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Weißeritz-Zettung Tageszeitung unS Anzeiger für Dippolüiswal-e, Schmie-eberg u.A Aeltesle Zeitung -es Bezirks Deranlworüicher Redaklem: SeNr Dehne. — Druck und Verlag: Earl Dehne in Divvoldiswatte. AuztIginpretSr vi« 42 MMtmeter breit« Petttzeil« 20 voldpfennig«. eingesandt und Reklamen bO voldpfennig«. Dieses Blatt enihSN die amtlichen DekanntmachnsDe» -er Amtshauptmannschast, -es Amtsgerichts und -es Sta-trats zu Dippol-iswat-e -i i^BezagSprelS: Für einenMonat 2 Soldmark «U I Zukagen, einzelne Nummern 15 Doldpfennig«. ? Gemeinde-Verbands-Dirokonto Nummer k. Postscheckkonto Dresden 12 548. ? Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer ö. L tr7^>ie«»»» rrLrI>rrn i — 91. Jahrgang Freitag den 16 Januar 1925 und Weihnachtskrippendescher in Aussicht genommen r hofft, diesen Zusammenschluss gelegentlich der geplant«, nachtS-Krippenausstellung in die Wege leiten zu können. Zwickau. Um die Errichtung einer staatlichen Frauenklinik Kämpfen seit einiger Zeit die Städte Plauen und Zwickau. Plauen fordert unter ausdrücklicher Begründung die Anstalt für sich wnd Zwickau führt zu seinem Teile an, das, es sich in dieser Ange- legenheit gar nicht um die Neuplanung einer Frauenklinik, son dern um die unerläßliche Vollendung des sä>on im Zahre 1913 begonnenen Neubaues des Krankenstiftes handele. Zn einem Vertrage, den die Stadt Anfang 1923 mit dem Staate über die Durchführung des Neubaues des Krankenstiftes abschloß, habe der Staat ausdrücklich zugesagt, das, er in erster Linie in Er- wägung ziehen wollte, eine staatlich« Frauenklinik an das Kronkenstift Zwickau anzugliedern. Zwickau hat also die gröberen Aussichten. Di« Entscheidung liegt natürlich beim Staat oezw Landtag. Falkenstein. Eine in ihrer Art wohl einzig dastehende Weihnachtskrippe hat der Weber Alfred Friese in sahrlanger mühevoller Arbeit fertiggestellt. Sie ist 3,20 Meter lang und ILO Meter breit und zeigt den Lebensgang des Heilands von seiner Geburt in der rKippe zu Bethlehem vis zu seiner Kreuzi gung aus dem Oelberg. Die Geburt verkünden die Engel mit dem Grus, .Ehre sei Gott in der Höhe',' über dem Stall von Bethlehem leuchtet der Stern. Ferner folgen die Meisen aus dem Morgenlande mit einer grösseren Karaman«, die Werk statt des Zimmermanns Zoseph mit Handwerkszeug, die Flucht der Maria mit dem Zesusklndlein Im Arm aus Aegypten und alle übrigen Mschnitte der Seilsgeschichte. Di« Figuren sink künstlerisch geschnitzt, meistens mehrere Gruppen zusammen aus einem Stück. Die ganze Arbeit zeugt von großem Fleiß: die elektrisch erleuchtbar« Kripp« ist sehenswert. Zn dem Konkursverfahren über den Nachlaß des Material warenhändlers Kurt Albin Thiele in Kreischa wird zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei derVer- teilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschluß fassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren VermögenS- stücke ' der Schlußtermin aus den 6. Februar 1925, vormittags '/U2 Uhr vor dem hiesigen Amtsgerichte bestimmt. K 3/24 Nr. 5 Amtsgericht Dippoldiswalde, den 14. Zanuar 1925. benutzt wurden, vorgesunden. Dresden. Zum Tode der Kontoristin Großmann teilt die Kriminalpolizei mit: Zn einem Teile der Presse ist der Tod der jungen Grohmann als mysteriöser Kriminalfall bezeichnet wor den. Veranlassung hierzu hat offenbar zweierlei gegeben, ein mal die Feststellung der gerichtsärztlichen Sektion, daß die Leiche zwei schnittartige Verletzungen und zwar eine in der Brust und die andere in der Hüflgegend, gezeigt hat. Ferner die bestimmte Versicherung des Vaters der Grohmann, dah seiner Tochter ein Selbstmord nicht zuzutrauen gewesen wäre. Hierzu ist folgendes zu bemerken: Der Sektionsbefund hat, wie sich aus dem Protokoll ergibt, keinerlei Beweis für das Vorliegen eines Mordes ge geben. Das ärztliche Gutachten ist übrigens nur ein vorläufiges, da erst das Ergebnis weiterer, insbesondere mikroskopischer Unter suchungen abgewartet werden muß. Schon fetzt muß aber In Be tracht gezogen werden, dah nach Ansicht der ersten Autoritäten auf dem Gebiete der gerichtlich-medizinischen Wissenschaft bet der Beurteilung des Leichenbefundes die polizeilicherseits einwandfrei festgestellten Tatsachen nicht unberücksichtigt bleiben dürfen. Zn dieser Beziehung ist sestzustellen: Die Leiche hat zwei Monate im Wasser gelegen, sie ist In Eisschollen hängend aufgefunden worden, so dah sie erst an Land gezogen werden mußte. Die Kleidung war vollständig über den Kopf gestülpt, wie es bei Wasserleichen infolge der Strömung sehr oft der Fall ist. Bei Leichen, die längere Zeit Im Wasser liegen, kommt es erfohrungs- qemäh vor, daß Verletzungen infolge Berührung mit den ver- chiedensten Gegenständen, z. B. Nägeln an Brückenpfeilern, Eis chollen, Fischerstaken usw. eintreten. Gegen eine Beibringung von Stichen bei Lebzeiten spricht, dah weder der leibchenartige Oberteil des Kleides noch das Leibchen selbst irgendwelche Schnitt- oder Stichspuren zeigen. Dagegen ist, da die Kleidungsstücke sich im Wasser gelockert und über den Kopf gelegt haben, die Mög lichkeit einer Verletzung lm Wasser nicht von der Hand zu weisen. Es kommt hinzu, dah die junge Großmann bereits in einem Briefe vom 25. 7. 24 gebeten bat, ihr Zyankali zu verschaffen, und später einen ausführlichen Brief geschrieben hat, in dem sie mitteilt, daß sie sich wegen einer Krankheit das Leben nehmen müsse und In die Elbe springen werde. Durch Postkarte vom 20. Oktober (dem Tage deS Verschwindens) übermittelt sie einem Bekannten ausdrücklich Abschiedsgrühe. Die Echtheit der Schrift in den Briefen und auf der Postkarte steht fest. Berücksichtigt man ferner, daß sich die Grohmann am Tag« Ihres Verschwin dens an Ihrer Arbeitsstätte sehr aufgeregt gezeigt hat, wie Zeugen mit Bestimmtheit angegeben haben, so müh man zu der Ueber- zeuguna kommen, dah die Grohmann freiwillig den Tod gesucht und gesunden bat. Dieser Ansicht stimmt übriaenS auch ein« nahe Verwandte der jungen Großmann .zu. Der Vater der Leipzig. Die Leipziger Kriminalpolizei könnt« den angeb lichen Kaufmann Simson Feiger in Haft nehmen. Er hat um fangreiche Wechselbetrügereien unternommen, indem er den Leuten versprach, ihnen gegen Wechsel Geld zu verschaffen. Tat sächlich erwarb er mit den Wechseln eine Kohlengrube bei De litzsch. Bei Fälligkeit der Wechsel kam der grohangelegte Schwindel heraus. Feiger verlieh auch bisweilen Geld gegen ungeheure Wucherzinsen und trieb umfangreich« Warenkredik- schwindeleien. Ehemnitz. Beim Ueberschreiken der Poststrahe wurde die Tischlerswitwe Flora Franziska Händel von einem Auto tödlich überfahren, als sie gerade die Rente ihres dieser Tag« ver- storbenen Mannes abholcn wollte. Vier unmündige Kinder sind dadurch völlig verwaist. Wolkenstein. Um die heimatliche Schnihkunst in unserer Stadt und Umgebung besser pflegen zu können, " Erzgebirgsverein eine Zusammenfassung oster < Großmann- kann sich allerdings noch nicht mit dieser Feststellung abslnden. Um nichts unberücksichtigt zu lassen, ist die Kriminal polizei seinen Vermutungen durch eingehende Erörterungen nach gegangen, soweit sie einer tatsächlichen Nachprüfung unterzogen werden konnten. Hierbei hat sich nicht das Geringste ergeben, was die bestimmte Ansicht der Kriminalzolizei, daß lediglich Selbst mord in Frage kommt, auch nm irgendwie erschüttern könnte. Es muß deshalb zunächst das endgültige Ergebnis der gerichtsärzt- lichen Untersuchung abgewartet werden. — Der Kirchenkonflikt in Königswartha zieht immer weitere Kreise. Angehörige der Nachbargemeinden mischen sich jetzt in den Streit «in, indem ste Aufrufs veröffentlichen und auffordern, fest zu bleiben und notwendigerweise den letzten Schritt zu tun: den Austritt aller deutschen und wendischen Parochianer aus dem Verband der Sächsischen Landeskirche. Ste fordern zu einem Zusammenschluß derselben und Mr Gründung eines eigenen Konsistoriums auf. Die in Frage kommenden Pa- rochien hätten so viel Ländereien, daß sich jede fast selbst erhalten könne. — Am Donnerstag vormittag weilte eine Abordnung der deutschen Bevölkerung bäm Kreishauptmann von Bautzen, um ihre Solidarität mit der wendischen Bevölkerung zum Ausdruck zu bringen. Königstein. Bel der Polizei «Ingegangene Nachrichten be stätigen, daß auch ein Königsteiner das Opfer des Münsterberger Mörders geworden ist. Es ist dies der ehemalige Bäcker Saltch, der vor einer Reihe von Fahren, da er arbeitslos war, ohne seine Familie nach Schlesien übersiedelte. Vor zwei Fahren besuchte er seine Familie in Königstein das letztemal und ist seit längerer Zeit spurlos verschwunden. Die aufgefundenen Papiere, KleldungS- und Schmuckstücke lassen keinen Zweifel, daß er ein Opfer Denkes geworden ist. Grimma. Der 69jährige Fleischermeister Gaitzsch in Groß- steinberg wurde beim Düngerfayren nach dem Felde von seinem eigenen Geschirr überfahren. Das Hinterrad war ihm über dl« Brust gegangen, wobei D. so schwer verletzt wurde, daß er an innerer Verblutung starb. Mügeln, Bez. Leiozig. Zn den Hauptgruben der Kemmliher Kaolinwerke in Kemmlitz verunglückte der Grubenarbeiter Gustav Höfling aus Grellenhain durch hereinbrechend« Kaolinmassen. Er hinterläßt Frau und vier Kinder. Leipzig. Am Donnerstag vormittag ereignete sich am TSubchenweg in Leipzig-Reutnih ein schwerer Verkehrsunfall. An der Kreuzung der Göschenstraße und Täubchenweg geriet ein Ge- schäftSauto beim Ueberqueren des Fahrdammes zwischen zwei Straßenbahnwagen der Linie 8. Obwohl beide Straßenbahn- führer sofort bremsten, wurde der Kraftwagen vollständig zer trümmert und auch die beiden Straßenbahnwagen wurden be schädigt. Von den Fahrgästen erlitten eine Frau und ein Kind Verletzungen, der Führer des Kraftwagens wurde nur unerheb lich verwundet. Der Verkehrsunfall hatte eine längere Störung im Strahenbahnbetriebe zur Folge. Leipzig. Der Krafkwagenführer Schindler, der im Oktober am Reichsgerichtsplatz bei schnellem Fahren die Gewalt über das Auto verlor, so daß dieses in die Pleiße stürzte und wobei beim Ueberqueren des Fußsteiges der Oberpostschaffner Bochmann den Tod fand, wurde vom Schöffengericht zu einem Jahr drei Mo naten Gefängnis verurteilt. Abgabe von Ehrenfeuern bei Begräbnissen und die Veranstaltung von öffentlichen Umzügen durch Militärvereine, soweit sie den Militärvervinen das Führen von Waffen bei Begräbnissen und die Abgabe von Ehrensalven bei Begräbnissen verbietet, aufge hoben. ES gelten nunmehr wieder die betreffenden Bestimmungen der Ministerialverordnung vom 17. Oktober 1878. Schmiedeberg. Modellmeister Robert Klöß, Eisenwerk Schmiedeberg, war eS am 12. Januar vergönnt, auf eine ununter brochene 40 jährige Tätigkeit bei der Firma Seck zurückblicken zu können. Geising. Hier findet am Sonntag auf der neuen Bobsleigh bahn ein großes Eröffnunastraining unter Beteiligung auswär tiger, vor allen Dingen Dresdner und Teplitzer Mannschaften statt. Trotz der geringen Schneelage haben eS die Geisinger Bob mannschaften fertiggebracht, eine völlig vereiste Bahn yerzustellen, wie man sie sich kaum besser in schneereichen Wintern wünschen kann. Tag und Nacht haben die Sportler gearbeitet, um zu weilen von weither den nötigen Schnee nach der Bahn zu bringen, um ihn dort, wie Maurer den Kalk, zur Herstellung der Kehlen an den massiven bis vier Meter hohen Kurven zu verwenden. Aber sie wußten genau, warum sie diese Opfer brachten. Es geht um das Training für die deutsche Meisterschaft am 25. dS. Mts., bei der der Geisinger Bob Zmmelmann, der Sieger der letztjährigen Thüringer Meisterschaft, eine gefürchtete Konkurrenz sein wird. Der Veranstaltung am nächsten Sonntag sehen die Sportsleute mit großer Spannung entgegen, ist es doch das erste offizielle Training, das auf dieser neuen Bahn, der einzigen in Sachsen, gefahren wird. Berechtigung hat diese Erwartung schon insofern, als der erste Bobwart des Deutschen Bobsleighverbandes Hauptmann Zahn, der kürzlich Mr Besichtigung der neuen Bahn in Geising weilte, die Anlage als erstklassig bezeichnete, so daß ste vielleicht die besten Bahnen Deutschlands in den Schatten stellt. Dresden, 15. Zanuar. Zn der heutigen konstituierenden Sitzung der Stadtverordneten Dresdens wurde in der Stichwahl der deutschnationale Rechtsanwalt Kohlmann zum Stadtver ordnetenvorstehr gewählt. — Wie die «Dr. N.' von zuverlässiger Seite berichtet wird, wird demnächst Ministerialdirektor Geh. Rat Dr. Hedrich, der Direktor der ersten Abteilung des Finanzministeriums aus seiner Stellung ausscheiden und als Staatskommissär in die Staatsbank eintreten. Als sein Nachfolger ist dem Vernehmen nach sein bis heriger Stellvertreter Ministerialrat Dr. Hörig in Aussicht ge nommen. Dresden. Zm Frühjahr und Sommer v. Z. wurden hier wiederholt falsche 5ll-Renlenmarkscheine in den Verkehr gebracht. Ein derartiger Falschgeldschein wurde damals von der ledigen AgneS Seiler, jetzt verehelichte Zakob in München beim Kauf von Waren in Zahlung gegeben. Der Schein wurde sofort als Falschschein erkannt, der Seiler war aber eine wissentliche Ver ausgabung nicht nachzuweisen, zumal das Verhältnis mit Zakob nicht bekannt war. Anfang Zanuar d. Z. wurde die verehelichte Zakob geb. Seiler wegen Verausgabung falscher Schweizer 50- Frankennoten in St. Gallen angehalten, ste wußte sich aber ihrer Festnahme zu entziehen. Bald darauf wurde ste mit ihrem Ehe mann in Baden i. Argau ermittelt und fesigenommen. Der hies. Kriminalpolizei in Verbindung mit der Schweizer Kriminalpolizei gelang es jetzt, den Steindrucker Zakob als den Verfertiger der in Frage kommenden Schweizer 50-Frankennoten sowie auch der im Vorjahre hier in den Verkehr gebrachten 50-Rcnten- markscheine der Fälscherklasse 2 festzustellen. Bei Zakob wur den noch Steine und Farben, die zur Herstellung des Falschgeldes Nutr- uvä Lro!wLo!2ver8teixeruv§ Lvk ' IVeuäiLedeLrLäorksr LtLLtLiorL^rsvisr^ streitaa den az. fsnosp >925 Im Sartkaur „rui» Välrpepi»« Dalten" vonm. II Uki>: 44 ht. u. 2312 w. Stämme 10^35 cm, 8 ht. u. 338 w. Klötze 6^26 cm, 2 ht. u. 5077 w. Derbstangen, 39663 w. Reis- stanaen, 48 rm w. Nutzknüppel. kirrckbackkeide: Abt. 19 (einz.), 6 12, 14!17 (Durchs ), 8, 13 (Kahlschl.). Sippoldiswalder lielde: Abt. 24, 25, 38, 42, 57, 6», 67>70 (einz.), 37^39, 45, 50, 51, 54 (Durchs ), 30, 37 (Kahlschi.), stabenauen veil: Abt. 71^73, 80, 83 (Durchs ), 72 (Kahlschl.). Höckendorf«,' veil: Abt. 108, 110, 124, 131 (einz ), 107, 108, 1ll, ll2, 126 (Durchs.); naikm. '/-zilkr (an schließend an die Nutzholzversteigerung): rm w. Brennscheite, 13 rm Hk. u. 202 rm w. Brennknüppel, rm ht. u. 20 rm w. Zacken; Sippoldlrwalder Heide: Abt. 24, 37j39, 45, 48, 51; köcken- öorter veil: Abt. 107, 108, 111, 112, 120, 126, 127, 131. (An Selbstverbraucher der umliegenden Gemeinden.) ssonslamt wendiLckcarrdorf. korrlksrse vkarsndt. OerMcheS und Sächsisches Dippoldiswalde. Die Zählung am gestrigen Tage ergab 105 Vollerwerbslose und Aussetzer mit 186 Zuschlagsempfängern. Seit dem 1. Zanuar ist ein Rückgang um 7 Erwerbslose mit 19 Angehörigen eingetreten. 18 Erwerbslose beziehen seit über 3 Monaten und 13 seit über 6 Monaten Unterstützung. Bei Not- standsarbeiten sind zur Zeit 22 beschäftigt. Dippoldiswalde. Unter dumpfem Trommelwirbel brachten Militär- und Allgemeiner Turnverein mit Fahnen die irdische Hülle des so überraschend schnell am Geburtslage seiner Frau verstorbenen Abteilungsleiters der Reichelschen Strohhutfabrik Arno Rasche nach dem Friedhöfe. Die Nicolaikirche war von dem Fabrikpersonal und von Freunden der Trauerfamilie dicht gefüllt. Die Trostworte des Superintendenten Michael, um rahmt von Gesängen deS Friedhofschores, gründeten sich auf Psl. 139, 12: .Denn auch Finsternis ist nicht Finsternis vor Dir'. Am Grabe dankt« Fabrikbesitzer Rudolf Reichel dem Ver storbenen für seine vorbildliche Treu« währen- seiner 36 jährigen Tätigkeit im Znteresse der Firma. Paul Donath widmete dem verblichenen Kollegen namens der Angestellten und der Arbeiter schaft, stellv. Militärvereinsvorsteher Schwind dem treuen Kame raden und stellv. Vorsteher Zänichen dem wackeren Tutnbruder die letzten Grüße. Während sich die Fahnen über dem Grabs senkten, erklang vom Friedhofschor: .Wie sie so sanft ruhn.' Dippoldiswalde. Vor dem hiesigen Amtsgericht hatte sich gestern der am 1. 10. 99 in Dresden geborene Kaufmann Wil helm Alfred Gummel in Dresden zu verantworten, der ange- klagt war, am 31. 8. gelegentlich einer Vergnügungsfahrt des Gesangvereins .Harmonie' in Cossebaude auf der Staatsstraße Reichstädt—Dippoldiswalde als Znsaffe «ineS Kraftwagens ab sichtlich in die auf dieser Staatsstraße stehenden Obstbäume des Obstpächters Bernhardt in Tharandt geschlagen und dabei -Aeste und Aepfel von den Bäumen gerissen zu haben, angeblich um sich gegen die ihn ins Gesicht schlagenden Aeste zu wehren, ob wohl er dieses, wie di« übrigen Znfassen, so vorsichtig hätte tun können, daß die Bäume nicht beschädigt wurden. Diese Tat umrde im November 1924 durch Strafbefehl des Amtsgerichts mit 60 Goldmark geahndet. Gegen diesen Strafbefehl legte G. rechtzeitig Einspruch ein und beantragte gerichtliche Entscheidung. Boi der Hauptverhandlung konnte nach Vernehmung der fünf Zeugen nicht einwandfrei festgestellt werden, daß der Angeklagte di« Bäume absichtlich und vorsätzlich beschädigt hat. Das Ge richt erkannte daher > auf Freisprechung. Die Kosten ühernimmt die Staatskasse. — Zn den Stern-Lichtspielen wird am Sonnabend ein großer Sitten- wnd WarnungSfilm .Mutter, du Schmerzens reich* gezeigt werden. Zn sechs Akten wird ein Drama aus der Großstadt unserer Zeit entwickelt. Die .Filmwoche' schreibt hierzu: .Mater dolorosa' ist ein Film für das große Publikum, und ist wertvoll durch die Kunst Zlka Grünings. — Mater Dolo rosa' ist ein Film, der den naiven Menschen packt und rührt. — So ist dem Film sein Erfolg gewiß, zumal «in« Reihe guter Namen neben Zlka Grünings bedeutender und künstlerischer Lei tung stehen, so Hanni Meiß« als verlorene Tochter, Margarethe Kuvfer als gewissenlose Kupplerin. . Rudolf Klein-Rhoden als biederer einfacher Mensch, den di« häuslichen Verhältnisse ver nichten. Edith Edwards als einfaches liebes Mädel aus dem Volke, dem schon lange der Krankheitskeim im Blute lag, und nicht zuletzt Bobbie Bender und Gustav May als die beiden, In so ungleiche Lebensbahnen geratenen Söhn« der .Mater Dolo rosa'. Zoseph Delmont führt die Regie in wohldisztpllnierter Weis«. "3m Reichskronensaal« wird Sonnabend «in Zither- »nd Mandolinen Konzert vom Dresdner Zither- und Mandolinenverein unter Leitung des Berufsmuflkers Franz Schmidt stattfinden. Ball schließt sich an. Siehe auch Znserat. , — Am nächsten Mittwoch wird auch der Gewerbe! verein seine Vereinstättakeit wieder aufnehmen. An diesem ! Abend wird Schriftsteller Dr. Koeppen einen Lichtbildervorlrag Über: .Der Rh«ln als Strom deutscher Kultur und Kunst' halten. .., — Das Ministerium deS Znnern hat entsprechend einem Be schlusse des Landtags sein« Verordnung vom 13. Oktober 1922 über das Führen von Waffen, insbesondere bet Umzügen und zur , Nr. 13