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- Erscheinungsdatum
- 1923-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192312069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19231206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19231206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-12
- Tag 1923-12-06
-
Monat
1923-12
-
Jahr
1923
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«elteste Zettu«, »es «ez-rk» Dnantworaich« Redakteur: 8«Nr 8<hne. — Druck und Verlag. Larl in Dtvvoldi»w«Id«. Donnerstag ven 6. Dezemver 1923 eiuS Bezug-Preis: Diese Woche 850 Milliarden mit Anträgen, einzelne Nummern 150 Milliarden. Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer 3. Postscheckkonto Dresden 12548. Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer 3. Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breit« Petttzeile 20 Goldpfennige, Eingesandt und Reklamen 50 Goldpfennig«. Nr 283 tschafs n t. ebenso laden. D D. Dieses Blatt enthält -le amtttchen Bekanntmachungen -er Amlshauptmannschast, -es Amtsgerichts un- -es Sta-lrats zu Dippol-tswal-e Miersch »kattch^ poindel tunitton w«rd«n! gestellt stndern, nutz zu is motz ich« mit >en, dl« mch die unaus- stehen.'' n Suhl hstschen «n den, b eines Zwecks n wich, zentral-, i, nichst en den !andes- 2S per- lenheer g fori- unter: I Regt«- «t vonj i lrbeitS- I wendet I rr Be- I Ike, sei, I b NU Nj l und er I -lügend > ungen, > «n zu I ng der I sdtenfl I r säch- I « g«b I der in I . Der I ü 1022 I m ge- I nde la I ishalle I bereits » >n des I elleich» I ort zu I :«ipzi, I nserer I Doll- I ischen. I Firma I n 500 I »eisen, I -nstag I wirtet I — Am Mittwoch vormittag kam et in «in«m Haos« der ! IakobSgasse in der Wohnung ,in«r getrennt lebenden Schlosser»- - «h«frao im Beisein ihres Liebhabers zu heftigen Au-einan-er- setzungen mit dem Ehemann, der onerwartet in der Wohnung er - schienen war, um «in« Geldangelegenheit zu reg«ln. Im Verlauf« ! des Str«lt«1 zog der Ehemann plötzlich «inen Revolver und feuert« auf sein« Arao ond ihr«n Liebhaber mehrere Schüll« ab, durch di« di« Frau sofort getötet wurde, wöhr«nd ihr Liebhaber mit «trügen Verletzungen davonkam. Der Ehemann stellte sich nach der Tat selbst der Polizei. H«id«na». Wie drückend di« wirtschaftlich« Lage in unsrer j Industrie- und ArbeUrrwohngemeind« wirkt, geht au« der Fest stellung hervor, da- rund 50» der llb«r 1V OM Köpf« ztchlondey ^-ertliches und SSchfischeS. Dippoldiswalde. Mit dem Sitz in Dippoldiswald« ist am Wz. D«zemb«r 1S23 die Firma .Bank für Industrie un- Landwirt- Mchast, Aktiengesellschaft' mit einem Aktienkapital von 50000 WÄllionen Mark gegründet worden. Dieser Gesellschaft wird als I Warenabteilung die seit 1888 bestehendeFirma Standfuß L Tschöckel Ionier der Leitung des bisherigen Inhabers angegliedert. Gegen - Mand des Unternehmens ist die Uebernahm« und Ausführung sämk- Mcher in das Bank- und Börsenfach einschlagender Geschäfte so- Wwie der Einkauf und Verkauf landwirtschaftlicher Produkte und iBedarfsartikel. Zu den Gründern gehören: Freifrau Pergler Iron Perglas, Rittergutsbesih«rin auf Berreuth, Gutsbesitzer Paul »Zönnchen in Reichstädt, Kaufmann E. Standfuß in Dippoldiswalde, iKausmann Emil Gelfert in Dippoldiswalde und Bankvorsteher Otto Mösch in Dippoldiswalde. Der AufflchtSrat setzt sich aus folgenden lAerren zusammen: Vorsitzender Iustizrat Barthold, Dresden, skell- Ivertretender Vorsitzender Rittergutsbesitzer Hans von Schönberg lauf Reichstädt, Direktor Hofmann, Rosten, Elitewerke A.-G., iHauplmann Prestien, Rittergut Berreuth. Zu Direktoren der Ge- Djeilschaft und gleichzeitigen Vorstandsmitgliedern wurden bestellt: Möankdirektor C. Hergesell, Dresden, und Kaufmann A. Boehm, D Dresden. Am 1. Januar 1924 eröffnet die Aktiengesellschaft in I Dippoldiswalde am Bismorkplatz (LeibnerscheS Grundstück) ihr I Bankunternehmen. — Mittels Einbruchs wurden dem Lisenbahnschaffner Riedel, Mn der Altenberger Straße Nr. 12 B wohnhaft, in der Nacht zum li. Dezember zwei Gänse und zwei Kaninchen gestohlen. Zwei -Ziegen und 12 weitere Kaninchen ließ der Täter, der über den das -Grundstück einfriedigenden Zaun gestiegen ist und das Hängeschloß Ides Stalles losgewuchtet und das innere Schloß zurückgedrückt -oder mit Nachschlüssel geöffnet hat, zurück. Soweit festzustellen -war, sind die Gänse im Stalle abgeschlachtet, die Kaninchen lebend -Vtggebrachl worden. Möglicherweise hatte es der Dieb besonders I«uf die Kaninchen, extra starke Tiere, abgesehen, und hat die Gänse Mo nebenbei mitgenommen. — Die Lebensmittel werden billiger. DaS ist zurzeit in allen I Zeitungen zu lesen. Man darf sagen, daß auf Grund dieser -Meldungen auch durch die Einwohnerschaft «in Aufatmen hin- -durchgeht. Es ist selbstredend, daß sich in unserer Stadt die -Herabsetzung der Preise nicht von heute auf morgen auswirken I kann, aber schon die Tatsache, daß «Ine Preissenkung überhaupt -denkbar ist, schafft eine allgemeine Erleichterung. Seit Monaten -sind wir daran gewöhnt, bei jedem neuen Einkauf höhere Preise I zahlen zu müssen. Nun soll das anders werden, wenn — nicht I der Dollar wieder eine seiner beliebten Kapriolen schlägt. Ader -selbst das scheint nicht der Fall werden zu sollen, denn tn New- Iqork wie in London hat ein« merklich« Markbesserung statt- I gefunden. Auch di« Richtzahlen gehen zurück. Natürlich ist daS -im Warenverkehr noch nicht zu merken. Wenn aber nicht alle -Anzeichen trügen, werden wir auch hier in absehbarer Zeit etwas -billiger «tnkanfen können. Wer Rentenmark hat, kann eS ja -jetzt schon. Hoffentlich hält die Zukunft, waS die Gegenwart -verspricht.,-.^, „'7 — Es mehren sich die Nachrichten über Senkung der Waren- Ipreise, besonders der Preise für Flelschwaren. Vielfach sollen -dies« sich auf die Hälfte des bisherigen Standes gesenkt haben. -Wie sehr gegenwärtig die Preise gerade sür Fleisch in Deutschland -Überteuert sind, erfleht man aus den neuesten Kopenhagener Zei- -»ungen. Di« dänische Krone steht gegenwärtig beträchtlich unter -ihrem Gvldkurs. Für einen Dollar werden rund 5,6 Kronen ge- Izahlt, sodaß die Kron« etwa 75 Goldpfennlgen gleichkommt. Vor Iwenigen Lagen kostete in Kopenhagen ein Pfund Speck 85 Oer« I - 61 Pf., 1 Pfund feinste Karbonade 120 Oere -- 90 Pf., -Schwelnskovf das Pfund 30 Oere -- 23 Pf. In Dresden mußten -laut Feststellung des Statistischen Landesamtes vom 3. Dezember -für 1 Pfund Speck 4,90 M., für 1 Pfund Schweinefleisch 2,80. M. I gezahlt werden. Der Goldpreis für 1 Pfund Speck ist also in -ivresden 7'/, mal, der Durchschnittspreis für Schweinefleisch mehr i«ls dreimal so hoch als der für feinst« Karbonade in Kopenhagen. -Selbst wenn eS allgemein zur Wahrheit wird, was jetzt sür ver- I schieden« Städte di« Blätter melden, nämlich Senkung der Preise Ium 50 A, so haben wir für Speck noch mehr als dreimal und für -Schweinefleisch fast doppelt so hohe Preise als in Kopenhagen. IDabei sind di« Löhn« und Gehälter in Deutschland viel niedriger -ult in Dänemark. — Von einer allgemeinen Besserung der Arbeitsmarktlaae in Sachsen kann auch tn der Woche vom 25. 11. bis 1. 12. nicht gesprochen werden. Wohl wurde in einzelnen Zweigen der Textil-, iKartonnagen-, Leder- und Holzindustrie stellenweise von der Kurz- ivr Vollarbelt übergegangen, bzw. wurden sogar neue Arbeits- Kräfte eingestellt, -och führten diese Maßnahmen nicht zu einer -wesentlichen Entlastung des Arbeitsmarktes, weil tn anderen Be rufen, wie zum Beispiel im Ziegelei-, Steinbruch- und Bauge- Iverb«, Infolge des einsehenden Frostes allgemein Arbeitslosigkeit «intrat. Unabhängig hiervon gestaltet« sich im allgem«in«n di« Lag« w«Il«rhtn ungünstig tn d«r Metallindustrie, in welcher ört lich« Streiks ausgebrochen waren, und nach deren Beendigung di« Arbeiter nur zum Teil wieder eingestellt wurden. Hermsdorf bet Dippoldiswalde. Wte wir bereits kurz mel- »<t«n. tst in d«r Nacht zum Sonntag hier an zwei Stellen «inge- mochen worden, bei der Gutsbesitzerin Jungnickel und dem Wirt- lchastsbesttzer Noack. Bei ersterer wurden «in« größer« Zahl ihren Ahnen g«hör«nd« Kleidungsstück«, Uhr mit Kett«, Zigaretten- «sche, Britstasch« mit einer größeren Geldsumme, auch dem Dienst mädchen gehörend« Sacheir gestohlen; letzterem wvrden verfchte- - den« Messern un- Zangen and eine Geldbörse «ntwendet. Ein ! A>ck mit Decken, Stieseln, Sparierstöcken un- Lebensmitteln, alles Aoack gehörend, wurde tm 3ungntckelsch«n Grundstück vorge- L? . / offenbar dl« Di«b« erst den Einbruch bei N. ausge- »ährt Haden. An beiden Stellen befinden sich di« erbrochenen Atwme tm Erdgeschoß. Bet I. hatte man aus einer Fensterscheibe mn Stück Herautg«schnl1trn, bet N. «tn« Sch«ide eingedrückt und di« F«nger aufgewirbelt. Dt« Möbelstücke waren «rbroch«n nnd durchwühlt, doch war nichts daraus oestohlen. Ein Arbeiter, bet 3. übernachtete, bemerkt« zuerst die Mede. Er verfolgt« m«den beiden Söhn«n d«r Geschädigt«» die Täter, doch ging die j später verloren. Einwohnerschaft unterstützungsbedürftig sind. Dle Gemeind« bat deshalb an Landtag und Ministerium eine Eingabe gerichtet, in der um wirkungsvolle Zuweisung von Unterstützungen gebeten wird. In einer Anzahl von Fällen können Kinder nicht zur Schule gehen, weil sie entweder kein genügendes Schubwerk haben, oder sie rar entkräftet sind. Auch die Wohnungsnot ist nach wie vor groß; «S werden hier rund 1500 Wohnungen gebraucht. Freiberg. In einer Wohnung in Brand-ErbiSdorf wurde «tn Lager von allerlei zusammengestohlener Werkzeuge, Motor, Fräß- bank usw., aufgesunden. Die Gegenstände sind auf den Ellt«- werken entwendet worden. Drei Fabrikarbeiter wurden ver haftet. Leipzig. Wie dt« .L.R.N.' schreib«», weilte am Mittwoch Iustizminister Neu tn Leipzig und hatte mit dem OberstaatsanwaÜ Dr. Schlegel «tue länger« Unterredung. Man wird tn der An nahme nicht fehl gehen, daß die beiden Herren sich auch über de» Fall Zeigner unterhalten haben. UebrigenS äewmnt es d«n Er schein, als ob zu den bereits bekannten Anklagepunkten noch weitere Fälle kommen werden» da Leute als Zeugen vernommen sind, dt« mit den berettr bekannten Fällen nicht in Zusammenhang gebracht werden können. / — Wegen Ausgabe von Falschgeldnoten wurden zw«1 Leip ziger festgenommen. ES gelang dies durch die Aufmerksamkeit eines Fleischermeisters, bei dem die falschen Schein« in Zahlung gegeben wurden. Bei der Untersuchung durch die Kriminalpoltz« stellte es sich heraus, daß man nicht nur dt« VerauSgeber, sonder« auch di« Hersteller der falschen Schein« «rtavpt hatte. Einer der Täter ist Buchdrucker, der andere Steindruck«. Zur selben Jet» kamen vier Arbeiter und «in HandtlSvertreler in Hast, dt« gl«ch- folls Geldschein« gefälscht hatten. Grimma. Am Dienstag kam es hier zu Erwerbslosenonruhe». Da unsere Stadt kein Gel- bekommen hatt«, konnten die Erwerbs losen auch kein- bekommen. Gegen */»5 Uhr zogen dies« ge schlossen zur AmtShauptmannschast, kamen dann wieder mit de» Feldaeschrei: .Hunger! Gebt uns waS zu essen!' In der Lange» Straße machten st« Halt, stürmten das Burtergeschäst der FlrM« F. L D. Höppner und wollten di« Scheiben einwerten, wenn ft» nichts bekamen. Auf einmal war der Laden voll von wage» Burschen, die etwas zu essen verlangten. Zwei Schutzleute kamen herbei, sie waren jedoch machtlos. Der Betriebsleiter gab tn fein« Angst, um Ruhe zu schäften, '/, Zentner Schmalz heraus. Vom den Ruhestörern gab unterdessen einer das Zeichen, weiterzuztehen. Die im Laden waren, warteten, dis das Schmalz abgewogen »ar, und nahmen es mit. Der Betriebsleiter will sich aber an d«» Stadtrat wenden und bet Gericht Strafantrag wegen Erpressung stellen. Inzwischen wpr die Reichswehr alarmiert worden und schaffte mit aufgepflanztem Seitengewehr Ordnung. Den gan»n Abend biS tn dle Nacht hinein zogen dann Trupps Reichswehr ote Straßen auf und ab. Leisalg. Hier wurde einem kleinen etwa 6jährigen Jungen, der sich mit Rodeln belustigte, von einem Mädchen etn echt goldener Ring mit dem Monogramm I. R. vom Finger gertffeu, mit dem dieses die Flucht ergriff. Der Geschädigte hat 10 Billion«» Mark Belohnung für die Aufklärung deS Vorganges ausgesetzt. — Mag es sich hier um einen Diebstahl handeln oder nicht, wir müssen doch di« Frage stellen: Wozu dem Sechsjährigen b«r goldene Ring? Stollberg. Der Trauring eine- hiesigen Fkischermeisters rutschte beim Füllen d«S Darmes mit tn diesen hinein. EI«» Frau, di« ein Stück Wurst gekauft hatte, hatte den Ring dadurch» mit erhalten und zog es vor, ihn für sich zu behalten, anstatt ihn dem Fleischer rurückzugeben und macht« sich dadurch der Fund unterschlagung schuldig. Nassenheide. Kaum glaublich, aber wahr! Neulich abends traf ein Herr bierselbst einen weinenden Knaben von etwa 11 bis 12 Jahren, barfuß und ohne Jacke. Aus Mitleid nahm er ihn uttt und suchte Obdach für das Kind. Da aber niemand den Knaben behalten wollte, behielt er ihn selbst. Der Knabe erzählt«, da- er Schläge vom Vater erhalten hatte und deshalb aus Berlin aus gerückt sei: unterweas seien ihm Schuh«, Jacke un- Uhr gestohlen worden. Da diese Erzählung »mwahr «schien, drang man in den Knaben, die Wahrheit zu sagen. Nach längerem Zögern erzählt» er dann, daß sein Vater und Onkel auch im Ort« seien. Er sollt» Mitleid bei den Einwohnern «rwecken, und wenn er Nachtquartier erhalt«, sollt« rr in d«r Nacht dt« Lür öffnen. Onkel an- Vater würden sich durch «in Lichtflanal bemerkbar machen, ond dann wollten sie die Wohnung au-räumen. In verschiedenen Orten fei ihnen dies geglückt. Um fich von der Wahrheit zu überzeugen, öffnete der Wohnungsinhaber tn der Nacht selbst di« Tür, sofort flammt« auf d«r and«ren Seit« der Straße etn Lichtstgnol ans.. Jedenfalls hatte man aber dt« Fall« b«merkt und die Gauner suchten schleunigst da» Weite. Der Knab« wurde am anderen Morgen der Polizei übergeben. Frohburg. Fast sämtlich« Hemden von der Trocken lein« ge stohlen wurden den bei einer Frau tn Pfleg« befindlichen Waifrn- kindern. ES tst di«S «in recht trauriges Zeichen der Zett, denn die Bestohlenen sind nicht tn der Lage, sich Ersatz zu beschaffen. Bischofswerda. Das unweit d«s hiesigen Bahnhofs gelegen» groß« Hotel .König Albert', in welchem sich der größte Sa« der Stadt befindet. Ist an den FiSkuS verkauft worden; tn k»rz«r Zeit wird nun das hiesige Finanzamt, wetcher jetzt sich tn der Bürgerschule tn sehr d««ngt«n Verhältnissen befindet, darin sei»» Amtsräume etnrichten. 89. Jahrgang echeritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger Pir Dippolüiswalüe, Schmie-eberg U.A. Wittgendorf bei Zittau. Ein hieflger Gutsbesitzer hatte «m einen Fleischerm«ift«r ein Schwein verkauft. Ms Kaufpreis wurde der amtlich nottert« Dresdner Schlachtviehpreis zugrunde gelegt. Das durfte nicht sein, d«nn tn dle Dresdner Sätze sind befand«» Spesen, di« durch d«n Transport nach d«m Schlachthof «nIstanden sind, mit etnkalkoliert. Lr durste nur 16X weniger nehmen. Ger Verkäufer wurde deshalb wegen Preistreiberei anstelle «tn« «m sich verwirkten Defangnisstraf« von 2 Wochen zu einer Geldstrafe von 2Y Billionen Mark ond weiteren 10 Billionen Martz ver urteilt. Der 1l«berg«wtnn von 4128 Milliarden wurde «n«jpa««. Auch wurde auf öffentliche Bekanntmachung «kann«. V« Billionen Mark Geldstrafe, an deren Stell« tm LnerbrinMHHtt- fall« weiter« 5 Lage SefSngnts zu treten hab«». Dresden. Dem Landtag ist eine Regierungsvorlage zoge- gangen, dle die Aufnahme von Mädchen in höhere Schulen auch ohne die Voraussetzungen des 8 1 Absatz 1 des Gesetzes über Ge meinschaftserziehung an höheren Schulen vom 30. Juli 1919 zuläßt. Begründet wird die Vorlage damit, daß die wirtschaftlichen Der- hältniffe es vielfach erfordern, die am nächsten liegende Schule auf zusuchen. — Eine andere Regierungsvorlage ersucht den Landtag, das Finanzministerium zu ermächtigen, die in den Absätzen 1 der 88 60, 63 und 358 des Berggesetzes bezeichneten Geldbeträge nach den wirtschaftlichen Verhältnissen tm Verordnungswege abzu ändern. — Der Landtagsausschuß zur Untersuchung der Beamten- oolitik -er Regierung tagte am Dienstag vormittag; er beschloß, daß -le Beweisausnahme öffentlich sein soll, während über me nichtöffentlichen Beratungen ein Bericht vom Ausschuß selbst festgestellt un- der Presse bekannt gegeben werden soll. — Starker Rückgang -eS Verkehrs. Am 1. Dezember sind weltere 43 Zugverbindungen im Aeichseifenbahnverkehr in Fort fall gekommen. Seit der Goldpreisberechnung tst der Personen verkehr ständig zurückgegangen. Er erreichte in der ersten Hälft« des November 58,4 Prozent. — Dem sächsischen Arbeitsministerium ist nachstehendes Schreiben -es Herrn Retchsarbeitsmlnisters an dle Vereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände zugegangen, das bei seiner Wichtigkeit weiteste Beachtung In Arbeitgeber- und Arbeitnehmer- Kreisen verdient: .Es mehren sich dle Klagen, daß sogenannte Doopelverdiener, insbesondere verhelratete Frauen, deren Männer voll beschäftigt sind, in Arbeit stehen, während zahlreiche erwerbs- lose Männer und Frauen, die auf Erwerb angewiesen sind, sich vergebens um Arbeit bemühen. Wo diese Verhältnisse gegeben sind, werden Personen, dle auf Erwerb angewiesen sind, der Er werbsmöglichkeit beraubt, während auf der anderen Seite in den Familien der Doppelverdiener nicht selten verhältnismäßig hohe Einkünfte verdient werden. In der Tat liegt hier etn Mißstand vor, der in den weitesten Kreisen der Bevölkerung empfunden wird. Der Vorstand des Deutschen Städtetages hat bereit- am 19. MärZ 1923 darauf blngewiesen und eine Bestimmung bean tragt, welche die Gemeinhen ermächtigt, Arbeitgeber zugunsten Er werbsloser zur Freimachung solcher Stellen anzuhalten, in denen Doppelverdiener beschäftigt sind. Ich habe damals die Zentral arbeitsgemeinschaft der industriellen un- gewerblich«» Arbeitgeber und Arbeitnehmer um eine gutachtlich« Aeußerung zu der An regung des Städtetages ersucht. Die Zentralarbeitsgemelnschast hat mir mit Schreiben vom 28. Iunl 1923 mitgetellt, daß der Vorschlag des Deutschen Städtetages von Arbeitgebern und Arbeitnehmern abgelehnt werde. Die Erfahrungen bei der Durch führung -er früheren Freimachungsverordnung hätten ergeben, daß eine wirklich einwandfreie Prüfung -er Verhältnisse der Doppelverdiener fast unmöglich sei und peinliche Ermittelungen voraussetze, ohne daß ein« Gewähr geboten sei, daß unberechtigte Härten vermieden würden. Ein gesetzlicher Zwang zur Entlassung von Doppelverdienern erscheine daher untunlich. Di« Auffassung halte ich auch heut« noch für zutreffend. Ich möchte glauben, daß auf einfachere und zweckmäßigere Weise als durch einen gesetz lichen Zwang dem Mißstand dadurch begegnet werden sollt«, daß die Arbeitgeber von sich aus die sogenannten Doppelverdiener möglichst durch Erwerbslose, die auf Erwerb angewiesen sind, er setzen. Selbstverständlich soll dabet nicht schematisch vrrfahren werden, sondern den Gesichtspunkten einer rationellen Wirtschafts führung Rechnung getragen werden. Ich bitte daher, in erster Linie jedenfalls die Neueinstellung sogenannter Doppelverdiener tunlichst zu vermeiden. Soweit Doppelverdiener aber bereits be schäftigt sind, bitte ich, sie insoweit durch Erwerbslos«, die auf Ver dienst angewiesen sind, zu ersetzen, als es nach den Betriebsver- hältnissen und unter Vermeidung ungerechtfertigter Härten im Einzelsalle möglich tst. Dabei möchte Ich darauf Hinweisen, daß 8 13 der DemobilmachungSverordnung vom 12. Februar 1920 für den Fall, daß Arbeitnehmer zur Verminderung der Arbeitnrhmer- zahl entlassen werden sollen, dle di« Berücksichtigung der Arbeit nehmer mit unterhalkungsbedürftigen Angehörigen vorschrieb und daß die Aufhebung dieses 8 13 durch di« Verordnung über Be triebsstillegungen un- Arbeitsstreckung vom 15. Oktober 1923 nicht etwa bedeuten sollte, daß der Grundsatz deS 8 13 verlassen werden soll. Vielmehr habe ich geglaubt, daß die Berücksichtigung der sozialen Verhältnisse, wie si« 8 13 vorschrteb, inzwischen so sehr zum allgemein anerkannten Grundsatz bei Entlassungen geworden ist, daß er auch ohne ausdrückliche Bestimmung beachtet und in Streitfällen im Weg« des 8 81 Absatz 1 Nr. 4 des B«tri«bsräte- gesetzes stchergestellt werden wird. — Wie gemeldet wird, vlank die Iahr«sschau Deutscher Arbeit In Dresden nach Fühlungnahme mit der einschlägigen Industri« als dritte Iahresschau im Sommer 1924 in Dresden eine Tertllaus- stellung. Ls ist gedacht, die Ausstellung zunächst nur der sächsischen Textilindustrie zu widmen. Trotz der Schwierigkeiten der Zeit- Verhältnisse sind die Vorbereitungsarbeiten mit Zuversicht in An- grlsf genommen worden. Mehr als die beiden vergangenen Aus stellungen wird auf der Textilausstellung 1924 Wert ««legt w«rd«n out dle Vorführung der Produktion und auf den Nachweis des volkswirtschaftlichen Wertes der genannt«» Industri« und auf ge schichtlich« und wissenschaftlich« Darbietungen. — In verschiedenen sächsischen Tageszeitungen tst dle Nach richt verbrellet worden, daß das tschechische Ltfendahnministerium ' Verhandlungen wegen Uevernohme der deutschen Eisenbahnlinie Zittau—Reichenberg In das Eigentum der tschecho-slowakischen Republik führe. Wie der Telunlon-Sachsrndienst von unter- ; richtet« Seite erfährt, tst der deutschen R«tchtbahnv«rwaltung von - derartigen Verhandlungen nicht- bekannt.
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