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Wochrnrückblick. Die Sozialdeniokratie hat eine schwere moralische Nie derlage erlitten durch die unter Beihilfe des Generals de Metz ringefüdelte pfälzische Separationsaktion, und die dadurch her- oorgerufene Empörung wird noch lange in den Gewittern aller guten Deutschen nachzittern. Zwar huft der sozial demokratische Parteivorstand zurllck und hat dekretiert: :Ieg- !iche Alaßnahme, die auch nur indirekt französische Rhein- mndplänc unterstützt, ist unbedingt zu unterlassen", aber damit wird der Schade, den der Porwürts mit seiner läp pischen Entschuldigung des Hochverrats der Hofmann u. Gen. angerichtet hat, nicht gutgemacht. Der Vorwärts versucht sogar noch jetzt, die Sachlage zu fälschen, indem er schreibt: „Die pfälzischen Genossen werden erkennen, daß eine veränderte Sage eine veränderte Taktik erfordert. Durch das Eingreifen der französischen Besatzungsbchörde ist eine ganz neue Lage mtstanden, die neue Entschlüsse erfordert. Größer als die Gefahr von München hat sich die von Paris erwiesen, gegen die muß geschlossen Front gemacht werden." Das Blatt stellt sich dümmer, als es ist. Es sucht die Aktion durch „die ofälzischen Genossen" zu decken. Diese Genossen haben jedoch sich an der Verräterei nicht beteiligt, sondern von vornherein »-gewinkt, und eine „neue Lage" ist nicht durch die Franzosen geschaffen worden, die mit den Verrätern am selben Strange zogen und mit ihnen verhandelt hatten, vielmehr hat di« Bevölkerung, der Kreisrat und der Kreistag sich ener- zisch gegen diese Machenschaften gewehrt, und kein Schuljung« wird glauben, daß irgendeinem der drei Staatsverbrecher di« Gefahr von Paris erst nachträglich zum Bewußtsein gekommen ist. Die pfälzische Zettelung ist nur ein Glied in der langen kette der Sonderbündeleien, womit deutsche Landesteil« an Frankreich gefesselt werden sollen, und der Haß gegen Bayern gab Anlaß, zum Schmieden dieses jetzt, wie es scheint, bereit« gesprengten Gliedes. In München nimmt man an, der Putsch versuch in der Pfalz sei zusammengebrochen. Wir wollen hoffen, daß dem so ist und diejenigen sich täuschen, die in Kenntnis der französischen Hartnäckigkeit und der Annexion«» Absichten eine. Wiederholung für ausgeschlossen halten. Di« Sozialdemokraten werden sich abgewöhnen müssen, die bayeri sche« Mücken zu seihen und das französische Kamel herunter, zuschlucken, und von ihren Führern wird man im Reichstag zu verlangen haben, daß sie die Katze Katze und Hofmann einen Verräter nennen, mag »ein Guthaben an parteipoliti schen Verdiensten in den Augen der Genossen noch so groß i sein. Neben diesen Trennungsstrich muß ein anderer gezogen werden. Das Kokettieren mit dem Kommunismus, das von ! dem linken Flügel der „unabhängig" infizierten Partei be- j trieben wird, ist geeignet, die Homogenität des Reichskabinett« auf die Dauer zu erschüttern. Man mag über die Groß« - Koalition und ihre Nützlichkeit denken, wie man will, in diesen i von Putschen und blutigen Krawallen heimgesuchten Zeit abschnitt scheint es strategisch richtiger, mitten im Kampf aeaen den Kommunisten-Umsturz, der überall in Deutschland Ovfe» erftirdert, keine Umstellung der Front vorzunehtnen. Mar soll diese bisher niedergeschlagene Bewegung nichtaufdi, leichte Achsel nehmen, da sie die Wurzeln ihrer Krass in der steigenden Lebensmittelnot hat, und beom diese nicht behoben ist, wird eine wirkliche Beruhigung de: Massen trotz aller Währungsexperimente schwerlich zu erwar ten sein. Daß die Gefahr von der Reichsregierung nicht unter schätzt wird, zeigt die Androhung der Todesstrafe für Streik vergehen, die mit Unruhen Hand in Hand zu gehen pflegen ein äußerstes Mittel, zu dessen Anwendung es glvcklicherweisi bis jetzt noch nicht gekommen ist. Einen Hoffnungsschimmer der Besserung unserer "rq< bietet ein sich zwischen London und Washington ^ntspinnender Notenwechsel über die MöglichkeÜ der Teilnahme Amerikas an einer Revarattonskonferenz Arme schwitzende Menschenhäupter haben sich seit Jahren m« - dem Problem befaßt, wie der Weltwirtschaft wieder auf dH ! Beine geholfen werden könnte, und der Weisheit letzter Schliss j war regelmäßig der Vorschlag, eine internationale Aussprach ; über die deutsche Leistungsfähigkeit herbeizuführen. Me Dov i frage, aus welchen Elementen sich die Konferenz zusammen ! setzen soll, erscheint nebensächlich. Es haben sich schon Sach . verständige, allerdings ohne imperatives Mandat, mit bei deutschen Finanzverhältnissen beschäftigt, allein stets stieße« wohlmeinend« Anregungen auf den Widerstand Frankreichs und Poinoars konnte mit seinem Veto jedesmal die deutsch Misere vergrößern, weil di« Bereinigten Staaten ihm indirel durch ihre Zurückhaltung Unterstützung liehen. Schon damal wurde stets betont, erst wenn die Wirtschaftsnot alle Völks der Erde begriffen hätte, würde das europamüde Amerika sio zu einem Eingreifen verstehen. Der Augenblick schein! da zu sein. Die Ratschläge Eurzons, es mit einer Kon ferenz zu versuchen, werden aus den Aktenschränken hervor geholt, allerdings nicht, ohne daß an den französischen, di« Einigung der Mächte störenden Widerstand erinnert wu.ör Aber England und Amerika sind nunmehr zum Handeln end schlossen und rechnen mit einem Einlenken Frankreichs, un gemäß den schon im Dezember des Vorjahres abgegebene» Erklärungen des amerikanischen Staatssekretärs Hughes di, Zahlungsfähigkeit Deutschlands zu prüfen mit Hilfe eine« durchaus informierten und unparteiischen Körperschaft. Das -ganze Beratungsprogramm atmet Derständigungswillen, unl «us der von Baldwin in Plymouth gehaltene» Mede geht hervor, daß sich der Premierminister endlich au« seiner Lethargie aufgerafft hat und nach dem Einstellen des passiven Widerstandes an der Ruhr und dem Zusammentretez der Londoner Reichskonferenz gewillt ist, die Dinge vor, » Srtszutreiben. Er hat sich dabei nicht versagt, nock einmal PoincarL zu eröffnen, es sich zweimal und dreimal zu überlegen, bevor er die Einladung zur Reparationskon, , ferenz ablent, und man wird in Paris daraus schließe»» müssen, daß die Ablehnung die Konferenz nicht von ihre, ' Arbeit abhalten wird, was eine Isolierung Frankreichs be deuten würde. Daß der Premierminister auf eine „gerecht, Buße" Deutschlands im Rahmen der Reparationen befielst ebenso wie auf die Stabilisierung der deutschen Währun« »nd auf Finanzkontrolle, versteht sich am Rande und war z» «warten. Erfreulicher klang die Ankündigung, daß die att feinen Appell <xn die europäischen Alliierten ergangenen Ant worten alles andere als entmutigend seien, und daß für Eng land die Abtrennung irgendeines Teiles Deutschlands nick,! in Bettacht gezogen werden könne, was u. a. an die Adress, des Generals de Metz gerichtet sein dürft«. Tinen weitex Naum in den Daldwinschen Auslassungen nahm das Ar beitslosenproblem und seine Bedeutung für der Welthandel ein und der Hinweis auf die Gefahren, die all ein« Verschleuderung der im Ruhrgebiet aufgehäuften Dor räte für die englischen Fabrikanten entstehen könnten, wa« Poincars vielleicht als eine unfreundliche Anspielung aus seine Ruhraktion auffassen wird. Kommt die Konferenz woran nach den, optimistischen Tone der Rede nicht zu zwei feln ist. zustande, dann wird das deutsche Volk mit mehl Zuversicht auf seine Zukunft erfüllt werden, ^lber bis dahi« ist noch ein langer, entbehrungsreicher Meg zurückzulegen und wir müssen uns in Geduld fassen. PoincarS steht noq immer vor den Toren des deutschen Westens. Xx x Krupp aus d-m Gefängnis beurlaubt« Wie -le „Kölnische Volkszeitung" ans Essen meldet, sind Krupp von Bohlen und Halbach sowi« die drei im Düsseldorfer Gefängnis be findlichen Direktoren zur Erledigung dringen- der geschäftlicher Angelegenheiten auf sieben Dag« aus der Haft nach Essen beurlaubt worden. Wi« verlautet, finden am Montag Verhandlungen statt übe» die Haftentlassung weiterer Politischer Gefangener. Man nimmt an, das, die „Beurlaubung" der Kruppsche« Direktoren die Einleitung zu ihrer end gültigen Freilassung sein wird. Lebenslängliche Festungshaft gegen Buchrucker beantragt« Me Vertreter der Anklagebehörde vor dem Außerordent, lichen Gericht in Kottbus beantragten wegen der Küstrine» Vorgänge am 1. und 2. Oktober gegen die Angeklagten fol - gende Strafen: Gegen Buchrucker lebenslängliche Festungs haft, dauernden Ehrverlust, des Rechts zur Be- kleidung öffentlicher Armier, gänzlichen und dauern den Verlust des Ruhegehalts und die Absprechung der Fähigkeit zum Tragen der Offiziersuniform unter Versagung mildernder Umstände. Den übrigen dreizehn Angeklagten sollen mildernd« Umstände zugebilligt werden. Dementsprechend wird gegen Herzer beantragt 12 Jahre Festungs- Haft, im übrigen die gleichen Strafen wie bei Buchrucker. Hayn und Fliege je fünf Jahre Festungs- Ha f t, D o g t vier Jahre und fünf Monate Festung, Stoebe vier Jahre und zwei Monate Festung, Koertge drei Jahre und neun Monate Festung, Wojezcinski, Walter und Schrenkje drei Jahre und sechs Monate Festung, Reichel drei Jahre und drei Monate Festung, Dobkowski, Kühne und Burghard je drei Jahre Festung. Der Strafantrag stützt sich bei Buchrucker auf Hochverrat und bei den übrigen zwölf Angeklagten auf Beihilfe zum Hochverrat. Serichtliches Vorgehen gegen Vie pfölzerVerräter. Nach einer ^celdung aus München wird gegen die pfälzi- chen Landesverräter Hofmann, Wagner uno Kleefoot An- klaoe weaen Landesverrats erhoben werden, auf den nach der bayerischen Notverordnung Verlust der öffentlichen Aemte» sowie die Todes st rase steht. , E Der Parteivorstand der Sozialdemokratischen Partei Hal folgendes Telegramm an den sozialdemokratischen Bezirks vorstand in Ludwigshafen gerichtet: „Ersuchen dringend, ft Pfalzfrage Ein v ern e h me n mit Koalitionspari i teien herzustellen. Jeglich« Maßnahme, die auch nu, indirekt französische Rheinbundpläne unterstützt, ist un > bedingt zu unterlassen." Der „Vorwärts" ba schäftigt sich wieder mit den Vorgängen in der Pfalz. Er bo ' dauert es, daß die pfälzischen Parteigenossen sich in gut , gemeinter Absicht von General de Metz hätten mißbrauche» j lassen und kommt zu folgendem Schluß: „Größer als die Gs j fahr von München hat sich die von Paris erwiesey , gegen sie muß geschlossen Front gemacht werden." ' Innere Llnstimmigkriien in München? Die vielfach umlaufenden Gerüchte, daß der Konflikt I zwischen der bayerischen und der Reichsregierung durch ein« j Vermittlung beseitigt werden soll, haben zu zahlreichen An- j fragen an das Generalstaatstommissariat geführt. Her, ' vonKahr hat, wie die „Telegraphen-Union" mitteilt, dies« Anfragen dahin beantworten lassen, daß er jedes Ver handeln in dieser Sache mit der gegenwärtigen Reichsregierung ablehne. Wie die „Telegraphen- Union" hierzu eben von Berliner unterrichteter Seite erfährt handelt es sich bei der vorstehenden Meldung anscheinend um ein Sondervorgehen Kahrs, da bis zur Stunde tatsächlich - zwischen den Berliner amtlichen Stellen und dem Ministerpräsidenten von Knilling durch den hiesigen bayerischen Gesandten von Preger Verhandlungen ge pflogen werden. Man führt das Verhalten Herrn von Kahrs auf interne Unstimmigkeiten in München zurllck. j Amerika und der englische Konferenzplan Veröffen 1 li ch u n g d es Notenw ech sel s Eurzon — Hughes. - Am Donnerstag sind in London wichtigeDokunient« j veröffentlicht worden llber einen Meinungsaustausch zwischen c der britischen und der amerikanischen Negierung wegen einer ' eventuellen Teilnahme Amerikas an einer Kon ferenz, auf der neue Lösungsmöglichkeiten desNepara tionsproblems erörtert werden sollen. Der Schrift wechsel beginnt mit einer Mitteilung Lord Curzons an db ^Washingtoner Negierung, in der es heißt: Die englischeRegierung habe im Verlauf der letzte» neun Monate eine Reihe von Vorschlägen an ihre Alliierte» gerichtet. Aber keiner dieser Vorschläge habe g e nügende Unterstützung gefunden. Unter diesen Um ständen sei die britische Regierung seit langem der Meinung daß eine Mitarbeit der Vereinigten Staate» eine notwendige Vorbedingung für irgendeinen wirkliche» Fortschritt zur Lösung sei. Die englische Regierung heiße di Erklärung des Präsidenten Coolidge warm willkommen, das die amerikanische Regierung noch immer ihre Vorschläge von Dezember letzten Jahres aufrechterhalte, und England hoffe vay Amerika, wenn die europäischen Mächte sich an einet solchen Prüfung der Frage beteiligen wollen, Amerika di» versprochene Mitarbeit leisten werde. Der amerikanische Statssekretär Hughes sagt kn sein« Antwort, die Regierung derDereinigrenStaatense durchaus bereit, an einer Wirtschaftskonferenz all« a« den deutschen Reparationen zunächst interessierten Alliierte, teilzunehmen. Doch solle die Konferenz nurberatende« Charakter haben. Allerdings sei die Regierung der Dev einigten Staaten nicht in der Lage, ein Mitglied fü: die Reparationskommissio'n zu ernennen, d» eine solche Ernennung nicht ohne die Zustimmung des Kon gresses erfolgen könne. Er hege jedoch keinen Zweifel, das ein kompetenter amerikanischer Bürger bereit sein würde, a» xiner Wirtschaftsuntersuchung teilzunehmen. Baldwin warnt Frankreich. Keine Zerstückelung Deutschlands! — Der eng lische Premierminister über Aussichten uni Notwendigkeit einer neuen Reparations- Konferenz. Auf dem konservativen Parteitag in Ply- month, dem 1300 Delegierte beiwohnten, hielt Ministerprä sident Baldwin seine mit Spannung erwartete bedeutsam« Rede. Eingangs /einer Ausführungen nahm er Bezug aus den gegenwärtigen Stand der Verhandlungen über die Ein - berufung einer internationalen Konferenz zur Regelung der Reparationsfragen, a» der Amerika teilzunehmen bereit sein würde. Baldwin fuhr fort: i „Vor einiger Zeit habe ich das Vergnügen gehabt i mit Herrn PoincarS zusammenzutteffen und Beziehun gen zu ihm herzustellen, die es mir vielleicht nicht z» schwierig machen werden, ihm das zu sagen, was ich jetzi ! zu sagen im Begriff bin. Herr PoincarS vertritt 7 ut< die Aufassung von so gut wie ganz Frankreich, und ick bitte ihn im Hinblick auf sich selbst, auf seine Natton, au! i uns und auf die ganze Welt, einmal, zweima! » unddretmalzuüberlegen, bevor er diese Ein- ! ladung ableh n t." ' Bezüglich derdeutschenReparationen sagte der Premierminister, im Hinblick auf die Ereignisse der letzten zwei Jahre müsse der Gesamtbetrag der Reparationen von neuem im Lichte der gegenwärtigen und der künftigen Zahlungen festgestellt werden. Im weiteren Verlaufe seiner Rede gab Baldwin die Erklärung ab, dass England das Losreihen irgendeines Teiles Deutschlands nicht in Betrach ! ziehen könne. Man habe viel gelesen von verschiedenen Plänen zu» AusbeutungderdeutschenIndustrie durch inter nationale Fittanzleute. WWin irgendeiner dieser Art zu stände kommen sollte, so könne man sich darauf verlassen, das der erste Markt, der den Anprall des Angriffes erleiden werde, der englische Markt sein wird. Inland un» Ausland. Die Zahlungsmittelknapphett in Berlin. Die Zahlungs Mittelknappheit in der Neichshauptstadt nimmt katastrophaler Lharakter an. Die ganze Nacht hindurch warteten vor de» Reichsbank Boten der Großbetriebe, um bei Eröffnung de» Schalter als erste anzukommen. Der Antrang war Freitac »norgen so stark, daß die Reichsbank den Wartenden nui Verhältnis mäßigkleine Teilbeträge anbietei konnte. Auch bei den Privatbanken setzte ein noch nie dage wesener Ansturm des Publikums ein. Der Hamburger Schutzpolizei hat der Reichspräsi dent in einem Telegramm den Dank des Reichel ausgesprochen für ihre bei der Niederwerfung des Komm» nistenaufstandes bewiesene Energie und Umsicht. Die Technische Hochschule Aachen ist von der Rheinland kommission b I s auf weiteres geschlossen worden weil sich Studenten „an den Ruhestörungen vom 22. uni 23. Oktober beteiligt haben". Die neuen Bezüge der Beamten. Auf Grund der Ver Handlungen im Neichsfinanzministerium nnt den Spitzen- organisationen der Beamten, Angestellten und Arbeite» wurde die Lohnmeßzahl für die laufende Woche auf 10 Mil lionen und die Meßzahl für die Beamtenbezllg» für das vierte Monatsviertel auf 2,031 Millionen festgesetzt - Philippe Millet Der bekannte Leiter der Außenpolitii des „Petit Parisien" und der politische Direktor der Wochen schrist „Lurope nouvelle", Philippe Millet, ist nach kurze: Krankheit im Alter von 48 Jahren gestorben. > Frankeich gegen ei« Schiedsgericht in der Freizonenfrage Das „Journal" teilt mit, diefranzösischeRegierui»! habe gestern vormittag in Form eines Briefes an de» schweizerischen Gesandten eine Antwort auf di Note vom 17. 10. bett. Freizone erteilt. Poincars setz darin auseinander, auf den schweizerisch-französischen Zwi schenfall könne ein schiedsgerichtliches Verfahre» nichtzur Anwendung gelangen. Die französisch Regierung hoffe, daß der Bundesrat seinen Entschluß, die Au gelegenheit dem Internationalen Gerichtshof im Haag z« unterbreiten, aufgeben werde und aufs neue Dor- schlägezu einer „friedlichen" Regelung machen werde. Oesterreichische Liebesgabe» für Deutschland. In eine» Erlaß an die Erzdiözese inWien ordnet Kardinal Pfifft fid Sonntag, den 4. November, in allen Kirchen Liebes gabensammlungen zugunsten der durch die gegen wärtigen wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschlani schwer heimgesuchten Stammesbrüder an. Türkisch-russisch« Zwischenfall. In Erivan, der Haupt stadt der Republik Armenien, wurden die Mitglieder der tür kischen Vertretung schwer mißhandelt und die türkische Fahr» heruntergerissen. Die türkische Regierung betrachtet diese» Akt als Mache der russischen Sowjetregierung. Das Vor kommnis hat in der Türkei größte Entrüstung hervorgerufen Minister Sollmann über die Borgänge in der Pfalz. Frankfurt a. M., 26. Oktober. Zu den Vorgängen in der Pfalz und zur Rheinlandsfrae« hat der Reichsminister des Innern, Sollmann, dem Vertrete» der Frankfurter Zeitung folgende Mitteiluna aemackt: -Den