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- Erscheinungsdatum
- 1925-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192501059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19250105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19250105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-01
- Tag 1925-01-05
-
Monat
1925-01
-
Jahr
1925
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"HE Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung mrö Anzeiger für Di-pot-iswalöe, Schmie-eberg u.U Aetteste Jett«»- öe» »eztrk« a. AMzet-enpr^S: vl« 4! MMmetrr breit« petttzett« 20 Voldpfomige, EtngefanLt und Reklamen 80 Gvldpfennig«. Bezugspreis: Für etnenMvnat r Gvwmark «tt Zutragen, einzeln« Rammern 15 Valdpfennig«. Gemelnde-Verbands^Glrokonto Rammer ä. Postscheckkonto Dretten US«. Fernsprecher: Amt Dippolkttwalbe Rammer». Diese« Blatt «tthiitt die amMcheir Bekarmlmachu»-e* Der Aattshaapttammschast, -e» «mtsgericht, rm- -e» StaHlral» zu Dippol-tswalBe 7--—^ Verantwortlicher Redakteur: SeNrJed«. — Druck und Verlag: «art Jeh« in Dtvvol-lswalve I, >1M «»M Nr. 3 Montag den 5 Januar 1925 91. Jahrgang Oertliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Der Sturm, der stch am Freitag abend eln- stellt«, hielt den ganzen Sonnabend über in unverminderter Stärke an und lieh erst am Sonntag etwas nach. Er hat auch weiter noch mancherlei Schaden angerichtet. Trotzdem ist in den Wäldern oben im Gebirge der Windbiuch nicht so groß, wie man wohl ! befürchtet hatte. Am großen Teiche hat der Sturm die Ankleide halle des städtischen Bades umgelegt. Die beiden Steinsäulen, die die große Wand hielten, sind weggebrochen. Der Abort i! um- gestürzt, aufs Dach gestellt. Den Schiefer- und Ziegeldeckern ist wieder viel Ardelt geworden, das beweisen die Schiefer- und Ziegel- stücken auf den Straßen. Unsre Ltchtzuleitung aber, das möchten wir feststellen, hat bisher ohne Unterbrechung funktioniert. — Am Sonnabend den A Januar fand im Schüheichause das 83. Stiftungsfest des Männertzefangveretns Dippoldis walde statt. Rach einem einleitenden Marsch und einem Männer- chore begrüßte Vorstand Mieth die erschienenen Mitglieder, Gäste und insbesondere auch die anwesenden Mitglieder und Sanges- brüder des .Sängerchors Dippoldiswalde'. Anschließend erklang in dem noch in weihnachtlicher Feststimmung gehaltenen Saale als gemeinsamer Gesang: Stille Rächt, heilige Nacht.' Hierauf erfolgte unter herzlichen, beglückwünschenden Worten durch den Vorstand Mieth im Auftrage des Elbaau-SLngerbundes die Ueber- reichung des tragbaren silbernen Ehrenzeichens nebst Ehren urkunde für langjährige Treue zum Deutschen Mänergesang an 4 bewährte SangeSbrüder, nämlich die Herren Aßmus, Max Schubert, Heil und Schäfer. Und dann nahmen die Unterhaltungen ihren Fortgang. Außer einigen Männerchoren, Musikstücken und Solis (Herr Weibhampel) die sämtlich sehr dankbar ausgenommen wurden, wurde ein einaktiges Lustspiel: .Sie spart' sehr flott gespielt. Die Güte des Stückes und die tadellose Wiedergabe ver setzten die Zuhörer oft in große Heiterkeit und brachten den Spielern den wohlverdienten Beifall. Es war so bereits die 11. Abendstunde abgelaufen, als man mit dem Tanz beginnen konnte und alles, alt und sung, huldigte ihm lebhaft und mit Ausdauer. Dazwischen wurde gesungen und geschlungen und die Stimmung stieg und wurde vortrefflich. Als sie ihren Höhepunkt erreicht hatte, war die Mitternachtsstunde längst vorüber und es wollte niemand .den Anfang machen' mit dem Nachhausegehen. Schließlich wurde es aber doch und man war voll befriedigt vom wohlgelungenen 83. Stiftungsfest. — Dem Weihnachisvergnügen des Männergesangvereins folgte das des Allgenieinen Turnvereins (D. T.) am Sonntag abend in der „Reichskrone". Zu der Wethnachtsveran staltung sieht man gern im Turnverein von turnerischen Vor führungen ab und läßt statt Mut, Kraft, Gewandtheit und Ge schicklichkeit, das Gemüt sprechen, denn im deutschen Turner wohn! auch ein gut Teil deutschen Gemütes und deutscher Innerlichkeit. Auch diesmal wieß das Programm nichts Tur nerisches auf und war doch so reichhaltig, schön und echt weih nachtlich. Zur Weihnachlsstimmung sorgte schon der von Tur nerinnenhänden mit Christbäumen geschmückte Saal, auf den Tischen di* Tannensträuße mit Lichtern. Als dann die Kerzen angezündet waren, trug dann Frl. Paula Blanke, von ihrem Bruder am Klavier begleitet, zwei Violinstücke vor, eine Arie Händel und einen Walzer von Eramer, die starken Beifall der Besucher auslösten. An das dann folgende, von Mahn gut und voll Schwung vorgekiagene Wildenbnrgsche Gedicht „Weihnacht" knüpfte Vorsitzende Hesse in seiner Ansprache an. Sei es nicht wie für unsere Zeit gemacht, das alles in trüben Farben er scheinen lasse? Wie habe überall die Sehnsucht Platz gegriffen und auch das Turnerleben sei davon nicht freigeblieben. In Wett kämpfen Fiebern und Hasten nach äußeren Preisen habe man sich verloren und dabei der Seele vergessen. Aber nicht verzweifeln. ! Ein Sehnen nach Schönheit und Wahrheit habe unsre Turner er- ! faßt und überall greise die Einsicht aus Ertüchtigung des Volkes ! Lurch Wandern, Turnen, Schwimmen statt. Er prieh das Wan- Lern als das Veste zur Erneuerung unsrer Zeit und wies dann hin j auf die Lurnabende unsrer Jugend, die ganz besonders in der > Jugendbewegung zu bewerten seien. Eine Weihnachtsfeier, so fuhr Lehrer Hesse dann fort, sei aber ganz besonders geeignet, alle Mitglieder zu vereinen, auch die Kinder, und wie in dec Familie der Vater, so habe hier der Vorstand gesorgt, daß allen frohe Stunden geboten wurden. Mit Dank und der Bitte auch im neuen Jahre dem Verein die Treue zu halten und neue Mit glieder zu werben schloß er seine Begrüßunoswprte, um dann einen Akt der Dankbarkeit zu erfüllen an 2 Mitgliedern, die ein halbes Jahrhundert lang dem Verein angehören: Buchdruckerei- Vesiher Paul Jehne und Schuhmachermeifter Hugo Jäckel, die beide die Liebe zum Verein und die Ueberzeugungstreue zum deutschen Turnen bei der Fahne gehalten habe, die beide selbst mit Lie Hand am Steuer des Vereinsfchisfes gehabt, die mitgeholfen haben, vorwärts zu kommen, weil ihnen das Ziel des Turnens erstrebenswert gewesen sei. Nach herzlichen Dankesworten und Wünschen lieh er durch zwei Mädchen den Jubilaren Blumen ' Überreichen, .die mitten im kalten Minter ein Symbol der Hoss- nung sein möchten.' Möchte auch die heutige Weihnachtsfeier beitragen, die Sehnsucht des deutschen Volkes nach einem Auf wärts zu fördern, das war der Weihnachtswunsch des Redners, mit dem er seine Worte schloß. Gleich darauf überbrachte Frl. Burkhardt als Christkind mit gereimten Morten eine größere Geldspende der Turnerinnen-Abteilung für den Turnhallenbau, worauf zwei Weihnachtslieder .Tochter Zion' und .Es ist ein Ros entsprungen' mit Laute- und Moline-Begleitung vorgetragen zu dem Raglerschen Singspiel .Stille Nacht, heilige Nacht' über- »eiteten. Das Spiel mit Klndergesängen und verbindendem Text schildert daS Entstehen dieses herrlichen Weihnachtsliedes im Pfarrhaus zu Oberndorf und Schulhaus zu Arnsdorf im Salz- vurgschen durch die beiden Freunde Pfarrer Mohr und Lehrer Gruber. Hier in diesem Singspiel kam das Gemütvolle, von dem wir eingangs sprachen, wieder so recht zur Geltung. Wie lieblich «klangen die Ktndergesänge, wie ansprechend wirkte die szenische ! Rosgestaltuna besonders des 4. Bildes, wie hatten all« Ihre Rollen ! so gut aufgesetzt, und wie einfach, ernst, wahr und schön drangen «t« Worte, seien eS die, die in der Handlung gesprochen wurden, seien es di« des verbindenden Textes zu Herzen. Eine wirklich echt« Weihnachtsstimmung war damit «ingezogen. Die Dankes- worte des Vorsitzenden an alle Mitwirkenden waren wirklich wohl verdient. Während des folgenden Balles fand dann noch eine Verlosung einiger wertvoller Gewinne statt, die bei den Glücklichen große Freude auslösten. —>Am vergangenen Sonnabend hielt das Direktorium der privilegierten Schützengesellschaft seine erste Sitzung im neuen Zahre in der „Allen Pforte" ab. Der Vorsitzende, Haupt mann Schwind, eröffnete die Sitzung mit einem herzlichen Neu- jahrsgiuß und mit Dank für die treue Unterstützung durch die Vorstandsmitglieder und in der Hoffnung auf deren weitere freudige Mitarbeit. Der erste Punkt der Tagesordnung betraf eine Kennt nisnahme, der zweite eine Beschlußfassung wegen der Verleihung des Bodenmaterlals zu den Jahrmärkten an die Stadt. Weiter wurde beschlossen, die in früheren Zabren stets zu Neujahr abge haltene Hauptversammlung wieder einzusühren und in diesem Zahre am 10. Januar im „Hirsch" abzuhalten. Die Hauptpunkte dazu sind: Ersatzwahlen für das Direktorium, das Fastnachtsver- gnügen (Konvent) und der Zahresbericht. Weiter gibt der Vor sitzende Bericht über die Vorarbeiten zur Bildung einer Vereini gung der tm amtshauptmannschaftlichen Bezirk und in den an grenzenden Orten bestehenden Echützengesellfchaften nach dem Muster der bereits bestehenden Zschopautaler und Oberlausiher Schühengaue. Es kommen hier in Frage die Gesellschaften von Altenberg, Bärenstein, Dippoldiswalde, Frauenstein, Geising, Glashütte, Hermsdorf i.E., Lauenstein, Potschappel, Rabenau, Schmiedeberg nnd Wilsdruff. Die jetzt an die genannten Gesell schaften ergehenden Einladungen sollen Vertreter zu einer Ver sammlung auf Sonntag den 18. d.M. nach hier zusammenrufen. Der Zweck der Vereinigung ist nicht allein die Hebung und För derung des deutschen Schützenwesens und die Regelung der Zelten der abzuhaltenden Schützenfeste u. a. m., sondern damit wird auch Sih und Stimme tm Wetkin-Schützenbund erreicht. Mit Freuden nahm man Kenntnis von einer herrlichen Sliftung für die Gesell schaft von einem in weiter Ferne wohnenden Schühenbruder, der auch in hochherziger Welse zu Weihnachten der hiesigen Armen gedacht hat. Der Dank der Gesellschaft ist ihm übermittelt worden. Zum Schluß fand noch die Aufnahme eines Mitgliedes statt. — Am morgenden Erschelnungsfest, das als kirchlicher Feier tag mit Hauptgottesdienst und Kindergottesdtenst begangen wird, ist die jährliche Landeskollekte für die Heidenmission zu sammeln. Es war ein schweres Unrecht, daß die Feindstaaten seinerzeit die Friedensorbeit der deutschen Mission mit brutaler Gewalt unter bunden haben. Ob sie das Unrecht als solches empfinden? Gleich viel, jetzt haben sie die Bahn zum großen Teil wieder freigegeben. In nächster Zeit werden deshalb die Misstonsgesellfchaflen in Leipzig, Berlin, Bethel, Herrnhut u. a. zum ersten Male wieder seit 1914 Missionare deutscher Staatsangehörigkeit auf die alten Arbeitsfelder hinaussenden. Von unserer Leipziger Mission gehen die früheren afrikanischen Missionare D. Gutmann und Raum zum Kilimandscharo zurück. Gutmann ist soeben wegen seiner bedeutsamen Arbeiten auf volkskundlichem und sprach wissenschaftlichem Gebiete von der Universität Erlangen ehren halber zum Doktor der Theologie ernannt worden. Die Heimat kirche geleitet di« wackeren Männer mit herzlichen Segenswünschen nach ihren alten Arbeisstätten und wird nicht vergessen, durch Gaben der Liebe ihre aufopfernde Tätigkeit im Dienste des Reiches Gottes kraftvoll zu unterstützen. Auch als Deutsche haben wir die Pflicht dazu. — Die Welt wird schöner mit jedem Tag! Heute wird uns aus Reichstädt mitgeleilt, daß man dort am gestrigen Sonntag ein blühendes Himmelschlüssel fand. Bei der Gelegenheit fei be merkt, daß in Dippoldiswalde — allerdings an geschützter Stelle — während der Feiertage Veilchen gepflückt werden konnten. — Auf seinem Rittergut zu Deutschenbora starb Freitag nach längeren schweren Leiden Generalleutnant a. D. Francke. Er war der erste Kommandeur -es am 1. Oktober 1912 neu auf- gestellten Freiberger Infanterie-Regiments Nr. 182, das er von hier aus ins Feld führte. Am 1. März 1925 übernahm General major Francke für den beurlaubten Graf Vitzthum die 46. Jnf.- Brigade, am 6. März 1915 erfolgte seine Ernennung zum Kom mandeur der 63. Jns.-Brigade. — Der zweite Schiedsspruch im Sächsischen Steinkohlenberg bau vom 27. Dezember 1924 ist, wie dem Telunion-Sachsendienst mitgeteilt wird, durch den Reichsarbeitsminister str verbindlich erklärt worden. Da dieser Schiedsspruch die Löhne bis auf weiteres festgesetzt, haben die Arbeitnehmerverbände von der ersten Möglichkeit zur Kündigung am 31. Dezember 1924 Gebrauch ge macht, so daß die Löhne ab 1. Januar 1925 einer neuen Fest setzung bedürfen. — Die Chemnitzer Polizei Hal nach einer Mitteilung des Wohlfahrtsamtes wiederholt Bettler aus Berlin, Leipzig, Dres den und Halle festgenommen, die nur zum Zwecke deS Bettelns nach Chemnitz zugereist waren. Diese Bettler haben Tageseinnahmen bis zu 80 M. gehabt. In einem Falle wurde sogar festgestellt, daß eine gesunde Person von auswärts zwei Krüppel gegen Bezahlung für sich betteln lieh. Diese beiden Krüppel hatten an einem Tage etwa 130 M. erbettelt. — Auf der Kreiskonferenz des sozialdemokratischen Unter bezirks Stollberg hielt der frühere Ministerpräsident Fellisch, der sich den Linkssozialisten angeschloffen hat, einen Vortrag über die Sachsenfrage, in der er sich in schärfster Welse gegen die Politik der 23 wandte. Er meinte, in Sachsen seien gegenwärtig die Sozialdemokraten ohnmächtig. Die Verhältnisse seien un haltbar geworden und eine Parteispaltung liege durchaus im Bereiche der Möglichkeit. Dann wandte sich Fellisch gegen den ! Parteivorstand in Berlin und meinte, die stoische Ruhe, mit der der Parteioorstand in Berlin die Dinge laufen lasse, fei gerade zu unverantwortlich. Nachdem er durch das neue Parteistatut «ine solche Vollmacht erhalten habe, daß man seine Stellung durchaus mit der deS römischen Papstes (!) vergleichen könne, müßte er mit größter Aufmerksamkeit und vor allem wenigstens mit dem Willen, objektiv zu urteilen, die sächsischen Verhältnisse verfolgen und darüber wachen, daß das Statut innegehalten werde. Die Konferenz wählt« schließlich eine Delegation, be stehend aus Fellisch und Dornburg, die nach Berlin gehen soll, um den Parteioorstand auf den Ernst der Lage aufmerksam zu machen und ihn an seine Pflichten zu «rinnern. Reinhardtsgrimma. Im „Goldnen Hirsch" wird morgen zum Hohen Neujahrskage der Turnverein Luchau <T. D.) «ine Theater- Aufführung veranstalten, zu der die Turnvereine von Luchau und hier in vorliegender Nr. einladen. Lohmen. Am NeujahrStage nachmittags 4 Uhr verunglückte auf der Straße zwischen Lohmen und der Bastei ein Auto, indem es durch das Glatteis ins Schleudern geriet. Nach einer Um drehung auf der Straße rutschte der Magen in den Straßen graben, wo er sich überschlug, so daß das Verdeck zusammenge drückt wurde. Die 5 Insassen konnten sich durch die Fenster ins Freie retten, sie kamen mit kleineren Verletzungen davon. Leipzig. Welche große Anforderungen jetzt an die Finanzen einer Großstadt gestellt werden, zeigt ein Ausblick, den der Leiter deS städtischen Finanzwesens in Leipzig, Bürgermeister Roth, jetzt in der Presse gibt. Danach waren nach dem Stand vom 1. April 1924 an Gehältern, Ruhegehältern und Löhnen ohne die tech nischen Werke und die Straßenbahn zu entrichten 18 Millionen Mark im Jahre. Nach dem Stand vom 1. Januar 1925 ist dieser Betrag auf 26 Millionen Mark gestiegen. Für die allgemeine Fürsorge gab man zur gleichen Zeit des Vorjahres wöchentlich 7000 Mark, jetzt 44000 Mark aus. Ader auch die sonstigen Aus gaben sind ungemein gewachsen, zumal es gilt, vieles während deS Krieges Versäumte nachzuholen. Leipzig. Dem Vorgehen anderer Städte folgend, haben Frauen verschiedener Vereinigungen Leipzigs an den Rat eine Eingabe gerichtet, in der sie um Schaffung einer kommunalen Sexualberatungsstelle bitten. Diese soll vor allen Dingen Lev Eheberatung dienen. In anderen Städten hat man mit dieser Einrichtung gute Erfahrungen gemacht. Leipzig. Wie in den vergangenen Zohren leistet die hiesige Winterhilfe, die örtliche Organisation des Sächsischen Volksopfers, auch in diesem Iahre in unserer Stadt außerordentlich viel Segens reiches. In den eigenen Heimen der Winterhilfe werden täglich 1500 Klein- und Sozialrentner gespeist, besondere Märmstoben für diejenigen, die zu Hause nicht Heizen können, stehen tagsüber in verschiedenen Stadtteilen offen. Außerdem gibt die Winterhilfe an kranke alte Leute und an kinderreiche Familien, die sich selbst verpflegen wollen, monatlich inhaltsreiche Lebensmitkelpakete aus, von denen jeden Monat mehr als 2100 zur Verteilung kommen. Gröditz. Am 31. Dezember ist der älteste Geistliche der säch sischen Evangelischen Landeskirche, Pfarrer Lic. Mrosack, nach! 52'/- jährigem Wirken im geistlichen Amte, im 80. Lebensjahre in den Ruhestand getreten. Länger als 47 Jahre hat er der Kirch gemeinde Gröditz gedient. 24 Jahre war er Leiter des wendischen homiletischen Seminars. Seit 1911 ist er Mitglied der LandeS- synode und war dreimal deren Alterspräsident. Trotz seines Hohen Alters ist er körperlich und geistig noch sehr rüstig, wird bis Ende Februar vertretungsweise die Geschäfte des hiesigen Pfarramtes weiterführen und vom 1. März an die Verwaltung deS Pfarramtes zu Kleinbautzen übernehmen. Chemnitz. Da die Chemnitzer Industriellen und Großhändler immer wieder von ihren hier weilenden Geschäftsfreunden die Klage hören müssen, daß die Chemnitzer Hotelpreise in absolut keinem Verhältnis zu den in anderen Großstädten stehen, wird von hiesigen Handels- und Jndustriekreisen der Neubau eines wirklich modernen großen Hotels geplant. Oberwiesenthal. Ein Rodlerpaar aus Chemnitz verunglückte am Neujahrstage beim Rodeln auf der sogenannten Himmelsleiter. Der Mann, ein Pfleger, erlitt einen Kieferbruch, seine Begleiterin, eine Kontoristin Quetschungen deS Unterleibs. Sie wurden dem Chemnitzer Krankenhause zugeführt. Neukirchen. Hier wurde in dem Betriebsgraben am Ziegner - schen Grundstück der Lagerhalter Böhm von der Adorfer Konsum genossenschaft ertrunken aufgesunden. Der Unglückliche war in -er Dunkelheit vom Wege abgekommen und in den Graben ge fallen, in dem er einen schrecklichen Tod fand, da sich sein Kopf unter einer Wurzel festklemmt«. Neustadt. Am FreitagmoMii geriet auf der Straße Neu stadt-Sebnitz an der Kurve Äiedergericht-Langburkers-orf ein von Dresden kommendes Personen-Miekaulo infolge Glatteises in den Straßengraben. Bemerkenswert ist hierbei, daß der Führer des Autos bereits viermal verunglückt ist, das letzte Mal auf der Straße Neustadt—Sebnitz bei den sog. Ruhebänken. Dieses Mal kam er mit dem Schrecken davon. DaS erste Mal wurde bei einem Autounsall in Amerika seine Frau getötet. Bautzen. Schwere Infektionskrankheiten treten diesmal im Gefolge der höchst ungesunden Witterung hier auf. Vor allem ist es die Grippe, die zu wahren Maffenerkrankungen geführt hat und die Tätigkeit der Aerzteschast auf das äußerste anfpannt. In der Hauptsache zeigt sie jetzt eine Verbindung von nervöser und rheumatischer Form. Sie hat schon mehrere Todesopfer gefordert. Bautzen. Durch die Umsicht des Bahnhofspolizeibeamten wurde ein schon mehrfach vorbestrafter, hier wohnhafter Gelegen heitsarbeiter angehalten, als er mit dem Frühzug Hühner nach Dresden schaffte. Die durch die zuständige Kriminalpolizei an gestellten weiteren Erhebungen ergaben, daß die Tiere in der Nacht mittels Einbruchs gestohlen worden waren. Der Dieb wurde festgenommen. Bautzen. Beim Ablassen eines Teiches in Doberschüh bei Neschwitz fand man eine Teichmuschel, die eine Länge von 25 cm und einen Ouerdurchmeffer von 10 cm oufweist. Da die Muscheln eines jahrelangen Machstumes bedürfen, ist die gefundene eine große Seltenheit. Bautzen. Vor einigen Tagen starb in Räckelwitz im Atter von 78 Jahren der Einwohner Johann Kuschk. Er war von Be ruf Schuhmacher, war aber in weitesten Kreisen bekannt als ein Meister der wendischen (dreiseitigen) Geige. Gar mancher Gast der Schmeckwitzer Väder wanderte nach der idyllisch gelegenen Dorfschänke in Kuckau, die der Alte nebenbei bewirtschaftete, um den Meister der wendischen Musik auf seinem originellen Instru mente spielen zu hören. Auf der bekannten Ausstellung deS Sächsischen Handwerks und Gewerbes 1896 in Dresden war daS wendische Musikoriginal in der „Alten Stadt' tätig und sein« Photographie wanderte damals in all« Lande. Zittau. Die seit einem halben Jahre verwaiste Amtshaupt mannschaft Zittau soll, wie verlautet, als neuen Amtshauptmann den früheren Reickstagsabgeordneten Hermann Kahmann erhalten. Kahmann ist 53 Jahre alt und gehört dem rechten Flügel Lev Sozialdemokratichen Partei an. ,
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