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- Erscheinungsdatum
- 1925-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192507188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19250718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19250718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-07
- Tag 1925-07-18
-
Monat
1925-07
-
Jahr
1925
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Weisteritz-Jeilung Tageszeitung M» Anzeiger M Dippoldiswalde, Schmiedeberg u.U «eUefte Zeitung -es Bezirks ! SezagSprei«: ff»r einenMonal2 Goldmark mit ! I DeranlwoMcher Redaktem: SeNr Sehne. — Druck und Verlag: Lari Behne in Divvol-iswalSe 91 Jahrgang Sonnabend den 18. Juli >925 'Nr. 185 sah und n MO» lvanza irelche». Ta. ^»tragen, einzelne Nummern 15 Voldpfenni»« Gemeiiide-Verbandt-Girokvnte Nummer 1 Postscheckhont» Vretden 12 548. Fernsprecher: Amt Vivvoldttmald« Nummer t >ef« o arch >n Sul Kleb . DI Taufe «nj- 7. Ws lentri« den u gen, v in P. verfüü e Sam ehr od die nl r Mil n. W isbeer n zeic igte I dliiiimei in W. »hanm> cno ros rer Fai! pflanzen m. Al ad wäh- ' Nx leerirci» an klar. B. in S chkeiten en. Die ^nigsten , welch irbc an 1-kohle. ks wird Ansa» ldommi, machen, rn, was besorgt >on der nm sich . Nach rd dann n Fasse ander« h gute, «en- bi» Kohlen- >ll aus Weine «lt und besten ». Kchs. an a» in T. l gegen igsaure, issprltze rwend itlwürs , dt» iren beson lufhalt es Gro >«r da schuß Her tsgest Falle handel m Ri s Na en dur Unzei^nnreUi vt« « «Mmeter »rett, ß petitzell« 29 Goldpfennig«, Eingesandt me» p Reklamen lU Goldpfennig«. Hieses Blatt enthält -ie amtlichen »ekanntmachUW« -er Amtshauptmannschaft, -es Amtsgerichts uu- »es Sta-trats zu Dippol-iswal-e ^Oertiiches ünd SächfischeS. Dippoldiswalde. Mr leben jetzt wahrlich in einer festereichen Zeit, wir in Dippoldiswalde ganz besonders. Aber mag das Fest heißen, wie es will; mag es sein, was eS will; keines hat den Charakter als Volksfest in so ausgeprägter Form, wie das Vogelschießen. Mit ihm haben die Schützen etwas aus der Vergangenheit in die Neuzeit herübergenommen, was auch Heuke noch nicht veraltet ist. Man mag darüber denken wie man will. Daß eS so ist, beweist jedes Jahr wieder die Beteiligung aller Bevölk^rungSkreis«. Und wahrlich, eS hat noch niemand Schaden dadurch. genommen; hier wenigstens nicht. Anderwärts mögen die Verhältnisse hier und da vielleicht anders liegen. Das kann sein. Acher was schadet daS uns? Ganz gewiß nichts! Nun, also, der Dippoldiswalder wird bis auf weiteres die Vogelwiese mitmachen, und er hat gestern abend bereits angefangen — die Schützen zum Teil ja noch ein paar Tage früher. Man kann bis zur Bierprobe am Sonnabend nicht warten und schickt ihr eine Vorprobe am Freitag voraus, wo es ja auch bereits Tschingbum gibt. Offiziell gehts los mit dem Böllerschuß heute abend; mit ihm wird die Leitung Mite Laune' eingeschaltet. Das Aus- jchalten wird sich vor Mittwoch' früh nicht gut machen lassen. Sollen wir die Feststadt beschreiben? Nein! Die sehe jeder sich selbst an. Nur auf «ins sei hingewiesen: Auch ein Zirkus hak sich angesagt und wird bereits am Sonnabend eine Vorstellung geben. Aber auch sonst wirds wieder an nichts fehlen. Lieber Leser, du brauchst nur frohe Stimmung und ein wenig, noch besser viel Geld mitzubringen. Aber auch mancher, dem eS daran fehlt, findet sein Vergnügen, denn es gibt auch mildtätige Hände. Der Festzug am Sonntag wir- auch dir drei in letzter Zeit hier neu- geweihlen Fahnen zeigen, der am Montag aber, wieder Kosküm- gruppen: Märchenbilder. Die Kinder sind die Darsteller. Wer aber hätte für sie nichts übrig? Ach, bald hätten wirS vergessen: Die Schützenfest-Zeitung fehlt ebenfalls nicht, und zwar mit ganz neuer Redaktion und dementsprechenden «Kieksern" — o! Hins — Doch daraus dürfen wir selbstverständlich gar nichts verraten. Man muß eben überall selbst mitmachen. Tue das! Viel Vergnügen! — Gestern wurden von der Kriminalpolizei Trubig, Gebrüder irHolzschuh und Max Fischer in Hast genommen und wegen Ver- -i'dunkelungsgefahr in einer Strafsache sofort nach Freiberg über sä führt. — In dem Inserat «Zur Aufklärung' des Herrn Noturheil kundigen Ell ist uns leider ein sinnentstellender Satzfehler unter laufen, den wir hiermit berichtigen. Der letzte Absatz muß fol genden Wortlaut haben: «Und nun zum Schluß: Hat ein Stadtrat -aS Recht, etwas, waS er in nichtöffentlicher Sitzung erfährt über -ie Verhältnisse eines Bürgers in öffentlicher Sitzung be kannt zu geben?' — (Also nicht in nichtöffentlicher Sitzung. Auf merksame Leser werden den Fehler wohl schon selbst gefühlt haben.) — Schon 30 Minuten kürzer! Es ist im Laufe des IahreS häßlich eingerichtet, daß kaum, nachdem der Sommer offi ziell begonnen und die Aussicht auf schöneres Wetter gebracht hak, die Tage schon wieder kürzer werden. Erst nur wenig und ganz unmerklich, nur um Minuten kürzer; aber diese summieren sich bald zu viertel, halben und ganzen Stunden, und nicht lange währt es, da konstatieren wir nicht ohne einen kleinen Seufzer: «Die Tage werden kürzer!' Heute schon ist ein« Abnahme von 3V Mi nuten zu konstatieren; denn die TageSlänge beträgt nur noch 16 Stunden gegen 16'/, zu Sommers Anfang. Mit dem wachsenden Juli freilich geht die Abnahme des Tages noch schneller und be trägt am End« des Monats schon etwas über eine Stunde. Der August streicht dazu noch mehr als einundeinhalb Stunden von der TageÄLnge ab. Obercarsdorf. Als gestern ein von Dippoldiswalde in sehr raschem Tempo kommender Motorradfahrer die Krümmung an -er Drücke nehmen wollte, gelang ihm -as nicht richtig; er ge riet auf die linken Gelt« (bei Keller) und fuhr ine eine Kinder- schar. Das 1V jährige Mädchen und der 6 jährige Knabe des hier Nationlerten, in Ulberndorf wohnenden Bahnwärters Jäkel wur den hierbei überfahren. Auf telephonischen Anruf war Sanitäts- rat Dr. Voigt aus Dippoldiswalde zur Nelle. DaS Mädchen hat eine Schnittwunde an der Stirn und Hautbschürfungen erlitten, während det Knabe «in« Wunde am rechten Auge und ebenfalls Hautwunden davontrug. Schmiedeberg. Von den vereinigten Verbänden Sächsischer Metallindustrieller wurde heute der angedrohte AuSsperrungsbe- schluß vom 14. 7. wieder aufgehoben, da der Schlichter für den Freistaat Sachsen den Schiedsspruch vom 3. 7. mit Entscheidung vom 16. 7. tüt verbindlich erklärt hat. Somit ist auch «ine Aus- sperrungsgesahr für die hiesigen Äsenarbeiter beseitigt. KipSdorf. Im Laufe der nächsten Wochen wird in den Kur orten Kipsdorf, Schell«rhau, Oberbärendurg die bereits bekannt- gegebene Haussammlung für das Dresdner evang.-luth. Mako- niffenhaus statifinden. Di« Sammlerin Frau v. Liimen wird einen Ausweis des MakonissenhauseS mit sich führen. Welchen Segen dieses Li«b«Swerk des Makoniss«nw«senS schon gestiftet hat, wirb vielleicht mancher von denen, dle jetzt tn den herrlichen Berg- wäldern Erholung suchen, an sich selbst erfahren haben, wenn er Letzte Nachrichten. Neue französische Schlappe in Marokko. Berlin, 18. 7. Wie der Berliner Lokalanzeiger aus Paris berichtet, sind nach Meldungen aus Rabat mehrere vorgeschobene französische Posten aufgegeben worden. Der Feind verstärkt seine Truppen zwischen Fez und Oberleben, das ist das Heiligtum von Mulay Brayeka, das von etwa 300 Rifleuten besetzt wurde. Di« Lage zwischen den Stämmen des Tful und des Brames wird als besonders ernst geschildert. Der größte Teil dieser VolkSstämm« ist abgefallen und nur noch einige wenige Elemente sind Frank reich treu geblieben. Die französischen Feldlager bei Bab Mo- roudy wurden lebhaft angegriffen. Nur mit Unterstützung von Flugzeugen gelang eS schließlich, den Angriff abzuschlogen. Die Räumung des Sanktionsgebiekes. Berlin, 18. 7. Die Mvrgenblätler melden aus Paris, daß der Beschluß der französischen und der belgischen Regierung, die Sanktionsstädte zu rckimen, noch keineswegs einen endgültigen Räumungsbeschluß bedeute, da auch noch Italien und England ge hört werden müßten, denn bei der Besetzung von Düsseldorf, Duisburg und Ruhrort im Jahre 1021 habe eS sich um eine inter alliierte Sanktion gehandelt, nicht aber etwa um «in gemeinsames Vorgehen Frankreichs und Belgiens. (Immer neue Winkelzüge!) Bevorstehend« DeutfchenauSweisungen au« Polen. Berlin, 17. Juli. Me in Berlin aus zuverlässiger Quelle verlautet, ist zum 1. 2lügust die Ausweisung von 10000 deutschen Bürgern aus Posen und Ostpreußen zu erwarten. Es handelt sich um die sogenannten Optanten .die aus wirtschaftlichen Gründen bisher ihre llebersiedlung nach Deutschland noch nicht ermöglichen konnten. aus die treue, sachgemäße Pflege einer Schwester angewiesen war. Möge die Sammlerin in diesen Kurorten deshalb recht viel osfene Hände finden! Kipsdorf. Morgen nachmittag 4 Uhr findet hier die Weihe der aus der ehemaligen Gasanstalt geschaffenen katholischen Kapelle statt, die den Namen «St. Maria im Gebirge" erhalten wird. Unter den bereits eingetroffensn Festgästen befindet sich auch die Gräfin von Rothenburg geb. Burggräsin von Dohna. Nach der Andacht findet in der «Tellkoppe" eine Kaffeetafel mit Unterl-altung statt. Höckendorf. Die Haussammlung für daS evang.-luth. Diakb- nissenhaus zu Dresden ergab in unserer Kirchgemeinde die Summe von 185 M. 30 Psg. Reinhardtsgrimma. Bei dem am vergangenen Sonntag ge legentlich der Turnplatzeinweihung des Turnvereins Ditters dorf daselbst veranstaltete» Wetlurnen gingen vom hiesigen Turnverein als Sieger hervor: Mitglieder: 1. Sieger Edwin Stet- nichen; Iugendturner: Erich Trinks als 6., Erich Herftrth als 14., HanS Hetze und Rudolf Vogler als 18. Sieger; Turnerinnen: Käthe Hamann als 7., Hilde Sleidl als 10. und Helene Garkh- mann als 12. Siegerin. Kleinkreischa. Aus den zahlreichen Bewerbern um die Oberbürgermeisterstelle in Zeulenroda sind zur engeren Wahl ge stellt: Bürgermeister Malzahn in Auerbach i. V., Bürgermeister Dr. Schröder in Brand-Erbisdorf und Bürgermeister Dietze in Kemberg. — Bürgermeister Ditze stammt bekanntlich aus Klein kreischa und hat eine sehr erfolgreiche Laufbahn in unserem Ge meindeamte unter Gemeindevorstand Sonntag begonnen. Vor sei nem Uebergang in die preußische Verwaltung war er Gemeinde vorstand von Breitenbrunn im Erzgebirge. Dresden. Zur würdigen Begehung des VerfassungSkagsS am 11. August ordnet das Gesamlministerium folgendes an: 1. Die staatlichen Dienstgebäude, die staatlichen Schulen und die im we sentlichen aus Staatsmitteln unterhaltenen Stiftungsgebäude ha ben am 11. August in den Reichs- und Landesfarben zu flaggen. Die Gemeindebehörden werden angewiesen, ihrerseits auf eine ent sprechende Beflaggung der übrigen öffentlichen und privaten Ge bäude hinzuwirken. 2. Die Staats- und Gemeindebehörden im Lande werden aufgefordert, ihrerseits Verfassüngsfeiern zu veran stalten. An allen Orten, die Sih mehrerer Behörden sind, haben sich die Vorstände dieser Behörden unverzüglich gegenseitig ins Benehmen zu sehen, um möglichst gemeinsam Vorkehrungen für eine würdige äußere Gestaltung der Feier zu treffen. Zu den Feiern sind Vertreter aller Bevölkerungsschichten, insbesondere die Organisationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die Handels und Gewerbekommern, die Kreisabteilungen der Landwirtschafts- Kammer, die Innungen sowie die Beamten- und Angestelltenver bände «inzuladen. 3. Bei den staatlichen Behörden ist der 11. August vorbehaltlich der Teilnahme an der Verfassungsfeier dienst frei. Der Dienst wird wie an Sonntagen geregelt. Radeberg. Bei dem letzten schweren Gewitter hat der Blitz vor dem Steinbruch, wo der Meg nach dem Felixturme führt, ein Schmuckstüch des Rödertales, eine hohe Eiche von wunder barem schlanken Muchs getroffen, so daß sie leider nicht mehr lebensfähig sein wird. Die Krone dieses selten schönen Baumes ist anscheinend völlig unverletzt. Großröhrsdorf. Eine Dame verlor kürzlich im Walde beim Beerensuchen ihre massivgoldene Armbanduhr. Vergeblich suchte sie mit mehreren Personen stundenlang den Wald ab. Daraufhin beantragte sie den staatlichen Spürhund «Anni' von der Gen- darmeriestation in Arnsdorf; der Hund nahm an der Person Wit terung und brachte der Verluskträgerin nach sieben Minuten Su chen die Ilhr in unversehrtem Zustande zurück. Rosten. An der gefährlichen, unübersichtlichen Kreuzung der Döbelner Staatsstraße mit dem Meg nach Rhäsa und Wölkau bei der Müllerschen Wirtschaft ereignete sich gestern mittag wieder ein Unfall, der leider nicht so glimpflich ablief, wie der kürzlich an dieser Stelle erfolgt« Äutomobilzusammenstoß. Der von Nossen kommende Gutsbesitzer Borsdorf aus Oberskößwitz fuhr an genann ter Stelle mit einem 'Döbelner Kraftwagen zusammen. Der Motorradfahrer wurde seitlich ins Feld geschleudert und erlitt am rechten Bein mehrere komplizierte Brüche. Der sofort schars bremsende Kraftwagen schleifte das Motorrad noch eine Strecke mit nach vorn und fuhr dann knapp neben einem Kirschbaum in den Straßengraben. Die beiden Insassen erlitten keinen Schaden. Das Motorrad wurde vollständig demoliert, dos Automobil wurde im Vordcrbau stark beschädigt. Löbau. Einige tausend Mark Verbandsgelder unterschlagen hat der Kassierer Paul Golbs der Löbauer Geschäftsstelle des Deutschen Textilarbeiterverbondes. Die Abrechnung deS Golbs stimmte zwar rechnerisch, doch befand sich unter seinen Kassenbe legen ein Sparkassenbuch mit gefälschten Einträgen über erfolgte Einzahlungen. Golbs, derseit vier Jahren in Weißenberg wohnte, weis er in Löbau kein« Wohnung finden konnte, ist seit Montag flüchtig. Zittau. Die Streikbewegung in der ostsächsischen Textil industrie erstreckt sich bereits auf eine ganze Reihe industrieller Ortschaften des Zittauer Industriebezirkes. BiS zum Mittwoch lmtten insgesamt 5600 Arbeiter und Arbeiterinnen, die sich auf einzelne Firmen in Neugersdorf, Großschönau und Seifhenners dorf verteilen, die Arbeit niedergelegt. In Zittau selbst wird gegenwärtig noch gearbeitet, doch wird auch hier mit Arbeits niederlegung bezw. mit Aussperrung gerechnet. An der Bewegung sind alle drei Organisationen der Textilarbeiter beteiligt. Für heute nach Arbeitsschluß berufen sie eine große allgemeine Ver sammlung ein. In der Metallindustrie ist der Streik bis jetzt auf die etwa 600 Mann zählende Belegschaft der Phänomen- Werke beschränkt geblieben, -och kann auch hier eine plötzlich« Verschärfung eintreten, wenn die von den Arbeitgebern für näch sten Sonnabend angedrohke Aussperrung Tatsache wird. Der Maurerstreik dauert nngeschwächt an. Die Aussichten auf eine sächsischer Waldb«sih«r hielt in Herrnhut einen forstwirtschaftlichen Lehrgang M WaWeflker und Privotforstbeamke ab. Dabei sprach Forstassessor Pohlifch, Bautzen über «Die Forstwirtschaft in der Lausitz. Von den 200 000 Hektar großen sächsischen Nicht-StaatSwal- entfällt ein Drittel auf die Lausitz. Davon ist ein Drittel Laub-, zwei Drittel Nadek- ! Holz. Beim Kleinbesitz herrscht das Laubholz (Birke) vor. Die Preise stehen noch immer unter dem Drucke -es böhmischen Non nenholzes. Derselbe Redner verbreitete sich ferner über den «Nonnenfraß in der Lausitz und seine Nachwirkungen.' Im Jahre 1020 erfolgte eine starke Vermehrung der Nonne in unseren For sten durch Anflug von Böhmen her, namentlich in den Zittauer Wäldern. Die Trockenheit und Wärme im folgenden Jahre för derte die Vermehrung ungemein. Im Jahre 1023 wurden von -er Massenvermehrung auch betroffen die Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, 1924 auch Kamenz, doch fielen hier nur 5 bis 10 Hektar von 1000 Hektar durch Kahlfraß zum Opfer. Was die Zukunft der befallenen Stämme angeht, so erholen sich die Kulturen fast immer, Stangenhölzer, wenn sie ein Drittel, Alt hölzer, wenn sie zwei Drittel ihrer Nadeln behalten haben. Als Vorbeugung empfiehlt sich Anpflanzung von Mischwald un- Be günstigung der Feinde der Nonne, vor allem der Raupenfliege. Endlich wird sich auch das Flugzeug in den Dienst deS Wald- schutzes stellen können, in dem es befallene Bestände mit giftig wirkenden Pulvern bestreut. Aus dem von Prof. Dr. v. Mam men erstatteten Lichtbildervortrag über «Die volkswirtschaftliche Bedeutung deS deutschen Waldes ist hervorzuheben, daß Deutsch land durch den Krieg von seiner 26 Prozent der Landesfläche be tragenden Bewaldung den 10. Teil (1,4 Millionen Hektar) ver loren hat und den Verlust nur ausgleichen kann, wenn es gelingt, pro Hektar Waldsläche 1 Festmeter Holz mehr zu erzeugen als vor dem Kriege. Endlich sprach der Vorstand der Geschäftsstelle des Landesverbandes, Oberforstmeister Pause, Dresden über «Neuere Ziele und Bestrebungen in.der Forstwirtschaft.' Mittweida. Die große Eisenbahnbrücke in Mittweida-Mär kersbach auf der Linie Zwickau—Annoberg soll umgebaut werden. Die Brücke — im VolkSmund Streichholzbrücke genannt — hat eine Höhe von zirka 35 Meter und eine Läng« von 238 M«t«rn. Zunächst weiden die gesamten Eisenkonstruktionen der Brücke mittels Sandstrahlgebläses vollständig vom Rost« befreit. Die Fundamente werden bedeutend verstärkt werden. Alsdann wer den eiserne Stützen von 10 Meter im Quadrat errichtet, die die alte Eisenkonstruktion umfassend Mtzen. Im ganzen werden 130000 Kilo Eisen nötig sein. Durch die llmbauarbeiten tritt keine Unterbrechung -es Verkehrs auf der Linie ein. Chemnitz. Ein großes Fischsterben gab es dieser Tage im Chemnihfluß. Oberhalb -er Chemnih-UeberwSlbung war eine rote Flüssigkeit in den Fluß gelassen worden, -ie das Wasser auf weite Strecken völlig verfärbte und den Fischen den To- brachte. Chemnitz. Me vom Äeichsverband Deutscher Mechaniker be antragte Errichtung einer Deutschen Kraftfahrzeug-Mechaniker schule ist vom Ministerium genehmigt worben. Leiter der Schüle wird Direktor Burkhardt. Die Schule soll Anfang Oktober er öffnet werden. Oelsnitz i. V. Ein altes OelSnitzer Original, bekannt unter dem Namen «Mathilde", di« als Milchfrau sich schlecht un- recht durchs Leben Mlug, hat dieser Tage freiwillig seinem Leben ein Ziel gesetzt. Mathilde Ulbrich — ihr eigentlicher Familienname war kaum bekannt — stand völlig allein, sie war nicht verheiratet. Ein freundliches Unterkommen im Versorghaus schien ihr nicht zuzusagen, so daß sie es vorzog, aus der Welt zu scheiden. Tschechifche Niedertracht tu Deutschi-Böhmen. Reichenberg, 16. Juli. Me Einstellung der Güterwagen zur Personenbeförderung häuft sich auffällig im deutschen Gebiete und wird Sonntags direkt zur Regel. Ein Drittel bis ein Halb der Zugsgarnitur besteht ost aus Viehwagen; diese Woche aber be- tand fast -er ganze Zug nach Teplih aus solchen elenden, chmrtzigen Vehikeln, und mehr als 80 v. H. der Fahrgäste mußt« ür teures Geld derart miserabel fahren, wobei zu bedenken ist, mH die Strecke Reichenbng—Teplih durch lauter Tunnel geht und die Gäste argen Schaden an der Kleidung erlitten. Im tsche chischen Landinnern gibt «s diese Beförderungsmittel niemals. Zwei französisch« Fl»«««« abgefiSrzk. Paris, 17. Juli. Heute morgen sind au/ dem Flugplätze von Lhalons sür Eaone zwei Flugzeuge in der Höhe von 100 Metern! zusammengestoßen und abgestürzk. Mei Mann der Besatzung wai- ren sofort tot. Kirchliche Nachrichte». Sonntag den 19. Just 1025. Klpsdorf. '/,10 Uhr Predigtgottesdienst: Pf. Friedrich. Heimersdorf. 0 Uhr Lefegottrsdlenfl. < j 3n dem Konkursverfahren über das Vermögen der Firma Masaco, Mantey L Sachse in Dippoldiswalde wird zur Abnahme der Schlußrechnung deS Verwalters, zur Erhebung von Einwen dungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu be rücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläu biger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke der Schluß termin auf den 10. August 1925, vormittags '/-10 Uhr vor dem Amtsgerichte hier bestimmt. K3/25. Amtsgericht Dippoldiswalde, am 16. Juli 1925. Mittwoch den 22. Juli abends 8 Ähr öffeutl. Sitzung Ser Stadtverordneten zu Dippoldiswalde Me Tagesordnung hängt im Rathause aus.
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