Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192511212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19251121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19251121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-11
- Tag 1925-11-21
-
Monat
1925-11
-
Jahr
1925
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
eitzeritz-Zetlung Tageszeitung m- Mzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u.L Bezugspreis: Für einenMonat 2 Goldmark mit Aulragen, einzelne Nummern 15 Goldpfennige. Gemelnde-Verbands-Girokonlo Nummer S. FernsprechenAmt Dippoldiswalde Nummer 3. Postscheckkonto Dresden 12 548. Netteste Zettung -es Bezirks Kieses Bia» enthüll -ie amtlichen Bekanulmachunge» -er Amishaupimannfchast, -es Amtsgerichts Ml- -es Sia-trats zu Dippol-iswal-e Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite - Petikzeile 20 Goldpfennige, Eingesandt und ? Reklamen 50 Goldpsennige. Deranlworaicher Redakteur: SeNr Dehne. — Druck und Verlag: Larl Dehne in Divvoldiswalde. 91. Jahrgang Sonnadend, am 21. November 1925 Nr. 27» In dem Konkursverfahren über das Vermögen deS Drogisten Willi Stoll in Kreischa, all. Inh. der Firma Willi Stoll in Kreischa wird zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis -er bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren VermögenSstücke der Schlußtermin auf den 17. Dezember 1925, »ormittags '/«12 Uhr vor dem Amtsgerichte hier bestimmt. K 8 25 Amtsgericht Dippoldiswalde, am 19. November 1925. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Im März 1923 wurde, nachdem mancher- tei Schwierigkeiten behoben waren, die dje damalige Inflations zeit auftürmte, die Jugendherberge in -er Deutschen Müllerschule eröffnet. 2m allgemeinen merkt man wenig von ihr. Die Gäste, die aus dem Gebirge kommen, oder das Tal heraufgewandert sind, oder durch die Heide marschierten, berühren nicht die innere Stadl. Man möchte versucht sein, zu glauben, daß die Herberge wenig benutzt wird. Doch weit gefehlt. In der Zeit vom 23. März 1923 bis 1. Oktober 1W5 sind im ganzen 2070 Personen in ihr eingekehrk und haben Rast gehalten nach langer Wande rung und sich gestärkt zu neuem Marsche. Von jener Zahl waren 1009, also fast die Hälfte, Kinder aus Volksschulen <607 Knaben, 402 Mädchen), 402 Hochschulbesucher, davon 13 weiblichen Ge schlechts und 659 sonstige Schulentlassene (572 männliche, 132 weiblichen Geschlechts). Aus vorstehenden Zahlen sieht man, wie nötig eine Jugendherberge für unsere Stadt war und welch großen Segen sie schon gestiftet hat. Dank auch ihrem rührigen Ver walter Kreßner, dem Hausmeister der Deutschen Müllerschule, der kleine Wünsche der Einkehrenden soweit ihm möglich gern er füllt. — Das Moderne Theater bringt am Totensonntag in i>er Reichskrone das bekannte Volksstück: .Die Lieder der Mu sikanten zur Ausführung'. Das überall mit großem Erfolg auf geführte Volksstück wird auch in Dippoldiswalde ein Erfolg des Modernen Theaters werden und ist eln Besuch sehr zu empfehlen. — Nachmittags 4 Ahr gelangt das Märchenspiel Schneeweischen und Rosenrot zur Aufführung. — Im Schützenhause sind die Am- und Neubauten nunmehr soweit vorgeschritten, daß an eine Weihe des Saales, der In zwischen ausgemalt worden ist, gedacht werden kann. Der rüh rige Wirt Alfred Börner hat für die Weihe die Kapelle der Fahrabteilung 4 in Dresden unter Leitung des rühmlich be kannten Obermusikmeisters Göhler zu einem Konzert mit nach folgendem Ball verpflichtet. Wir weisen auch hier darauf hin, weiteres sagt das Inserat in dieser Nummer. — Die Stadtkirche ist morgen wieder geheizt. Es soll auch weiterhin versucht werden, die Kirche an allen Honn- und Feier tagen des Winterhalbjahres wie früher zu Heizen. Dippoldiswalde, 21. November. Heute jährt sich zum 25. Male der Todestag des Oberlehrers Kantor Hellriegel. — Der heutigen Gesamtauflage liegt eine Sonderbeilage der Fa. Meinel L Herold in Klingenthal i. Sa. bei über Orchester-, Instrumente, Zupfgeigen, Zithern, Zieh- und Mundharmonikas, Sprechapparate usw. Sie soll bei Bedarf und zur Auswahl von Weihnachtsgeschenken ein Wegweiser sein. — Etwas ganz besonderes wird feiten des Gewerbe- v'ereins seinen Mitgliedern und allen sonstigen Interessenten am Mittwoch geboten werden, ein Vortrag des Forschungs reisenden Stötzner mit dem Titel .2m Lande der Schebalusse, Völkerkundliches aus dem fernsten Ost .Tibet'. Die letzte wissenschaftliche deutsche Expedition in jenes ferne, fast noch un verschlossene Land ist 1914 von Stötzner unternommen worden. Die Erforschung Ost-Tibets war das Ziel, für das er nicht nur seine ganze Tatkraft, sondern auch in wahrem Idealismus ein Vermögen eingesetzt hat. Der Weltkrieg bereitete der Expedition «in vorzeitiges Ende. Nachdem zunächst der Hant-tse-kiang 2000 Kilometer aufwärts bis Tschung-King auf einer Dschunke durch fahren war, begann der Landmarsch nach Tschöng-lu-fu und wei ter ins osttibetanische Hochland. Hier gelang es durch Erkundung eines östlich von Dfchara gelegenen Hochalpenrückens ein der wenigen großen geographischen Dunkelheiten unserer Zeit zu lösen. Die vielen zoologischen Kostbarkeiten sind erst, vor kurzem, ver zögert durch den Krieg, in der Heimat eingetroffen. Die Lichl- viider, die Stötzner bietet, sind ganz hervorragend, seine Vor tragsweise in leichtem Erzählerton fesselnd, packend und leicht faß lich. Der Gewerbeverein, der keine Ankosten gescheut hat, diesen ausgezeichneten Redner zu verpflichten, hofft auf einen starken Besuch. —Arbeitgeber, die ihre versicherungspflichtigen Arbeitnehmer nicht innerhalb der gesetzliche^ Frist zur Krankenkasse anmelden, glauben oftmals ihre Säumigkeit mit dem Hinweise, daß der Arbeitnehmer nicht rechtzeitig seine Invaliden-Quitlungskarte oder sonstigen Papiere an den Aroeitgeber abgegeben hake, rechtfer tigen und sich dadurch vor Bestrafung schützen zu können. Dem gegenüber sei darauf hlngewiesen, daß der gedachte Einwand die Bestrafung des säumigen Arbeitgebers nicht ausfchließt, da die Anmeldung zur Krankenkasse innerhalb drei Tagen nach Beginn -er Beschäftigung zu bewirken ist ohne Rücksicht darauf, ob die Invalidenquittungskarte usw. zur Stelle Ist oder nicht. — Die Landessynode wird ihre Beratungen am 24. November wieder aufnehmen und voraussichtlich bis Mitte De zember ausdehnen. Sollten die wichtigen Vorlagen, wie die über die kirchlichen Gerichte, die BezirkSkrchenämter u. a., Insbesondere dl« Ausalelchsverhandlungen mit dem Staate, von deren Abschluß die Einführung der Kirchenverfassung abhängt. In dieser kurzen Frist nicht beräumt werden können, dürfte wohl im 1. Vierteljahr 1928 die Tagung fortgesetzt werden. I — Kommende Mieterhöhungen. Bekanntlich bleibt die ge- ! setzllche Miete In Sachsen für Dezember unverändert 85 Pro- ' Zent wie bisher. Von diesen 85 Prozent sind jedoch, das muh Immer wieder betont werden, 27 Prozent als Mietzinssteuer ab zuführen, somit nicht als Miete anzufprechen. Für Januar 1926 steht eine Erhöhung In sicherer Aussicht, well die Zinsenlast der Hauseigentümer steigt. Wahrscheinlich wird außerdem vom neuen Kamenz. Am Dienstag abend hatte in Nebelschütz ein Nad- fobrer die Gewalt über sein Rad verloren und streifte einen 75- jährigen Mann, der auf dem Wege zur Messe war. Der Greis erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Aussig. Dieser Tage erlitt ein mit Zyankali beladener Fracht kahn auf der Moldau bei Hussineh eine.Havarie, eine Kiste Zyan kali wurde dabei zerschlagen und 150 Gramm dieses furchtbaren Giftes fielen in den Fluß. Sofort zeigten sich auf der Ober fläche des Wassers eine Menge toter Fische. Der Kahn wurde in Mellnik angehalten und wird die Weilerfahrt nach Deutsch land erst nach vorgenommener Reparatur fortsehen. Die Be völkerung der am Moldaufluß liegenden Gemeinden wurden von dem Vorfall verständigt und vor dem Gebrauche des vergifteten Moldauwassers gewarnt. Dresden. Megen schwerer Unterschlagung im Amte und Ur» Kundenfälschung mußte stch Ler 1885 zu Kamenz geborene, seif Januar bereits vom Dienst suspendierte Telegraphenbetriebs- ossistent Emil Alfred Baase verantworten. Der Angeklagte stehl seit 1904 bei der ReichSpost in Diensten. Als Führer eines Tele- gruphenbaukupps Zittau und der Lausitz hatte er gegen 500l Mark veruntreut und um dies zu verschleiern, unrichtige Ein tragungen bewirkt. Das Schöffengericht verurteilte den AM«- klagken zu der gesetzlich zulässig niedrigsten Strafe von sechs Mo naten GesänAniS. — Die Sängerhalle auf dem Gelände der Vogelwiese ist nun mehr wieder völlig verschwunden. Nur noch eine Bauplanke unds Baubuden kennzeichnen ihren früheren Standort. — Das Justizministerium hat als erste Dame» die die Richter laufbahn in Sachsen antritt, Frl. Dr. Lhichorius, als GerichtS- assessor und Hilfsrichter beim Amtsgericht Zittau angestellt. Döbeln. Seit einigen Tagen ist das gelhe Postaulo auch Hierl in den Verkehr gestellt. Diese dreirädrigen Kraftwagen (Phäno- mobile) dienen hier zur Paketzustellung. Später werden auch Lie Postfahrten zwischen Postamt und Bahnhof mit Kraftwagen ausgeführk. Damit verschwindet der gelbe Straßenbahn-Post wagen aus dem Straßenbilde, der 33 Jahre lang den Postoerkehr nach und vom Bahnhofe vermittelt hak. Ob stch dann die Döbel ner Straßenbahn-A.-G., welch« bisher aus die Einnahme auS der Posthalterei mit angewiesen war, noch halten kann, erscheint fast fraglich. Leipzig. In den Werkstätten des bekannten Betthauses GrafI L Co. im Grundstück Tauchaer Straße 9 brach in den gestrigen Vormittagsstunden ein Schadenfeuer aus, das sich schnell über den ganzen Raum ausbreitete und in den Matratzen und deml Füllmaterial reiche Nahrung fand. Die Feuerwehr halte meh rere Stunden zu tun, um den Brand auf seinen Herd zu be schränken. Infolge der starken Rauchentwicklung mußten die Be wohner das Grundstück zeitweise räumen. Der Schaden ist seh« bedeutend. Leipzig. Nach zehnstündiger unter Ausschluß der Oeffent- lichkeit geführter Verhandlung wurde vom Schnellgericht der Pastor Holstein aus Leipzig-Mockau, der sich -es Vergehens nach 8 174 1 und 176 3 zu verantworten hatte, zu -er Min-eststrafe von 7 Monaten Gefängnis verurteilt. Leipzig. Hinrichtungen bildeten früher ein Volksschauspiel, das sich niemand gern entgehen ließ. So fand vor 85 Jahren, am 18. November 1840, in Leipzig auf einer Miese an -er Goh- liser Mühle eine Hinrichtung stakt, -le zu einem grausigen Er eignis wurde. Johann David Saupe aus Connewitz bei Leipzig hatte im Februar 1840 die Witwe Nitzsche In Gohlis ermordet und beraubt. Am 18. November sollt« er mit dem Schwerte hin- gerichtet werben. Aber der Scharfrichter führte den Hleb nicht richtig und er traf den Verurteilten zunächst tief In die Achsel, so daß er vor Schmerz laut aufschrie. Erst beim zweiten Hieb wurde der Kopf vom Körper getrennt. Der zuschauenden Menge bemächtigte sich ob des Ungeschicks des Scharfrichters große Em pörung, und wenn nicht die absperrende Kommunalgarde und die Soldaten eingegriffen hätten, hätte man sicherlich das Schafott gestürmt und den Scharfrichter zur Rechenschaft gezogen. Weißenberg. In die Dreschmaschine geriet das 2 jährige Söhnchen deS Gemeindevorstandes und Wirtschaftsbesitzers Schmidt im benachbarten Wuischke. Dem Kin- wurde das rechte Bein abgerissen. Das unglückliche Kind wurde nach Bautzen ins Krankenhaus gebracht. Werdau. Am Dienstag geriet bei Ausführung einer Arbeit in einer hiesigen Eisengießerei der 18 jährige Walter Güttler aus Leubnitz zwischen eine eiserne Säule und dem elektrischen Kran. Dabei erlitt der junge Mann eine Brustquetschung und einen chweren Schädelbruch. Im Krankenhaus zu Werdau, wohin man >en Bedauernswerten sofort gebracht hatte verstarb er bald da rauf. Hartha« b. Chemnitz. Am Montag kam ein junger Mann n ein an -er Annaberger Straße befindliches Schokoladenige- chäst und verlangte für 5 Pfg. Schokolade: als ihm die Ver- räuferin das Gewünschte gegeben hatte und der Mann dies auch mit 5 Pfg. bezahlt hakte, bat er sie, ihm noch einen 20- Markschein zu wechseln. Dieser Bitte kam die Verkäuferin auch nach und zählte ihm das Kleingeld auf den Ladentisch auf. Als ie bis 19 Mark aufgezählt hatte, verlangte er noch die eine Mark in kleiner Münze. Währenddessen raffte er plötzlich das aufgezählte Geld mit dem 20-Markschein zusammen und ergriff auf seinem, vor dem Geschäft stehenden Fahrrad die Flucht. Chemnitz, 20. November. Auf dem Heimweg von der Schule wurde in der Vorstadt Chemnitz-Hilbersdorf der auf der Franken berger Straße 213 wohnhafte 12 jährige Schulknabe Fritz Alberk im Streite von einem anderen Echulknabcn mit einem starken Holzstllck ins Gesicht geschlagen. Dabei traf ein Schlag das linke Auge so unglücklich, daß es sofort auslief. Mühltroff i. V. Bestrafung der bürgerlichen Gemelndever- ordneken wegen hartnäckigen Fernbleibens von den Sitzungen for derten Mitglieder der Linken in der letzten Bezirksausschußver- sammlnng, während der AmtShauptmann erst noch einen Versuch machen wollte, die Widerspenstigen zur Aufgabe ihrer Obstruk tion zu bewegen. Schließlich wurde beschlossen, 25 Mann als Ordnungsstrafe zu vcthängen, falls -le in Frage kommenden Ge- melndeverordneten weiterhin den Sitzungen sernbleiben sollten. i Iahr ab die Mietssteuer um etwa 5 Prozent erhöht werden, so daß man im Januar auf mindestens 92 Prozent kommen würde. ! Entweder im Februar oder im März soll dann eine abermalige > Erhöhung um etwa 5 Prozent eintreten und am 1. Avril dann ! die vorläufig letzte Erhöhung auf 100 Prozent der Friedensmiete ES ist onzunehmen, daß dann auf lange Zeit hinaus die Miele unverändert bleiben wird. — DaS Landesamt für Arbeitsvermittlung veröffentlicht über die Lage auf dem sächsischen Arbeitsmarkt für die Zeit vom 8. bis 14. November folgenden Bericht: Die Verschlechterung der Arbeitsmarktlage hielt auch in dieser Berichtswoche an. In fast allen Berufsgruppen und Industriezweigen kam eS mehr oder we niger zu Entlassungen, und wo dies nicht -er Fall war, ließ die Nachfrage nach Arbeitskräften merklich nach. Eine weitere Verschlechterung war hauptsächlich in der Ziegelei-Industrie, in allen Branchen der Metallindustrie, in der Lederindustrie, im Holz- und Schnitzstoffgewerbe und in den Berufsgruppen für un gelernte Kräfte, ferner für kaufmännische und Büroangestellle festzustellen. — Vor zwei Jahren halte die damals zwanzigjährige Gertrud Wolf den verwitweten, in der Mitte der dreißiger Jahre stehen den Kraftwagenführer Richter in Blasewitz geheiratet. Es war ein im August 1919 geborener Knabe vorhanden, deV bald die junge Stiefmutter von einer recht unfreundlichen Seite kennen lernen sollte. Der kleine Knabe, etwas blasenleidend, wurde in der Zeit von Oktober 1923 bis zum Frühjahr des folgenden Iah- reS nach der Anklage, die am Freitag vor dem Amtsgericht Dresden zur Verhandlung stand, von der jungek Stiefmutter in fortgesetzter Handlung mit der Hand oder einer Hundepeitsche körperlich in grausamer und boshafter Welse Mißhandelt und ge- Miält, wodurch der kleine Körper oft ganz mit blauen und grünen Flecken bedeckt wurde. Weiter wurde die Richler beschuldigt, den ihrer Obhut und Erziehung anvertrauten Jungen gebissen oder durch Herumbohren mit einer Haarnadel in Ohren und in -er Nase anderweit verletzt, mit Füßen getreten oder aus andere Art und Weise gepeinigt zu haben. In der Verhandlung gab Angeklagte im allgemeinen die Mißhandlungen zu. Die eigen« Mutter bezeichnete ihre Tochter — die Angeklagte — als jäh zornig und hysterisch, der ärztliche Sachverständige hielt geistige Minderwertigkeit für vorliegend. Nach dem Anträge -es Staats anwaltes wurde Angeklagte wegen grausamer und boshafter Mißhandlung ihres Stiefkindes unter Versagung mildernder Um stände Zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Schmiedeberg. Zu einmaligem Gastspiel kehren am Dienstag, 24. November, im Schenkschen Gasthofe die Original Dresdner Elite-Sänger ein. Die Mitglieder dieses Ensembles sind vor einiger Zeit aus der Herrengesellschaft .Iunghähnel' ausgetreten und haben sich selbständig gemacht. In Leipzig haben sie bei Ihrem dortigen Auftreten große Erfolgs erzielt, sind auch wieder dahin verpflichtet worden. Man darf daher einen genußreichen Abend wohl erwarten. Auf das Inserat in dieser Är. sei auch an dieser Stelle hingewiesen. Glashütte. Der leidige Geldmangel, der auch in unserer Stadt in allen Kaffen vorherrscht, hat auch veranlaßt, daß die umfang reichen Arbeiten auf dem städtischen Sportplätze im Briesnitzkale eingestellt werden mußten. Die Zahl der Erwerbslosen ist auch dadurch gestiegen. Dresden. Am Freitag trat der durch das Gesetz vom 13. Juli 1925 von 10 auf 14 Mitglieder erweiterte Kreisausschuß zu Dresden zu seiner ersten Sitzung zusammen. Kreishauptmann Buck begrüßte zunächst insbesondere die neugewählten Ausschuß mitglieder. Anter anderem wurde ein von -er AmtShauptmann- schaft Dippoldiswalde eingelegter Rekurs gegen Forderung von Straßenreinigungs- usw. Abgaben seitens des StadtrateS Dip poldiswalde als unzulässig verworfen, ebenso ein gegen einen Steuerbescheid des Stadtrates zu Dippoldiswalde über Straßen- reinigungS- usw. Abgaben wegen des vom Meißeritztalwerk A.-G. Dippoldiswalde eingelegten Rekurses, da er verspätet eingereicht worden sei. Dresden. Aus Eifersucht reichte am 19. November ein 23- jähriger Kaufmann seinem Kollegen Zyankali. Dieser spie aber das Gift sofort wieder aus, und nur diesem Amstande ist eS zu danken, daß für ihn der Vorgang wahrscheinlich ohne nachteilige Folgen bleiben wird. Der Täter wurde festgenommen. Das Gist halte er von einem Dritten, der sich durch Diebstahl in den Besitz desselben gesetzt hatte. Dresden. Zu dem Anträge, den im Landtage -er deutsch- nationale Abg. Börner über die Aufwertung gestellt hat, wird dem Telunion-Sachsendlenst von Ratsstelle geschrieben: Der An trag Börner verlangt für die Auswertung der Sparkassengut haben einen Mindestsatz, der nicht unter 20 Prozent liegt, und für die Gemeindeanleihen eine Mindestaufwertung von 25 Pro zent. Bek der Stadt Dresden handelt es sich Hel der Aufwertung der Gemeindeanleihen um 180 Millionen Goldmark; für die Auf wertung der Sparkaffenguthaben wird ein Betrag von etwa 200 bis 250 Millionen Goldmark in Betracht kommen. Da die Spar kasse einen Teil -er Aufwertung aus eigenen Mitteln bestreiten kann, so würde die der Stadtgemeinde zur Last fallende Auf wertung im ganzen auf etwa 280 bis 300 Millionen sich erstrecken. Bei 20 Prozent Aufwertung von 100 bis 120 Millionen der Spar kasse und 25 Prozent Aufwertung der 180 Millionen Stodtan- leihen würden 65 bis 70 Millionen Goldmark zu tilgen und zu verzinsen sein. Eine 3prozentige Verzinsung würde also 3 bis 3'/, Millionen Goldmark jährlich auSmachen. Das würde, da der Stadthaushalt 1925/26 nicht das Gleichgewicht hält, eine Ver mehrung entweder der Steuern oder eine Erhöhung der Gas-, j Strom- oder Waflerpreise erfordern, und zwar beispielsweise so, daß entweder «ine Verdoppelung der Gewerbesteuer oder eine Verdreifachung der Grundsteuer oder eine Erhöhung des Gas- ! Preises um etwa 6 Pfg. (von 17 auf 23 Pfg.) erfolgen müßte! j Dresden. Der seinerzeit von den drei Koalitionspartelen gebildet« NeunerauSschuß des Landtages ist nach dem nunmehr erfolgten Wiedereintritt der «inkssozialisten In -Ie Sozialdemo- ! kratische Landtagssraktion aufgelöst worden. Die von ihm er- ! ledigten Geschäfte, die vorher nach der Geschäftsordnung -er Aeltestenausschuß, dem Vertreter aller Fraktionen angehören, be sorgte, sind diesem wieder übertragen worden. !
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite