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«eiteste Zett»»g -es e»ese»e»e»ee«eee»e»»»e»»ee»ee» DemnlWvMch«! Redakteurr SeNk 8ebn«< — Druck und Verlag: Earl Sed« tu Dlvvsl-ksmalöe, Dienstag, am 26. Ium 1928 Nr. 147 Anzeigenpreis: Di« 42 Millimeter breite Peklkzeile 20 Reichspfennige. Eingesandt und Reklamen 50 Reichspfennige «lese» Bla« enlhAt -le amtlichen Bekannimachunge» -er Amishaupimannschasi, -es Amlsgerichts mr- -es Sla-lrals zu DippvI-ismal-e 94. Jchrgang Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 RM. mit Zukragen, einzelne Nummern 15 Reichs pfennige :: Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldis walde Nr. 3 :: Postscheckkonto Dresden 12 548 WeitzeritzZeitung kageszeilang und Anzeiger Kr Dippoldiswalde, Schmiedeberg «.U- Auf Blatt 238 des hlefigen Handelsregisters, bekr. die Firma Max Langer ln Dippoldiswalde, ist heute eingetragen worden, daß die offene Handelsgesellschaft aufgelöst und der Kaufmann Robert Mar Langer In Dippoldiswalde ausgeschieden Ist. Amtsgericht Dippoldiswalde, am 26. Juni 1928. Straßensperrung. Wegen Massenschult wird die hiesige Dorfstraffe vom 27. 3uni bis 3. Zuli für allen Fährverkehr gesperrt. Der Verkehr wird über Seifersdorf beziehentlich Somsdorf verwiesen. Borlas, am 25. 3uni 1928. Der Gemeinderat. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Auf Mitteilung durch die Reichsbahn wurde gestern nachmittag 2,05 Uhr die Motorspritzen-Abtei lung zu einem Waldbrande am Kohlbusch alarmiert. Rasch rückte sie ab und konnte schon 2,25 Uhr am Brandherde bei der Naundorfer Mühle eingreifen. (Siehe dort.) V»5 Uhr rückte die Spritze wieder ein. — In das hiesige Amksgerichtsgefängnis elngeliefert wurde der polnische Arbeiter Kniebeck, der sich vaga bundierend Herumgetrieben hat und im Freien nächtigte. Er war ohne Einreise- und Aufenthaltserlaubnis betroffen worden, außerdem ist er vvm Regierungspräsidium Liegnitz ausgewiesen worden. — Seiten des Stadtgemeinderats zu Lauenstein, wie auch des Gemeinderats zu Bannewitz find beim Landtage Eingaben überreicht worden, die Uebernahme der sogenannten ..schwarz- gelben" Straßen auf den Staat betreffend. Naundorf. Montag mittag gegen 3/42 Uhr brach an dem nahe der Naundorfer Mühle an der Staatsstraße ge legenen Steilhange des Kohlbusches in dem zum Ritter gutsforst gehörigem Jungwalds Feuer aus, das von der Straße rasch am Hange aufwärtskletterte. Um 2 Uhr traf die Freiwilligen Feuerwehr Schmiedeberg mit ihrer Spritze am Brandherde ein, ihr folgte fünf Minuten später die Motorspritze der Fabrikfeuerwehr Eisenwerk Schmiedeberg und die Naundorfer Ortssprihe. Um 2.25 traf dann noch die Motorspritze von Dippoldiswalde und eine Minute später die Freiwillige Feuerwehr Obercarsdorf ein. Da das Feuer am Hange schon weit nach oben vorgedrungen war, bewährten sich vor allem die Motorspritzen, die das Wasser aus der Weißeritz in bedeutender Stärke hinauf förderten und einem starken Regen gleich über den Brand herd streuten. Schon gegen 3 Uhr waren die Wehren, die unter Leitung von Brandirektor Müller, Schmiedeberg, arbeiteten, des Feuers vollkommen Herr, so daß >/z4 ein Teil der Wehren schon wieder abrücken konnte. Ueber die Ursache des Brandes herrscht Dunkel. Manche möchten Funkenflug aus einer Dampfslraßenwalze annehmen, die längere Zeit vorher oorübergesahren ist. Wahrscheinlicher ist wohl, daß ein Passant ein Streichholz oder einen Zi garrenrest weggeworfen hat, der dürres Gras entzündete. Vernichtet ist ein Stück Jungwald. In vergangener Nacht hatte die Naundorfer Feuerwehr Wachen gestellt, um ein etwaiges neues Ausbrcchen des Feuers sofort löschen zu können. Possendorf. Die Heuernte ist bei uns im vollen Gange, und es ist nur zu wünschen, daß nun beständiges Erntewetter eintritk, damit die Arbeit ohne Unterbrechung weiterschreiten kann. Wie man allgemein hört, sind unsere Landwirke mit dem Ertrag zufrieden. Höckendorf. Der Geflügclzüchterverein Dorfhain u. Umg. hielt am 23. Juni in Henkers Restaurant zu Höckendorf seinen ersten Werbeabend ab. Der Besuch hätte in Anbetracht der wichtigen Tagesordnung besser sein können, vor allem aus landwirtschaftlichen Kreisen, wo es gilt, in der Geflügelzucht Aufklärung zu schaffen, um mit geringeren Kosten erhöhte Eierprodukkion zu ermöglichen. Direktor Meißner vom Bund Deutscher Geflügelzüchtervereine in Dresden hielt einen Bortrag über Geflügelzucht in landwirtschaftlichen Betrieben. Der Bortragende betonte, daß hier ein dringendes Bedürfnis vorliege, der Geflügelzucht erhöhte Aufmerksamkeit zuzu- wenden, welche bisher immer nur das fünfte Rad am Wagen gewesen sei. So seien im Jahre 1927 300 Millionen RM. für Einfuhr von Eiern an das Ausland abgewanderk, und was diese Summe für ein verarmtes Bolk bedeute, sei wohl zu bedenken. Dieser Betrag müsse unbedingt der deutschen Wirtschaft erhalten bleiben. Man nehme sich einmal ein Beispiel an den kleinen Ländern Holland und Dänemark, was dort durch Zusammenschluß und Organisation erzielt werden könne. Diese beiden Länder seien früher ebensowohl Einfuhrländer gewesen wie Deutschland, und heute sei die Ausfuhr von Eiern ein großer Faktor in der Wirtschaft die ser Länder. Hier sei vor allen Dingen notwendig, Mitglied eines Geflügelzüchtervereines zu werden, um so die nötigen Aufklärungen über Leistungszucht und Fütterungsoerhält- nisse der Tiere zu bekommen. Die damit verbundenen kaum nennenswerten Ausgaben stehen in keinem Verhältnis zu Lem zu erzielenden Nutzen. Wie oft werden in landwirt schaftlichen Gehöften einseitig Tag für Tag Körner in reich lichen Mengen gefüttert, ohne aber den Tieren den zur Eier produkkion notwendigen Fettgehalt zuzuführen. Dieses sei große Berschwendung, indem den Tieren der Kropf vollge pfropft und die Berdauung erschwert würde. Er empfahl, sich dem Geflügelzüchkerverein Dorfhain u. U. anzuschlietzen. Der Borsitzende Arthur Gey dankte dem Borkragenden für seinen aufklärenden Borkrag sowie den anwesenden Gästen für ihr Erscheinen. Darauf gab er noch bekannt, daß am 29. Juli in Fleischers Gasthof Kleindorfhain eine Jungtier- schau verbunden mit Sommerfest statkfinüet und bat um recht zahlreiche Beteiligung. Ba- Schandau. An der sogenannten Sense, der teilweise sehr steilen Straße von Hohnstein nach Porschdorf in der Sächs. Schweiz fuhr am Montag in zweiter Nachmittags stunde ein großer Postautobus mit Anhänger gegen das Straßengeländer, durchbrach es und stürzte die Böschung hinab. Der Führer verunglückte tödlich. 12 Personen sollen teils schwer, teils leichter verletzt sein. Siebzig Personen hatten vorher die Magen verlassen, um zu Fuß zu gehen, sonst wären die Folgen noch bedeutend schwerer gewesen. Die Berwundeken wurden, nachdem ihnen Notverbände an gelegt worden waren, durch das Königsteiner Sanitäksauto nach dem Stadtkrankenhaus Bad Schandau gebracht. Die Ursache des Unglücks ist noch nicht geklärt. Zu dem Unglück wird noch berichtet: Zahlreiche Teilnehmer an einer Tagung der Schuhmacher-Innung aus der Görliher Umgebung hatten im Anschluß an die Tagung einen Ausflug von Görlitz aus in die Sächsische Schweiz unternommen und befanden sich am Montag mittag in einem Postautobus mit Anhänger und einem Eisenbahnautobus mit Anhänger gerade auf dem Wege nach Bad Schandau, wo man im Hotel „Goldener Engel" das Mittagsmahl einnehmen wollte, als der Chauffeur des voranfahrenden Postautobusses wegen der Abschüssigkeit der Straße bremsen muhte, um einem entgegenkommenden Fahr zeug auszuweichen. Auch der Führer des Eisenbahnautobusses bremste sofort, konnte es aber nicht verhindern, daß er gegen den Anhänger des Postautobusses fuhr, der mit seinem Wa gen und Anhänger gegen das Geländer gedrückt wurde und schließlich mit Führerwagen und Anhänger die Böschung etwa sechs bis acht Meter tief Herabstürzke. Dabei kam der Beifahrer des Anhängers, nicht, wie zuerst gemeldet wurde, der Führer des Postautobusses, unter den Wagen zu liegen und wurde getötet. Auch der Anhänger des Postaukobusses stürzte, nachdem man ihn abgelöst hakte, glücklicherweise un besetzt, die Böschung hinab. Die Angaben über die Zahl der Berlehten lauten noch immer sehr widersprechend, zumal einigen Insassen des Unglückswagens lediglich Notverbände angelegt zu werden brauchten. Nach später eingegangenen Meldungen hat das Unglück glücklicherweise nicht den zuerst gefürchteten schweren Ausgang genommen. Der unversehrt gebliebene Postaukobus brachte 10 Verletzte in das Kranken haus nach Bad Schandau, wo bereits acht von ihnen inzwi schen wieder entlassen werden konnten, während Zwei noch zur Beobachtung im Krankenhaus verblieben. Bad Schandau. Am Freitag nachmittag betrat ein junger Mann ein Geschäft in der Poststraße und verlangte von der allein anwesenden Verkäuferin einen Zeitungshalter. Wäh rend die Verkäuferin das Gewünschte holte, öffnete der Bursche die Ladcnkassc und entnahm ihr 35 M. Die zurück- kehrcnde Verkäuferin überraschte den Räuber, der sofort die Flucht ergriff, aber von einem ihm entgegenkommenden Po lizisten festgenommen werden konnte. Er entpuppte sich als ein 25 jähriger, mehrfach vorbestrafter Schönaer Einwohner. Nossen, 25. Zuni. Im benachbarten Pinnewih setzte eine Frau ihre fröstelnden Kinder auf den Waschkessel, der mit heißem Wasser gefüllt war. Durch Bewegungen der Kinder, die nicht ruhig sitzen blieben, hat sich der Deckel verschoben und die Kinder sind in den Kessel ge- j rutscht, so daß sie schwer verbrüht wurden. Das ältere Kind, ein Knabe, ist seinen Verletzungen erlegen. Freiberg. Am Sonntag mittag ist ein in Halsbach wohn hafter Maschinenschlosser in Naundorf am Gasthof mit sei nem Motorrad dadurch schwer verunglückt, daß er einem entgegenkommenden Personenkraftwagen ausweichen wollte, im letzten Augenblick seine Fahrtrichtung aber änderte, so daß ein Zusammenstoß unvermeidbar war. Bei'dem hef tigen Zusammenprall wurde der Motorradfahrer getötet. j Freiberg. Das Stadtverordnetenkollegium verabschiedete in seiner letzten Sitzung den diesjährigen Haushaltplan. Da- bei wurde beschlossen, die Diäten der Stadtverordneten ent sprechend einem Anträge der Ratsmikglieder zu erhöhen. In Zukunft betragen sie für jeden Stadtverordneten im Monat 40 Mark. Köhschenbroda. Bei Ausschachtungsarbeiten an Len Hin teren Kottenbergen stieß man auf ein Urnengrab Ler jüngeren Bronzezeit, aus Lem als Hauptstück eine mit Leichenbrand ge bildete sogenannte Buckel- oder Zitzenurne zutage gefördert wurde. Als Bronzebeigaben wurden ein kleiner Armring, sowie eine gebogene Bronzeahle oder Nadel gefunden. Die Funde sind etwa 3000—3500 Jahre alt und vermutlich illy rischen Ursprungs. Leipzig. Als sich das schreckliche Automobilunglück in der Eisenbahnstraße ereignete, ist das Unglücksauko zunächst auf das Schaufenster eines Uhrenladens gefahren, das zertrüm mert wurde. Wie jetzt bekannt wird, hat eine noch nicht er mittelte Frau bereits in Ler ersten Verwirrung, als man noch nicht einmal recht wußte, was geschehen war, sich dieses zertrümmerte Schaufenster als Diebstahlsobjekt ausersehen und hat alle Werkgegenstände, deren sie in der Eile habhaft werden konnte, in ihren aufgeschürzken Rock gesammelt. Leipzig. Trotz der angestrengtesten Bemühungen der Kri minalpolizei hat man noch keine Spur von dem Knaben mörder, Ler in Abtnaundorf vor jetzt vier Wochen einen 13- jährigen Schüler ermordet hat. Seltsam berührt es die Unter suchungsorgane, daß hauptsächlich Lie Mitschüler des Ermor deten in ihren Aussagen sehr zurückhaltend sind. Man glaubt bestimmt, daß aus ihnen wesentliche Anhaltspunkte herauszuholen wären, doch scheinen sie vor etwas bestimmtem Furcht zu haben, Las zu ermitteln, der Polizei aber noch nicht gelungen ist. Leipzig. In Lorbetha drangen Freitag nacht Einbrecher in das Haus eines Landwirts Gürtzsch ein, dessen Sohn dem nächst heiraten will und seine ganze Ausstattung im Hause hatte. Die Diebe erbeuteten 18 Bettbezüge, 24 Bettlaken, zahlreiche Handtücher und Hemden, eine Herrenuhr im Werte von 300 M. sowie Lebensmittel und eine geringe Summe Bargeld. Chemnitz. Im Laufe des Sonnabend und Sonntag ereig neten sich in Chemnitz-Stadt und im Erzgebirge nicht weniger als 14 Auto-, Motorrad- und Fahrrad-Unfälle, bei denen 2 Personen getötet, 23 Personen zum Teil schwer verletzt und 18 Fahrzeuge teils schwer beschädigt wurden. Schlettau. Innerhalb der letzten sechs Wochen sind in Schlettau fünf Selbstmordfälle zu verzeichnen gewesen, durch die leider auch zwei Kinder ihr Leben einbüßten, so daß in dieser kurzen Zeit sieben Personen ihr Leben verloren. Zwei Selbstmordversuche konnten noch rechtzeitig vereitelt werden. Meerane, 25. Juni. Am Donnerstag weilte anläßlich des 325 jährigen Jubiläums der Schützengesellschaft zu Crimmit schau das hiesige Schützenbakaillon dort zu Gaste. Auf der Heimfahrt von dort stürzte am Abend ein mit vier Meeraner Schützen besetztes Auto an der Wegekreuzung bei Gosel Lie Straßenböschung hinab. Eine Person wurde schwer verletzt. Ein anderes Auto, in dem sich gleichfalls einige Schützen auf der Heimfahrt nach hier befanden, stieß zwischen Penitz und Meerane mit einem Fuhrwerk zusammen. Der eine der In sassen erlitt einen Beinbruch. Zwickau. Der 26 Jahre alle Arbeiter Löscher war in der Döllschen Papierfabrik in Wildenfels mit dem Fahrstuhl ver- . unglückt, wobei ihm die Kopfhaut abgezogen wurde. Der Verunglückte, der außerdem schwere Schädel- und Kinn ladenbrüche davongekragen hatte, ist im Kreiskrankenstift Zwickau gestorben. Annaberg. Am Freitag abend brach in dem Fabrik gebäude der Firmen Hugo Wendler und Emil Wendler Sc Co in Hermannsdorf Feuer aus, das rasch um sich griff. Viel Rohmaterial und Fertigwaren wurden zerstört. Die Neben gebäude konnten gerettet werden. Der Brand scheint durch Selbstentzündung entstanden zu sein. Plauen i. V. In der Nacht zum Sonntag fuhr auf der Hauptstraße Adorf -Bad Brambach in einer scharfen Kurve ein doppelt besetztes Motorrad in voller Fahrt gegen ein fah rendes Auto. Das Motorrad wurde vollständig zertrümmert, das Auto mit eingedrücktem Kühler beiseite geschleudert. Führer und Beifahrer des Motorrades, beide aus Ba- Brambach und beide Familienväter, waren sofort tot. Die Insassen des Autos sind mit dem Schrecken davongckommcn. Ba- Brambach. Auf der Hauptstraße Adorf-Bad Bram bach fuhr in der Nacht zum Sonntag das mit vier Personen besetzte Auto des Bäckermeisters Keil mit einem Motorrad zusammen. Der Führer des Motorrades, der Krankcn- kassenverwalker Walter Schiller und der Beifahrer, der Tisch lermeister Kurt Zapf wurde» auf die Straße geschleudert und waren sofort tot. Die Insassen des Autos kamen mit dem Schrecken davon.