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Weitzeritz-Jeitung Tageszeitung m- Anzeiger für DippoMswal-e, Schmie-eberg U.A. Netteste Zeit««, de» BezirL» Diese» Blatt eulhSU die amllichru Bekanulmachuuge« de, «mishmwtmmmschafi, -e» Amlsgertchi» mrd -e» Siedirais zu Dippoldiswalde DeranworMch« Aedaklemr Selir Jedae. - Druck und Verlag. Earl Sehne in Di»vol-i»«al-e. Nr. 73 Montag, am 26. März 1928 94. Jahrgang G«zag«prett: FLr einen Monat 2 Reicht««!» »It Zotragen, einzeln« Nummern 1» Retch»- pfennlge. Gemeinde - Verband« > Girokonto «»mmer I. Fernsprecher: Amt Dlppolltt- »alde Nr. > Pollscheckkoni, Dretben » IO. M.,, « Anzeige»,rett, Di« «I Millimeter »reite Petitzetl, » Meichspfennie«. Lingesan»« »n» Reklame» Iß Reichtpfennig«. oeeeeeeee«»,,,,» ,e,,,,,„,»ee>e>»»»O»G»OGG«MDGOe« OertticheS und Sächsisches Dippoldiswalde. Ain Sonntage war der Gottesdienst, der der Kirchgemeinde-Versammlung vorangehen soll, wieder recht gut besucht. Unter dem Geläut der Glocken betraten die Geist lichen, die Kirchgemeindevertreter und Helferinnen das Gottes haus und besetzten die Bänke auf dem Altarplatze. Die Orgel setzte mit einem weihevollen Vorspiel ein, Eingangslied, Liturgie und Verlesung des Schriftworks 1. Petri 2, 5—1V und Abkün digungen forderten das Bekenntnis zum Evangelium, das in dem Lhorgesang: „O teures GotteSwort" von M. Hauptmann ton schöne Bestätigung sand. Auf diesem Grundton baute dann Pfarrer Mosen mit Hilfe deS Textes Psalm 43, 1—4: „Richte mich Golt und führe meine Sache usw." in'der Festpredigt kräf tig wirkende Harmonien out, die den Kirchgemeindetag als einen Tag der Rechenschaft, des Gebets und des Gelöbnisses erkennen, die Pflichten und Aufgaben als Kirchgemeindcmitglied fühlen und sich der Verbundenheit mit der Allgemeinheit der Christen er freuen Netzen. Nach der Predigt nahm Oberkirchenrat Michael einen Akt der Ehrung vor, indem er dem Privatus Paul Schmidt, Ulberndorf, für langjährige, werktätige Mitgliedschaft der Kirchcnvorstände in Reinhardtsgrimma und hier eine Dank- und Anerkennungsurkunde des ev.-luth. Konsistoriums mit herzlicher Begrüßung überreichte. Darauf schritten die beiden Geistlichen zur Prüfung der Konfirmanden nach deren religiöfen Wissen. Oberkirchcnrat Michael ging von der verlesenen Epistel l. Petri 2, 5 „Ahr, als die lebendigen Steine" aus und Uetz die Prüflinge aufsagen, wie sic sich im kirchlichen Leben betätigen sollen und wollen. Pfarrer Mosen nahm als AuSgang zur Prüfung daS Lutherlied Nr. 521: „Herr Golt, dich loben wir" und befragte feine Konfirmanden nach der Geschichte von Männern, die zum Aufbau der Kirche beigetragen haben und uns als Vorbild dienen sollen. Erfreulich war es, wie meist frisch und sicher die Ant worten erfolgten. Freudigen Herzens schloß darum die Gemeinde den Gebetsdicnst mit: „Herr Gott, dich loben wir" als Wcchsel- gcsang zwischen dem Geistlichen (Oberkirchenrat Michael), Kur rende und Gemeinde, und wirklich, cs hatte «ine kraftvolle Wir kung, wenn nach dem Einzclgesana die Gemeinde, unterstützt von Orgel und Posaunen, einsehte. Klugerweise wurden von den 5 Versen des Liedes nur 3 gesungen: denn auch hier würde „allzu viel^ den Eindruck abschwächen. Anschließend fand die Ergän- jiingSwahl zur Mchgcmcindcvcrlrclung statt. Heute Montag abends 8 1ihr ist Kirchgemeinde-Versammlung in der „NeichS- krone". Dippoldiswalde. Bei der gestrigen Ergänzungswahl zur Kirch- gemeindevcrtretung machten von ihrem Stimmrecht 217 Wähler Gebrauch, und zwar 200 in Dippoldiswalde, 108 im ersten Be zirk lA—M) und 02 im zweiten Bezirk (N—Z), 6 in Oberhäs lich, 4 in Reinberg und 7 in Reinholdshain. Die AuSschciden- den wurden sämtlich wiedergewählt, nämlich Weichenwärter i. R. Müller mit 170, Schneidermeister Uhlig mit 167, Frau Ober- stcucrinfpektor Wunderlich mit 166, Stadtkassierer Schubert mit 165 und Hausmeister Steglich mit 161 Stimmen. Von den länd lichen Vertretern erhielten WirlschaslSbesitzcr Müller in Ober häslich 6, Oekonomierat Welde in Reinberg 3, Stellmachcrmeistcr Lieder und Gutsbesitzer Zimmermann in Reinholdshain je 5 Stimmen. Weitere Stimmen entfielen: 20 auf Lehrer Müller, je 27 auf Friseurmcister Hörl und Schuhmachermeister Heinrich, sowie je 26 Stimmen auf Landkrankenkassierer Scheibe und Schlosser Friebel, 1 auf WirlschaftSbesihcr Zehl in Reinberg und 2 auf Gutsbesitzer Bruno Weinhold in Reinholdshain. An Dip poldiswalde war überdies die Stimmenzersplitterung von 26 bis herab zu einer Stimme nicht unbedeutend. Dippoldiswalde. Die 64. ordentliche Hauptversammlung hielt am Sonnabend die Freiwillige Feuerwehr im Schlltzcnhaujc ab. Der Signolistenchor eröfsncte sie mit einem Marsch«, dann begrüßte Kommandant Reichel die erschienenen Ehrengäste, Bürgermeister Dr. Höhmann, Skadtvcrordnetcnvor- steher Schumann, dcn stellv. Obersührer der Pslichtfeuerwchr und wies darauf hin, datz das vergangene Aahr wohl viel Arbeit ge bracht hak, daß viele Hebungen abgeholten wurden, datz aber der gute Abschluß der Prüfung entschädigt und bewiesen habe, daß die Wehr auf der Höhe ist. Bürgermeister Dr. Höhmann hob in seinen DankcSwortcn dcn praktischen Wert und die ethische Be deutung einer Hauptversammlung hervor, Rechenschaft obzulcgen über daS vergangene Aahr, Beschlüsse zu fassen über den wei teren Ausbau, sich zu rüsten zum Kampfe gegen deS FeucrS ^Aacht. Er wünschte, daß der Geist der Kameradschaft und Bruderliebe gegen die dcn Mitmenschen drohenden Gefahren im mer wach bleibe und auch die Verhandlungen dieser Hauptver sammlung leite. Den Jahresbericht erstattete der Feldwebel Karl Heinrich. Er betonte eingangs, datz der UcbungSbesuch im 63. Bcreinssahr 19. 3. 27 bis 18. 3. 28 gut gewesen war, bcsser als in> Vorjahre. Z. Z. besteht die Wehr aus 10 Ehren-, 30 pas siven und 75 aktiven Mitgliedern. Zum Dienst tritt si« mit 82 Mann an. 3 Ausnahmen standen 5 Austritte gegenüber. Der Bericht erwähnte dann, daß Zeugwart Thümmel ein« Kur in Bad Elster nehmen mußte, do er sich bei einem Brande in Ober cunnersdorf als Motorspritzenführer eine schwere Krankheit zu gezogen hatte, daß der frühere Feldwebel Schmidt mit Tod ab- gcgangen ist, erwähnte die Reihe der Auszeichnungen, gab den AebungSbesuch mit 83,8 an und ging dann näher auf die im August stottgesundene Inspektion ein. Größere Marinierungen sanden nicht statt, nur 2 Waldbrände und ein Aschengruben- drand. Die Motorspritze rückte außer zu Ucbungen ouS am 10. 7. nach Glashütte, wo sie 174 Stunden arbeitete, am 13. 7. nach der Leh'nmllhle (Wasserschaden), am 30. 7. noch Reichstädt, am 29. 12. nach Obersrauendorf, am 24. 1. nach Oberhäslich, am 16. 3. nach Reichstädt. Nachversommlungen wurden 5, Ausschuß- sihung«n ebenfalls 5 abgehatten, Vergnügen nur 1 am 14. Ao- nuor. Berichtet wurde noch über die Neuanschaffung von AuS- rüftungsgegenständen durch die städtischen Behörden, festgestellk, »aß der Geist in der Wehr vorzüglich ist und geschlossen mit dem üblichen Dank an den Dezernenten und di« städtischen Körper schaften und der Bitte, der Wehr weiter« Unterstützung zu ge währen. Anschlietzend erstattete der Kafflerer Weißbach dcn Kassenbericht. Einer Einnahme, einschl. vorjähriger Kassenbe- stond von 712,72 M. stand eine Ausgabe von 487,58 M. gegen über, so datz ein Bestand von 225,10 M. verbleibt, der etwas niedriger als im Vorjahre ist. Die UnterstlltzungSkasse, die vor dem Kriege eine ansehnliche Höhe erreicht hatte, voriges Jahr wieder neu gegründet wurde, hat jetzt einen Bestand von 281,28 Mark. Der Vorschlag Weißbachs, sie um 500 M. aus der Kom- panickasse. zu stärken, fand Annahme. Die Vergnügungskass«, über deren Stand Feldwebel Heinrich berichtete, ist zu des Be richterstatters Kummer von 90,95 M. auf 79,50 M. gesunken. I Als Rechnungsprüfer 1928/29 wurden die Kameraden Franz und i Otto Fleischer gewählt, während die bisherigen Prüfer Widro und Grüneberger berichteten, daß die gelegte Rechnung für rich- i tig befunden worden fei, worauf dem Kassierer Entlastung erteilt ; wurde. Nachdem noch Stadtrat Gietzolt begrüßt worden war, i berichtete Adjutant Hörl über die Theaterwachen. Ausgeführk wurden 51 Saalwochen, eine bei einem Fockelzug, zusammen be zogen mit 104 Mann. War bisher zum Schützenfest jedesmal Wache gestellt worden, so unterblieb dies erstmalig auf Wunsch der Schühengescllschaft. Die nun folgenden Wahlen ergaben eine geschlossene Wiederwahl aller Stelleninhaber. Zunächst wurde einstimmig Adjutant Hörl wiedergewShlt, dann ebenso einstim mig in den einzelnen Sektionen die Führer und stellv. Führer und zwar 1. Sektion Robert Schmidt, Hans Jäckel (ersterer als Führer, letzterer als dessen Stellvertreter), 2. Sektion Otto Hein rich, Fraulob, 3. Sektion Alfred Weißbach, Hermann Reichel, 4. Sektion Richard Köhler, Hugo Müller, 5. Sektion Kästner, Wesely, 6. Sektion Roche, Elsner, 7. Sektion Alfred Börner, Heinke, 8. Sektion Alfred Kothe, Oskar Taubert. Alle nahmen die'Wahl an. Der Kommandant drückte seine Freude über die ses Vertrauenszeugnis aus. Dann wurden noch die Mehrver treter gewählt. Wiedergewählt wurde Alfred Kästner an Tau berts Stelle (der stellv. Führer ist) Alfred Gönner. Zu Theater wachen meldete sich freiwillig Kamerad Wagner. Anträge waren nicht eingegangen, wurden auch In der Versammlung nicht ge stellt. Nachdem dann die Mehr angctreten war, richtete Kom mandant Reichel herzliche Worte an Hauptmann Heinrich, der 30 Jahre der Wehr angehört, seit 1905 zum Kommando gehört. Er hob die große Liebe Hs. zur Mehr hervor, die er immer ge zeigt habe und die vorbildlich für die anderen fei und teilte ihm unter Aushändigung der Urkunde die Ernennung zum Ehrenmit glied mit, überreichte ihm auch als kleines DankeSzeichen einen Spazicrstock. Der Gcehrle dankte mit ebenso herzlichen Worten. Er ermahnte die Kameraden, auszuhalten im Dienste für dcn Schutz deS Gutes der Mitmenschen, für die gute Sache, und ver sprach, auch weiter seine Kräfte in den Dienst der Wehr zu stel len. Dann nahm Bürgermeister Dr. Höhmann daS Wort, um ein« Reihe Auszeichnungen auszuhändigen. Er betonte die jeder zeit treue Pflichterfüllung. Sie hätten sich immer als wackere Streiter gegen die entfesselten Elemente gezeigt und Harle Ar beit geleistet und könnten mit Genugtuung und Befriedigung auf ihre bisherige Tätigkeit zurückblicken. Mit Dank und Anerken nung für das Geleistete stellte er sie den übrigen als leuchtende Vorbilder hin und überreichte als äußeres DankeSzeichen Haupt mann Heinrich im Namen der Stadtverwaltung eine silberne Ahr- Kelte mit Anhänger, im Austrage des Landesausschusses Frei williger Feuerwehren Oskar Otto sür 20 jährige Dienstzeit ein Anerkennungsdiplom und Ernst Below im Auftrage der Stadl für 15 jährige Dienstzeit eine Anerkennungsurkunde. Er beglück wünschte alle Ausgezeichneten und bat sie, sich noch viele Jahre in den Dienst der Freiwilligen Feuerwehren zu stellen und zu helfen, einen tatkräftigen und eifrigen Nachwuchs heranzubilden. Im Namen aller Ausgezeichneten dankte Hauptmann Heinrich mit der Versicherung, baß sic immer dem Wahlspruch „Gott zur Ehr, Lem Nächsten zur Weyr" treu bleiben würden. Auch Kom mandant Reichel beglückwünschte diese Kameraden und über reichte Kamerad Below das von der Wehr gestiftete Uhran hängsel. 30 Mann der Wehr (- 35 Proz.) haben im vergange nen Jahre alle Uebungen besucht. Wie üblich wurden ihnen in einer Verlosung kleine Geschenke als Auszeichnung für ihren Diensteifer zuteil. Hier dankte Führer Roche und versprach, daß auch in diesem Jahre alle so eifrig kommen würden. Mit dcm Hinweis darauf, daß vor 30 Jahren anläßlich der damaligen 30 jährigen Zugehörigkeit zur Wehr sein Vater, Stadtrat Reichel, einen silbernen Becher gestiftet habe, daß jedesmal zur Haupt- Versammlung der besonders Gcehrle den ersten Schluck daraus trinke, übergab er Hauptmann Heinrich den Becher, der dann beim Kommando und den Ehrengästen kreiste. Adjutant Hörl dankte hierbei dem Sohne des Stifters für die glänzende Füh rung der Geschäft« im vergangenen Jahre. Dann bat Komman dant Reichel noch, die Uebungen pünktlich zu besuchen, sich stets beim Fehlen zu entschuldigen, gab eine Reihe von Einladungen bekannt und erstattete Bericht von der HauptmannSversamm- lung in Schmiedeberg vor 8 Tagen, worüber wir ja schon aus führlich berichtet haben. Mik Verteilen der UebungSkalendcr und einigen weiteren geschäftlichen Mitteilungen fand die Ver sammlung ihr Ende. Dippoldiswalde. Ain Sonnabend hielt das Direktorium der hiesigen Priv. Schützengesellschaft in Gemeinschaft mit dem Bauausschutz der Gesellschaft in „Stadt Dresden" eine Sitzung ab, in der die ausgestillten Blanketis zu den sich zum Eau- schietzcn nötig machenden Umbauten der Schießhalle und Schietzstände geöffnet wurden. Die zugehörigen Baupläne haben dem Stadtrat Vorgelegen, auch Sachverständige haben sich gutachtlich dazu geäußert. Der ganze Neubau ist in Lose geteilt und an die Mitglieder Barsch, Donner und Nitzsche vergeben worden. Die sich notwendig machenden Handwerker- arbeitcn werden ebenfalls an Mitglieder vergeben werden. Der ganze Bau wird nach den Mustern der Bauten der Buudesschietzen in Schneeberg und Freiberg ausgeführt. Der Neubau der Bogelslange wurde an Schlojserobermeister Ha mann vergeben. Die Finanzierung der Um- nnd Neubauten genehmigte man nach längerer Beratung nach den Vorschlägen des Vorsitzenden. Don der Bewilligung eines Fetzbeitrages selten der Stadtverwaltung, der in der Hauptsache zur Be lustigung der Kinder verwendet wird, nahm man mit Freuden Kenntnis, auch von der Erlaubnis, datz das Stadtwappen im Festzeichen mit ausgenommen werden darf. Weiter wurde be schlossen, die Bewirtschaftung der Halle und der beiden Zelte den Mitgliedern Möge!, Hahn und Arnold für die von den Genannten abgegebenen Gebote zu übertragen. Zum Schlutz der Sitzung wurde noch von drei eingegangenen Entwürfen das Plakat zum Gauschietzen gewählt. Es soll schnellstens angefertigt und versandt werden. Dippoldiswalde, 26., März. Mit „Dyckerpotts Erben" wartete gestern abend die Genossenschaft Deutscher Bühnen- angehöriger in der „Reichskrone" auf. Eine Komödie mit heitersten Szenen. Eine ganz absonderliche Art und Weise ijt's, auf welche der verstorbene alte Dyckerpott, Zeit seines Lebens ein Sonderling, aber — wie sich ergibt — auch ein grotzer Menschenkenner, durch sein Testament unter seinen Erb- beflissenen die Spreu vom Weizen scheidet. Charaktere der verschiedensten Art zeichnet die Komödie. Sie wurden vor züglich wiedergegeben, alle miteinander. WA man einige besonders nennen, so wären es „der Mann mit der blauen Schürze" und Bliemeister. Sie dürften in Maske und Spiel am besten geraten sein. Herzlich wurde wieder gelacht. An Veranlassung dazu fehlte es wirklich nicht. Auch der Beifall war sehr reichlich, sogar bei offener Bühne. Er war verdient. Aber merkwürdig, trotz guter Leistungen gibt es in Dippol diswalde kein ausverkauftes Theaterhaus mehr. — Bei dem Meisterschaftskampfe im Fußball am Sonn tag nachmittag auf hiesigem Sportplätze trug sich ein recht bedauerlicher Unfall zu. Der Geschäftsinhaber Paul Müller des hiesigen Vereins (ATV) erlitt im 2. Teile des Spieles einen Sturz. Ob ein Zusammenstotz mit einem anderen Spieler der Grund war, oder ob er über dessen Fütze stürzte, läßt sich nicht klar sagen, die Meinungen der Beobachter gehen hier sehr auseinander. M. zog sich eine Gehirnerschüt terung zu und wurde besinnungslos nach dem hiesigen Kranken- hausc gebracht, doch geht es ihm heute morgen wieder wesentlich besser, auch die Besinnung ist zurückgekehrt. — Ein riesiger Feuerschein wurde Sonntag früh in der I. Stunde in südwestlicher Richtung beobachtet. Unsere immer diensteifrige Motorspritzenabteitung wollte schon ausrücken, doch wurde festgestellt, datz es sich um ein Feuer außerhalb des Bezirks handelte. Es brannte die Fuchsmühle in Conradsdorf bei Freiberg. — Die Ortsgruppe des Luisen-Bundes hält Mitt woch, 28. März, ihre nachträgliche Feier des Geburtstags der Königin Luise ab. Hierbei wird die Bundesführerin, Frau Bültmann, Mitglied des Landtags, sprechen; gesangliche Dar bietungen werden geboten und ein Einatter von Friedrich Lienhard aufgeführt werden. Der Eintritt ist frei. — Zu einem Vortrags- und Unterhaltungsabend hatte der Frauenmissionsverein Dippoldiswalde für Mitt woch, den 21. März eingeladen, und viele waren der Ein ladung gefolgt, so datz der Reichskronen-Saal dicht besetzt war. Der hiesige Mistzonsverein ist ja bekannt durch die nette Art und Weise, wie er seine Veranstaltungen zu feiern pflegt. Unter der rührigen Leitung von Frau Registrator Schumann hatte man es auch diesmal wieder verstanden, dem Saal ein festliches und anheimelndes Gepräge zu geben, und man fühlte sich als Glied einer großen Familie. — „Wach' auf, du Geist er ersten Zeugen" so klang es zum Eingang und das war auch der Inhalt der Begrützung durch Oberkirchen rat Michael. Es waren warmherzige Worte, mit denen er für die Mission warb und die Gewissen der Hörer packte. Und die Worte gingen zu Herzen, das merkte man. In, Mittelpunkt des Abends stand ein Vortrag von Frau Missions direktor vr. Jhmels über ihre Reiseerlebnisse in Afrika, ein Vortrag, von dem man wünschte, datz ihn noch viel, viel niehr gehört hätten. Im Geiste wurde man nach den deutschen Mitzionsstationen in, ehemaligen Deutsch - Ostasrika geführt. Die Hörer durften sich mitsreuen über die herrlichen Erfolge unserer Leipziger Mission am Paregebirge, am Kilimandscharo und am Meru; sie wurden auch überzeugt davon, datz cs hier gilt, mitzuhelsen an dem großen Eotteswerk. Es war ein überaus interessanter aber auch feiner Vortrag, dessen Eindruck noch wesentlich durch die freundlich-schlichte Per- sönlichkeit der Vortragenden erhöht wurde. Auch für gute, sehr gute Musik hatte der Mitzionsverein gesorgt. Man hatte dazu Frau Siemon und Kantor Herklotz gewonnen, und es war ein Genuß, den beiden zu lauschen. Gemeinsamer Ge sang beschloß den schönen Abend, dessen sichtbares Ergebnis eine reiche Kollekte war. Was er aber an innerer Be reicherung gegeben hat, das darf man wohl werten als ein fruchtbringendes Samenkorn, auf dem grotzen-Acker des christ lichen Liebeswerkes.