Volltext Seite (XML)
Weitzeritz Zeitung Tageszeitung unö Anzeiger für Di-poMswal-e, Schmieöeberg U.A. i Bezog «preis: Für «Inen Monat 2 Reichtmork »U Zotragen, einzeln« Nammer» I» «eich«, pfrnnlg«. v«meind« - Verband« - Girokonti Mommer ». Fernsprecher: Amt Dtppoldtß- »ald« Nr. >. Postscheckkonto Dretden 1! >4> — Aelteste Zetinng -e» Bezirk« «lese» Blatt eulhAl -le amtlichen Lekannlmachuage« -er Amlshauptmaunschasl» -e» Amlsgerichl» an- -es Sta-lrals zu Dlppol-lswal-e »o,etg«vr«Ur DI« « «Wmeter »rett« Petttzetl, 2» «elchtpfennige. LIngesandt»d Rrklamen 10 »etchtpfenntg«. Verantwortlicher Aedakleur SelirIe-ne. — Druck und Verlag: Sari Je-ne io Stpool-i«oal-e. M. 60 Sonnabend, am 10. März 1928 94. Jahrgang SMkgsse gippolöiswcilöe Geschäftszeit: Werktags V-9—12 Uhr und 14—16 Uhr, Sonnabends nur '/,9—12 Uhr. Verzinsung der Spareinlagen. 5 A! bei täglicher Verfügung, 5'/- Ai bei monatlicher Kündigung, 6V- bei einvierteljährlicher Kündigung. Annahme von Wertpapieren (auf Reichs- oder Goldmark lautend) in offene Depots. Abschluß von Versicherungen. Stadtbank Konto Nr. 20. — Postscheckkonto Dresden Nr. 2890. Fernsprechanschluß Nr. 2 und 21, Abt. Sparkasse. Gememdeverbands- Sparkasse Geschäftszeit: Werktags 8—1 Uhr, außerdem Dienstags und Donnerstags nachm. 3—5 Uhr. Verzinsung der Spareinlagen 5—7 A. Abschluß von Lebens-, Haftpflicht-, Unfall- und Krankenver sicherungen für die Oeffentliche Versicherungsanstalt der Sächsischen Sparkassen. Girokonto Nr. 1. — Postscheckkonto Dresden Nr. 8904. — Fern sprecher: Amt Höckendors Nr. 27. Oertliches nnd Sächsisches Dippoldiswalde. Der Schneefall hat in geringem Maße auch gestern und in vergangener Nacht angehalten. 5m Gebirge hat es noch mehr geschneit als bei uns. Die Kraftwagen müssen wegen der etngetretenen Glätte wieder mit Schneeketten fahren. Noch einmal will der Winter vor seinem Abschied den Sportlern, die er ja dieses Jahr recht stiefmütterlich behandelte, Winter freuden bereiten. Der Sportverkehr dürfte morgen recht rege werden. — Starke Krähcnschwärmc überflogen heute früh zwischen 7 und 9 Uhr in Richtung Kohlbusch von Seifersdorf her unsere Stadt. Dippoldiswalde. Gestern abend fand im Restaurant zum Freiberger Hof eine Sitzung des Direktoriums der priviligierten Schützengesellschaft sowie des HauplausschusseS zum Gauschießen statt, wozu die Inhaber der hiesigen Gaststätten, so weit sie Mitglieder der Schützengesellschaft find, wegen der Ver pachtungen der Schützenhalle und Zelte zum Gaufcst mit geladen waren. Zunächst wurde ein neues Mitglied ausgenommen, sodann berichtete Vorsitzender Schwind über di« Sitzung des zum Gau- schicßen gewählten SchiehauSschusseS am 4. März und über die daselbst beschlossenen Acnderungen der Schiehorünung gegenüber der d«S ersten GauschießenS in Rabenau 1926. ES betrifft daS Schießen auf die Festscheiben, MeistcrschastS- und Standmeister- scheiben. lieber Schütz« muh das Schi«ßcn dieser Scheiben selbst vornehmen; ein Schießen von zweiter Hand ist nicht gestattet. Weiter gab der Vorsitzende bekannt, daß eine Versicherung gegen Unfall- und Haftpflicht-Versicherung aller sich am Schießen be teiligten Schützen mit der „Allianz" abgeschlossen worden ist; in dies« Versich«rung find auch die Zieler und Zielerjungen mit ein- geschloss«n. Auswärtigen Schützen, die sich am Preisschießen be teiligen wollen, ist Gelegenheit geboten, am 6., 13., 17. und 20. HUai aus dem neu errichteten Schcibenstand ihre Gewehre einzu- jchießen; auch werden vom Schützenbruder Rost, Wilsdrusf, ein geschossene Gewehre zur Verfügung gestellt. Am Sonntag des GaufestcS ist eine allgemeine Illumination der Stadt geplant, als deren Glanzpunkt di« Illumination und bengalische Beleuchtung des Schlosses, wozu das Justizministerium Genehmigung erteilt hol. Mannschaften der Freiwilligen Feuerwehr werden unter Leitung ihres Hauptmanns Heinrich diese Beleuchtung vornehmen. Illuminationsnäpfchen werden auch für Privatgebäude durch die Schützengesellschaft besorgt; näheres darüber durch diese Zeitung, lieber eine elektrische Illumination der Halle und des Festplatzcs wurde der Beschluß noch ausgesetzt. Wegen den musikalischen Dienstleistungen zum Gaufest hatte das Direktorium von 4 Musik kapellen Preise eingesordert. Es wurde beschlossen, das Mit glied der Gesellschaft, Musikdirektor Alfred Zahn, hier, zu beauf tragen, eine 24 Mann stark« Kapelle zu stellen. Bei der Ver pachtung Ler Halle und der zwei Restaurationszelte gaben die höchsten Gebote ab: auf die Halle Fleischermcister Mögcl, auf das Zelt am Aulhornschen Garten Kafseshausbesitzer Hahn, aus daS Zelt am Müllcrschulgorten Restaurateur Arnold. Der Zuschlag erfolgt in der nächsten Direklorialsitzung. Nach Erledigung ver schiedener weiterer Vorlagen wurde die Sitzung geschlossen. — Modenschau „Alles für die Dome". Fieberhaft wird an der Vollendung der bereits erwähnten Modenschau deS Modehauses Carl Marschner in Dippoldiswalde gearbeitet. ^Nan kann heut« schon feststellcn, daß olle beteiligten Firmen ihr Bestes bieten; cS gleicht förmlich einem friedlichen Wettkampf, wenn man beobachtet, daß jeder Aussteller seiner letzten Neu heiten Kain« Mittel scheut, um besonders hervorzutreten. Jeder Besucher wird deshalb voll und ganz auf seine Rechnung kom men, zumol daS KünstlerproammM Im Unterhaltungsteil während diefer Schau etwas ganz Außergewöhnliches verspricht. Trotz der enormen Unkosten soll d«r Eintrittspreis mit M. 1.— für den unnumerierten und M. 1,50 für den reservierten Platz beibe halten werden, damit es der gesamten Einwohnerschaft und der Landbevölkerung möglich Ist, sich von der Leistungsfähigkeit un serer heimischen Geschäftswelt zu überzeugen und sich nebenbei einig« Stunden künstlerischer Genüsse zu verschossen. Die Nach mitbagsvorstellung bietet den Besuchern das gleiche ungekürzte Programm wie am Abend und es Ist ratsam, um einen vollen Ge nuß -ief«r Veranstaltung zu haben, beizeiten den Vorverkauf im Frisiersalon Martin Heerklotz zu benutzen, da bereits starke Nach- ' frage noch guten Plätzen vorhanden ist. Also Parole: „Auf am ' 13. März zur Modenschau!" Einen besonderen Hinweis ver dient der nach der Modenschau stattfindende Ball, bei dem die Jazz-Ba nd-Kapelle aus Berlin zum Tanze oufspielt. — Gesternabend in der 10. Stunde entstand in einem Grund stück gegenüber dem Rathause ein Aschcarubenbrond. Mit einer Schlauchleitung vom Hydranten bei Joh. Richter wurde daS Feuer rasch gelöscht. Dippoldiswalde. Zu den ergreifendsten Erzeugnissen christ licher Kunst gehört zweifellos Sebastian Bachs MatthäuSpassion. Line Anzahl der herrlichen-Lhoralsätze daraus soll am Montag abend in der Passionsandacht des Posaunenchors zum Vortrag kommen, verbunden mit der Pafsionsgeschichte nach dem Matthäusevangelium. Zu diefer Feier seien alle Grmeindeglieder herzlich eingeläden. Textprogramme werden an den Kirchtüren verkauft werden. Der Eintritt ist srei. Dippoldiswalde. Die Lhorvereinigung wird am 18. Marz in der Reichskrone ein Konzert veranstalten. Neben einer Reihe Lhorgesängen werden auch «in Lhor mit Klavierbegleitung und Gesänge für drei Frauenstimmen geboten werden. Den Schluß bildet eine „Hcimatfcier". Der Text hierzu ist verfaßt von Ober lehrer Unger, unserm bekannten Heimatdichter, in Musik gesetzt wurden die Lieder von Oberlehrer Kantor Schmidt, Ler es ja meisterlich versteht, dem Wort durch die Musik tiefes Empfinden und Weihe zu geben. — Auf eine Anregung, Herstellung einer Krastwagenverbin- dung von Bienenmühle nach der Gegend von Neuhausen, hat die Staatliche Krastwagenverwoltung mitgeteilt, eS sei eine Svmmcr- linie Bienenmühle—Sayda—Pfaffroda in Aussicht genommen. — Einem Teil der heutigen Auslage liegt eine Sonder- bcilage über „Antifumin" bei, die^wir zu beachten bitten. — Zwingerlotterie. Die Ziehung der 5. Geldlotterie zur Erhaltung des weltberühmten Dresdner Zwingers, eines der bedeutendsten Meistcrbauwcrke der Barockzeit, findet bestimmt am 5. und 7. April 1928 in Dresden, unter Aufsicht des Polizei präsidiums Dresden, statt. Lose zu 1 M. sind bei allen Kollek teuren erhältlich. Wir verweisen auf das Inserat in der heutigen Nummer. Reichstädt. Der Turnverein „Jahn" hält morgen im oberen Gasthose sein Stiftungsfest ab, verbunden mit turnerischen Darbietungen und Reigen. Hennersdorf, 9. März. Ein 23 jähriger Tscheche, der am 26. 2. nach 15 monatiger Strafverbüßung in Waldheim entlassen wor den war und innerhalb 8 Tagen Sachsen zu verlassen hatte, wurde gestern nachmittag bereits wieder bei einem neuen Diebstahl er tappt. Als die Frau des Gutsbesitzers Otto Zimmermann das 1. Stockwerk ihres Hauses aussuchte, trat ihr aus einem Zimmer ein junger Mann entgegen, der sich damit entschuldigte, da unten auf sein Klopfen niemand hörte, habe er geglaubt, daß sich die Wohnung oben befinde. Nach feinem Weggange wurde das Feh len von einer Uhr und ein Paar Strümpfen bemerkt. Guts- besitzeq Z. holte den Burschen ein und brachte ihn auf das Ge meindeamt. Bei seinem Verhör durch die Gendarmerie behaup tete er, die Strümpse gekauft zu haben, Uhr halte er keine mehr bei sich. Die Uhr wurde später aus einer Wiese an der Straße gefunden; er halte sie in'dem Moment weggeworfen, wo ihn Gutsbesitzer Z. durch einen Pfiff zurückgerufcn halte. Es ist gut, daß der Spitzbube gleich beim ersten Male wieder erwischt wurde, cs war sicherlich der Anfnag zu neuen Diebstählen; denn er war einer von der Bande, die vor zwei Jahren das Cröberschc Land haus hier und die weitere Umgebung heimsuchten. Glashütte. Am Mittwoch vormittag ging wieder einer der Veteranen der hiesigen Uhrmacherschast in daS bessere Jenseits hinüber: Richard Gläser. Er war wohl einer der bekann testen Glashüttcr Uhrmachcrmeister. Trotz seines derb-geraden Wesens war er in allen Kreisen wohlgelitten und man hielt ihm viel zu Gute. Gläser gehörte in srüheren Zeilen auch dem hie sigen Sladtgemeinderate mehrere Jahre an. Kurort Kipsdorf. Der Lrzgebirgsvcrein Kipsdorf u. U. hatte seine Mitglieder am vergangenen Mittwoch in die „Felsenburg" in Bärenfels zur Mitgliederversammlung cinge- ladcn. 80 Mitglieder und einige Gäste waren erschienen Eine stattliche Zahl in letzter Zeit neu eiagetrekcncr Mitglieder wurden vom Vorsitzenden, Oberpostsekretär Buder, mit herzlichem „Glück auf" begrüßt. Rach Mitteilung der vorliegenden Eingänge er stattete Kassierer Böhme kurzen Bericht über das finanzielle Er gebnis deS letzten „Volksfestes". Ein bedeutender Reingewinn konnte an die Vereinskasse abgeführt und dadurch dem EZV. Kipsdorf neue Mittel in die Hand gegeben werden, seine hcimat- srcundlichen Bestrebungen wirksam weiter zu verfolgen. Vom Vorsitzenden wurde Neuwahl des Vorsitzenden angeregt, da er insolge Wegzugs sein Amt in. nächster Zeit niederlegen müsse. Doch davon wollte niemand etwas wissen. Man beschloß ein stimmig, den verdienstvollen Vorsitzenden solange an der Spitze zu lassen, bis sick eine Neuwahl nicht mehr aufschieben läßt. Nach Schluß der offiziellen Versammlung blieb man noch lange bei erz- gebirgischem Gesang und Vorträgen beisammen. Altenberg. Das Donnerstag um 9 Ilhr hier fällige Postauto erlitt an der Geisinger Straße, kurz vor der Brück« im Walde, «inen Verkehrsunfall. Infolge d«S Versagens deS Motors glitt das Auto rückwärts und da die Hbllevorrichlnng auf Glatteis ge- ° riet, rutschte das Auto über den ziemlich steilen Hang am Straßen- , rande hinunter. Zum Glück blieb dieses mit einem Rade an einem Baum hängen, wodurch weiteres Unheil verhütet wurde. Rach mehrstündiger Bemühung konnte der Wagen aus seiner f Lage befreit werden. Die Postzustellung erlitt hierdurch eine we sentliche Verspätung. Freital. Am Mittwoch abend wurde in Freital-Döhlen der Stuhlbauer Tautz aus Rabenau — als er Fußgängern auSweichcn wollte und aus den Fahrdamm trat — vom Kotflügel eines Autos erfaßt und mit gebrochenen Unterschenkeln in ärztliche Behand lung gebracht. Dresden, 9. März. Die Landessynode setzte am Frei tag vormittag die erste Beratung über den Entwurf eines Kirchcn- gesetzes zur Aenderung des Pfarrbesoldungsaesches fort. Der l Ausschußberichtcrstatter, Amtshauplmann Vogel von FrommannS- ' Hausen-Oschatz, fuhr in seinen Erläuterungen zu der Vorlage fort: Der Entwurf sieht zwei Besoldungsgruppen vor, die den staal- : lichen Besoldungsgruppen 7a und 7b entsprechen. Die BesoldungS- I gruppe I (7b—4800-5200—5600—6000-0400—6800—7200—750» 7800-8100-8400 RM.) enthält die Gehälter für ständige Geist liche, soweit nicht in Besoldungsgruppe II, mit folgender Maß gabe: Das Grundgehalt steigt nach Dienstaltersstufen bis zur Er reichung deS Endgehaltes bei geistlichen Stellen in Kirchspielen: mit einer zu versorgenden Seelenzahl: a) bis zu 1000 Seelen mit dreijähriger Aufrückungsfrist; b) über 1000—3000 Seelen mit drei jähriger Aufrücnungsfrist bis zur Erreichung der 4. Stufe, von da an mit zweijähriger Aufrückungsfrist; c) über 3000 Seelen mit zweijähriger Aufrückungsfrist. Beträgt die Seelenzahl mehr als 6000, so erhält der Inhaber einer solchen geistlichen Stelle nach Vollendung des 14. Dien-stjahres eine jährliche (nicht ruhegehalts fähige) Zulage von 400 RM., die jedoch in Wegfall kommt, inso weit Grundgehalt und Zulage zusammen das Endgehalt überschrei ten würden. Die Inhaber von hervorgehobenen Stellen erhalten ein Grundgehalt nach c) und dazu eine jährliche (nicht ruhegehalts fähige) Zulage von 600 RM. Ihr« Zahl soll 10 Proz. sämtlicher jeweils angestellter ständiger Geistlichen nicht überschreiten. Die Besoldungsgruppe II (7a—7000—7500-8000-8500—8900—9300 9700 mit zweijähriger Aufrückungsfrist) enthält die Gehälter für Inhaber von Pfarrämtern, mit denen ein Superintendcntenamt verbunden ist oder die von besonderer Bedeutung oder besonders arbeitsreich sind. Eine außerordentlich lebhafte Aussprache ent spann sich über die Differenzierung unter a, b, c. Mehrfach wurde betont, daß diese Differenzierung die Landpfarrerschaft benach teilige und dort Beunruhigung hervorgerusen habe. Es wurde auch dem Wunsche Ausdruck gegeben, diese Mfferenzierung fallen zu lassen bezw. Acnderungen vörzunehmen. Demgegenüber wurde darauf hingewiesen, daß in der Differenzierung keine Minde r- bewertung deS Landpfarrers liege, daß man aber doch auf die Unterschiede der amtlichen Beanspruchung der Psarrer gewisse Rücksicht nehmen müsse. Neben anderen Rednern trat Landes- bischof D. Ihmels für die Landpfarrer «in, deren Tätigkeit durch aus nicht niedriger zu bewerten sei als die der Pfarrer, die eine größere Seelenzahl zu betreuen hätten. Aehnlich äußerte sich auch Konllstorialpräsidenl D. Dr. Seehcn. Von konsistorialer Seite wurde noch auf die schwere finanzielle Belastung aufmerksam ge macht, die ein Wegfall der Differenzierung bedeuten würde. Nach eingehender Aussprache, in der auch die Notwendigkeit besonderer Berücksichtigung der schwerkriegsbeschädigten Pfarrer betont wurde, wurden mehrere Anträge auf Aenderung der Differen zierungsmethode gestellt. Grundsätzlich blieb man aber bei der Ansicht, daß eine Differenzierung doch wohl nötig sei. Bei der Abstimmung wurde auf Antrag des Berichterstatters insofern eine Aenderung vorgcnommcn, als unter a) bis zur 6. Stufe die drei jährige Aufrückungsfrist gilt und dann die zweijährige Auf rückungsfrist eintritt. Die Vorlage wurde schließlich nach Ab lehnung der noch vorliegenden AenderungSanträge in erster Lesung angenommen. — Nächste Sitzung: Montag, den 12. März, vor mittags 11 Uhr> Zur Beratung kommen u. a.: Schlußberatung über die Pfarrbcsoldungsvorlage, 1. Beratung über den Entwurf eines Kirchcngesetzcs über die kirchlichen BezirkSverbände. Dresden. Am 14. Oktober v. I. stieß unweit der Garnison kirche der Kraftwagenführer Frenzel, der einen Lieserungswagen steuerte und einen Lastkraftwagen überholen wollte, mit einem aus entgegengesetzter Richtung kommenden Motorrad mit Beiwagen zusammen. Insolge des heftigen Zusammenpralles überschlug sich bas Motorrad. Der Führer und Beisitzer desselben, der kurz zu vor sein Fahrzeug verkauft und eine letzte Fahrt damit ange- trcten halte, der 54 Jahre alte Vertreter Arno Thieme, erlitt da bei so schwere Schädel- und andere Verletzungen, daß sein Tod auf der Stelle cingekreken war. Frenzel mußte sich am Donners- iog wegen fahrlässiger Tötung vor dem Gemeinsamen Schöffen gericht verantworten. Er wurde für schuldig befunden und zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Kamenz. Spielende Kinder brachten aus Panschwitz ein Ge wicht mit nach Hause, daS sich bei näherer Untersuchung als ein neues Revolverkanonengeschoß hcrauSstellte. Wie das Geschoß an den Fundort gelangt ist, bedarf noch der Klärung. Wurzen. Im Stallgebäudc der ehemaligen Artillerickajerne brach ein gefährlicher Brand aus, der an den dort lagernden Heu- und Strohvorräten reiche Nahrung fand und den Dachstuhl sofort in Helle Flammen setzte. Der Feuerwehr gelang eS, den Durch bruch des Feuers in das Erdgeschoß, wo sich eine Kistenfabrik be findet, zu verhindern. Naunhof. Berechtigtes Aufsehen erregt hier eine lebende Vogel- oder Buschspinnc, Lie mit einer Äananensendung nach Naunhof gekommen ist. Sie ist die größte Vertreterin unter den Spinnen; der Leib mißt 5 bis 6 Zentimeter, die Gesamtlänge be trägt 16 Zentimeter. Die Vogelspinnc ist ein« Bewohnerin tro pischer Wälder und wird besonders häufig in Brasilien ange troffen. Naturforscher behaupten, daß sie kleine Vögel abwürg«. Leipzig. Der bei der Filiale einer Leipziger Großbank tätig gewesene 17 jährige Banklehrling Karl Heinz Engel aus Halle ist gestern nach Verübung eines Diebstahls von 50 000 M ae- slüchtct. ' " Leipzig. Der l. Strafsenat des Reichsgerichts verwarf di« Revision des Bürobcamten Friedr. Pätzold aus Leipzig-Lindenau Ler am 28. Oktober 1927 vom Schwurgericht Leipzig "wegen Mor-' Les an seiner Ehesrau zum Tode und wegen Sittlichkeitsver- brcchcn zu vier Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust ver urteilt worden war. Wittichenau. In Mwesenheit der Eltern machte sich das 4- lährige Söhnchen des Kantors Jäckel am Küchenherd« zu schaffen. Dabei fing d.e Schurze des Kleinen Feuer, u,rd im Nu standen die Kleider des Kindes in Hellen Flammen. -Das durch das Geschrei aufmerksam gewordene Dienstmädchen riß die brennenden Klei dungsstück« herunter, trotzdem trug der Knabe starke Brand wunden am Halse und im Gesicht davon. Hergisdorf. Auf der Lungwlhcr Straße löste sich in der Nähe des Bergmannschcn Gutes der mit Zemenkröhrcn beladene An hänger eines Lastkraftwagenzugcs der Zemcntrohrsabrik Vetter lein in Glauchau. Der schwere Wagen rollte die steile Anhöhe hinab und stürzte, sich zweimal überschlagend, die Böschung hinab. Zum Glück kamen Personen bei dem gefährlichen Unfall nicht zu Schaden, dagegen wurde die Ladung vollständig vernichtet.