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II »III II »»»»»»» Deraniworklick« Redokleur: Selir Iebne« - Druck und Verlag: Sarl Seda« in »ivvol-iswal-e. Montag, am 30. April 1928 94. Jahrgang Nr. 101 s jt und t 200 0- ihe. 9 Zferde. Stück: Mark. en 44 rewicht rrlauf: lewicht 5-80. Markt. Frau !> vor. e die m Ihm Vie er l selbst >on in Zefreg- Franzl keil — 1816). Pfund; Lira; Fran- . dän. , norw. öftere. . trip, rap, if und ab. . Zwei, drei, «öglein frei. > weh, e See. Helba »pp! s Ga- spp! >umbS, rn nps. Sraus, frökch- aos. hrei'n, cm im »ein. ach! : dana ich." , A»r«i,«»PreUt Dl« 4» MMl»eler »rett« VeNtzetl« H Relchtpfennige. »ingesan»» in» »«»laxu I» »«ichspfennt,«. G«zug<pr«U: S«r «ln«n M°n«l r Reichl««» Zutragea, einzeln« «ummeru » *«lchl- pfennige. Gemeind« - Verband« - Tirokont« Nummer » Fernsprecher: Amt Dippolbil- < »albe Nr. ». Poftfcheckkont, Dretdea » M» » Mittwoch von abends 6 Uhr ab Berkaus von Rindfleisch Weitzeritz-Jeilung xEZ->»»«g «nü Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeberg U.U, NEUERE »EM ÄEAlkklkG .„«ii«,i »»i »,^ rn per tationr loggen 0 (254 3-269 -243). 38,59 oggen- 16,75 rinsaat Kleine !7 l25 iohnen blaue . Ser- (19,40 rocken- -22,30 iv bis «lese» Bla« enlhSU »le amllichr« Bekanulmachuage» »er Amkshauolmaunschaft, »es Amlsgerichl» mr» »es slaülrals zu Dippol»iswal»e Oertliches nn» SSchfisches Dippoldiswalde. Seit Freitag fiel das Barometer an dauernd, so daß man schon auf schlechtes Sonnlagswetter schließen wollte. Wider alles Erwarten aber schien die Sonne den ganzen Tag fast ununterbrochen. Es entwickelte sich denn auch ein recht reger Ausslugsverkehr. Im Elbtale stehen die Bäume schon in - vollster Blütenpracht, die „Baumblut" hatte ungeheuere Menschenmengen angezogen. Bei uns ist s noch nicht so weit; aber Spalierobst blüht auch schon, und die frei- stehenden Obstbäume werden nicht mehr lange warten lassen. Die Laubbäume treiben mächtig, und auf den Feldern sproßt die Saat. Doch in all der Freude über das neue Blühen und Werden fehlt auch der Wermutstropfen nicht. Die Felder sind hier und da ausgewintert. Vor allem aber hat die große Dezemberkälte und, wie Fachleute annehmen, der da mals rasche Uebergang von starkem Frost zu Wärmegraden den Obstbäumen geschadet. Wohl blühen sie noch, doch Früchte werden sie nicht tragen, und es ist fraglich, ob sie überhaupt noch fortkommen werden. In vielen Baumschulen hat man daher auch schon große Teile der Anpflanzungen vernichtet, um Boden zu neuen Pflanzungen zu schaffen. Neben hohen Geldverlusten ist dadurch auch die Arbeit mancher Jahre vernichtet. Auch die Baumschulen von Kurt Schurig im be nachbarten Seifen sind hart vom Unheil betroffen worden. Dippoldiswalde. Am Sonnabend haben die Konsirmanden- stunden ihren Anfang genommen. Gestern fand der Er öffnungsgottesdienst für den Konfirmanden unterricht statt. Posaunenklänge gaben diesem Gottesdienste ein festliches Gepräge. Der Bläserchor, unter Leitung Kurt Schmidts, brachte aus der Bachschen Kantate zwei Choral- sätze wirkungsvoll zu Gehör. (Eine vom Landeskonsistorium angeordnete Kollekte für die Posaunenmission wird hoffent lich zahlreiche freundliche Spender gefunden haben) 2m Hauptliede 237 kamen Gelübde und Segenswünsche für die beginnende Konfirmandenzeit in inniger Weise zum Ausdruck. Oberkirchenrat Superintendent Michael predigte über das Johannis-Evangelium 12, 24—26. Eine Frühlingspredigt ist es, die der Heiland hält. Frühlingsleben im übertragenen Sinne bietet sich heute auch im Gottesdienste beim Blick auf. die jungen Christen, die neuen Konfirmanden. Es handelt sich um ihr eigenes, innerstes Leben, um ihre Seele. Durch den Besuch der Eltern und Erzieher erhielt dieser Gottesdienst eine gewisse Weihe lieber dem Texte stand das Wort: „Eine wundersame Frühlingspredigt des Heilandes." Sie redete vom „Gleichnis des Weizenkornes" (der Vorgang draußen in der Natur gleicht dem Menschen, vom irdischen Erdendasein auf die Ewigkeit hinweisend); diese Predigt redete vom „Ge heimnis des Lebens" (vom wahren christlichen Leben); sie redete „vom Dienste an den Seelen" (Nachfolger Jesu zu werden). Ihr Eltern und Erzieher, helft Mitarbeiten an den Seelen eurer Kinder, damit die Konfirmandenzeit eine inner lich gesegnete sein möge! Dieser eindrucksvollen Predigt folgte der Gesang des Liedes 689: „Die Sach' ist dein, Herr Jesu Christ". Ueberzeugungsvoll und bekenntnistreu klang es durch den weiten Kirchenraum. Nach Beendigung des Gottesdienstes ertönten vom Kirchturme wieder um feierliche Choralmelodien unseres unermüdlichen Bläserchores. " Dippoldiswalde. Ein größerer Trupp Pfadfinder traf am Sonnabend abend hier ein und übernachtete hier. Am Sonn tag führten sie Märsche und Uebungen aus und zogen am Abend wieder heimwärts. — In den Ar-NI-Lich (spielen wird Dienstag und Mittwoch ein Ivaktiger Film „Sein größter Bluff" laufen. Harry Piel, der es immer versteht, das Publikum in Spannung zu halten, wird die Hauptrolle darin spielen. — Am nächsten Mittwoch wird der rührige Wirt des Stadt- Taubert, ein großes Extra-Konzert veranstalten. Acht Künstler werden unter Leitung des bestens bekannten Violi nisten am Sladtkafsee, R. Lippmann, ein sehr reichhaltiges Pro gramm bester Musikwerke üarbieten. Wir finden auf ihm ver merkt eine Zahl von Ouvertüren zu „Egmont", „Maritana" usw von Fantasien aus „Cavalleria Rusticana" und „Faust", Walzer Potpourris, auch die Paraphrase über das Lied „Ich hakte einst ein schönes Vaterland." Ein reger Besuch wär« der Veran staltung wohl zu wünschen. — Aufgebote: Ingenieur Walter Georg Weinhold in Margarete Marie Anna Iörke, hier: Telegraphen- Walther IeremiaS in Dippoldiswalde und Haus- tochler Linda Margarethe Schubert in Oelsa: Maler Rudolf in Dchpo^lswchde" S^Miedeberg und Helene Hildegard Hofmann di- A^'^che' 29 April. Heuke vor 75 Zähren stimmten Aon^-s- dem Verkaufe des Exerzierschuppens an ^9 zu unter der Voraussetzung, daß die Miltlär- bade, und mit der Bedingung U waren der Preis einschließlich G?und Jägers in Form von Feuersteinschabern, Kratzern, Hohl- und Kiel- fchabern nebst Fellschneidemessern zutage getreten. Diese Werk zeuge kennzeichneten die Kultur des Renntier-, Mammut- und Rhinozerosjägers, der in der letzten Zwifcheneiszeit, also vor etwa 70 OVO Jahren, an der Elster aufwärts bis auf die Höhen des Vogtlandes vordrang. Die Syrauer Höhle bildete daher einst eine lange Zeit hindurch eine hervorragende Siedlungsstätte -er eis zeitlichen Menschenrasse, bis mit der Aenderung -es Klimas durch Wasserfluten und Sand- und Kiesablagerung -er Höhleneingang verstopft und verschüttet wurde. Das Idyll -es Lebens im Schutz der Höhle ging damit für den eiszeitlichen Menschen zu Ende, er muhte, den Tieren folgend, noch höhere Landschaftsgebiete auf suchen. Dahlen. Der Stadkrat halte gegen den Beschluß -er roten Beflaggung am 1. Mai Einspruch erhoben, weil solche Beflag gungen nach einer ministeriellen Verordnung unzulässig find. Die vereinigten Berufsgruppen, mit deren Hilfe -er Beschluß gefaßt worden war, erklärten in der vom Stadtrat beschlossenen Ein- spruchssihung, daß ihnen das Verbot bekannt gewesen sei, man hätte nur einmal kontrollieren wollen, wie sich der Bürgermeister als Stadkrat zu einem solchen ungesetzlichen Beschlusse stellen werde. Hierauf wurde der Beschluß der roten Beflaggung auf gehoben. Zschorlau. Am Donnerstag feierte Saktlermeister Brun» Lorenz, hier, mit seiner Gattin in großer Rüstigkeit die goldene Hochzeit, gleichzeitig sein Sohn mit der Ehefrau die silberne und deren Tochter die grüne Hochzeit. Die gesamte Einwohnerschaft nahm freudigen Anteil an dieser Feier, die auch kirchlich begangen wurde. Chemnitz. Bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse haben -er feit mehreren Monaten anhaltende außerordentlich hohe Kranken stand von nahezu 7 Prozent Arbeitsunfähigen und die dadurch veranlaßten Mehrausgaben an Barleistungen, Arzthonorar, Arz nei und Anskaltskosten dazu geführt, daß die Kasse in eine schwie rige Finanzlage gekommen ist. Von der Rücklage mußten bereits 55V OVO M. zurückgezogen werden. Auf das Jahr umgerechnet würde sich eine Mehrausgabe von rund 3 Millionen M. ergeben, so daß die vom Ausschuß der Kasse mit Wirkung vom 3V. April d. I. beschlossene Erhöhung der Beiträge auf 7ft- v. H. -es Grund lohnes eine unbedingte Notwendigkeit war. (Die Ortskranken kasse für die Stadt Dippoldiswalde erhebt die Beiträge nach 5ft, v. H. des Grundlohnes. .Die oft erhobene Behauptung, sie ver langte zu hohe Beiträge ist also irrig, genau so falsch wie die, -atz die Beiträge „so hoch" sein mühten, weil sie ein Grundstück ge kauft habe. Letzteres ist aus den Geldern des Reservesond an gekauft, die so sicher besser angelegt sind, als in Wertpapieren. D. Red.) Mittweida. Die Stadtverordneten beschlossen in ihrer letzten Sitzung, der Errichtung eines Verwaltungsgebäudes für das städtische Elektrizitätswerk an der Ecke Melanchthonstraße und verlängerte Lucherstrahe im Prinzip zuzustimmen. Der Finan zierungsfrage soll erst nach Verabschiedung des HauShaltplanes nähergetreten werden. Einsiedel. Als sich der 34 Jahre alt« Eisenbahnassifkent Albert Kreysig auf einem Spaziergang befand, wurde er von Krämpfen befallen. Er stürzte so unglücklich mit dem Gesicht in das lockere Erdreich, dah sein Tod durch Ersticken eintrak. Bautzen. Donnerstag nachmittag wurde an der Rosen straße im Auftrage des städtischen Tiefbauamtes der dort am Spielplätze stehende alte Lindenbaum aus Gründen der Ver kehrssicherheit umgelegt. Bei der Arbeit hatte man leider unterlassen, die nötigen Vorsichtsmaßregeln für Passanten zu treffen, denn in dem Augenblick, als der Baum umstürzte, wurde ein vorübergehender älterer Herr von demselben ge troffen und kam unter den Baum zu liegen. Der Bedauerns werte erlitt erhebliche Verletzungen am Beine, so daß er sich in ärztliche Behandlung begeben mußte und nun bettlägerig geworden ist. Löbau. In der hiesigen Aktienbrauerei wurden neue Eisen- lankS in den lv Meter kiesen Brauereikeller befördert. Beim Befestigen eines solchen Tanks an einem Flaschenzug glitt -er Bauarbeiter Jahn aus Klein-Schweidnitz aus und stürzte in den Schacht hinab. Jahn erlitt einen Schädclbruch und schwere in nere Verletzungen, an deren Folgen er kurz darauf verstorben ist. Neues Erdbeben in Griechenland. London, 28. 4. Am Sonntag um 11,45 lihr wurde in Athen ein weiteres ziemlich starkes Erdbeben verspürt. Der griechische Minislcrrat beschloß gestern abend, (00V Soldaten nach Korinth und 400 nach Luttani und den anderen heimgcfuchten Dörfern zu entsenden. Weiter stimmte der Ministerrat der Bildung eines Ausschusses von Wissenschaftlern und Technikern zu, der die Wiedcraufbaumöglichkeiten in Korinth seststellen soll. Der Wieder aufbau der Stadt wird mit einer Anleihe, die unter griechischer Staalsgarantie ausgenommen wird, durchgeführt werden. Erderschükkerungen in Peru. London, 29. 4. Nach Meldungen aus Lima in Peru haben sich dort in den gestrigen Abendstunden Erderfchütterungcn ereig net, die ungefähr 20 Sekunden andauerten. Dos Beben war von einem tosenden Donner begleitet und wiederholte sich nach einer halben Stunde für weitere fünf Sekunden. Soweit bis jetzt fest- gestellt werden konnte, wurde kein Schaden ongerichtet. Booksunglück aus dem Mannsee. — Eine Segeljacht von einem Dampfer gerammt. Berlin, 29. April. Heute wurde am Havcleck auf dem Wann see eine mit drei Personen besetzte Segeljacht beim Kreuzen von dem herankommenden Dampfer „Berolina" gerammt. Das Boot sank sofort. Seine Insassen, Lrgationsrat von Twardowski, Attache Dr. Brunhoff und Dr. Kuhn, konnten jedoch von dem vorbeifahrenüen Motorboot „L. 46" unverletzt gereitet und nach dem Potsdamer Pachlklub gebracht werden. Die Segeljacht konnte vom Rcichswasscrschutz bisher noch nicht geborgen werden. Naundorf, 30. April. Ein Schadenfeuer vernichtete heute vor 50 Zähren die Rittergutsgebäude bis aus das Herrenhaus. Schmiedeberg. Am Sonnabend fand im Gasthof Marschner das Stiftungsfest des Deutschen Turnvereins statt. Der Besuch war leider wider Erwarten nicht allzu gut, was aber sicher auf das schöne Wetter zurückzuführen ist. Vorstand Büschel begrüßte in markigen, treudeutschen Worten die Erschienenen aufs Herz- lichste. Die nun folgenden Frei- und Geräteübungen ernteten großen Beifall. Gefällig sahen sich die Skabübungen -er Turner innen an. Es folgten sodann Freiübungen der Turner. Schön waren auch die Uebungen der Turnerinnen am Barren. Sie waren durchweg nicht leicht, trotzdem wurden sie exakt und schmissig vorgeführt. Die Turner zeigten sich anschließend am Hochbarren. Auch hier applaudierte das Publikum herzlich, oft mals sogar auf offener Bühne. Daß der Turnverein auch schau- pielerisch auf der Höhe ist, zeigte sich in dem Theaterstück: „Wir lassen uns scheiden/' Ein gemütliches Tänzchen beschloß den ab wechslungsreichen Abend. Höckendorf. Am Mittwoch, den 25. 4. fanden sich in der Schule zu Höckendorf auf Einladung des Weißeritzgaues im Sächs. Stenographenverband eine Anzahl Anhänger und Freunde der Stenographie aus Höckendorf und Umgebung ein, um über die Gründung eines Kurzschriftvereins Höcken dorf u. U. zu beraten. Nach längerer Aussprache, in der Zweck und Ziel des Vereins durch die Herren Seifert, Frei tal, und Militzer, Tharandt, näher erläutert wurde, beschloß man die Gründung eines Kurzschristvereins, dem sämtliche Anwesende sofort beitraten. Die weiteren Arbeiten wurden einstweilen einem geschästssührenden Vorstand, bestehend aus den Herren Lehrer Köhler, Forstwart Zimmermann und Eirokassenbeamten Schumann, übertragen. Durch persönliche Werbearbeit jedes einzelnen Mitgliedes sollen vor aflem noch mehr Interessenten zum Beitritt in den Verein gewonnen werden. Man beschloß ferner die sofortige Abhaltung eines Anfänger- und Wiederholungskursus in Einheitsstenographie, der am 2. Mai, abends 8 Uhr, in der Schule zu Höckendorf beginnt. Cunnersdorf. Der Turnverein Reinhardtsgrimma (DT.) hatte am Sonnabend einen Wanderausflug hierher unternommen un- vergnügte sich anschließend noch einige Stunden im Uhlemannschen Gasthofe hier. Als die Teilnehmer dann zum Heimweg rüsteten und vor die Tür traten, wurden sie von einer Rotte Cunners- dorfer Einwohner überfallen, die mit Stöcken, Schlagringen, Gummiknüppeln und dergl. auf sie einschlugen, auch mit Messern um sich stachen. Irgendwelcher Grund zu dem Ueberfall war nicht gegeben, es sei denn, daß, wie vermutet wird, ein einzelner die Burschen aufgeheht hat. ES kam zu einer fürchterlichen Schläge rei, so dah sich der Wirt genötigt sah, sowohl in Dippoldiswalde wie in Dresden um polizeiliche Hilfe zu bitten. Fast gleichzeitig trafen etwa ft-4 Uhr die Gendarmerie von Dippoldiswalde und ein 7 Mann starkes Ueberfall-Kommando von Dresden «in, die die Ruhe wieder herstellten. Bei der Schlägerei wurden 8 Mann verletzt, 7 konnten den Heimweg nach Reinhardtsgrimma noch zu Fuß antreten und dort ärztliche Hilfe nachsuchen, einer, der Schmiedehehilfe Dressig auS Reinhardtsgrimma, war ober so schwer verletzt, daß er dem Krankenhause in Heidenau zugesührt werden mußte. Er hat schwere Verletzungen durch Stiche und Schläge am Kopfe davon getragen. Die Rädelsführer, die Kuh melker Buttmann und Bila, wurden sestgenommen und ins Amts- gerichksgefängnis in Dippoldiswalde eingeliefert. Dem Wirt ist großer Schaden entstanden: denn die Burschen schlugen auch Fensterscheiben ein und warfen große Steine ins Gastzimmer. Noch am Sonntag mittag waren die Spuren der Schlägerei deut lich zu sehen. Hirschsprung. Freitag vormittag erschoß am oberen Teich bei der Oberförsterei Forstmeister Zeis eine ausgewachsene Bisamratte. Man vermutet, daß noch mehrere solche Schäd linge in der Nähe sich aushallen. Frauenstein. Es steht nunmehr fest, daß am 15. Mai die Postkraftwagenlinie Hermsdorf—Frauenstein in Verbin dung mit der Linie Hermsdorf-Altenberg eröffnet wird. Da am 17. und 18. Mai der diesjährige Frühjahrsjahrmarkt stattfindet, so kommt die Aufnahme des Betriebes auf dieser Linie zur rechten Zeit. Leipzig. Als der hiesige Arzt Dr. Spitz mit seiner Gattin im Kraftwagen durch Markranstädt fuhr, lief ein Knabe über den Weg. Um das Kind nicht zu üoerfahren, steuerte Dr. Spitz seinen Wagen scharf auf die Straßenseite und fuhr dabei in den Straßen graben. Der Wagen kippte um, er überschlug sich vollständig. Die Ehefrau des Führers wurde auf die Straße geschleudert und kam mit leichten Verletzungen davon, der Arzt kam jedoch direkt unter den Wagen zu liegen. Hilfsbereite Passanten richteten den Wagen wieder auf und zogen den bewußtlosen Arzt unter dem Wagon hervor. Der Verletzte starb, ehe der Krankentransport- , wagen der Feuerwehr eingetroffcn war. Der Kraftwagen ist ' völlig zertrümmert. Leipzig. Die „Leipziger Neuesten Nachrichten" bringen einen ausführlichen Bericht von Prof. E. Kaiser über die bisherigen Er gebnisse der wissenschaftlicyen Erforschung der Syrauer Tropf- s sleinhöhle. Besonders interessant ist der Teil der Ausführungen, der sich mit der Bedeutung der Höhle für die Urgeschichtsforschung und Eiedlungskunde des Vogtlandes befaßt. Man sand in der Höhle unweit des Einganges einen Renntierknochen (radius) und späterhin noch weitere Reste von eiszeitlichen Tieren, ein An zeichen dafür, daß die Höhle zur Eiszeit den Tieren zugänglich war. Vor diesem ehemaligen Eingang der Höhle sand man Herd- stellen mit Holzkohle in 70 Zentimeter tiesem Geschiebclehm, dazu Feuersteinwerkzeuge und eine interessante Amulett-Figur aus Stein gearbeitet, di« in gut erkenntlicher Gliederung eine mensch liche Gestalt mit Kopf und Armansatz darstclll. Südlich vom Be reich der Höhle ist der gesamte Werkzcugbestand des eiszeitlichen