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- Erscheinungsdatum
- 1925-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192501068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19250106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19250106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-01
- Tag 1925-01-06
-
Monat
1925-01
-
Jahr
1925
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Derankoorllich« Redakteur: Sellr Seh«. - Dm» und Verlag: Sari Seh« in Divvoldiswalde Auzr'ge«pr«tSr Di« 42 MWm«t«r petitzetl« 20 Goldpfenni-e, ktngescmdt «nk Reklamen SV Goldpfenntg«. Bezugspreis: Für etnenMonat 2 Doldmark mit Zatragen, einzeln« Nummern 1» Dsldpfennlge. Gemelnde-Verban-S-Girokonko Nummer » Postscheckkonto Dresden 12 548. Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer« Steses Bla» enthält öle amtliche« Bekanntmachuuze» -er Amtshauptmannschast, -es Amtsgericht» un- -es Sta-trat» zu Dippol-lsmal-e Weitzeritz-Jeitung 7o!iesi»»»ng m» Anzeiger siir Dipp-l-iswalde, Schmiedeberg ii.Il. o Netteste Zeitung -es Bezirk» , Dienstag den 6 Zanaar 1925 M.4 -ns--sss«srm^, S1 Jahrgang wie säulen des Gitters die Köpfe abgeschlagen und vor 5 Wochen mehrere Pfeiler umgerissen. Leipzig. Vollständig ausgeplündert wurde am 1.Januar abends die Wohnung einer Tischlerswitwe. Nur die Möbel liehen die Einbrecher zurück. Die Frau befand sich besuchsweise auswärts bet ihren Verwandten und hatte ihre im Erdgeschoß eines Hof- gebLudes in der Schühenstraße gelegene Wohnung ohne Aufsicht gelassen. Gemeinsam in den Tod gegangen sind in der Nacht zum vergangenen Sonntag der Direktor der Schule in dem benach barten Engelsdors und eine dort ongestellte Handarbeitslehrerin. Beide wurden am Sonntag vormittag tn der neunten Stunde auf dem Friedhof In Engelsdorf vergütet ausgesunden. Leipzig. Der bekannte Leipziger Literaturprofestor Georg Witkowski hat einen Nus als Auslauschprofessor an die Reichs- unlversität Peking erhallen und angenommen. Er wird Ende des Sommersemesters auf ein Jahr nach Peking gehen. An seiner Stelle wird ein Gelehrter aus Peking, Professor Danton, an de. Universität Leipzig Vorlesungen über chinesische und amerikanische Literatur halten., Frankenberg. Ans de? Frank« nberg-FIöhaer Swatssirah« wurde e nE unnnner Einwohnc, von e nrm ihm entgegenkommenden ! Auto mit «einem Rade so Hw, an di- Seite gedrängt bczw. ang- fahren, daß er den steil«-, Abhang so »nzlückiich hinabstürzte, bah gekommen war, deren erstes Ziel eben die Bildung eines prole tarischen Präsidiums" war. Nach den schonungslosen Kämpfen zwischen diesen beiden Fraktionen im Stadtverordnetensaale muhte diese Koalition befremden. Leipzig. Von der ehemaligen 34. Bezirksschule in der Roch- lihsirahe haben unbekannte rohe Burschen in der Nächt zum Sonnavend daS etwa 00 Meter lange Eisengitter niedcrgerissen, mitsamt den 23 Steinsäulen, die das Gitter in bestimm ten Ab ständen hielten. Der dadurch angerichtete Schaden beträgt etwa 2000 Mark. Bereits vor drei Jahren wurden von den Stein ¬ er das rechte Bein brach und lange Zeit hilflos liegen blieb. Das Auto fuhr davon Ein später vorbeifahr-ndcr Nadfahrer, den der Verunglückte um Hilse bat, fuhr gleichfalls mit Händewinten da von (!> Erst nach einer Stunde kam ein Bäckermeister aus Alten hain mit seinem Geschirr vorüber gnd brachte den Verunglückten nach Mühlbach, von wo «In Auto ihn nach Hause suhr. gottesdtenst ausfallrn zu lassen und die Kirche zu verschrieben. An den Kultusminister 0r. Kaiser wurde ein Telegramm gerichtet, in dem dieser um Unterstützung gegen daS Vorgehen des Konsistoriums ersucht wird. Am Sonntag war die Kirche verschlossen, es sollte die Einweisung desvomKonflstorlumdestimmten Pfarrers erfolgen. 3n einer vorherigen Verhandlung zwischen dem KIrchenoorstande und der Konflstorlalbehörde wurde die Entschließung derEonnabend- versammlung bekanntgegeben. Auch nach der dem Kirchenvorstand gegebenen Bedenkzeit verharrte dieser auf seinem Standpunkte und infolgedessen unterblieb die geplante Einweisung. — Am Sonnabend sand vor dem Dresdner Amtsgericht Verhandlung gegen den früheren Major der Landespolizei Kob statt wegen des seinerzeit durch ihn in der Presse gegen den Verband Sächsischer Polizetbeamten erhobenen Vorwurfs, bah dieser sozial- demokratisch geleitet werde Das Gericht kam zu einer Freisprechung des Angeklagten, da er den Beweis der Wahrheit erbracht habe, dah der Verband ein politischer sei. Der Verband, der wegen Schädigung eine Strafe von etwa St 0 Mark sowie Publikation des Urteils beantragt ha te, wnrde mit seiner Klage abgewiesen. — Die diesjährigen Veranstaltungen des Landeskulturrates werden einen ganz besonders interessanten Verlauf nehmen. Es ist gelungen, namhafte Vertreter aus dem Wirtschaftsleben, der Wissenschaft und der landwirtschaftlichen Praxis für die Vorträge der 5. Sächsischen landwirtschaftlichen Woche vom 26. bis 30. Januar zu gewinnen. Der bekannte Politiker Dr. Schiele—Naum burg, der durch sein unbeugsames Eintreten gegen die Zwangs wirtschaft während des Krieges sattsam bekannt ist, wird den ersten Vortrag der Woche mit dem Thema Die Wirkuim des Dawes-Planes auf die Landwirtschaft' übernehmen. Am Diens tag, 27. Januar, behandelt Regierungspräsident a. D. Kutscher- Berlin, Geschäftsführer des Deutschen Landwirtschaftsrakes, das Thema: «Die Reparationslasten der deutschen Landwirtschaft und ihre handelspolitische Lage.' Die Namen Freiherr v. Richthofen— Bugoslawih, Rittergutsbesitzer Schurig—Markee, Domänenpächter Ruoff—Konradsdorf bürgen dafür, daß wichtige und zeitgemäße Fragen aus der praktischen Landwirtschaft mit Sachkenntnis be sprochen werden. Die Hauptversammlung des Landesverbandes sächsischer Herdbuchgesellschaften findet am Montag, 26. Januar, nachmittags 3 Uhr, im Saale des Vereinshauses «Hospiz' in Dres den, Zinzendorfstraße, statt. Dr. Kern, Fachtierarzt des Landes kullurrates für Aufzuchtkrankheiten, hält einen Vortrag über Neues auf dem Gebiete des seuchenhafien Verkalbens, der Un fruchtbarkeit des Rindes und der Kälberkrankheiten und Organi sation der Bekämpfung dieser Krankheiten in Sachsen". Der Besuch der Versammlung ist jedermann — auch den Nichtmik- gliedern der Herdbuchvereine — gestattet. Eintrittsgeld wird nicht erhoben. Der Landesverband Sachsen für ländliche Wohlfahrts- und Heimatpslege hält, wie üblich, seine Jahreshauptversammlung während der landwirtschaftlichen Woche ab. Den Vortrag hat diesmal Schuldirektor Uhlig, Lauter, am 26. Januar, vormittags */-1 Uhr, übernommen, der über den «Bauer als Hüter der Heimat und des Volkstums" sprechen wird. Freiberg. Am Sonntag morgen in der fünften Stunde be merkten die patroullierenden Schutzleute auf dem Dach des nörd lichen Domturmes, in dem die Glocken hängen, einen Brandherd. Durch die rechtzeitige Entdeckung der Gefahr ist glücklicherweise der durch das Feuer entstandene Schaden nur gering. Von der Dachverschalung ist nur eine Fläche von etwa einem Quadratmeter I angekohlt. In das Innere des Doms wurde kein Funke getrieben. Die Entstehung des BrandeS ist mit ziemlicher Sicherheit auf den I In der Sonntagsnacht herrschenden Sturm zurückzufahren, der I Funken der Kirchenheizung zwischen den Schieferbelag des Daches und die Holzverschalung getrieben hat. Die Funken haben sich I dort zu einem Brand entwickelt. I Döbeln. Die Uekerrafchung in der ersten Stadtverordneken- sitzung des Jahres 1025 war die Wahl eines «prosetarischen Präsidiums". Die bürgerliche Arbeitsgemeinschaft glaubte nach parlamentarischem Brauch und demokratischem Prinzip ein Recht darauf zu haben, als stärkste Fraktion den 1. Vorstekcrposkn zu besetzen, mußte aber bemerken, daß eine ' demokratischen und kommunistischen Stadtverordneten >en 1. Vorstehcrposten zu ! Der Saatgutbedars konnte überall alatt gedeckt werden. Koalition zwischen sozial- I 2^dauerlicherweise scheint die Landwirtschaft ihr Getreide vielfach tadlverordneten zustande an Händler, statt wie sonst üblich an die Genossenschaft abzugeben, um Bargeld in die Hand zu bekommen und der Verrechnung gegen 'Verpflichtungen gegenüber den Genossenschaften aus dem zu gehen. Die Erträge im Obstbau waren im Durchschnitt besonders in Kleinbetrieben befriedigend. Der Obstabsatz hatte jedoch stark unter ausländischer Konkurrenz zu leiden. Die wirtschaftliche Lage der sächsische« Landwirtschaft im Oktober/November. Die Kartosfel- und Aübenernte konnte infolge des günstigen Wetters im Oktober rechtzeitig und gut eingebracht werden. Der Ertrag war allgemein nicht vollbefriedigend, zum Teil sogar gering. Die Einsaat des Wintergetreides erfolgte, von der guten Witterung begünstigt, rechtzeitig. Die junge Saat hat sich aber teilweise so üppig entwickelt, daß, falls im Winter starker Schnee fall eintrilt und die Schneedecke im Frühjahr lange liegen bleiben sollte, mit teilweisem Ausfaulen der Saat zu rechnen ist. Die Getreidepreise haben im Laufe des Oktobers und No vembers einen nicht unbeträchtlichen Rückgang erfahren. Als Ursache für den Rückgang kommt hauptsächlich die starke ameri kanische Mehleinfuhr in Frage. Ganz abgesehen von dieser all gemeinen Preisbildung ist in einem großen Teile des Freistaates Sachsen infolge des im Vorbericht geschilderten ungünstgen Ernte- welters das Getreide in einem solchen Zustande, daß es, wenn es überhaupt abgesetzt werden kann, für jeden Preis abgegeben werden muß. Stroh- ubd Kartoffelpreise halten sich etwa in der Höhe der Vorkriegspreise, sind also, gemessen an den Betriebsausgaben» der Landwirtschaft, durchaus unzureichend. Die für Vieh gezahlten Preise, die im August und September I eine angemessene Höhe erreicht hatten, befinden sich seit Anfang Oktober in ziemlich stetigem Rückgang; es können daher nur noch die für Schweine gezahlten Preise als ausreichend betrachte I werden. Die Milchpreise haben sich in der Berichtszeit nicht geändert- es sind die einzigen Preise, die als zeitgemäß angesprochen werden, können. Die Arbeitsverhältnisse sind wenig befriedigend. Die Löhne! haben sich, trotzdem es auf den Winter zugeht, während der Berichtszeit um etwa 10 Prozent erhöht, auch herrscht weiterhin! Mangel an geeigneten weiblichen Arbeitskräften. Das Kreditbedürfnis ist gerade in letzter Zeit wieder auf fallend stark angewachsen, da die finanzielle Lag« -er Landwirt- ! schäft sich im Verlaufe der Berichtszeit weiter sehr verschlechtert hat. Der an sich mangelhafte Erlös aus dem verkauften Getreide muß in allererster Linie zur Bezahlung der gestundeten Steuern, und zur Abdeckung der Ernlekredite verwendet werden, so daß keine Möglichkeit besteht, die im Frühjahr gewährten laufenden Rentenmarkkredite für Düngemittel und Saatgut auch nur zir einem geringen Prozentsatz abzuüecken. ES stellt sich immer mehr heraus, daß die Landwirtschaft im allgemeinen nur noch dann zu retten ist, wenn sie in die Lage kommt, Hypothekarkredite zu annehmharen Zinssätzen aufzunehmen. Die Nachfrage nach solchen ist infolgedessen auch derart stark, daß sie bei der schlechten Aufnahmefähigkeit des Kapitalmarktes für Goldpfandbriefe nur völlig ungenügend befriedigt werden kann. Auf dem Grundstücksmarkt ist infolge der ungünstigen Lage der Landwirtschaft weiterhin eine anhaltende Neigung zum Ver kauf des ganzen Besitzes oder wenigstens von Tellen desselben festzustellen. Die geforderten Preise stehen etwa in Höhe der Vorkriegspreise. Auch Verpachtungen waren im Vergleich zum vorangegangcnen Bericht zahlreicher angeboten. Als Pachtsumme kommen etwa 80 des Vorkriegssahes in Frage. Was die einzelnen landwirtschaftlichen Betriebszweige an- langt, so kann zunächst allgemein gesagt werden, daß sich infolge der ungünstigen Lage auf dem Getreidemarkt weiterhin eine Neigung zur Umstellung auf viehzüchlerische Tätigkeit bemerkbar macht. Die wirtschaftliche Lage des Weinbaues ist ebenfalls keine günstige. Wenn auch der Ertrag in gutgepflegten Anlagen be friedigend war und der Absatz der Trauben, soweit sie nicht ge keltert wurden, sich besser gestaltete als der Absatz des Obstes, so leidet doch der Wiederaufbau sehr unter der allgemeinen wirt schaftlichen Depression und droht aus Mangel an Mitteln ins Stocken zu geraten. Die Schäden, die der Flachsbau durch das ungünstige Ernte- welter erlitten hat, sind, wie sich bei der Ablieferung des Flachses herausstellte, beträchtlich größer, als im vorangegangenen Bericht angenommen wurde. Wirklich guter Qualilätsflachs ist so gut wie gar nicht vorhanden. Auch die Körner haben stark gelitten. Dieser Ueberblick über die gesamte Lage der sächsischen Land wirtschaft ergibt ein geradezu trostloses Bild. Die Betriebe, in sonderheit die mittleren und kleinen Betriebe, sind, wenn sie nach Verkauf der diesjährigen Ernte ihre Verpflichtungen erfüllt haben, von allen baren Betriebsmitteln und Reserven entblößt. Selbst die notwendigsten Anschaffungen zur ordnungsgemäßen Fortführung des Betriebes werden unter diesen Umständen unter bleiben müssen, da eS vor allem auch unter dem Druck der Steuer lasten nur verhältnismäßig wenig Landwirten noch möglich sein wird, durch eine an sich unrationelle Veräußerung von Bestand teilen des Inventars sich vorübergehend die ersorderlichen baren Betriebsmittel zu beschaffen. Die Zukunft der sächsischen Land wirtschaft kann ohne Schwarzmalerei als wenig aussichtsvoll an gesehen werden, wenn nicht eine umgehende großzügige Kredit aktion eingeleitet und die Steuerbelastung auf ein tragbares, den tatsächlichen Betriebs- und Wirtschaftsverhältnissen entsprechen des Maß zurückgeführt wird. OertlicheS und SächfisHeS — An der Deutschen Müllerschule begann gestern Montag der Unterricht nach den Welhnachtsferien. Getchzeitlg wurden 20 Schüler für den zweiten Teil des Semesters neu auf- genommen. ^^^Z^^ne wird heute Dienstag abend ein Militärkonzert, veranstaltet von der Kapelle der Fahr-Abteiluug 4 Dresden, unter Leitung von Musikmeister Göhler stattfinden. Wir möchten nicht verfehlen, auch hier darauf hlnzuweisen. — Von der Inflationszeit überrascht worden ist di« Kirch gemeinde Cotta bei Dresden während des Baues eines beschei denen Gotteshauses. Im Frühjahr 1014 war es begonnen worden und bis zur Emporenhöhe gediehen. Dann zwang der Krieg zur Einstellung der Arbeiten; alle Versuche, sie später wieder aufzu nehmen, scheiterten, schließlich wurde das Kirchbauvermögen ein Opfer der Geldentwertung. So fängt der Neubau an, als Ruine zu verwittern, ehe er seinem Zweck hat dienen dürfen, während daneben in der gleichen Zeit eine römisch-katholische Kirche em porgewachsen ist. Nach Anordnung des ev.-luth. Landeskonsi storiums soll am 18. Januar eine Kollekte für sie in allen Orten gesammelt werden. Höck« choes. Am 2.Januar erfolgte der Rücktritt des Bürger meisters Hartmann von seinem Amte. Sein Amtsnachfolger wurde Bürgermeister Strehle aus Heidenau. Aus diesem Anlaß war die Gemeinde zu der öffentlichen Gemelndeverordnetenflhung, die im Gasthof zum Erbgericht stattfand, eingeladen worden. Und fast sämtliche Einwohner halten dieser Einladung Folge geleistet. Auch Amtshauptmann Edler v. d. Planitz sowie Bürgermeister Büttner aus Dorfhain und Bürgermeister Richter aus Beerwalde waren erschienen. Punkt 8 Uhr eröffnete Bürgermeister Hartmann die Sitzung. Der einzige Punkt der Tagesordnung war die Amts niederlegung des Bürgermeisters Hartmann und die Einweisung des Bürgermeisters Strehle. Bürgermeister Hartmann gab einen kurzen Bericht über seine Amtstätigkeit. 36 Zabie 3 Monate Ist er ein treuer Führer feiner Gemeinde gewesen, Freud und Leid hat ihm sein Beruf gebracht, besondere Schwierigkeiten gab es in den Kriegsjahren zu überwinden. Infolge vorgerückten Alters entschloß er sich, in den Ruhestand zu treten. Als ein aufrichtiger, treudeutscher Mann scheidet er aus seinem Amte. Nach der Amts niederlegung widmete der stellvertretende Bürgermeister Schmidt im Auftrage der Gemeindeverordneten Bürgermeister Hartmann Morte des Dankes und der Anerkennung und ernannte ihn auf Beschluß des GcmelndeoerordnetenkollegiumS zum Ehrenbürger von Höckendorf. Hierauf sprach Amtshauptmann Edler v.d.Planth im Namen der Amtshauptmannschaft und des Bezirksverbandes anerkennende Worte für seine langjährige und treue Dienstzeit mit der Ueberreichung einer Ehrenurkunde. Für Bürgermeister Strehle hatte AmlShauptmann v.d. Planitz herzliche Worte der Begrüßung. Darauf ergriff Bürgermeister Strehle das Wort. Er richtete im Namen der Gemeinde herzliche Abschiedsworte an feinen scheidenden Kollegen. Der Wunsch aller sei, daß ihm noch «in recht langer Lebensabend bei körperlicher und geistiger Frische beschteden sei. Er perlönlich wünsche, in den Fußstapfen seines Vorgängers wandeln zu können, der jederzeit daS volle Vertrauen feiner Gemeinde genießen konnte. Gegen ,0 Uhr schloß Bürger meister Strehle die öffentliche Sitzung. Um den Abschiedsabend unseres lieben Bürgermeisters Hartmann zu einem wirklichen Ehrenabend zu gestalten, folgt« ein Kommers. Er wurde durch Gesang eingeleitet. Ein Prolog, Streichqartette, weiter« Gesänge, theatralische Szenen und turnerische Aufführungen halfen den Abend verschönen. Hineingeflochlen waren Ansprachen der Ver treter des Schulausschusses, des ElektrizitäiSverbandes, der Lehrer schaft, des Kirchenvorstandes und des Obstbauvereins. Im zweiten Teil der Darbietungen sprach der älteste Vorsitzende der Höcken dorfer Vereine und überreichte dem scheidenden Bürgermeister in deren Namen einen Ruhestuhl als äußeres Zeichen der Dankbar keit und der Verehrung für di« lange, treue, aufopfernde und uneigennützige Tätigkeit. Er nannte Bürgermeister Hartmann den Vater der Gemeinde, der jederzeit ein offenes Herz und eine offene Hand hatte. Seine Worte klangen aus tn dem Wunsche, daß Bürgermeister Hartmann unS noch lange In voller Gesundheit er halten bleibe. Ehre, dem Ehre gebühret! Dresden. Das Evangelisch-lutherische Landeskonsistorium schreibt zu den Vorgängen bei der Besetzung der Psarrstelle zu Königswartha: Die vom Kollator vorgeschlagenen drei Bewerber wurden seitens des Kirchenvoistandes abgelehnt. DaS daraus «iygeleitete Einigungsverfahren blieb erfolglos. Infolgedessen ging das BesehungSrecht Kraft Gesetz auf das Landeskonsislorium über. Der Kirchenvorstand erbat sich als Pfarrer nunmehr nichr etwa, wie tn der Presse zu lesen steht, einen Predigtamtskondidaten, sondern einen jungen Theologen, der die WahlsähigkeitSprüsung überhaupt noch nicht bestanden, vielmehr erst vor ein paar Monaten die erste Prüfung abgelegt halte, und zwar nicht tn Leipzig, sondern in BreSlau, und der noch nicht einmal in den Hilfsdienst der Sächsischen Landeskirche übernommen worden war. Einen solchen Mann zum Pfarrer zu ernennen Ist gesetzlich unmöglich; Pfarrer können nur solche werden, die die Wahl- fäblgkeltsprüfung bestanden haben. Das LandeSkonststorium konnte also den Wunsch des Klrchenvorstandes überhaupt nicht erfüllen. Die Stelle aber solange unbesetzt zu lasten, blS der Betreffende «twa Im Jahre 1026 die WahlsähigkeitSprüsung abgelegt haben würde, war auch nicht angängig. Die Behörde kann eine Pfarrer stelle nicht jahrelang für einen Mann ausheben, der zurzeit über haupt noch nicht In der Lage Ist, «In ständiges Amt zu bekleiden. Das Landeskonsistorium hat sich deshotb genötigt gesehen, einen anderen wahlfähigen Theologen — aber nicht etwa, wie behauptet wird, einen der drei vom Kirchenvorstand abgelehnten Be- werber — für die Pfarrerstelle zu ernennen. ES hat fick in wiederholten stundenlangen Besprechungen mit den Vertretern Ler Kirchgemeinde alle Mühe gegeben, die Beteiligten über den Sachverhalt aufzuklären und zu veranlassen, der tatsächlichen ^üe Nechnung zu tragen, Hal aber damit zu seinem Bedauern «einen Erfolg erzielt. Am Sonnabend fand eine neue Versamm- kmg der Kirchgemeinde statt, dse sich wieder einmütig hinter den Kirchenvorstand stellte und den Beschluß faßte, den Sonntags-
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