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—nck. ! Wochenrückbtick. Di« Zuckungen des kranken Staatskörpers haben einen bedenklichen Grad erreicht; kaum daß die sächsische Krisis über standen schien, stellte sich ein bösartiger Rückfall ein, indem die sozialistische Reichstagsfraktion ihr Verbleiben in der Koa lition von der Erfüllung dreier Voraussetzungen abhängig inachte: von der Aufhebung der militärisäzen Ausnahmezu- tandes, von einen, Vorgehen gegen die „bayerischen Macht- Haber" und von der Rehabilitierung der sächsischen Schutz polizei in Verbindung mit der Entlassung rechtsradikaler Mitglieder der Reichswehr. Der innere Grund dieses Ultima tums, dessen Charakter allerdings von der sozialdemokrati- scheu Presse geleugnet wird, ist offenbar die Befürchtung, An- Hänger zu verlieren, und das Bestreben die Pattei reinzu- ivaschen von der gemeingefährlichen Bundesgenossenschast mit »en Kommunisten, die in Sachsen so bittere Früchte getragen hat. Denn nicht nur dort, sondern auch anderswo hat der radikale Flügel der Sozialdemokratie mit dem Kommunis- uus geliebäugelt, und ein wiirttembergischer Gewerkschaftler and Sozialdemokrat verstieg sich im Laufe des letzten Som mers sogar zu einer Empfehlung, mit den Bolschewisten zu- sammenzugehen und ihre Methoden für Deutschland anzu- wenden. Daß diese Einheitsfront besonnenere Elemente nach rechts treiben muß, ist nicht zu bezweifeln, besonders wenn t>erartigem Radikalismus nicht energisch entgegengetreten wird. 2lber wie schmählich die Abwehr in solchen Fällen ist, zeigt in dem Verhalten gegen die Genossen Rosenberg und Wurm, die trotz des Parteibeschlusses offen gegen das Er mächtigungsgesetz gestimmt hatten und jetzt bloß mit dem Wischer der „schärfsten Mißbilligung" von der Fraktion be obacht worden sind. > Dies Ermächtigungsgesetz wird nunmehr im Anschluß an das Ultimatum als Drohmittel benutzt; fügt sich ihm das Ka binett nicht, dann wird die Partei die Aufhebung des Gesetzes beantragen, und da ohne sie keine Zwei- „ drittelmehrheit vorhanden ist, muß es fallen und mit ihm die Koalition. Die Folgen sind nicht so furchtbar, wie sie sich ängstliche Gemüter vorstellen. Im Reiche kann auch mit einer einfachenMehrheit regiert und nach bayerischem Muster die Ordnung aufrecht erhalten werden, und außerdem kommt in Betracht, daß mit der Koalition im Reich zugleich die in Preußen erledigt sein dürfte. Dieser Ausgang wäre der Sozialdemokratie recht unerwünscht. Nun hat sich der Parteiführer Dittmann dazu aufgeschwungen, die Ver hältnisse in Sachsen rosig zu übermalen und das Ultimatum gegen vr. Zeigner als überflüssig hinzustellen, weil er be- cens im Begriff gewesen sei, die Kommunisten Böttcher und Brandler abzusägen. Dittman entblödet sich nicht, dabei der Reichsregierung zu unterstellen, den „provokatorischen Ein marsch in Sachsen als Maske zur Verdeckung putschistischer Absicht" vorgenommen zu haben; er muß aber zugeben, daß die sozialdemokratische Fraktion der Entlassung der kommu- nistischen Minister widersprochen hat. Das heißt doch, deren Amtsführung billigen! Richtiger verfährt die Deutsche Volkspartei in Sachsen, die ein sozialdemokratisches Minderheitskabinett nur unter der Bedingung zulassen will, daß die Ministerien nur mit solchen Persönlichkeiten besetzt werden, die den völligen Bruch mit der kommunistischen Politik Zeig- ners gewährleisten, was durch die Besetzung mii Männern wie Liebmann (Inneres) und Fleißner (Volksbildung) vereitelt werde. Da sich für das Wirtschasts. Ministerium noch kein Bewerber gefunden hat, besteht noch immer eine latente Krisis, zu deren Beseitigung die Einbe rufung eines Landesparteitages vorgesehen ist. Noch ist in Freistaat, obwohl der Reichspräsident die Verordnung zw Wiederherstellung des öffentlichen Sicherheit und Ordnunz im Gebiete des Freistaates aufgehoben hat, keineswegs di« Ruhe wieder eingetreten, wie die blutigen Exzesse in Großen hain beweisen, und daß derartiges nach Bayern überspringe» könnt«, ist nicht ausgeschlossen. An der bayerischen Nord westgrenze bei Koburg scheint man auf Ueberfälle gefaßt z> sein und hat die entsprechenden Abwehrmaßregeln getroffen Wie sich unter bewandten Umständen die sozialdemokratisch Reichstagsfraktion, die „Frieden" auf ihre Fahne geschrie den hat, die Schritte gegen die „bayerischen Machthaber" vor stellt, ist nicht ersichtlich. Sie müßte sich eigentlich dariibe klar sein, daß Deutschland weniger Interesse an dem Bestehe! der Koalition als an dem Bayerns hat, das nur durch eine! entsetzlichen Bürgerkrieg den sozialdemokratische» Wünsche gefügig gemacht werden könnte. Am neuen Kriegerdenkmal in Uevers hat Poincar wieder eine jener Reden gehalten, die das Bestreben verratei den Boden für seine Pläne für die Konferenzverhandlungen zu bearbeiten. Er gibt Deutschland Schuld an dem ruinösen Zustand seiner Wirtschaft und hetzt, wie es ein Kommunist nicht besser vollbringen könnte, die verschiedenen Bevölke- rungsklassen gegeneinander auf. Der deutsche Bauer „lebt gut", der Grundbesitzer hat sich ebenfalls bereichert, die wirk lich Reichen könnten die Reparationen bezahlen, nur könnte sich die Regierung noch nicht von einer vom Imperialismus vergifteten Bureaukratie befreien. Das sagt ein Mann, der in aller Welt als Vertreter des Imperialismus schärfster Ton- art angesehen wird. Piel Glauben wird er dabei selbst bei der Sozialdemokratie nicht erwecken, wohl aber wird es ihr ! angenehm in die Ohren klingen, wenn sie vernimmt, daß noch keine Regierung imstande gewesen sei, Reichswehr und Schupo zur Erfüllung des Versailler Vertrages zu bringen, eben jenes Vertrages, den Poincarä nach Ansicht der engli- ! schen Kronjuristen gebrochen hat. Am Konferenztisch darf ür ! diese Weisheit nicht zum Besten geben, er würde ausgelacht werden, aber in seinem sinnlosen Zerstörungswahn versucht er, die letzte Grundlage der deutsckzen Lebenshaltung durch Schllrung des Klassenmmpfes zu vernichten: die Landwirt schaft, die schon jetzt nicht ausreicht, um einer Hungersnot oorzubeugen. Zum Schluffe versichert er, Frankreich werde seine Haltung nicht ändern. Me Folgezeit wird ihn belehren über die Veränderlichkeit aller Dinge, und nachdem er selber an dem „mit dem Blute der Toten besiegelten Vertrage" ge rüttelt Hot, werden sich andere dies Recht nicht nehmen lassen. Der Ausfall der österreichischen Wahlen hat die parlamentarische Lage nicht geändert. Die Sozial demokratie kann, da ihre Gegner lLhristlichsoziale, Groß deutsche und Landbündler) keine Zweidrittelmehrheit aufbrin- zen können, eine Verfassungsänderung verhindern. Koaliiionstrtfe. Die durch die sozialdemokratischen Forderungen her- voraerusene Krisis innerhalb der «rohen Koalition hat sich am Freitag außerordentlich verschärft. Nachdem der vorwärts Freitag früh erklärt hatte, daß nicht nur eine Ablehnung der sozialdemokratischen Forderungen, sondern auch der Weg einer längere nlve» Hand« lung über diese Wünsche für die Eozialdempkraten un annehmbar wäre» glaubt man auch in Kreisen der bürgerlichen Arbeitsgemeinschaft kaum noch an die Mö>p ltchkeit, die grohe Koalition beisammen halten zu könne«. Diese Auffassung wird durch die energische Haltung ver stärkt, die bereits Donnerstag abend in dem offizielle« Organ der Volkspartei, in der „Zeit", gegenüber jeglichem sozialdemokratischen Ultimatum eingenommen wurde. Vie Große Koalition erledigt? Ein Rumpfkabineit in Sicht. Ueber die Verhandlungen in Berlin am Freitag im Schoße des Neichskabinetts und zwischen Kanzler und Par- teien berichtet unser parlamentarischer Mitarbeiter: - „Der GesundheitszustanddesReichskanz^ lers hat sich so weit gebessert, daß er heute vormittag um 11 Uhr di« Mitglieder der bürgerlichen Koali tionsparteien empfangen konnte, um mit ihnen über die sozialdemokratischen Forderungen zu sprechen. Im An schlusse daran hat um 12 Uhr eine Sitzung desMeichs- kabinetts begonnen, in der man sich über die Antwort an die sozialdemokratischen Führer schlüssig werden will. - , Die Besprechung der Parteiführer der bürgerlichen Arbeitsgemeinschaft beim Reichskanzler hatte kein positives Ergebnis. Ebenso war eine Vor besprechung der Fraktionsführer der Gesamtkoalition, di« schon vorher im Reichstage stattgefunden hatte, ergebnislos verlaufen. Als im Reichstage das negative Ergebnis der Besprechungen beim Kanzler bekannt wurde, sandten die Demokraten noch einmal einen ihrer Führer zum Reichskanzler, um ihm den Wunsch zu über- mitteln, es möge doch ein letzter Versuch gemacht werden, mit den Sozialdemokraten zu einer Abmachung zu gelangen. Inzwischen hatte bereits die Kabinettssitzung begonnen. Kurz vor Beginn der sozialdemokratischen Frak- tionssitzung, die auf ein halb zwei Uhr angesetzt war, konnte man auch aus den Kreise» der Sozialdemokraten die Meinung hören, daß man wohl nicht mehr auf ein« Verständigung zu rechnen habe und infolgedessen im Beginn einer neuen Krise stehe. — In der Kabinetts sitzung wurden einige sehr wichtige Verordnungen Uber Finanz- und Wirtschaftsangelegen heiten beraten, die voraussichtlich noch heute veröffentlicht werden. Die Meinung im Reichstage über den Verlauf der beginnenden Krisis geht überwiegend dahin, daß eine Ge s a m t d e m i s s i o n des Kabinetts wahr- scheinlich nicht «n Frage kommt, sondern nach dem voraus sichtlichen Ausscheiden der Sozialdemokraten zunächst das R u m p f k a b i n e t t w e i t e r a r b e i t e t, bis es sich an derweitig ergänzen kann. Es muß jedoch bdtont werden, daß nese Dinge noch im Unklaren liegen und man hier auf V e r - nutungen angewiesen ist. Gegen 2 Uhr mittag» iegaVrn sich auch die Führer der Volkspartei und lerSozialdemok raten abermals itt die Reichskanzlei, vo das Kabinett immer noch tagte und wo die weiteren Be- iprechungen Uber die Klärung der Koalitionsfrage fortgeführt Werden sollten. Die Situation ist zur Stunde noch nicht mit zicherlzeit zu überblicken, doch überwiegt die Ansicht, daß die ^roßc Koalit.ion nicht mehr zu halten ist. Schwierigkeiten -es Kavmeiis Fellisch. In der Donnerstag-Nachtsitzung des sächsischen Landtages nahm Präsident Winkler die Vereidigung des neuen Minister präsidenten Fellisch vor. Ein Antrag des Abg. Beutler ;Dtn.), die Vereidigung des Ministerpräsidenten vorläufig auszusetzen, wurde schließlich mit den Stimmen der Demo kraten, Sozialdemokraten und Kommunisten abgelehnt, ebenso ;in Antrag Kaiser (D. Vpt.), die Vereidigung auf Dienstag zu vertagen. Nach der Vereidigung des Ministerpräsidenten , wurde die Sitzung auf kurze Zeit unterbrchen, um dem i Ministerpräsidenten Gelegenheit zu geben, die neuen Minister zu vereidigen. Nach Wiederauftrahme der Sitzung stellte Ministerpräsident Fellisch das neue Kabinett, dessen Zu- . ammenietzung wir bereits gemeldet haben, vor. Die Lage in Sachsen istgenaunochsoverworren wie am Montag. Die Bildung der neuen Regierung hat nur :ine äußerliche Klärung gebracht, in Wirklichkeit aber ist kaum ein Fortschritt zu verzeichnen, nachdem die Deutsche Volkspartei erklärt hat, daß sie der Mi nist er liste nicht zu st im men, der Regierung also das Ver lrauen nicht aussprechen könne. Die Regierung ist dadurch bereits am ersten Tage ihres Bestehens aufs Schwerste bedroht. Dadurch, daß die Deutsche Valkspartei den Antrag ruf Auflösung des Landtages als radikale Lösung der gegen wärtigen Schwierigkeiten gestellt hat, hat sie zugleich ein Mißtrauensvotum gegen das Kabinett Fellisch in denkbar schärf st er Form eingebracht. Das Krupp-Abkommen unterzeichnet. Wie die Pariser Blätter melden, ist bas Abkommen »wischen den Kruppwerken und der französischen Jn- genieurkommission Mittwoch abend unterzeichnet worden. Für die Firma Krupp unterzeichneten die Di rektoren Torge, Förster und Professor «»ehrens sowie der Bergassessor Jungit. Im Anschluß hieran melden die Blätter, daß die Arbeit in den Werken nun mehr nach und nach wieder ihren alten Um fang erhalten wird. Das Zechen Abkommen mit Frankreich Herabsetzung der Kohlen st euer und Begrenzung der Reparationslieferungen. Die Reichsregierung beriet Donnerstag abend am Kran kenbett des Kanzlers Uber die Verhandlungen, die von Hugo Stinnes und verschiedenen anderen Vertretern des Berg baulichen Vereins mit den Franzosen geführt wurden. Die Besprechungen sind soweit gediehen, daß man mit dem W schloß eines Abkommens rechnen kann, nach dem etw^ 2V Prozent der von den Franzosen für die Zeit voq 20. Januar bis jetzt verlangten Kohlensteuern ge, zahlt werden sollen. Dies würde einen Betrag von 1k Mii lionen Dollar ausmachen. Gesellschaften, welche derartig große Beträge auszubringen nicht imstande sind, können H Kohle zahlen. Von den neuerdings geförderten Kohlen sini ,10 Frank auf die Tonne in wertbeständigem deutschen Geld, zu zahlen. Die Reparationslieferung wird auf 16 bis 18 Prozent der abgesexten Kohle begrenz^ Wenn die Förderung von 1021 erreicht ist, brauchen jedoz nur 16 Prozent geleistet werden. Die Reparationskohle fitz Italien ist dabei nicht berücksichtigt. Soweit die geforderte, rückständigen 10 Prozent Kohlensteuer bezahlt sind, wird de, ^Zechen die Förderung und der Absatz der Kohle vollständig freigegeden. Weiter wurde in dem Abkommen auch die Frage deg Abtransportes der Reparationskohle noj Frankreich und Belgien berücksichtigt. — Am 1. Novembs .ist dieses Abkommen in Unna der Zechenbesitzerversammlun^ vorgelegt worden. Me Ratifizierung des Abkommens durch die! Versammlung wird von der Stellungnahme abhängee die die Reichsregierung bezüglich einer Unterstütz»» der Industriellen bei der Aufbringung der aus dem Abkoni inen mit Frankreich für den westfälischen Bergbau entstehen den ungeheuren finanziellen Lasten einnehm« wird. Neuer Gonderbündlerangriff auf Aachen. Am Freitag früh sind mehrere hundert Sonderbündl, von auswärts in Aachen eingetroffen und in das Regie rungsgebäude eingerückt. Gegen zehn Uhr morgen schloffen sie das Rathaus, das nur von schwachen Poliz« Acäften besetzt war, in weitem Umkreise ab und drangen dar in das Gebäude ein. Die Feuerwehrleute und die Angestem ten wurden mit dem Befehl „Hände hoch" von den Sonder- bündlern abgeführt. Die Belgier, die als Wache am Rathaus standen, haben nicht eingegriffen. , Wieder eine Hetzrede poincarßs. Wenn er Donnerstag schon so spricht, was wirk -r dann Sonntag sagen? Poincarö hielt in Nevers aus Anlaß der Enthiillum eines Kriegerdenkmals wieder eine Rede. Er beschäftigte sni »rit dem angeblichen Versuch Deutschlands, sich zahlungs unfähig zu machen. Lange bevor man nach dem Ruhrgebic gegangen sei und Pfänder ergriffen habe, habe das Reiii systematisch seinen Bankerott organisiert Poincarä behauptete, daß Deutschland den Geist bei Revanche und des Has s e s gegen Frankreich in seiner Schulen vorbereite, daß dieNcichswehr und die Schutz Polizei in Deutschland eine furchtbare Macht dar stellten. Diese Anarchie habe schon vor der Ruhrbesetzung be standen; man habe Pfänder nehmen müssen, die man erst naä vollkommener Zahlung freigeben werde. Frankreich beginne jetzt, den Lohn seiner Müh, zu ernten. Wie am letzten Sonntag, erklärte Poincars zulaffen zu wollen, daß die Reporationskommission die der zeitige Zahlungsunfähigkeit Deutschlands für eine kurz Zeitspanne festsetze; dagegen dürfe man von der Repa rationskom Mission keine Revision ihre, Beschlüsse über die Höhe der Neparationsschulden uni keine Festlegung auf unbestimmte Zeit verlangen. - Entrüstung in Amerika. Das Reutersche Bureau meldet aus Washington der Wunsch Poincarös, den Spielraum der vor geschlagenen Neparationskonferenz zu beschränken, habe ii amtlichen amerikanischen Kreisen Unruhe hervor gerufen. Solche Beschränkungen seien nicht in Ueber einstinimung mit den Anregungen des Staatssekretär Hughes. Die Verhandlungen würden auf! Spiel gesetzt, wenn Frankreich sich bemühe, eine voll ständige Untersuchung über Deutschlands Zahlungsfähigkei zu verhindern. Hnlanb und Ausland. Die nächste Plenarsitzung des Reichstags, die für Mens tag, den 6. November, in Aussicht genommen war, muß au Mittwoch,?. November, vertagt werden, da am Dienstag 6. November, in Barmen der Rheinische Provinziallandtai t igt und alle rheinischen Abgeordneten zu dieser Tagung ein- geladen hat. Bei der Wichtigkeit dieser Veranstaltung ist aul sie Rücksicht genommen worden. Der Auswärtige Ausschuß des Reichstages ist auf Men tagnachmittag 4 Uhr einberufen worden. — M« Zen trumsfraktion hat eine Sitzung auf Sonntag anberaumt. Die neue Lohnmeßzahl für Beamte und Arbeiter. Au Grund der Verhandlungen im Reichsfinanz Mini sterium mit den Spitzenorganisationen der Beamten AngestelIten und Arbeiter wurde die Lohnmeß zahl für die Arbeiter für die laufende Woche auf 20 Millio nen und die Meßzahl für die Beamtenbezüge auf 4 062 00 für das erste Monatsviertel festgesetzt. Smeets i« unzufrieden. Smeets hat in einer Unterredunz mit dem Kölner Sonderberichterstatter des Excclsior erklärt daß er mit dem Tun und Treiben der augenblicklich aktive« Sonderbündler im höchsten Grade unzufrieden sei und sich fii! die nächste Zeit nach Lothringen zurückziehe« werde. Wenn es möglich sei, werde er eines Tages zurück kehren. Englischer Entwurf einer Einlabungsnote an Ameriki Reuter erfährt- Di« britisch« Regierung hat in Paris Brüssel und Rom drei gleichlautende Noten überreiche« lasten, die den Entwurf einer Note an Amerika enthalten worin dies eingeladen wird, Sachverständige für eine« Ausschuß zur Untersuchung der Zahlungsfähigkei Deutschlands zu entsenden. Der König von Schweden in England. Der König vo Schweden ist mit seinem Flaggschiff „Sverige" in Ehern« cingetroffen. Bei der Ankunft fanden gebührende Feierlicl ketten statt.