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UN» Anzeiger Nic DWeMswawe, Schmie»eberg ll.il. ^»4» Deranworalch« Redaklem: SÄlr Se-«*» - Druck und Verlag: «arl Sekn« in DlvvoUi-wal-e. 91. Jahrgang Dienstag, am 6. Oktober 1925 Nr 233 bis nächst« Woche ousgrhob«»! Wegesperr« korstamt Sckmiedebei>g. S Oertliches unv Sächsisches 1^ t Wagens > gewe. DezNlBpreÜ? Mir etnenWonAt R Doidvark »N gntrageq^ einzeln« Nummer» 1» Ooldpfennt««. Oemeinde-Verdandt-Dirokont» U»m««r I. Postscheck Koni» Dresdm» HK4I. Fernsprecher: Amt VWvoldismaiL« Nmmmor ». «nzei^npre»! M« « MUVmeler br«W« Petttzetl« « Volbpfennii^ «tn^san», sRestsOMOU IE DpshpsenntOllo Siele» Blatt errlhSll -le amllichen Bekaaalmachaagei» »er Amlshaupimannschast, -es «mlsgerlchl» »a- -es Sta-lrals zu Dip-ol-lswal-e Oschatz. Hier will man von einem Heimatsfest nichts wissen. An einer Versammlung der Schutzgemeinschaft für Han del und Gewerbe in Oschatz wurde u. a. auch die Frage des für nächstes Jahr geplanten Heimatfestes erörtert. Der Vorsitzende! erinnerte daran, daß Industrie und Arbeiterschaft von Anfang an abgelehnt hatten, sich am Heimatfeste zu beteiligen, daß nuns auch die Beamtenschaft sich ablehnend verhalle und ihr Vertreter! im Stadtverordneten-Kollegium, Schulleiter Mucke, also gegen! die Itebernahme einer Garantiesumme von 5000 Mark von den Stadt stimmen werde. Anter diesen Umständen wäre es wohl angebracht, wenn auch Handel und Gewerbe ihrerseits von Ley Veranstaltung absehen und das Fest auf bessere Zeiten verschieb den würden. Es wurde einstimmig beschlossen, abzuwarten, obs die Stadtverordneten die geforderte Garantiesumme bewilligens werden. Borna. Hier war große Unruhe entstanden, weil die Be hörden di« bisherigen Rechte des Staates auf das Kohlenunter- irdische, auf dem die ganze Stadt steht, im Grundbuch auf dies Sächsischen Werke einzutragen begannen. Demnächst wird ein« Notverordnung erscheinen, die den Besorgnissen der Grundstücks eigentümer in Borna Rechnung trägt. Chemnitz. Auf dem Hauptbahnhofe Chemnitz ereignete steht am Montag abend bei der Einfahrt des fahrplanmäßig S Uhr 2A Minuten einlaufenden Personenzuges der Dorortlinie Reiners dorf—Chemnitz ein schweres Eisenbahnunglück, dem nach den bis herigen Feststellungen drei Menschenleben zum Opfer fielen, wäh rend 12 weitere Personen schwerere bez. leichtere Verletzungen er litten. Der Zug fuhr bereits den Bahnsteig entlang und hatte schon abgebremst, als ungefähr der mittelste Wagen des Zuges plötzlich einen starken Ruck noch der rechten Seite erhielt, aus den Schienen sgrang und nach einigen weiteren heftigen Stößen umgeworfen wurde. Zn diesem Augenblick sah man, daß sich der Magen von dem Vorderteil d«S Zuges losgelöst hatte, während er mit den nachfolgenden Wagen verbunden geblieben war. Die ser Schluhteil des Zuges befand sich auf dem übernächsten Gleis von den Schienen aus, auf denen er hätte stehen müssen, so daß liegenden Gleise eine Fra» verunglückten Magen, ungefähr 70—80 Zentimeter vom Straßen- rande Hut und Handtasche der Frau Bergmann. Eine längere Behandlung dieser Tatsache entstand dadurch, daß Ser Zeug« früher 75—100 Zentimeter Entfernung angegeben hatte. Doch blieb er bei seiner heutigen Aussage. Vernommen wurden dann der Autoschlosser Richard Sach—Dippoldiswalde, der den Wagen abaeschleppt hatte, über den Zustand des Wagens, und der Tisch lermeister Lucas und der Kaufmann Neubert, beide aus Dresden über den Zustand Bergmanns. Beide gaben an, daß B. ange heitert gewesen sei, letzterer (Neubert) hielt auch die Behauptung aufrecht, daß ihm B. Brüderschaft angeboten habe. Günstig für Bergmann sagte der Landwirt Paul Böhme aus Ulberndorf aus, der ihn auf Lem Nachhausewege sah. Er fei wie sonst gewesen. Der Elektriker Bruno Martin in Seifersdorf hatte die Abfahrt beobachtet, Hörle das Umschalten, dann den Krach und Schreie, worauf er sich zur Unfallstelle begab und olles in der schon wieder holt geschilderten Weise sand. Er sagte weiter aus, daß der An geklagte nicht nach Alkohol gerochen habe, Bergmann angetrunken gewesen sei. Hiernach werden die Zeugen Hartmann, Sach, Lu cas, Neubert, Böhme, Märtin, Petrich vereidigt und entlassen, das Gericht begab sich nochmals an die Unfallstelle, wo nun mit erleuchtetem Auto die Anfahrt usw. rekonstruiert wurde. Gegen ft-10 Uhr wurde nach etwa 6 stündiger Dauer die Verhandlung abgebrochen und auf morgen vertagt. Biehmarkt in Dippoldiswalde Montag, den 12. ds. Mts. Stadtrat Dippoldiswalde Divvoldiswalde. Am 2. Weihnachtsfeiertage des vorigen Jahres ^ltte sich auf der Straße vom Gasthofe .Mr Talsperre nack dem Dorfe Obermalter nahe der Bormannsgrund-Brücke ein schweres Auto-Unglück zugetragen, bei dem-Frau Dora Beramann geb. Gönnert so schwer verletzt worden war, daß sie am andern Morgen verstarb. Lenker und Besitzer des Wagens war Baugeschäftsinhaber Arthur Nitzsche in Dtppoldiswalde. Ge- gen ihn stand am Montags nachmittag und heute vor dem großen Schöffengericht Freiberg Hauptv^handtung an, d.e im zur Talsperre' abgehalten wurde. Den Vorsitz führte AmlS- äe^chtSrat Caspar, zweiter Richter war Assessor T-uchA. zu gehörte noch Referendar Haferkorn. Als Vertreter Ler Staats anwaltschaft fungierte Staatsanwalt Herfurth. 3u>«i Schöffen. Di« Verteidigung des Angeklagten lag in den Händen des Rechtsanwalts Dr. von Meyer—Dresden. Die Anklage lauste auf fahrlässige Tötung nach 8 ,222 des Strafgesetzbuches. Der Angeklagte, der unbestraft, auch ohne Autostrafen ist und seit 1909 Auto fährt, gab an, am 2. Weihnachtsfeiertag gegen 4 Uhr nachm. nach Malter gefahren zu sein und dort nicht viel Alko hol genossen zu haben. Auf der Rückfahrt, bei Ler neben ihm im Wagen seine Gattin, hinter ihm Frau Schmöker und knks von dieser Frl. Petrich sahen, ganz im Wagen Frau Till mit ihrem Kind, hielt er Straßenmitte, hupte auch vorschriftsmäßig. Auf kurze Entfernung bemerkte er plötzlich Frau Bergmann, Li« etwa 1'/, Met«r vom Straßenrande entfernt auf der Straße ging. Er versuchte, den Wage» nach rechts zu reißen, doch schon war das Unglück geschehen. Der Wagen fuhr nach links, legt« sich langsam nach rechts auf Li« Seite und die Insassen fielen heraus. Ls folgte nach Lieser Darstellung ein« Erörterung über den Ab transport der schwer verletzten Frau Bergmann, üb^r Vorgänge beim Arzte, Abschleppen deS Unfallwagens, Feststellung, Laß. «in Nitzsches Auto wenige Tage vorher in Dresden zugestoßener Un- sallschaden behoben gewesen sei, auch erklärte der Angeklagte, völlig nüchtern gewesen zu fein. Auf di« Frage des einen Sach verständigen, Dipl.-Zng. Bormann, ob der Wagen beim plötzlichen Rechtssteuern, bei dem «in Bruch der Schubstange eingetreten sei und der Magen führerlos geworden sein soll, der Wagen nach links weggeschoben habe, erklärt Angeklagter, sich dessen nicht zu erinnern. Nach einer Besichtigung der Unfallstelle und ihrer Umgebung, wurden die drei Sachverständigen, Äend.-Haupt- wachtmeister Schulze—Dresden, Autowerkstättenbesitzer Mein hold-Freiberg und Dipl.-Zng. Bormann—Dresden vereidigt, wo rauf in die Zeugenvernehmung eingetreten wurde. Die Wagen insassin, Frau Schmotzer aus Doberschau ^bei Bautzen, Schwägerin Ler Frau Nitzsche, Frl. Petrich aus Postelwitz, seinerzeit bei N. Kind als Pflegerin in Stellung und Frau Nitzsche sagten über einstimmend auS, daß die Geschwindigkeit des Wagens keine hohe, der Fahrer nüchtern gewesen sei und daß sich dl« verunglückte Frau Bergmann etwa 1'/, Meter vom Geländer entfernt auf der Straß« befunden habe; man habe sich gewundert, daß sie di« Straße nicht freigab. N.S Schwager Schmotzer, Schlosser in Doberschau, der mit Dend.-Zauptwachtmeister Till zu Fuß ge gangen war, vor der Brück« vom Auto überholt und von dessen Insassen noch angerufen worden ist, wurde besonders über die Laa« d«S Autos verhört, nachdem «r ein« Darstellung des An falles gegeben, wie er ihn aus größerer Entfernung bemerkt hatte. Nach seinen Angaben lag das Auto auf -er rechten Seite mit dem Kühler am linken Straßenrande, mit dem Schlußzeichen nach Straßenmitte zu. Vorderachse und Vorderräder fehlten. Als nächster Zeuge wurde der kaufmännisch« Vertreter Georg Beramann, Ler Ehemann der Verunglückten aufgerufen und zur Aussage der reinen Wahrheit ermahnt. Nach seinen Angaben ist N. betrunken, er selbst nüchtern gewesen; gegenteilige Behaup tungen lehnt er ab, bestreitet auch, wie von der Gegenseite ge sagt wurde, beim Versuch, N.s Magen anzukurbeln, gestürzt zu sein, kann sich auch nicht mehr erinnern, mit «in«m wesentlich > "ür entfernt bekannten Herrn im Gastzimmer Brü- getrunken zu haben. Mit seiner Frau sei er dann weg- std^üen. Noch bevor er die Brücke erreichte, bemerkt« er daS dem Lichtschein will er gesehen haben, dah r/i"» Hupen habe er nicht gehört. Lr warnte v"/ ihm am Geländer gehende Frau, Fr^ trfaßt und von der Straße ,^e Achs« -es Wagens lag etwas oberhalb der ^""ülockten im Graben. ES folgte dann eine Darstellung des Nte 4 und verschiedener Vorgänge den Frau Bergmann an der ^rke Schramme rechts x - «-UV r^rrechten Seite gehabt. Die Geschwindig- keit des Wagens schätzte er auf 40-^50 Kilometer (was ober E überlegt würde). Dr. med. Joh. Back, h^r Ede kurz über fern« Hilfeleistung und dann noch über den Zustand Nitzsches und Bergmanns vernommen. Ersterer habe einen teilnehmenden, letzterer «inen unangenehmen Eindruck auf ihn gemacht, als ob er nicht sicher in seinen Bewegungen aewesen sei, vielleicht sei bei ersterem durch den Anfall eine ÄnüWnä «ingetreten, letzterer fassungslos gewesen, Immerhin hab« er bei N. keinen Alkoholgeruch wahrgenommen, während B. schwankend Sen Hut auf dem Kopfe am Operationstische gelehnt hab«. Nach-' dem «In kleiner Schwächeanfall bei Dr. Back vorübergegangen rmd es noch zu «tner kurzen Auseinandersetzung mit Bergmann gekommen war, wurde Dr. Back vereidigt und entlassen. Arber den Befund -n der Unfallstell« wurden der Klempn«rmeifi«r Hart- mann—Dresden und der Bäcker Rich. Gönnert in Dresden or- .ddrh die beide auf dem Wege zum Bahnhof mit zuerst an die ünfallst«Ne Kamen. Letzterer fand auch 7—8 Meter hinter dem > der umgeworfene Wagen auf dem dazwischen liegenden Gleise lag. Bereits vor Lem Umschlagen des Wagens sprang eine Fra» aus dem UnglückSwagen, um sich zu retten. Möguch ist aber auch, Laß sie an der Tür gestanden hat und Lurch Len starken Ruck seitwärts aus dem Wagen geworfen worden ist, wodurch sie auf das Gleis der rollenden Schlußwagen geraten sein muß, Senn sie wurde von diesen überfahren. — Ein ungefähr zwölf jähriges Mädchen ist wahrscheinlich hinter ihr her herausgefallen. Sie wurde, ebenso wie ein Mann, Ler sich auch bereits außerhalb des Unglückswagens befand und unter dem umfallenden Wagen begraben wurde, getötet. Unter dem Angskgeschrel Ler im umge stürzten Magen befindlichen Personen und -er übrigen Reisenden ! des Zuges kletterten beherzte Fahrgäste auS Fenstern und Türen auf di« nach oben liegende Stirnwand, von wo aus sie von hilfs bereiten Leuten heruntergeholt wurden. Mährend Lie beiden weiblichen Leichen verhältnismäßig rasch geborgen werden konn ten, war der Körper des Mannes auS feiner Lage unter dem Wagen nicht zu befielen, da er direkt unter dem Gestellrand des Wagens lag. Dos Unglück wird auf vorzeitige Entriegelung der Weiche Lurch einen Beamten des Stellwerkes zurückgeführt. Verunglückt sind 1. der Händler Oskar Schindler aus Chemnitz, 2. daS elfjährige Mädchen Lindner aus Moosdorf bei Burgstädt, sowie «ine S. Person, deren Name einer jungen Frau noch nicht ermittelt werden konnte. Anter den leichter Verfitzten befinden sich eine Frau Klara verw. Baumann und deren Sohn Günther aus Radeberg. — Beim Einfahren von Kartoffeln fiel am Sonnabend oben auf einem Mirtschostsweg im Stadteil Altchemnitz ein mit Kar toffeln beladener Wagen in den Straßengraben. Von zehn Kin dern, Lie auf dem Wagen sahen, konnten sich acht durch Ab springen retten, während ein 11 und ein 12 Jahre alter Knabe eingeklemmt wurden und mehrfache Verletzungen erlitten, welche ärztliche Hilfe erforderten. Chemnitz. In der Nacht zum Sonntag kletterte ein hier wohnhafter 24 Jahre alter Schlosser aus Uebermut auf LaS Brückengeländer an der Zschovauer Straße, Labei seinen Be gleitern zurufend, er werde auf den Bahnkörper springen. Da bei verlor er das Uebergewicht, stürzte in die Tiefe und blieb auf dem Bahnkörper liegen. Die hierauf benachrichtigte Feuer wehr brachte den Uebermütigen, der sich die Zunge Lurchgebissen und außerdem den linken Unterschenkel gebrochen hatte, mit einer Bahre nach dem Krankenhaus«. Glauchau. Sonntag früh gegen '/-ö Uhr fand ein Bahnbe- Liensteter etwa 500 Meter vom Bahnhof Glauchau entfernt die Leiche eines unbekannten jungen Mannes. Die sofort ange- - stellten Erörterungen mußten zu Ler Mutmaßung führen, Laß der Unbekannte dos Opfer eines Verbrechens geworden sei. Die so fort herbeigerufene Mordkommission machte folgende Feststel lungen: Der junge Mann lag mit gefesselten Händen und einem Knebel im ?ttiunLe zwischen Len Eisenbahnschienen der Linie Glauchau-Chemnitz, unweit vom Bahnhof Glauchau. Die Leiche die nach dem ärztlichen Befund schon etwa sechs Stunden am Tatort gelegen haben muß, war blutüberströmt. Der Kopf war i auf der linken Seite eingedrückt. Nach den bisherigen Erörte rungen liegt auch die Möglichkeit nahe, daß der junge Mann Selbstmord verübt hat und sich Lie Fesseln selbst anlegte, um «in Verbrechen vorzittäuschen. Anderseits lassen aber Moment« da rauf schließen, daß der Unbekannte einem Verbrechen anheimge- fallen ist. Annaberg. Kammerrat Felix Thallwitz, Ler Verleger und Inlmber des .Annaberger Wochenblattes', konnte am 1. Oktober auf eine 25 jährige Verlegertätigkeit zurückblicken. Thallwitz übernahm am 1. Oktober 1900 Verlag und Druckerei -er Zeitung vom früheren Besitzer Karl Schröder. Sahland a. Spree. Ein Automobil, in Lem sich ein« fröh liche Zechgesellschaft befand, fuhr in der Nacht zum Sonnabend auf der Staatsstraße zwischen Sohlonü und Oppach. Im Wiesen grund« wurden bei einer scharfen Kuro« mehrere Personen, die auf dem Rande des Autos gesessen baben sollen, aus dem Auto geschleudert. Dabei erlitt der Invalid Wilhelm Hohlfeld auS Pilzdörsel einen Schädelbruch, der seinen sofortigen Tod h«rbr>- führte. Der Arbeiter Paul Held kam mit einem Armbruch davon. « Dippoldiswalde. Am Montag hielt im Bahnhofshotel Lie Tischler-(Zwangs-)Innung ihr Michaelis-Quartal ab. Voran ging diesem am Vormittag Lie Abnahme und Prüfung Ler Gesellen stücke sowie Li« mündliche Prüfung einer größeren Zahl von Lehrlingen. Aufgestellt waren 19 Arbeiten, eine wurde verspätet ««geliefert undftür eine weiter« war DiSpenS auf spätere Zeit er teilt worden. Die Stücke bestanden in KüchenbüffetkS, Büffetts, Waschtischen, Kleiderschränken, Anrichten usw. Es waren durch gängig recht geschmackvolle, teilweise sehr sauber gearbeitete Ge genstände. Vor allem fand ein Kirschbaum furnierter Auszieh tisch wegen Ler Sauberkeit in Ler Herstellung volles Lob. Die Prüfungskommission ging aber recht scharf vor und fand an den Arbeiten manchen, auch manchen groben Fehler, Lie entsprechend gerügt wurden. — Am 5. 10. fand das Herbskquartal Ler Herren- und Damen-Friseur - Zwangs-Innung Dippolüiswal-e (Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde) statt. Die zahlreich an wesenden Kollegen nahmen Kenntnis vom Bericht -er Landes verbandstagung vom Kollegen Obermeister Hörl. Ausgenommen wurde Kollege Teichmann—Kipsdorf. Einem bedürftigen Kollegen wurden 25 Mark gewährt. Als Mindestpreise wurden festgesetzt: Rasieren 25—35 Pfg., Haarschneiden 70—90 Pfg., Bartschneiden 15 Pfg-, Vollbartschneiden 70 Pfg., Kinder 40—50 Pftz,, Pagen kopf 70 Pfg. Sonnabends und Sonntags auf Haarschneioen 30 Pfg. Aufschlag. Ein Tischaong, von Len Frauen gestiftet, wurde mit Dank angenommen. Nach Durchsprechen wichtiger Berufs- fiagen trennten sich Lie aus allen Orten der Amtshauptmannschaft eingefundenen Kollegen. — Der 31. Oktober (Reformationsfest), der dieses Jahr auf einen Sonnabend fällt, ist nach wie vor gesetzlicher Feiertag, ebenso der 9. November (Revolutionstag), der auf einen Montag fällt. — Das Ministerium des Innern hat dem Leiter der Staat lichen Frauenklinik, Geheimen Medizinalrat Prof. Dr. Kehrer, auf sein Ansuchen für Ende dieses Monats die Entlassung auS dem Staatsdienste bewilligt. Prof, Dr. Warnekros von Ler Ani- versitätssrauenklinik Bertin ist zu seinem Nachfolger ernannt worden. Prof. Dr. Kehrer geht als ordentlicher Professor für Frauenheilkunde an di« Universität Marburg o. d. Lahn. — Zum ReichSkriegertag nach Leipzig verkehrende SonLerzüae: am 17. Oktober, nachm. 1,05 ab Hauptoahnhof Dres den, am 18. Oktober, früh 4,43, ab Hauptbahnhof Dresden. Fahr preis einschl. Rückfahrt 5,20 M. Ab Leipzig verkehren Sonder- züg« zur Rückfahrt nach Dresden am 18. Oktober abens 10^8 und 10H0. Bet Einsendung des Betrags übernimmt Kamerad Oberposksekretär Werner, Vorsteher des Milikärvereins Dippol diswalde, die Vermittelung Ler Fahrkarten. Die Sonderzugs fahrkarten haben 14 Tage Gültigkeit. Kreischa. Am 4. Oktober verunglückte der Bahnschaffner Zimmermann von der Lockwihtalbahn dadurch, daß er vom Tritt brett des Anhängers abrutschte und sich einen komplizierten Knochenbruch zuzog. Er wurde mit dem Sanitätswagen ins Jo hanniter Krankenhaus zu Dresden gebracht. r- Seberg. Der Besitzer des Erbgerichts Oberreichenbach, Bafchel, wurde wegen Verdachts der Brandstiftung dem Amts- spricht zugeführt. In der Mittwochnacht war eine Scheune des Lrbgerichts medergebrannt. Königstein. Baggerarbeiten werden seit einiger Zeit hier zwischen dem links- und rechtSseittgen Fährsteg vorgenommen. Verwendung findet Verblei» sog Taucherschisf. Die Arbeiten ^«nLet s«in. Sehr nötig wäre di« balLige Beseitigung Les sich immer mehr vergrößernden rechts- seitigen Hegers, nach dessen Beseitigung das Königsteiner Elbbad dann auf dieser Seite unterhalb der Fährbrücke angebracht wer den soll. Jetzt fehlt aber noch Las Gel- zu diesen Jahre in An- i spruch nehmenden Arbeiten. Sebnitz. Ein Unfall, der leicht hätte gefährlicher werden können, ereignete sich hier Sonntag abend in der lO. Stunde. Einer AuSflugSgeseilschaft aus Schandau brachen beim Passieren des Anschlußgleises der Papierfabrik die beiden rechten Wagen räder. Der Wagen kippte um, und die ganze Gesellschaft, be stehend aus 10 Personen, darunter zwei Kinder, wurden aus die Straße geschleudert. Während es dem Kutscher gelang, noch ! rechtzeitig abzuspringen, und di« Gesellschaft wie durch ein Wun- b-is auf einige Benlen unbeschädigt blieben, wurden d«r stark blutenden Frau F. di« Oberlippe gespalten, sowie Lie Nasen wurzel zerschnitten. Nach Anlegen eines Notverbandes in einem nahen Hause wurden die Verunglückten durch das herbeigerufine ' Auto des .AmtShofes' nach Schandau befördert. Großenhain. Am Freitag wurde auf dem hiesigen Fried- , Hof« die Leiche eines am 5. Juli plötzlich verstorbenen Bank- i beamten zum Zwecke einer nachträglichen gerichtlichen Sektton j l wieder ausgegraben. > i v