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Weiheritz-Jeibmg Tageszeitung m- Anzeiger für DippoMswai-e, Schmieöeberg «.A- »«««»'«« k Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 AM. L mit Zutragen, einzelne Nummern IS Reichs- Pfennige :: Gemeinde - Verband - Girokonto ö Nummer S :: Fernsprecher: Amt DippolLts- t walde Nr. 3 :: Postscheckkonto Dresden 12 548 Netteste Aettvug »ee Bezirks Biele« Dia« eulhSU die amtliche« Bekaunlmachunge» Ker Amtshauvtmmmfchast» -es Amtsgericht» «ak Ke» Staktrat» zu DippolSiswatke Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petlkzeile 28 Reichspfennig«. Eingesandt «n» Reklamen SO NeichSpfennige Nr. 216 BerantWvMkiKW AedaLteurr Sellr Sedne. — Druck und Verlas: Karl Sek« in Vlv«tkt«oal-e» Freitag, am 14. September 1928 u .- 94. Jahrgang ^7» Am 15. September 1928, vormittags 11 Uhr, sollen im gericht lichen Versteigerungsraume 1 neues Liegesofa (Roßhaarpoister), 3 Diwandecken, 1 Schreibtisch mit Aufsatz, 1 Kleiderschrank mlestbtelend gegen Barzahlung versteigert werden der Sei'icktsvollsiebel' des gmlrgericktr öipvolölrwalde. Q. 1521/28. Q. 887/27 Obst-Versteigerung. Das anstehende Obst der Berg-, Rabenauer-, Talsperren- und Weißerihstraße soll Sonnabend nachmittag ab 2 Uhr baum weise versteigert werden. Versammlung der Bieter 2 Uhr an der Bergstraße. Der städtische Flurausschuß. Obercarsdorf Hebung der Pflichtseuerwehr Sonnabend, den 15. d. M., abends >/-7 Uhr Der Eemeinderat Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Als am Donnerstag aus dem Trauerhause am Markte der Sarg mit der irdischen Hülle des so jäh aus dem Leben gerufenen Ofensetzmeisters Arthur Heine zum Leichen wagen getragen wurde, sang der Männergesangverein den 2. und 3. Vers von Heines Lieblingslied: „Das stille Tal" von Wohl gemuth. Dann setzte sich unter dumpfem Trommelwirbel der lange Leichenzug, gebildet von Schützengilde, Militärverein, Männer gesangverein und der Dresdner Innung der Töpfer und Ofensetzer mit Fahnen und einer großen Anzahl von Freunden des Ver storbenen, in Bewegung nach dem Friedhöfe, wo in der Nicolai- Kirche die Trauerfeier ebenfalls mit dem Gesang des Männer gesangvereins: „Sängers Testament" von Jul. Otto begann. Nach dem Choral des Friedhofschores: „Mein Gott, ich weiß nicht, wann und wo ich sterbe" richtete Oberkirchenrat Michael auf Grund der Heilandsworte Matth. 14, 27: ,/Seid getrost, ich bin es, fürchtet euch nicht", herzliche, tiefergreifend« und gläubig aufrichtende Trostesworte an die leidtragenden Hinterbliebenen und an die die Kirche füllende Trauerbegleitung. Den Schluß des Gottesdienstes bildete der Gesang des Friedyofschores: „Die Seelenfeier" von Lachner mit dem von Frau Gottschalk innig und tonschön gesungenen Solo: „Ich weih, an wen ich glaube". Am Grabe sprachen nach Einsegnung und Gebet des Geistlichen Gieholt für die Schühengilde, Mieth für den Männergesang verein, Werner für den Mililärverein und Töpferobermeister Bo risch, Dresden, für seine Innung. Dabei senkten sich die Fahnen zum letzten Gruß über die offene Gruft. Aus allen Reden klang wärmste Dankbarkeit und hohe Anerkennung für den Dahinae- schiedenen. Lin wehmutsvoller Akt war es auch, als der Lehr ling Herbert Arbeinz, der dem Verstorbenen bei seiner letzten Arbeit im Postgebäude behilflich gewesen war, einen Kranz am Grabe niederlegte mit den Worten: „Lieber Meister, habe Dank, ruhe sanft!" Der Schützenzug des Mllitärvereins gab eine drei malige Ehrensalve, der Friedhofschor sang im Gebetston: „Ver laß mich nicht", und mit einem letzten Blumengruß verabschie deten sich Angehörige und Freunde von Lem Allzu früh-Dahinge schiedenen. — Ein« gleich« ehrende Begräbnisfeier hatte am Freitage der Elektrotechniker und Kirchner Wilhelm Fuhr mann gefunden, dem Oberkirchenrat Michael beim Niederlegen eines wertvollen Kranzes namens des Kirchenvorslvndes warm herzig« Worte des Dankes für treue Dienstleistung nachrief, und dem seine Sangesbrüder von der „Eintracht'' ein schönes Ab schiedslied und durch den Vorstand Lempe herzliche Dankesworle widmeten. Dippoldiswalde. Hierdurch wird auf die morgen Sonnabend nachmittags 2 Uhr an der Berg-sEl«ndischen-)Straß« beginnende baumweise Versteigerung des städtischen Obstes aufmerksam ge macht. Sie seht sich dann fort auf der Rabenauer-, Talsperren-, Weißeritzstraße und Aue. Auch das Obst verschiedener einzeln stehender Bäume wird versteigert werden. Vor der Versteige rung wird aufmerksam gemacht werden, daß die Bäume bei dem Abnehmen des Obstes zu schonen sind, widrigenfalls der Obst-Er- skeher für den vorgefundenen Schaden aufzukommen hak. Dippoldiswalde. Die Anmeldungen zum Kreis posaunenfest sind weiter gestiegen. Der stattlichen Bläser zahl werden sich die Mitglieder der Iungmännerverein« unserer Ephorie onschließ«n. Weit über 200 Festteilnehmer werden in unseren Mauern Einkehr halten. Zahlreiche Freunde und Gön ner der Posaunenmission aus der näheren und weiteren Um gebung sind überdies zu erwarten. In da niibar anzuerkennender Weise Hot unsere Einwohnerschaft ihre hinlänglich bekannte Gast freundschaft auch diesmal wieder bewiesen, indem sie Freitische und Freiquartiere ftlr di« gemeldeten Gäste zur Verfügung stellte. Soll auch von einem allgemeinen Straßen- und Häuserschmuck abgesehen werden, so würden doch Flaggen- und Fahnenschmuck besondere Freude Hervorrufen. Unser« Dippoldiswalder Bläs«r, die b«i solchen Festen anderwärts immer vertreten waren, Haven diese Begrüßung stets angenehm empfunden, und sie würden sich herzlich freuen, wenn Dippoldiswalde diesen Städten nicht nach stehen wollte. Als Dank für ein „Herzlich Willkommen", für freundliche Aufnahme, Beherbergung und Bewirtung der Bläser werden erhebende Chöre geboten werden. Diese bestehen am morgenden Sonnabend in einer Abendmusik sV-10 Uhr) vor dem Diakonat, am Sonntag in Turmblasen <7 Uhr), in Morgenmusik auf dem Berreuther Berge ('/-8 Uhr) und Marktmusik ^/«11 bis -/.12 Uhr). Ein besonderes festliches Gepräge ist dem Hauptgolkes- dienste vormittags 9 Uhr gewidmet. Das Fest soll nachmittags '/-S Uhr in Darbietungen der Posaunenchöre am Gerber-Frei berger Platze ousktlngen. , s— Einen ungewohnten Anblick bieten zurzeit unsere Tal sperren in den Weißeritztälern. Infolge des regenarmen Sommers ist der Wasserspiegel ganz erheblich gesunken. Gi gantisch ragen die an der Sohle etwa vierzig Meter starken Sperrmauern in ihrer vollen Höhe empor. In den Flut rinnen wuchern bereits Gräser und Blumen. Noch immer imposant nimmt sich der Klingenberger Talsperrenbau aus. Die Talsperre bei Malter dagegen, an der sonst ein frisch- fröhliches Bade- und Strandleben herrscht, mutet recht trost los an. Etwa ein Drittel der sonst vom Wasser übeistuteten Täler ist ausgetrocknet, dicker grauer Schlamm bedeckt die Gründe. Hier und da tauchen Ueberreste des früheren Weißeritztales, die Straßen, der Eisenbahndamm und Funda mente der Häuser des ehemaligen Dorfes Untermalter auf. — Ein interessanter Grohfilm Ler Emelka, betitelt „Der König Ler Mittelstürmer" läuft von Freitag abend ab in Len A r - Ni-L i ch t f p ie l« n. Der Titel wird bei allen Sport freunden Anklang finden und zum Besuche mahnen, Ler Film selbst aber größte Spannung auslösen. Ein reiches Beiprogramm wird nebenher gezeigt. Am Sonntag nachmittag ist Kinder vorstellung. — Der Arbeiter Meißner aus Chemnitz, vielfach vor bestraft, hatte während der Dresdner Vogelwiese bei einem Unternehmer eine Arbeitsgelegenheit gefunden. Eines Tages sollte er ein Paket Waffeln im Werte von fast 40 Mark holen, rückte aber mit dem Gelds ab. Und nicht nur dies geschah, sondern Meißner ging auch noch in das Quartier seines Arbeitgebers, erbrach dort alle Behältnisse und raubte weitere 750 Mark Bargeld. Der anscheinend unverbesserliche Spitzbube wurde zu zwei Jahren zwei Wochen Zuchthaus und drei Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. Oelsa. Am Donnerstag Holk« unser« Schule das Sporkfest nach, Las hier seit mehreren Jahren mit der Verfassungsfeier ver bunden wurde, und Las dieses Jahr wegen des schlechten Wetters verschoben werden mußte. Die Kinder konnten sich in Weit sprung, Vollballweiiwurf (Lie unteren Klassen Schlagballweitwurf) und 50-M«ter-Lauf messen. Die Freiübungen, die früher vorge schrieben waren, konnten sich dieses Jahr die Kinder selbst zu sammenstellen. Die besten, bewertet mit 10 und 8 Punkten, ent fielen auf die oberste Turnklasse. Die besten Weitsprünge der Kinder stich aus folgendem zu ersehen: Knaben 13/14 Jahre — 4.10 Meter, 10/11 Jahre 3.40 M«t«r, 9/10 Jahre -- 3.15 Me ter. Mädchen 43/14 Jahre 3.65 Meter, 14/12 Jahre 3.05 Meter, 9/10 Jahre — 2.55 Meter. In ähnlichem Verhältnis stehen die Leistungen in Vollballweilwurf: Knaben 13/14 Jahre — 19 Meter, 11/12 Jahre — 13 Meter, Mädchen 13/14 Jahre — 16.50 Meter, 11/12 Jahre — 9.50 Meter. Die entsprechenden Zahlen für den 50-Me ter-Lauf sind: 7,9, 9,2 und 9 Sek.: Mäd chen 8,2, 9 und 10,2 Sek. In Sonderriegen wurde dann noch versucht, Lie Rekorde unserer Schule in Schlagballweitwurf und Hochsprung zu brechen. Die Tafel der Rekordleistungen, die im Hausflur der Schule hängt, kann wieder um einige Namen be reichert weröen. Weiksprung: Knaben 13/14 Jahre — 4.10 Me ter (Giebe), dasselbe 9/10 Jahre — 3.30 Meter (Merbk), dasselbe Mädchen 9/10 Jahre — 2.55 Meter (Reichel). Schlagballweit wurf: Knaben 13/14 Jahre — 55.50 Meter (Günther), Mädchen 13/14 Jahr« — 39 Meter (Richter), Mädchen 9/10 Jahre — 23 Meter (Stock). 50-M«t«r-Lauf: Knaben 9/10 Jahre — 9 Sek., Mädchen 9/10 Jahre — 9.4 Sek. Nach der Feststellung des Er gebnisses wurde vor versammelter Lehrer- und Schülerschaft den 12 Kindern, die Lie meisten Punkt« erreicht hatten, ein Sieges- Kranz überreicht: M. Richter, I. Hartmann, A. Hertel, W. Günther, K. Neubert, H. Hauptmann, E. Hammer, E. Neubert, H. Patzner, O. Giebe, H. Döring und D. Legler. Mit Mvhn- worten an di« Kind«r, die leer ausgingen, sich doch recht zu trai nieren, daß sie im nächsten Jahr« ebenfalls unter die Sieger ge zählt werden können, wurde das Sportfest beendet. Altenberg. 3n der Nacht zum Dienstag sind Einbrecher in die Verkaufshalle des Hotelbesitzers Seidel am Bahnhofe eingedrungen und haben dort verschiedene Bedarfsartikel, als Schokolade, Zigarren, Zigaretten, Liköre usw., entwendet. Der Schaden, der den Besitzer trifft, dürfte sich auf etwa 100 M. belaufen. Es kann nicht oft genug die Mahnung ausgesprochen werden, unbewohnte Gebäude scharf zu überwachen, denn die Aufmerksamkeit des Publikums trägt oft viel dazu bei, des Diebcsgesindels habhaft zu werden. Auch wird hier in unserm Grenzgebiet der Standort eines guten Spürhundes vermißt. Der Erfolg der an und für sich gut arbeitenden Hunde wird sehr oft durch das verspätete Eintreffen am Tatorte in Frage gestellt. Kreischa. Nach allem Brauch wurde Ler Jahrmarkt am Mittwoch vormittag 14 Uhr mit allen Glocken «ingeläutet, und bald entwickelte sich auf Ler großen Festwiese, Lie bis auf Len letzten Platz mit allerhand Buden unü Zelten, Schaustellungen und Belustigungen beseht war, ein reges Leben und Treiben, LaS infolge Les prächtigen Wetters an beiden Iahrmarktstagen an hielt. Die elektrische Lockwihtalbahn und Lie Kraftwagenlinie Dippoldiswalde-Kreischa hatten Sonderfahrten bis in die späte Nacht eingelegt, und mit ganz besonderer Freude begrüßte man es, daß der Autobusverkehr Possendorf—Kreischa, eine lang gehegte Hoffnung, für die Zeit des Jahrmarktes eröffnet wurde. Letzterer hatte auch eine ausfallende Frequenz aufzuweisen. Wohl gab es Menschen über Menschen, und doch klagten vor allem Lie Fieranten, Laß Lie Kauflust infolge der Geldknappheit nur «in« verhältnismäßig geringe gewesen sei. Di« Jugend erfreute sich auf beiden Tanzdielen Les Festplatzes und in den Sälen -er Gasthöfe Kreischas und seiner Umgebung am Tanze. Bannewitz. Der 6. öffentlichen Gem«indeverordnetenfthung lag u. a. «in Schreiben des Sächsischen Gemeindetages vor betr Aufwertung der Darlehen der früheren Sächsischen Knappschafts- Kasse, die eine Aufwertung von 25 v. H. fordert. Es handelt sich um «in von Ler früheren Gemeinde Nöthnitz aufg«nommen«s Darlehn von 22 000 M. Es soll versucht werden, auf Len vom Treuhänder Ler Spruchstell« vorgeschlagenen Satze von > 17'/, v. H. zu verhandeln. Auf die bisher mit der Landesversicherungs- anstalt geführten Verhandlungen wegen Aufnahme eines Dar- lehns zum Wohnungsbau in Höhe von 40 000 ÄM. liegt eben falls ein Schreiben vor. Die auf Lie zu Buche stehende Rest- schulb von 78 320 RM. angebokene Auswertung beträgt 13 706 R.-Mark zu 5 v. H. Zinsen und ft- v. A. Tilgung. Bei Gewäh rung Les verlangten Darkehns fordert die Landesversicherungs anstalt dagegen eine Erhöhung auf 25 000 RM. mit 3 v. H. Zin sen und 1 v. H. Tilgung, während für die aufzunehmenden 40000 R.-Mark 6 v. H. Zinsen und 4 v. H. Tilgung zu leisten sind. Da anderes Geld zu besseren Bedingungen nicht zu haben ist, wird demgemäß beschlossen. Ein weiteres Angebot lag von der Kre ditanstalt Sächsischer Gemeinden vor, die aus einer Ausländs anleihe in 4 Millionen Höhe Darlehne zur Erstellung von Woh nungen anbot. Auf je 70 Quadratmeter Wohnfläche sollen 3000 R.-Mark Kredit gewährt weiden, Ler sich aus 3500 RM. er höht, wenn die Gemeinden selbst Inhaber sind. Die Tilgungszetk beläuft sich auf 23V, Jahre bei 6 v. H. Zinsen, ft, v. H. Verwal tungskosten und 2 v. H. Tilgung. Auszahlungskurs 90 v. H. Da die Bedingungen wirtschaftlich als zu hoch erscheinen, wird von einer Inanspruchnahme abgesehen. Ein Antrag der Roten Hilfe, ein« Straße nach Len beiden Hingerichteten Italienern >Sacco und Vanzetti zu benennen, findet keine Mehrheit. Die Ortskranken kasse hatte um Erlaß der Wertzuwachs- und Grunderwerbssteuer für das im Bau begriffene Wohngebäude mit Dienstrüumen ge beten. Ein Erlaß der Grunderwerbssteuer ist nicht möglich, La dieselbe eine Reichssteuer ist. Dagegen soll von der Erhebung der Wertzuwachssteuer abgesehen werden, da Lie Ortskranken kasse das Gebäude ohne Inanspruchnahme Ler Mittel der Ge meine errichtet, während sie auf die Vermietung der Wohnungen Ler Gemeinde einen Einfluß einräumt. Die Oostverpachtung hat einen Ertrag von 81 RM. erbracht. In der Schule im Ortsteil Welschhufe muß die Kläranlage neu angelegt werden, da Lie Staatsstraße beim Neubau tiefer gelegt worden ist. Da der durch Len Bau Ler Umgehungsstraße neue Kreuzungspunkt, in welchem vier Straßen münden, für die Fußgänger beim Begehen mit ziem licher Gefahr verbunden ist, wird in einer Läng« von 120 Meter ein neuer Fußsteig errichtet, Ler außer den entstehenden Arbeits löhnen rund 2000 RM. an Kosten verursachen wird. Hierauf fand zum Schluß eine eingehende Aussprache über den neuzu- oildenoen Zweckverband zur Wasserversorgung der Gemeinden des Plauenschen Grundes statt. Da di« jetzt bestehend« Talsperren genostenschaft für Lie Talsperre Klingenberg in ihrer jetzigen Form liquiLiert werden soll, ist in Aussicht genommen, eine neue Trink- wassergenossenschaft unter Führung der Stadt Freital zu gründen. Hierdurch würde voraussichtlich eine bedeutende Ermäßigung der Ünterhaltungsbeiträge für Las Flußbett eintrelen und hiermit zu gleich eine Verbilligung des Trinkwassers erreicht werden. Be tragen doch jetzt Lie Unterhaltungsbeiträge z. B. in Freital 25 000 R.-Mark. Die Talsperre Klingenberg reicht für «ine Wasserver- sorgung von 100 000 Einwohner aus, wird also für absehbare Zeit Lem Bedürfnis genügen, während die im Bau begriffene Tal sperre Lehnmühl« ein«n großen Teil Mittelsachsens mit Wasser versorgen soll. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. Dresden, 13. Sept. Die Nachrichtenstelle in Ler Staats- Kanzlei teilt mit: Bekanntlich hat di« Landtagsfraktion der SPD. bei dem Staatsgerichtshof für Las Deutsche Reich auf Feststellung der VerfossungswiLrigkeit LeS 8 14 Abs. 8 LeS Landeswahlgefehes über Lie Kautionsstellung sowie auf Ungültigkeitserklärung Lev LanLkagswahlen vom 31. Oktober 1926 geklagt. Die Sächsisch« Regierung Hot in ihrer Gegenerklärung erwidert, Laß die SPD. zur Anfechtung Ler genannten Bestimmung, die sie selbst in -er Landkagssitzung vom 5. Oktober 1926 mit beschlossen hat, schon mit Rücksicht darauf nicht legitimiert sei, Laß sie selbst Lurch sie in ihren verfassungsmäßigen Rechten nicht verletzt sei, und im übrigen, abgesehen von Ler Geltendmachung ihres alten Stand punktes in der Rechtsfrage selbst, die Unzuständigkeit LeS Staaks- gerichtshofs für Los Deutsch« Reich zur Entscheidung der Frage behauptet. Die Regierung hat in Verfolg dieses RechksstanL- punkkes nunmehr von sich aus, beim Reichsgericht auf GrunL von Artikeln 13 Abs. 2 Ler Reichsverfassung «ine Entscheidung dar über nochgesucht, ob 8 14 Abs. 8 des Landeswahlgesetzes mit Lem Reichsrecht vereinbar sei oder nicht. Leipzig. Die neue Leipziger Zeitung berichtet aus Bautzen: Die seit 120 Jahren bestehende MetaNHMen- und Walzwerkgesellschaft C. G. Tietzen-Eidam ist in Zahlungs schwierigkeiten geraten. Allem Anschein nach sind seit langer Zeit Fälschungen der Bilanzen vorgenommen worden. Der eine der Inhaber hat Selbstmord verübt. Zahlreiche Banken, darunter die Allgemeine Deutsche Kreditanstalt, die Deutsche Bank, Dresdner Bank, Gebr. Arnhold und die Commerzbank sind die Hauptgläubiger. Außerdem sind eine große Anzahl Metallhandelssirmen in Mitleidenschaft gezogen. Ferner sollen noch Aufwertungsansprüche von Verwandten bestehen. Die Gesamtverbindlichkeiten belaufen sich auf etwa 7 Millionen Mark, denen ungefähr 3 Millionen Mark an Außenständen und Warenvorräten gegenüberstehen. Zur Zeit befinden sich die Vertreter der beteiligten Banken in Bautzen, um die Ver hältnisse eingehend zu prüfen. Leipzig, 13. September. Für die Ergreifung des seit N. y. nach Unterschlagung von 30000.— M. zum Nachteil des Stadtrates in Penig flüchtigen Polizeioberwachtmeisters Mar Kurt Lorenz, geb. 17. 8. 00 in Arnsdorf bei Penig, und für die Erlangung des Geldes sind bis zu 2000.— M. Belohnung ausgesetzt worden. Alellep für morgen: Nachdruck verboten t Keine wesentliche Aenderung.