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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger sür Di-pol-iswal-e, Schmieöeberg u.L > Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 RM. ! mit Zutragen, einzelne Nummern 15 Reichs- ' Pfennige :: Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldis walde Nr. 3 :: Postscheckkonto Dresden 12 548 „> NU Aellest« Seituug -e» «eztrk» Liefe» »la» enthSN die amtliche« Dekannlmachuugeu -er Amishmwlmaunfchafl» des Amtsgericht» um- -e» Stadtrats zu Di-pvl-lswat-e Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Pelitzclle 20 Relchspfennlge. Eingesandt und Reklamen 50 Reichspfennige BeranlwoMchW Aedoklemr Setlr Jed««. - Druck und Derlag: Sari geh«« in KivoolStswalSe» Nr. 133 94. Jchrgang Sonnabend, am 9. Juni 1928 Auf Blatt 31 des hiesigen Vereinsregisters Ist Heuke der Verein TurnverelnHuohrene. V. mlkdemSihe Quohren eingetragen worden. Amtsgericht Dippoldiswalde, am 7. Juni 1928. kellalinimsclmng. ! Betrifft Bildung des Verwattungs- ausschusses beim künftigen Arbeitsamt Ws«? h Dresden. Der Vorstand der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung hat den Bezirk des künftigen Arbeits amts Dresden wie folgt festgesetzt: Stadt Dresden, Amtshauptmannschaft Dresden, aber ohne die Gemeinden der Amtsgerichtsbezirke Freital und Tharandt und ohne die Gemeinde Kleinnaundorf, dazu Teile der Amts- hauptmannschaften Großenhain, Pirna, Dippoldiswalde und ' Meißen, und zwar die Gemeinden des Amtsgerichtsbezirkes Radeburg aus der Amtshauptmannschaft Großenhain, ferner die Gemeinden Zschachwih und Zschieren aus der Amtshaupt mannschaft Pirna, die Gemeinden Witkgensdorf, Lungkwitz, Saida, Gombsen, Kreischa, Theisewitz, Bärenklause, Quohren, Kleincarsdorf aus der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, Huhndorf, Unkersdorf, Wildberg, Niederwartha, Kleinschön berg, Weistropp aus der Amtshauptmannschast Meißen. (Reichsarbeitsmarktanzeiger 1928 Nr. 22 Seite 17.) Die Zahl der Beisitzer beträgt nach einem Beschluß des Landesarbeitsamts Sachsen beim Arbeitsamt Dresden für jede der drei Gruppen (Arbeitgeber, Arbeitnehmer und öffentliche Körperschaften) je 8. Für jeden ordentlichen Beisitzer ist ein Stell vertreter zu bestellen. Auf Anordnung des Landcsarbeitsamts Sachsen ergeht hier mit an die wirtschaftlichen Vereinigungen des obengenannten Be zirks die Aufforderung bis zum 20. 3uni 1928 Vorschlagslisten für die Beisitzer und deren Stellvertreter zum Verwaltungsausschuß des Arbeitsamtes Dresden, Maternistrahe 17, einzureichen. Als Beisitzer können nur Reichsangehörige bestellt werden, die mindestens 24 Jahre alt und im Besitze der bürgerlichen Ehren rechte find. Sie müssen seit mindestens 6 Monaten in dem oben genannten Bezirk wohnen oder regelmäßig tätig sein. Als Ar- beitgcberbeisitzcr kann nur berufen werden, wer regelmäßig min destens einen Arbeitnehmer beschäftigt oder Vertreter einer wirt- fchafllichen Vereinigung von Arbeitgebern ist. Als Arbeik- nchmerbeisiher kann nur berufen werden, wer regelmäßig als Ar beitnehmer tätig oder Vertreter einer wirtschaftlichen Vereinigung von Arbeitnehmern ist. (8 17 AVAVG. v. 16. 7. 27 — RGBl. 1 Seite 187 —.) Zur Gewinnung der Unterlagen für die Verteilung der Sitze haben die wirtschaftlichen Vereinigungen der Arbeitgeber die Zahl der von ihren Mitgliedern beschäftigten Arbeitnehmer, die wirt schaftlichen Vereinigungen der Arbeitnehmer die Zahl ihrer Mit glieder im vorgenannten Bezirk anzugeben. Die Bestellung der Vertreter der Arbeitgeber und der Ar beitnehmer sowie ihrer Stellvertreter erfolgt durch den Vor sitzenden des Landesarbeitsamtes; die Vertreter der öffentlichen Körperschaften werden durch die Gemcindeaussichtsbehörden be stellt. Dresden, den 7. Juni 1928. Arbeitsamt Dresden. Der Vorsitzende. öpgpkgsse ÜWMsuMe Geschäftszeit: Werktags -/-9—12 Uhr und 14—16 Uhr, Sonnabends nur ft-9—12 Uhr. Verzinsung der Spareinlagen. 5 Proz. bei täglicher Verfügung, 6 Proz. bei monatlicher Kündigung und 7 Proz. bei einvierteljährlicher Kündigung. Annahme von Wertpapieren (auf Reichs- oder Goldmark lautend) in offene Depots. Abschluß von Versicherungen. Stadtbank Konto Nr. 20. — Postscheckkonto Dresden Nr. 2890. Fernsprechanschluh Nr. 2 und 21, Abt. Sparkasse. Straßensperrung. Wegen Massenschutt wird die Dorf- bezw. Durchgangsstraße in Hennersdorf, von der Reichstädter Grenze ab nach Ammels- darf zu, vom 12. Zuni bis 20. Juni d. Z. für jeden Fährverkehr gesperrt. Der Verkehr wird unterdessen über Lehnmühle Hart mannsdorf, Sadisdorf, bezw. Nicderpöbel oder Wahlsmühle ver wiesen. Hennersdorf, am 9. Zuni 1928. Der Gemelnderat. Straßensperrung. Wegen Massenschutt wird die obere Dorfstraße vom 13. bis 23. Zuni für sämtlichen Fährverkehr gesperrt. Der Durchgangs verkehr Oelsa—Borlas wird über Lübau verwiesen. Epechlrih, den 8. Zuni 1928. Der Gemelnderat. ...... Willkommen zum H. Ganschietzcn -es Weisieritz-Miiglitztaler SchützeWaueö. Vor wenigen Zähren erst haben sich die Schützen-Gesell schaften aus den Weißerihtälern und dem Müglihgebiete, angeregt durch ihren derzeitigen Gauvorsitzenden, Skadkrat Schwind, Dippoldiswalde, zum einem Gau des Mektin- Schühenbundes zusammengeschlossen, um in engerer Fühlung nahme mit den Brudervereinen als früher die Geschicke ihrer Gesellschaften zu leiten. Schon das erste Gauschießen in Rabenau zeigte, daß der Zusammenschluß eine, man darf das ruhig aussprechen, Großtat wart denn auch hier im Gau be weist sich wieder, daß Geschlossenheit mächtig macht. Und zu einem machtvollen Ereignis wird auch dieses zweite Gau- schießen bei uns werden, das mit dem diesjährigen Schützen feste verbunden ist. Die alten, treubewährten und -bewahrten Schützeneigen schaften: Wehrhaftigkeit, Männertreue, Vaterlandsliebe werden wieder in Hellem Glanze strahlen. Als die Städte noch von Mauern umgeben waren, als in den Fehden der Standesherren oder in den vielen Kriegen, die unser deutsches Vaterland gesehen, die Einwohner der Städte sich und ihr Eigentum selbst schützen mußten vor Raub und Plünderung, da schlossen sich die Bürger zu wehrhaften Organisationen zusammen und übten sich in ihnen im Maffenhandwerk. Den Schutz seiner Bürger hat jetzt das ganze Vaterland übernommen. Deswegen ist es aber nicht weniger wichtig, wehrhaft zu bleiben, nicht mit der Absicht auf Kampf und Krieg, das liegt den Schützen fern, aber ein sicheres Auge, eine ruhige Hand bewähren sich allezeit auch im bürgerlichen Leben. Und ein Unterordnen unter eine be stimmte — und bei den Schützen selbstgewählte — Führung ist besonders in der heutigen Zeit, da unserer Jugend die Schule der Militärdienstzeit fehlt, von hohem Werte. Der schöne Wettkampf um den Preis, der beste Schütze zu sein, schließt aber die Kämpfer fest zusammen. Ein wah rer Schütze wird immer gern dem andern den Preis gönnen, wenn jener den besseren Schuß abgegeben hat. Egoismus, Ichsucht liegt ihm fern, aber treu steht der Schütze zu seinem Kameraden. Und diese Kameradschaft, diese Treue hat nicht nur Raum auf dem Schießstande, sie überträgt sich aus das ganze äußere Leben, sie macht sich fühlbar bis weit hinein ins Privatleben des einzelnen. Darin aber liegt ein hoher Werk. Treue Freunde im harten Kampfe des Alltags lebens zu wissen, stützt und stärkt. Ueber allem aber steht die Vaterlandsliebe. So alt die Schützen-Gesellschaften sind, so alt ist bei ihnen die Liebe zu ihrem deutschen Vaterlande. Für dieses voll und ganz ein zustehen ist jedes Schützen heiligste und vornehmste Pflicht. Erst das Vaterland, dann das Ich. Parteikampf und Par keigezänk liegt den Schützen fern, aber einzutreten, daß unser Vaterland im Rate der Völker wieder die Stelle einnimmt, die ihm gebührt, das ist ihm edelste Aufgabe. Wie oft wer den die Schützengesellschaften als reaktionär verschrieen. Oh nein, ein warmes, frisches Leben pulst in ihnen, das nichts zu tun hat mit Rückschritt und Finsternis. Immer wird man die Schützen bereit und zur Tat finden, wenn es gilt, fürs deutsche Vaterland einzustehen. So werden die Schützen-Gesellschaften auch die jetzigen schweren, harten Zeilen überdauern und werden noch in gleich Hellem Glanze strahlen, wenn fernere Geschlechter deren Ge schicke führen. Allen denen aber, die heute in unsere Stadt Dippoldis walde kommen und in den nächsten Tagen um den Preis ringen, den rufen wir ein herzliches Willkommen zu. Unser Städtlein hat sich gerüstet, sie würdig zu empfangen. Die wehenden Fahnen kündens, der Ehrenbogen auf dem Frei berger Platze, die mit Tanncngrün und Birken schön ge schmückten Straßen. Willkommen, herzlich willkommen, ihr Schützen alle aus dem Meiszerih-Müglitztalcr Schützengau! OertlicheS und Sächsisches Dippoldiswalde. Nun ist cs wieder da. das Dippscr Schühenfest, das diesmal in Verbindung mit dem Gau- schießen ganz besonders schön werden wird. Auch das Wet ter soll, wie die Welter-Kommission versichert, aushalten. Die Musik gestern abend beim Exerzieren rief schon viele auf die Aue. Waren die Zelte auch noch verhangen, deren j große Zahl bewies schon jedem, daß viele Fieranten kom- , men werden. Und was steht nicht alles im „Vergnügungs- ! eck". Da ist eine Autobahn da, damit auch der im «Opel" fahren kann, dem es bisher noch nicht vergönnt war, in sol chem die Landstraßen unsicher zu machen, eine Schiffs schaukel und ein Ketkenflieger heben ihre Passagiere hinweg von diesem Jammertal, Erde genannt, „in freiere Regionen", ein Kinder-Radkarussell wird ein bevorzugter Vcrgnügungs- stand der Kleinen sein und an der Schießbude werden sich die Allen drängeln und auch Damen ihre Kunstfertigkeit und Zielsicherheit beweisen. Eine große Attraktionsschau und ' „Die dicke Dame" bieten „Staunenswertes". „Dicke Bella" § ist die dickste und schwerste Danie der Jetztzeit mit dem Kör- ' pergewichk von 500 Pfund! Ihr Körperumfang beträgt 2,50 Meter. Oberbein 1,05 Meter und 60 Zentimeter Waden weite. Trotzdem sind Hände, Gesicht und Füße ganz nor mal! Die größte Sensation istdie «Dicke Bella als Tänzerin!" Dazu kommen dann noch die mancherlei kleineren Unter haltungen. Wer aber müde vom Gehen und Stehen und Schauen ist, der findet Ruhe und dabei doch Unterhaltung in der Schützenhalle und in zwei Zelten, die samt dem be nachbarten Schützenhause das beste aus Küche und Keller bieten. Drum alle auf zum Dippser Schützenfest. Das Pro gramm wurde vorgestern veröffentlicht. Es bringt ja dies mal ganz besonders viel. Da der Weg der Festzüge an den verschiedenen Tagen gern bekannt ist, fei er nachstehend ver öffentlicht, soweit er (Einzug am Sonntag abend) nicht schon in vorletzter Nummer veröffentlicht wurde. Sonntag nach mittags 2 Uhr Marktplatz (Einreihung der Könige und Ehrengäste, der fremden Schützengesellschaften, Ortsvereine und des von Handel und Gewerbe, Industrie und Landwirt schaft gestellten Festzuges), der diesmal nicht Montag, son dern Sonntag stattsindet, Kirchplatz, Schuhgasse, obere Herrengasse, Obertorplatz, Altenberger Straße, Freiberger Straße, Freiberger Platz, Weiheritzbrücke, Weiheritzstraße, Festplatz, Auflösen auf dem Sportplatz. Montag nachmittags 2 Uhr Markt, Große Massergasse, Kleine Wassergasse, Brau- hofstrahe, Große Mühlstraße, Lindenallee, Festplatz. Diens tag nachmittags 2 Uhr Dresdner Straße, Obertorplatz, Herrengasse, Markt, Kirchgasse, Kirchplatz, Bahnhofstraße, Gartenstraße, Festplatz. Mittwoch Markt, Marktgasse, Niedertorplatz, Technikum-Allee, Festplatz. Zum Markt- konzert am Sonntag wird die Iahnsche Kapelle folgendes Programm bieten: König-Karl-Marsch v. Unrath, Ouvertüre „Die Italienerin in Algier" v. Rossini, Sarastro-Arie aus «Zauberflöke" v. Mozart, Geburtstagsständchen v. Lincke, Münchner Kindl, Walzer v. Komzak, Nibelungen-Marsch v. Wagner. Endlich sei auch noch darauf aufmerksam gemacht, daß die L a d e n g e s ch ä ft e am Sonntag von 11,30 bis 5,30 Uhr nachmittags offen halten dürfen. — In den Schau fenstern der Firmen Max Langer, Otto Bester und Georg Mehner sind die Preise zum Gauschießen ausgestellt. Deren große Zahl und die vielfach wertvollen Sachen wer den allgemein bewundert und werden wohl zu einem Ainz besonders harten Wettkampfe Anlaß sein. Dippoldiswalde. „Das tanzende Wien". Heitere Grazie ist in einem deutschen Lustspielfilm etwas seltenes. Dieser, jetzt in den Ar-Ni-Lichtspielen laufende Lya-Mara- Film der Defu hat sie. Er nimmt das äußerst Lustige als Leitmotiv und hält es in fesselnder Variation bis zum Ende durch. Regisseur Zelnik hat in diesem Film wieder eine Glanzleistung vollbracht. Lya Mara nimmt die Hauptrolle ein und spielt die reizende Komtesse Fritzi Zirsky, und zwar glänzend. Dieser Scharm! Dieses Raffinement! Ihr Part ner ist Ben Lyon, ein amerikanischer Schauspieler, der erst malig in diesem deutschen Film mitwirkt: er ist sympathisch und fesch. Der Film «Das tanzende Wien" wurde schon bei feiner Erstaufführung am Freitag in Dippoldiswalde bei fällig ausgenommen. — Das Beiprogramm weist noch eine reichhaltige Deuligwoche und einen interessanten Kulturfilm «Bei den Kalmücken" auf. Seifersdorf. Ein lang gehegter Wunsch, die Vergröße rung der Warteraumverhälknisse auf der Station Seifers dorf geht endlich seiner Erfüllung entgegen. Die Ausschach tungsarbeiten zur Erweiterung des Stationsgebäudes mit Wartehalle haben dieser Tage begonnen. Dorfhain. Der Motorradfahrer S. von hier fuhr am Mittwoch vormittag nach Dresden. Ilm seine letzte Fahrzeit von 12 Minuten zu unterbieten, fuhr S. in schnellstem Tempo seinem Ziele zu. An der Kreuzung der Chemnitzer Straße in Dresden fuhr ihm ein Radfahrer in die Flanke. Trotz der Gewalt des Zusammenstoßes blieb der Radfahrer unverletzt, der Motorradfahrer erlitt eine Beinverletzung. Die Räder wurden stark beschädigt. Der Beifahrer des Motorradfahrers hatte sich vordem durch Abspringen in Sicherheit gebracht. Dorfhain. In der Nacht vom Mittwoch zum Donners tag ging das Anwesen einer Bank, das von einem alten Rentner bewohnt wird, in Flammen auf. Glücklicherweise nahm man den Brand rechtzeitig wahr, so daß die hiesige Pflichtfcucrwehr die Flammen wirksam bekämpfen konnte. So wurde lediglich der Dachstuhl des Hauses ein Raub des Feuers. Ob Brandstiftung — wie vermutet wird — vor- licgl, muß die Untersuchung ergeben. Freiberg. Ein Arbeiter einer hiesigen Eisengießerei ver spürte am Donnerstag plötzlich Schmerzen im Leib und be gab sich demzufolge zu einem Arzte. Dieser stellte fest, daß im Innern ein Infantcriegcschoß steckte. Dieses wurde ent fernt, nachdem bereits etwa 12 Jahre verflossen waren.