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- Erscheinungsdatum
- 1925-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192505271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19250527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19250527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-05
- Tag 1925-05-27
-
Monat
1925-05
-
Jahr
1925
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Netteste Zettuug -es Bezirk» kr- Veranlworllicher Redakleur: Felir Iehne. — Druck und Verlag: Larl Jehne in Dlvvolviswal-e. ill- Mittwoch den 27. Mai 1925 91 Jahrgang Nr. 121 üt ur err en el k- :r i, r ite >er ie er g e e t- i». t, n> n er ste ich Ns rm m. z» er- rt« ret, >em lde, n." der ide. ötz- ch in td rr h i n- lld r- zu iun her ,rt. och er- ich 8e- itch elt lk. ?" »>yei^«»r«t», vi« « MWmeter dreve pelttzetle 20 Goldpsenntg«, eingesandt and Reklame« I« Molbpfennig«. Dieses Blatt enthüll -le amtlichen BekanulmachunEe» -er Amlshauptmannschast, -es Amlsgerichis rm- -es Sla-lrals zu Dippol-lswal-e t o Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger Pir Dippoldiswalde, Schmiedeberg u. A 8 Beragsprel«: Für einenMonat! Vyldmark »N ? Zotragen, einzeln« Rammern 15 Golbpfennt»«. 8 Gemeinde-VerbandsDkokont» Rammer L Postscheckkonto Dresden 12 548. ' Fernsprecher: Amt VipvoldUmald« Rammer st. Aufklärung, sondern um eine Gewissenssache handele. Sup. Michael gab dann noch verschiedenes aus dem kirchlichen Ge meindeleben bekannt, darunter auch, daß im Juni ein Familien abend des christlichen Elternvereins und die Mözesanversammlung stattfinden werden, in welch letzterer Pfarrer Schönbach—Breite nau einen Dortrag halten wiro über: .Wie können wir helfen, datz der sozialen Botschaft der Kirche die Tat folge?' Noch ein mal fatzte Sup. Michael kurz die Worte Pfarrer Gilberts zu sammen und schloß in der Hoffnung, datz Gottes heiliger Geist die Seelen immer mehr stärken möchte. Dippldiswalde. Auch in unseren Wäldern ist das Unwetter, das am Sonntag verderbenbringend über unsere Gegend zog, nicht spurlos vorübergegangen. Wer auf der Waldstratze nach der Heidemühle zu geht, kann beobachten, wie die Schwßenkörner strichweise den jungen Maiwuchs hochstämmiger Fichten, die sich vom vorjährigen Nonnenfrah zu erholen im Begriffe standen, massenhaft abgeschlagen und zu Boden geworfen haben: auch unter Birken liegen oft in großer Menge angeschlagene und zerrissene junge Blätter und auf den Wegen und in den Gräben sieht man, wie der strömende Regen die Erdmassen fort geschlemmt hat. Dippoldiswalde. Der vom ersten Bibliothekar unsrer Volks- bibliothek, Gewerbeoberlehrer Michael, der dieses arbeitsreiche und wenig dankbare Amt das 13. Jahr bekleidet, in der Hauptver sammlung des Gewerbevereins erstattete ausführliche Jahres bericht ist in seinem ersten Teile ein Lied von Leid und Sorge. Der verfallende Bücherbestand lastet — nicht erst seit dem ver flossenen Jahre — schwer auf der Büchereiverwaitung. Der Ge werbeverein Kanns nicht ermachen: die StaatSunterstützung fehlt ganz: und die Barunterstützung der Stadt — 50 M. — ist ein Tropfen auf den heißen Stein, noch dazu nach den Kriegs- und Inflationsjayren, in denen die Bibliotheken ja besvndns ins Hintertreffen kamen. Wenn hier etwas Durchgreifendes nicht ge schieht, weiß niemand, was wird. Die Bücher sind heute kostbarer geworden für die Bücherei, weshalb straffere Disziplin hinsichtlich AuSleihezeit und Schonen der Bände nöttg wurde. Diese Maß nahmen, die den Bibliothekaren daneben auch vermehrt« Arbeit brachte, fanden die Anerkennung aller einsichtigen Leser. Die Lesegeld-Einnahme betrug 457,82 Mark, auf ein ausgeliehenes Buch 12,7 Pfg. gegen 3 Pfg. vor dem Kriege. Me Leserzahl be trug 221, davon 70 Gewerbevereinsmitglieder: 1S8 waren aus Dippoldiswalde, 29 unter 16 Jahren. Unter den Lesern waren 6 Gewerbeschüler, 16 Handelsschüler, 7 Handelsschülerinnen, je 8 Fortbildungsschüler und -schülerinnen und 6 Müllerschüler. (Man spricht jetzt so viel von der körperlichen Ertüchtigung unsrer Jugend. Gewiß, sie ist in jeder Hinsicht zu fördern. Dabei sollte aber auch die geistige Ertüchtigung nicht vergessen werden. Wissen ist Macht — auch heute noch. Und die Volksbücherei vermittelt solches Wissen. Me Zahl -er lesenden Schüler müßte größer sein.) Einschließlich -er 64 Neuanschaffungen waren am Schluss« des Geschäftsjahres 3480 Bücher vorhanden. An 147 Ausgabetagen wurden 3618 Bände aus geliehen (ein Drittel weniger als im Vor jahre), die wenigsten im August (186), di« meisten im Januar (433). 88^ Prozent der ausgeliehenen Bücher gehörten der unterhalten den, 11,2 Prozent der belehrenden Literatur an: von letzterer waren bevorzugt Er-Kunde und Geschichte. Me männlichen Leser verlangten 2247, die weiblichen 1371 Bänd«. Daß Büchereien hervorragenden Anteil an der Hebung der Volksbildung haben, bedarf heute eines Beweises nicht mehr. Daß daS auch' auf die hiesige Volksbibliothek zutrifft, beweisen wieder die vorstehenden Zeilen. Was Gewerbeverein und Büchereioerwaltung auf diesem Gebiete in langen Jahren tm Dienste der Allgemeinheit leisteten und heute noch leisten, verdient Anerkennung. Möge die Ein sicht einkehren auch dort, wo die Volksbibliothek heute noch allein Hilfe zu finden hofft in ihrer Bedrängnis. Glück auf! — Im Anschluß an die heutige Bibelstunde soll noch mals Gelegenheit gegeben werden, sich über das gestern abend tm Vortrag über Spiritismus Gehörte auszusprechen. — Lin verdächtiger Fund wurde von Spaziergängern am so genannten Poisenwald unweit Rabenau gemacht. Man fand eine eiserne Kiste, wie solche bei den Maschlnengewehr-Avtei- lungen verwendet wurden, in der sich 750 Schuß Infanterie- Munition, 250 Patronen In Gurten für Maschinengewehre, ein Schalldämpfer und ein Infanteriegewehrschloß befanden. Es wird vermutet, daß Kommunisten aus Angst vor Entdeckung sich dieser Kiste entledigt haben. Polizeiliche Erörterungen über die Her kunft usw. sind eingeleitet worden. — In Roßwein und in der Umgebung gingen am Sonn abend und Sonntag schwere Gewitter nieder. Blitz und Donner hörten überhaupt nicht auf. Ganz schlimm war eS in Marbach, da im Zellwald ein Wolkenbruch niederging. Schloßen in Kirschen größe prasselten an Fenster und aus Dächer. Der einem reißen den Flusse gleichende Dorfbach drang in Keller und Stuben. Echmutziggelbe Wassermassen wälzten sich durchs Dorf, Latten und Balken, ja ganze Zäune mit sich führend, Gärten und Miesen zer störend, Kartoffel- und Rübenfelder wurden vernichtet, teilweise auch die Heuernte. Kleinvieh und Bienenstöcke schwammen da von, ebenso die Karpfen und Aale aus den schönen Fischteicken. Nach den Aussagen älterer Einwohner ist der Wasserstand höher gewesen als 1897. — Am Sonntag fand In Dresden vor etwa 18000 Zu- sclxmern der interessante Wettkampf zwischen Londoner un- Dresd ner Arbeiter-Fuhballern statt. London war Sieger, 4 Tore fielen ihm zu. DerSden hielt sich sehr gut, denn es errang drei Tore. Schmiedeberg. Nachdem nunmehr Niederpöbel in die Kirch gemeinde Schmiedeberg mit Wirkung vom 1. April 1925 ein- gepfarrt worden ist. kann auch die bisher wegen dieser An gelegenheit unterbliebene Kirchgemeindevertreterwahl vorge nommen werden. ES geschieht diese (Verhältniswahl) Sonntag den 21. Juni vormittags von 11—12 Uhr In hiesiger Kirche. Von der bisherigen, aus 18 Mitgliedern bestehenden Kirchgemeinde- vertretung sind In der letzten Sitzung vom 19. Mai laut 6 35 der Kirchgemeindeordnunq durch das Los ausgeschieden: Frl. Sämller, E. Gärtner, M. König. May, E. Weidling, Schul direktor Kadner. O. Starke, außerdem Forstmeister Wolf und di« Gemeindeschwester, als Vertreter zweier Organisationen (Lv. Männerverein und kirchlick« Gemeindediakoniej, die nicht mehr bestehen. Von diesen 9 Ausgeschiedenen sind 6 wieder wählbar. Lertliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Voller, als es sonst bisher gewesen ist, war gestern abend der Reichskronensaal vei dem vom Kirchenvorstand veranstalteten Vortragsabend besetzt. War «s das Thema: .Ist Spiritismus Wahrheit oder Lüge?^ oder war eS der Redner, Pfarrer Gilbert—Schellerhau, was trotz des schönen Wetters so viele in den geschlossenen Raum geführt hatten? Ohne Frage wollten viele über Spiritismus orientiert werden, aber ebenso sicher ist auch, daß der Name des Redners, der in unserer Gegend und weit darüber hinaus als tüchtiger und tätiger Evangelisations- Prediger bekannt und geschützt ist, viele herbeigerufen hatte. In kurzen Zügen wies Sup. Michael auf Zinsenoorffs Geburtstag (26. 5.) und aus die rege kirchlich-geistige Tätigkeit, die evangelische Woche, die akademische Woche, den Kongreß für Innere Mission hin, die vor kurzem stattfanden und wie auch in unserer Gemeinde zum Kampfe gerufen werden müsse gegen Adventisten, Baptiste ru Ernste Bibelforscher und wie auch das Thema des heutigen Abends sich mit einer zwar alten, nach dem Kriege ober wieder stark einsetzenden Geistesströmung befasse. Me Zahl der Spiritisten be trage nach neuen Schätzungen gegen 70 Millionen. Auch Pfarrer Gilbert nahm eingangs seines Vortrags Bezug auf den gewal tigen Aufschwung des Spiritismus nach dem Kriege, hervorgerufen durch den Wunsch nach einem Wiedersehen des toten Sohnes, Gatten oder Vaters. Ein ungesuchter, ungewollter Verkehr mit den abgeschiedenen Geistern sei kein Spiritismus, hingegen -er ge- wollte und durch mannigfache Mittel, Wege und Künste herbei geführte, der auf der spiritistischen Lehr« von der UnsterbUchkeit -er Seele fußt, die in Gemeinschaft mit -en Lebenden zurückge bliebenen treten könne. Was haben wir nun von der Kundgabe -er Geister, deren Offenbaren durch Klopfen usw., von den Me dien, von den Geisterphotogravhien, von den Levitationen (Fort bewegen schwerer Gegenstände) zu halten, ist daS Wahrheit, Lüge and Betrug? Hierzu bringe er drei Erklärungsversuche: 1. Wir haben es im Spiritismus zu tun mit Lug und Trug und mit Schwindel. Vielfach« Entlarvungen von Medien haben -ieS be wiesen. Töricht aber wäre eS, den ganzen Spiritismus als Lug and Trug und Schwindel hinzustellen, denn der 2. Erklärungs versuch sage: Vieles im Spiritismus, viel von diesen wunderbaren Erscheinungen und Bewegungen wird uns klar, wenn wir etwas von den geheimnisvollen Kräften unseres Seelenlebens (Unter- bewußtsein) verstehen. Es gibt Menschen, die haben die Gabe des Hellsehens, des zeitlichen und räumlichen Fernsehens, -eS Fern- wtrkens. Wie beim 1. Versuch belegte Redner auch hier sein« Thesen mit mannigfachen, überzeugenden Beispielen und sagte dann, es gibt besondere Gaben un- besondere Kräfte, die wir uns nicht vorstellen können, die wir nur erklären können durch di« geheimnisvollen Kräfte unseres Seelenlebens. Der 3. Versuch schürfte am tieffken, bei Ihm verweilte er auch am längsten, er lautete: Wir haben es im Spiritismus mit wirklichen Geistern zu tun, ober nicht mit denen unserer Abgeschiedenen, sondern mit Irrgeistern, mit teuflischen Geistern. Er, Redner, sei überzeugt von der Persönlichkeit eines wirklichen Teufels wie von der Persön lichkeit unseres Gottes. Auf unserer Erde spiele sich -er groß« Kampf zwischen Gott und Teufel ab, zwischen Christus und Antt- christuS. Gott habe niemals daS Bös« gewollt, aber er habe wie -en Menschen auch -en Engeln den freien Willen gegeben, für und gegen ihn zu sein. Un- einer habe sich gegen ihn bekannt. Wie Gott den Menschen haben will, will sie auch jener haben. And so geht der Strom der Sünde durch das Menschengeschlecht und damit der Kampf zwischen Licht und Finsternis. Me Christen von heut« müßten offene Augen bekommen, denn der Satan sei raffiniert, er arbeite In Verkleidung als Engel des Lichtes unter religiösem Gewand«, er sei religiös und zu Tausenden gingen die Menschen in seine Netze. Er gehe den Weg des .Bestreichens' und .Besprechens". Das sei kein Debet zu Gott, sein Nam« werde als Zauberformel gebraucht, auch der Teufel tue Wunder, aber wenn auch der Leib gesund werde, die Seele gehe verloren. Auch daS Kartenlegen sei SatanSwerk- Wie viele wollten über zeugte Christen sein und ließen sich durch solches Werk blenden, 'liniere Zeit sei verseucht durch satanische Gewalt. Der Spiritis mus sei MM größten Teile raffinierte Satansarbeit, bei Adven- tisten und Ernsten Bibelforschern, bei Häußer, Weihmann, der Pfingstbewegung habe man es Mit satanischen Kräften zu tun, auf einem Dinter schwört«» so viele, sein« Merke seien Satansarbeit, alles s» schön religiös und doch alles Schwindel. In Thedsophle, in Antroposophie, im Bunde der Kämpfer für Glauben und Wahr heit werde daS Religiöse und die Bibel so stark betont, und doch sei alles Teufelswerk denn eS fehle die Erkenntnis der Sünde als Sünde, Und endlich mit all unserer Wissenschaft und unserm Forschen erlösten wir uns selbst, daS widerspreche dem Kreuz von Golgatha. Darum heraus. Man müsse an sich selbst Srmer wer den, zu Jesus gehen, von Ihm sich den wahren Geist schenken lassen. Das deutsche Volk werde nochmals gesunden, wenn die Kräfte des Gekreuzigten in das Volk strömten, «S werde krank bleiben trotz j aller Höchstleistungen und sozialen Errungenschaften, wenn Golt ihm fehle/ Heraus aus dem Spiritismus, aus dem Bunde des > Satan, hinein in das heilige Licht Jesu. -- Dankesworten von I l Sup. Michael an den Redner folgte eine kurze Pause, nach der in der Debatte Bäckermeister Schlabe—Oberhäslich und Zoll- , sekretär a. D. Richter in kurzen Sätzen einig« Beispiele von Spiritismus vorbrachten. Im Schlußwort gab Pfarrer Gilbert noch die Titel verschiedener Ausklärnngsbücher bekannt, er for derte die Wegschaffung von Amuletten, bekannte aber auch, daß er an das Verhexen von Vieh glaub«. Er warnte, .der Wissen schaft wegen in spiritistische Sitzungen zu gehen und betonte gleich Ärp. Michael, Laß es sich in dem Vortrag nicht um Wissens- Versteigeruug Freitag am 29. Mai 1925 vormittags 11 Uhr soll In Ruppendorf 1 gebr. Viehtransportauto meistbietend gegen Barzahlung versteigert werde». Sammelort der Bieler im Gasthof. Der (hertchtevoilsteh-c de» rimtsgerlcht« Dippoldiswalde. Me dann noch fehlenden 3 stellt Niedervöbel. Es können aber auch andere, männliche und weibliche konfirmierte Mitglieder unserer Kirchgemeinde, von gutem Rufe, bewährtem christlichen Sinn und kirchlicher Einsicht, dis das 25. Lebensjahr vollendet haben, zur Wahl ausgestellt werden. Wählen können alle voll jährigen konfirmierten männlichen und weiblichen Mitglieder der Kirchgemeinde, die in der Wählerliste ausgenommen sind. Die Ausnahme in die Wählerliste zur diesjährigen Mahl kann noch bis 31. Mai iM Pfarramts beantragt werden. Mo anläßlich früherer KirchenvorstanLswahlen erfolgten Aufnahmen in die Wählerliste, behalten auch diesmal ihre Gültigkeit. Am 31. Maß wird die Wählerliste abgeschlossen, die vom gleichen Tage bis zum! 14. Juni 1925 im hiesigen Pfarramts öffentlich zur Einsicht ausliegt. Wahlvorschlägs sind oiS zum 16. Juni an dgs hiesig«! Pfarramt schriftlich einzureichen. Diese Wahlvorschläge müssen unter Angabe' eines Kennwortes 9 wählbare hiesige Kirch gemeindeglieder mit Vor- und Zunamen und der Wohnung ent halten und von 3 wählbaren Kirchgemeindegliedern, deren Ramen nicht mit auf der Vorschlagsliste enthalten sein dürfen, unter schriftlich vollzogen sein. Bei Eingang nur eines Wahlvorschlages erübrigt sich die Wahl. Nach Prüfung der Wählerliste un- -er! bis zum 16. Juni eingegangenen! Wahlvorschläge erfolgt noch vor dem Wahltag« ein« öffentlich« Bekanntmachung. Nachdem sich die aus 15 Schmiedebergern und 3 Niederpöblern bestehende Kirch gemeindevertretung konstituiert hat, wählt diese unter sich den eigentlichen Kirchenvorstand, der sich wteder aus 6 Personen zwsammensetzen wird. , Altenberg. Der .Bot« vom Geising' schreibt: Am Sonntag nachmittag fand im Posthotsl der Bezirkstag der Bäcker-Innungen des 21. Bezirks im Bäcker-Innungs-Verband .Saxonia" statt. Diesem Bezirk gehören die Innungen Altenberg, Dippoldiswalde, Freital, Glashütte und Tharandt an. Nachdem die aller 3 Jahre stattfindenden Vorstandswahlen, welch« fast alle mit Wiederwahl erledigt wurden, stattgefunden hatten, hielt Bäcker-InüwngSober- meister Kaiser aus Dresden einen hochinteressanten Vortrag, wel cher dazu bestimmt war, di« Kollegen zum festen Zusammenhalt in ihrer Innung und zur Hochhaltung der StandeSeh-re zu bewegen. Auch die sich hieran anschließende Aussprache bezeugte, daß man keinesfalls wieder zur Sonntags- und Nachtarbeit zurückkehren will. Lin dem Saxonia-Verban-stag einzureichen-er Antrag, der beim Verban-stag in Plauen behandelt werden soll, wurde ge nehmigt. Als nächster BezirkstagungSort wurde Dippoldiswal-« bestimmt. Die Teilnehmer aus dem Weißeritztal und aus Freital welche 7,10 Uhr mit einem Son-erwagen der Staatlichen Krafi- wagenverbindung nach Kipsdorf fahren wollten, um von dort mit dem Zuge 8,20 nach Haus« zu fahren, standen '/,9 Ahr noch tm Hofe des Posthotels und warteten aus den Kraftwagen. Durch Reifendefekt war er so lang« aufgehatten worden. Da kein« Zug verbindung mehr bestand, mußten sie per Kraftwagen, der außer dem in Schmiedeberg abermals eine Panne hatte, bis Freital gefahren werden. Natürlich was dies eine teure Fahrt, und dem- zufolae werden am Montag wohl in Dippoldiswalde und Freital die Semmeln entsprechend kleiner gewesen sein. (Für Dippoldis walde stimmt das aber nicht. D. R.) Riesa, 26. Mai. Seit Len frühen Morgenstunden des Mens- tag wütet in den Hasenanlagen von Riesa ein Grotzfeuer, das einen gewaltigen Umfang angenommen hat. DaS Feuer entstand früh gegen 4 Uhr in den im Stadtteil Grvba gelegenen Hafen- Hobel- und Sägewerken. Auf den Lagerplätzen dieser Firma be finden sich große Rundholzbeständ«, die aus bisher unbekannter Ursache in Brand gerieten. Sämtliche Feuerwehren der Um gebung sowie die Motorspritze aus Dresden find an der Brand stätte erschienen. Später hatte Dresden 3 Löschzüge an der BranL- steil«: Leipzig blieb mit einem Teile seines Löschzuges wegen Achsenbruch bei Canitz liegen. Der Lagerplatz ist polizeilich abge sperrt worden. Die Feuerwehren müssen sich vorderhand darauf beschränken, ein Uebergreifen des Feuers auf die benachbarten Fabrik-und Wohngebäude zu verhüten. Als Urstche des Brandes wird Selbstentzündung angenommen. — Kurze Zett, nachdem das Feuer bemerkt worden war, stand der 70 Meter langeFour nier schuppen in Flammen. Das Feuer griff dann auf die Maschinen anlagen über, die Kessel mutzten abgeblasen werden. Ueber 80 000 Kubikmeter Holz brannten gleichzeitig. Stark gefährdet waren die Fabrikanlagen der Groß-EInkaufs-Gesellschaft Deutscher Kon sumvereine, und als sich der Wind gedreht hatte, die Chemisch« Fabrik von Heine L Co. und die Pure-Oiel-Lvmp. Bei beiden Unternehmungen lagerten viele hochexplosive Stoffe. Der Schau platz des Brandes hat eine Ausdehnung, wie man sie selten sieht. Er umfaht viele tausend Ouadratmeter, auf denen di« riesigen Holzmassen lagerten. Stämme von einer Stärke, wie man sie in Deutschland selten sieht, sind in Asche zusammengesunken. Noch in den Nachmittagsstunden brannte es auf weiten Strecken und sicherlich wird es noch tagelang glimmen. Sachverständige schätzen den Wert der Holzvorräte der Hafenhobelwerke auf 25 Millionen Mark. Hiervon sind gerade die wertvollsten Bestände den Flam men zum Opfer gefallen, nämlich die Fournierhölzer und die be arbeiteten finnischen Holzdielen. Da auch die Maschinen ver nichtet sind, dürfte der Schaden mit weit über 12 Millionen M nicht zu hoch beziffert sein. Das Werk beschäftigte in Zwei Schich ten 180 bis 200 Arbeiter, die sämtlich bei den AufrSumungs- arbeiten beschäftigt sind. An eine Wiederaufnahme der Arbett dürfte nicht gleich zu denken sein, wenn auch der Schaden durch Versicherung gedeckt ist. Zum Glück sind bei der großen Brand katastrophe keine Personen ernstlich zu Schaden gekommen. Nur einige Leute der Löschungsmannschaften erlitten leichte Brandver letzungen. Liebenau. Montag nachmittag kurz nach 2 Uhr geriet das mit Stroh gedeckte Anwesen der Frau verw. Lehmann durch Funkenflug der Dampfwalze in Brand. Da daS Grundstück so fort über und über in Flammen ausging, konnte nur Vieh und Mobiliar gerettet werden. Der Schaden ist umso größer, als er nicht durch Versicherung gedeckt ist. Das Grundstück ist total niederaebrannt. Der mit Im Hause wohnende Schwiegersohn Friebel weilte zur Zeit des Brandes in Glashütte auf Arbeit. Am Brandplatz« erschienen autzer der Ortsspritze di« Freiwillig« fseuerwehr Lauenstein (1. Prämie), die Ortsspritze Börnchen (2. Prämie) und die Freiwillige Feuerwehr Bärenstein.
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