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- Erscheinungsdatum
- 1923-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192312171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19231217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19231217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-12
- Tag 1923-12-17
-
Monat
1923-12
-
Jahr
1923
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«1 in der . Durch- -in. 3n- stand -es iewohner stäne der ,r« Ez:- , batz bei a Verden rm Fori- n »UI-«, !. Wenn «h«n siir Befürch. ns große »ertvolles ersteigert . Koblenz die erste daß die il es an erstell» ng zur He. r kommt e ebenso m Nacy- roter mit rklärlich, llfsig sind efürchten auf den Zeilungs- Antwort >üht sind, >apler zu gemacht > Restom Nesullate Beziehung ei diesen atur der :ung der >nen mit -schwärze mden ist. ronlauge >em aber st in der Immcr- wonnene as ange- faustische me altes lenstosser rk ang« nommen, ste viel- versuch«, von kau- chmen ist, agsmittel er Farbe rch AuS t werden Sei dem teht, und Versuch« lckzwecke darf noch werden, ich«, dah nsprecher Vorteile, ätzt. 6» n Stoä- ^t, gegen :ilS, statt en. 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Verfolgt re man die Auslastungen der sozialdemokratischen sächsischen Presse w, zu dieser Frage, so gewinnt man den Eindruck, als sei ein solcher yo Weg für Sachsens Sozialdemokratie ungangbar. Das ist aber eine Täuschung, die sich daraus erklärt, datz der rechtsstehenden D< Sozialdemokratie In Sachsen keine Presse zur Verfügung steht, rvi diese vielmehr sich ausschließlich unter dem Einflüsse des linksge- d richteten Flügels befindet. Die Besorgnis Ist allerdings nicht von hg Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breit« Petitzeile 20 Goldpfennige, Eingesandt und Reklamen 50 Goldpfennige. Bezugspreis: Diese Woche 850 Milliarden mit lutragen, einzelne Nummern 150 Milliarden. Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer S. Postscheckkonto Dresden 12548. Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer 3. richteten Flügels befindet. Die Besorgnis ist allerdings nicht von der Hand zu weisen, datz die Rechtssozialdemokraten dem linken Flügel gegenüber nicht den notwendigen Widerstand leisten können. Und nur darauf kommt es letzten Endes an. Ein verständnis volles Zusammenarbeiten zwischen Sozialdemokratie und wenig stens den bürgerlichen Mittelparteien wäre ein Ziel, das zu er reichen auch den Sozialdemokraten am Herzen liegen müßte. Unser vom unseligen Parteihader zerklüftetes Volk bedarf des inneren Friedens nötiger denn se. Dieses Blatt enthüll die amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshaupkmannfchaft, -es Amtsgerichts ««- -es Stavtrats zu Dippolöiswal-e Dresdeu. Die Landesinstanzen der VSPD., die am Sonn abend im Landtagsgebäude zusammentraten, nahmen in längerer teilweise auherordentlich lebhafter Besprechung Stellung zu der durch den Rücktritt deS Kabinetts Fellisch geschaffenen Lage und zu der notwendig gewordenen Regierungsbildung. Auf einen Vorstoß der Chemnitzer Genosten hin, wurde schlietzltch beschlossen, sofort mit der kommunistischen Partei in Verhandlungen darüber «Inzutreten, ein neues Kabinett unter Führung Liebmanns und unter Einziehung kommunistischer Minister zu bilden. ES wurde ein Ausschutz beauftragt, mit den Kommunisten dieserhalb in Be sprechung «inzutreten. Der Beschluß, der von der gemätzigten Minderheit bekämpft wurde, wurde j — Nach der „Volkszeitung" ist Regierungsrat Lotze auf seinen Wunsch versetzt worden. — Wie aus Dresden gemeldet wird, hat General Ludendorff durch seinen Dresdener Rechtsbelstand Zustizrat Meding Straf antrag gegen die „Dresdner Volkszeitung" gestellt, weil diese seinerzeit einen Artikel brachte unter der Ueberschrift: „Wie Ludendorff verhaftet wurde" und darin den General Ludendorff In ehrenrühriger Weise herabgesetzt hatte. Zn dem Artikel sei behauptet worden, General Ludendorff habe sich, sowie der erste Schuh fiel, sofort auf den Boden geworfen, während in Wahr heit Ludendorff an der Spitze des Demonstrationszuges marschiert und erst etwa 150 Schritte hinter den feuernden Linien festgenommen worden Ist. Oertliches nnd Sächsisches Dippoldiswalde. Auch der gestrige Sonntag brachte den Ge schäftsleuten nicht den erhofften Weihnachlsoerkehr und ent sprechende Einnahmen. Das Wetter lietz sich, zwar wenigstens bis In die frühen Nachmittagsstunden, recht gut an. Hatte es In der Nacht vorher etwas geschneit, so schien in den Vormittags stunden zeitweilig die Sonne und konnte die Landbewohnerschaft zu einer Fahrt nach der Stadt locken. Doch die Strahen zeigten nur das alltägliche Bild und in den Verkaufsläden fehlte das Drängen von einst ganz und gar. Nur wenige Käufer liehen sich sehen. Es mag sein, datz die seht wieder fälligen hohen Steuer lasten manchen abhalten, Einkäufe auszuführen. Das Held fehlt: daS Steuersäckel fordert zu viel, so viel, »as es mancher nicht erschwingen kann. Andererseits fehlt aber auch das Inserat der hiesigen Geschäftsleute ganz und gar. Woher soll denn der sor gende Vater oder die liebende Mutter wissen, daß sie das und jenes da und dort wieder kaufen können, wenn jegliche Reklame -er Geschäftswelt fehlt? DaS Unterlassen der Weihnachts-Inserate In der Lokalpresse wird sich schwer rächen, und die hiesigen Ge schäftsleute werden nur zu sehr erfahren, datz sie am falschen Orte sparten. — Anders als in der Stadt lieh sich der Verkehr aus der Eisenbahn an. Die Züge brachten vormittags wieder un zählig viele Sportler nach Kipsdorf. Der Frühzug aufwärts und -er Nachmittags- und Abendzug abwärts fuhren in zwei Teilen und waren stets voll besetzt. — Am Spätnachmittag setzte leb hafter Sturm ein. DaS elektrische Licht war starken Schwan kungen unterworfen, setzte zwar mehrmals, aber dann doch nur auf kurze Zeit ans. Auch In der Nacht blieb das Licht ver schiedene Male weg, einmal gerade, als der Nachtzug «intraf und die Ankommenden heimgingen. — Der Sturm hak uns auch Tau- wekter gebracht. Die Winkerherrlichkeit ist stark im Schwinden. — Nächsten Freitag kommen an unsre Almosenempfänger und bedürftigen Kleinrentner (nur an diejenigen, die die Äeichs-, Staats- und Gemrindebeihilfe erhalten) zwei Zentner Mehl und ein Zentner ReiS zur Verteilung. Jede dieser Personen erhält «In Pfund Mehl und >/, Pfund Reis. Spender dieser schönen Weihnachtsgabe ist der Bürgermeister. — Bei einer am Sonnabend abgehaltenen Zagd wurden 34 Hasen zur Strecke gebracht. — Tagesordnung für die Stadtverordnetensitzung am 18. De zember: Ein Dankschreiben. Mitteilung, Gasprels betr. Mittei lung, Darlehnsaufnahme betr. Mitteilung,Nahrungsmitkelkontrolle bekr. Vorlage, Fremdenschulgeld bei der Bürgerschule betr. Vor lage, Abgabe von Weihnachtsbäumen betr. Vorlage, Erwrrbslosen- fürsorge betr. Vorlage, Neufestsetzung des Schulgeldes für die Müllerschule betr. Bestimmungen über Schließung der Haustüren. Vorlage, Abgabe von Sargholz und Ersatzsärge betr. Vorlage, Schulklnderspeisung bekr. Vorlage, Abgabe für Strahenrelnigung und -beleuchtung betr. Schulgeld für HaudelSschüler. Vorlage, Gartenhaus in Richters Garten betr. Vorlage, Pachtsache Wal ther bekr. Nichtöffentliche Sitzung. — Die Reihe der .guten Tage'. In diesem Jahre wird Weihnachten (25. und 28. Dezember) auf Dienstag und Mittwoch fallen. Da nun der vorausgehende 23. Dezember ein Sonntag ist, so werden wir dieses Jahr an Weihnachten innerhalb 4 Tagen drei Sonn- Und Feiertage haben, nämlich 23. Dezember Sonntag, 24. Dezember Montag (Werktag), für viele aber bereits Ruhetag, und 25. und 28. Dezember (Dienstag und Mittwoch). Für Silvester und Neujahr ist es ähnlich: da sind Innerhalb 3 Tagen 2 Feiertage, nämlich 30. Dezember (Sonntag), 31. Dezember Silvester (Montag) und 1. Januar Neujahr (Dienstag). Ostern wird 1924 sehr spät fallen, auf den 20. und 21. April, wie es 1886 bereits einmal der Fall gewesen, wo die Osterlaae fast wie Pfingsten waren, warm und schön, in den Flutztälern bereits alles grün. Palmsonntag ist am 13. April. Die drei letzten Sonntage im April gehören also 1924 in den Bereich des Osterfestes. Himmelfahrt ist 1924 erst am Ende des Monats Mai, Donnerstag den 29. Mai, und Pfingsten m gar erst am zweiten Sonntag im Juni, Sonntag den 8. und Montag den 9. Juni. — Am Freitag wurde in Dresden unter Teilnahme von Vertretern zahlreicher Staats- und Gemeindebehörden, Industrle- verbände usw. eine Konferenz des Sächsischen Verkehrsverbandes und des Dresdner Verkehrsvereins abgehalten, die den Zweck verfolgte, den in letzter Zeit stark zurückgegangenen Fremden- und Reiseverkehr neu zu belehen. Nach einer Mitteilung der Retchsbahndlreklion Dresden ist eine wesentliche Erweiterung des am 12. Dezember in Kraft getretenen, stark verkürzten Eisenbahn fahrplanes nicht möglich. Es konnte infolgedessen sich in der Hauptsache nur um die Herstellung günstigerer Zugverbindungen handeln. In dieser Beziehung steht es gegenwärtig besonders aus den Hauptverkehrslinien sehr schlimm aus, besonders auf der Linie Dresden—Reichenbach—Hof, auf der mehrere wichtige Schnellzüge elngezoge» worden sind. Man will alles daran setzen, daß die Züge ab Reich,nbach vormittags 6,45 Uhr, an Dresden 10,l3 Uhr und ab Dresden, abends 8,24 Uhr, wieder etngeführt werden. Welter hält man di« Wiedereinführung von Eilzagen auf den Linien Dresden—Zittau, Dresden—Döbeln—Leipzig, Chemnitz—Annaberg, Chemnitz—Aue und Dresden—Berlin für dringend notwendig. Auch wurde zum Ausdruck gebracht, daß der Fahrplan Nord-Süd mit Ost-West für Sachsen in viel engeren Zusammenhang gebracht werden muß. Ferner will man Schritte gegen die aus Sparsamkeitsgründen in Aussicht genom mene Einziehung der Haltestellen Schmilka an der LinteDresden— Bodenbach, Zwiesel an derÄnie Pirna—Gottleuba und 6p echtritz und Ulberndorf an der KlelnbahnUnie HainSberg Kipsdorf unterpehmen. Jodnebach Kaum hat sich die Erde in ihr Winterkleid ge hüllt, so ereigneten sich hier In Kürze zwei Rodelunfall«. 3m «rste ren Falle handelt es sich um 2 Kinder des Gutsbesitzers Robert Haosschild, die auf dem Wege nach der Genossenschaft Bärenheck« di« Gewalt über den Schlitten verloren und an «Inen Baum anfuhren, sodaß beide Mädchen nicht unerhebliche Kopf verletzungen davontrugen. Vergangenen Sonntag verunglückte die jüngst« Tochter de» Pfarrer« Pollack, indem ste beim Rodeln an «inen Stein anfuhr und ebenfalls Kopfverletzungen dovontrug. Dresden. Für den Fernstehenden mag der Rücktritt des Kabinetts Fellisch einigermaßen überraschend gekommen sein. wärtigen Amtes herausgegeben worden sind, um Licht zu ver breiten über die deutsche Außenpolitik vergangener Zeiten. Wir könnten die gewählte Propaganda nicht ourch die ausländische Presse treiben, wir könnten nicht verlangen, daß die Welt für Deutschland sich einsetze, wenn wir uns nicht selbst dafür einsehen. Wir hätten zu erklären, daß wir auf uns nehmen und auf an» genommen haben wie kein anderes Volk Entbehrungen und Not, um die Pflichten des Versailler Vertrages zu erfüllen, aber daß wir die Aberkennung der moralischen Ehrenrechte unserseits er füllen, das lehnen wir ab, ebenso wie es auch jede deutsche Re gierung ihrerseits ablehnen wird. Die Veröffentlichung des deutschen Auswärtigen Amtes werden hoffentlich auch «in Bei spiel geben für andere Staaten und Regierungen, ihre Archive zu öffnen und einen Einblick zu geben in alles das, was vvrüber- gegangen ist in der Welt zu vergangenen Zeiten. Dr. Stresemann fuhr dannfort: Heule ist fast ein halbes Jahrzehnt vergangen, seit dem der Weltkrieg zu Ende gegangen ist. Man muh doch fragen, ist denn in Deutschland Frieden? Wir sehen deutsches Land be seht, auch solches deutsches Land, für das Besetzungsgründe nicht im Versailler Vertrage stehen. Wir sehen Deutsche gefangen, die deutsche Weihnacht in der Gefangenschaft im fremden Lande ver bringen müssen. Wir sehen auf deutschem Boden «ine fremde Verwaltung. Wir sehen deutschen Besitz von anderen ousgenuhl, wir sehen Im besetzten Gebiet eine Unterdrückung der öffentlichen Meinung, wie sie ohne Beispiel in der Geschichte dasteht. Dazu sehen wir eine wirtschaftliche und finanzielle Not so stark, daß: man fragen muß, wie lange sie überhaupt noch zu ertragen ist. Ist das Leben? Ist das Freiheit? Trotzdem macht man den Ver such, uns auch hierfür noch die Schuld aufzubürden. Der Redner führt dann in charakteristischer Aufführung alle die Versuche an, die wir gemacht haben, eine Verständigung mit Frankreich zu finden. Sie seien alle vergeblich gewesen. Oft sei nicht einmal eine Antwort auf unsere Angebote gegeben worden. Wir hätten dann den Widerstand im Ruhrgebiete beendigt in der Meinung, daß dieser Entschluß zu Internationalen Verhandlungen führen würde. Auch das sei nicht erfolgt. Die deutsche gestrige Demarg« der deutschen Regierung beim französischen Ministerpräsidenten habe wieder zu einem Einwande geführt: Der passive Widerstanb sei immer noch nicht beendet, da die Militärkontrolle in Deutsch land noch nicht wieder eingeführt worden sei. Datz die deutsch« Abrüstung in einem Maße durchgefllhrt ist, wie noch nie bet irgend einem Volke, daß wir weniger in der Lage sind uns gegen irgend ein Land zu wehren, als manches kleine Volk, steh« so festz, Ar jeden der sehen will, daß wirklich an dieser Tatsache kein Zweifel erlaubt Ist. Wenn wir gegen die Wiederaufnahme -er kontrolle uns gewehrt haben, so geschah es deshalb, weil die Er regung im deutschen Volke so groß sei, datz wir die Verant wortung für Leben und Sicherheit derjenigen, die die Kontrolle: vornehmen, heute nicht übernehmen können. Es sei geradezu be wundernswert die Besonnenheit des deutschen Volkes nach den Demütigungen, die man diesem Volke jahrelang zugemuket Hot, wie keinem anderen. Wenn die deutsche Regierung den Weg der Verständigungen durch direkte Verhandlungen gehen will, so des halb, weil sie sich in erster Linie gegenüber den Volksgenossen an Rhein und Ruhr dazu verpflichtet fühlt. Unser Rechtsstandpunkt sei vollkommen klar. Wir haben niemals die Rechtsmäßigkeit des Ruhreinbruches anerkannt und werden sie nicht anerkennen. Ich wiederhole, was ich schon als Reichskanzler gesagt habe: Unser ist deutsches Land! Unser ist der Boden! Unser ist das Eigentum: an dem Staatsbesitz, der sich dort befindet! Unser Ist das Recht auf eine deutsche Verwaltung In deutschem Lande! und wer sich gegen die Gesetze vergangen hat, der gehört vor das deutsche Ge richt! Wir wollen diesen klaren Rechtsstandpunkt In keiner Meise vor der Weltöffentlichkeit irgendwie verwischen lassen. Stresemann versicherte dann, daß die beiden von der Reoarations- kommisston eingesetzten Kommissionen seilens der deutschen Re- glerung jede Unterstützung für ihre Arbeit finden würden. Nickt an uns wird es liegen, wenn die Arbeiten der Kommissionen nicht zum Erfolg führen sollten. Das beste Mikkel, unsere Wirkschaf» wieder in Gang zu bringen, uns Brot und Nahrung zu geben, set die Sicherheit des Friedens, der Ruhe und der Entwickelung. Menn man uns diese ruhige Enkwickelung von außen garantiert, so würden wir auch im Innern ruhigeren Zeiten entgegengehen. Heute seien wir soweit, daß wir ein krankes Glied am europäischen Körper sind. Heute seien wir soweit, daß die Frage unserer Kauf kraft, unserer Entwickelung im Mittelpunkt der Erörterungen auch anderer Völker steht, weil sie davon mitbetroffen sind. An dererseits seien wir soweit, daß wir die Hilfe der ganzen Welt haben anrufen müssen, um der Not zu steuern. Es sei Ihm ein« angenehme Aufgabe, hier vor der ganzen Oesfenklichkeit den Dank auSzusprechen für alles das, was In der ganzen Welt sich reg» in einem Sicherinnern an menschliche Pflicht, gegenüber d«n, was Deutschland durchmacht. Stresemann schloß seine Ausführungen mit einem Appell, in all den schweren Tagen, denen wir außen politisch «ntgegengehen, der Regierung zur Seite zu stehen. Nachdem uns da» Schwert zerschlagen ist, sei uns nur di« geistia« «r 'von der gemäßigten i Waste der öffentlichen Meinuna geblieben. Mir mützten sie gefaßt, obwohl ausge- ! doppelt verwenden, wenn uns ander« Kräfte fehlen, Das Ist aber ein Irrtum. Viel eher könnte man darüber ver wundert sein, daß Fellisch so lange mit seinem Rücktritt gewartet hat. Das Kabinett Fellisch stand von seiner Geburtsslunde an auf sehr schwachen Füßen. Das System Zeigner, mit Hilfe der Kommunisten eine klassenkämpserische Sonderpolitik innerhalb des Reiches zu treiben, hatte Schiffsbruch erlitten. Es mußte ver sucht werden, einen neuen Kurs einzuschlagen und Fellisch konnte das neue sozialistische Kabinett mit Hilse der Demokraten und wohlwollender Neutralität der Deutschen Volkspartei nur bilden unter der ausdrücklichen Zusicherung, dafür Sorge zu tragen, daß auch die beiden Minister Liebmann und Fleißner, denen man von vornherein mit Mißtrauen begegnete, ihr bisheriges Liebäugeln mit den Kommunisten aufgeben. Eine Aenderung' wurde vor allem hinsichtlich der Personalpolitik und der Stellung zum Reichs gefordert. Den Demokraten war von Fellisch ausdrücklich zuge- sichert worden, dah in dem Augenblicke, da die Demokraten eine weitere Unterstützung des Kabinetts versagten, dieses automatisch zurückzutreten habe. Dieser Fall ist bereits am 5. Dezember ein- oetreten, da es offenbar geworden war, daß Liebmann nichtwillens sei, sich den Abmachungen zu fügen. Er und auch Fleißner batten dies übrigens deutlich ausgesprochen. Die Demokraten forderten zunächst den Rücktritt Liebmanns. Es fanden Verhandlungen zwischen den Fraktionen statt und schließlich erklärte Fellisch, daß ihm die für den Rücktritt Liebmanns vorgebrachten Gründe nicht zwingend erschienen. Ein Mißtrauensvotum beim Landtag« ein zubringen, schien den Demokraten nicht notwendig, da es ihnen auf Grund der mit Fellisch getrosfenen Abmachungen nicht darauf ankam, dah der Landtag in seiner Mehrheit das Mißtrauen be kundete, sondern allein das Mißtrauen der Deutschdemokratischsn Fraktion genügen mußte. Täglich wurde darauf gewartet, daß Felllfch endlich seine Konsequenzen ziehen werde. Er tat es aber nicht und verlangte — vielleicht in der Absicht, sein« Stellung gegenüber seiner Partei zu stärken, — ein öffentlich abgegebenes Mißtrauensvotum. Die Einbringung eines solchen erfolgte während der Verhandlungen in der Freitagssttzung und sofort nach der Verlesung desselben gab Fellisch ohne weiteren Verzog die Erklärung vom Rücktritt der Regierung ab. Es erhebt sich nun die Frage, welche Regierung anstelle der zurückgetretenen kommen wird. Zwei Möglichkeiten liegen vor. Die erste ist die, daß die Sozialdemokraten sich entsprechend dem Beschlusse Ihres letzten Parteitages wieder mit den Kommunisten vereinigen, ohne jedoch letztere selbst in das Kabinett aufzunehmen. Es ist durchaus nicht damit zu rechnen, daß die Kommunisten deshalb ihre Kampfstellung gegen die Sozialdemokratie aufgeben werden: im Gegenteil: sie werden der mit ihrer Hilfe gebildeten neuen Regierung das Leben so sauer als möglich machen. Für die Sozialdemokratie ergeben sich aber aus dem Beistand der Kommunisten ernste Schwierig keiten. Sie muß vor allem mit den politischen Machtverhällnissen im Reiche rechnen. Darauf hat Lipinski auf dem Landesparteitag der Sozialdemokraten sehr richtig hingewiesen, als er sagte: .Es ist eine unmögliche Situation, In Sachsen nach einer Zusammen arbeit mit den Kommunisten zu streben, während man in den üb rigen Teilen des Reiches und in den Gewerkschaften In entgegen gesetzter Richtung arbeitet. Man kann nicht in Sachsen eine Politik treiben, die mit der Machtstellung der Arbeiterklasse im ganzen Reiche im Widerspruche steht.' — Der frühere sächsische Innenminister steht mit seiner Ansicht durchaus nicht vereinzelt in seiner Partei da. Es gibt viele einsichtige Köpfe innerhalb der Sozialdemokratie, die ebenfalls erkannt haben, daß Sachsen nicht im Monde, sondern innerhalb des deutschen Reiches liegt, die Reichsregierung ist verpflchtet, die Interessen wahrzunehmen, die ihr auch der Reichsverfassung obliegen. Ob ihr die Wahrnehmung dieser ihrer Verpflichtung einzelnen klassenkämpferisch einge stellten Länderregierungen gegenüber eine besonders angenehme Aufgabe ist, kann man fraglich bezweifeln. Stellt sich der rechte Flügel der sächsischen Sozialdemokratie auf diesen Standpunkt fprochenermaßen darin eine Provokation der Reichsreglerung und oer Reichswehr erblickt werden müßte. Leipzig. Auf den Juwelier Raub, dessen Geschäft schon wiederholt das Ziel von Einbrechern war, ist am 13. Dezember, abends nach 6 Uhr ein Ueberfall verübt worden. Raub hatte eben sein Geschäft geschlossen, als im Hausflur plötzlich ein etwa 15 bis 16 Zahre alter Bursche auf ihn zutrat und zu ihm sagte: „Sie sind im Moment ganz still", dabei in seine Biusttasche griff, aus der er «inen Gegenstand heroorzog, den Raub für einen Revolver hielt. Der Üeberfallene versetzte dem Burschen «inen Schlag inS Gesicht, worauf dieser die Flucht ergriff und mit ihm zwei seiner Komplizen, die sich auch in dem Hausflur aufgehallen hatten. Di« Täter sind entkommen. Eln« bedeutsame Rede des Außenministers Stresemann. — Deutschlands Leidensweg. Berlin, 16. Dezember. Beim heutigen Reichstagsempfana des Vereins Berliner Presse wies Außenminister Dr. Stresemann darauf hin, daß in allernächster Zeit die 2. Serie der Infor mationen veröffentlicht werde, die vom Mitarbeiter des Aus-
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