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Weitzeritz-JeUung MI» Anzeiger siir MppoMswalre, Schmiedeberg N.U «ettefte 3-"««« öes Le-rr». . DeranüvoMchtk'ÄedakleM? SeNL S-dn-c - Druck mid Verla«: «ar, 8«»« in DW»sM««a!-e. Blatt eulhSU »le amttlchrn Bekaunlmachaage» »er Amlshauplmannschast,-es Amtsgerichl» mr» »es Slaölrals zu Dippvl-iswal-e Anzelgenprelt: Die 42 Millimeter breit« Petitzelle 20 Reichspfennige. Eingesandt und Reklamen SO Reichspfenntge 2 Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 RM. « mit Zutragen, einzelne Nummern 15 Reichs- H Pfennige :: Gemeinde - Verbands - Girokonto ö Nummer 3 :: Fernsprecher: Amt Dippolds » walde Nr. 3 :: Postscheckkonto Dresden 12548 Nr. 1l>5. " - Fällige Steuern: 7. ,»W „.ch ,, 15. 7. Grundsteuer- I 1927 veranlagten Beträge: 15. 7. Kirchensteuer- Steuerbescheide werden nicht zugestellt. Dlppoldlswalde, den 5. Zuli 1928. Der Stadtrat. Grasversteigerung Sonnabend, am 7. Zuli 1928, nachmittags 4 Uhr soll das an stehende Gras auf der Mühlwiese parzellenweise meistbietend ver- Sammelori'der Bieler: An der Heidemühle Wendtschcarsdorf. Forstamt Wendischcarsdorf Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Aus allen Teilen des Reiches kommen die Nachrichten von heftigen Stürmen, die viel Schaden an- gerichtet, auch Menschenleben dahingerafft haben, so aus der Reichshauptstadt, aus dem Harz, aus Oberschlesien usw. Auch bei uns sind die Wirbelstürme nicht ohne Schaden vor über gegangen, besonders der Sturm, der gestern nachmittag gegen 2 Uhr einsetzte, ist manchem starken Baum zum Ver hängnis geworden. An der schönen Linde auf dem Obertor platze, die den Platz ums Bassin so schön beschattet, ist ein starker Ast abgesplittert worden. 3m Herabfallen zerschlug er die Straßenbeleuchtungsanlage, Menschenleben kamen nicht in Gefahr, trotzdem ein Mann dicht an den Stamm ge drängt Schutz vor dem Unwetter suchte. Der Baum hat an seiner Schönheit eingebüßt, aber es wäre Frevel, wenn man ihn, wie manche meinen, nun fällen wollte. Es würde eine Leere auf dem Obertorplatze entstehen, die niemand schön finden würde. Die Erhaltung schöner, aller Bäume ist auch Aufgabe der Stadtverwaltung. Es wäre sehr zu empfehlen, an dem Baume hohle Stellen mit Ziegeln und Lehm auszu fetzen und den nach dem Nitzscheschen Grundstück zu neigen den starken Ast durch einen Eisenring mit dem Stamme zu verbinden und so mehr Halt zu geben, wie man ja auch die Aeste der alten Linde an der Talsperre verbunden hat. Auch an der Platane auf dem erhöhten Aundteil inmitten des Stadtparkes hat der Sturm einen starken Ast abgesplittert, so daß die ganze nach Nordwest zeigende Seite des Baumes verunstaltet ist. Vielfach wurden auch die Kronen von den Bäumen herabgerissen oder herabgedreht, bei manchem Obst baum ist die an sich schon schwache Ernte völlig vernichtet worden. Ueber den Schaden am Kirchendach haben wir ! schon berichtet, auch am Krankenhause wurde das Ziegeldach stark beschädigt, wie man auch sonst überall in den Straßen Ziegel liegen sieht. Zn der näheren und weiteren Umgebung > der Stadt siehls nicht besser aus, überall beschädigte Dächer, ! abgerissene Aeste, gefällte Bäume, die die Straßen sperren. Auf den Feldern konnte der Sturm weniger Schaden an- ! richten, denn infolge des ungünstigen Frühjahrswetters ist vieles noch in der Entwicklung zurückgeblieben, der Sturm brauste darüber hin. Zündende Blitzschläge sind glücklicher- ! weise nicht vorgekommcn, so daß wenigstens keine Brand- j schaden entstanden. i — Die Bundeserholungsheime des Sächsischen Militär- - rereinsbundcs sind in diesem Zahle außerordentlich stark be- : setzt. Sowohl für das WindischhauS in Dippoldis- ' walde und das Dr. Krug von Nidda-Haus in Lauter im oberen Erzgebirge, sowie für das Hindenburg-Haus im Kur ort Bad Mald-Oppelsdorf ist bis Ende August alles besetzt. Fast die ganze Inneneinrichtung des neuen Hindenburg- Hauses ist durch die opferbereite Teilnahme von Bezirken und Gönnern des Bundes gestiftet worden. — Die Pressestelle der Landwirtschaftskammer nimmt auch in diesem Zahle wieder Veranlassung auf die gesund heitsschädlichen Wirkungen hinzuweisen, die die Unsikke des Wassertrinkens nach Obstgenuh mit sich bringt, be kanntlich ereignen sich in jedem Zahl infolge des Wasser- lrinkens nach Obstgenuh eine ganze Reihe ErkrankungS- und Todesfälle, die leicht vermieden werden könnten. Wenn nach reichlichem Obstgenuh Wasser getrunken wird, so ist ein starkes Aufquellen der genossenen Früchte im Magen die Folge. Dieses Aufquellen kann beispielsweise bei Kirschen und Stachelbeeren bis zu 100 Proz. des Volumens stark sein. Folgt Erbrechen, so ist zwar die Gefahr beseitigt, treten im anderen Falle aber Gärungen ein, so werden schwere Ver dauungsstörungen und Darmlähmungen verursacht, die be sonders dem empfindlichen kindlichen Körper verhängnisvoll werden können. Zum Betreten des besetzten Gebietes sind besondere Ausweise nicht mehr erforderlich. Es genügt zu diesem 94. Jahrgang Donnerstag, am 5. Juli 1928 Zweck jetzt jeder von der Polizei ausgestellter Ausweis, z. B. auch Wohnungsschein ohne Lichtbild. — Frachtbriefmuster. Mit dem Znkraftkreten der neuen Eisenbahnverkehrsordnung am 1. Oktober 1928 erfahren be kanntlich die Frachtbriefe eine wesentliche Veränderung. Hinsichtlich des Ausbrauchs der bisherigen Vordrucke hat das Reichsverkehrsministerium dahin entschieden, die Fracht briefe alten Musters noch bis Ende 1928 im Verkehr zu be lassen. Ob es möglich sein wird, die Aufbrauchfrist weiter zu verlängern, steht zurzeit noch dahin. — Zn der gestrigen Vorstands-Sitzung der Unkerhaltungs- genossenschaft für die Rote Weiheritz wurden die Preis angebote über vorzunehmende ZnstandsetzungSarbeiten ge öffnet. Von sechs ausgegebenen Blankells waren vier wie der eingegangen. Das niedrigste Angebot lautete über 10 622 RM., das höchste über 20 790 AM. Mit Rücksicht auf die erheblichen Unterschiede in den Einheitspreisen ge langte der Vorstand hinsichtlich der Vergebung der Arbeiten zu keinem Vorschläge, er beschloß vielmehr, die Angebote dem Straßen- und Wasserbauamt zu übermitteln und diesem in Gemeinschaft mit dem Vorsitzenden der Genossenschaft die Entschließung darüber zu überlassen, welchem Unternehmer die Arbeiten zu überlassen sind. Kreischa. Bei dem am Mittwoch Morgen hier aufge tretenen schweren Gewitter wurde eine auf der Meide be findliche Kuh des hiesigen Rittergutes vom Blitz getroffen und sofort gelötet. Reichenau. Zn den Nachtstunden zum 2. Zuli fuhr ein Kraftwagenführer mit vollbesetztem Auto auf hiesiger Dorf straße gegen einen Slraßenbaum. Der Führer, der stark ver letzt, wurde nach dem Krankenhaus gebracht. Die Insassen kamen mit dem Schrecken davon. Das Auto ist vollständig demoliert. Allenberg. Am Montag erlitt der jugendliche Arbeiter Gutte einen Unfall. Beim Grünfutterholen hakte der Land wirt die Sense auf den geladenen Wagen gelegt, so dah sich der junge Mann die Sense in den Oberschenkel stach. Ein Arbeikersamariter leistete die erste Hilfe, dann wurde der Verunglückte dem Arzt zugeführt. Rippien. Bei dem am Mittwoch früh auftrekenden Ge witter schlug der Blitz in die Feldscheune des Oekonomierak Winckler, die in kurzer Zeit in Flammen stand. Die schnell an der Brandstätte erschienenen Löschmannschaften aus den benachbarten Ortschaften griffen tätig mit ein, aber die Scheune war nicht mehr zu retten. Der Besitzer hat zum drittenmale seine Feldscheune durch Brand eingebüßk. Freital. Vor kurzem wurde der Sekretär der Znker- nationalen Arbeiterhilfe, Körner, wegen unerfreulicher Dinge aus der Arbeiterhilfe und aus der Kommunistische,-' Partei ausgeschlossen. Am Montag abend drang er, wie die kom munistische Arbeiterstimme meldet, mit sechs Mann gewalt sam in das Kinderheim der Arbciterhilfe in Freital ein, zog die Schlüssel von den Türen ab, beschimpfte den Landes- sekrekär Schumann und versuchte, ihn mit Gewalt zu ent fernen. Schumann schloß das Heim abends mit Hilfe der zweiten Schlüssel ab und ließ die Schlösser durch Sicherungen verwahren. Am Dienstagmorgen wurde fcstgeslellt, daß das Heim trotzdem gewaltsam geöffnet worden sei. De: Landes ausschuß der Arbeikerhilfe wird die gesamte Angelegenheit Körner dem Staatsanwalt übergeben. Dresden. Im Haushallausschuß B legte am Mittwoch die Regierung die Planungen für öle neue Trink- und Wandelhalle (Moritz- und Salzquelle) in Bad Elster vor, für deren Bau der Landtag bereits Mittel zur Verfügung gestellt hat. Die Planung sand die Billigung des Ausschusses. — Weiler beschäftigte den Ausschuß nochmals die Vorlage 55 über die Wirtschaft! chen Ver hältnisse und die zukünftigen Verwendungsmöglichkeiten der Landwirtschaftsbetriebe (Staatsgüter) des Wirtschafksministeriums. Der Ausschuß vertagte die Beschlußfassung, da er zunächst das Ergebnis des letzten Wirtschaftsjahres, das am 30. Juni 1928 ab gelaufen ist, erwarten will. Die Vorlage wird daher nach den Sommcrferien nochmals Gegenstand der Ausschußbehandlung sein. — Der Haushattausschuß A behandelte am Mittwoch die Re gierungsvorlage Nr. 54 über besondere Hilfsmaßnahmen für die sächsische Landwirtschaft. Berichterstatter Abg. Schladebach (Dn.) > nahm zu den einzelnen Vorschlägen der Regierung Stellung, die ! u. a. auf Förderung der Produktionsverbilligung und des Ver- j suchsringwesens, auf Beschaffung von Dauerwindcn und maschi- ! n Melkvorrichkungen, sowie auf Wirlschaftsberatung durch s Lehrkräfte an landwirtschaftlichen Schulen abzielcn. Insgesamt werden hierfür 400 M) M. angefordert. 3n der Aussprache be- sEf., <9- Voigt (Dvp.) die Notwendigkeit, das weilausgebaute sächsische landwirtschaftliche Schulwesen unter allen Umständen > aufrcchlzuerhalten, damit möglichst vielen Landwirtssöhnen der j besuch ermöglicht werde. Landwirtschaftliche Rationalisierung sei i nur möglich mit einem fachwissenschaftlich hochgebildeten Bauern- i stand. Abg Glaus (Dem.) bezeichnete die Zollpolitik des Reiches als hinderlich und schädlich. Von sozialdemokratischer und kom- , munistischcr Seite wurde die Vorlage bekämpft und durch An- i träge eine völlige Aenderung ihres Charakters angestrcbk. Aus ' den Grklärnngcn der Negierung war zu entnehmen, daß das Ver- i suchsringwcsen in Sachsen wesentliche Fortschritte zu verzeichnen habe. Bodenunlersuchung und zweckmäßige Düngung verdienten stärkste Förderung. Ueber den Umfang der Verschuldung der ächsischen Landwirtschaft lägen genaue Aufstellung nicht vor. Am stärksten seien die Mittelbetriebe beschuldet. Das landwirtschaft liche Schulwesen, das von der Landwirtfchaftskammer getragen wird, erfordert jährlich zirka dreieinhalb Millionen M.; der staat liche Zuschuß beträgt rund eine Million Mork. — Der Ausschuß genehmigte die Vorlage mit einer unwesentlichen Aenderung: An träge der Linksparteien sanden keine Mehrheit. — Der Ausschuß erledigte ferner den Rechenschaftsbericht über den Staatshaus halt auf das Rechnungsjahr 1926 nebst Bericht des Staatsrech nungshofes auf das gleiche Rechnungsjahr. Auf Anfrage er klärte die Regierung, daß zurzeit an eine Aushebung der Schlacht steuer, die im genannten Jahre 10,7 Millionen Mark erbrachte, nicht gedacht werde. Der Ausschuß genehmigte einstimmig den Rechenschaftsbericht mit den hieraus ersichtlichen Äenderungen. — Aus dem Haushaltplan für 1928 wurden die Kapitel 15, Staats- rechnungshos und 16, Ruhegelder betreffend, ohne Aussprache nach den Einstellungen genehmigt. Dresden. Wie aus parlamentarischen Kreisen berichtet wird, wird auf Anordnung des Landtagspräsidenken Schwarz im sächsischen Landtag eine genaue Registratur geführt über das Eintreffen der Abgeordneten im Landtag, über ihre Tä tigkeit dort und über ihre Beteiligung an den Verhand lungen. Man ist in parlamentarischen Kreisen über diese schwarze Liste, die gegen den Millen des Landtagsvorstandes geführt wird, darin einig, daß sie nur dem starken agita torischen Bedürfnis der linken Parteien dient, die damit be absichtigen, die Tätigkeit derjenigen Abgeordneten, die bei den langatmigen und unsachlichen Ausführungen der Redner der Linken den Sitzungssaal verlassen, der Oeffentlichkeik gegenüber bloßzustellen. — Die 1895 zu Dresden geborene Filmschauspielerin Her mine Beuthner wurde vom Schöffengericht wegen fortgesetz ten Betruges zu einem Zahr Gefängnis verurteilt. Die Be schuldigte, die bereits seit Zähren keiner geregelten Tätigkeit nachgegangen ist, zuletzt verschiedentlich als Aushilfe gear beitet hat, dagegen aber gewohnt ist, standesgemäß aufzu- treken, hatte von einer jetzt im 75. Lebensjahr stehenden Kleinrentnerin nach und nach in Beträgen von fünf bis fünf undzwanzig Mark insgesamt rund 3000 M. geliehen. Die Greisin, selbst ohne nennenswerte eigene Mittel, muß nun auf ihre alten Tage wieder nähen gehen, um die für die Beuthner gemachten Schulden abzuarbeiten. Chemnitz. An der Ecke der Annaberger und Lothringer Straße geriet am Montag abend ein Personenkraftwagen in eine unerleuchteke Straßenbahnbaustelle. Der Magen konnte erst nach längerem Bemühen von der herbeigerufenen Feuer wehr frei gemacht werden und mußte abgeschleppt werden. Die Znsassen des Wagens, ein Herr, zwei Damen und ein Kind, wurden erheblich, wenn auch nicht gefährlich, verletzt. Hartenstein. Ein im vorigen Jahre hier zu Besuch wei lendes junges Mädchen aus Leipzig hakte sich eine Nähnadel in die rechte Hand gestochen, die aber beim Versuch, sie zu entfernen, abgebrochen war, so daß die Annahme bestand, die Entfernung der Nadel sei gänzlich gelungen. Da das Mädchen auch nach einigen Tagen keine Schmerzen mehr empfand, schenkte man dem Vorgang keine Beachtung wei ter. Zetzt stellten sich im rechten Fuße Schmerzen ein. Eine Röntgenaufnahme ergab, daß es sich um die im Körper auf Wanderschaft befindlich gewesene Nadelspitze handelte, die jetzt auf operativem Wege entfernt werden konnte. Auerbach. Die Vereinigung der drei Gemeinden Auer bach, Ellefeld und Falkenstein zu einer neuen Stadt war be kanntlich von allen Gemeindekollegien schon wiederholt ein stimmig grundsätzlich beschlossen worden. Das hierzu aufge stellte Orksgeseh wurde jetzt von den städtischen Kollegien Falkensteins bis auf eine Stimme einstimmig und vom Stadk- rat Auerbach mit 6 gegen 2 Stimmen beschlossen, dagegen von den Stadtverordneten Auerbachs die Vereinigung selbst grundsätzlich mit 11 gegen 9 Stimmen abgclchnk: die bürger liche Arbeitsgemeinschaft ist zunächst noch dagegen. Von Ellefeld steht neuere Beschlußfassung aus. Die Angelegen heit soll, wie man hört, nun in einer gemeinschaftlichen Ver sammlung aller Gemeindekollegien weiter besprochen werden. Köenigswarkha. Zcdenfalls durch unvorsichtigen Ilmgang mit Feuerzeug entstand am Montag auf der Stcinitzcr Flur ein Waldbrand, dem mehrere hundert Morgen schöner Be stand zum Opfer gefallen sind. Die Einwohnerschaft der ganzen Umgegend war mit Spaten und Aexken zur Bekämp fung des Brandes herbeigeeilt. Die Amkshaupkmannschaft Bautzen hat zur Verhütung und Bekämpfung von Wald- brändcn eine Bekanntmachung erlassen. wellet' luv morgen: Nachdruck verboten! Heiter bis wolkig: zeitweise auffrischende westliche Winde, Tcmperaturvcrhältnisse wenig geändert: Gewitterneigung noch vorhanden, sonst keine erheblichen Niederschläge.