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- Erscheinungsdatum
- 1925-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192512316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19251231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19251231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-12
- Tag 1925-12-31
-
Monat
1925-12
-
Jahr
1925
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ndelne Verl können, aus . Die Tier r ich dagcgei ?. K. In K. geschlachtete« 'nt feststelle«« heumatismu- Zelenke bzw der Verlau Herlt lang lrsache mus grund dafüi in solchen die Gelenk« «wickeln mit I (Spratts Schlag mit Kl. orelle, Alter loden steht, m Sommer unter den ch dagegen ». in B. i Schatten- gen Kirsch- beim Um- sen. Diese « Frühjahr Heinen der merken ist, nerationen och giftig, en vor der n. Wollen lraniagrün «er Solbnr es ersteren 100 g zn neu 25 u gewendet, agriin die :i >veite««i Nz. gebutten- welchem sgebutte«« in H. r Wasser gesäuber« «i daran» öftere««« ten ans ast keine Wirlnne Am let men «n Pree chtzeii«» nnd al» W 10 g -. Ks. oen ich hen lind lennchig inndvoll nn nicht rin Ge is ist zn n M. erhanpl «gcrzcit. etivas «n Kalk ängcrer hr zum rsachen ! Ans- «bildete iinend. e Hefe ist die reiben, Die» g fcst- «arber- onate«« anche«« K». Weitzeritz-Zeitung Tageszeitung «nö Anzeiger sür Dippvl-iswal-e, Schmie-eberg u.U «ellkeste Zeitung -es Bezirks r———— - Kieses Blatt enihSU die amlllcheu DekannimachunAe« der Amlshauplmannschafl, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dippot-iswat-e Deranlworllicher Redakteur: Settr Sedne. — Druck und Verlag: Larl Sehne in Dlvvoldiswalde. Nr. 302 Donnerstag, am 31. Dezember 1925 91. Jahrgang - 7' > n AnzelgenpreiS: DI« 42 Millimeter breit« Petitzelle 20 Goldpfennig«, Gingesandt und Reklamen SO Goldpfennig«. «MM Bezugspreis: Für einenMonat 2 Goldmark mit Zutragen, einzelne Nummern 15 Goldpfennige. Gemeinde-Verbands-Girokonlo Nummer 3. Fernsprecher:Amt Dippoldiswalde Nummer 3. Postscheckkonto Dresden 12 548. «««17 » -- Maul- und Klauenseuche. Die Maul- und Klauenseuche hat sich weiter verbreitet unter Len «Klauenviehbesländen der Gutsbesitzer Robert Lehmann Nr. 22 und Robert Lehmann Rr. 3g in Fürstenwalde. An Ergänzung der Bekanntmachung 'vom 4. Dezember 1925 — G38 TS. — wirb der Sperrbezirk um die verseuchten Ge höfte erweitert. Die vorerwähnte Bekanntmachung findet auf das erweiterte Sperrgebiet Anwendung. G36Ts. Amlshauptmannschasl Dippoldiswalde, am 29. 12. 1925. Maul- und Klauenseuche. Unter dem Rinderbestande des Rittergutes Reinhardtsgrimma ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Ms Sperrgebiet wird erklärt das verseuchte Gehöft; als BeobachtwngSgeviet die übrige Flur Reinhardtsgrimma. Für Sperr- und Beobachtungsgebiet gelten die Borschristen in 88 162 folgende der DundesratsausfÄhrungsvorschriften zum Biehfeuchengesetze (RGBl. 1912, Seit« 3). Die OrlSbehörde hat die Durchführung der Vorschriften streng zu überwachen. Zuwiderhandlungen werden bestraft. G38TS. Amtshauptmannschast Dippoldiswalde, am 29. 12. 1925. »ächzten Sonnabend nachmittags 3 Uhr Versteigerung von 5 rm Nollen, 18 Laiighausen Reisig, um Reinholdshainer Teich. Städtische Forstoerwaltung. Ltrllichs'H und Sächsisch«H rechnen. Der Staat wird nung übernehmen ... , ihen. Der Stau- raum umfaßt 2,6 Millionen Kubikmeter. Der Staudamm hat «eine Höhe von 18 Metern und eine «Länge von rund 300 Metern. Die überstaute Fläche ist 46 Hektar groß. Das Niederschlags- yebiet umfaßt 25„2 Quadratkilometer. Die Talsperre, die natür lich auch erwünschten Hochwasserschutz gewähren wird, soll etwa SOO Meter oberhalb der Einmündung des Koberbachs in die Pleiße Regen. Etwas anders liegen die Verhältnisse bei der zweiten ge planten Talsperre bei Weiterswiese bei CarlSfeld, hoch oben im Erzgebirge, dem Endpunkt einer Schmalspurbahn Wilzschhaus— CarlSfeld. Die Sperre soll an der Milzsch oberhalb CarlSfeld ge baut werden. Sie wird einen Anhalt von 3 Millionen Kubik- DippoldiSwalde. Der bei dem hiesigen Amtsgericht angestellt gewesene Gesängnis-Anspektor Lungwitz tritt heute, nachdem er 47 3ahre dem Staate treue Dienste geleistet hat, in den wohl verdienten Ruhestand. Aus diesem Anlaß hatte sich gestern abend eine größere Anzahl Beamten des hiesigen Amtsgerichts im Fremdenhof .Stadt Dresden' zu einer kleinen Abschiedsfeier zu- sammengefunden, wobei dem Scheidenden ein kleines Geschenk überreicht wurde. Als Nachfolger ist der Gefängnis-Hauptwacht- meistec Nahrendorf von der Gefangenenanstalt Dresden hierher versetzt worden. — Das Moderne Theater bringt am Neujahrstag in der Reichskrone die «bekannte Operette: .Der fidele Bauer' zur Ausführung. Daß die genannte Operette die vollste Beachtung verdient, ist wohl selbstverständlich. Da man mit einem starken Besuch rechnen kann, empfiehlt es sich, die Einlaßkarten im Vor verkauf zu entnehmen. Äachm. 4 Uhr gelangt das Märchenspiel .Des armen Kindes Weihnachtsfest' zur Aufführung. — Zwei neue Talsperrenbauten in Sachsen. Bekannlich «hak di« sächsische Negierung soeben den Bau zweier Talsperren bei Crimmitschau und Weiterswiese als nächste größere NolstandS- arbeiten angekündigk. Hierüber erfährt die Sächsisch-Böhmische Korrespondenz von zuständiger Stelle folgendes: Die kommende Talsperre bei Crimmitschau ist die sog. Koberboch-Talsperre bei Langenhessen nahe Crimmitschau. Sie ist besonders notwendig und von großem Wert, da Crimmitschau lehr unter schlechten Wasserverhälknissen leidet: die dortigen zahlreichen Tuchfabriken brauchen viel Wasser, zugleich aber ist das vorhandene Trink wasser sehr hart. Dalsperrenwasser aber ist durchweg weich. Da her wollen Gemeinde und Andustrielle von Crimmitschau die Tal meter haben. Die Krone der Sperrmauer liegt über 900 Meter über dem ^Meeresspiegel. Die überstaute Fläche beträgt rund 50 Hektor. Die Sperrmauer ist 185 Meter lang, die größte Höhe «Über der Talsohle «ist 21'h Meter. Die eigentliche Bauzeit ist natürlich in 900 Meter Höhe kürzer als sonst im allgemeinen bei solchen Bauten. Die Kosten für den Bau belaufen sich auf etwa 2,8 Millionen, bei der Koberbachsperre auf rund 3,2 Millionen RM. Den Bau bei Weiterswiese muh der sächsische Staat selbst bezahlen, da besonders interessierte Andustrielle nicht vorhanden sind. Der Bau dient hauptsächlich der Trinkwassernutzung. Man rechnet damit, daß beide Bauten je drei Aahre in Anspruch neh men und, da es sich zum grössten Teil um Erdarbeiten handelt, «viele Arbeitslose «dort Brot finden können. Man schätzt die Zahl der erforderlichen Erwerbslosen-Tagewerke auf über 106 000. Wie wir erfahren, werden dem Landtag voraussichtlich schon im Aa- «nuar Vorlagen über die geschilderten Bauten zugehen; der Landtag wird sie zweifellos schnellstens genehmigen, damit die Arbeiten so «bald wie möglich beginnen können. — 31. Dezember. Heute vor 75 Aahren wurde die Chem nitz-Riesaer Eisenbahn durch den Kgl. Kommissar Geh. Rat v. Lhrenstein übernommen. — Am 24. Dezember 1925 früh 4 Ahr war ein von der Nacht arbeit nach Hause kommender Mann auf der Flemmingstraße in Dresden von einer Rotte junger Burschen überfallen und keiner Barschaft beraubt worden. Die Täler wurden jetzt durch bi« Kriminalpolizei ermittelt und festgenommen. Die Hauptbe teiligten wurden «dem Gericht zugeführt. Es sind wohnungslose Gelegenheitsarbeiter, die in Kosfeestuben und berüchtigten Lokalen Dufzuliegen pflegen. Unter den anläßlich des Weihnachtsfestes Amnestierten I ^findet sich auch «die kommunistische Stadtverordnete Frau Bittner I in Bautzen, die als blutigen Unruhen zu 1'/, angebliche Rädelsführerin der Bauhner - .- Aahre» Gefängnis verurteilt worden war. — Der Präsident des Landgerichtes Zwickau Dr. Wagner ist in gleicher Eigenschaft anstelle des in den Ruhestand tretenden Präsidenten v. Weber nach Leipzig versetzt worden. Sein Nach folger in Zwickau wurde der frühere sächsische Austizminister Dr. Harnisch, zurzeit Landgerichtsdirektor in Dresden. Präsident Wagner gehörte bekanntlich dem früheren Sächsischen Landtage als deutschnationales Mitglied an. — Wie die Sächsisch-Böhmische Korrespondenz erfährt, wird der Haushaltplan für 1926 dem Landtag im Aanuar zugehen. Er balanciert dank starker ErsparungSmahnahmen der Regierung in Einnahmen und Ausgaben. Hermsdorf b. Dippoldiswalde. Die Goldene Hochzeit feiert am heutigen Silvester das Moritz Fischersche Ehepaar. Während die Aubelbraut seit Aahren gebrechlich «ist, erfreut sich der Aubel bräutigam einer seltenen Rüstigkeit. 44 Aahre war «derselbe als Waldarbeiter auf dem Staaksforstrevier Wendischcarsdorf Ab teilung Hirschbachheide tätig und erst vor wenig Aahren in den Ruhestand tretend. Heute noch versieht er in unserer Gemeinde den Äachtwächterdienst. Am Laufe des verflossenen Aahres konnte Fischer auch auf «eine 50 jährige Mitgliedschaft im Militärverein Reinhardtsgrimma zurückblicken. Mir wünschen dem Aubelpaar einen gesegneten Lebensabend. Geising. Eine «große Unsitte greift im Grenzverkehr immer mehr um sich, die des Links-AusweichenS. Bei uns in Deutsch land ist Polizeivorschrifi «Rechts ausweichen' und «links üver- holen'. Durch den starken Grenzverkehr in der Anflationszeit hat die Unsitte nach links auszuweichen auch hier und wohl in fast allen Grenzstädten Einzug gehalten. Nur zu leicht kann eS zu Zusammenstößen oder doch mindestens zu Verkehrsstockungen füh ren, wenn sich die Wagenführer nicht darüber klar sind, nach welcher Seite sie anszuweichen haben. Noch unangenehmer aber ist es für den Fußgänger, wenn keine Bürgersteige vorhanden lind, wenn ein Fuhrwerk auf ihn zufährt und er sich nur noch durch einen Seitensprung in den Rinnstein retten kann. Noch gefährlicher aber ist es bei den Radfahrern, wenn sie «in oft rasen dem Tempo die abschüssigen Straßen Herunterfahren und verkehrt ausweichen. — Darum stets «rechts ausweichen!' Freiberg. Bekanntlich sind vor etwa 10 Tagen der stellver tretende AufsichksratSvorsitzende Dr. Gastreich und der Haupt- Kassierer der Elite-Werke in Brand-Erbisdorf Schröder wegen des Verdachtes, in einem im Gange befindlichen Betrugsverfahren einen Meineid geleistet zu haben, in Hast genommen worden. An zwischen ist Schröder wieder freigelassen worden, während Dr. Gastreich noch immer in Hast sitzt. Er hat Haftbeschwerde ein gelegt, über die noch nicht entschieden ist. Leipzig. Nach den letzten Feststellungen gibt eS in Leipzig augenblicklich etwa 18 000 unterstützte Erwerbslose. Zu ihnen kommen noch mindestens 40 000 Kurzarbeiter. Rechnet man einen Familienangehörigen auf jeden Erwerbslosen und Kurzarbeiter, so ergibt sich für Leipzig eine Erwerbslosen- und Kurzarbeiter-Be völkerung von weit über 100000 Personen, das ist etwa «in Sech stel der Gesamtbevölkerung. Leipzig. Am Montag früh stürzte der 11 jähr-lge Waisen knabe Kruschwitz aus Leipzig zwischen der großen Nmldenbrück« und dem Bahnhofe aus «dem fahrenden Zuge. Er wurde in «in Krankenhaus gebracht, «da er einen schweren Schädelbruch er litten hatte. Der Knabe hatte sich gegen eine Abteiltür gelehnt, «die plötzlich aufging. Leipzig. Zur Frühjahrsmesse 1926 wird das feit fünf Aahren im Bau befindliche Ring-MehhauS in seinem ersten Bauabschnitt der Benutzung übergeben werden. Der Endplan des Gebäudes sieht eine Höhe von 36 Metern mit insgesamt acht Stockwerken vor. DaS Bauwerk hat außerdem eine Länge von über 100 Me tern. Gewonnen werden «dadurch «Ausstellungsflächen in «einer Ausdehnung von 16 000 Quadratmetern. An dem Bau sind augenblicklich weit über 500 Arbeiter beschäftigt, er «hat sich da durch verzögert, daß der Mieter einer Erdgefchoßwohnung bisher den Ausrug«verweigerte. Erst «durch ein Reichsgerichlsurteil konnte die Wovnnno erzwungen werden. Neustadt. Beim Schlittenfahren brach am 2. Feiertag ein kleiner Aung« ein Bein. Erst im Herbst i>atts sich der Verun glückte durch heißes Wasser verbrüht. — Von ein«m Radfahrer umgefahren wurde am Montag ein 12 jähriges Mädchen von hier. DaS Mädchen kam so unglücklich zu Fall, daß eS «das link« Schien bein brach. Der Radfahrer fuhr, ohne sich um «das Kind zu küm mern, davon, er wurde aber ermittelt. Chemnitz. Ein Liebespaar, und zwar der 23 Aahre alte Schweizer Arthur Fischer und die 20jährige Rosa Heller, beide ouS Aue stammend, verübten am Dienstag abend Selbstmord. Un weit der Haltestelle Chemnitz—Borna warfen sich die beiden vor «den Zug Geitl-ain—Ehemnih, der 856 Uhr di« Haltestelle passiert. Der Zugführer brachte den Zug zum Stehen, konnte jedoch das Unglück nicht mehr verhindern. Die beiden Selbstmörder wurden als schwer verstümmelt« Leichen geborgen. Netzschkau. Einen «dummen Scherz leistete sich ein hiesiger Einwol-ner am zweiten MeihnachtSfeiertag, indem er sich kurz vor den herannahenden staatlichen Personenomnibus legte. Nur «der Umsicht des Kraftwagenfahrers hat es der Leichtsinnige zu verdanken, daß er nicht überfahren wurde. — Am 3. Meihnachts- feiertag artete ein Mortwechsel zweier junger Burschen zu Tät lichkeiten aus, wobei «der eine den anderen so derb gegen den Mund schlug, daß dieser eine Reihe Zähn« einbüßte, während «der Zuschläger sich an den scharfen Zähnen so verletzte, «daß er ärzt liche Hilse in Anspruch nehmen mußte. Thum. Von «den städtischen Kollegien ist Sladtrat Oskar Kupp, der dem Stadkrerordnetenkollegium von 1882 bis 1895 und von da bis 1918 dem Sladtrat angehörte und viele Aahre «daS Amt eines stellvertretenden Bürgermeisters bekleidete, in Aner kennung seiner Verdienste zum Ehrenbürger «der Stadt Thum er nannt worden. Plauen. An Fettigau zwischen Oberkotzau und Schwarzbach äscherte ein Großfeuer die Gehöfte zweier Landwirte ein. Es j entstanden große Verluste an Möbel, landwirtschaftlichen Ge- « röten, Delreidevorräten usw. Als Brandstifter wurde «in tschecho slowakischer Knecht verhaftet, «der gestand, das Feuer aus Rache « angelegt zu haben. Von einer zur Löschung des Feuers herbei- > fahrenden Autospritze wurde ein Bäcker aus Oberkotzau über fahren und gelötet. Plauen. Bei der Ausfahrt aus der Station Schönberg i. V. stürzte am 1. MeihnachtSfeiertag der in Reichenberg stationierte Zugschaffner Fickenwirth vom fahrenden Zuge ab. Erst zwei Stunden nach dem Unfall wurde der Abgestürzte besinnungslos zwischen den beiden Hauptgleisen ausgefunden und seine Ueber- fllhrung nach Plauen veranlaßt. F. hat schwere innere Ver letzungen «uird eine Gehirnerschütterung «davongetragen. Plauen. Das hiesige gemeinsame Schöffengericht verurteilte einen 20 Aahre alten Beamtenanwärter wegen Unterschlagung von 350 RM. und Urkundenfälschung zu einem Aahr 2 Monaten ZuchthäuS und 200 Mark Geldstrafe. Dieselbe Freiheitsstrafe erhielt auch ein älterer Gemeindevorstand wegen Unterschlagung und Urkundenfälschung. Wettervorhersage. 3. Aanuar: Molken, teils Sonne, tags milde. 4. Aanuar: Wolken, teils trübe, «gelinde, strichweis Niederschlag. « 5. Aanuar: Vielfach Niederschlag, Wind, teils Sturm, -milde. 6. Aanuar: Woluig, Wind, feuchtkalt. 7. Aanuar: Teils trübe, tags gelinde, Wind, vielerorts Nieder- - sch lag. 8. Aanuar: Wenig verändert. 9. Aanuar: Veränderlich, ziemlich milde. Dresdner Brief. Gute Wünsche. WaS wird nicht alles am. Neujahrstag dem lieben Nächsten gewünscht! Der «griesgrämigste alte Onkel, der für lebenslustiges Neffen- und Richtenvolk ansonsten kein Lächeln übrig hat, er widert die schlmischen Glückwünsche mit innerer Freude, die me lancholische Aungfrau älteren Semesters erinnert sich zur Jahres wende ihrer zu Grabe getragenen Augendhoffnungen und bedenkt ihre Flurnachbarin mit einem wirklichen Glückwunsch; und das andere Menschenvolk in und um Dresden ruft lachend .Prosit Neujahr!" oder jagt eine Unzahl Briefträger und HilfSbrieftrSger mit geschriebenen oder illustrierten Glückwünschen über Treppen und Höfe, in Dachkammern und Paläste. Alles wünscht sich Glück! O, es wäre ein paradiesischer Zu stand, wenn all di« Wünsch« in Erfüllung gingen! Die laut «ge brochenen Wünsche meine ich, nicht die gedachten, «denn di« ha >en oft ein ganz anderes Gesicht, gleichwie Gott Aanus, der vorn ung und schön, auf der anderen Seit« aber alt und verhutzelt aussah. Denn wenn «der junge Ehemann am Neujahrstage feiner Wirtin, bei der er in Untermiete wohnt und die durch ihn, wie es nur zu oft im lieben Dresden zu finden ist, zum größten Teil der Lebenssorgen enthoben wird, neben «den schwer erarbeiteten Geld scheinen seinen Glückwunsch darbringt, so heißt das etwa folgen dermaßen: .Wär« doch endlich Las Dresdner Wohnungsamt so vernünftig, allen wuchernden Vermieterinnen, un- «der meinigen insbesondere, gründlich das Handwerk zu legen!" Aber dieser Wunsch, wie so viel« andere, laute und leise, wirb wohl im Aahre des Heils 1926 nicht Erfüllung finden, wie Mr uns schon manches Aahr in unseren Wünschen und Hoffnungen- bitter getäuscht haben. Und wir möchten doch so gern Erfüllung vom Schicksal erzwingen, lachen, tanzen«, singen und trinken uns am Sylvesterabend ins neue Aahr hinüber «und «meinen, die Freude müsse nun alle dreihundertfünfundsechzig Daae hindurch so fort gehen, während schon die nächsten Morgenstunden meist den« regelrechten körperlichen und moralischen Katzenjammer bringe«. So mancher Sylvesterabend, so mancher NeujahrStaa, im heimatlichen Dresden verlebt, zeigte verschiedene, oft seltsame lustige und bitterernst« Bilder. Wir wollen di« Grenzscheide deS Aahres in innerer Einkehr überschreiten, so wird uns gesagt, aber nur wenige sind dazu geneigt, und di« Lockungen sind auch zu groß. Laden nicht di« strahlenden Lokale der Stadt mit ihren vielfältigen Genüssen zu Freudenrausch und Vergessen? Winken nicht in jedem Geschäft di« Ingredienzen zum Frohsinn erweckenden Sylvesterpunsch? Denn wer nicht auswärts seine Freude sucht, will doch wenigstens im Kreise der Familie feiern, will den Weih- nachtSbaum noch einmal brennen sehen und «den letzten, schon fast zum Ueberdruß gewordenen Weihnachtsstollen dem fröhliche» Untergang weihen. Gleißen und Glänzen an «der Oberfläche, wie das Hin,- plätschern leichter Glückwünsche aus feiertägig gestimmten Herzen. WaS birgt sich dahinter? Alles scheint ja in eitel Lust getaucht, doch schon di« ernst« Figur des Ordnungsbeamten mitten in der Brandung großstädtischen Verkehrs zeigt, «daß eS nicht jedem Dresdner vergönnt ist, lustig zu sein. Da tönt «der mahnende Pfiff, die Glocke des Feuerlöschzuges. Ach, es ist nur ein kleiner Brand, aber der armen Witwe ist «damit daS letzte Habe ge nommen, ihr und den pflichttreuen Feuerwehrleuten ist es mit Nichten vergönnt, daS neue Aahr in Saus und Braus anzutreten, sind dort, wo an großer Tafel bei fröhlicher Musik die Gesell- chaft beisammen sitzt, wo beim feierlichen Klang der Glocken sich Hände zu innigem Druck finden und gar die ewig nörgelnde Schwiegermama mit Glückwunsch und Neujahrsgruß bedacht wird, pringt jäh wie zündender Funke menschliche Leidenschast in die Höhe. Der junge Mann dort hat die Gattin deS Freundes ae- ' ißt, — ein« Ohrfeige lohnt di« unüberlegte Handlung, — di« Stimmung ist gestört, der eben noch ausgesprochene Glückwunsch vergessen. — ES kehren zwei junge Menschenkinder in seliger Lieoesstimmung heim. Auf der stillen Albertbrücke schallt ihr Lachen und Scherzen. Da hemmen sie den Schritt, da werden di« Augen starr, di« Lippen bleich, denn eben wurde ein Mann aus den Fluten gezogen und angesichts deS stillen Schläfers, den chwcigend einige Leute umstehen, verstummt «der Munsch nach Stück und Genuß. So lebt leichtsinnige Freude neben bitterem Weh, so wandelt sich Glückwunsch in Tränen, in der NeujahrSnacht doppelt fühl bar in ihren Gegensätzen. Wir können es nicht hindern, nicht ändern, denn die Großstadt zeitigt neben grellem Licht auch tiefen Schatten. Aber wer den Uebermut nicht inS Angemessen« wachsen läßt, wer auch an ander« «denkt, für andere fühlt, der wird «des Lebens Not im Freudentaumel nicht vergessen, der wird nach der Sylvesternacht keinen Katzenjammer erleben. Und dieses wünsch« «ich allen freundlichen Lesern! Regina Berthold.
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