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DeranlwsMch« Aedaklemr SE Ievne» — Druck und Verlag: Sari Jebas in Swvol-rs«al»e- MS« Nr. 249 Dienstag, am 23. Oktober 1928 94. Jahrgang — Vor! her, 2reLnüIi§ö I'euerneLr Dixxo1äi§^a,Iäs 10. uebung Mittwoch, 24. Oktober 1S28, abends Punkt 8 Uhr. Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petlkzetle 20 Reichspfennige. Eingesandt und Reklamen 60 ReichSpfennlge. Oles« Bla« enlhS« -le amMche« Bekauulmachuaae» -e» Amlshauvlmannschaft, -es Amlsgerlchls rm- -es Sla-lrals zu Di-pvlSiswal-e s Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 RM. L mit Zukragen, einzelne Nummern IS Relchs- ß Pfennige :: Gemeinde - Verband» - Girokonto ! Nummer 3 :: Fernsprecher: Amt DippolLiL- E walde Nr.3 :: Postscheckkonto Dresden 12S48 LlE-w»»»»»««» »,,«,,^1» „,<> » »»» «elleste Zerr««« -er SerirkT Weißeritz-Zeitung rayeszeitung unö Anzeiger sür Dippolörswalüe, Schmieöeberg mU Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Leitung der Deutschen Müller- schule gab im Juli in einer Eingabe an den Stadtrat die An- regung, an die Deutsche Müllerschule eine Deutsche Bäcker- schule anzugliedern. Müllerei und Bäckerei haben soviel Be rührungspunkte, «daß wohl kaum eine andere bestehende Schule geeigneter ist als die Deutsche Müllerschule, ein« Fachschule sür Bäcker anzuschließen. Vorgesehen sind Halbjahrskurse. Der Skadtrat beauftragte Studienrat Wolf, mit dem zuständigen Ver treter der Staatsregierung Oberregierungsrat Benisch und dem Vorstände des Verbandes Sächsischer Bäcker-Innungen „Saxo nia", Dresden, Obermeister Kuntzsch und Kaiser, Mitglieder des Landtages, Rücksprache zu nehmen, was geschehen ist. Ober- regierungsrak Benisch will sich für die Errichtung einer Bäcker- sachsch.ule und deren Angliederung an die Deutsche Müllerschule bei der Regierung einsehen. Die Aussprache mit den beiden Obermeistern führte zu dem Beschlusse, die Angelegenheit in Ver bindung mit' dem Zentralverband Deutscher Bäckerinnungen „Germania" zu behandeln. Am 24. September fand nun eine Gesamtvorstandssihung des Germania-Verbandes statt, auf der Obermeister Kaiser, Dresden, M.d. L„ über die Anregung der Deutschen Müllerschule eingehend referierte. Die Notwendigkeit einer gewissenhaften Ausbildung des Bäckernachwuchses wurde anerkannt. Unter Berücksichtigung verschiedener Umstände bestehe vorläufig keine Möglichkeit, eine Deutsche Bäckerschule ins Leben zu rufen, weil die Kosten für den einsemestrigen Besuch zu hoch erscheinen. Ueber diesen Punkt kann man anderer Meinung sein. Wer Heuke 600—800 RM. zu seiner gewissen haften Berufsausbildung onlegt, wird später davon reichlich Zinsen genießen. Der Saxonia-Verband erklärt ebenfalls, daß es nicht ausgeschlossen ist, später dieser Angelegenheit nochmals näher zu kommen. Aufgabe der Müllerschule ist es, im Einvernehmen mit dem Skadtrat die Angelegenheit weiter zu verfolgen und zu einem befriedigenden Abschlusse zu bringen. — Am 5. Oktober 1908 wurde der Giroverband Säch sischer Gemeinden mit 151 Gemeindegirokassen gegründet, der am 1. Januar 1909 leine Tätigkeit aufnahm. Aus kleinen Anfängen hat er sich in den vergangenen 20 wahren zu einer der stärksten und leistungsfähigsten wirtschaftlichen Organisation emporgearbeilet, die trotz aller Nichtachtung und Anfeindungen in früherer Zeit nur von der Reichsgirozentrale an Ilmfang und Umsatz übertroffen wird. Während im Jahre 1909 die Zahl der Mitgliedsgemeinden 163 mit einem Umsatz von 55 662 M. betrug, stiegen die gleichen Zahlen im Jahre 1927 auf 546 MitgliedS- gemeindcn mit 5 515 942 OVO AM. Umsatz bei 361 948 Girokunden und 6 473 231 Aufträgen. Im gleichen Verhältnis steht auch der Einlagenbestand, welcher von 6479 M. im Jahre 1909 auf 353 398 000 NM. am 30. Juli 1928 gestiegen war. Alle diese Summen werden zum größten Teil der deutschen Wirtschaft wieder zugeführt. Zum Andenken an die 20. Wiederkehr des Gründungs tages soll auf Beschluß «des Vorstandes und Aussichtsrates der Girozentrale eine Stiftung von 100 OVO RM. zur Unterstützung von kranken und notleidenden Girokassenbeamten errichtet werden. Oberhäslich. Die Kurve der Staatsstraße bei der Schlabe- schen Bäckerei ist schon manchem Mokorfahrer, der es gar zu eilig hatte, zum Verhängnis geworden, trotzdem sie doch wahrlich weit genug ist. In vergangener Nacht gegen.2.15 Uhr fuhr nun wieder ein Motorrad mit Beiwagen gegen die Haustür des Bäckerei grundstückes und beschädigte diese. Eine vor der Tür stehende Ehrenpforte wurde vollkommen zertrümmert. Die Hausbewohner wurden durch den Anprall des Fahrzeuges an die Tür aus dem Schlafe geschreckt, noch ehe sie aber den im Orte wohnenden Eendarmerie-Haupkwachtmeifter benachrichtigen konnten, fuhren die Motorradfahrer unerkannt davon. Personenschaden ist an scheinend nicht entstanden, auH dos Fahrzeug scheint gut Lavon- gekommen zu sein. Vielleicht wäre es angebracht, die an jener Kurve installierte Strahenlampe die ganze Nacht brennen zu lassen, ob das Zweck hat, müßte die Zeit lehren. Seifersdorf. Rüpel und Rohlinge haben in der Nacht vom Sonntag zum Montag auf und am hiesigen Bahnhofe ihr Unwesen getrieben. Sie haben sämtliche dort stehende 7 Warnungs-, Aichtungs- und Firmenschilder mutwillig umgebrochen. Abgesehen von dem Sachschaden, -er durch diese Tat entstanden ist, kann durch das Entfernen der Warnungsschilder am StraHenübergang leicht ein schweres Unglück entstehen. Die Eisenbahn-Verwaltung sichert demjenigen, der Angaben über die Täter an den Gendar merieposten Oelsa machen kann, die zu deren Festnahme führe», eine Belohnung zu. Borlas. Ein schweres Unglück trug sich gestern gegen Abend hier zu. Als der Sohn Marlin des GulSbesitzers Gustav Welde mit Zwei vor einen Breitwagen gespannten Pferden seines Vaters heimwärts fuhr, gingen di« Tiere durch. Dabei stürzte der Lenker und das Gespann ging über ihn hinweg. Schwer verletzt wurde er in die elterliche Behausung gebracht und starb dort heute früh trotz rascher ärztlicher Hilfe an innerer Verblutung. Wendlschcarsdorf. Kommenden Mittwoch gedenkt der Be sitzer des Heidemühlenteiches, May, Teichfischen zu halten. Die Vorbereitungen dazu sind schon im Gang«. Seit einigen Tagen wird das Wasser des Teiches abgelassen, so daß sich der Spiegel schon gegen 60 cm gesenkt hat. Hoffentlich ist recht schönes Weller, denn das Teichfischen lockt bekanntlich von nah und fern Neugierige herbei. Naundorf. Der Einladung des Jägerhauswlrles zu seinem am Sonnlag abend stattgefundenen Kirmeskonzert halten nur wenige Folge geleistet. Es konzertierte ein Dresdner Orchester. Die Bühne war sehr schön herg^richtet und stellte eine Eisgrotte «ar. Jede einzelne Nummer des Programms wurde von den Zu hörern dankbar hingenommen. Nach einem Einleitungsmarsch lpielt« die Kapell? die bekannte und beliebte Ouvertüre zur Ope- „Leichte Kavallerie" von Franz von Suppe,' der daS Cha Zwickau. Im nahen Reinsdorf hat ein 16 Jahre altes Dienst mädchen mit einem Tesching, das von seinem Arbeitgeber auf der Futterkiste liegen geblieben war, im Scherz auf einen vier Jahre allen Knaben gezielt. In der Annahme, daß das Tesching nicht geladen war, hat das Mädchen abgedrückt. Der Schuß drang dem Knaben in d.e Brust, so daß er sofort nachdem Krankenstist überführt werden muhte. Oelsnih i. V. 2m Orlsteil Vogtsberg hat der 81 jährige Taubert im vorigen Jahre dem Reichspräsidenten zum 80. Geburtstage gratuliert und gleichzeitig einige Episoden mik- erwahnt, welche beide gemeinschaftlich in der Schlacht bei Grave- otte erlebten. Taubert stand seinerzeit beim Sächsischen In- antene-Regimenk Nr. 105 vor St. Privat, während Premier- leuinantv. Hindenburg eine Batterie ins Feuer führte. Bei dieser Gelegenheit lernten sich beide kennen. Hindenburg war über daS Glückwunsch- und Erinnerungsschreiben hocherfreut und ließ die Grüße herzlichst erwidern. Dieser Tage nun erhielt Taubert einen namhaften Geldbetrag aus der Hindenburg-Spende überwiesen. j Zittau. Als der Landwirt Röttig aus Niedergeorgswalde mit j seinem Ochsengespann heimwärts fuhr, scheukcn plötzlich die i starken Tiere. Röttig stürzte und der schwere Wagen ging über ! ihn hinweg. Er wurde mit erheblichen Verletzungen ins Kranken haus gebracht. rakterstück „Die Mühle im Schwarzwald", von Eilenberg folgte. Immer wieder schön klingt die traute Meise „An der Weser" von Pressel. Auch der „Vogelhändler", einst eine erfolgreiche Operette von Zeller, war durch ein geschmackvolles Potpourri vertreten. Gegen Ende wuchs der Beifall immer mehr, und das Orchester mußte sich zu einer Zugabe entschließen. Nun wurden eilends die Stühle und Tische beiseite gerückt — und jung und alt erfreute sich eines echten rechten Kirmesballes, zu dem das Konzerkorchester bestens aufspielte. Schmiedeberg. Eines regen Besuches erfreute sich der am Sonnabend im Gasthof Marschner skatlgefundene Filmabend des hiesigen Naturfreunde-Touriskenvereins. Es lief neben einem zweiaktigen Filmwerk, das sich „Im Reiche Rübezahls" nannte, der 8 Akte lange Film „Chang", ein fesselndes Drama aus den ostindischen Dschungeln. Die Aufnahmen waren vollendet schön, und zeigten das üppige Gebiet der Dschungeln in ihrer ganzen romantischen Wildheit. Ohne das Natürliche auch nur einen Augenblick verlorengehen zu lassen, stellt der Film im Ganzen eine in sich geschlossene Handlung dar. Glashütte. Wie der „Pirnaer Anzeiger" von zuverlässiger Seile erfährt, sind der hiesigen Ortskrankenkasse zur Deckung ihres Defizits, das in der Hauptsache durch das Hochwasser ent standen ist, 30 000 Mark vom Staate zur Verfügung gestellt worden. Außerdem hat man zwei Darlehen ausgenommen. Das übrige hofft man durch Herabsetzung der Leistungen seitens der Kasse an die Mitglieder und durch Beamtenabbau wettmachen zu können, so «daß sich die Kasse innerhalb einiger Jahre wieder in geordneten Bahnen bewegt. Iohnsbach. Am Sonnabend abend traf im Oberen Gasthof der Gesangverein Zschieren ein, um mit seinem Herbergsvater, dem ehemaligen Besitzer des vorgenannten Gasthofs, Franke, einige gemütliche Stunden beim hiesigen Gesangverein zu verleben. Bald ertönten frohe Sängerweisen ernster und heiterer Art. nützender Klengel entbot den Gästen im Namen des Vereins zliche, von Säügergeist getragene Willkommensgrüße. Lin kräftiger Freischluck, sowie musikalische als auch komische Vor träge sorgten für frohe Sängerstimmung. Iohnsbach. Nächsten Sonntag und Montag wird auch die hiesige Kirchgemeinde, zu der, außer Iohnsbach mit Bärenhecke, auch noch Falkenhain und Dönschten gehören, ihre Kirchweih abhalken. Während am Kirmes-Montog im hiesigen ErbgerichkS- gasthof eine Marinekapelle ein Konzert bieten wird, veranstaltet im Gasthof zu Falkenhain der dortige Männergesangverein ein Gesangskonzerk. Frauenstein. Mik Rücksicht auf «den während der Kirchweih feste zu erwartenden stärkeren Verkehr wird auf der Kraftwagen linie Dippoldiswalde—Frauenstein—Bienenmühle der Fähr verkehr auch auf Montag, den 29. Oktober, und Montag, den 5. November, ausgedehnt. Die Magen laufen zu den fahrplan mäßigen Zeiten. Rechenberg - Bienenmühle. Beim Austragen des Fußball spieles Äienenmühle gegen Freiberg verunglückte Kühnel vom S.V. Bienenmühle am Sonntag auf Rechenberger Platze. K. rutschte auS und fiel so unglücklich, daß er ein Bein brach. Ein unfaires Spielen der Mannschaft kommt keinesfalls in Frage. Das ist der erste Unfall des S.V. Bienenmühle beim Spiel. Pirna. Gegen die hohe steuerliche Belastung durch die Stadt Pirna richtete sich eine hier abgehaltene Prokestversammlung dev hiesigen Saal- und Gastwirte, sowie von Vereinen. Es kam dabei zum Ausdruck, «daß gerade die Stadt Pirna in der Steuerpolitik sehr scharf vorgegangen sei und dadurch besonders die Existenz- fähigkeit des Gastwirksgewerbes in Frage stelle. Ferner wurde» betont, daß man einen Fortfall der Steuer nicht verlange, da Steuern notwendig seien, man wünsche nur «ine Milderung. Wilsdruff. Auf dem Umladebahnhof an Ler Thorandkev Straße herrscht jetzt Hochbetrieb. Tag und Nacht rollen dis Makerialzüge von hier nach Oberwartha, um daS täglich in etwa siebzia Schmalspurroagen und auf verschiedenen Rollböcken an kommende Material an Ort und Stelle zu bringen. Großes Inter esse erwecken die großen eisernen Leitungsrohre, die 2,80 Meter Durchschnitt haben und gegen achtzig Zentner wiegen. Etwa 500 Stück sind für die dreifache Rohrbahn der Sveicheranlage nötig. Der Betrieb auf der Feldbahn wird in den nächsten Wochen noch bedeutend an Umfang zunehmen, nachdem die Bau- leitUM in Oberwartha sich nunmehr entschlossen hat, die Steine zur Befestigung der Ufermauern des «Stausees dem Freundschen Skeinbruche zu entnehmen. Es sollen schätzungsweise mindestens 30 000 Kubikmeter in Frage kommen. Das wird ein ganz ge waltiges Loch in der jetzt sehr idyllischen «Landschaft geben. Riesa. Dem Kaufmann Karl Wolf in Riesa soll es nach jahrelangem Studium und Experimentieren gelungen sein, einen neuen Sprengstoff von erstaunlicher Wirkungskraft zu erfinden. Der neue Explosivstoff, dessen Zusammensetzung und Herstellung noch geheim gehalten wird, übertreffe in seiner Sprengwirkung das jetzt übliche Sprengpulver und sei fünfmal leichter an Gewicht. Trotzdem sollen die Herstellungskosten wesentlich niedriger sein. Die Gewerbeinspektton Meißen und die chemisch-technische Raichs- anftalt in Berlin sollen sich bereits mit der Angelegenheit befaßt Haven. Leipzig. Das Schöffengericht Leipzig bestrafte den 19 Jahre alten Bauschlosser Herbert Rudolph wegen fahrlässiger Tötung mit 7 Monaten Gefängnis. Rudolph hatte mit dem Arbeiter Walter Plechae zusammen am 12. Juni d. 2. auf der Straße nach Schleuhig ein der in Leipzig üblichen Privatrennen veranstaltet. Das Opfer dieses Unfugs wurde ein 13 Jahre alter Schüler, der von Rudolph angefahren und durch den Anprall getötet wurde. Plechae ist mit 100 Mark Geldstrafe davongekommen. Leipzig. Eine 52 Jahre alte Gastwirksehefrau wurde Heuke vormittag während der Berhandlung in einer Privakklagesache vor dem Leipziger Landgericht vom Herzschlag getroffen. Der hinzugerufene Arzt konnte nur noch den Tod feststellen. Waldheim. In einer vom städtischen Verkehrsausschuß ein berufenen Versammlung wurde in Anwesenheit von ungefähr 50 Herren aus allen Kreisen der Einwohnerschaft grundsätzlich zugestimmk, im nächsten Jahre ein Heimaffest abzuhalken. Erst soll jedoch die finanzielle Frage geklärt werden. Rochlitz. Der Leiter des Bezirksverbandes Rochlitz, vr. Max Hercher, steht unter dem dringenden Verdacht der Unterschlagung. Die Höhe des Betrages soll sich auf 20 000 M. belaufen. Die Unterschlagung soll schon mehrere Jahre zurückliegen. Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, handelt es sich um Gelder des Arbeitsnachweises, da Hercher Leiter des Arbeitsamtes war. Die eingehenden Untersuchungen der Staatsanwaltschaft sind noch« nicht abgeschlossen, doch wurde schon in einer geheimen Sitzung des Bezirksausschusses darüber gesprochen. In seiner amtlichen Stellung hakte vr. Hercher auch die Verwaltung der BezirkS- fürsorge inne. Er sollte in Kürze mit der Führung der Geschäfte des Arbeitsamtes Burgstädt betraut werden, vr. Hercher liegt zur Zeit sehr schwer krank in einem Chemnitzer Krankenhaus. Der Vorfall wird in allen Kreisen der Bevölkerung lebhaft be sprochen. Limbach. Von einem hiesigen Einwohner wurden zu nächt licher Stunde zwei aus Chemnitz gebürtige 11- und 12 jährige «Schulknaben in einem Walde« nahe «der «Stadt angetroffen und zur Polizeiwache gebracht. Hier stellte eS sich heraus, «daß die'Kinder von Chemnitz hierher gelaufen und erst in der 6. Abendstunde angekommen waren. Sie hatten Streichhölzer verkaufen sollen, aber so schlechte Geschäfte gemacht, «daß sie sich nicht wieder zurück nach Chemnitz trauten und lieber die Nacht im Walde verbringen wollten. NM? kill' morgen: Nachdruck verboten l Noch kein« wesentlich« AenderungdeS Eerung^arakkers. W-chftlnd, meist ArkbewölktoE be-eulende Niederschläge. Temperatur« i § Schwach« bis « mässig Ae^'age",. an Stärke zunehmende Winde aus s südlichen Richtungen. Dresden. Am «Sonnabend nachmittag versuchte auf der Großenhainer Straße ein Motorradfahrer mit Beifahrer zwischen einem «Straßenbahnzug und einem Kraftwagen durchzukommen. Das Motorrad stieß jedoch an die Straßenbahn und wurde zwischen «ihr und dem Kraftwagen hin- und her- und zuletzt auf die Gangbahn geschleudert. Der Motorradfahrer, ein etwa 27 Jahre alter Schlosser, erlitt so schwere Verletzungen, daß er bald nach dem Unfall starb, der auf dem Soziussitz befindliche Berufskollege mußte in «schwerverletztem Zustande in ein Kranken haus gebracht werden. — Wie jetzt erst bekannt wird, ist am 6. Oktober in Dresden- Albertstadt ein Obergefreiler der Infanterie-Schule an Phara- kyphus erkrankt und dem Standorklazorctt eingelicfert morden. Da «der Soldat nicht zu den Gästen des Ratskellers, dis an dem verhängnisvollen Dienstag dort speisten, gehört hatte, stellte man umfangreiche Untersuchungen in der Infanlerieschule an. Es zeigt« sich nun, daß sowohl Leute vom Küchenpersonal, wie auch Stubenkammeraden «des Erkrankten parakyphusverdächtig waren. — In einer Besprechung bei der Dresdner Oberpost- direklion wurde milgeteilt, daß das Dresdner Postscheckamt im i vorigen Jahre einen Fehlbetrag von 913 000 M. zu verzeichnen ! gehabt habe. DaS Gebäude «des Postscheckamts gegenüber der Hauptpost sei jetzt für zwei Millionen Mark käuflich erworben worden. Die Oberpostdirektion will jetzt dazu übergehen, Privat leuten kleine Poststellen zu übertragen, die Wertzeichen verkaufen und Einschreibebriefe annehmen. Für das Stadtgebiet Dresden sind vorläufig «neun solcher Stellen vorgesehen. Eine vierte Briefbestcllung, die zurzeit nur Berlin im Stadtkern besitzt, käme für Dresden biS auf weiteres nicht in Frage. — Am 3. September abends war ein ganz neuer Autobus der Staatlichen Kraftmagenlinie Bad Schandau—Lichkenhainer Wasserfall—Hinkcrhermsdorf an der Kurve vor der Lichkenhainer Mühle gegen die Mauer gefahren, hakte diese durchbrochen und war dann in das Bett der vorüberfließenden Kirnihsch gestürzt. Der Autobus legte sich vollständig um, die Räder zeigten nach ! oben. DaS elektrische Licht brannte weiter, so daß Führer und > Fahrgäste trotz des eindringenden Bachwassers noch die Situation leichter auSwerlen konnten. Es befanden sich nur Ler 55 Jahre alte Kantor Nürnberger aus Saupsdorf und dessen 28 Jahre alte Tochter, sowie ein dreizehnjähriges Schulmädchen als Mitfahrer darin, «die sämtlich durchweg nur leichter verletzt wurden. Der Führer jenes Autobus, Kurt Hambsch, stand am Montag wegen dieses noch gllmffslich verlaufenen Unfalles vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden. Er wurde wegen fahrlässiger Körper verletzung und Uebertretung der Kcastverkehrsbeskimmungen zu 50 Mark Geldstrafe verurteilt. Heidenau. Bei «den Ausschachtungsarbeiten der Baugenossen schaft Heidenau am Schillerplatz wurde ein menschliches Skelett gesunden. Nach Angabe des Arztes soll dos Skelett schon viele Jahre dort gelegen haben und wahrscheinlich, wie die früheren Funde, aus den Freiheitskriegen stammen.