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- Erscheinungsdatum
- 1923-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192312103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19231210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19231210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-12
- Tag 1923-12-10
-
Monat
1923-12
-
Jahr
1923
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Bezugspreis: Diese Woche 850 Milliarden mit Zutragen, einzelne Nummern 1SV Milliarden. Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer 3. Postscheckkonto Dresden 12548. Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer 3. Dieses Blatt enkhätt -ie amMchen Bekanntmach««-«, -er Amtshauptmannschast, -es Amtsgericht» un- -es Sta-trats zu Dip-ol-tswal-e Dnantworllich« Redakteur: Felix Lehne. — Druck und Verlag: Earl Dehn« in Divvoldiswalde. 69 Za-rgaiig Montag den io. Dezemver 1928 Nr. 286 OertlicheS und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Versammlung deS Landwirtschaftlichen I Vereins am vergangenen Sonnabend war so zahlreich besucht, wie, Iman kann dies unbedenklich sagen, seit lehr vielen Jahren nicht. >Mg auch vielleicht eine anschließende Versammlung des Land- Idundes eine Anzahl Zuhörer veranlatzt haben, auch der vorher- Izehenden Sitzung betzuwohnen, so war es wohl auch das Thema Izes Vortrages des Dr. Görler—Dresden: .Welchen Weg zeigt uns Idie Geschichte in das Dunkel der Zukunft?', wie auch die erst« I Zusammenkunft im bevorstehenden Winterhalbjahr, die viele ver- I »matzt hatte, nebst ihren Damen den Weg zum Vereinslokale zu I nehmen und den gebotenen Worten zu lauschen. Der Vorsitzende, lüekonomierat Welde, eröffnete die Versammlung mit herzlicher I Begrüßung der Erschienenen wie auch des Vortragenden und I brachte zunächst den Antrag des Vorstandes, die Höhe der Vereins- I beitrüge im neuen Vereinsiahre betreffend, zum Vortrag. Der- I selb« soll im Geldwerte von 10 Pfund Roggen seitens des einzelnen I Mitgliedes bestehen. Sollte sich von den Mitgliedern Widerstand Iqegen diese Höhe erheben, so ist Einspruch bis nüchsten Donnerstag Iben 13. Dezember beim Schriftführer, Buchdruckeretdesther Jehne Isen., schriftlich einzureichen. In drohen Zügen bespricht der Vor- I ntzende dann die grotzen Fragen, die zurzeit die Landwirtschaft be- I wegen, z. B. die hohen Versicherungen, und spricht zum Schlutz der I Reichswehr den Dank aus für den Schutz, den sie, wenn es nötig I war, den Landwirten durch das Eingreifen gewahrte. Dann er- I teilte er das Wort dem Vortragenden zu seinen Ausführungen. I Und hier beginnt die Unmöglichkeit für den Berichterstatter, auch I nur Halbwegs einen Auszug aus denselben zu geben. Er ging auf Idie Folgen des verlorenen Krieges für das Volk wie für jedes I Glied desselben ein, besprach das Eingreifen Amerikas und die I Revolution, die beides den Zusammenbruch herbeisührten, und ging l sodann auf die Zerrissenheit Deutschlands im Mittelalter, sowohl in I politischer wie auch in religiöser Beziehung, ein, bis nach den I Napoleonischen Kriegen die Dichter und Denker den Zusammen- I schlutz anbahnten und der Kanonendonner von Könlgsgrüh wie euch der Krieg von 1870/71 zum Abschluß brachten. Um aber eine Gesundung des kranken Deutschland herbeizuführen, sei u. a. die Zurückweisung des Judentums, die eine innere Frage allerersten Ranges sei, wie auch ein kräftiges Mann-, kein Weiberregiment nötig, das letztere gehöre ins Haus, nicht in die Politik. Er sei kein Prophet und vermöge nichts vorauszusagen. Deutschland habe wenig Freunde in der Welt, vielleicht Holland und Spanien ausgenommen, darum müsse eS stch selbst helfen, also deutsche Staatskunst mit etwaigen Verbündeten. Bel Beginn des Krieges M4 habe sich England Frankreich gegenüber verrechnet, wir nützten deshalb, so schwer es auch einem guten Deutschen fallen möge, ein Bündnis mit England suchen, das in Zukunft sicher nun mehr ein guter Verbündeter sein werde. Die Medergewinnung von Elsaß-Lothringen, der Kolonien, von Oberschlesten, Nord schleswig, Memel, müsse in einem neuen Krieg« der Preis für das erste Armeekorps sein, und dann müsse Deutschland am End« des Krieges ebenso stark wie bei Beginn desselben sein zum Schrecken seiner Feinde: aber nur grotze Männer, nur ein Bismarck könne uns dann führen, nur so könne Deutschland genesen. Und dazu möge Gott uns di« Kraft geben. — Der Vorsitzende dankte und bat «och um weitere Auskunft über Währung, Valuta, schlechtes Geld (Kipper und Wipper) und kam Dr. Görler dem sofort nach «nd erschöpfte auch dieses Thema, man kann wohl sagen in einem zweiten Vortrage, in eingehendster Weise, dabei auch die jetzigen Zeit-, Streit- und Skeuerfragen nicht vergessend. Reicher Beifall lohnte die erschöpfenden Worte des Vortragenden, worauf di« Sitzung geschlossen und di« Versammlung deS Landbundes eröffnet wurde. — Trotz der tagsüber gelinden Witterung hat sich auf den flehenden Gewässern eine ziemlich starke Eisschicht gebildet, so daß an verschiedenen Stellen mit dem Eisen begonnen werden konnte. Starke Platten schönen, klaren LiseS wurden in den letzten Tagen den Eiskellern der hiesigen Stadt zugefahren. Das Schneiden des LiseS, Ausladen und Einkellern brachte wieder einigen Erwerbs losen etwas Arbeit. — Sein 38.Stiftungsfest beging am Sonnabend in der„ReichS- krone" der Verein „Glück zu!" Eine grotze Zahl junger Damen, Ehrenmitglieder, Atter Herren, Freunde und Gönner des Vereins hatten mit ihren Angehörigen der Einladung Folge geleistet. Gleich zu Beginn des Kommerses begrützte Prüside Firl alle Er schienenen und wies mit Dank hin auf die grotze Gastfreundltch- »eit der Dtppoldiswalder Bürgerschaft. Ein Prolog galt dem Ge- burlstagsklnde. Weiterhin dankte Dewerbeoberstudienrat Direktor Meller namens der Erschienenen für die Einladung zu diesem frohen Feste. DaS schöne Erbteil, das dem Verein in der engen Freundschaft und Kameradschaft seiner Angehörigen überkommen fei, müsse getreu Schillers Worten im „Wilhelm Teil": „Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen" dem Verein auch weiter erhalten und immer wieder neu erworben «erden. Ein heiteres und recht flott gespieltes Theaterstück leitet« zum Ball über, dem lang« und in ausgiebiger Weise gehuldigt wurde. - H - —' Nächste Tuberkuloseberalungsstunde Mittwoch S—12 Ahr im Diakonat. Dippoldiswalde. Der gestrig« Sonntag, in besseren Zeiten der „kupferne Sonntag" genannt, brachte uns wieder ein mildes Winter wetter. Einzelne Läden hielten bereits geöffnet, doch die Zahl der Küufer blieb ganz gering, so daß auch von diesen Geschäften ein« Anzahl mit Eintritt der Dunkelheit wieder schloß, um nicht noch Hohr Lichtkasten zu haben. Der Verkehr in den Straßen war auch außerordentlich schwach, Zuzug vom Lande fehlt« fast ganz. Gegen über früheren Zetten kann man von einem geschäftlich vollkommen toten Sonntag reden. Viele halten mit den Einkäufen noch zurück, weil st« mit noch weiterem Preisabbau rechnen: viele können aber nicht kaufen, weil sie, ohne Erwerb, nur das zum Leben Not wendigste beschaffen können. AuS diesem Grund« dürft« aber auch weiterhin mit einem nur schwachen WeihnachlSverkehr zu rechnen sein. — Im umgekehrten Verhältnis stand der Verkehr auf der Eisenbahn nach den Sportplätzen. Di« Züo«, zu den«n mehrfach Vor- bzw. Nachziig« gefahren werden muhten, waren bl» Kips dorf voll besetzt. Dort oben entwickelt« sich lebhaft«- Sporttr«ib«n. Eine weiter« Auflage Schn«« wär« all«rdingS zu wünschen, doch fand man stch auch willig mit dem Wenigen ab. HermSdors bei Dippoldiswalde. In der Nacht zum 8. Dezember wurden dem Gutsbesitzer Ernst Zimmermann hier zwei Treib riemen, einer 4—5 Meter lang und 12 Zentimeter breit, der andere 5 Meter lang und 8—8 Zentimeter breit, aus der Scheune heraus gestohlen. Der Dieb ist durch Herausreitzen des Hinteren Echeunen- fensters in die Scheune gelangt. Am Tatorte wurde -er Absatz eines Militärschuhs vorgesunden, der vom Täter herrühren dürste. Die Spur (ohne den einen Absatz) wurde bis in die Nähe Kreischas verfolgt. Der Geschädigte hat einen Zentner Weizen als Be lohnung ausgesetzt. Sachdienliche Meldungen werden an Gen darmerie-Standort Dippoldiswalde erbeten. Glashütte. DaS seit längerer Zeit infolge baulicher Um änderungen unbewohnte alte Pfarrhaus neben der Kirche ist in voriger Woche als baufertta üoergeben und durch die Pfarrer- Familie bezogen worden. Dadurch ist der Einwohnerschaft der weit« Weg bei kirchlichen Angelegenheiten wteder erspart. In dem seinerzeit vom ehemaligen Pfarrer Lindner im Prießnttztal« erbauten Pfarrhaus« soll demnächst ein Kinderheim eingerichtet werden. — DaS durch einen vollständigen Umbau wie auch An bau räumlich vergrößerte Pfarrhaus am Marktplätze hat auch einen zu Klrchgemeindeversammlungen, Zungmännerversammlung und dergl. bestimmten Gemetndejaal erhalten, der stch gegebenen falls auch zü gottesdienstlichen Handlungen eignet. — In der bet Oberschlottwttz gelegenen „Krugmühle" wurde in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag der Bienen stand d«S Besitzers Tittel von Dieben besucht und de» HonigS beraubt. Infolge der Kälte, di« dadurch in die winterlich ver packten Stöcke «indrang, sind auch die Bienenvölker erfroren, wodurch dem Besitzer doppelt großer Schaden zugefügt worden ist. Dresden. Der Landtag, der, wie bereits gemeldet, am Don nerstag den 13. Dezember nachmittags 1 Uhr zu seiner vorletzten Sitzung vor den Weihnachtsferien Zusammentritt, wird stch mit folgender Tagesordnung zu beschäftigten haben: Wahl der Unter suchungsausschüsse über die Amtstätigkeit deS früheren Justiz- Ministers Dr. Zeigner und über die mit dem Einrücken der Reichs wehr in Sachsen zusammenhängenden Beschwerden, Aenderung der Aerzteordnuna, Ergänzung des allgemeinen Berggesetzes, Per- sonalabbaugeseh, demokratische Anstage wegen Durchführung des Beamtenabbaues, Gesetz über -ie Uebertragung der staatlichen Kohlen- und Elektrlzitätsunternehmungen an dle A.-G. Sachsen werke zu Dresden. — Der Gesetzentwurf über di« Abfindung mit dem früheren Königshaus wird vor -en Weihnachtsferien wahr scheinlich nicht mehr behandelt werden. Die sozialdemokratisch« Regierung hat scheinbar Bedenken, vor den Gemeindewahlen den Kommunisten noch weiteren Agltationsstoff zu geben. — Bei der Regierung sind wl«d«rholt Anfragen eingegangen, ob beabsichtigt sei, die Wahlen der Gemeindeordneten, dle vom 13.11.23 auf den 13.1.24 verlegt worden sind, aufs neue zu ver schieben. Die Regierung erklärt, daß für sie kein Anlaß vorli«gt, die Wahlen aufs neue zu vertagen. Am 1.4.24 tritt die neue Gemetndeverfaffung in Kraft. Ein« w«it«r« Verschiebung d«r Ge- meindewahlen hätte zur notw«ndig«n Folge, auch den Termin d«S Inkrafttretens der Gemelndeoerfassung zu verlegen. Hierzu wäre «in neues Gesetz erforderlich. Di« Regierung hat weder die Ab sicht, ein solches Gesetz einzubringen, noch die, den Termin aufS neu« zu verschieben. — DasWehrkrriskommandolVteilt mit: DerObrrregierungS- rat Macker beim Polizeipräsidium Dresden ist vom Militär- befehlshaber bis auf weitere» seines Dienstes enthoben worden. - Ein gutrr F ng guckte der v-esoner PoIzet am DonnerS- morgen tm Mettner Bohnhof« b«i Ankunft de» Görlitz« Zuge». F ch gäsien und Zugoersonal waren d ei M änner ausgefallen, d« mit schweren Rucksäck-n uvierweg« zustiegen Bei der Nachorüsung der R- ckjäcke stellte «» sch heiau», daß die drei Männer, »in Händler, «in Veto at>on»ma!er ud «In Krastwagenführer, in der Umgebung von Bifchvstwerda einen schweren Einbruch verübt und in einer Landwl tjch.ft mit Gafthausbetried ein Schwein abges ochen hatten. Liner der drei Schreinediede batte «nen Revolver Im Bestz. — Der radikale Erwerbslosenfahrer Bellmann, dessen Flucht gemeldet wurde, war im Untersuchungsgefängnis am Münchner Platz untergebracht worden. In der letzten Zeit hatte Bellmann wiederholt den Antrag gestellt, einmal nach seiner Wohnung ge führt zu werden. Dies war vom Amtsgericht abgelehnt, dann aber vom stellvertretenden Leiter der Dresdner Gefangenenanstalt er laubt worden. Als der begleitende Wachtmeister mit dem Gefan genen In dessen Wohnung ankam, fand er fünf Freunde Bellmanns versammelt und konnte nicht verhindern, daß Bellmann entfloh. Möglicherweise lag ein wohldurchdachter Fluchlplan vor. — Wie verlautet sollen während der Zelt der Minister Böttcher und Heckert aus Rußland Waffentransporte über Berlin nach Dresden gesandt worden, von hier aber nach Berlin zurück- gegangen sein. Die zuständigen Berliner Behörden hätten di« Transporte überwacht und festgestellt. — Ein Jockey und ein Zigarrenarbeiter hatten einem Dresdner Kaufmann zu Anfang vergangener Woche erklärt, sie könnten ihm zu vorgerückter Stunde noch vorteilhaft fremdes Geld — rund 250 Dollar — «inwechseln, waren aber in Wirklichkeit dann damit verschwunden. Als sie im Bahnhofshotel zu Köhschenbroda aus findig gemacht wurden, sprangen sie zum Fenster hinaus. Bei dem Sprunge in den Hostaum hatte stch der Jockey ein Bein verstaucht, er kroch in eine neben der Aschengrube stehende Weinklste, wo er am folgenden Morgen vorgefunden und festgenommen wurde. Der an jenem Abende entkommene Genosse konnte am Sonnal>end in einem Dresdner Hotel ausfindig gemacht und gleichfalls verhaftet werden. — Der Plan, den der OberregierungSrat Wünsche auf Be tteiben des radikalen Flügels der Volksschullehrerschaft füu eine sozialistische Reform der höheren Schule ausgearbeitet, und der die Zustimmung des Kultusministeriums bereits gefunden hatte, findet nun auch auf sozialistischer Seite dieselbe vernichtende Ver urteilung wie bei allen wirklichen Sachkennern. Aus Einladung des Sächsischen PhilologenveretnS widerlegte der Pädagoge d«r Leipziger Universität, Professor Dr. Litt, am Freitag abend in der Technischen Hochschule in Dresden in einem Vortrag« sed« Einzel heit des Münscheschen Planes. In der Debatte, in -er sich kein« einzige Stimme für den Reformplan Wünsche» fand, der bereit» Ostern 1024 in Sachsen eingeführt werden sollt« und der buchstäb lich die Zerschlagung der höheren Schulen bedeuten würde, erklärt« schüssen wurde von der sozialistische Letter der Dresdner Volkshochschule Dr. Mock rauer, der Wünschesche Plan sei als völlig ungeeignet erledigt. Man darf nach diesen Auslassungen eines Eingeweihten wohl an nehmen, daß man auch im Unterrichtsministerium Bedenken gegen die Durchführung dieser ungeheuerlichen Reformen hegt. Pirna. Wie schon berichtet, fand am Donnerstag nachmittag «in« größer« Demonstration statt. Die nach Tausenden zählend« Menge belagert« das Rathaus und nahm zeitweise auch ein« drohende Haltung an, doch gelang es einigen Führern, di« Masse einigermaßen zu beruhigen und von Gewalttätigkeiten abzuhalten. 3m Laufe des Freitag-Nachmittag wiederholten sich die Vorgänge; diesmal waren es in der Hauotsache Erwerbslose aus Heidenau, die mit der ausgesprochenen Absicht, zu plündern und zu rauben und das Rathaus zu stürmen, hierher gekommen waren, so daß dt« Sicherheitspolizei aus Dresden zu Hilfe gerufen werden mußt«, di« denn auch tatkräftig eingrlsf. Abgesehen von einigen Schreck schüssen wurde von der Schußwaffe kein Gebrauch gemacht. Der Gummischläger, der basür in Tätigkeit trat, reichte dafür voll kommen au». Inzwischen traf aus Lastautos Verstärk«^ der Sicherheitspolizei ein und nun nahmen Patrouillen auch die Säube rung der Straßen vor. Daß ein woblvorbereiteter Uebertall seitens der Demonstranten geplant war, geht daraus hervor, daß man auf dem Markt einige starke Knüppel fand, die mit Nägeln verseh«« waren un- von der Polizei beschlagnahmt wurden. Ein« Anzahl Personen, ausschließlich Jugendliche, aus Heidenau und dem Stadt teil Topih wurden sestgenommen und fünf von ihnen dem Amts gericht «ingeliefert. Pirna. Der Elbverkehr, der in den letzten Monaten sehr im argen lag, hat stch sehr gebessert und Formen angenommen, wi» man es lange nicht mehr gewohnt war. Besonder» der Talver kehr ist recht lebhaft geworden, ja, e» hat sich sogar «in Mangel an Laderaum herausgestellt, sodaß die in Hamburg leerttegenden Kähne nach den böhmischen Ladeoläh«n geschlepot werden mästen. Mehrere Schleopzüae an einem Tage sind deshalb keine Seltenheit mehr. Die talwärts befördert« Ladung besteht vorwiegend au» Zucker, Stückgut und Holz. Sniberg. Zwei größere Brände, die vermutltch beide aufbö»- wiMge Brandstiftung zurückzuführen sind, betraf große landwirt schaftliche Beiriede der Umgebung, «rohfeuer brach Freitag früh in d« 5. Stund« «uf dem vraunschen Rittergut Langenau au» Eine große Scheune mit anstehenden Getteidefchuppen sind niede - gebnnmt. Neben de« Gebäudeoeelujt sielen 1800 Zentner unaue- gedroschene» Getreide und 188 Zentner Körnergetreide den Flammen zum Opfer- Außerdem verbrannteu sämtliche Geräte und viele land wirtschaftliche Maschinen. Di« Stollgedäud« tonnten gerettet werden. — Am Abend bnmnt« in Loßnitz da» große massive Scheunen» g»bäude de» Winklerschrn Eule» bi» aus dt« Umfassungsmauern nieder. Auch hier sind große Erntevorräte und «in Teil Geräte und landwirtschaftlich« Maschtn«n verloren gegangen. Der Feuerschein wer weithin sichtbar. Annaberg. Falsche holländische Gulde», »nd zwar die stattlich« Summe oon 578 Stück in 2S-G»ioen-Not«n, wußte dieser Tag« «in Liebeipaar au» Sacks,» In Eger im Verlauf« ein« Stund« bet Banken und Wechselstuben umzuwechseln. Bald danach wurde ab« festgestellt, daß r» sich um Fälschungen handelte, die auf photo» graphischem weze hrrgestellt waren. Das betrügerische Paar wurde noch aus dem Bahnhofe verhaftet. — In Annaberg sind zwei angeblich Taubstumm« aufae- treken. Sie besuchten ebenfalls Taubstumm« und kassierten bet diesen Gelder für bedürftige taubstumm« Kind«. Das Geld wurde dann von thnrn in weiblicher Gesellschaft verjubelt. Sie baden in Annaberg «. a. auch drei Trauringe auf dies« Weise erschwin delt und vermutlich sofort wieder verkauft. Plauen I. D. Das groß« ExploflonS- und Brandungläck i» d« vormaligen Kartuschierwerkstätt« am 1S.7.1918 wird in nächster Zelt vor dem hiesigen Landgericht in allen seinen Einzelheiten nochmals zur Erörterung kommen. Der Termin zur tzauptverhand lung wird wegen Geschäftsüberlastung der in Frag« kommenden Sttafkamm« jedoch nicht vor Mitte Januar angesetzt werden. Plau«u t.V. Die große Friedrich August-Brücke (Syratal- Viadukt) «st nach über halbjähriger Reparaturarbeit für den Ver kehr wieder srelgegeben. Der 90 Meter brette Brückenbogen hatte im Laufe zweier Jahrzehnt« durch Wasser und Frost soviel Schaden gelitten, daß er neu zementlert werden mußte. Sebnitz. Lin amerikanischer Freund, der schon ost im ge heimen Mittel zur Bekämpfung der Not der Armen der Stad« zur Verfügung gestellt hat und zurzeit wiederum in Sebnitz zu» Einkauf künstlicher Blumen weilt, hat 600 Dollar gestiftet, stil, die in der WeihnachtSwoche an 300 arme, alt« Sebnitzer Nah rungsmittel verteilt werden sollen. Neustadt. Di« hiesig« Bäckerlnnong verkauft ab 7. Dezembe« ein Vierpfundbrot für 65 Pf. Bei weiterem Fallen der Mehl- prelse sollen die Preise d«mentsprech«nd herabgesetzt werden. -- Dle Stadtmühle in Neustadl bietet ein Vlerpfundbrot (70 H) mA 60 Pf., ein Vierpfundbrot (85A) mit 50 Pf. an. Bautzen. Am Donnerstag nachmittag zog «in Trupp junger Leute, die an der Abhaltung einer Versammlung durch di« Polizei verhindert worden waren, kommunistisch« Lied« singend, durch dt« Straßen der Stadt. Dle Demonstranten wurden schließ lich unter Anwendung deS Gummiknüppel» vertrieben. Später griff die Reichswehr ein und nahm verschieden« Verhaftungen vor. Der ErwrrbSlosenrat zu Bautzen stellt In einer Erklärung fest, daß die Erwerbslosen zu diesen Demonstrationen Ihre San» nicht gegeben haben und nicht geben werden. Darnach schein« «» sich um kommunistisch« Zugend zu handeln, di« unter d«r Flagg« von Erwerbslosen segelt. Löbau. Seltenes Jagdglück hatten dieser Tage die Iagda«- nossen be» Reviers Dolgowih bei Löbau, das einen Ausläufer de» Nothstetnwaldes bildet. Lin Förster entdeckte eine FuchSspur, diu in ein kleines Gehölz führte, verfolgte aber dle Spur nicht, sonder» holte noch einige Förster, dle daS Holz umstellten. Da» Treibe» blieb zunächst «folglos, ab« bei näherer Antersuchuna zeigte sich» daß »m Holze ein Fuchsbau war, in den mehrere FuckSsährte, führten Man hob den Bau au», und in d« Tiefe von 2,40 Mete» kamen nicht weniger al» drei Füchse zur Strecke. Da die Fach^ aesellschast vorher schon zwei Füchse «beutet hatte, so sind aufs diesem verhältnismäßig kleinen R«vi« in diesem 3ahr« 2 Fächstz gefallen.
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