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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung uns Mzeiger für DippoMswat-e, Schmie-eberg u.L Bezugspreis: Für einen Monat L.20 AM. mit Zutragen, einzelne Nummern 18 NeichS- pfennige :: Gemeinte - DertanL« - Girokonto Nummer S :: Fernsprecher: Amt DlppoldiL- wald« Nr. 3 :: Postscheckkonto Dresden 12848 »lese« Bla« «UHL» »le amtlichem Aekannlmachungea »e» Umlshauplmannfchast, -es Amlsgerichl, m»» -es Sla-lral» zu Dlppsl-lswal-e . Netteste Sell«»- »es Bezirk« Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Peklkzeile 20 Reichspfennige. Eingesandt und Reklamen 60 R-ichSpfennige. BermIoMM«« Agilem, S«IIk g«,«. - »ru« m>d ««!»,: g«»,, d, Nr. 243 94. Jahrgang Dienstag, am 16. Ottober 1928 Auf Blatt 262 des hiesigen Handelsregisters, betreffend die Firma Ufer L Grudzinskq, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Holzstoffabr» «nd Sägewerk i. Liq«. in Lehn- Mühle bet ReichstSdt, ist heute eingetragen worden, daß die Firma erloschen ist. 1 AReg. 150/28. Nmisgekickt Dippoldiswalde, am 13. Okt. 1928. Auf Blatt 284 des hiesigen Handelsregisters, betreffend die Firma Weißeritztalwerk Aktiengesellschaft in Dippoldiswalde ist Heuke eingetragen worden, daß durch Beschluß der General- Versammlung vom 24. September 1928 die Auflösung der Gesell schaft beschlossen worden ist, und daß zu Liquidatoren der Direktor Arno Rudolf Petzold und der Kaufmann Hermann Schubert fn Dresden bestellt sind. 1 A Reg. 148/28. Amtsgericht Dippoldiswalde, am 15. Oktober 1928. Opernfahrten Wir führen a» nachstehenden Tagen Opernfahrten aus: Sonnabend, den 20. Oktober: Sly, Mittwoch, den 24. Oktober: Der Rosenkavalier, Sonnabend, den 27. Oktober: Die ägyptische Helena, Mittwoch, den 31. Oktobei: Die ägyptische Helena. Karten zu den ermäßigten Preisen von 5 und 7 Reichs-Mark können im Äathause Dippoldiswalde, Zimmer Nr. 15, gegen Ent richtung des Plahpreises bis zum 3. Tage vor der Aufführung bestellt werden. Bedingung ist, daß der Kraftwagen ab „Roter Hirsch" 17" benützt wird. Die Aushändigung der Eintrittskarten erfolgt durch den Kraftwagenfllhrer. Kraftverkehr Freistaat Sachse« Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der zweite Iahrmarkstag ließ sich in bezug aufs Wetter wesentlich besser an, als der Sonntag. Wenn, es auch noch recht frisch war infolge des herrschenden Nordwindes, so schien doch di« Sonne und spendete an geschützten Stellen Wärme. Der Verkehr war wieder recht gut, reichte freilich an den des Sonntag nicht heran. Vielfach waren die Verkäufer mit dem Iahrmarkksgeschäst zufrieden, manche klagten über schlechten Geschäftsgang. — Zu dem mit dem Jahrmarkt verbundenen Vieh markt wurden 11 Pferde und 61 Ferkel aufgelrieben. Kühe wur den in den verschiedenen Verkaufsställen feilgeboten. Von den Pferden wurden drei neue und ein Tauspferd verkauft, von den Ferkeln 37 zum Preise von 20 bis 24,50 NM. — In letzter Nacht wurde es empfindlich kalt, das Thermo meter sank bis 3 Grad unter Null. Infolgedessen war auf stehen den Gewässern Heuke morgen eine schon ganz hübsch starke Cis- schichttAi« Sonne ließ die Ouecksilbertäule im Thermometer rasch wieder 'ansteigen. Ein leichter Wind erhob sich und schüttelte daS welke Laub von Len Bäumen. Bald werden sie wieder kahl da stehen. — Der gestrige Abend stand auch bei uns ganz in der Er wartung von Zeppelins Landung in Lakehurst. In den verschie denen Gaststätten und privaten Haushaltungen erwartete man fieberhaft die Rundfunkmeldungen, -aber auch vor unserer Ge schäftsstelle fanden sich bis nach Mitternacht, bis wir die glückliche Landung melden konnten, viele «in, um die einzelnen Extrablatt aushänge zu studieren. — Erledigt: Ständige Volksschulstelle in Reinhardts grimma. Ortsklasse O. Familienwohnung vorhanden. Musi kalische Befähigung erwünscht. — Bewerbungen bis 10. No vember 1028 an den Bezirksschulrat zu Dippoldiswalde. — Gin« seit vielen Jahren heftig umstrittene Frag« betrifft di« Beurteilung der allerwärts in Gastwirtschaften aufgestellten Bajazzo-Automaten in der Richtung, ob selbige als Glücksspiel- oder Geschicklichkeiksautomaten zu betrachten und zu bewerten sind. Die Rechtsprechung in den verschiedenen Staaten war nicht immer einheitlich. In den letzten beiden Jahren sind ein« Reihe bemerkenswerter Gutachten von den für die Beur> Heilung der Bajazzo-Automaten in Frage kommenden Sachver ständigen erstattet worden, Me diese Apparate als Glücksspiel- outomaten bezeichnet haben. Das Reichsgericht hat sich diesen Gutachten angeschlossen und erst vor kurzer Zeit eine dement sprechende grundsätzliche Entscheidung gefällt. Das Gemeinsame Schöffengericht Dresden erließ am Sonnabend gleichfalls «in da hingehendes Urteil und warf gegen den Kaufmann Wilhelm Löff ler, der fich als Drreklor der Oberschlesischen Automaten-G. m. b. H. Löffler L Go. in Beuthen bezeichnet, 3000 M. Geldstrafe aus. Zwei Gastwirte und ein Schmied, die derartig« Apparate in ihren Wirtschaften aufgehängt oder dies vermittelt hatten, wurden zu je 50 M. Geldstrafe verurteilt. Schmiedeberg. Der Iugendbund vom GDA. hatte am Sonn abend zu einem Heimabend, verbunden mit Vortrag, in di« Busch- mühle eingeladen. Es hatten sich außer den Mitgliedern auch j einige Gäste eingefunden, darunter Kollegen aus Mittweida, die ' von seiner daselbst neugegründeken Iugendgruppe Iuaendleiter A. Kempe milgebracht hatte. Ortsgruppenvirrstand Kaufmann Lehnert gab darüber seiner besonderen Freude Ausdruck und brachte ihnen einen herzlichen Willkommengruß. Obmann Schütze gab hierauf einen Ueberblick über die zurückliegenden und gegen wärtigen Arbeiten in der Iugendgruppe. Er ermahnte besonders, die Scheinfirmenabende recht fleißig zu besuchen, deren Zweck und Ziel dahin geht, den Iungbündlern umfassend« Kenntnis in kauf männischen Fächern zu verschaffen. Da.Lichtbilder zu einem Vor- lrag über den Bundestag in Breslau leider nicht zu erhalten waren, mußte dieser ohne solche stvttsinden. Kollege Kempe, der den Bundestag besucht hat, schildert« in fesselnder Weise feine Erlebnisse und bracht« zum Ausdruck, mit weicher Hingabe die aus allen Teilen des Reiches und deS Auslandes herbeigeeilten > Kollegen und Bundesführer fich den ihnen gestellten Aufgaben I unterziehen. Mit Fleiß arbeiten alle an der Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialpolitischen Lage der Angestellten. Das Bekenntnis „deutscher Wille, deutsche Kraft" durchzog wie «in Weiterzahlung von 11 M. 1 monatlich 40 RM. zurückzahi jemand über roter Faden das Gewebe der Tagung. Kein Gebiet, fei eS Bil dung, Stellenvermittlung, Rechtsschutz, Angestelltenversicherung, Altersunterstühung, Erholungsheim-, Urlaubs- und Arbeikszeit- fragen blieb unberührt. An Hand statistischen Materials bewies der Vortragende von neuem das mächtige Vorwärlsschreiken des GDA. Obmann Schütze dankte für den Vortrag im Namen der Anwesenden. Darauf ergriff Kollege Frosch, der am 30. Sep tember der Ortsgruppenvorstehsrtagung in Dresden beiwohnt«, das Wort. Dort hatte er den Auftrag erhalten, ein Tischbanner, mit dem Namen der Schmiedeberger Ortsgruppe bestickt, zu über reichen. Es soll «in Zeichen der Anerkennung für die gute Ent wickelung der hiesigen Ortsgruppe sein. Vorsitzender Lehnert übernahm das Geschenk mit Dankesworten und der Versicherung, auch weiterhin der Ortsgruppe treu zu dienen. Hierauf folgte der gesellige Teil des Abends. Gesänge und heitere Vorträge trugen zur allgemeinen Unterhaltung bei. Sicher hat der Abend jeden Anwesenden voll befriedigt. Schmiedeberg. Auf Einladung der Deutschen Baugemein- schaft, Ortsgruppe Dippoldiswalde, zu einer öffentlichen Ver sammlung mit Vortrag hatte sich am Sonntag abend eine große Anzahl von Interessenten im Fremdenhof „zur Post" eingefunden. Da der Vorsitzende, Schmiedemeister Böttger, Oberhäslich, am Kommen verhindert war, ergrisf Kassierer Anders, Dippoldis walde, daS Wort zur Begrüßung der Anwesenden und "erteilte darauf "dem Referenten Vogel aus Leipzig daS Wort zu s«in«m Vortrag«. Dieser führte auS: Vor etwa N/- Jahren wurde das System des zinslosen Bauens in di« Welt gebracht. Einer helfe dem andern, ohne sofort eine Gegenleistung (den Zins) zu er halten. Man bedenk«, wenn jemand monatlich 40 M. Miete zahlt, so hat er nach 30 Jahren 14 400 M. verloren und noch ge hört ihm keine Türklinke. Hat er aber als Mitglied der DBG. ein Darlehn erhalten und nur monatlich etwa 40 M. zur Amor tisation gezahlt, so sind nach 30 Jahren fein« Schulden getilgt und er besitzt ein schuldenfreies Eigentum. Die Vorteile, die die DBG. bietet, find folgende: Jeder kommt durch die genossen schaftliche Selbsthilfe schneller zum Bauen als durch eigene Kraft. Jeder kann bauen, wie, wo und durch wen er will. Jeder kann Wer die höchste Stichzahl erreicht hat, erhält als erster das erste Darlehn vom Mehrleistungskonto. Die an einem Hausbau be teiligten Handwerker, auch der Baumeister, müssen di« Mitglied schaft der DBG. erwerben. Der Vortragende brachte noch ein Gutachten über die von der Leipziger Handelskammer vorgc- nommene Kassenrevision zur Verlesung. Seine Aufforderung ging dahin, zu schaffen und mit zu werben, daß dieses System ein Ge meingut werd«. Die Deutsche Baugenossenschaft ist parteipolitisch neutral. Ihre Ziele sind: die Wohnungsnot und Arbeitslosigkeit zu beheben, den schaffenden Ständen ein menschenwürdiges Dasein zu bereiten, durch den Bau von Wohnungen die Volksgesundheit zu fördern, durch die Einführung des zinslosen Finanzsystems auch dem wirtschaftlich Schwachen! den Eigenheimbau zu ermöglichen und «ine Herabsetzung der Baupreise durch die genossenschaftliche, zinslose Selbsthilfe zu erreichen. Dem interessanten Vortrage folgte eine recht auSgiebige Aussprache, in der vom Vortragen den Unklarheiten über Wartezeit, Steuern, Unkosten und Repa raturen der Häuser, Fälle von einkrelender Zahlungsunfähigkeit, sowie Austritte der Mitglieder durch angeführt« Beispiele voll- stündig zerstreut wurden. Damus ging mit Entschiedenheit her vor, daß auch in den unvorhergesehenen Fällen das eingezahlte Geld niemals verloren gehen kann. Altenberg. Am Donnerstag wurde an der Gertchtsstell« der Fremdenhof „zur Post" im Weg« der Zwangsvollstreckung ver steigert. Das Grundstück war nach dem Verkehrswert «inschließ- iich Inventar auf 70 000 RM. geschäht. Das Höchstgebot gab Kaufmann Albert Thiel« aus Dresden mit 60000 RM. ab. Der Zuschlag erfolgt in einigen Tagen. Johnsbach. An Stelle des kürzlich verstorbenen Fleisch- beschauers Wilhelm Schubert wurde in den letzten Tagen in f einer gemeinschaftlichen Sitzung der Gemeindeverordneten von ! Johnsbach,gFalkcnhain und Dönschten Mar Lehmann, Johns- f orgenfrei in seinem Eigenheim leben: denn er braucht kein« Zin- en, sondern nur Amortisation zu zahlen. Die Pflichten der Dar- «hnsnehmer sind: 1. Zahlen eines Eintrittsgeldes, z. Zt. von 5 M. 2. eines Geschäftsanteiles von 20 M. 3. Hausanteil (kann in Raten gezahlt werden) und 4. Weiterzahlung bzw. Rückzahlung. Der Hausanteil ist keine Sonderzahlung und wird auch voll als Guthaben angerechnet. Er stellt nur die Mindestsumm« dar, die jemand eingezahlt haben muß, ehe er ein Darlehen erhalten kann, Z. B. wenn jemand ein Darlehn von 10 000 M. braucht, so hat «r «inen Hausanteil von 300 M. zu zahlen, darauf eine monatlich« Weiterzahlung von 11 M. Hat er sein Haus bezogen, so muß er monatlich 40 RM. zurückzahlen. Im Ganzen hat er im Laufe von etwa 30 Jahren sein« Darlehnsschuld von 10 000 M. zuzüglich der einmaligen Verwaltungskosten von si,» der eigentlichen Darlehns- summe zurückgezahlt. Zwei Drittel der Rückzahlungen erfolgen auf Tilgung, ein Drittel auf Spareinlage, lieber die Spareinlage kann er nach Ablauf der Amortisation frei verfügen. Dieser Ta rif ist als Universaltarif für all« Fälle ausgearbeiket. Die Sähe und Bedingungen find den Verhältnissen derer angepaßt, die nur durch die genossenschaftliche, zinslose Selbsthilfe bauen und keine ZinSverpflichtungen übernehmen können, also di« Masse des Volkes. Trotzdem aber sollen diejenigen, die mehr zahlen kön nen, als den Pflichtsähen entspricht, dazu einen Anreiz haben. Dies geschieht durch die Einführung des Mehrleistungskontos. Dasselbe sieht keine Trennung der finanziell Schwachen und der finanziell Starken vor, sondern ist lediglich ein« rein buchtechnische Trennung der Mehrleistungen von den Pflichtzahlungen. Zahlt sei»« Psl chtzahlung hinaus, so wird nur dieser Mehrbettag aus ein gesondertes Konto verbucht. Der Mehr leister kann zunächst nun, wie jeder Pflichtzahler, bei einer Dar- lehnsvergebung in normaler Weise an die Reihe kommen. Die Rangfolge richtet sich nach einer Stichzahl, die sich errechnen läßt aus der Höhe des mehr gezahlten Kapitals und der Zeit, die der Betrag der Genoffenschaft zinslos zur Verfügung stand, geteilt durch die Darlehnshöhe, also: Formel:-«^X 3-it^M°n°^stichzahl. o Darlehnshöhe bach, zum Fleischbeschauer gewählt. 3m ganzen hatten sich vier Bewerber aus Johnsbach und zwei aus Falkenhain gemeldet. Limbach. Auf der hiesigen Morihstrahe hatttn Zwei auS Chemnitz stammende Männer in den 30er Jahren das Publikum durch Feilhalten mit Streichhölzern usw. in Mitleid zu versehen gewußt, zumal der eine nur einen Arm hatte und der andere das Abzeichen der Kriegsblinden trug. Wie die Polizei feststellte, be ziehen beide die ihnen zustehend« Rente und sind aufS Betteln nicht angewiesen. Das Tollste aber war, daß der angebliche Kriegsblinde überhaupt nicht blind war. Innerhalb drei Stunden hatten die stechen Gesellen zusammen 26 M. zusammengebettelt. Der „Blinde" gab zu, daß er am Tage zuvor eine Gesamttages einnahme von 32 M. zu Verzeichnen gehabt hatte. Waldenburg. In der Stadtverordnetensitzung erklärte der Vorsteher, Pros. Singer, daß sich der Stadttat wiederholt mit der Frage der Beseitigung der Wohnungsnot beschäftigt habe. Man halte es für das ratsamste, die zur Verfügung stehenden Bau gelder nicht als WohnurmSbauzuschuß für Siedlungshäuser zu ver wenden, sondern dafür Bauten in eigene Regie zu übernehmen. „WZWelW'MW in MM. Je mehr sich das Luftschiff der amerikanischen Küste näherte, umso größer wurde die Erregung, die sich der gesamten Bevölke rung über den heldenhaften Flug des deutschen Luftschiffes be mächtigte. Ein Extrablatt folgte dem anderen und berichtete in großer Aufmachung über den weiteren Verlauf des Fluges. AIS das Festland erreicht war, suchte Dr. Eckener um die Erlaubnis nach, Washington überfliegen zu dürfen. Am 18,15 (m. e. Z.) überflog Graf Zeppelin Washington mit Kurs auf Balti more, das er um 19 Uhr erreichte. -Bei seinem Flug über Was hington überflog daS Luftschiff zuerst die deutsche Gesandtschaft und dann das Weiße Haus. In 1000 Fuß Höhe grüßte Graf Zeppelin zweimal, indem er den Bug neigte. Präsident Coolidge eilte sofort in den Vorgarten, wo sich bereits seine Gattin einge funden hakte, und winkte dem Luftschiff freudig zu. Die zahl reichen Besucher, die sich im Park des Weißen Hauses einge funden hatten, bemerkten die Gegenwart Coolidges nicht, "da sie all« mit dem Zeppelin beschäftigt waren. Marinesekretär Wilbur und seine Beamten beobachteten das Luftschiff vom Dach des Flottenamtes aus. Das Wetter war klar, so daß die Passagiere durch Fernstecher erkennbar waren. Graf Zeppelin erschien um 20,35 Uhr m. e. Z. über Philadelphia, wo er von der Be völkerung mit unerhörtem Jubel begrüßt wurde. 21,50 m. e. Z. traf der Zeppelin über der Skadt Neuyork ein. Mit dem Augenblick des Eintreffens des Zeppelins über Neuyork-Stadt setzte ein ungeheurer Lärm ein, Sirenen heulten, Arbeiter liefen aus den Fabriken, Straßen waren im Nu schwarz von Menschen, die unker nicht endenwollenden Hurrarufen dem Zeppelin zu- winkten. Auch die Schiffe im Hafen tuteten. Die Dächer "der Wolkenkratzer konnten die Menschenmengen kaum fassen. Jeder Verkehr auf den Straßen stand buchstäblich still. Das Luftschiff fuhr über den Wolkenkratzern und der Stadt einige Schleifen und schlug dann Richtung auf Lakehurst ein. Dort war alles seit 21 Uhr m. e. Z. empfvngsbereit. Die Lore der großen Halle wur den geöffnet und di« 400 Mann der Haltemannschaft traten an. Der eigentliche Landeplatz wurde mit Mühe frei gemacht. Die andrängenden ungeheuren Menschenmassen mußten von den Po- lizeimannschafken immer wieder zurückgedrängt werden. Alle Zu fahrtsstraßen nach Lakehurst waren unpassierbar. Es weht« «in leichter südöstlicher Wind. Um 23,08 Uhr m. e. Z. wurde daS Luftschiff Graf Zeppelin über Lakehurst gesichtet. Um 23,35 Uhr m. e. Z. sielen auf dem Flugplatz von Lakehurst die LandungS- taue. Nach 6 Minuten schon war daS Schiff verankert, gerade als die Dunkelheit hereinbrach. . Nachdem "das Luftschiff Graf Zeppelin unter nicht endenwollendem Jubel der nach" Tausenden zählenden Mena« glatt gelandet war, wurde Dr. Eckener ein Brief des Präsidentschaftskandidaten Hoover überreicht, worin die herzlichsten Glückwünsche für den hervorragenden Erfolg des Fluges zum Ausdruck gebracht wurden. Um 18,58 amerikanischer Zeit, d. h. 0,58 m. «. Z., wurde Graf Zeppelin in die Halle qe- M-n. Dr Eckener verlieh als erster um 19,20 amerikanischer Zeit (1,20 Uhr m. «. Z.) daS Luftschiff. Die Freude in Frieiri^rfen über die glückliche Fahrt des Friedrichshafen, 16. 1o'^ ^M^tag nachmittag die ersten sicheren Nachrichten von der Sichtung deS Graf Zeppelins über dem amerikanischen Festland« hier eintrafen, machte sich eine still«, herzliche Freude bei allen bemerkbar, die dem 110 stündigen FlugdeS Luftschiffes zeitweise mit Bangen verfolgt hatten. Auf der Werst selbst wartete man stündlich fieberhaft nur auf die «Ine Meldung, die das erwartet« bringen sollte: „Gelandet!" Als dann die Kirchen von Friedrichshafen den Sieg deS Graf Zeppc- lin über Sturm und Zeit verkündeten, wurde die Mitteilung von der glücklichen Landung deS Luftschiffes In Lakehurst bekannt. Mit klingendem Spiel« zog die Sladtkopelle Friedrichshafen durch die Straßen der Stadt. Die Häuser hatten festlichen Flaggen- schmuck angelegt. In den Räumen des Kurgartenhotels versam- melken fich die leitenden Persönlichkeiten des ZeppclinbaueS, Kommerzienrat Dr. Colsmann, der Chefkonstrukteur Dr. Dürr und der Syndikus des Zeppelinbaues Dr. Schmid sowie die an wesenden Pressevertreter zu einer kleinen Feier. Als die ^caw- richt von der vollzogenen Landung eintraf, erhob Kommer., Generaldirektor Colsmann sein Glas und brachte «in dreifaches Hoch auf den Graf Zeppelin aus. Der Generaldirektor des schiffbaues Graf Zeppelin, Kommerzienrat Colsmann, ck>r w Lakehursk, sogleichnachdem^ Stadt Friedrichs- °" in Dankbarkeit und Stolz herzlich«-» Gruß.