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Weitzeritz-Jeitung Tageszeitung m- Anzeiger str Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A- Aeltefte Zerrung -es Bezirks Kieses Blatt enthält -te amlttchen Bekanntmachungen -er Amlshauptmannschasl, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dippol-iswal-e Bezugspreis: Für einenMonat 2 Goldmark mit Zutragen, einzelne Nummern 15 Goldpfennige. Gemeinde-VerbandS-Girokonto Nummer 3. Fernsprecher:Amt Dippoldiswalde Nummer 3. Postscheckkonto Dresden 12 548. Anzeigenpreis: Dle 42 Millimeter breite Petikzeile' 20 Goldpfennige, Eingesandt und Reklamen 50 Goldpfennige. — — Verantwortlicher Redakteur: Felix Jehne. — Druck und Verlag: Earl Jedne in Dlvvoldlswalde. ' Nr. Sonnabend, am 17. Dezember L925 91. Jahrgang Eiliführung von -pulubort- und Wirlschastsohlvössern m den (Heifingbach in Flur LvSssng. Die Allg. Ortskrankenkasse Meißen beabsichtigt, die auf den Grundstücken ihres Genesungsheims in Geising, Flurstück Nr. 126 des Flurbuchs für Geising, Ortsl. Nr. 139 k und 139 st, ent stehenden Spülabort-, Pissoir- und Wirtschattsabsallwässer durch die städtische Schleuse dem Geisingbach mittelbar zuzuführen.' Während die im Grundstück Ortsl. Nr. 139^ aus 2 Spül aborten, 2 Pißstellen, 3 Bäde.rn und 1 Küche entstehenden Ab- failwässer mittelst einer Frischwasserkläranlage System Dyckerhoff L Widmann oorgereinigt' werden, werden die im Grundstück OrtSl. Nr. 139 L aus 1 Küche, 1 Bad und 1 Waschhaus ent stehenden Abfallwässer der Schleuse unmittelbar zugeführt. Die hierüber eingereichten Zeichnungen nebst Beschreibung liegen während der Ausschreibungsfrist bei der unterzeichneten AmtShauptmannschast und im Nalhause zu Geising zur Einsicht aus. Gemäß 8 33 in Verbindung mit 8 23 Zisf. 1 des Wasser gesetzes oom 12. März 1909 wird der Antrag auf Erlaubnis der besonderen Wasserbenutzung mit der Aufforderung zur öffentlichen Kenntnis gebracht, etwaige Einwendungen hiergegen binnen zwei Wochen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier anzubringen. Beteiligte' die sich innerhalb dieser Frist nicht melden, ver lieren das Recht zum Widerspruche gegen di« von der Behörde vorzunehmende Regelung. Die aus besonderen privatrechtlichen Titeln ruhenden Ein wendungen werden durch den Fristablauf nicht ausgeschlossen. Dippoldiswalde, am 11. Dezember 1925. 138 L. Di« Amtshauptmannschaft. Elektrische Anlagen betreffend. Der unterzeichnete Stadtrat sieht sich veranlaßt, darauf hin- »uweifen, daß Veränderungen und Erweiterungen an Anlagen, vi« an das städt. Leitungsnetz ana «schlossen sind, nur durch die vom Stadtrate dazu berechtigten Personen vorgenommen werden dürfen. Des weiteren wird ollen mit Installationsbefugnis ausge- statteten Personen die genaue Einhaltung der bestehenden Vor schriften über Anmeldung, HauSinstallationen, Abnahmeprüfung usw. erneut zur strengsten Pflicht gemacht. Zuwiderhandlungen gegen die Stromabgabebedingungen ha ben Strom-Entziehung und unnachsichtlich« Bestrafung zur Folge. Auch Abnehmer, die Veränderungen an Anlagen durch einen zu gelassenen Installateur ausführen lasten, bevor dem Werke diese Arbeiten gemeldet worden sind, machen sich strafbar. Dippoldiswalde, am 10. Dezember 1925." Der Stadtrat. f Donnerstag, den 17. Dezember, nachmittags 5 Uhr 1WG offentt. Sitzung L. Kirchgcmeindevertretung ZMliE gWMswM. Geschäft«,«»: Werktags '/.9—12 Uhr und 2-4 Uhr, Sonnabends nur '/,9—12 Uhr. Täglich« Vergasung der ReichSmarketnlagen nach jährlich 0 ev. 8 vom Hundert. Als Mitglied der öffentlichen Versicherungs anstalt der Sächsischen Sparkaffen sind wir Vermittlungsstelle str Lvdon8, llsttptiiedt-, Vnl-U-, Ir-nsport-, VLlor-u-, ^vtokuko vnä Lr-nksn- verslokyfiuredu Vem.-Verb.-Vlrokonto Nr. 20. Postscheckkonto Dresden Nr. 2890. Fernsprechanschtuß Nr. 2 und 21, Abt. Sparkasse. LertlicheS und SöchstsHes Dippoldiswalde. Außerordentliche Ephoralkonferenz. Am Donnerstag früh war aus dem Schnee gefährliches Glatteis ge worden, und die schon an sich schwierigen Verkehrsmöglichkeiten unsrer Gegend waren doppelt erschwert. So wurde «s denn al« bas einzig Richtige empfunden, daß die Geistlichen den Treff punkt zu einer außerordentlichen Konferenz außerhalb der Ephori« nach Dresden verlegt hatten. Bei der letzten Haupt konferenz hatten so viele wichtig« Fragen nicht erledigt werden können, daß sich noch ein« solch« notwendig machte. Sie wurde am 10. Dezeniber im VereinShauS des EMM .in der Ammon- strahe abgehalten, und war von 28 Geistlichen besucht. Mit einem Adventswort eröffnete Sup. Michael die Tagung. Der Antrag, bet Amtshandlungen, di« von einem andern als dem zuständigen Geistlichen begehrt werden, sich nicht mit dem Er mächtigungsschein zu begnügen, sondern mündliche Erkundigungen «inzuziehen, wurde angenommen. Ein weiterer Antrag, betr. ein heitliche Regelung -er SelbstmvrLerbegrSbnisse zeigt« in den ein gegangenen Berichten über di« verschiedene Handhabung sowie tn -er lebhaften Aussprache, wie schwierig di« Frag« ist. Betont wurde vor allem, daß auch daS Begräbnis nicht «ine Ehrung de« Toten, sondern ein Gottesdienst sein soll. Nicht nur di« Auffassungen, sondern auch di« Einzelsälle sind so verschieden, daß «irr« einheitlich« Form unmöglich aufgestellt werden kann. Der geistlich« Synodal«, Pfarrer Fügner, berichtete eingehend über di« Verhandlungen der zur Zeit tagenden Synode, Trennungs- frag«, finanzi«lle Fragen, Verhalten gegenüber Ausgetretenen, Liturgie, VerfaffungSfragen, besonders die zu errichtenden Be- Sirkskirchenämter betr., Kundgebung zum,ReichSschulgesetz (Ab- »ehnung der geistlichen Schulaufsicht, Einigung über die GrunL- Utze des Religionsunterrichts nur in Ausschüssen und obersten ' Behörden), kirchliche Gerichte u. a. Weiterhin wurden Wünsche vnd Anträge str daS Gemeindeblatt besprochen, Generalverord- I nungen bekanntgegeben, Richtlinien über einheitliche Besoldung der Kirchenbeamten, von Pfarrer Gocht zusammengestellt, be gründet und verschiedene Bekanntmachungen hinzugelügt. Auch > diesmal mußten noch einige wichtige Punkte unerledigt bleiben s und zur nächsten Diözesanversammlung vertagt werden, nachdem , die Konferenz vier Stunden gedauert hatte. Nach herzlichen Wünschen des Vorsitzenden für das kommende Weihnachtsfest wurde die Konferenz mit Gebet geschlossen. Dippoldiswalde. Um Zweifeln zu begegnen, wird darauf hingewiesen, daß, wie am vergangenen Sonntag, auch an den zwei letzten Sonntagen vor Weihnachten (13. und 20. Dezember) die offenen Verkaufsstellen (Läden) wie auch die Marktbuden in der Zeit von 1 bis 6 Uhr nachmittags für den geschäftlichen Verkehr oftengehalten werden dürfen. An den Wochientogen endet die Verkaufszeit 9 Uhr abends. , Dippoldiswalde. Bei lebhaftem Winde aus südwestlicher Richtung und einem Thermometerstande um Gefrierpunkt ent wickelte sich heute vormittag lebhaftes Schneetreiben, das rasch wieder der Erde ein winterliches Kleid gab. — Das Moderne Theater bringt am Sonntag, 13. De zember, als besonder« Ueberraschung di« bekannte Schlageroperette „Das Madel vom Rhein'. Die Hauptrolle spielt der hier so beliebte Künstler: Heinz Trolle. Daß schon aus diesem Grunde die Aufführung «in Ereignis wird, braucht man wohl nicht zu betonen und ist ein Besuch sehr zu empfehlen. — Heimatschutzvorträge. Diesen Dienstag, Len 15. Dezember, abends 8 Uhr, findet im SchützenhauS Dippoldiswalde der Lichtbildervortrag: „Sächsisches Lachen' statt. Kurt Arnold Findeisen, Dresden, der Redner, wird zur Erläuterung seiner Ausführungen ungefähr 6V Lichtbilder nach alten Stichen, Bilder bogen und Zeichnungen vorfahren. Humoristische VolkStyven auS alter und neuer Zeit (Originale, Hofnarren aus Stadt und Land) werden auftauchen, Humor der Straßen und Volksfeste wird auf klingen, dazu allerlei Spaß und Spott unserer obersächsischen Li teratur. Zuletzt werden sich die Lustigsten der aus unserer Heimat stammenden Zeichner und Karrikaturisten in den bezeichnendsten ihrer Werk« vorstellen. Wer einmal .sächsisch' lachen will, dem ist der Besuch bestens zu empfehlen. Karten an der Abendkasse. — Die Gültigkeit der Sonntagsfahrkarten str den Weih nachtsverkehr erstreckt sich von Mittwoch, dem 23. Dezember, mittags bis einschl. zum 3. Weihnachtsfeiertag 12 Uhr nachts. — Eine unbekannte (BeischlafS-)Diebin im Alter von etwa 30 Jahren hat vor einigen Tagen in einer Arbeiter-Einzeldaracke des Staatlichen Masserkraftwerkbaues bei Tharandt vorüber gehend sich aufgehalten und bei dieser Gelegenheit außer 750 Reichsmark Bargeld auch den Wohnungsmeldeschein und andere Ausweispapiere auf Andreas Bühler lautend gestohlen. Nach der unbekannten Diebin, die ein graues Kostüm getragen und ungefähr 160 Zentimeter groß gewesen sein soll, wird lebhaft gefahndet. — Der VerkehrSauSschuß des Dresdner V«rkehrSvereinS hielt Anfang dieser Woche eine Sitzung ad und beschäftigte sich dabei auch sehr eingehend mit dem wintersportlichen Besuch des nahen Osterzgebirges und den dahin führenden Eisenbahnlinien Hainsberg-KipSdorr und Heidenau-Altenberg. Es heißt in dem Berichte: Dieses (das Osterzgebirge) habe freilich den großen Nachteil, daß seine Hauptzugangslinien — die nach Altenberg und Kipsdorf — Schmalspurbahnen und für den sonntäglichen Massenverkehr der Halbmillionenstadt Dresden vollkommen unzu reichend seien. Wenn auch die Reichsbahn str diesen Winter den Fahrplan str Li« Sporttag« reichlicher ausgefialtet habe, so seien die Einrichtungen noch lange nicht genügend, insbesondere für die Bewältigung des nach Weihnachten zweifellos noch sehr steigenden Verkehr«. Die Fahrgäste hätten das Recht, str ihr gutes Geld angemessen befördert zu werden. (Das gilt auch str die Bewohner der an der Bahn gelegenen Ortschaften, die die Züge noch öfter benutzen, als die Großstädter. D. R.) Es müß ten unbedingt soviel Züge und in kurzen Abständen abgelaffen werden, -ah alle Reisenden Sitzplätze erlangen könnten, und zwar ohne besonderen Kampf vor der Abfahrt. Eine Quelle leb- »aftester und berechtigter Klagen seien die Szenen, die sich bei >em Umsteigen in Heidenau und Hainsberg bereits auf der Hin- ahrt, besonders aber auf der Rückfahrt abspielten und die auch 'ehr leicht einmal zu schwerem Unglück führen könnten. ES müsse insbesondere gefordert werden, daß bei Ankunft der Klein bahnzüge in Heidenau und Hainsberg «in besonderer, leerer Voll bahnzug bereits am Bahnsteig stehe und nicht «rst von den Hun derten von Fahrgästen im Gedränge auf dem zugigen Bahnhof erwartet werden müsse. (Auch die, di« geschäftlich werktags die Bahn nach Dresden benutzen, haben diesen Munsch. D. R.) DaS Umskeigen in Heidenau und Hainsberg sei tatsächlich für viele der Grund, daß sie von einem Ausfluge nach dem Osterzgebirge zur Winiersportzeit überhaupt absehen. Man war sich darüber einig, daß eine wirklich durchgreifende Beseitigung der str Dresden (aber auch umgekehrt. D. R.) sehr nachteiligen gegenwärtigen Verkehrsverhältnlff« des Osterzgebirges nur durch einen kost spieligen Umbau der Schmalspurlinien Heidenau»—Altenberg und HainSberg—KipSdorf in Vollspurlinien oder durch den Bau der vor dem Kriege geplant gewesenen neuen Linie Dresden—Kreischa —Landesgrenze bei Moldau, gegebenenfalls mit Flügelbahnen, zu erreichen sei. Man regte hierbei an, produktive Erwerbslosen- strsorae für solche Pläne nutzbar zu machen und beschloß, auf alle Fälle dies« str Dresden äußerst wichtige Verbesserung seiner i Bahnverbindungen nach dem Osterzgebirge weiter zu verfolgen. Wendtsch«arSdorf. Auf dem von Wenditchearsdorf nach der Staatsstrasse gegen Possendorf führenden Fußwege ist gestern nachmittag 3 Uhr eine hiesige Einwohnerin von einem Unbe kannten überfallen und zu vergewaltigen versucht worden. Der Täter, der dann flüchtete, macht« den Eindruck eines Arbeits losen bez. HandwerkSburfchen. Er wird beschrieben: Mter etwa 25 Jahre, mittelgroß, unrasiertes, bleiches Gesicht, ohne Kragen, vermutlich auch ohne Hut, trug nichts bei sich und hatte dunkles Jackett und Hose und vermutlich rot gestreiftes Hemd. Sach dienliche Meldungen an Gendarmerieposten Doppoldiswalde »der Postendorf erbeten. Geising. Der etwa 15 jährig« Sohn des Lokomotivführers Hofmann verunglückte am Freitag nachmittag in Bärenstein. Beim Besteigen des Zuges stieß er sich das linke Bein vom Tritt brett des Eisenbahnwagens, wobei er sich eine tiefe Wunde zu- zog, welche mit mehreren Stichen genäht werden mußte. Von einem Mitglied der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz wurde er in die elterliche Wohnung gebracht. Bannewitz. Infolge der außerordentlichen Glätte, die durch den Witterungsumschlag einsehte, kam am Donnerstag der um 8 Uhr abends nach Bannewitz bestimmte staatliche Kraftwagen der Linie Dresden—Postendorf oberhalb des Dresdner Vorortes Kath inS Rutschen und fuhr mit seinem Vorderteil in den Straßen graben, die Straße zum Teil sperrend. Der zur Hilfe gerufenen Dresdner Feuerwehr wurde das gleiche Schicksal zu teil. Etwas oberhalb der Unglücksstätte kam auch «ihr Rettungswagen ins Gleiten und saß ebenfalls im Straßengraben fest. Erst nach vielen Mühen konnten die beiden Wagen wieder frei gemacht werden. Dresden, 11. Dezember. Landessynode. Noch einmal tau chen in zweiter Lesung der Vorlage über die BezirkSkirchen- ämler die verschiedenen LSsungsmöglichkeiten in Form von An trägen auf. Synodale Jeremias hat den Antrag Fürst Schönburg dahin ergänzt, daß bis auf weiteres drei hauptamtliche Kirchen- amtSrät« neben zahlreichen nebenamtlichen angestellt werden sol len. Synodale Hedrich begründet einen Antrag, der ebenso ein kombiniertes Verfahren vorsieht, ohne das LondeSkonsistori um auf die Zahl von drei festzulegen. Synodale Stange bringt die grundsätzUchen Bedenken gegen die Zentralisierung in wenigen hauptamtlichen verwalteten Kirchenamtsbezirken zum Ausdruck durch Wiederaufnahme des Minderheitsantrages in allen Kir chenbezirken nebenamtliche Kirchenamtsräte vorzusehen und wird dabei unterstützt durch Synodalen Graf Vitzthum. Synodale v. Nostitz-Wallwitz, Müller-Zwickau, Kauck, Kummer und Krum biegel nahmen den ursprünglichen Mehrheitsantrag auf Schaf fung von fünf Stellen wieder auf. Endlich hat Synodale Hering Len Antrag auf Abänderung der Vorlage in der Richtung ein gebracht, Laß am Dienststtz der Superintendentur auch Ler Sitz Les Bezirkskirchenamtes sich befindet. Nach einigen di« Wich tigkeit der Entscheidung kennzeichnenden Worten des Präsidenten des LandeSkonsisto-riumS D. Dr. Böhme schritt man Mr Ab stimmung. Es ergab sich zunächst bei dem Mehrheitsanttag LeS Verfassungsausschusses (v. Nostitz-Wallwitz) Stimmengleichheit. Die Ätzung wurde geschlossen, um sahungSgemäß eine weitere Abstimmung vorzubereiten. Nach kurzer Paus« begann die 34. öffentliche Sitzung. Bo! namentlicher Wiederholung der Ab stimmung erhielt der Antrag von Nostitz 40 Stimmen von 77. Hierauf wurde die Gesamtvorlag« mit 47 gegen 29 Stimmen an genommen. 2n 2. Lesung wurde LaS Gesetz über di« R«chtsver-' hältniff« der landeskirchlichen Beamten in der Fassung -es Aus schusteS einstimmig angenommen. Als letzter Verhandln ngS- gegenstand kam «in Antrag -eS inneren Ausschusses, vertreten durch Synodalen Reimer über die Konfirmationsfrage Mr Ver handlung. Es sind 7 verschiedenen Stellen, darunter die Peters gemeinde zu Leipzig und der sächsischen kirchlichen Konferenz G« suche um Erleichterungen des Konfirmattonsgos«tzes eingegangen, vor allen Dingen LeS 8 8, der di« Konfirmationsfrogen betrifft. Der Berichterstatter glaubte dem ernsten Willen zu seelsorgee- lichom Verständnis, der Lurch das Konfirmattonsgesetz entstan denen Schwierigkeiten am besten Ausdruck geben M können, durch den Vorschlag folgender Erklärung: 1. Die Synode hat Verständnis für die Gewissensnot, di« aus den eingegangenen Ge suchen spricht. 2. Ei« muh jetoch an dem Konstrmationsgesehe «schalten, umsomehr, als es «rst vor einem Sahre beschlossen wor ben ist. 3. Sie mutz aber auch erwarten, daß man zunächst dieses Gesetz, LaS ber Anschauung weiter Kreise unseres Kirchenvolkes durchaus entspricht und Lessen Abänderung in diesem wiederum große Beunruhigung schas en würde, sich auswirken läßt. 4. Sie richtet an das Landeskonsistorium und insbesondere au Len Herrn LandeSkischof die Bitte, auch weiterhin auf dem Wege versönllcher Aussprache mit aller seelsorgerlicher Liebe denen zu begegnen, di« mit ihrer Gewissensnot zu ihm kommen. 5. Sie bittet LaS Landeskonsistorium, auch Ausnahmen von 8 8 des Ge setzes im einzelnen nicht grundsätzlich zu versagen, soweit dadurch der in diesen Paragraphen festgelegte Charakter Ler Konfirmation als einer Bekenntnis- und Äelöb-niShandlung nicht berührt wird. Nachdem Präsident Böhme zu einem Anttage v. Hopfgarten Stellung.genommen hatte, der Lie Gewährung von Dispensationen mehr als der vorliegende Punkt 5 mit dem Gesetz selbst vorge- sehenenen Möglichkeiten in Verbindung brachte, nahm LandeS- bischof D. IhmelS Gelegenheit zu einer grundsätzlichen Aeuherung. Die Entscheidung, vor die daS Landeskonsistorium gestellt wurde, bedeuteten häufig für dieses ein« ernste Belastung, da jede ge fällte Entscheidung weitere nach sich ziehen könne. Er bat daher. Laß auch die Mitglieder der Synode dahin wirken, daß das Landeskonsistorium nicht vor die Notwendigkeit solcher Entschei dungen gestellt werde. Jeder, der durch die Konfirmationsordnung in Gewissensnot komme, müsse sich erst prüfen, ob er dieser Not nicht auf ein«m anderen Wege durch Einfügung in die kirchliche Ordnung und Orientierung in der Heiligen Schrift beikommen könne. Es sei aus pädagogischen und Psychologischen Gründen durchaus geboten, Kinder auch vor die Notwendigkeit bestimmter Willensäußerungen zu stellen. ES sei durchaus in der Hand Les Pfarrers, bei offensichtlichem Tatbestand« Unwürdige zurückzu- weisen. Sn längeren Ausführungen setzte sich Synodale Hick mann—Leipzig unter den gegebenen Verhältnissen für den An trag des Lwsschusses, insbesondere für Beibehaltung des Punktes 5 ein. Auch er stellte fest, Latz in Len heiligen Handlungen Ler einzelne Pfarrer nicht willkürlich handeln dürfe, sondern im Auf trage der Kirche. Die Kirche der Reformation dürfe sich aber nicht dazu verstehen, di« Gewissen zu brechen. Neben anderen Rednern bat auch Synodale Müller—Zwickau in diesen zarten Dingen die Stimm« einer großen Mehrheit nicht zu überhören. Der AuSschußanttag wurde einschließlich des Punktes 5 ange nommen und darauf die Synode durch Präsident Dr. Böhme vertagt. — In der Ludwigstratze in Dresden setzt« am 10. De zember nachmittags ein Arbeiter sein« Wohnungseinrichtung tn Brand und entfernte sich, nachdem er sämtliche Türen verschlossen hatte. Er wurde später in einem Versteck aufgefirnden. Der Beweggrund zur Tat war bisher mit Sicherheit nicht festzustellen.