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- Erscheinungsdatum
- 1925-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192506195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19250619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19250619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-06
- Tag 1925-06-19
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Monat
1925-06
-
Jahr
1925
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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippolüiswatüe, SchMe-eberg u.U AeHege Jetlung -es Bezirk« es Bla» euch«» -ie amtlichen Bekanntmachunge» -er Amlshauptmannschaft» -es Amtsgericht» uu- -es Sta-trats zu Dippol-tswat-e Verantwortlich« Redakleur: Selir Ievne. - Druck und Verlag: Earl Sehne in DivvoUl-wal-e. Kr 140 Freitag den 19 Juni 1925 91. Jahrgang Bezu»tpret«: Für etnenMonat k Goldmark «t, Zutragen, einzeln« Nummern Id Vvldpfenntü«. Gemetn-e-Bttbands-Girokont« Nummer L Postscheckkonto Dresden US«. Fernsprecher: Amt Divvolditwald« Nummer «. Der Bescher -er in Flur Kleinölsa gelegenen Korkwerke Gpechtritz — Herm. Ulbricht — beabsichtigt, seine Stauanlage durch Auswechslung der seitherigen Girardturbine gegen zwei FranciS- turbinen, durch Verengung -es Wehres sowie durch notwendige Verbreiterungen und Vertiefungen des Oder- und Untergrabens — jedoch ahne deren Verlegung — zu verändern. Auf Grund von 6 33 Absah 1 des Wassergesetzes und 8 17 der RGO. wird der Antrag, der mit den Zeichnungen hier ein gesehen werden kann, mit der Aufforderung bekannt gemacht, et waige Einweichungen gegen die begehrte besondere Benutzung binnen zwei Wochen anzubringen. Beteiligte, die sich in der bestimmten Frist nicht melden, verlieren das Recht zum Widerspruche gegen die ge plant« Veränderung der Stauanlage. Die auf besonderen privatrechtlichen Titeln ruhenden Ein wendungen werden durch den Fristoblauf nicht ausgeschlossen. P—10/9 Amtshauptmannschafi Dresden, am 18. Juni 1925. - -rir-n-sssz LertlicheS uud Siichfis-eS Dippoldiswalde. Eine Seltenheit eigner Art hat unser neuer Volkspark aufzuweisen. Da, wo vom Spielplatz aus eine Stein treppe aufwärts führt, steht ein sogenannter Seifenbaum, Sapin- -us saponaria (von sapo-Seife und indicus-indisch). Der etwa 10 Meter hohe Baum stammt aus Westindien oder Südamerika. Die schwarzroten, süßlich zusammenziehend schmeckenden, unsern Kirschen ähnlichen Früchte, Seifennüsse genannt, enthalten Seifen stoff, d. i. Soda oder kohlensaures Natron. Von den Indianern werden die Früchte deshalb zerquetscht, in Wasser eingeweicht und dienen ihnen wegen ihrer Schaum bildenden Eigenschaft statt der Seife zum Waschen der Kleiderstoffe. In der Amtshauptmann- schast Dippoldiswalde soll dies der einzige Baum seiner Art sein. Dippoldiswalde. Zur Erinnerungsfeier an Len Trau tag Dr. M. Luthers mit seiner Käthe (13. Juni 1525) hatte der Christliche Elternverein auf gestern Donnerstag eingeladen, und Ler Schützenhaussaal war hübsch gefüllt. Eröffnet wurde der Abend von dem Posaunenchor mit dem Choral: .Ein feste Burg' woraus Superintendent Michael nach herzlicher Begrüssung die Aufgabe des Christlichen Elternvereins als eine doppelte kenn zeichnete: Die Pflege eines christlichen Hauses und eine christliche Jugenderziehung. Wir können uns mit ihm freuen über so manch« Zeichen des Neubaues in -er Jugendbewegung, wie sie sich z. B. bei den Iugendtagungen in Hannover und Bremen kundgetan haben. Jeder müsse sich zum Grundsatz wählen: Wich bei mir soll Luthers Geist und Bekennermut wohnen.' Aus dem allge meinen Gesang des Lutherliedes 171, 2 und 4 erklang des Ge lübdes Bestätigung. Viele Erinnerungstage an die Reformation haben wir schon erlebt, heute gilt es Luthers Trauungstage, der die Ehe christianisiert hat. Nun entrollte Redner lebensvolle Bilder aus dem Leben Katharinas von Bora. 1. Bild: Im Kloster zu Nimbschen. Käthes Jugend war düster, in Ihrem 5. Jahre verlor sie die Mutter, der Vater verarmte, sie kam in frühester Jugend inS Kloster. 2. Bild: Das Alte stürzt, und neues Leben blüht aus den Ruinen. Das Morgenrot der Reformation leuchtete auch in die Klostermauern hinein. Mit Hilfe eines Tor gauer Kaufmanns floh Käthe mit 11 anderen Nonnen aus dem Kloster am 4. April 1522, in einer Osternacht und war- vom Stadtschreiber Reichenbach in Wittenberg ausgenommen. Sie ward von jungen Männern umworben und hat so auch der Liebe Leid erfahren. 3. Bild: Der Luther hat ein Weib gefreiet. Nach vielem lleberlegen und Bedenken hat der Reformator diesen wich tigen Schritt in evang. Auffassung der Ehe getan. 4. Bild: Im schwarzen Kloster zu Wittenberg (schwarz wegen , der Kutte der Augustinermünche). Käthe, der Morgenstern von Mittenberg, war eine treue, sorgsame Gattin und erzog ihr« 6 Kinder in der Zucht und Vermahnung zum Herrn. 5. Bild: Luther im Kreise seiner Familie. Wie sehr er seine Kinder liebte, erfuhr man aus dem von Inge Flemming vorgetragenen Gedicht: .Luther an seinen Hans', g. Bild: Hauskreuz. Luther war körperlich ein kranker Mann, ober in seinem Millen laaeine.Kraftnatur. DaS Reich hatte ihn für vogelfrei erklärt, Mörder wurden gegen ihn ge dungen. Tief ergriffen wurde «r durch den Tod seiner vier jährigen Magdalena. Käthe stand ihm in diesen Nöten stützend zur Seite. Gedichtsvortrag von.Suse Lösch und Käthe Vogel: Luther beim Tode Magdalenas'. 7. Bild: Luthers Sterben (18. Februar 1546). Sein« Standhaftigkeit im Glauben bis in den Tod fand kräftigste Schilderung in dem Gedicht: .Luthers letztes Ja', vorgetragen von Johannes Molt. 8. Bild: Käthes Ende (20. Dezember 1552). Infolge des Schmalkaldischen Krieges 1547 mutzte sie auS Wittenberg fliehen. Begraben liegt sie in der Stadtkirche zu Torgau. Damit auch das Auge in das Familien- und Geistesleben des Reformators hineinschau«n konnte, wurden die Trauung, der Familienkreis und Luthers Abschied vor seiner TodeSfahrt nach Eisleben in schön gestellten, lebenden Bildern dargeboten, die durch Lautenspiel, beziehentl. Gesänge deSDoppel- quartetts des KirchenchorS noch an Stimmung gewannen. In kurzer Pause füllten sich die umgehenden Teller mit reichlichen DankeSgaben. Nachdem noch -er Posaunenchor zwei Choräle hatte erklingen lassen, lud Superintendent Michael zur Anmeldung in den Elternverein ein, empfahl das Blatt .Die christliche Schule', DaS Pfarrhaus und sein Dienst am Volke' und Sprangers Sausandacht: .Stille und Kraft' und bot um Aufnahme von Ferienkindern, sowie um Ueberlassung von Büchern zur Gründung einer Christlichen Bücherei und forderte die Eltern auf, ihre Kinder zu den Lhoralsingstunden Mittwochs von 4 bis 5 Uhr fleißig zu schicken. Am zu zeigen, was dort gelernt wird, Katen «ine Schar Knaben und MWchen auf und sangen bei Harmonium- begleitung der Frau Ftnanzinspektor Wunderlich Choräle und Lieder aus der Kinderharfe. D«r Vorsitzende dankte allen Mit- wirkenden und wünschte der Feier ein« von Gott gesegnete Nach wirkung. Den Schluß bildete der vom Posaunenchor begleitete allgemeine Gesang: .So nimm denn meine Hände.' — Schulferien. Nach Beschluß -es Schulausschusses sollen an unserer Volks- and Fortbildungsschule die diesjährigen Sommrrferten vom 12. Juli bis 8. August, die Zeroflserien vom '23. »SeMMör bis 10. Oktober dauern ! >er- wng begann mit ssozialisten über und es könne der Regierung nicht angesonnen werden, über Be schlüsse, die sie vielleicht später fassen werde, schon heute Aus kunft zu geben. Lebhaft« Verwunderung erregte -ie Antwort der Regierung auf eine Ansrage, wonach di« ReichSbahngesell- schaft die Herstellung von Schranken an gefahrbringenden Bahn übergängen mit der Begründung ablehne, daß sie dazu nicht ver pflichtet sei. Die Regierung will versuchen, ein Eingreifen -er Reichsregierung herbcizuführen. Eine längere Aussprache rief der sozialistische Antrag auf Vorlegung eines Gesetzentwurfes gegen die weitere Errichtung von Landkrankenkassen hervor. Der Antrag wurde schliesslich an den Rechtsausschuss verwiesen. Ein Antrag der Kommunisten sowie eine Anfrage der Linkssozialisten über 'die 5 prozentige Erhöhung der Mietzinssteuer der Mietpreise rief den Ärbeitsminister Elsner auf den Plan. Er wies darauf hin, dass die Festsetzung -er Mieten auf Grund der reichsgesetz lichen Bestimmungen erfolge. Von einer Liebesgabenpolikik zegenüber den Hausbesitzern könnte keine Rede sein. Dann kitten sich die Freunde der Hausbesitzer und der Mieter über »e Notwendigkeit der Mietpreiserhöhung. Der Antrag ging chliehlich an den Ausschuß. Line ausgedehnte Aussprache ent- esselte die Vorlage über die Gewährung eines Darlehens an den Masserversorgungsverband Talsperre Muldenberg, zu dem noch zwei Anfragen und ein kommunistischer Antrag vorlagen: Letz terer wurde in Schluhberatung obgelehnt, während die Vorlage an den Ausschuß ging. Bei Kap. 53 des ordentlichen StaatShauS- lzaltplanes, Finanzministerium, wurde das Gehalt des Finanz ministers mit der Knappen Mehrheit von drei Stimmen (39 gegen 30) «egen die der Deutschnattonalen, Linkssozialisten und Kom munisten genehmigt. Im übrigen wurde eine ganre Reihe an derer Etatkapitel erledigt, Dann beschwerte sich noch 2lbg. Menke (Linkssoz.) darüber, dass die Regierung den Kirchge meinden die Erhebung einer erhöhten Gebühr für Begräbnisse gut erteilt werden. Frauenstein. Der Rheinkinder-Transport, der Mittwoch ein- traf, hat insofern enttäuscht, als di« gemeldeten Pflegeeltern teil weise unbedacht geblieben sind, teilweise Knaben statt der ge wünschten Mädchen befördert wurden-, und mit so erheblicher Verspätung von Leipzig her «intraf, daß die für unsere Gegend bestimmten Kinder erst nachts in ihre Quartiere gebracht werden konnten. LS wurden auf der Station Edle Krone ausgeschifft 5 Mädchen und 1 Knabe nach Beerwalde, 1 Mädchen und 1 Knabe nach Höckendorf, auf der Station Klingenberg 2 Mädchen und ein Knabe nach Obercunnersdorf, auf der Station Pretzschendorf 2 Mädchen nach Röthenbach, auf der Station Friedersdorf 3 Kna ben nach Kleinbobritzsch und auf Bahnhof Frauenstein 2 Mädchen für unsern Ort. Die meisten der beförderten Rheinkinder waren aus der Volksschule bereits entlassen. Viele Tränen vergoss ein Mädchen, das statt in diese Gegend mit in den Schwarzwald ge wollt hatte, wo -ie lungenkranke Mutter zur Kur weilt. Dresden, 18. Juni. Die heutige Landtaassitzung be. 3 Anfragen, von denen besonders die der Linkssozialisten über die beabsichtigten Entlassung des Oberleiters der .Sächsischen Staatszeitung', Zolles, interessierte. Der Vertreter der Regierung gab unter Heiterkeit des Hauses die viel- und nichtssagende Er klärung ab, ein Beschluss des zuständigen Gesamtministeriums über die Entlassung des Oberleiters Jolies liege noch nicht vor , — Vor einigen Tagen ist die MeUäule an der Gabelung der I Dresdner Staats- und Glashütter Bezirksstraße, hinter dem Fremdenhof .Roter Hirsch' anscheinend von einem schweren Last wagen angefahren und umgebrochen worden. Der dahinter stehende Leitungsmast wurde stark verbogen. — Mit dem Bau des Bierfamilienhauses der Baugenossen schaft Gross-Dresden' an der Mühlskasse wird in den nächsten Tagen begonnen werden. Die Baubude ist bereits errichtet worden. Reichstädt. Ein fruchtbarer Ort scheint Nieder-Reichstädt zu jein, denn hier blühen seit voriger Woche bei Mirtschaftsbesitzer P. Hankel und R. Zimmermann je ein Pflaumenbaum zum zwei ten Male; eine Seltenheit in unserer Gegend! Hoffentlich gibt diese zweite Blut noch Früchte. Denn die erst« Blut hat kein« Früchte angeseht, sie war taub, wie eS in diesem Jahre fast über all der Fall ist. Schmiedeberg. Nachdem bis zum vorgeschriebenen Tage, den 16. Juni, für die bevorstehende Kirchgemeindeverkekerwahl nur ein Wahlvorschlag eingegangen ist, erübrigt sich -ie ursprünglich für den 2. Juni angesetzte Wahl (Verhältniswahl!), und findet an diesem Tage bereits die Einweisung der aus dieser einen Liste vorgeschlagenen und damit gewählten Kirchgemeindevertreter statt. ES sind das folgende: Forstmeister Hermann Wolf, kaufmännischer Beamter Erich Weidling, Wilhelmine Schaller, Schuldirektor Paul Kadner, Werksmeister Otto Starke, Magazinverwalter Max König. Dazu gesellen sich als Vertreter von Niederpöbel Haus besitzer Paul Sommerschuh und Zimmermann Hermann Hesse uyd als Vertreter von Kipsdorf—Pöbeltal Sägewerksbesitzer Moritz Krumpolt. Durch Einweisung der letzteren kommt zugleich die Einverleibung Niederpöbels und Kipsdorf—Pöbeltals in das Kirchspiel Schmiedeberg zum öffentlichen Ausdruck. Oberfraueudorf. Die Volkszählung der Gemeinde ergab fol gendes Bild: In der Nacht vom 15. bis 16. dieses Monats hielten sich hier auf 189 männliche und 190 weibliche, zusammen also 379 Personen. Davon sind 22 vorübergehend anwesend, so daß sich die obigen Zahlen wie folgt reduzieren: 182 männliche, 175 weiblich«, zusammen 357 Personen. Eine Person war ortsab- wesend, so daß die endgültigen Zahlen lauten: 183 männlich«, 175 weibliche, zusammen 358 Personen. In 55 bewohnten Häusern bestehen 86 Haushaltungen, darunter 49 landwirtschaftliche und 12 gewerbliche. — Die vorher stattgefundene Obstbaumzählung ergab: 1.'tragfähig: 601 Apfelbäume, 178 Birnenbäume, 290 Pflaumenbäume, 262 Kirschbäume und 16 Nußbäume, zusammen 1347; 2. nichtkagfähig: 186 Apfelbäume. 41 Birnenbäume, 64 Pflaumenbäume, 113 Kirschbäume, 1 Pfirsichbaum und 5 Nuß bäume, zusammen 410. Iohnsbach. Am vergangenen Sonntag wurde die hiesige Freiwillig« und Pflichtfeuerwehr durch die Feuerwehrkomman danten Herschel—Geising und Bohrig—Bärenstein einer Prüfung unterzogen. Sie bestand aus Fuß-, Spritzen- und Steigerdienst sowie in einer grossen Angrisfsübung nach dem Mitteldorfe. In »er Nachfolgenden Kritik konnte -er Wehr die Zensur gut—sehr Andersgläubiger auf kirchlichen Friedhöfen gestatte, trotzdem der Landtag 1923 beschlossen habe, -ah -ieS unzulässig sei. Vom Ministerialdirektor Dr. Moelcker wurde Ihm erwidert, daß «in G«s«tz, das die Erhebung erhöhter Gebühren verbiete, nicht exi stiere. Abgg. Siegert (Dn.) und Hickmann (DVP.) erklärten, daß eS sich gar nicht um Andersgläubige, sondern nur um Nicht mitglieder der betreffenden Kirchgemeinden handle, von denen er höhte Gebühren gefordert würden. Beim Kapitel Ministerium für Volksbildung stimmten di« Kommunisten und LinkSsozlaltsten zögen das Gehalt des Volksbildungsministers. Die nächst« Sitzung findet Dienstag, den 23. Juni, nachm. 1 Ahr statt. — Die Demokratische Landtagsfraktton hat im Landtage fol gende Anfrage eingebracht: Ist di« Regierung, bereit, Auskunft darüber zu geben, welche Haltung in ihrem Auftrage der sächsisch«! Vertreter im Reichstage zu den die Aufwertung betreffenden Ge setzentwürfen der Reichsregierung eingenommen hat und noch ein nehmen wir-. Wie haben sich zu diesen Gesetzentwürfen das sächsische Finanz-, Wirtschafts- und Justizministerium gestellt? — Wegen Totschlags verhand«lte daS Dresdner Schwur gericht am Mittwoch gegen den 1899 geborenen, in Dresden- Stetzsch wohnhaften Buchdrucker Georg Rudolf Bräuer, der be schuldigt wurde, am 27. März d. I. unmittelbar nach der Nieder kunft seiner Frau den neugeborenen Knaben in einem Küchen eimer ertränkt zu haben. Bräuer war im allgemeinen geständig, er will zwar nicht aus Not gehandelt haben, doch hatte er auf Möbel noch eine Restzahlung in Höhe von 120 Mark zu leisten und gegen sechzig Mark vereinnahmte Beiträge des Buchdruck verbandes mit verbraucht, zudem wollte er sich auch «lektrffö Licht in die Wohnung legen lassen. Bräuer wurde wegen 2 schlags unter Zubilligung mildernder Umstände zu zwei Jahren zwei Monaten Gefängnis verurteilt. — In den letzten Tagen wurden im N«tz der Aktiengesell schaft Sächsische Werke die Umspannwerke Herlasgrün, Lausen und Zittau in Betrieb genommen. Das 100 000-Volt-Umspann- werk Herlasgrün bildet den westlichsten Endpunkt der großen von Osten nach Westen laufenden 100 OOO-Volt-Dopvelleikung der sächsischen Landesstromversorgung. An das neue Umspannwerk sind die Werke Auerbach, Oelsnitz i. V-, Plauen, Reichenbach und Auma i. Th. angeschloffen, die früher über etwa 50 Kilometer lange 30 OOO-Volt-Leitungen vom Umspannwerk Silberprobe bei Zwickau gespeist wurden. Durch den unmittelbaren Anschluß -er genannten Werke an das Umspannwerk Herlasgrün sind einer seits die Uebertragungsverluste vermindert worden, anderseits wird «ine wesentliche größere Betriebssicherheit in der Stromzu- leitung erreicht werden. Ueber das neue Umspannwerk Aerlas- grün wird voraussichtlich später einmal eine 100000-Volt-Verbin- oung zwischen den Netzen der sächsischen und der bayerischen Landesstromversorgung Herbeigeführt werden Können. Das Um spannwerk Lausen bei Leipzig ist zunächst als Hilfsumspannwerk errichtet worden, das erst später je nach den Bedürfnissen voll ausgebaut werden soll. Ueber seine Bedeutung im Rahmen -eS mitteldeutschen 100000-Volt-Netzes ist bereits früher berichtet worden. Ueber eine ebenfalls neuerrichtete 30 OOO-Volt-Leitung Lausen—Kulkwitz ist nunmehr auch ein enger Zusammenschluß mit dem Netz der Londkxaftwerke Leipzig in Kulkwitz hergefiellt wor den, die in absehbarer Zeit Strom in das Netz der sächsischen Landesstromversorgung liefern werden. Durch das neue Um spannwerk Zittau wurde die bisherige 40000-Volt-Uebergabe- stelle der Aktiengesellschaft Sächsische Werke, die den bei der Er höhung des Strombezuges zu stellenden Anforderungen auf höchste Betriebssicherheit nicht genügte, ersetzt und gemeinsam mit der 6000- und 10 OOO-Volt-Anlaae des Eelekkrizitätswerkes Zittau In einem neuen Gebäude den heutigen Anforderungen entsprechend untergebracht. Die Baudurchsührung wurde auch für den der Stadt Zittau gehörigen 10000- und 6000-Volt-Teil durch die Stadt der Aktiengesellschaft Sächsische Werke übertragen, welche >ie Hochbauarbeiten im Benehmen mit dem Stadtbauamt durch- ührte. Die Verbindung mit den Grohkraftquellen des Landes erfolgt Lurch die 40 OOO-Volt-Leiluna Hirschfelde—Zittau. Grossenhain. Da bei der hiesigen Amtshauptmannschafi wiederholt Klagen über die Verunreinigung deS Äöderwaffers durch Abwässer des hiesigen Muldenkalwerkes eingingen, hat das Wasseramt die gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen angeord- net. Daraus drohte das Muldentalwerk mit der Schließung des Betriebes, wodurch über 400 Arbeiter brotlos werden wür den. Aus diesem Anlass fand am Dienstag ein Demonstrattons- zug der Belegschaft statt, um die Amtshauptmannschaft zur Zu rücknahme der getroffenen Maßnahmen zu veranlassen. Die Amtshauptmannschaft erklärte, in dieser Angelegenheit bei der höheren Instanz vorstellig zu werden. Riesa. Im Stadtteil Gröba fuhr ein 14 jähriger Knabe beim Ausweichen vor einem Auto mit seinem Rade über den Fußweg hinweg in eine Schaufensterscheibe hinein. Der Knabe kam mit geringfügigen Schnittwunden davon. Grimma. In Kloster Nimbschen, an der Stätte, wo Katha ¬ rina von Bora über ein Jahrzehnt geweilt hat, wurde die hiesige Erinnerungsfeier an Luthers Feier abgehalten. Die Kirch gemeinde veranstaltete eine Lrwachsenen-Feier. — Zwei Schlosser aus Leipnitz, die eben Arbeit in einer hiesigen Fabrik gefunden hatten, machten am Sonnabend eine Muldenpartie in einem Grönländer. Atz einer tiefen Stell« der Mulde kenterte infolge ! einer ungeschickten Bewegung des einen Insassen das Boot und j beide fielen ins Wasser. Während der ein« sich durch Schwimmen ! retten konnte, geriet der andere in die Gefahr des Ertrinkens. ! Ls gelang dem Handlungsgehilfen Gey den Verunglückten ans ' Land zu bringen. Gey hat bereits vor einigen Jahren In Gemein schaft mit einem Vereinskameraden zwei badende Ausflügler aus dem Flusse gerettet. Waldheim. Von einem plötzlichen Tode wurde -er Gastwirt Stille ereilt. Zwischen Roßwein und Döbeln wurde er von einem Unwohlsein befallen, so dass er in Döbeln-Ost in vollständig er schöpftem Zustande aus dem Zuge getragen werddn mußte. Lin herbeigerufener Arzt konnte nur noch den Inzwischen etngetretenen Tod infolge Hihschlags feststellen. Rodewisch. Beim Heueinfahren fiel am Dienstag der 77- jährige Gutsbesitzer Gottlieb Schmalfuss vom wollbeladenen Wa gen. Er erlitt dabei einen Schädelbruch, an besten Folgen der Bedauernswerte verschied.
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