Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1923-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192312031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19231203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19231203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-12
- Tag 1923-12-03
-
Monat
1923-12
-
Jahr
1923
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Weitzeritz-Jeilung einet der Aeltefle Zelkung -es Bezirks Verantwortlich« Redakteur: Sekr Tehae. — Druck und Verlag: Earl Je-ne in Diovoldiswalde Montag den 3. Dezember 1823 88. Zahlgang Et : Bezugspreis: Diese Woche 850 Milliarden mit ! Anträgen, einzelne Nummern ISO Milliarden, j Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer 3. i Postscheckkonto Dresden 12548. Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer 3. Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breit« Petitzeile 20 Goldpfennige, Eingesandt und Reklamen 5V Goldpfennige. »rohere bleiben, unsicher Maden, chk «« rfteigen, Zunächst er söge gferner inks ad i empor Gipfelt. Schnee- rs nicht llettered h gegen reichte, en steil lockner- tzeilen Z Geld vorhin erkehr es lm saufen »eil et cd -« :mark- r Berg >e auS- »enigen rtlgsten nz der a Süd- Wild ls Be- Iweizer «n und :b«g«n i denen :n dem errlich« Hischen wurde. >lt, ha» bachkal und in langte, chieden Sütre «a»WMW»»W« ' Mr 280 Nittels gegea- lelude- gehe» l wir» rschatz- r mehr >- und ttsätzen Gelder ittgung itereß« ändlg« l neue Tageszeitung unö Mzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u.ll Dieses Blatt enlhütt -te amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschast, -es Amtsgerichts un- -es Sta-lrats zu Dippol-tswai-e > wo uns Doch wir fuhrwerk er Bahn > an di» errllchem >are Tol »sein mit r^n HIn- ;S Tales : Weil« t hatten, Htal und chattigen l hinaus, kier liegt läge auf e Dörfer mer noch dagegen rbunden, en kann, hren ge „verkehr !s in di« ge Drei- el über- dhüngen vas Ge- liehwirt- hmuckes ouristen SasthauS m einen :r Berg- ber Be- . Doch ms, wir r wenig rr talein n. Die umsonst cen war ist diese wunden, anderen »len. — :ch eine ind wir ssektion f einem hier aus r dessen wie ein st. Am : Daun vie eine id Oeh- Ahe der see, aus oben in , Reue Goldnole. Berlin, 1. Dezember. Die Reichsbank beschäftigt sich mit der Vorbereitung der Ausgabe einer neuen deutschen Goldnote, die neben der Rentenmark in den Verkehr gebracht werden solk Der Zweck der Ausgabe dieser Note, deren Einlösung in Golk und fremden Zahlungsmitteln durch die Reichsbank garantiert! werden wird, besteht darin, eine neue deutsche AuSlandSdevlse zu schassen, neben der Rentenmark, die bekanntlich als «ine 4kö deutscher 3nlandSdevlse gedacht war, und dadurch einerseits «in» vernünftige Notierung der Mark auf den ausländischen Plätze« zu ermöglichen, andererseits aber die Mark sozusagen wieder zu Ehren zu bringen. Die Reu lenmarkfcheine. Berltn, 2. Dezember. Die Fertigstellung der Rentenmark- fchetne «st so weit fortgeschritten, daß von jetzt an Stücke auch au» dem Wege üb« Banken und Bankstrinen bezogen »erd«! können. sind zwei Fahrten in jeder Richtung vorgesehen. Dl« Fahrtdauer beträgt durchschnittlich 50 Minuten. Das neue Verkehrsmittel ift für Liebstadt und Umgegend eine Notwendigkeit und wird all gemein begrüßt. Vor Jahresfrist mußte die Sächsische staatlich« Kraftwagenverwaltung die Linie, die mit großen, schweren Wagen betrieben wurde, wegen zu hoher Unterhaltungskosten als eine ihrer letzten einstellen, heute eröffnet die Postverwaltung mit einem kleinen sechssitzigen Phänomobil erneut den Betrieb, um den von der Eisenbahn abgelegenen Orlen eine bessere Postverbindung und ein«, wenn auch nur bescheidene, Reisegetegenyeit zu bieten. Mäzen. Uns« Dorf leidet infolge seiner Höhenlage an Wassermangel, der in manchen Zähren leicht« erträglich, in trocke nen Zetten aber sehr beschwerlich ist. Zn Haushaltungen, in denen größere Mengen Wassers benötigt werden, z.B. beim Wäsche waschen, ist man gezwungen, mit Wassertonnen Mast« zu fahren. Kleinverbraucher müßen warten, bis zu gewißen Tagesstunden di« verschlossenen Brunnen geöffnet werden, und manche müssen dann noch mit leeren Timern heimgehen. Gerade im vergangenen Sommer war die Wassernot groß und hält setzt noch an. Zudem ist das Mäzen« Master bakterienver-achttg. 2m vergangenen Frühjahr hat hl« «ine größere Typhusepldemie grassiert, bi« aller dings zumeist auf Uebertraguna beruhte. Ls ist darum verständlich, daß man diesem Uebel abhelfen möchte durch den Bau einer Wasserleitung. Ein Ouellengebiet hat man schon vor langen Zähren weit« oben im Gebirge angekaust. Leid« ab« Hal man den Ba» der Wasserleitung in besseren Zeiten versäumt. Zetzt geht zwar ein Teil der Bevölkerung ernstlich mit hem Gedanken der Aus führung d« Wasserleitung um. Doch wird dies bei den jetzigen Geldverhältnisten «in unausführbares Unternehmen bleiben, wenn nicht der Staat den größten Teil der Kosten trägt. Außerdem wirb behauptet, daß die im angekauften Gelände gestellten Waffer- mengen nicht ausreichend seien, den Bedarf d« Ortschaft Mäzen zu decken. Langenau. Die hiesigen Landwirt« haben so viel Getreid« ge sammelt, mahlen und backen lasten, daß auf jeden der Sozial- und Kleinrentner ein Vierpfundbrot kommt. Auch haben sie beschlosten, dieses Hilfswerk zu wiederholen und auch zu Weihnachten wieder, wie schon voriges Zahr, Naturalien zu sammeln und an Bedürftig« zu verteilen. Da etwa 180 Rentner in Frage kommen, ist das immerhin ein anerkennenswertes Opfer. Hohnstein sSächs. Schweiz). Mit dem Umbau der Mühlberg- strahe soll alsbald begonnen werden. Wie in der Sitzung des Skaotgemelnderates mltgeteitt wurde, hat das Arbeitsministerium die Auszahlung der Gelder aus der produktiven Erwerbslosenfür- sorge zunächst bis 31. März zugesagt. , .. , , vischot»w«aa. Ein hiesiger Hausbesitzer ersuchte seinen Mieter, der ihm die Miete für November dringen wollte, ihm anstatt der Miete, welche insgesamt »81 Millionen Mark betrug, lieber dafür ein Streichhölzchen zu geben, da er für das Geld doch nichts kaufen könnte. — Eine Schachtel mit zirka 50 Hölzchen kostet heute 35 Milliarden, folglich kostet 1 Hölzchen 700 Millionen, also last das Doppelte besagter Miete. Leipzig. Nur zur Erlangung des Holzes haben Spitzbuben im Laufe des November 28 Fässer mit Apfelmark, di« auf einem Lager in Leipzig-Schönfeld lagerten, zerschlagen. Den Znhalt der Fässer, der zur Anfertigung von Marmeladen bestimmt war, ließen sie auf dl« Erde laufen, wodurch er natürlich wertlos geworden ist. Glauchäu. Wärmstuben sind im hiesigen gräflichen Schloß an drei Tagen d« Woche für notleidende Glauchauer gegen Bvr- zeigung eines Ausweises von S Uhr früh bis 8 Uhr abends ziw Verfügung gestellt. Hohenst. in-Erustihal. Zn den hiesigen Meb- und Wirk fabriken hat seit 14 Tagen «in besserer Geschäftsgang wieder «In ge seht. Eine Anzahl Fabriken arbeiten wieder voll, und es hat sich daher die Zahl der Kurzarbeiter verringert. Auch die Metall- branche arbeitet wieder voll. gatt«ntt«ia. Zum Bürgermeister unserer Stadt wurde in ge heimer Sitzung der städtischen Kollegien daS derzeitige Oberhaupt der Stadt Rochlitz, Bürgermeister Grieshammer dort, gewählt. Der Gewählte steht im 42. Lebensjahre und gilt als tüchtiger, umsichtiger Kommunalpolitiker. Er amtiert seit etwa 3 Jahren in Rochlitz und war vordem o. a. in Chemnitz und Plauen als Stadtrechtsrat tätig. Chemnitz. Mit Geldspenden, di« die Angehörigen der Reichs wehr unter Fahrung des Majors Menge aufgebracht haben, ist ein großer Posten Weizenmehl angekauft worden, der der Stadtverwaltung zu bedeutend herabgesetzten Preisen überlasten worden ist, mit der Bestimmung, daS Mehl zu Brak zu verbacken und die Brot« zu ganz niedrig«» Preistn an noileidend« Ein- wohnrr uns«r«r Stadt abzug«brn. DK aus d«m Mehl gewonn«n«n rund 43000 Einpfundbrote sind in etwa 150 Verkaufsstellen billig verteilt worden. Plauen l. V. Baumeister A. Cremer, Amtsstraßenmelst« d«s Distriktsbezirks beim staatlichen Straßen- und Wafferbauamta Plauen, wurde vom Finanzministerium auf drei Zahre beurlaub», um einer Berufung der albanischen Regierung? zur Leitung v«n> Megebauten in Albanien Folge zu leisten. Milderungsgrund kann gelten, daß das Verbot auf dem in .Krtegsersatz" hergestellten Programm gar nicht entziffert worden ist. Dippoldiswalde. Am 1. Dezember betrug hier die Zahl der unterstützten Vollerwerbslosen 323 mit 425 Zuschlagsempfängern lalso Angehörigen) und die der Aussetzer und Kurzarbeiter 105 mit 120 Zuschlagsempfängern. Gegenüber dem 15. November haben die Verhältnisse sich bedeutend verschlechtert, denn damals wurden 174 Vollerwerbslose mit 228 Zuschlagsempfängern und 07 Aussetzer und Kurzarbeiter mit 172 Zuschlagsempfängern unterstützt. Dippoldiswalde. Vor 25 Zähren wurden die Lager unserer Ktrchenglocken erneuert. — Die Kirchenkollekte des vorigen Sonntags «bracht« dank eines tschechischen Fünfkronenscheins rund 757,8 Milliarden. — Zur 3., 4. und 5. Klaffe der 184. Sächsischen Landeslotteri« ist der Plan abgeändert worden und wird auf Äentenmark gestellt. Für jede dieser drei Klaffen beträgt der Preis für ein ganzes Los 30 Rentenmark, für ein halbes Los 15 Rentenmark, für ein Fünstellos 8 Rentenmark, für ein Zehnlellos S Renlenmark. Steht die Äentenmark nicht zur Verfügung, so können sächsische Golo schuldverschreibungen, Reichsgoldanleihescheine, Dollarschatzanwei sungen oder wertbeständiges Geld sächsischer öffentlich-rechtlich« Korporationen in Zahlung gegeben werden. Auch die Auszahlung der Gewinne kann anstelle der Rentenmark mit denselben Zah lungsmitteln erfolgen, wobei diese zum Kurse der Rentenmark um gerechnet werden. Zn der 3. Klaffe beträgt der höchste Gewinn 20000 Äentenmark, in der 4. Klaffe 30 000 Äentenmark und in der 5. Klaffe im günstigsten Falle 150 000 Äentenmark <1. Gewinn 100000 und die Prämie zu 50000 Rentenmark). — Zm Einklänge mit der alten Erfahrung einer regelmäßigen Wiederkehr von Mäuseplagen nach je drei Fahren, ist für das Fahr 1024 mit einer starken Maffenvermehrung zu rechnen. Die Hauptstelle für Pflanzenschutz, Dresden, Stübelallee 2, weist des halb erneut darauf hin, daß die Bekämpfung der Feldmaus am sichersten nach folgendem Verfahren geschieht. Man tritt die be sonders auf Kleeäckern, Wiesen, Rainen und Grabenrändern häusigen Löcher zu. Alle, die nachher wieder geöffnet sind, er weisen sich damit als Ausgänge bewohnter Baue. Diese Löcher werden mit je 2—3 spannlangen Strohhalmen belegt, die mit dem unteren Ende etwa 5 Zentimeter tief in Phosphorlatwerge etn- getaucht werden Erneutes Zutreten der so behandelten Löcher nach Verlauf einiger Tage zeigt dann, wo sich noch lebende 3n- sassen verbergen. Die neu geöffneten Löcher sind nochmals mit Latwerge zu behandeln. Bezugsquellen für wirksame Mäuse- lalwerge sind bet der Hauptstelle für Pflanzenschutz kostenlos zu erfragen.» — Die Auswanderungsbewegung in der näheren und wet teren Umgegend von Lugau ist in vollem Flusse. Sonntag wurde wieder eine starkbesuchte Versammlung in dieser Angelegenheit obgehalten. Dabet kamen die Teilnehmer dahtn überein, auf Kosten der Beteiligten zwei Mann nach Südamerika, dem Aus- wanüernngsgebiet, zu entsenden, um genaue Erkundigung über die Erwerbsverhältnisse und Lebensbedingungen dort etnzuziehen. — Wann zählen Äeugeborene bet der Einkommensteuer? Bei der Einkommensteuer begründet ein Kind im Haushalt des Steuer pflichtigen gewisse Abzüge. Es ist die Frage entstanden, von welcher Zeit an ein neugeborenes Kind zählt. Der Äeichssinanz- bof hat in einem Urteil entschieden, daß das Kind schon bei der Veranlagung für das Kalenderjahr zu rechnen ist, in dessen Laufe es geboren wurde. — Epidemisch ist in Dresdner Schulen «in« schwere Haut krankheit ausgetreten. Man glaubt« zunächst, Fäll« von Krätze vor sich zu haben. Die eingehende Untersuchung d«r erkrankten Kinder ergab jedoch, daß diese Krankheit — auf vollständige Unterernährung des Körpers und damit auch der Haut zurückzo- führen ist. — „General Müller säubert". Unter dieser Ueberschrift teilt daS Dresdner Blatt der Sozialdemokratischen Partei mit, daß den Sozialdemokraten Ullrich, Fahland, Müller und Schubert, die im Polizeipräsidium beschäftigt waren, vom Wehrkreiskommando zum 1. Fanuar gekündigt worden ist und daß sie vergeblich ver sucht haben, den Grund der Kündigung zu erfahren. Weder ihren Vorgesetzten noch d« Leitung der Staatspolizei sei der Grund der Kündigung bekannt gewesen. Es sei nur auf «inen Befehl des Wehrkreiskommandos vom 28. November verwiesen worden. Sie seien nur deshalb entlaßen worden, weil sie Sozialdemokraten sind. — In Dresden ist «ine großzügige Fretltschhtlfe ins Merk gesetzt worden, an der sich «In erheblicher Teil der Einwohner schaft beteiligt. Zn privaten Haushaltungen werden mittags arme Kostgänger ausgenommen, oder Schulkindern unbemittelter oder erwerbsloser Eltern wird früh daS Frühstück zur Schule mitge geben. Außerdem haben sich verschiedene Vereinigungen in den Dienst der Sache gestellt. So haben auch di« Postbeamten in ihrer Kantine für einig« Arme MtttagStlsch« eingerichtet. DaS Bankhaus Arnhold hat in seiner Kantine durch entsprechende Maßnahmen für monatlich über 5000 Mahlzeiten gesorgt. Zm Hotel „Europäischer Hof" werden Arme zeitweise verpflegt. Ebenso wird in anderen Lokalen für die MittagSspeisung Unbe mittelt« gesammelt. — Bei Beratung einer Einverleibungsfrage der Orte Thürms dorf und Hütten nach Königstein in der letzten KreiSauSschuß- sthung in Dresden äußert« Oberbürgermeister Blüher, daß man ! noch nicht wiße, ob die neue Gemeindeordnung am 1. April 1924 in Kraft tret« und ob di« G«metnb«v«rtrrt«rwahlrn wirklich am 13. Fanuar stattflnden würden. Hermsdorf. Zn vergangener Nacht wurde hi« an zwei Stellen eingebrochen. Den Dieben, anscheinend sind es drei Personen, fiel eine reichliche Beute in die Hände. Bish« konnte man der Tät«r noch nicht habhaft werden. «ä»«ib»',. Diebe erbrachen das am Eingang« b«s Klingel- flößtlS auf Flur Alt«nb«rg gelegen« unser« Gemeinde gehörende Wasserwerk und entwendeten daraus «inen Magnet und einen neun Meter langen Treibriemen. Llebstadt. Die Postkraftwagenlini« mit Personenbeförderung Pirna—Liebstadt ist am 1. Dezember «öffnet worden. BorlLufig KM Wörtliches und Sächsisches.^ Fß DippoldlSwald«. Schon während des Krieges erkannte man «ehr und mehr, welch unendlich großer Nutzen für die körperliche Entwickelung unseres Geschlechts in einem frühzeitigen, geregelten Turnen steckt, und die Vereine gingen dazu über, Kinderlurnab- teilungen einzurichten. Als dann nach dem Kriege die Zünger Zahns wieder in ihre Vereine zurückkehrten, blühte das Kinder turnen kräftig auf. Auch hier in Dippoldiswalde nahmen «S alle Vereine auf. Freilich, ein Hindernis ist hier da: die Halle wird nur an zwei Tagen der Woche geheizt und ist dann durch das Schulturnen so belegt, daß weitere Zeit nicht mehr vorhanden ist, so daß Ktnderturnen nur im Sommer auf den verschiedenen Plätzen gepflegt werden kann. Um das Kinderturnen im kommenden Sommer noch weiter ausgestalten, die nötigen Geräte dazu be schaffen zu können, veranstaltete der Turnverein Dippoldiswalde (D.T.) am Sonntag-Spätnachmittag eine Kinderaufsührung mit einem Programm, das sich in jeder Hinsicht sehen laßen konnte. Der Abteilungsleiter Lehrer Eidner im Verein mit Frau Scherz und Lehrer Hesse halten sich dabei außerordentliche Mühe gegeben, ihnen ist das gute Gelingen besonders zu danken. Pünktlich '/- 8 Uhr begann nach einer Ansprache des Verelnsvorsihenden Fabrik besitzer Rudolf Reichet, in der er auf den Zweck des Kinderturnens hinwies, und für das durch den starken Besuch gezeigte Interesse dankte, die Abwickelung des Programms. Nach einem Vorspruch, einem Zwiegespräch zwischen einem Mädchen und einem Knaben, erscholl als Ktnderchor das Bundeslied der Deutschen Turnerschast nach Text und Weise von ihrem bewährten Kämpen Fritz Groth- Leipzig, worauf zwei Mädchen eine Dichtung «Wir Turnermädel" vortrugen, in der auf die praktische Turnkieidung der Mädchen Bezug genommen und das Mädchenkurnen verherrlicht wird Dann folgten in bunter Reihe die einzelnen turnerischen Nummern. Ihren Zweck und Wert stellte jeweils Turnwart Donath mit Knappen, inhaltvollen Worten ins rechte Licht. Da waren schöne Freiübungen der Mädchen sMittelstufe) zu schauen; beim lustigen Ballspiel leuchteten die Augen der Kleinsten; dann übten Knaben am Küchenstuhl und in körperlicher Anmut tanzten Mädchen -es ö. Schuljahres den netten Tanz aus Humperdincks Oper .Hänsel und Gretel", bis Frei- und Hüpfabungen sür Mädchen der Ober stufe den ersten Teil beschlossen. Der zweite Teil begann mit Aus brucksbewegungen sReigen) zu dem Liede .Alle Wiesen sind grün", denen Parterre-Gymnastik für Knaben folgte. Konnte man in der ersteren Nummer wieder viel körperliche Anmut schauen, so er regte die letztere Nummer nicht nur außerordentliche Heiterkeit unter den Zuschauern, sie ließ bet den turnenden Knaben auch viel Sicherheit, Schnelligkeit und Gewandtheit lm Spiel erkennen. Am Barren turnten ältere Mädchen ziemlich schwierige Uebungen, worauf am gleichen Gerät Knaben der Mittel- und Oberstufe eine größere Zahl von Gruppen stellten. Und sie gaben sich viel Mühe. Trotzdem die Gruppen an die Willenskraft und körperliche Ge wandtheit des einzelnen viel Anforderungen stellten, .standen" die Gruppen doch ganz prächtig und vor allem auch ruhig. Ein Sing spiel der Mädchen .Blindekuh" leitete über zu Pferdabungen der Knaben. Dann folgten Gruppenstellungen der Mädchen, betitelt Anmut und Schönheit". Sie zeigten im wahrsten Sinne des Wortes Anmut und Schönheit und man könnte noch hinzufügen: Lieblichkeit. Nur ging ihre Wirkung zu einem Teile leider ver loren dadurch, daß sie nahezu am Ende des Programms standen, wo die Aufmerksamkeit des Publikums schon sehr nachgelaßen batte, denn das Programm war — und das war sein einziger Fehler — allzulang. Mir glauben ruhig sagen zu dürfen, -aß 12 statt der 18 Nummern auch genügt hätten. Anerkannt werden muß die außerordentlich« Sorgfalt, die die Leiter der Veranstaltung ms jede einzelne Nummer verwandt, und die viele Mühe und Arbeit, die sie sich hatten kosten laßen, und die Dankesworte des Vorsitzenden Reichel konnten daher nicht warm genug sein. Mit einem Tanzreigen .Kinderchen tanzt" schloß das Programm, ein ^nde gut alles gut" dieser im gewißen Sinne weihnachtlichen Veranstaltung, beschenkten doch die mitwlrkenden Kleinen ihre zu schauenden Eltern, Freunde usw. durch ein turnerisches und wohl- diszipliniertes Verhalten und große Aufmerksamkeit. Mittwoch Iber acht Tage soll noch eine Aufführung stattfinden. Mag darin, daß wir jedem, der es ermöglichen kann, den Besuch dieser Wieder holung warm empfehlen, das Werturteil der Veranstaltung ent halten sein. — tSoeben erfahren wir aus bestimmter Quelle, daß eine zweite Aufführung nicht stattfindet. D. Schristl.) Dippoldiswalde. ÄM vonnadend unternahm eS der Frauen chor des Gesangvereins „Lie der Kranz",' von sich aus in einem Unterhaltungsabend vor die Orffentlichkeit zu treten. Bis auf weniges bestritt der Chor auch das Programm des ganzen Abends allein. Und er tat eS in anerkennenswerter Weise. Wer das erste Auftreten der Frauenabteilung gehört hat, war freudig erstaunt über die großen Fortschritt«. Wir hatten schon recht, als wir seinerzeit schrieben, daß, wenn di« Sängerinnen Ihrem Liedermeister Börner di« Treue halten, er aus ihnen etwas machen werde. Man darf nicht ganz vergeßen, daß diese Frauen und Mädchen nur in Ausnahmesällen musikalische Vorkenntnlße, in der großen Mehrzahl aber nur ihre Stimmen und den guten Willen zur Singstunde milbrachlrn. Mil alledem wollen wir nicht sagen, daß zu tun nichts mehr übrig bliebe; das werden die Beteiligten selbst, nicht annehmen. Noch mancher Feilenstrich betreffs Rythmus hier, betreffs Nüanzierung oder auch Aussprache dort bleibt wünschenswert. Doch wo wäre das nicht der Fall. Schon gleich der Anfang, ,Weihe deS Gesanges", zeigte bemerkens werte Sicherheit, und diese hielt an bis zum Schluß des Abends, trotzdem wieder ohne alle .Bedeckung" gesungen wurde. Beson deres Gefallen fanden die beiden letzten Lied«. Das Ist imm« der Fall bei Text mit humoristischem Anflug. Außer den eigentlichen Gesängen der FrauenchorS bracht« di« VortragSfolge noch als Duett gesungene und besonders dankbar aufgenomnzene Lieder zur Laute, einen Solovortrag .Proletarierkind, dem, wie auch den Duetten im zweiten Teil, etwas mehr Aus-sich-herauSgehen von Vorteil gewesen wär«, fern« eine humoristische Duose und ein humoristisch«« G«samtspl«l, die beide sich flott abspielten und viel Heiterkeit «regten. DaS Publikum unterhielt sich vortrefflich und »argt« nicht mit Beifall. Der Frauenchor d«S .Llederkranz" aber hat alle Ursache, mit dem Abend zufrieden zu sein. — Menn dem Rauchverbot so uxnia Beachtung geschenkt würbe, so lag darin eine »ad«lnsv>ert« Rücksichtslosigkeit gegenüber den Sängerinnen. MS
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite