärenhecke, Frl. Gertrud Z. aus glitt, ein Stück geschleift wurde und so unglücklich mit dem rechten Arm unter die Räder kam, daß ihr der Arm ampu tiert werden muß. Sie ist zu diesem Zwecke sofort im Stationsgebäude von den zwei hiesigen Aerzten verbunden und in Begleitung vr. Kellners mittels Kraftwagen nach Heidenau gebracht worden. zu gehen, fand das Zimmer ganz verqualmt vor und alar mierte Besitzer und Geschäftspersonal. Mit Wasser konnte der Brand gelöscht werden, noch bevor die Polizei mit dem Minimar- Apparat einttaf. Der gerade am Grundstück vorübergehende Branddirektor Reichel bemerkte den aus den Fenstern brechenden Qualm und leitete dann das Ablöschen. Der entstandene Feuer- und Wasserschaden ist nicht besonders erheblich. Dippoldiswalde. Der 3. Advent. Draußen umwallt ein erneuerter Hermelin-Königsmantel die Natur und schmiegt sich würdevoll um Baum und Strauch zum Empfange des nahenden Königs. Da ruft vom Chore der Stadtkirche mit frohlockender Stimme ein Duett (Frau Richter und Fräulein Stephan) in Hillers Harmonien: „Er kommt, der starke Held" und gleich darauf erschallt aus der Gemeinde der Choral: „Macht hoch die Tür, das Tor macht wett", und auf dem Adventskranz hat sich zu den zwei Lichtern das dritte gesellt. Mit Johannes dem Täufer stellt Pfarrer Mosen in der Predigt die Frage: „Bist du, der da kommen soll?" Die Antwort lautet: „Ja, er ist es, seine Liebestaten zeugen von ihm. Wir wollen uns, auch bei Liebesgaben von Mitmenschen, als würdige Empfänger erweisen." Dippoldiswalde. Stattlich war die Iaht derer, die am gestrigen Sonntag abend den Marktplatz umsäumten, um der Weihe des Advents- und Meihnachtsbäwmes beizuwohnen und ihn aufftrahlen zu sehen. Feierlich in die abendliche Stille erklang ,/Es ist ein Ros entsprungen', dar geboten vom Posaunenchor unter Leitung des Pfarrers Mosen. Damach ergriff der stellv. Vorsitzende der «Säch sischen Fechtschule' hier, Stadtkassierer Schubert, das Wort zu -er folgenden Ansprache: «Der Wunsch nach einem Ad vents- und Weihnachtsbaume auf unserem Marktplätze war ein vielseitiger. Deshalb entschloß sich -er Gesamtvorstand vom Wohltätigkeitsvereln „Sächsische Fechtschule' hier ein mütig, diesem Wunsche zu willfahren. Zum zweiten Male ist der genannte Baum aus dem Ska-twal-e hierher gekom men. Namens Ler «Sächsischen Fechtschule' danke ich zu nächst unserer StaLtvertretung für ihr Entgegenkommen und -ie unentgeltliche Aeberlassung -es Baumes. Dieser Dank gilt sodann der städtischen Forstverwaltung, insbesondere un serm rührigen Forstwart Glöckner, für diesen Baum, der an Staatlichkeit und Schöne nichts zu wünschen übrig läßt; er gilt allen, -le bei dem schwierigen Transport' und sonstwie helfen- zur Stelle waren; er gilt Baumeister Hiickelmann für die kostenlose Verankerung und andere Arbeiten; er gilt -er Betriebsleitung und den Monteuren des städtischen Elek trizitätswerkes für die mühsamen und umfangreichen Znstal- lationsarbeiten. Dieser Dank gilt nicht zuletzt -em Po- saunenchor und sämtlichen Sängerschaften unserer Stadt für die in Aussicht gestellten musikalischen Darbietungen. Mor gen wird -er Posaunenchor seine Weisen wieder erschallen lasten, am nächsten Dienstag und Donnerstag werden die ver einigten Männergesangvereine und am Freitag wird Ler Ge sangverein „Liederkranz' singen und soll dies allenthalben abends 8 Ahr geschehen. Weitere Darbietungen werden Lurch Lie Lokalblätter bekannt gegeben werden. Der 9Aotorräder-, Auto- und Wagenverkehr sei noch besonders gebeten, zur Zeit musikalischer Darbietungen tunlichst langsam und ohne lautes Hupen vorbeizufahren. Eine derartige freundliche Rücksichtnahme würde allseitig mit Dank- begrüßt werden. — Allen- allen, Lie Sie zu dieser schlichten Feier gekommen sind, entbiete ich herzlichen Willkommensgruß. „O du fröh liche, 0 Lu selige, gnadenbringenLe Weihnachtszeit!' So klingts in Liesen Tagen in den Hütten, Häusern und Pa lästen. So mag es auch in alle Herzen eindringen, -amit das Weihnachtsfest, das Fest aller Feste, das Fest der Liebe unL der Freude, ein reich gesegnetes sei und bleibe! Zch über gebe diesen Advents- und Weihnachtsbaum hiermit dem > Schutze unserer Einwohnerschaft. Er streckt seine grünen Zweige gleich bittenden Armen nach allen Setten aus: Helft lindern unsere Not! Zn den Strahlen seiner Lichter soll er Lie Bevölkerung zum Werke -er Nächstenliebe ausrufen. Möchte er warme Herzen und opferwillige Hände finden!' — Auf die Aufforderung -es Redners hin strahlten die Weihnachtslichter am Baume auf, das alte, prächtige Bild, das geradezu ein Stück an unserer WeihnachtsfreuLe und Weihnachtsvorbereitung geworden ist. Der Posaunenchor stimmte das Lied vom Tannenbaum an und junge Damen sammelten die ersten Spenden. Auch in dem am Baume be findlichen Opferstock wurden viele Gaben -er Liebe eingelegt (37,87 M. konnten bereits gezählt und gebucht werden). Möge das stumme Bitten dieses Advents- und Weihnachts baumes auch in den kommenden Tagen nicht ungehö.rt blei s i U den! (Leider wird der Anblick des strahlenden Baumes von -er sogenannten Schauseite, zwischen Rathaus und Friseur- Sestellter^ der "dort seine Sachen holen wollte, um zu Tisch meister Hörl, durch die aufgestellten Striezelmarktbuden