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- Erscheinungsdatum
- 1925-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192502167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19250216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19250216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-02
- Tag 1925-02-16
-
Monat
1925-02
-
Jahr
1925
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Lrttep» Seil»», »e, Bezirk» Petttze«» W Goldpftnnt^, «ngefanät m» Montag den 16 Februar 1925 Nr. 39 91 Jchrgang Derandoorüftb« «e-awur: SE S«»«. — Dm» und Verlas: ««I Seldee in Direettl«seid«. Dies« BletteeUM sie amlltch«, Bekam»r«ach«ße» »er §i»t»ha»»i«««fcheft, de« «mts-erichw «»» ör» «tektrat« z« Di-p»Uis«<ttte ohne, jedwede zinSttche VerMchtuma zu und dürsten daher auchj nm mit geringer steuerlicher Verpftichtumg woitergegeben wer den. Ein AnMuß des hiesigen Krtegersie-lungAvereins an den Allgemeinen Sächsischen Siedlerverband wurde beschlossen, da bei dem bisher bestehenden Anschluß an di« Lam-esste-lungS- gesellschast .Sächsisches Heim" eine weitere Bautätigkeit nicht zu erwarten steht. Nach dem Eindruck, den der Vortrag ums die Aussprache hinterlassen haben, darf erwartet werden, daß auch im hiesigen Siedlerverein und damit zusammenhängend im der Siedlunasbautätigkeit, neues Leden erbuiht. vülMMtwlchenuig, UHLS, kultig den so. wdmue «gaz, vaemtttug* s Oki>, im daeNmm «Sue paM >a Sedmiedebem- SS4 km w. Stämme 10 43 cm, «67 vn w. Klöße 7/43 cm, 8 km Pfähl« 5 6 cm, 38 km w. Derbstangen «nd 23 300 «. Reisstongen. Kahlschlag: Abt. 13, 1S, 18, 26, SO, Sä, «6, «7, 70, 72, 104, 111, 114, 121; Einzel- und Durchforstungs- Hölzer- Ab». 8, 11/13, 16'18, 24, 28, 32, 37, 55/57, 60, 64, 6V, 77, 80/83, 85, 88/90, SS. kmwtaw» Srdmiededeeg. koretti-ue Vlmi-Zod». — Nur noch wenige Wochen find es bis zum Ende der Winter-Semester- an der Mällrrschule. Da zu diesem Zeitpunkte j auch der größte Teil d«S Vorstandes des Vereins „Glück zu!" ! unser« Stadt verläßt, fanden im Laaf« der verflossenen Woche die Vorstandswahlen statt und am Sonnabend wurde der neue ! Vorstand feierlich im VereinSabend in sein Amt «Ingewleftn. ! DaS Amt des 1. Präsiden bli«b in den Händen de« bisherigen Präsiden Hartz. Die anderen Aemter wurden wie folgt beseht: Fuchsmajor Schwabe, 3. Prästde Schönmeyer, Kassierer Meyer, Schriftführer Claußen. Die Herren übernahmen mit entsprechenden Reden ihre Aemter und gelobten dieselben in den Traditionen des Vereins zu führen. Ramens der Schul« und deS L«hr«r- kollegiums beglückwünscht« Dlr«ktor Meller d«n Verein und die Reugewählten und gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch unter Fahrung deS neuen Vorstandes der Verein stets gute Fühlung mit der Schale und der Lehrerschaft halten möge. AamenS des AH.-V«rban-eS des Verein« Glück zu sprach Ingenieur Treupel ebenfalls den Verein und die Reugewählten beglückwünschend und in der Hoffnung, daß der neue Vorstand auch im Interesse deS A H -Verbandes die VeretnSgelchick« leiten möchte. Sodann übermittelte er auch noch dem alten Vorstand den Dank -ei^ A.H.-Verbande« für die gut« Leitung de« Verein«. Zu Ehren und al« Dank für den alten Vorstand wurde «in Salamander j g«rl«b«n. Dann kamrn auch noch die anderen Aemter, wie Fecht wart, Vergnügungsoorstand usw. zur Ueberaab«, und auch hier wurden dle«bezüglich« Reden gehalten. Sodann fand noch die i Taufe der neuen Füchse statt und man blieb bl« zur üblichen z Zeit in guter feuchtfröhlicher Stimmung zusammen. Möge der j Verein Glück zu mit keinem neuen Vorstand auch im kommende» Semester die schöne Fühlung zwischen Bürgerschaft und AktlvtkaS erhalten. Am Sonnabend früh wurde auf der Altenberger Straße, in der Rähe der Mendenmühle, «in Radfahrer von eine« anderen, einem au« entgegengesetzter Richtung kommenden und links fahrenden Lehrling einer hiesigen Werkstatt, s» hefttg an gefahren, daß erster«! vom Rade stürzte und sich dabei «in«n Schlüsselbeinbrych zuzog; auch wurde da« Vorderrad der Ma schine de« Verunglückten zertrümmert. — Durch Funkrnfiug der Lokomotive entstand am Sonnabend nachmittag am Taubenberge ein Maldbrand, der aber schnell gelöscht werden konnte. — Neben verschiedenem groben Unfug, so wunden einig» Reklametafeln loszuwuchten versucht und ein« Straßenlaterne durch Steinwürfe zerschlagen, wurde in der Sonntagnacht auch spaßhafter Unfug ausgeführt. Di« schwarze Anschlagtafel litt Rathaus« dicht neben der Polizeiwache wurde entführt und am Kriegerdenkmal niedergelegt. Ein Diebstahl gewissermaßen unter den Augen der Polizei. — Auf dem Tanzsaal« brach «im hiesiger Server degehilfe am Sonntag das linke Handgelenk. DippolmSwalde. Die Zahl der unterstützen Erwerbslosen von 100 mit 181 Angehörigen am 1. Februar auf 97 mit 17S Angehörigen zurückgegangen. Von ihnen sind 31 bei NotstandS- arbeiten beschäftigt. Sechs Arbeitslose beziehen seit über «tu halbes Jahr und vier seit über dreiviertel Jahr UnterstAtzung. — Die nächste Tuberkulosesprechstunde findet Mittwoch den 18. Februar 10—12 Uhr im Diakonat statt. — Man schreibt uns: Wegen der dem Reichstag« zagegan- genen Denkschrift deS Reichsfinanzminisier« über da« Besoldunas- sperrgesrtz war hinsichtlich ihres uurichtlgen und unsachlich » In haltes und da in dieser Schrift die gesamte OeffentllchKeit gegen die Semeindebeamtenschaft aufzuhetzen versucht wird, vom Retch«- bund« der Kommunalbeamlen und -angestellten Deutschlands, einer Organisation von 170009 Mitgliedern, ein deutscher Gemeinde- bramtentaa einberofen, der am gestrigen Sonntag in Berlin statt fand. Auf Anordnung des Sächsischen Gemeindebramtendandet wurden heute aus gleichem Anlasse in Sachsen in allen Orts gruppen Protesiversammlungen abgehalten. In einer auch von der hiesigen Ortsgruppe gefaßten Entschließung wurde gegen die erwähnte Denkschrift und die damit angestreble Verlängerung des ReichSbesoldungssperrgesetzes Einspruch erhoben und seine sofortige Aufhebung gefordert. — Von dem Boamtenadbau in Sachsen sind nach Blätter - Meldungen bisher 915 Staatsbeamte und 1426 Staatsangestellte betroffen worden. - Auf dem Wege zwischen Rehefeld und Kurhaus Wettin wurde eine in den dreißiger Jahren stehende WlrtschaftS- gehtlfin Walther von zwei unbekannten Männern angefallen, zu Boden geworfen und durch «inen in den Mund gesteckten Schnee ball am Schreien zu verhindern gesucht. Durch «In auS Rehe feld hinzukommendes Fleischergeschirr wurden di« beiden Unbe kannten, die vermutlich unsittliche Zweck« verfolgten, t« die Flucht getrieben. Die Uebersallene, deren Kleider zerrissen waren, und die vorübergehend da« Vewußtseln verloren, mußt« zu «ine« Arzt« grbracht werd«», wo st« sich bald wieder erholte. Schmted«b«ro, 14. Febrnar. Heut« Sonnabend nachmittag wurde im Walde an der Hochwaldstraß« unweit d«S Dret-rüder- steine« ein kleiner Luftballon gefunden, dem ein Zettel angrheftet war mit der Aufschrift: „TH.Lorenz, Flensburgs abgesandt am 2. Februar." ES wurde noch um Angabe -es Fundortes gebeten. RelnbardtSarimma. Lin tollwutverdächtlger Hund hat am Donnerstag den S jährigen Knaben des Landwirts GlMtzsch gv- bissen. Der Arzt ordnet« ein« Ueberftlhrung nach Dresden zm dortiger Behandlung an. Auch in Oder- und Nieder froneudors soll -er /»und aufgetreten sein und Kinder crngefprangen oder; nicht gebissen haben. .e itz er itzJ e i kung Tageszeitung un- Anzeiger siir Dippol-iswal-e, Schmie-e-erg u.A. vertlicheS »nd Sächsisches WyyEöwvlö«. Satzungtgemäß hielt am vergangenen Sonn- I «chendoer Allgemeine Turnverein Dippoldiswalde <D.T.) I sein« Hauptversammlung ab, dl« «rst« nach der Gründung des I Verein«. Rach Gesang eine« Turnerliede« eröffnete Vorsitzende I Hesse btt Hauptversammlung mit einer kurzen Aussprache, in der I er auf di« Gründung vor nunmehr genau ' < Zähren hinwleS, auf I den Hallenbau als daS Hauptziel der Verschmelzung beider I Vereine näher «tnging, der verstorbenen Mitglieder Fritsch, Ha- I wann und Angehörigen der Kinderabteilung Zehne und Nitzsche I oedachte, dir man in üblicher Weis« ehrt« und auf die Zugend- I bewegung näher eingino, die im Verein eine gut« Statt hat und l schön« Blüten treibt. Mit dem Wunsche, daß der zähe Will« I und die freudige Tat, die sich im Tornhallenbau offenbarten, im I Verein weiter bestehen bleiben, schloß di» Ansprache. Es folgt« d«r Bericht de« OderturnwartS Donath, dem wir folgendes ent nehmen. Die Vorturnerschaft besteht zurzeit auS 19 Vorturnern und 4 Vorturnerinnen. Sie hielt 7 Sitzungen ab. Der Turn besuch war gut. 63 Vereins- und 9 besondere llebungsstunden wurden abgehalten mit 3407 Besuchern <1496 Mitglieder und 1911 Zugendturner), alles wohlgemerkt nur in »/r Zähren seit Vereinsgründung. Die Zahl der Veranstaltungen in Gau und . Bezirk war übergroß: Gauturnfest in Meißen, 40-Zahrfeier d«S Turnvereins Schmiedeberg, Bezirksturnfest in Vroßölsa, Fahnen weihe des Turnvereins Reinholdshain, Turnhallenweih« in Seifersdorf, dazu das eigene Abturnen verbunden mit Wett turnen. In den mit vorstehenden Veranstaltungen jeweils ver bundenen Wetturnen wurden von den Teilnehmern viele Sieger kränze errungen. Einige wohlgelwngene kleiner« Vereinsver- unstaltungen führten die Mitglieder enger zusammen. Möge es, so schloß der Bericht, dem Verein nie an Geschlossenheit und an Führern fehlen. Der Bericht der Turnerinnen-Abteilung, erstattet von deren Leiterin Frau Scherz, schilderte eingehend die Teilnahme der Turnerinnen an den verschiedenen Vereins- veranstattungen, wie auch an Wetturnen außerhalb deS Vereins. Auch die Turnerinnen u/nsers Vereins errangen dabei viele Siegerpreise, besonders gut schnitt di« Abteilung aber beim Gaufrauenturnfeft in Radeberg ab. 62 Turnerinnen gehören der Abteilung an, Turnstunden fanden 79 statt, besucht von 2093 Tunerinnen. Da Frau Scherz aus ihrem Amte scheidet, dankte Vorsitzender Hess« ihr gaiü besonders für ihre außerordentlich große und vielseitige TÄigkeit im VereinSintereffe und die Ad- teilung ehrte ihre bisherige Leiterin, indem st« durch Frl. Beyer Frau Scherz Blwm«n und ein- Geschenk überreichen ließ. Kurz aber tnhattretch war der Bericht von Lehrer Matthes über di« Spork- und Splelabteilung. Platz und Mitgliederzahl ließen nur ein« langsam« Entwicklung des Sports zu, das volkstümliche Turnen wurde dagegen eifrig gepflegt und schön« Erfolge erzielt. Der weiter« Ausbau der Abteilung sei dringendes Erfordernis und er werde kommen, die Leitung werd« sich eifrig darum be mühen. Endlich gab Lehrer Eidner noch Bericht über die Tätig- Ke» der KiNderabteilung. Die Knaben turnten 15 mal, die Mäd chen 16 mal, erster« mit 1641, letztere mit 1809 Teilnehmern. I Am BegirkSkinderturnsest beteiligten sich 88 Knaben und 130 Mädchen, außerdem 4 Knaben- und 4 Mädchenstaffeln, 2 Knabenhandballmanuschaften und 21 Hürdenläufer. Hier wie auch im Wetturnen beim Dereinsabturnen errangen viele Sieger preise. Der Bericht erwähnte dann noch das Kinder-BÜHnen- schauturnen und zwei Turnfahrten, nach Moldau und in die Sächsische Schweiz, ein Geländespiel und eine Schniheliagd und schtoß mit warmen Worten für das Kinderturn«n. Alle Be richte wurden genehmigt, ihr Vortrag hatte aber nahezu 1'/, Stunden in Anspruch genommen, so daß die Versammlung da rauf verrichtet«, noch einen Bericht über den Turnhallenbau zu hören. Der Kassenbericht, ^n Kassenwart Zönnchen vortrug, zeigt« einen annehmbaren Abschluß. Die Rechnung war von Luase und Below geprüft und richtig befunden worden. Sie wurde richtig gesprochen und dem Kassierer Entlastung erteilt. Als Rechnungsprüfer auf 1925 wurden Otto Richter, Klingner und Müller gewählt. Zur Turnrats-Ergämungswahl unter breitet« ein ixnu bestimmter Ausschuß einen Wohlvorschlag, der dahin ging, die ausscheidenden TurnratSmitglieder Bors. H«ffe, bchriftwart I«hnr, Beisitzer Richard Köhler wiederzuwShlen, Paul Quos« für den seine Wiederwahl ablehnenden Arthur Schmidt und Porstvrser für den sein Amt niederleaen den Otto Fleischer /letzteren auf 1 Jahr) neu zu wählen und die Wahl im ganzen vorzwnehmen. Die Hauptversammlung beschloß dem- grmR, dl« Meder- bez. N«ugewählten nahmen das Amt an. Arthur Schmidt wurde nach besonders für seine dem Verein geleisteten Dienste gedankt. Als Vertreter zum Dautaa wählte man Bors. Hess« und Oberturnwart Donath, als Ersatzmann Serm. Reichet. Di« Satzungen und die Geschäftsordnung wur- 6en genehmigt un- dann die MikgKedsbeitrSge in vorgeschlagener Weift fürs Vierteljahr Mitglieder M. 2,50, Turnerinnen M. IchO, Kind« -,75 M. festgesetzt. Anträge waren mcht einge gangen. Nach Bekanntgao« einer Einladung der Schützengesell- schaft zu deren Maskenball am 2. März und von Kartengrüßen früherer Mitglieder, trug Oberturnwart Donath den Ar^Its- plan auf 1VÄ vor. Sollte noch Gauvorstandsbeschluß dieses Jahr «in ruhiges Jahr werden, so straft der Arbeitsplan dem Lügen. Genau wie im vergangenen Jahr« ist bald jeder Sonntag besetzt. Für einen eifrigen Turner Ueli» bald kein Sonntag für sich oder seine Famitie. DaS ist fthr zu bedauern. Di« Hallen- veih« ist für Sonntag, 30, August oder 6. September vorgesehen und wird aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem Gou-Alteren- Trefsen verbunden werden. Für besten Turnbesuch wurden 25 / Turner und Turnerinnen bez. Iugendturner und Turnerinnen ' mit Bücher- oder sonstigen Prämien ausgezeichnet. Auf «ine , Anfrage ans der Reih« der Mitglieder, ob beim Ankauf der , Gewinn« zur Warenlotteri« die Dippoldtswalder Geschäftsleute - soweit als Malich berücksichtigt worden feiens wurde vom Lotterte- bez. BauouSschuß erklärt, daß all« Gewinn«, die hier beschafft werden könnt«n, auch am Platz« gekauft worden find. Nicht hier zu bekommen war daS Motorrad und die Salon- Einrichtung als Teil deS Hauptgewinnes (die hierorts nicht recht- ' zeitig geliefert werden konnte), sowie ein Seriengewinn (Rasier apparate), zu dem ein hier Nicht mögliches niedriges Angebot von auswärts vorlag, ft daß dadurch gegen 1000 M erspart wurden. Eine solche Ersparnis muhte aber auch in Bettacht ' gezogen werden. Berücksichtigt worden sind (und wohl mit Recht) in erster Linie beim Einkauf VeretnSmitglieder. ES wurde fA- gestellt, daß von den für Gewinn« verausgaben rund 12000 M über 8000 M. (Rest in der Hauptsache oben genannt« Gegen stände) hier in Dippoldiswalde geblieben seien. Ein Teil der Gewinn« besteht auch in Gutscheinen auf hiesig« Geschäfte: es werden in gewissem Sinn« also auch nach der Gewinnverteilung noch Gewinne gekauft werden. Mitaeteilt wurde dann noch, daß die Lotterie dem Verein einen Ueoerschuß von rund 16000 Mark erbracht habe. Mit Dankeswvrkn und dem Wunsche, auf ein weiteres glückliches VereinSjahr schloß di« Hauptversamm lung. Dippoldiswalde. Zu einem öffentlichen Vortrag hatte -er Kriegersiedlungsverein von Dippoldiswalde und Um gegend auf Sonnabend nachmittags nach dem Bahnhotel ein geladen und als R«dn«r den Statistiker Schambach vom Allge meinen Sächsischen Sirdlerverein gewonnen, der seinen Vortrag unter daS Thema stellte: Di« Behebung der Wohnungsnot durch Neubauten, insbesondere durch das SftdlungSwesen. Die Ver sammlung, zu der sich gegen 40 Personen eingefunden hatten, wurde von Stadtverordneten Gehmlich eröffnet, worauf er dem Redner das Wort gab. Dieser führte aus, daß die Wohnungs not auch vor dem Kriege schon bestanden habe, nach diesem aber erst recht fühlbar geworden sei und ließ dann die geschichtlich« Entwicklung des ganzen Wohnungswesens seit dem frühesten Mittelalter vorüberziehen, wie «inst der Grund und Boden allen gehörte, jeder sein Haus hatte, wie di« Rittergüter riesige Flächen sich einverleibtek, wie das Aufkommen der Industrie die Meterwohnungen schuf und di« Bodenspekulation begann. Die enge Bebauung und daS Zus en vieler Menschen in Wohnungen ohne Licht und Luft brachte die Seuchen: man baute breite Straßen, schuf dabei aber auch die Mietskasernen. Mäh rend in Landen, daß dem Flachbau bez. Einfamilienhaus treu geblieben, nur 8 Pers ien auf ein Wohnhaus kommen, kommen in Paris 38, in Berlin 77 Menschen auf ein Haus. Di« Schuld tragen, nach dem Redner, dl« Derraigesekschasten, di« mit allen denen, die Grund und Boden in Händen haben, Wucher treiben. Baugenossenschaften brachten nur wenig Abhilfe, das einzige war: keine Mietsteigerung, keine Kündigung. Nach dem Kriege wurden dann 1919 das AeichssiedlungSgeseh und 1920 das Reichsheimstättengesetz geschaffen, ersteres zu dem Zweck«, kleineren Landwirten den Grundbesitz ft zu vergrößern, daß sie die genügende Ackernahrung haben, letzteres, um der städtisch«» - Bevölkerung die nötigen und gesunden Wohnungen zu schaffen. Ersteres Gesetz schein«, ft meinte der Redner, sabotiert werden zu sollen, denn von den 1919 auSerfehenen, vom Großgrundbesitz wieder zurückzugebenden Flächen sei «rst sehr wenig zurückge kommen, in Sachsen von den errechneten 37 006 Hektar erst 1806 Hektar. Beim ReichsheimstäktenMeh verweilt« Redner längere Zeit. Jede Reichsheimstätte müsse einen Garten haben, ! ft groß, daß di« Familie ihren Bedarf an Gemüse und Obst I daraus decken könne, st« könne nicht gepfändet und versteigert werden, sei Besitzwechselabgaben- und flempelgebührenfroi. Ihr Erwerb solle nichts kosten außer den baren Auslagen. Staat und Gemeinden haben die Ueberwachung, denn di« Aeichsheim- l stätte solle bis ins dritte Glied in der Familie bleiben: bei einem j Verkauf haben die Behörden Mitbestimmungsrecht. Schambach j wieß dann nach, daß eine derartige Besiedelung im Flachbau in i Deutschland und selbst in Sachsen wohl möglich sei, ohne daß ! Ackerland verloren gehe, auch den Einwand, daß der Bau des ! Einfamilienhauses viel teurer sei, widerlegte er insbesondere , auch damit, daß ja dann jede Mietsteigerung ausgeschlossen sei. j Die Finanzierung des ReichSheimstättenbaues geschehe in DreS- j den ft, daß das Land aus städt. Besitz in Erbbaurecht gegeben - werden. Zu den etwa 12 660 M. Baukosten würden 70 Prozent j aus der Mietzinssteuer ohne Zinsen mit 1 Prozent Rückzahlung i — 84,— M. jährlich, gegeben. Di« restlichen 3600 M. bringe i der Siedler durch Spartätigkeit und Mithilfe beim Bau auf. s In Thum wurde der gesamte Betrag, alle 15 Prozent, aus der , Mietzinssteuer für den Heimstättenbau verwendet. Das lass« , sich auch anderwärts ermöglichen. Nötig sei vor allem dazu der Zusammenschluß, denn der einzelne sei machtlos, und der An schluß des örtlichen Vereins an einen großen Verband, der di« Verhandlungen mit der Regierung usw. führe. Nicht nm An verstand, auch Böswilligkeit jener Kreise, denen di« Boden- und Mietenspekulation genommen sei, bekämpfe die Siedler- vereln«. Der hiesige Bezirk sei in Bezug auf di« Siedler- beweaung noch weit zurück, möchte auch hier bald das Ziel der Siedlervereine erkannt werden, daß jeder der eine eigene Woh nung braucht, eine ieigene Heimstätte auf eigner Schalk im Vaterland« erhält, das wir mit unserm Blute vor 10 Jahren 4 Jahre lang verteidigen mußten. In der anschließenden Aus sprache kamen die verschiedensten Anfragen, auch von Gemeinde- verlretern an den Redner, die von diesem in eingehender Meise beantwortet wurden. Als größtes Hindernis zum Heimstätten- bau stellte sich immer wieder di« Geldbeschaffung dar, da In unsern ländlichen Gemeinden bei weitem kein ft hoher Zuschuß aus der Mietzinssteuer geoeben werden kann, wie In Dresden. Redner stellte hier ein« Besserung durch ein In Arbeit befind liches Gesetz. Heranziehung der Grundsteuer zum Wohnstätten- bau In Aussicht, und gab als Gelddartelher zu mäßigem Zins fuß die Landesversicherungsanstalt Sachsen und die Kuiturrenten- bank an. Die Mietzinssteuerbettäge gingen den Gemeinden B«r»«Sp«eS: r Zitrag«, <ttq«1n«R>u>n>»ern 13 GvGpfenni»«. G«mein-«.V«rh«n-»^tr»kMckv Mn»,« 8. PoflschvckkMck, vreS-en 12548. Fernsprecher: Amt vippol-iSwol-o R»»»« ».
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