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- Erscheinungsdatum
- 1925-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192512189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19251218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19251218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-12
- Tag 1925-12-18
-
Monat
1925-12
-
Jahr
1925
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X-WGtzlWW DerantworNiche» Redakteur: Selir Zedne. - Druck und Verlag: Earl Zehne in Dlvvoldlswalde 9 r. Jahrgang Bezugspreis: Für einenMonat 2 Goldmark mit Zutragen, einzelne Nummern 15 Goldpfennige. Gemeinde-Verbands-Girokonto Nummer 3. Fernsprecher:Aml Dippoldiswalde Nummer 3. Postscheckkonto Dresden 12 548. Anzeigenpreis: Dle 42 Millimeter breite Petitzelle 20 Goldpsennige, Eingesandt und Reklamen 50 Goldpfennige. WecheritzZeitung LaaeszeMng mö Anzeiger M DippvMswal-e, Schmie-eberg n.A AeUeste Zetiiung-es Bezirks —— , .,7., Dieses Dia» enlhült die amtticheu BekannlmachimAe« -er Amtshauptmannschaft, -es Amtsgertchts und des Sta-trats zu Dippoldiswalde ^re lag, am Diz md r t925 gobrackt. Kreischa. Im Anschluss an die Bezirksversammlung hielt der hiesige Grund- und HauSbefitzerverein am Mittwoch, dem 16. De zember, im „Erbgericht' eine Generalversammlung ab, wobei noch einmal über die Mis-eraufrichtung des Realkredits unid Ent- fckutduno des HauSbesikes durch Selbsthilfe, sowie über die Arten der Aufwertung aufklärend oesvrocken und der Anschluß an die deutscke Hauotbank für ^nvotbeksnschuk beschlossen wurde. Einige neue OrtSneseke, wie Müllabfuhre, Rattenoeroistung usw. und Woknungssochen beschäftigten im weiteren die Versammlung, die gut beiuckt war. 5 neu« Mitglieder wurden ausgenommen. Dresden, 17. Dezember. Der Prüfungsausschuss des Säch sischen Landtages befasste sich heute u. a. mit einer Petition des Sächsischen Lehrervereins über die Herabsetzung der Pflickt- stundenzahl, -es wahlfreien Unterrichts und der Klassenstärke. Die Eingabe bot Anlass zu einer ausführlichen Debatte, in deren Ver laus die Regierung interessante Aufschlüsse über die einschlägigen Verhältnisse an den Volksschulen des Landes gab. So wurde fest- gestellt, dass die äussere Entwicklung des Volksschulwesens in erster Linie den grösseren und grössten Städten zu statten gekommen ist, während die ländlichen Schulen weit zurückgeblieben sind. In Leipzig z. B. wird im Durchschnitt ein Kind innerhalb der acht Jahre Volksschulbesuch mit 8460 Unterrichtsstunden beschult, wäh rend eine durchschnittliche Landschule nur 5260 Unterrichtsstunden bieten kann, so dass das LaNdkind ein minus von 3200 Unterrichts- Löbauer, Zittauer und Weissenberger Gegend, in den Lössnih- ortschaften, in und bei Radeberg, in der Meissner, Lommatzscher, Nossener, Grossenhainer und Riesaer ländlichen Gegend, im Plauenschen Grunde, in Possen dorf, Wilmsdorf, in der . Umgebung von Dippoldiswalde und Frauenstein, in der Freiberger und Chemnitzer Gegend und vornehmlich auch im Vogt lands, zugeslanden. Am Donnerstag verhandelte das Gemeinsame Schöffengericht Dresden gegen Schuster, von den rund 150 Ein brüchen wären 37 Einzelfälle zur Aburteilung herausgezogen wor den, im übrigen war das Verfahren zur Einstellung gekommen, weil «S auf die Strafhöhe ohne Einfluss ist. Schuster war im allgemeinen voll geständig. Seine Frau kam anfänglich als Ge nossin Mit in Betracht, eine Mitbeteiligung konnte ihr aber nicht nachgewiesen werden. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu zwei Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrenrechtsverlust mit der Begründung, dass 37 Jahre Zuchthaus an Einzelstrafen ausgeworsen, diese aber nach der Strafprozessordnung ungewöhn lich stark zusammengezogen worden sind. Schmiedeberg. Am Sonntag, 20. Dezember, findet beim hie sigen Postämte Paketannahme und -Ausgabe von '/-9 vorm. bis 12'Ähr'mittags statt. Kipsdorf. Am Sonntag, 20. Dezember, findet beim hiesigen i Postamte' Paketannahme und -Ausgabe von S Uhr vorm. bis 12 Äbr mittags statt. Glashütte. Am 17. Dezember feierte in Oberlössnitz bei Dres den Ricard Lange, der zweite Dohn von Ferdinand Adolf Lange, dem Gründer der Glasbütler Uhrenindustrie, seinen 80. Geburts tag. Nach der Lehrzeit bei seineck Vater und dem Besuch der Gewerbeschule in Chemnitz hat Richard Lange bei bedeutenden Uhrmachern im Auslonde gearbeitet und ist dann später lange Jahre in dem väterl'chen Geschäft tätig gewesen, dessen Teilhaber er wurde. Zusammen mit seinem vor einigen Jahren verstorbenen Bruder Emil hat Richard Lange die Firma schnell zu hoher Blüte Dippoldiswalde. Der starke Frost der vorvergangenen Nacht war nur von kurzer Dauer. Schon gestern stieg das Thermo meter wieder merklich und blieb in letzter Nacht um Eispunkt . stehen. Heftiger.Sturm trieb stellenweise ansehnliche Schnee wehen auf. Auch heute vormittag herrschte bei 2 ° Wärme ab und zu Schneetreiben. Dippoldiswalde. Vor dem hiesigen Amtsgericht hatte sich gestern der am 9.' 1. 1882 in Dresden geborene und dort wohn hafte Krastwagensührer Georg Scheibe zu verantworten. Er war angeklagt, am 18. 6. d. I. gegen 5 Uhr . nachmittags unterhalb des Bahnüberganges in Possendorf den auf seinem Motorrad fah renden Konfektionär Richter aus Dresden, als dieser im Begriff war, links der Strasse in den Hof von Bayreuther einzufahren, bei dem Ueberholen derart mit seinem Kraftwagen angefahren zu haben, dass Richter durch den Anprall von seinem Rade stürzte, etwa 10 Meter weggeschleuderl wurde und Wadenquetschung und Feischwunden daoongetragen hat. In der gestrigen Hauplver- handlUng wurde der Angeklagte wegen Vergehens nach 8 230 Abs. 2 des StGB, zu einer Geldstrafe von 30 RM., an deren Stelle im Falle der Uneinbringlichkeit 2 Tage Gefängnis treten, , verurteilt, im übrigen aber freigesprochen. Er hat auch die Kosten des Verfahrens zu tragen. — Ein weiterer Derhandlungsfall be- kraf den am 24. 1. 1894 in Zwickau geborenen, vielfach vorbe straften Ingenieur Iohannes Alfred Roschig in Freital, der am 6. 6. 25 in Possendorf dem Fleischermeister Heinrich in Possen dorf unter Uebergabe eines Radioapparates fälschlicherweise er klärte, dass der Beamtenanwärter Fritzsch, der diesen Apparat von ihm gekauft habe, aber wegen Geldmangel nicht bezahlen könne, den R. ersuchen lasse, den Kaufpreis von 32,80 RM. für ihn biS zum nächsten Tage zu verlegen, worauf ihm Heinrich ge nannten Betrag im Vertrauen auf die Richtigkeit seiner An gaben aushändigte. In der Hauptverhandlung war der Angeklagte trotz rechtzeitiger Ladung nicht erschienen. Der Termin musste verlegt werden. ES ist angeordnet worden, Haftbefehl gegen den Angeklagten zu erlassen und ihn zum nächsten Termin vorführen zu lassen. , „ , Dippoldiswalde. Am Sonntag, 20. Dezember, findet beim hiesigen Postamte Paketannahme und -Ausgabe von 8 Uhr vorm. bis 12 Uhr mittags statt. Die Pakete werden im Orte wie werk j stunden oder 5 Landschuljahre auszuweisen hat. Bekanntlich ist die Zahl der schulpflichtigen Kinder wesentlich zurückgegangen. In Leipzig dürste der Stand von 1924 ohne wesentliche Schwankungen bis 1930 etwa der gleiche bleiben, während in Chemnitz der Zahl von 37 000 schulpflichtigen Kindern im Jahre 1924 eine solche von 32 600 im Jahre 1930 gegenaberstehen wird. Die Eingabe wurde auf Antrag des Berichterstatters Abg. Dr. Seyfert (Dem.) teil weise der Regierung zur Erwägung und teilweise zur Berücksich tigung überwiesen. — In Dresden verstarb und wurde am Donnerstag be erdigt der Geheime Oekonomierat Robert Steiger aus Löthain bei Meissen, der Brüder des ehemaligen 'Präsidenten des Landes kulturrates. Er halte früher jahrzehntelang die Rittergüter Löt hain und Korbitz bewirtschaftet. Seit einer Reihe von Jahren lebte er im Ruhestand in Dresden. Im Juni 1925 feierte er den 75. Geburtstag. Fast 36 Jahre, von 1884 bis 1919, gehörte er der Bezirksversammlung und dem Bezirksausschuss der AmkShaupt- mannschafk Meissen an; in die Landessynode wurde der Verstor bene verschiedentlich berufen, auch dort ist er hochgeachtet gewesen. Als Landwirt war er von allgemein anerkannter Tüchtigkeit. — Rach Meldung kommunistischer Blätter ist der kommu nistische LandtogSabgeordnete Siewert aus der Parte! aus geschlossen worden, weil man ihn der Fraktionsbildung und der .rechten Abweichungen' innerhalb seiner Partei' beschuldigt. . — Der deutschvolksparteiliche Landtagsabgeordnete Beck hat folgende kurze .Anfrage an die Regierung gerichtet: .Am 10. Dezember ist in Prischwitz ein Personenwagen der Staatlichen Kraftwagenlinie Bautzen—Kamenz verunglückt, wobei zahlreiche Autoinsassen teils schwerst« Verletzungen davongetragen haben. Die auf die Benutzung der Magen dieser Linie angewiesene Be völkerung hat schon vor dem Unglücksfall, auch in der Presse, leb haft Klag« darüber geführt, dass die für den Betrieb der ge nannten Linie verwendeten Wagen den Anforderungen der Fahr strecke Bautzen—Kamenz insbesondere hinsichtlich der Betriebs sicherheit nicht gewachsen sind und -ass ihre Verwendung seilens der verantwortlichen Leitung des Unternehmens darum eine fahr lässige Gefährdung des Reisepublikums der Strecke darstellt. Ist s dem Finanzministerium, dem die erwähnte Kraftwagenlini« unter stellt ist. diele Sachlage bekannt und bekannt gewesen? Wenn ja ! — welche Massnahmen zur Beseitigung der Gefährdung deS Pub- ! likumS durch die Verwendung unzulänglicher Mägen hat es ge troffen? Warum sind, wenn solche Massnahmen getroffen wor den sind, diese nicht so rechtzeitig ergriffen worden, -ass daS Prischwitzer Unglück vermieden worden wär«? Menn ia — wo mit will das Finanzministerium die Meiterverwendung dieser Mä gen auch nach -er eindringlichen Lehre -es Analückssglles noch begründen? Sind, soweit eine persönliche und betriebstechnische Schut- an dem Unglücksfall feststellbar ist, die Träger dieser Schuld ' zur Verantwortung gezogen werden? tags zugestellt. — Heimatschuhvorträge. Diesen Sonnabend, den 19. Dezember, abends 8 Uhr findet im Schllhenhaus Dippoldis walde der ereignisreiche Abend des Herrn Max Hirzel, Helden tenor der Sächsischen Slaaisoper, Dresden, statt. Herr Hirzel wird Lieder von Richard Wagner, Schumann, Georg Fr. Haendel, Mozart, Franz Schubert und Strauss singen. Ls ist dem Hei- malfchutz eine besondere Freude, Herrn Hirzel auch für diesen Abend in Dippoldiswalde gewonnen zu haben. Alle, selbst di« Anfpruchvollsten, dürften voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Näheres im Anzeigenteil unserer heutigen Nummer. — Wie wir erfahren, erhalten die Mi l i t Sr r e n te nem p - sänger für Dezember 1925 eine einmalige Zuwendung in Höbe von einem Viertel der ihnen für Dezember 1925 zu ge währenden laufenden Versorgungsgebührnisse. Die Auszahlung erfolgt in der Weile, -ass die Versorgungsämter die Zahlung der einmaligen Zuwendung mit der Zahlung der laufenden Rente kür Januar 1926 verbinden. Den Gesamtbetrag an Rente er halten die Empfänger vom 28. Dezember 1925 an. Zahltage bei den Postanstalten sind der 28., 29. und 30. Dezember 1925. Die Fürsorgestellen zahlen als einmalige Zuwendung ein Viertel der für Dezember 1925 zu gewährenden Zusahrente möglichst noch vor Weihnachten an die Empfangsberechtigten aus. Den Zah lungstag werden die Fürsorgestellen für ihren Bezirk bekannt geben. — Erledigt: Volksschullehrerstelle In Liebenau (bet Lauen stein). Ortsklasse v. Dienstwohnung mit Garkrngenuss. — Musikalische Bewerber bevorzugt. Bewerbungen mit den er forderlichen Unterlagen biS 15. Zanuar 1926 an den Bezirks schulrat zu Dippoldiswalde. — Am Mlttwock vormittag hat der bei Oekonomierat Weld« In Oberhäslich In Stellung gewesene 17Zähre alte Milchkutscher Otto Wunderloh — er nennt sich auch Munderloh-Schubert — auf der Freiberger Strasse, hier, das seinem Dienstherrn gehörige Gefährt stehen lassen und ist flüchtig geworden. Einem seiner Milknechte Hal er vorher «inen Winterübrrzieher, «in« blaue Schirmmütze und einen Pappkarton gestohlen, auch seinen Dienst herrn und 4 Arbeiterfrauen um kleiner« Geldb«trägr geschädigt, die ihm zur Besorgung von Waren mitgegeben worden waren. Di« Gendarmerie fahndet nach W. und bittet um sachdienliche Mitteilung. — Das Landesamt für Arbeitsvermittlung veröffentlicht über die Lage auf dem sächsischen Arbeitsmarkte für die Zeit vom 6. biS 12. Dezember 1925 folgenden Bericht: Auch in dieser Be richtswoche macht« die Verschlechterung -er Arbeitsmarktlag« wei- Fortschritte. Dine Besserung der Lage ist in absehbarer Zeit «richt zu erhoffen, zumal die Industrie weitere Entlassungen, Kurz- »er Feierschichten ankündigt. In der Land- „ , " Seit Anfang Oktober vorigen Jahres wurden im Frei- statt Sachsen fortlaufend, mit nur geringen Unterbrechungen und vorzugsweise auf Landgebiet allerlei Einbrüche in Bäckerläden ! Materialwarengeschäfte usw. verübt, die immer eine einheitlicke' ! Arbeit erkennen liehen. Ende April wurde nach V«rübung eiu«s i Einbruchs in Schirgiswalde ein Notizbuch gefunden, das auf die ' bpnr führte. Als Einbrecher kommt der 1890 in Riede rgräfen- yatu geborene frühere Zimmerer, später Feldwebel und Sipo- Amt« Schuster festgestellt werden. Am 8. November konnte er festgenommen werden. In der Polizei- und späteren Anter- eu^L^lt hat er dann insgesamt rund 150 derartige Einbruchs- v^ostähle, verübt in Dresden und dessen Umgegend, ferner in Radeberger, Pulsnitzer, Kamenzer, Königsbrücker, Bautzner, i Dresden, 17. Dezember. Die heutige Sitzung des Landtages begann mit der Ausführung eines von den Kommunisten insze nierten Spektakelstümes. Aus die öffentlichen Tribünen waren eine grosse Anzahl Frauen und Mädchen beordert worden, um den ausserhalb der Tagesordnung beabsichtigten AgitationSrummel möglichst wirksam zu unterstützen, — alles war wie im Theater! Sofort nach Eröffnung der Sitzung forderte der kommunistisch« Abg. Böttcher eine Vertagung -er Sitzung um drei Stunden. Mährend dieser Zeit wolle der Rechtsausschuss tagen, um die kommunistischen Amnestieanträge zu behandeln, damit diese noch heute, in der letzten Sitzung vor den Weihnachtsferien, erledigt werden könnten. Der Redner richtete scharfe Angriffe gegen Lie Sozialdemokraten, die er bezichtigte, die Durchberatung ver kom munistischen Anträge absichtlich verhindert zu haben. Die Sozial demokraten wiesen in lebhaften Zwischenrufen diese Vorwürfe zurück und erinnerten die Kommunisten daran, dass ste «S ge wesen seien, die die verführten Leute in die Zuchthäuser gebracht hätten. Die Zurfe hin und her wurden immer lebhafter, die Frauen auf der Tribüne mischten sich ein, es entstand ein un geheurer Lärm, Ler schliesslich den Präsidenten zwang, Lie Sitzung zu unterbrechen und inzwischen die Tribünen räumen zu lassen. Letzteres war nicht so einfach für die Beamten, denn die kommu nistischen Tribünebesucherinnen glaubten es wahrscheinlich ihren Auftraggebern schuldig zu sein, ihrem Herzen gehörig Luft zu machen. Es fielen recht unschöne Bemerkungen von der Tribüne in den Saal. Unten gingen ein paar kommunistische Abgeordnete heftig gestikulierend und wetternd auf die Sozialdemokraten los und cs sah eine zeitlang so aus, als sollte das WeihnachtS- «vangSium .Friede auf Erden!' nach kommunistischer Auffassung verwirklicht werden. Endlich aber ebbten die erregten Wogen ab, Saal und Tribünen leerten sich und nach etwa 20 Minuten Unterbrechung konnte Las Haus in die Erledigung -er Tages ordnung eintreken, die im allgemeinen weniger aufregend war. ES wurden mehrere bereits in erster Lesung ausführlich bespro chene Anträge betr. die Not der Erwerbslosen, Sozialrentner, Landwirte usw. nach längerer Debatte in der Fassung der Aus schüsse angenommen bezw. abgelehnt. Die Deuffchnationalen rückten dann noch in unblutiger Weise mittels eines Antrages den Spargelschädlingen zu Leibe. Diese sollen im Ausschuss einer weiteren liebevollen Behandlung unterzogen werden. Inzwischen" aber begeben sich die Volksboten in die wohlverdienten Weih nachtsferien und über dem Ständehaus waltet — Frieden. — In -er Nacht rempelten in Lauter zwei Ortsfremder einige Einwohner an. Im Verlauf« der Auseinandersetzung zog einer einen Dolch und verletzt« dm Eisenhobler Max Mark«rk durch drei schwere Stiche. Die Polizei nahm di« Verfolgung, auf, wobei -er Messerheld seine Waffe wegwarf. Da er dem mehrmaligen Anruf Les verfolgenden Polizeibeamten nicht Folge- leistete, zog dieser die Schusswaffe und verletzte ihn an der Hand. In der Dunkelheit jedoch ist es dem Täter gelungen, zunächst zu! entkommen. Durch seinen hierauf verhafteten Bruder wurden, beide als die Brüder Sagerer aus Bayern festgestellt. Oberwürfchnitz. In einer hiestgey Reporaturanstatt waren die beiden Arbeiter Nier und Ehrentraut mit dem Löten eines für leer gehaltenen Autobenzinbehälters beschäftigt, als dieser plötzlich explodierte. Während Ehrentraut mit einer vollständigen Zerreißung seiner Kleider Lavonkam, erlitt Nier schwere Brand wunden im 'Gesicht. Leipzig. In einem Betriebe am Täubchenweg verunglückte am Mittwoch nachmittag ein 26 Jahre alter Kesselreiniger. Er war damit beschäftigt, glühende Asche auS einem Kessel heraus zuschaffen, als plötzlich aus dem Kessel «in« grosse Stichflamme yervorschlug und die Kleider des Mannes in Brand setzte. In schwerverletztem Zustande wurde er nach dem Krankenhaus St. Iakob ablronsportiert, wo er alsbald starb. Leipzig, 17. Dezember. Heute mittag gegen 12 Ahr ereignet« sich auf -er Ostseite -eS Hauptbahnhofes ein schwerer Zusammen stoss einer Postlimousin« mit einem Kraftwagen. Der Zusammen prall war so heftig, dass das Auto umstürzte. Der Führer Les Postautos geriet unter den Wagen und wurde mit schweren Ver letzungen hervorgezogen und inS Krankenhaus gebracht. Der Last kraftwagen sowie das Postauto wurden schwer beschädigt. — Das Lrmittelungsverfahren gegen Kreishauptmann Dr. Markus in Leipzig wegen Meineids, Las durch eine Eingabe -es Pfarrers Lic. Dr. Wirch—Chemnitz veranlasst worden war, ist, wie wir hören, unter lieber nahm« der Kosten -es Verfahren« auf die Staatskasse von -er Staatsanwaltschaft Chemnitz einge stellt worden. Wie uns dazu mitgekeilt wird, will Pfarrer Dr. Wirth gegen diesen ErmittelungSbeschluh Beschwerde erheben. Penig. Von dem Kassierer eines hiesigen Vereins sind gegen 6000 Mark Spargelder ärmerer Leute für LaS Meiknachtsfest unterschlagen worden. Die Auflegung in der Stadt ist sehr gross. Dittmansdorf b. Penig. Durch Unachtsamkeit der Mutter geriet ein 1'/, Jahre altes ZwillingSkind in Brand. Da Lie Mutter weggegangen und die Kinder eingeschlossen waren, konnte dem bedauernswerten Kindchen kein« Hilse gebracht werden. Ueber und über mit Brandwunden bedeckt, ist «S am Freitag unter grässlichen Schmerzen gestorben. DaS zweite «Kind ist wie durch ein Wunder unversehrt ««blieben. Reinhardtsdorf (S. Schw ). Vor kurzem wurde auf hiesiger Flur der 26 jährige Drogist Robert Eger aus Warnsdorf als Leiche aus der Elbe gezogen. Er war in Aussig bedienstet. Es wurde ein Anfall und zul«tzt Selbstmord aus unglücklicher Liebe angenommen und in diesem Sinne auch von den Eltern in Warns dorf berichtet. Es haben sich nun verschiedene Anzeichen er geben, die nicht für einen Selbstmord, sondern für ein Verbrechen sprechen, so dass man die Leiche ausgraben wird. Laukik b. Löbau. Durch Feuer ist in -er Nackt zum Mitt woch die Mühle nebst Wohngebäude von Edwin Rässler vernichtet worden. Die Mühle hatte erst vor einigen Jahren neue ma schinelle Einrichtungen erhalten. DaS Feuer soll in dem Filter raum auSgebrochen sein. Die Wirtschaftsgebäude konnten gerettrE werden. Vergesst Lj« hungernden Vögel nicht!
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