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- Erscheinungsdatum
- 1926-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192610124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19261012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19261012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-10
- Tag 1926-10-12
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Monat
1926-10
-
Jahr
1926
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Neueste Zeitung des Bezirke Derantworkicher Re-akleur: SeNr Jebne, — Druck und Verlag: Tarl Nebne in DivvoldlSValüe. Nr. 238 Dienstag, am 12. Oktober 1926 92 Jahrgang c js >en 1 1/ anbieten oder auch irgendwo stehen lassen. Etwaige Bcobach- i tungen wolle man dem nächsten Polizeibeamten Mitteilen. I -.7< i Meses Blak snihSit -le amtlich e« Bekanntmachung^ der Amkshalwtmaunschaft, -es Amtsgerichts und -es Sta-trats zu Di-pot-ismat-e - Baum anfuhr. Sechs Polizeibeamle wurden herausgeschleudert, zwei trugen schwere Verletzungen davon. — Die deutschnalionale Volkspartei Ostsachsen hielt in Dres den eine Verkreterlagung ab, in der folgende Kundgebung zur sächsischen Politik gebilligt wurde: „Die Deutschnationale Volks partei verfolgt das Ziel der Sammlung aller nationalen Kräfte gegen den staats- und wirtschaftsfeindlichen Marxismus. Sie sieht darin den einzigen Weg zur deutschen Gesundung. Sie be dauert das Scheitern der so hoffnungsvoll begonnenen, von Wirt schaft und Wehrverbänden geförderten Verhandlungen um die na tionale Einheitsfront in Sachsen. Diese Verhandlungen sind ge scheitert, weil die Deutsche Volkspartei sich die Möglichkeit einer Regierungskoalition mit der Sozialdemokratie offenyalten wollte, selbst für den Fall, daß die Neuwahlen für den Landtag eine oürgerliche Mehrheit erbrächten. Diese Feststellung vor der Oesfent- lichkeit mutz leider erfolgen, nachdem führende Persönlichkeiten der Deutschen Volkspartei die Schuld am Scheitern der Einheits front der Deutschnationalen Volksparlei zugeschoben haben. Die Deutschnationale Volkspartei wird nach wie vor für eine Zu sammenfassung aller nationalen Kräfte sich einsehen und ist der Zustimmung aller Kreise gewiß, die mit ihr in der ankimarxistischen Front für die Landlagswahl das Gebot der Stunde erkannt haben." Zur Neichspolikik nahm die Parteivertrekung mit folgender Ent schließung Stellung: „Die Parteivertrelung muß sich zu ihrem Be dauern in einer Zeit, wo allein die politische Bekämpfung der sollte. Weitzeritz Jeilung Mgeszeilung Ms Anzeiger Wr Di-MAswal-e, Schmieöeberg u.U eine Wiedergewinnung der geraubten Gebiete im Osten. Die ein seitige Einstellung auf Frankreich hak nicht die angekündigte Be friedung Europas, sondern neue Mächtegruppierungen gegen Deutschland zur Folge gehabt. Und die Kernfrage jeder deutsch, Politik, die Kriegsschuldfrage, droht rettungslos zu versanden". Freiberg. Zum Landgerichksdirekkor in Freiberg wurde Amks- gerichtsrat Dr. Hugenberg vom Amtsgericht in Limbach ernannt. Großenhain. „Mein Auto ist weg!" Mit diesen Worten verlangte früh 5 Uhr ein Zerr aus einer Nachbarstadt polizeiliche Hilfe. Auf die Frage, wo er gewesen sei, konnte er sich aut nichts besinnen. In den von ihm genannten Gaststätten war aber ein Auto nicht zu finden. Nach einer Stunde wurde von der Landes polizei gemeldet, daß auf der äußeren Elsterwerdaer Straße ein herrenloses Auto. steh». Es war das des Suchenden. Wie es an die Stelle gekommen war, konnte sich Ler Betreffende nicht erklären. Jedenfalls hat er nach Hause fahren wollen, es sich! aber unterwegs noch einmal überlegt und ist wieder nach der Stadt zurückgegangen. An diese Bierreise wird der Betreffende noch lange gedenken. kaubeiküfen M kinSemicke kamMn bet?. Das Arbeils- und Mohlfahrksministerium hat über die Ge währung von Baubeihilfen an kinderreiche Familien unterm 7. ds. Mts. eine Verordnung erlassen, die im Rathause, Zimmer Nr. 14, eingesehen werden kann. Dippoldiswalde, am 11. Oktober 1926. Seo Stodinal. In den nächsten Tagen findet eine Alanin lidung beider Feuerwehren statt. Dippoldiswalde, am 11. Oktober 1926 her üi'LNddii'eKtoi'. Dresden, 8. Oktober. In seiner heutigen Vormittagssihung beschäftigte sich der Haushaltausschuß B mit den ihm in der Voll sitzung vom 7. ds. Nits, überwiesenen Aufgaben, die in der Vor lage 244 zusammengefaßt sind. Es sind lediglich Aufgaben, die im Sinne der Ausführung des Abg. Blüher (DVP.) vom 7. ds. Mts. geeignet sind, der in Sachsen noch immer recht bedeutungs vollen Erwerbslosigkeit zu steuern. So wurden für die weitere Beschaffung von Fahrzeugen für das staatliche Kraftwagenunter nehmen nach der Vorlage 2 880 066 M. bewilligt. Dieser Betrag wird nicht unerheblich zur Milderung der Erwerbslosigkeit in der sächsischen Automobilindustrie beitragen. Für die Erhöhung des staatlichen Anteils am Kapital der neugegründeten Straßenbahn Loschwitz—Pillnitz G. m. b. H. wurden 100 000 M. zur Verfügung gestellt. In sehr eingehender Weise prüfte sodann der Ausschuß die Wünsche der Regierung, die sich für die Bereitstellung von Mitteln zur Erbauung von Talsperren aussprechen. Insgesamt wurden hierfür 2 800000 M. genehmigt, von denen je 400 000 Mark als erste Ankeilbekräge für den Bau einer Talsperre bei Kriebstein im Tale der Zschopau und für den Bau einer Tal sperre bei der Lehnmühle in der Flur Reichstädt an der Wilden Weißeritz (oberhalb der Klingenberger Talsperre) enthalten waren. Alle diese Beträge wurden einstimmig bewilligt, obwohl von deutsch- nationaler Seite auch diesmal wieder erklärt wurde, man sei sich über den Wert von Talsperrenbauken durchaus noch nicht im klaren. Demgegenüber wurde von Rednern anderer Parteien zum Ausdruck gebracht, daß Talsperrenbauten, vom großen volks wirtschaftlichen Gesichtspunkte aus gesehen, unbedingt als Kultur werte anzusprechen seien und daß ihre Notwendigkeit allein schon in der zukünftigen Verhinderung von Hochwasserschäden begrün det sei, für deren Milderung in diesem Jahre die Regierung eben falls nicht unerhebliche Beträge ausgeworfen habe, um der schwer geschädigten Landwirtschaft in den Ueberflutungsgebieten beizu springen. Es wurde betont, daß die Kraftgewinnung aus Tal sperren diesem zwar nicht zahlenmäßig meßbaren Vorteile gegen über von untergeordneter wirtschaftlicher Bedeutung sei, daß es aber durchaus zu begrüßen sei, wenn eine Talsperre sowohl dem Hochwasserschuhc, wie auch der Gewinnung von Energie aus „weißer Kohle zu dienen vermöge. Ministerialrat Sorger von der Wasserbaudirektion im Finanzministerium entwickelte dann großzügige Pläne für die sächsische Wasserwirtschaft, die die volle Zustimmung des Ausschußes fanden. Besonders interessant war die Absicht, in Zukunft die Talsperren in reine Trinkwasserkal- sperren und auf der anderen Seite in ausgesprochene Nuhwaßer- talsperren zu gliedern. Die Trinkwafserkalsperren werden in Niederschlagsgebieten angelegt werden, die ihrer ganzen Eigenart nach, von vornherein Gewähr für gesundheitlich einwandfreies Wasser bieten, während die Nuhwassertalsperren überall dort zu errichten sein werden, wo diese hygienischen Voraussetzungen nicht gegeben sind. — Zum anderen wurde noch das von der Negierung angeforderke Bcrechnungsgcld von 406 000 RM. für die Betei ligung an den Arbeiten zur Vollendung des Mittellandkanals einschließlich des Südslügels (Elster-Saale-Kanal) genehmigt. — Da. Kriminalamt Dresden teilt mit: am 6. Oktober abends ist in Prag ein Kraftdroschkenbcsiher von seinen Fahr gästen erschoßen und beraubt worden. Die Täter sollen sich mit dem Wagen — Tatra, dunkelblau, Erkennungszeichen VI427 — nach Sachsen gewendet haben. Sie werden den Wagen zum Kaufe Oertlichcs mW sächsisches. Dippoldiswalde. Der gestrige Jahrmarkts-Montag glich dem vorangegangenen Sonntag vollkommen. Das Wetter war noch immer stürmisch, der Zuzug von außerhalb wieder ziemlich stark, schwach jedoch der Verkehr auf dem Marktplätze. Die Laden geschäftsinhaber konnten wieder recht gute Umsätze erzielen und die Mehrzahl äußerle ihre Zufriedenheit mit dem diesmaligen Markt-Ergebnis. Stark besucht ,waren wieder die Schank- Lokalitäten, in denen ja auch recht viel geboten wurde. — Der auch gestern abgehaltene Viehmarkt war verhältnismäßig noch gut beschickt worden. Leider war der Geschäftsgang schlecht. Es fehlten die Käufer. Soweit wie festgestellt werden konnte, wurden Pferde überhaupt nicht verkauft gegen mehrere Rinder und Ferkel. Der Preis für ein Ferkel betrug 19 bis 25 Mark. — Heute Dienstag abend findet im Schützenhaussaale der Sven-Scholander-Abend des Gewerbevereins und Ge werkschaftskartells statt. Wir haben in der Sonnabend-Nummer schon auf die außerordentlich günstig lautenden Besprechungen auswärtiger Blätter hingewiesen, Heuke möchten wir nur noch einmal an die Veranstaltung selbst erinnern und dabei darauf auf merksam machen, daß Gewerbevereinsmikglieder und deren Frauen gegen Vorzeigen der Vorkrags-Ausweiskarken freien Eintritt ha ben. Ebenfalls freien Eintritt haben auch die Mitglieder des Me tall- und Holzarbeiterverbandes. — Wir machen auch an dieser Stelle darauf aufmerksam, daß in den nächsten Tagen eine Alarmübung statksindet, an der die Mannschaften beider Wehren keilzuneymen haben. Dippoldiswalde. Voriges Jahr veranstaltete der Frauenverein einen Iungmädchenabend, bei dem Frl. Vogel vom Evangelischen Landesverband für die weibliche Jugend einen Vorkrag hielt: „Wer recht in Freuden wandern will, der geh der Sonn ent gegen". Viele denken noch mit Dank und Freude an diesen Abend zurück. Freitag, den 15. ds. Mts., abends 8 Uhr soll in der „Reichskrone" wiederum solch ein Abend gehalten werden. Er wird unter dem Gedanken des „Deutschen Liedes" stehen. Ge sänge und Deklamationen werden den Ausdruck verleihen. Als Vortragende ist Frl. Maria Stehmann vom Evangelischen Ver band für die weibliche Jugend Deutschlands in Berlin-Dahlem, gewonnen worden, eine vielbegehrte Rednerin, die aus reicher Er fahrung spricht. Ihr Vortrag wird lauten: „Das Lebenslied". Die Frauen und Mädchen aller Stände sind herzlichst dazu ein- gciaden. — Infolge des am Sonntag herrschenden heftigen Strumes wurden in Dresden unter anderem zwei Gerüste umgeworfen, ohne daß glücklicherweise Personen zu schaden kamen. Bei dem Gerüstzusammenbruch in der Reitbahnskraße wurde lediglich ein eben vorüberfahrendes Personenauto von den herabstürzenden Holzmassen eingeklemmt und beschädigt. Schmiedeberg. Die Anlage eines erhöhten Fußweges von der Kirche bis zum Gasthofe ist nun vollendet. Es bedarf nur noch der Straßenpslasterung. Dadurch, daß von dem Vor garten der Kirche und dem Garten von Kaufmann Krönert je ein beträchtliches Stück zum Fußwege verwendet wurde, Konnte die Vcrkehrsstrahe an dieser Stelle wesentlich verbreitert werden. Eine bisher recht unübersichtliche Skraßenbiegung daselbst ist nun beseitigt. Als Entschädigung erhielten die genannten Grundstücke zum Hintergarken vom ehemaligen Bahnareal Land. Klingenberg, 12. Oktober. Heute vor 25 Jahren brannten Seitengebäude und Scheune des Gutsbesitzers Butze ab. Frauenstein. Auf der Staatsstraße zwischen Burkersdorf— Frauenstein und Frauenstein—Hermsdorf (Erzgeb.) sind in den letzten Tagen die Straßenbäume ausgeästek und die Aeste zu klei nen Hauten zusammengelegt worden. Von Kraftwagenfahrern wurde Klage darüber geführt, daß diese Haufen nicht etwa im Straßengraben zusommengelegk waren, wie man hätte erwarten dürfen, sondern teilweise bis auf die Mitte der Straße reichten und so den Verkehr erschwerten. Es wäre wünschenswert, wenn die Straßenbauverwalkung dafür Sorge trüge, daß solche Ver kehrshindernisse, die bei Nebel besonders gefährlich werden kön nen, abgestellt würden. (Sehr verbreitet ist neuerdings auch die Gewohnheit, beim Räumen der Straßenränder die Gras- und Erdklumpen auf die Straßenmitte zu werfen. Abgesehen davon, daß das der Straßendecke nichts nutzt, wird sie bei "Regen schlüpf- > rig, was zu Unfällen Anlaß geben kann.) Dittersdorf, 11. Oktober. Infolge Versagens der Steuerung ist nachts in der Nähe des oberen Reskauranks das Auto eines Freiberger Kaufmanns einen hohen Abhang hinunlergcfahren und in den Dorfbach umgeschlagen. Die Insassen wurden in den Dorfbach geschleudert, kamen aber alle mit geringfügigen Ver letzungen davon. Dresden, 11. Oktober. Die Hygiene-Akademie zu Dresden j wurde heute vormittag eröffnet. Anwesend waren u, a. Verkreker ! der Regierung und der Stadt, sowie etwa 70 Lehrer und Lehrer- j innen von Volks-, Berufs- und höheren Schulen, die am ersten Kursus teilnehmen. Dresden. Bei dem mit zwei großen Magen auSgeführten ' Besuche der Berliner Polizei-Ausstellung durch sächsische Poli- i zistcn ereignete sich nach dem Berliner Tageblatt auf der Rück- ! fahrt ein schwerer Unfall. Der Fahrer des einen Kraftwagens, der einem Fuhrwerk ausweichen mußte, verlor die Gewalt über den Wagen, so daß das Automobil mit aller Gewalt gegen einen :g: „Die Parteivertrekung muß sich zu ihrem Be- Zeit, wo allein die politische Bekämpfung der Sozialdemokratie für alle bürgerlichen Parteien Pflicht fein sollte, mit den schweren Angriffen des Herrn Dr. Stresemann auf dem Parteitage in Köln auseinanderzusehen. In Köln hat der Partei politiker gesprochen, der eine Regierungsbeteiligung der Deutsch nationalen nicht will, weil er die Stühe seiner Politik vorwiegend in der nationalen Sozialdemokratie sucht und findet. Was in Köln als Erfolg der deutschen Außenpolitik seit 1923 ver kündet worden ist, stellt sich oei illusionslofer Betrachtung dar als ein Abweg, der das deutsche Volk über den Versailler Vertrag hinaus von Opfer zu Opfer geführt hak, ohne damit für Deutsch land irgendeine Erleichterung gegenüber den Bestimmungen des Vertrages zu bringen. Die unter dem Schlagwort „Erfüllung" be gonnene und heute unter dem neuen Schlagwort „Versöhnung" tortgeführke Politik seht an die Stelle des erzwungenen Tributs die freiwillige Leistung und untergräbt die Grundlagen der deut schen Freiheit. Denn sie bedroht das innerste Gefühl und die Schlagkraft der deutschen Reichswehr, zerstört die Lebensmöglich keilen der deutschen Wirtschaft und vernichtet jede Hoffnung auf beschlossen. Ferner wurde beschlossen, dem Landtag zu empfehlen, sein Einverständnis zur Ausgabe von 536 060 M. zu baulichen Veränderungen in Landesanstalken und zur Einstellung dieses Be trages in dem Haushaltplan 1927 zu erklären. Auf Anfrage des Abg. Voigt (DVP.) erklärte der Vertreter des Arbeits- und Wohl fahrtsministeriums, daß zur Förderung der Krüppelfürsorge in Ost sachsen dem eingereichten Anträge im Umfange der gegebenen Mög lichkeiten entsprochen werden soll, damit die Errichtung eines Handwerkerhauses zur Berussaushildung für Krüppel sichergestellt werde. Einem Anträge des Abg. Blüher (DVP.), wonach Reichs mittel für die Länder und Gemeinden zum Zweck der Behebung der Arbeitslosigkeit angefordert, spez. zur Finanzierung größerer Bauten Darlehen auf längere Zeit zu mäßigem Zinsfüße und den Gemeinden zur Erfüllung ihrer Pflichtaufgaben aus dem Gebiete der Wohlfahrtspflege Zuschüsse gegeben werden sollen, fand ein stimmig Annahme. Ein weiterer Antrag des Abg. Blüher, der auf die Beschaffung von Arbeit abzielt, stand ebenfalls zur Be ratung. Seine ersten Teile, worin um eine Regierungsvorlage ersucht wird, durch welche ausreichende Anleihemiktel für größere öffentliche Bauten (Hochbauten, Tiefbaulen, Waßerbauten usw.) zur Verfügung gestellt werden, fanden Annahme gegen die Stim men der Deutschnationalen. Im zweiten Teile, die Aufträge für die im nächsten Haushalt vorgesehenen laufenden Arbeiten sobald als möglich zu vergeben, fand eine Formulierung des Berichterstatters Abg. Franz einstimmige Annahme. Der dritte Teil, der die Reichs regierung zu gleichem Vorgehen veranlassen und Aufträge der Reichspost und dergl. aus dem nächsten Haushalt zur baldigen Vergehung gebracht wissen will, fand ebenso Annahme wie der vierte Teil, wonach beim Reiche auf baldige Ausstellung und Finanzierung eines Wohnungsbauprogrammes gedrungen werden soll. Die deutschnakionalen Ausschußmitglieder stimmten gegen diese Anträge. Heidenau. Eine Familie, die ihrem Sonntagsbraten Beifuß der in einem Geschäft gekauft worden war, beigefügt halte, fand das Fleisch ungenießbar. Man vermutete zunächst Gist in dem Braten und ließ diesen untersuchen. Dabei ergab sich, daß in dem Beifuß ein Stengel Wermut enthalten gewesen war, der den bitteren Geschmack des Fleisches herbeigeführt hatte, lind die Lehre dieser tragischen Geschichte: Bei Verwendung von Beifuß empfiehlt sich größte Vorsicht. Da auch andere ähnlich aussehende Pflanzen in den Äeifuß sich einmengen, sollte jede Hausfrau diese Bratenbeigabe vor dem Gebrauch stets eingehend untersuchen. Pirna. Zu der Bluttat zweier Einbrecher In Schweizermühle erfahren wir aus Rosenthal noch folgendes: Zwei Einbrecher ver suchten in der Nacht zum Freitag zuerst in den Rockstrohschen Gasthof, dann in das Grundstück des Kaufmanns Häberlein einzu- brcchen. Beide Male wurden sie verscheucht. In der Schweizer- mühle stand in der Nähe des Maggiheims Zollsekrekär Kramer, der die vorüberziehenden Diebe anries. Als Antwort dafür gaben sie mehrere Schüße ab, von denen einer den Uniformkragen durch schlug und im Halse stecken blieb. Sein alshald einkresfender Kollege fand ihn bewußtlos auf der Straße liegend vor. Es liegt die Vermutung nahe, daß Tschechen, die rasch in den nahen Wal dungen verschwanden, die Attentäter waren. Leipzig, 11. Oktober. Zu der Nachricht über die Bereit stellung von 16'/, Millionen M. durch den Rat der Stadt Leipzig zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ist noch mikzuteilen, daß Ende September 34 241 Erwerbslose in Leipzig gezählt worden sind, von denen 26 510 Erwerbslosenfürsorge beziehen. Charakteristisch ist für Leipzig, daß die Erwerbslosenziffer seit März dieses Jahres sich nicht wesentlich verändert, insbesondere aber nicht abge nommen hat. Chemnitz. In der Nacht zum Montag fuhr auf Memmen- dorfer Flur kurz hinter Oederan der praktische Arzt Dr. Rudert aus Freiberg mit seinem Kraftrade gegen einen Skraßenbaum. Der Anprall geschah mit solcher Wucht, daß Rudert auf der Stelle tot war. Ein auf dem Soziussitz mitfahrender Freiberger Handels schullehrer wurde in schwerverletztem Zustande inS Oederaner Krankenhaus gebracht, wo man jedoch an seinem Auskommen zweifelt. Der Unfall soll dadurch entstanden sein, daß Rudert durch die nicht abgeblendeten Lichter eines ihm entgegenkommen den Kraftwagens die Herrschaft über sein Rad verloren hat. Pobershau. Ein 38 Jahre alter Angestellter einer Zwickauer Vrunnenbaugesellschaft war in einem 13 Meter tiefen im Bau be findlichen Brunnen hinabgestiegen, um sich von dem Stande der Arbeiten zu überzeugen. Infolge der kurz vorher erfolgten Sprengung hatte sich das Erdreich gelockert und auch die Schutz vorrichtungen hielten nicht stand, so Laß der Bedauernswerte voll ständig verschüttet wurde. Das Erdreich lag vier Meter auf dem Verunglückten. Nach angestrengter Arbeit gelang es, die Leiche zu bergen. Die Familie des Verunglückten, der Vater von drei Kindern ist, befand sich auf der Reise nach hier, um den Vater und Gatten zu besuchen. Ebersbach. Am Freitag mittag wurde am Bahnübergang in Unlersprecdorf das Geschirr des Gutspächters Schlemmer von Ebersbach vom Prager Schnellzuge erfaßt. Der beladene Wagen wurde zertrümmert und die beiden Pferde niedergerissen und schwer verletzt. Der Knecht war im letzten Augenblicke zur Seite ge sprungen und dadurch Ler Gefahr entgangen. Dresden, 11. Oktober. Der Haushaltausschuß A beriet Heuke die Vorlagen 243 und 244 Titel 1a 2 500 600 M. Darlehen an die durch Hochwasser und Unwetter Geschädigten betreffend. Es wurde nach dem Bericht des Abg. Schnirch (ASP.) den Vorlagen entsprechend ^B^ugspreis: Fsr Änen Monat 2 Reichtmark H mit Zutragen, einzeln» Rammern 15 Reichs- Z Pfennige. Gemeinde - Verbands - Girokonto q Rammer ». Fernsprecher: Amt Dippoldls- ? »ald« Rr. l>. Poftscheckont» Dresden 12 548.
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