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Donnerstag, am 7. Januar 1926 Nr. 5 Bezugspreis: Für einenMonat 2 Goldmark mit Zutragen, einzelne Nummern 15 Goldpfennige. Gemeinde-Verbands-Girokonto Nummer 3. FernsprecherrAmt Dippoldiswalde Nummer 3. Postscheckkonto Dresden 12548. Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breit« Petlkzetl« 20 Goldpfennige, Eingesandt ond Reklamen 50 Goldpfennige. VeranlwoMche» Redakteur: Selir «ebne. - Druck und Verlag: Earl gehn« in DwvoWiswal-e. . , —«m ————— ——————SS«SS!A 92. Jahrgang Weifzeritz-Jeitung raaeszeiwag m» Anzeiger iür Dippoldiswalde, Schmiedederg a.Il - » Aetileste Zeitung -es Bezirks - —« Oieles Blatt enthält -te amtttchen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschast, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dippol-iswal-e 1. 1. 26 vormittags «egen 1 Uhr gerieten am der Sttvßerckvhn Haltestelle am Gablenzplatze mehrere gegenseiftg nicht bekannte junge Leute infolge einer Anrempluuy in Wortwechsel und -anmf- solaende Schlägerei, in deren Verlauf Kersten den tödlichen Stich und einer seiner Freunde einen Stich in den Rücken, wchcker ober lediglich di« Kleidung verletzte, erhielten. Die anfangs unbe kannten Täter wurden durch die angestellten Erörterungen als der 15 Jahre alte Kochlehrllng Karl Ernst Mott und dessen Stief bruder festgestelkt und weiter ermittelt, daß Wolf im Verlauf der Schlägerei sein Taschenmesser benutzt und beide Stiche' ausgeführt hat. Er hat selbst am 'Oberschenkel eine Verletzung daronge tragen, welche er sich bei einem Sturz mit dem offenen Messer zweifellos zugefügt hat. Mols ist nach den Feststellungen -er einzige ein Messer benutzende Beteiligte gewesen. Aus den ge legentlich der Schlägerei gebrauchten Morten seines Stiefbruders zwenn rote Frontkämpfer da wären, würde -le Gegenpartei mehr Dresche bekommen', ist der Schluß entstanden, daß der Tat po litische Motive zugrunde liegen. Die Erörterungen haben aver ergeben, daß dies in keiner Weise der Fall ist. Hohenstein-Ernstthal. Zwei Tschechen, die im städtischen Mi- nerakbad wohnen, hatten in dem Gasthofe .Stadt Chemnitz' so tark gezecht, daß sie ohne jeden Grund Streit anfingen, -en Wirt und die Gäste mit Biergläsern und Messern bearbeiteten und blutig schlugen. Ein Polizeibeamter und eine Frau, die -en Streit schlichten wollten, wurden so schwer verletzt, daß sie sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mutzten. Ein hiesiger Ar beiter besaß die Schamlosigkeit, die beiden tschechischen Burschen noch zu unterstützen. Er verletzte dabei den eingreifenden Polizei- beamten derart, -ah dieser vorerst dienstunfähig ist. Die drei Rowdis wurden verhaftet. Hohenstein. Dienstag früh hat sich an der Bahnunter- Ährung an der Eisenskraß« der 18 jährige Wirker Fritz Neinig aus Oberlungwitz vom Zuge überfahren losten. Der Grund für diesen Selbstmord ist in der Furcht vor den Folgen eines Dieb stahls zu suchen, den Heinig am Sonntag auf dem Sportplatz ver übt hatte. Er entzog sich seiner Verhaftung durch die Flucht, machte aber später seinem Leben auf so schreckliche Weife ein Ende. Bei dem Diebstahl soll «S sich um einen geringfügigen Betrag handeln. Wildenau i. V. Nachdem die Masernerkrankungen im be nachbarten Stangengrün, wo die Schule Katte geschloffen werden! müssen, nachgelassen Koben, hat die Krankheit nun auf den hie sigen Ort übergegriffen. Zittau. Das Justizministerium hat Frau Dr. LhichoriüS ab« Gerichtsaffeffor und Hilfsrichter beim Amtsgericht Zittau «inge- stell. Dr. CH. ist die erst« Frau, die in Sachsen di« Richterlauf- oahn einschlägt. Mau!- und Müneuseuche Unter dem Klauenviehhestande -es Gutsbesitzers Paul Baumgart in Höckendorf Nr. 98 ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. , „ . . Der Sperrbezirk wird aus dem verseuchten Gehöft und den Nachbargehösten von Oskar Käscher, Gotthard Heber und Frau i Weber gebildet; als B«obachtungSg«biet gilt die übrige Flur ! Sö Mr ^perr- und Beobochtungsgebiet gellen bi« Vorschriften in 88 162 folgende der Bundesratsaussührungsbestimmungen zum Viehseuchengesetze (RGBl. 1912, Seite 3). Die Ortsböhörde hat die Durchführu ng der Vorschriften streng zu überwachen. Zuwiderhandlungen werden bestraft. G 1 Ts. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 6, 1. 1926. fertigt letztere alle Schriftstücke der Gemeindeverwaltung aus und ! drückt dann den Namensstempel des Bürgermeisters darunter. — Am 2. Januar gebar die ledige Dicnstmogd Ida Gertrud . ! Patzig in Possendorf ein Mädchen. Sie erzählte den Hansbe- ! wohnern, daß das Kind tot zur Welt gekommen sei, und wollte ! es bereits zur Beerdigung übergeben. .Da aber das Kind am ' Halse Druckstellen auswies, wurde der Leichnam beschlagnahmt - i und von der Staatsanwaltschaft die Sektion angeordnet. Bei der am 4. Januar stattgefundenen Sektion wurde festgestellt, daß das Kind gelebt hat und durch Abschnüren der Luft der Tod hsrbei- geführl worden ist. Den Kriminalbeamten hat die Beschuldigte die Dat bereits eingestanden. Glashütte. Am Dienstag nachmittag fand hier eine Ver- : sammlung des Elbgausängerbundes statt. Der erste Punkt be- l traf die grundsätzliche Aufstellung der Sänger, welche aktiv bei i großen Veranstaltungen teilnehmen sollen. Sodann wurde die Auswahl einer Anzahl Lieder für Massenchöre getroffen. Ferner wurde beschlossen, 'daß das Glashütter Doppelquartett bei der nächsten Zusammenkunft einige Lieder vortragen soll. Geising, 6. Januar. Es schneit seit heute früh und zeitweise wirbelten große Flocken munter durcheinander, so daß Ne Felder und Wiesen bereits wieder mit einer leichten Schneedecke über zogen sind. Hoffentlich hält das Wetter an und schneit noch I einige Tage ununterbrochen; denn am Sonntag sollen hier und in der Ilmgegend mehrere große sportliche Veranstaltungen statt finden. Damit wird sich der fast ganz unterbrochene Fremden verkehr wieder mehr heben. Das Wetterglas steigt seit Dienstag stetig und das Thermometer bewegt sich um den Gefrierpunkt. Bärenstein. Am Dienstag nachmittag fand hier eine Kan torenversammlung statt. Außer anderen Punkten wurde über das Verhältnis der Kirchenmusik und Gottesdienst gesprochen, fer ner gelangten einig« Punkte der Fachzeitschrift zur Besprechung. Eine gemütliche Zusammenkunft, an welcher auch die Damen teilnahmen, schloß sich an. Frauenstern. Vor 400 Jahren — 1526 — muhte jede Hufe des Amtes Frauenstein 4 Scheffel Hafer nach Dippoldiswalde .schütten', von wo der Scheffel mit 5 Taler an die Aemter ab gegeben wurde. (Aus der Chronik von Dippoldiswalde.) I - Dresden, 6. Januar. Reichstagsabgeordneter Aeichsjustiz- minister a. D. Dr. Heinze hat heute morgen «ine Reise nach Kairo angetreten, wo er als Vorsitzender des Konsularobergerichts in Aegypten eine Aufgabe zu erledigen hat. Nach Erledigung sei ner Arbeit dürste er im Anfang Februar wieder hierher" zurück kehren. — Die Stadt Dresden plant eine große Anzahl von Straßenumbenennungen, insbesondere werden sülche Straßen- da- I von betroffen, die durch die großen Einverleibungen der Stadt I jetzt mehrere Male im Weichbild Dresdens vorkamen. Eine ent- I sprechende Vorlage des Rates ist den Stadtverordneten bereits. I zugogangen. Wie man hört, handelt es sich 'dabei um Namen aller Kategorien. So werden u. a. in dem überwiegend sozia listischen Stadtteile Dobritz einige Straßen und Plätze nach Karl I Marx, Ferdinand Lassalle, Friedrich Engels, Völlmar und an deren Arbeiterführern benannt. Der Crtspiplatz soll in Ebertplatz umgetaust werden. Aus der anderen Seite wird in den neuen Straßennamen auch der Helden Md Heerführer des Weltkrieges gedacht, so z. B des U-Bootfiührers Weddigen, des Admirals Spee, des Kampffliegers Boelk«, des Generals von Kirchbach, der Schlacht bei Tannenberg usw. An daS verlorene deutsche Latzd und an unsere Ostmarken erinirern ebenfalls zahlreiche Straßen namen ehemals deutscher Städte, wie Danzig, Posen, Lautenburg usw. Auch der Künstler (Spihweg, Avenarius, Grell u. a.) und der Erfinder ist in weitgehender Meise gedacht worden: Bemer kenswert will unS 'dabei erscheinen, -aß die Kommuiristen im Stadtrot gegen diese Ambenennungen waren, da sie ihnen .zu' na tionalistisch' seien. Die Sozialdemokraten stimmten zu, da ja auf der anderen Seite auch von bürgerlicher Seite Konyessionen ge macht wurden. Immerhin wirkt es beinahe belustigend, daß man künftig aus den Straßennamen schon auf die Anwohnerschaft wird schließen können. Mit «iyer Annahme der Ratsvorlage im Stadtverordnetenkollegium ist zu rechnen. — Auf den Tiefbahnfleigen des Dresdner Hauptbahnhofes lind vier große Eisengestelle errichtet worden, die den Zweck der Richlungsbezeichnung der zur Abfahrt bereitgeskellten Züge dienen. Die Richtungsschilder werden mechanisch bedient. Die Gestelle zeigen an -der Stirnseite in großen' Ziffern die Abfahrts zeiten an, während zur Seit«, dem betreffenden Bahnsteig zu gewandt, das Schild mit der Zugrichtung sichtbar wird. — Wie aus Dresden gemeldet wird, betrug die Zahl der Betriebsstillegungsanzeigen in Sachsen im Dezember 505 gegen über 283 im November und 149 im Oktober. Llm stärksten sind wieder Maschinen-, Metall- und Textilindustrie in Mitleidenschaft gezogen. — Dos neue Wasserkraftwerk Klosterbusch ist, wie uns aus Leisnig gemeldet wird, zum Teil bereits in Betrieb ge- ' nommen worden. — In Plauen i. V. wurde di« Frau des kommunistischen Stadtverordneten Oltzscher unter dem Verdacht der Vorbereitung ' zum Hochverrat, begangen durch Verbreitung verbotener Schrift ! ten, verhaftet und der Staatsanwaltschaft zugeführt. Ob Frau Oltzscher in Hast bleiben wird, hängt von der Entschließung des Oberreichsanwalts ab, dem die Angelegenheit zur weiteren Be arbeitung überwiesen wurde. — Dem Landtag ist eine Regierungsvorlage zugogangen, he- ' treffend weitere Notstandsmaßnahmen für die durch Unwetter- schätzen betroffenen Teile der sächsischen Landwirtschaft. Die Negierung beabsichtigt, die Landwirte in den höheren Gebirgs lagen, wo noch von alterS her der Körnerban betrieben wird, zu einer Umstellung ihrer Betriebe auf stärkeren' Fukterbau zu veranlassen. Von dieser Möglichkeit ist im Frühjahr 1925 mir sehr wenig Gebrauch gemacht worden. Das Wirtschafksministerium hat aber feine Bemühungen, die Landwirte der Gebirgsgegenden ' von der Zweckmäßigkeit vermehrten Fukterbaues zu überzeugen, ' nicht ansgegeben. Der Landtag wird gebeten, seine Zustimmung Zn erklären, daß der bei der Frühjahrsbestellung 1924 nicht in ' Anspruch genommen« Teil des für die Umstellung der Mirtschasts- 1 weise seinerzeit vorgesehenen Betrages von 3M 000 M. auch noch I für das Jahr 1926 unter Verlängerung der Kreditfrist bis zum 31. Dezember 1928 Verwendung findet. Neben der Bewilligung von Krediten für die Aula« von Wiesen und Weiden kommen auch Beihilfen zur Beschaffung von Trocknungseinrichtungen und zur Förderung der Milchverwertung in Bekacht. — Das sächsische Innenministerium macht nunmehr bekannt, daß vom 1. Januar 1926 an alle Angelegenheiten der Medizinal polizei und -Verwaltung einschließlich der Aufsicht über das Lan- desgesuntzheitsamk von der 2. Abteilung und alle Polizeiange- - legenheiten, soweit sie bisher in der 3. Abteilung behandelt wor den sind, von der 1. Abteilung des Ministeriums des Innern be- , arbeitet werden. Die bisherige 3. Abteilung (Polizei) wird auf- ' gelöst. , Leipzig. Bei der Leipziger Straßenbahn beabsichtigt man, den Fahrpreis auf 20 Pfg. heraufzufetzen. Die Benutzung der < Straßenbahn im verflossenen Jahre war sehr gut. Es sind 159 ' Millionen Fahrgäste befördert worden und damit wurde die bis herige Höchstzahi des Jahres 1918 erreicht. Die Bruttoeinnahmen beliefen sich auf über 2O/- Millionen Mark. Trotzdem ist das finanzielle Ergebenis nicht günstig. Die Leistung der Straßen bahn ist seit 1918 von 28 Millionen aus 41 Millionen Wagen kilometer gesteigert worden und Löhne und Materialien sind ebenfalls im Preise gestiegen. So hat die Direktion errechnet, daß sie an jedem Fahrgast etwa 2 Pfg. zusetzt und damit auf «in Iahresdefizit von rund S Millionen Martz kommt. Es ist noch fraglich, ob die Stadtverordneten die Erhöhung des Fahrpreises bewilligen .werden, oder ob man nicht auf einen einmaligen M schutz zukommt, bis dis Krists überwunden ist. Erlbachs Bei einer Iagdstrsise durch das MohlhaUserter M- vier erlegte ein Jäger eine stark« Kreuzotter, die entweder durch die warme Witterung hervorgesockt, oder durch das in das Winterlager «indringende Schneewasser aus ihrem Quartier ver trieben worden war. Zöblitz. Durch den Über das Erzgebirge hinweg brausenden Sturm wurden an Gebäuden, Gärten und Zäunen schwere Schä den angerichtet. Durch «inen kalten Schlag bei einem nächtlichen Gewitter entstand in dem Seitengebäude der Firma Tischendorf eine Explosion, durch die die Esse gesprengt, mehrere Wände zer rissen und >der Dachstuhl vollständig abgedeckt wurde. Menschen sind «dabei nicht zu Schaden gekommen. Doch wurde eine Fa milie obdachlos. Remse a. d. Mulde (bei Glauchau). Ms am Sonntag nachts der Gendarmerie-Hauptwachtmeister Pommer in Begleitung von Bekannten von einer Festlichkeit kam, wollte er ein nahendes Auto kontrollieren, ging nach der Straßenmitte und hielt üi« Hapd hoch, kam aber dabei dem Auto zu. nahe. Dl« Brannten hörten einen lauten Schrei, P. lag schwerverletzt, vom Aut» über fahren, am Boden. Man brachte den Schwerverletzten sofort nach dem Krankenhaus, dort verstarb er bald nach der Ein lieferung. Neuhausen i. L. Von einem GchulMgen konnte dieser Tage ein« Riesenforelle gefangen werden. Dieses Dier hatte! etn Ge wicht von 7*/- Pfund urch maß in bet Länge 45 Zentimeter, in Aus Blatt 218 des hiesigen Handelsregisters/betreffend di» I Firma Gaswerk Kipsdorf, Gesellschaft mit beschränkter Haftung I in Kipsdorf, ist heute eingetragen worden, daß der Rittmeister I a. D. Maximilian Schlägel in Kipsdorf als Geschäftsführer aus- I geschieden und der Prälat Julius Tobias Franz Hugo Feßler in I Freital-Deuben zum Geschäftsführer bestellt ist. 1 A Reg. 163/25. Amtsgericht Dippoldiswalde, am 5. Januar 1926. Textliches mm Sächsisches Dippoldiswalde. Nach 14 tägiger Ferienzeit begann heute früh an der hiesigen Volksschule der Unterricht wieder. Schön« Ferienlage hat unsere Jugend verleben dürfen, schön, weil das Weihnachtsfest mit seinem Gabentisch sie verklärte. Freilich, das Wetter war weniger schön. Zur Ausübung des Wintersportes war eigentlich kein einziger Tag geeignet, denn Schnee lag nur an zwei Tagen, sehr oft aber aalä Regen. Trotzailedem haben . sich aber di« Kleinen von den Strapazen des vergangenen Schul- viertetjahrs erholt und gehen nun mit frischer Kraft an das letzt« Viertel des Schuljahres, das mit der Versetzung in die nächste Klass« schließt. — Mit Beginn des Unterrichts wurde Hilfslehrer Bernau, der von Dittersdorf nach hier versetzt worden ist, von Schulleiter Gast in sein Amt eingewiesen. Mit Versetzung dieser Kraft an hiesige Schul« ist dem Wunsche der Lehrerschaft Rech nung getragen worden nach einem Lehrer, der die musikalischen Fächer zu übernehmen hat. Dippoldiswalde. Am 4. Januar wurde im Ortsteil Ober cunnersdorf am Mühlenwehr der Aosenmühle ein männlicher Leichnam ««borgen. In der Person wuvde der am 1. 11. 67 in Böhmisch-Zinnwald geborene und ohne feste Wohnung herum- ziehende Händler Ferdinand Dittel festgestellt. Man glaubte an fangs, weil der Tote eine etwa 3 Zentimeter lange Wunde an I der linken Stirnseite hatte, daß ein Verbrechen vor läge und ! wurde deshalb die Leiche von der Staatsanwaltschaft beschlag nahmt und ihre Sektion ungeordnet. Die sachverständigen Ge- richtsärzte stellten jedoch fest, daß diese Wunde erst nach dem Tode entstanden ist. Es wurde deshalb von einer Sektion ab gesehen und die Leiche zur Beerdigung freigegeben. — Morgen früh öffnen sich die Pforten der Turnhall« des ATV. an der Au« zur Geslügel-Äu Sst« llu ng des Geflügel- I züchter-VereinS Dippoldiswalde und Ilmgegend, die bis zum I Sonck tag abend währen wird. Diese Geflügelschau reiht sich ihren Vorgängern in jeder Weis« würdig an und bietet infolge ihrer I sehr guten Beschickung ein reichhaltiges anziehendes Bild des I verschiedenen Geflügels. Alle Arten Geflügel, darunter auch sel tene Rassen, geben sich hier ein Stelldichein und bieten dem Be- I schauer «in überaus buntes Bild. Auch Futtermittel, Geflügel- I zucht-Artikel und Gerätschaften sind mit ausgestellt. Für all«, l auch für Nichtgüchter, bietet die Ausstellung großes Interesse. Mit I der Ausstellung ist «ine Lotterie verbunden, deren Lose schon in I den vergangenen Tagen Wien Absatz fanden, sind doch die Ge- I winnchancen recht günstig. — Am 11. und 12. Januar findet in den Räumen der Land - I wirtschaftlichen Schul« (frühere Kommerzbank) ein I Lehrkursus über Pflege elektrischer Anlagen in der Landwirt- I lchaft statt. Der Vortrag über theoretische und praktische Fragen I soll am 2. Tage durch Besichtigung mehrerer Betriebe ergänzt I werden. — Der Landwirtschaftlich« Verein Dippoldiswalde I und Umgeg. wird am kommenden Sonnabend im Bahnhotet wie- I der ein« Sitzung, di« 2. im laufenden Vereinsjahr«, abhalten. I Nach Erledigung von Verein San a elege nheiten wird Landwirt- I schäftsteh rer Dehnert, hier, einen Vortrag halten über: Behänd- I jung und Düngung der GrünlandflSche. , — Der Wunsch musikalischer Kreise, einen Flügel für Konzert- zweck« in Dippoldiswalde zn haben, ist wider Erwarten schnell erfüllt worden. Durch di« liebenswürdige Mithilfe der Besitzerin der Reichskrone, Frau Mittag, war es dem MSV. .Eintracht' möglich geworden, bei passender Gelegenheit schnell zuzugreifen. Nun ist er da, ein großer Konzertflügel von der berühmten Fa. KapS. Er wird in degr großen Desangskonzert am 3/Februar In der Reichskron« zum ersten Male öffentlich gespielt werden/ I Dippoldiswalde, 7. Januar. 1851 lehnten von den drei neu- gewählten Stadtverordneten zwei (Böhme und Cuno) ab, nur Reichel nahm an; ebenso lehnten die zwei Stellvertreter Clauß- nifzer und Mumckelt ab. In einer öffentlichen Erklärung heute I vor 75 Jahren sagen st«, .die jetzigen hiesigen Verhältnisse konn ten .bei uns keinen andern Entschluß herbeiführen.' — Unterm 8. 1. machen Sladtrat und Stadtverordnete bekannt, mit welcher Begründung di« drei Zuerstgenannten die Aemter ablehnten (Munkelt könne das überhaupt nicht) und fügen hinzu: .Inso weit übrigens jene Erklärung eine Verdächtigung der damaligen Mitglieder der städtischen Behörden involviert, wird gegen die Unterzeichner der Rechtsweg betreten werden.' — Darauf er klären dies« ebenfalls in der Zeitung, -daßste das ruhig abwarten. — Dann aber erfährt man nichts mehr. Man «inigte sich schein bar in diesem .häuslichen Streite'. — Vor 75 Jahren. Ein Kuriosum meldet die Meißeritz- Zeitvng' auS einem Dorfe in Kärnten. Außer dem Pastor und vr Kellnerin kann niemand lesen und schreiben. Infolgedessen I