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- Erscheinungsdatum
- 1925-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192502059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19250205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19250205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-02
- Tag 1925-02-05
-
Monat
1925-02
-
Jahr
1925
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Aelteste Zettung -es Bezirks Veranlworllicher Redakteur: Felix Jebne. — Druck und Verlag: Earl Dehne in Dippoldiswalde. IS 91 Jahrgang Donnerstag den 5 Februar 1925 sind - iah rett» l, da^ unten- k über r -mt Elf»', indern u lrr- da» licht >ätte >en« des Übend »Uche» «tdge- — wir deiner h hi« mehr »W le«, voll Den )ren nem ibei. rrodi van- kopf. ntttel - ich nicht rncren von jenen eben Sa«. » dm tzten Ä8 ann «all. igt« le», »rg- ich dich erst Du le«, ihm Lt« iw« r ihr sand »zeit; rn - u die Aber da; nicht Mger änge l Bezugspreis: Für elnenMonat 2 Goldmark «ll ! Zutragen, einzelne Nummern 18 Goldpfennlg«. k Gemeinde-Verbands-Dirokonto Nummer 8. ; Postscheckkonto Dresden 12 848. ? Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer t. leibft? »al ge- gesse«, Plötz, n mit rtedji Zeit dieser « Le« Dieses Blatt eulhittt -ie amilichen BekaanlmachuWe« -er Amlsharwlmannschast, -es Amtsgerichts lm- -es Sta-trats zu Dippolviswat-e geschickter Lehrer and seinen Amtsgenossen im Bezirk ein zu verlässiger Freund. Wegen seines festen Charakters und seiner zielbewußten Anschauungen auf pädagogischem Gebiet wählte man ihn viele Jahre zum Borsitzenden des Pädagogischen Vereins und zum Vertreter deS Bezirks für den Sächsischen Lehrer-Verein. Man kann kühnlich behaupten, daß er dem Bundes-Lehrer-Verein lange Zeit sein pädagogisches Gepräge aufgedrückt hat. Für das Wohl und Wehe seiner Ämtsgenossen sorgte Fleischer als Bezirks vorsteher der Lehrerkrankenkasse und des Pestolozzivereins, dessen Weihnachtsgaben den Lehrerwltwen und -waisen immer sehr will kommen waren. Auch für den Obstbauverein war er durch sorg same Pflege seines Schulgartens erfolgreich tätig. Dafür ist ihm der Dank aller, für die er so segensreich gewirkt hat, über das Grab hinaus gesichert. Reichstädt. Kirchgemeludetag und Kirchenvorstandswahl können erst am 15. Februar gehalten werden. Tharandt. Zn einem Tunnel des Wasserkraftwerkes im Breiten Grurrde nahm der Arbeiter Laudert aus Tharandt Gas geruch wahr. Er verständigte den Ingenieur Mittelsbach und ging mit diesem durch den Tunnel, um nach der Ursache zu forschen. Sie fanden im Tunnel ein Karbidfaü, in das ab tropfendes Wasser gelaufen war, so daß sich Kasbiogas entwickelt hatte. Ms Laubert mit seiner Karbidlampe dem Fatz zu nahe kam, erfolgte eine Erploston. Laubert wurde im Gesicht verbrannt und stürzte bewusstlos nieder. Mittelsbach, der etwas abseits stand, wurde weniger schwer verletzt. Beide wurden nach dem Krankenhaufe gebracht. Dresden. Der HaushaltauSschuh 8 behandelte am Mittwoch zwei kommunistische Anträge, die sich auf die Freiberger Hälken- knaopschast und auf die Erwerbsverhältnisse in den staatlichen Kalkwerken Hermsdorf und Lengefeld beziehen. Nach aus führlichen Erklärungen der Negierung wurden beide Anträge gegen die kommunistischen Stimmen für erledigt erklärt. Dresden. Große Sprikverschiebungen kamen vor dem Gemein samen Schöffengericht zur Verhandlung. Die Anklage richtet sich gegen die getrennt lebende Drogistensehefrau Roch und gegen den kaufmännischen Vertreter Hanke, während der Ehemann der ersteren, der Drogist Roch nicht zur Verantwortung gezogen werden kann, weil er nach 8 51 des R.St.G.B. nicht zurechnungs fähig ist. Nach der Anklage hat das Ehepaar Roch in den Jahren 1920—22 beim Hauplzollamt Dresden und ferner beim Zollamt Pirna öfter Gesuche eingereicht um Bewilligung von Spiritus für gewerbliche, bezw. medizinische Zwecke. Die mit der Nachprüfung betrauten Beo inten wurden getäuscht und so gelang eS, vom Weitzeritz-Jeitung Tageszeitung und Anzeiger für Dippoldiswalde, Schmiedeberg u.A Die unentgeltliche Totenbestattung. Die Landesstelle für Gemeinwirtschaft hat eine Denkschrift über die unentgeltliche Totenbestattung in Sachsen versaht, aus der hervorgeht, daß bis Ende 1924 61» sächsische Gemeinden die unentgeltlich« Toten- befbaltung ganz oder teilweise eingeführt hatten. In der Kre-is- hauptmannschaft Dresden sind es 85 Gemeinden, davon 23 in der Amtshauptmannschaft Dresden. Von 565 Gemeinden konnten Nähere Angaben über die Regelung der unentgeltlichen Toten bestattung ermittelt werden, und zwar von 395 Gemeinden auf Grund der Ortsgesehe und der Fragebogen, von 17» Gemeinden nur auf Grund der Fragebogen. Ls haben hiernach 563 von den 565 Gemeinden die unentgeltliche Totenbestaltung ortsgesetzlich geregelt. Nach diesen Ortsgesetzen wird in 206 Gemeinden der Anspruch auf unentgeltliche Bestattung von dem Tage der polizei lichen Anmeldung an gewährt, in 186 Gemeinden erst nach einer längeren Wohnzelt am Orte. In 133 Gemeinden beginnt der An spruch erst nach einem Jahre, in drei Gemeinden nach einem Hal den Jahre und in einer Gemeinde erst nach einem Vierteljahr. In 47 Gemeinden wird die unentgeltliche Bestattung davon ab hängig gemacht, daß der Verstorbene mindestens ein Jahr in einer Gemeinde des Bezirks gewohnt hat, darunter sind 2» Gemeinden, , die die Gegenseitigkeit zur Bedingung gemacht haben. Einige Ge meinden schließen Ausländer von der unentgeltlichen Tolenbe- stattung aus. Neben der Wohnsitzdauer wird in einigen Gemein- I den die unentgeltliche Bestattung von der Bedürftigkeit der I Hinterbliebenen abhängig gemacht. In einem Teil der Gemeinden I tritt sie nur auf Antrag ein.' 92 von den 565 von der Erhebung I erfaßten Gemeinden haben di« Unentgeltlichkeit der Bestattung I von der Einhaltung der im Orlsgesetze oder durch Beschluß fest- I gelegten Bestattungsform abhängig gemacht. Wer eine bessere I Ausführung als die vorgesehene wünscht, hat die gesamten Le- I siatlungskosten selbst zu tragen. Abschließend ersucht die Landes- I stell« in der Denkschrift Regierung und Landtag, den dem Land- I tage vorliegenden Gesetzentwurf über di« Tokenbestattung, der eine I allgemeine landesgesetzlich« Regelung bringen würde, baldigst zur I Verabschiedung zu bringen, mindestens aber den ersten vier Para- I Maphen Gesetzeskraft zu verleihen. I — H a n d wer k s mei per pr ü fun gen. 3m Interesse I des Handwerks ist als erfreuliche Tatsache eine besonders rege De- I teiligung an den Handwerksmeisterprüfungen in den letzten Jahren -Li Nr. 30 OertticheS nn- Sächsisches. — Tagesordnung zur 2. öffentlichen Sitzung des Bezirksaus schusses der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, Mittwoch den l1. Februar 1925 vormittags '/«12 Uhr im amtshauptmannschast- lichen Sitzungssaal«. Notstandsaktion für die von dec Ungunst der Witterung in der Erntezeit 1924 besonders schwer betroffenen Landwirte. 7— Gesuch des Landeskulturrates um Stiftung von Bezirksprämien anläßlich der Landwirtschaftlichen Landes-Aus stellung Sachsen im September 1925. — Kapitalumftellung und Er höhung der Landessiedlungsgesellschaft .Sächsisches Heim' in Dresden. — Erklärung wegen des zur vorjährigen Kaninchen ausstellung des Bezirks gestifteten Bezirksehrenpreises. — Gesuch des Stadtrats zu Dippoldiswalde um seine Äezirksbeihilfe zur Deckung des Fehlbetrags bei der Krankenhauskasse. — 2. Nachtrag zur Geschäftsordnung der Stadtverordneten in Lauenstein. — Dar- lehnsausnahme der Gemeinde Kleincarsdorf zum Wasserleitungs bau. — Darlehnsaufnahme der Stadtgemeinde Lauenstein. — Orts gesetz über das tzebammenwesen im Hebammenbezirk Zinnwald. — 10. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung für Bärenburg, De- Herbergungssteuer betr. — 8. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung für Zinnwald, Gemeindezuschlag zur Grnnderwerbsteuer betr. — v. Desgl. für Paulshain gleiches betr. — 10. Nachtrag zur Gemeinoesteuerordnung sär Hänichen, Aufhebung der Zmvachs- steuer und Zuschlag zur Grunderwerbsfteuer betr. — Nachtrag zur Gemeindesleuerordnung für Friedersdorf, Hermsdorf, Ammels- dorf, des Zweckverbands Theisewitz, für Holzhau, Hirschsprung, Wilmsdorf, Seyde, Hartmannsdorf, Hermsdorf im Erzgebirge, bei Dippoldiswalde. — 1. Nachtrag zur Geschäftsordnung der Ge meindeverordneten zu Hänichen. — Verkauf eines städtischen Flur stücks in Attenberg zur Errichtung eines Erholungsheims. — Veräußerung von Gemeindeland in Breitenau zur Vergrößerung einer Scheune. — Antrag der Gemeinde Höckendorf und Ober cunnersdorf auf Sperrung des Kommunikationsweges zwischen beiden Orten für den Kraftwagenverkehr. Nichtöffentliche Sitzung. - — Sonntag den 8. Februar 1925 findet im Gasthof zu Aänich«n die Bezirksversammlung des Verbandes der Grund- und Hausbesitzervereine der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde statt. Nach Empfang der auswärtigen Vertreter und Gäste am Bahnhof .Goldne Höhe' beginnt die Tagung 7-2 Uhr. Die Tagesordnung bietet außer Satzungsberatungen 2 interessante Vorträge über die Lage des Hausbesitzers. G» — Hypothekenaufwertung und Steuernolverordnung. Der 3. Zivilsenat des Reichsgerichts hat eine wichtige Entscheidung getroffen, die sich auf eine hypothekarische Forderung bezieht, l die zu einem Zeitpunkt in Papiermark beglichen wurde, I als zwar die Auswertung be.eitS wirtschaftlich gerecht- I fertigt, rechtlich ober noch nicht möglich war. Wenn in solchen Fällen eine Löfchunasbewilligung nicht erteilt oder nur unter dem I Vorbehalt späterer Auswertung gewährt worden ist, so kann nach dieser Entscheidung der Hypothekengläubiger seine hypothekarisch gesicherte persönliche Forderung nicht mehr aufgewerlet verlangen. I Der Schuldner aber kann nicht im Rechtswege die Löschungsbe- I wtlligung erstreiken, so daß die Hypothek tatsächlich in diesem Falle ungelöscht bleibt. vom Fenster aus, daß sich die Kranz auf der Straße mit einem jungen Manne traf. Dieser Ist aller Wahrscheinlichkeit nach Krause gewesen, denn man hat ihn nach dem 2». November noch einmal mit dem Mädchen zusammengesehen. Es besteht der dringende Verdacht, daß er auch die Kranz ermordet hat. — Der Kraftwagensührer Karl Friedrich Hoffmann aus Leipzig hatte 1913 in England eine Engländerin geheiratet, mit Kriegsbeginn wurde er interniert und nach Friedensschluß kehrte er nach Deutschland zurück, seine Frau blieb in England, da sie von Deutschland nichts wissen wollte. Im Jahre 1920 heiratete Hoffmann in Leipzig wieder, ohne daß seine englische Ehe geschieden war. Seine erste Fron hat ihm geschrieben, daß sie es hasse was deutsch ist, sie werde niemals deutschen Boden betreten, sie werde aber auch nie in eine Ehescheidung einwilligen, da sie ihren Mann keiner deutschen Frau gönne (!) Das Leipziger Schöffengericht ließ unter diesen Umständen größtmöglichste Milde walten, erkannte gegen Hoffmann auf sechs Monate Gefängnis und billigte ihm ein« dreijährige Bewährungsfrist zu. Unterheinsdorf. Hier wurden zrvei Schwindler mit falschen Papieren angehalten, die sich taubstumm stellten. Sie waren aber weder taub noch stumm, sondern hörten nicht nur sehr gut und verstanden auch vorzüglich sich auszudrücken, als ihnen die heilige j Hermondad die Zungen löste. Stölpchen. Auf dem hiesigen Vorwerke sind vor einigen ! Wochen einige Schweine von einem tollen Hunde gebissen worden, f so daß drei Schweine an Tollwut verendeten. Ein Mann sott von einem Schweine gebissen worden sein, dieser hat sich zur Schutzimpfung nach Dresden begeben, lieber Stölpchen und «In« . Anzahl weitere Orte wurde die Hundesperre verhängt. Aue. In der letzten Skodtoerordnetensikung wurde der Bau j eines Unterkunftshauses für die hiesige Londespolizeiabteiluna gegen den Widerspruch der Kommunisten genehmigt. M« Stadt wird durch den Bau nicht finanziell belastet, da die Kosten von Industriellen aufgebracht werden. Bewilligt wurden 62 00» Bi. zur Errichtung einer Flelschverkaufshalle mit zwei Ahnungen im Schlacht- und Viehhofe: auch hierfür braucht die Stadt keine Attttel aufzubringen, da die Baukosten aus den Rücklagen der Anlage gedeckt werden: 5» NM M. sind bereits verfügbar Der Schlachthof war lange Zelt ein Sorgenk nd der Stadt: di« finanziellen Verhältnisse sind aber sehr günstig geworden, da der- Verkehr im letzten Jahr« bedeutend zugenommen hat, die Zahl der Schlachtungen stieg um 72 v. H. auf 8828, die der auf- getriebenen Schlackttiere aus 74 0. H. auf 1092. Die stark« Annahme ist darauf zurückzuführen, daß Aue eine der vier Um schlagsplätze Sachsens für die Vieheinsuhr ist. Bautzen. Der private Kaufmann Earl Noack, konnte am 3». Januar in erfreulicher geistiger und körperlicher Frische sein 66 jähriges Bürgerjubiläum feiern. ' Schulen des Bezirks z. B in Tharandt das zweite und letzte Schuljahr zahnärztlich behandelt, über 1000 Kinder und zwar 1400 erhielten Plomben, 1300 wurden Zähne gezogen, im ganzen nahm Bezirkszahnarzt Or. Prager 4000 ärztliche Maßnahmen vor. Außer diesen Kliniken bestehen noch vier Schulbezirke, die mit ähnlichen Zahlen aufwarten können. DaS Wohlfahrtsamt der Amtshauptmannschaft Dresden ist bestrebt, Schulzahnpflege auch in diesem Jahre weiter auszubauen. — Am 4. Februar verstarb in Schneeberg der langjährige, treuverdiente Vorsitzende, des Erzgebirgsoereins Oberjustlzrat vr. Paul Gilbert. Der Verstorbene gehörte seit 1911 als welt licher Vertreter der Ephorle Schneeberg der LandeSsynode an. — Am 3. d. M. verschied Oberlehrer i. R. Robert Fleischer in Oberfrauendorf. Er war 1857 geboren, besuchte das Dresden-Friedrichskädter Seminar, wurde dann Lehrer in Alt- Kipsdorf und war über 40 Jahre lang an der Frauendorfer Schule tätig, bis er Ostern 1923 in den wohlverdienten Ruhestand trat. Seiner Gemeinde war er ein gewissenhafter, treuer und t f»v vem, blieb lenke st du festzustellen. Neben dem Beweise des Wertes, der dem Recht zur Führung des Handwerksmeistertitels und der Befugnis zum Anleiten von Lehrlingen zukommt, ist dis hohe Zahl der Meister prüflinge auch allgemein ein Zeichen des Strebens im Handwerk. Es ist im Besten des Einzelnen wie des ganzen Standes äußerst wünschenswert, daß jeder ordnungsmäßig herangebildete Hand werker zu seiner Zeit die Meisterprüfung ablegt. Auch Hand werkern, die sich in Gehilfenstellung befinden, ist di« Ablegung der Prüfung im Interesse ihres Fortkommens bestens anzwraten. Die nächsten Prüfungen finden im Frühjahr 1925 statt. — In der .Freitaler Volkszeitung' lesen wir folgendes über , die Gründung eines weltlichen Eltornvereins: Auf eine Einladung des Ausschusses für die weltliche Schule in Dippoldiswalde hatten sich am Sonnabend abend in Stadt Dresden eine größere Anzahl Väter und Mütter einaefunden. Der Zweck des Abends war, Aufklärung über die weltliche Schule zu schaffen und einen Verein für die weltliche Schule erstehen zu kaffen als Gegen gewicht zum christlichen Llternverein. Nach Begrüßungsworten des Linbvrufers referierte Lehrer Sachse, Dresden, über das Thema: Die Schule in Gefahr!' Besonderen Takt zeigte der Redner bei der Berührung der religiösen Fragen. Er stellte fest, daß unser Volk starb religiös veranlagt sei bis in die untersten Kreise hinein. Ein blindes Anrennen gegen dieses reli giöse Gefühl wäre daher grundfalsch. Er erwähnte weiter die Denkschrift des Volksbildungsministers vr. Kaiser, den in Aus sicht stehenden Reichsschulgefetzentwurf und welche Gefahren der Schule damit drohen. Darauf ging er auf die weltliche Schule näher «in und erläuterte den Anwesenden, in welcher Weise die weltliche Schule ihre Kinder religiös erziehe. Seine Meinung war: Religion kann man nicht unterrichten, sondern man muß sie erleben! Wie stehe die weltliche Schule zur Frage der Sittlich keit? Sie wolle die Kinder zu sittlichen Menschen lm Dienste der Gemeinschaft erziehen. Vom Verhältnis der weltlichen Schule zum Elternhaus und Elternrecht könne man sagen, daß sie die Elternschaft zur Mitarbeit ja gerufen habe. Es sei aber nicht gut, wenn «in Vater oder eine Mutter auf dem Standpunkt steht, über die Erziehung meines Kindes bestimme nur ich. Man müsse der Natur des Kindes freien Lauf taffen. Deshalb müsse über die Erziehung des einzelnen Kindes die Allgemeinheit bestimmen, dis sozialer eingestellt sei. Die Debatte war sehr anregend. Fast alle Anwesenden traten dem Verein bei. — Schulzahnpflege. Im Dresdner Bezirk bestehen seit andert halb Jahren die Zahnkliniken zu Tharandt, Rabenau und die Hilfskliniken zu Dorfhain und Grund. Noch vor Ostern be absichtigt die Amtshauptmannschaft Dresden in Hellerau ein« neue Klinik zu errichten. Im verflossenen Jahre wurden wie in allen Reichsmonopolamt rund 11,000 Liter Spiritus zugeteilt zu er halten, der dann zu Wucherpreisen zur Herstellung von Trink brandwein Verwendung fand, wodurch die Interessen des Reiches schwer geschädigt worden sind. Hanks wurde der Beihilfe be schuldigt. Frau Roch war nicht zum Termin erschienen, sie entschuldigt« sich durch Krankheit. Die deshalb an Gericht stell«! gepflogenen Verhandlungen ergaben, daß dis Angeklagte, in Vor stadt Strießen mit einem Mechaniker in wilder Ehe zusammenlebe, nachts betrunken in die Wohnung zurückkehr« und keinen Ein druck einer erkrankten Person mache. DaS Gericht erließ sofort Haftbefehl, Hanke führt« als Angeklagter aus, eS hätten damals drei Firmen bestanden und zwar 1. Roch L Co. (Kräuter-Roch) ich Dresden, 2. Hermann Roch inl Pirna und 3. di« .Salvium- gesellschast' in Dresden. In Pirna und Freital seien io ein AamN vorhanden gewesen, di« aber nie benutzt worden sind. Für all« drei vorgenannten Firmen war in der Leitmeritzer Straß« ein einziger Büroraum da, außer den Eheleuten Roch und An geklagten habe eS weiteres Personal nicht gegeben. Ms zw- geteilten Spiritusmengen wurden jeweils sofort verschoben und! anderseits durch fingierte Rechnungen und falsche Buchungen beri Anschein zu erwecken versucht, als sei -er ganz« Betrieb in bester Ordnung. Hanke konnte lediglich nur wegen Beihilfe zum Bettug und Vergehens gegen das Brandweinmonvpolgesetz ver urteilt werden, er kam mit 230 Mark Geldstrafe davon, wahrend Frau Roch mit weit empfindlicherer Bestrafung im späteren Termin zu rechnen haben wird. Dresden. In der Nacht zum Sonntag kam «in großer Personenkraftwagen in schärfstem Tempo aus Richtung Vorstadt Plauen dis Münchner Straße hereingefahren. Am Nürnberger Platz macht die Fahrbahn eine Kurve. Dort vereinigten sich bis Gleise der Straßenbahn nach der Mitte der Straße, während sie landwärts auf jener Streck« getrennt neben der Mittelpromenad« hinführen. Der Führer des Kraftwagens bemerkte di« plötzlich« Veränderung der Fahrbahn offenbar nicht oder zu spät und fuhr mit voller Geschwindigkeit in di« dort befindliche Zieranlage hinein und darüber hinaus. Die eisernen Einfriedigungen wurden glatt umgerissen und wie Haarnadeln verbogen. Der Kraftwagen, der sicher stark beschädigt sein dürfte, ist unerkannt entkommen. — Im Jahre 1924 bsttug di« Gesamtzahl -er Frem-en in Dresden 392 463 gegen rund 388 000 im Jahre 1910 und 324 000 im Jahre 1912. Ist die Zahl für 1924 auch äußerlich größer, bedeutet sie doch ein Rückgang des Fremdenverkehrs, denn die meisten Fremden blieben nur eine Nacht, während st« früher oft Wochen- und monatelang verweilten. — Für die ausgeschriebene Museumsdirektorstelle in Zwickau sind gegen 20 Bewerbungen etngegangen. Ob di« Stelle überhaupt eingerichtet werden wird und wie sie evtl, zu besetzen wäre, darüber haben die städtischen Körperschaften noch zu entscheiden. Leipzig. 3m Laufe der Untersuchung gegen den Lostmörder Krause, der in Leipzig die 15 jährige Gertrud Leder und bei Dennewih den jungen Erich Pannicke aus Dessau ermordete, hat sich herausgestellt, daß Krause wahrscheinlich noch einen Mord auf dem Gewissen hat. 3n den Angaben Krauses über seinen Aufenthalt befindet sich nämlich eine Lücke gerade in der Zeit, in der die 21jährige Elsa Kranz aus Treuenbrietzen verschwunden ist. Wie die Ermittlungen ergaben, besuchte Elsa Kranz am 20. November 0. Zs. die amtliche Äibeltsoermiltlungsstelte In Züterbogk. Sie erhielt auch eine Stelle zugewiesen, hat sie aber nicht angetreten. Die Leiterin der Vermittlungsstelle beobachtete > Anzeigenpreis, vt« 4! Millimeter dreUe petitzeil« 20 Goldpfennig«, Eingesandt «md Reklamen 80 Goldpfennige. Mittwoch den 1l. Februar vormittags '/«12 Uhr öffentliche BezirkSauSjchußfitzung im amlshauptmannschaftlichen Sitzungssaale. Der Zinsfuß für Reichsmark-Einlagen beträgt bis auf weiteres und bet mindestens einmonatiger Kündigung 8 °/°. Dippoidiswalde, am 4. Februar 1925. Sie Spapllassenvepwallung.
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