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- Erscheinungsdatum
- 1923-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192310232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19231023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19231023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-23
-
Monat
1923-10
-
Jahr
1923
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Verantwortlicher Redakleur: Felix Jeftne. - Druck und Verlag: Larl Jehne in Divvoldiswalde Dienstag den 23. Oktober 1923 l)ruv ellle über Ein> -0^ VS rkv pW i'M !i§ ist der nist als erz. Nr. 248 arif ein hin eine darf zu tillionen Woche auf die ne und >t Sep tem 17. chtige», ht ent- r sowie leidung is rum führen. )at die ZU ge- .1923. ufs des für das Trotz- einge- rn. ist hier mg der > Kei ren Regie- ik. Die weiter Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breit« Petitzeile 120 M. X Schlüsselzahl 2 000 000, Eingesandt und Reklamen Zelle 300 M. X je- weilig« Schlüsselzahl. »«»M»MWW»MMWWWWS»»»WWMWWW»»^ «9. Jahrgang - WeHeritzZettung -rono^roiinng im» Anzeiger siir Di»M»iswal»e, Schmiedeberg u.U AeHeste Zeitung -es Bezirks —, Lkiij; NLASV M 4. fordert, mungen nützten. :tschask- gierung nsinnen >e Ver- iber die r BemaSpreis: Diese Woche 720 000 000 M. mit ! Zutragen. Einzelne Nummern 130000000 M. ! Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer 3. ! Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer 3. f Postscheckkonto Dresden 12 548. .-7 Ein etwas besserer Geschäftsgang ist seit einigen Tagen In Hohenstein-Ernstthal ln der Textilbranche, namentlich In den Webereien, zu verzeichnen. Einige Betriebe haben die Arbeits- zett von 1—2 Tagen wöchentlich auf 3-4 Tage erhöht. Ein seltenes Jubiläum konnte hier am 18. Oktober die Familie Mauckisch feiern. 200 Jahre sind an diesem Tage ver- das Grundstück Schuhgasse 4 im Besitze der Familie Mauckisch ist. Die jetzige Besitzerin Frau verw. Mauckisch wohnt bereits 51 Zäher in dem Grundstück, dessen Besitzerin sie 25 Jahre ist. Dieses Blatt enthüll -le amllichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannfchaft, -es Amlsgertchts uu- -es Sla-trats zu Dippol-lswal-e _ Bad^Schandan. Auf dem Kiefrlcht hat die Ausbreitung des Kartoffelkrebses einen derartigen umfang angenommen, daß ein fachmännischer Begutachter festaestellt hat, dah der Kieftlcht min destens in einem Zeitraum von 3 Jahren nicht mehr mit Kartoffeln bebaut werden darf. Men Feldpachtern soll in diesem Sinne ge kündigt werden: sie müssen sich verpflichten, den Anbau von Kar toffeln dort vorläufig zu unterlassen. Freiberg. Bor dem Schwurgericht, dessen Verhandlungen im 4. Vierteljahr am Donnerstag begannen, stand Freitag und Sonnabend der Mord zur Verhandlung, der sich am 4. April In Gahlen, bei Oederan eretgnete. Dort hatte, wie seiner Zeit ge meldet, der Wirtschaftsgehilfe Martin Otto Wtldfeuer stinelGe- ltebte, das 1S jährige Dienstmädchen Johanna Schobert ^auS Rahmengrenzen für den Verwaltungsaufwand des Hauseigen tümers mit Wirkung vom 1. November 1923 an auf das Mache der )ür Monat Oktober 1923 gültigen Sähe erhöht. Fi**"— Am Sonnabend sind aus Mecklenburg zwei Reichswehr- Ibataillone zur Verstärkung der sächsischen Reichswehr nach Sachsen labtransportiert worden. Es handelt sich um die sonst in Rostock und Schwerin stationierten Infanteriebataillone. — Wechsel in der Leitung der Leipziger Mission. Am 8. Oktober fand im Hause der ev.-luth. Mission zu Leipzig unter der Leitung des Vorsitzenden Landesbischofs D. Ihmels die Ab schiedsfeier für den scheidenden Direktor Professor D. Paul statt. Professor D. Paul hat seit dem Jahre 1911 als Nachfolger des jüngst verstorbenen Missionsdirektors von Schwartz aus Braun- chweig 12 Jahre lang der Leipziger Mission vorgestanden. Ihm war es vergönnt, in seiner Eigenschaft als Professor für Misflons- wissenschaft an der Universität Leipzig, sowie als Kenner der kolo nialen Verhältnisse, der Mission in den führenden Kreisen unseres engeren Vaterlandes beachtenswerten Eingang zu verschaffen. Die Kriegszeit und noch mehr das Friedensdiktat des Feindbundes führten jedoch die Leipziger Mission in eine schwere Krisis, zumal ihr die beiden Missionsfelder in .Indien und Ostafrika entrissen wurden. Doch ist es der umsichtigen Leitung Professor Pauls zu verdanken, datz vermöge der Pflege internationaler Beziehungen mit amerikanischen und schwedischen lutherischen Kreisen diese Missionsfelder dennoch der Leipziger Mission erkalten blieben, so daß nach Afrika bereits im Januar dieses Jahres wieder zwei Missionare ausgesandt werden konnten und voraussichtlich Anfang nächsten Jahres drei weitere Boten nach Indien folgen Können. Entsprechend dem ökumenisch-lutherischen Charakter der Leipziger Mission war Professor D. Paul auch der Vermittler amerikanischer Liebesgaben für die notleidende christliche Liebesarbeit in den lutherischen Ländern Deutschlands. So tritt Professor D. Paul aus einer reichen Arbeit, um in der Stille eines sächsischen Land- psarrhauses seinen Lebensabend zu verbringen. Sein Nachfolger im Amt als Dierktor ist Dr. Ihmels, bisher Pfarrer in Wester- hauderfehn (Ostfriesland), der Sohn des Landesbischofs D. Ihmels, Dresden. Zugleich Ist ein Wechsel im Vorsitz des Misstonskolle- giums eingetreten. Anstelle des ausscheidenden Vorsitzenden Lau- desbischofs D. Ihmels tritt Professor D. Paul, sodaß letzterer mit dem reichen Schatz seiner Erfahrungen dem neuen Direktor zur Seite steht. Ferner trat als Lehrer und AuSbildner der Missions- Seminaristen Privakdozent Lic. Sommerlath in den Dienst der ev.-luth. Mission zu Leipzig. 2. — Die Nachrichtenstelle der Staatskanzlei meldet über den Zusammenstoß mit den Truppen in Meißen folgendes: Im Laufe des Montag-Vormittags begaben sich verschiedene Trupps Erwerbsloser nach der Stadt Meißen. Kurz darauf kam auch be rittene Kavallerie durch die Stadt gezogen. Ms sich diese in der Nähe des sogenannten Beamtenhouses der Reichsbahn befand, siele» aus dem Hause sowohl aus dem unteren wie aus dem Boden stockwerke Schasse. Verletzt worden ist niemand. Dann aber gab der Kommandeur der Reichswehrtruppen Befehl zur Attacke gegen das Publikum, dos sich dort auf der Straße befand. Bei der Ausführung dieses Befehls wurde auch von der Schußwaffe Ge brauch gemacht, wobei es mehrere Verletzte gab. Nachdem die Menge auseinandergetrieben war, wurde das Haus, aus dem ge schossen worden war, durchsucht. 8—9 darin sich aushaltende Per sonen wurden festgenommen. Unter diesen befand sich auch der aus früheren Strafverfahren bekannte Erwerbslose Kupke. Die Verhafteten wurden nach dem Rathause gebracht, wo sie fest- gehalten werden. Sie stehen unter dem Verdachte, geschossen zu haben. Waffen sind jedoch weder bei ihnen noch In dem Grund stücke, in dem sie verhaftet wurden, gefunden worden. Die Reichs wehr ist wieder aus Meißen abgezogen. OertlicheS und Sächsisches. — Infolge des enormen Anstiegs der Brolpreise wird die Landespreisprüfungsstelle sofort mit dem Bäckerinnungsverband Saronia', den Konsumvereinsbäckereien und den Brotfabriken in Unterhandlungen eintreten, um zu prüfen, ob und inwieweit Diese Brotpreissteigerung gerechtfertigt ist. Die Etlichen Preis- müfungsstellen seien nochmals darauf verwiesen, daß bis Zurwei- eren Mitteilung der LandespreisprüfungAtelle bei der Nach- vrüfung des Brotpreises in den örtlichen Bezirken die Normal kalkulation für Markenbrot zugrunde zu legen ist. Eine in der Strafrechtspflege wichtige Verordnung ist am Sonnabend in Kraft getreten, indem nunmehr die zu verhäng^öen Geldstrafen den Zeitverhältnissen und vor allen Dingen -er Geld- «ntwerlung entsprechend angepaßt worden sind. So konnten bei spielsweise bei Beleidigungen bisher nur höchstens 10 Millionen Mark Geldstrafe ausgeworfen werden, ein Betrag, der in heutiger ^eit geradezu lächerlich wirkte. Wie sich diese neue Verordnung anwenden läßt, konnte man bereits am Sonnabend wahrend der Verhandlung des Dresdner Schöffengerichts ersehen. Dem Mol kereiinhaber Iakob Roth in Dresden-Leuben war vom Gewerbeamt Dresden die Erlaubnis zum Handel mit Milch entzogen worden. Trotzdem hatte er dieses Gewerbe weiterhin ausgeubt und dieser- kalb einen Strafbefehl über 50 Millionen Mark erhalten, dagegen aber Einspruch erhoben und Antrag auf gerichtliche Entscheidung aestellt. Das Schöffengericht hielt den Schuldbeweis für erbracht: erkannte nach der neuen Verordnung auf eine Billion Mark Geldstrafe. Wer demnach Strafbefehle erhalten und Antrag auf gerichtliche Entscheidung gestellt hat, wird als» gut tun, zu prüfen, ob er es dabei nicht lieber bewenden läßt, weil der Betreffende dann sehr leicht, wie vorgenannter Roth, aus dem Regen in die Traufe kommen kann. — Ostern an einem bestimmten Tage. Das Osterfest bewegt sich nach den Vorschriften des Konzils von Nicäa zwischen dem 22. März und dem 25. April in recht störender Meise hin und her. Schon lange gehen die Versuche, die Termine des Osterfestes besser zu regeln: am besten würde der 1. April oder der nächst liegende Sonntag den bürgerlichen Bedürfnissen gerecht werden. Aber bisher waren die Widerstände besonders auf kirchlicher Seite zu stark. Jetzt hat sich der Völkerbund der Frage angenommen. Er hat eine Kommission eingesetzt, die sich mit der Reform des Kalenders und ganz besonders mit der Regulierung des Osterfestes (also auch des Pfingstfestes) befassen soll. Bekanntlich haben im Alai 1923 die zu Konstantinopel vereinigten griechischen und orien talischen Kirchen beschlossen, den gregorianischen Kalender anzu ¬ nehmen. — Nordböhmen wird gegenwärtig beresst von vier Dresdner Pfarrern, die Meister im Posaunenblasen sind und sich zu einem Quartett zusammengetan haben, da sie in ihrem Berufe in der Heimat bitterste Not leiden. In den -eutschböhmischen Orten blasen sie Choräle vom Turm der Kirchen herab, spielen Volks lieder auf Markt und Straßen und geben gelegentlich auch Kirchenkonzerte. Daneben erzählen sie von ihrer und von Deutsch lands Not. — Auf seiner letzten Tagung beschäftigte sich der Vorstand des Deutschen Philologenoerbandes mit den Schulreformplänen der sächsischen Regierung. Es wurde dazu folgende Entschließung angenommen: 1. Mir bestreiten, daß für den geplanten radikalen Umsturz des sächsischen höheren Schulwesens eine genügende Not wendigkeit vorliegt. 2. Wir verlangen, dah die notwendige Reform desssächsischen höheren Schulwesens sich organisch auf dem Be stehenden aufbaut und nicht leichtherzig bewährtes und unent behrliches Bildungsgut beiseite wirft. 3. Wir flnd der Ueberzeugung, daß den berechtigten Forderungen der Erziehung zum Volks ganzen, des sozialen Ausgleichs und eines kindertümlichen Unter richts vollkommen auch Im Rahmen des bestehenden Schulwesens Genüge geschehen kann. 4. Wir fordern, daß, wenn es zu einer durchgreifenden Neugestaltung des höheren Schulwesens In Sachsen kommt, bei der Vorbereitung die Fachleute der höheren Schule entscheidenden Einfluß erhalten und auch der Elternschaft ge- nügende Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben wird. Schmiedeberg. Die nächste Mutterberatungsstunde findet am Mittwoch den 24. Oktober nachmittags 2—3 Uhr in der Schule statt. Hennersdorf. Hier wurde ein Einsteigdlebstahl verübt und aus den im ersten Stockwerk befindlichen Räumen eines landwirtschaft lichen Grundstückes alle möglichen Sachen, wie Wäsche, Kleidungs stücke, Seife, Sohlenleder, Strümpfe und Schuhwerk, Uhren und Schmucksachen und sonstige Dinge von beträchtlichem Werte, ge stohlen. Die umfangreiche Beute wurde in Säcke verpackt und dann auf einem gleichfalls gestohlenen Handwagen weggefahren. Dorf Seyde, 23. Oktober. Heute vor 75 Jahren wurden die hiesige Schule und die Glocke geweiht. ml.ll. c,.aurndar, Ein hiesiger Gutsbesitzer schenkte 5 hiesi gen Armen je 8 Brote. Ein Lichtblick in bitterster Not. Möge es ihm Gott vergelten. . DerFahrpreiS der Lockwihtalbahn wurde ab 24.10. l Milliarde Mark für eine Fahrt auf der ganzen Strecke erhöht. cn. ."Ungenberg, Am 1. November wird die letzte Teilstrecke Mederschöna—OberdittmannSdorf der schmalspurigen Nebenbahn Klingenberg-Colmnitz—Oberdittmannsdorf mit der Station Ober- eröffn^ür Personen-, Gepäck-, Expreßgut- und Güterverkehr n. Druden. Das Presseamt des Polizeipräsidiums teilt mit: Die getroffenen Sicherheitsmaßnahmen verrinaerten den Umfang -» LebeSnmittelunruhen am 20. Oktober. Ls wurde ledlalick U ^°bei 12 Plünderer festgenommen und «te entsprechende Anzahl der geraubten Brot« wiedererlanat wurde. Am Nachmittag unternommene Versuche, in die 0«. lchlossenen Bäckerläden gewaltsam einzudringen, wurde durch die MsAtzten UeberfallkommandoS erfolgreich vereitelt. Außer ^"d*r«rn h,- Brotwagens wurden noch 9 Personen wegen «dener Straftaten festgenommen, darunter ein seit langer Zelt gesuchter Anführer aus früheren Unruhen. Am 21. Oktober keABnlaß zu polizeilichem Einschreiten. d,». x - sächsische Justizministerium hak im Einvernehmen mit LandetwohnungSamt die landesrechtlichen Mindestzuschläge Mr laufend« Instandsetzungsarbeiten und die landesrechtlichen unbefugt lzei fest- :afe und 1 Betrag st 1-, 2-, die er :te aber, md löste anderen n Preis- und be- s verlor rg. Im isbesiher :r. Der an der n hatte. — Am Sonnabend abend gegen '/,10 Uhr wurde Im Helfen berger Grunde in der Höhe des dortigen Blockhauses auf ein Ge schirr aus Leuben, das 10 Zentner Kartoffeln geladen hatte, ein Raubüberfall verübt. Aus dem Gebüsche kamen etwa 14 Männer, die das Geschirr anhielten, die Kartoffeln vom Magen raubten und damit im Gebüsch verschwanden. Zwischen dem Geschirrführer mit seinem Begleltmann und den Räubern hak ein starker Kampf statkgefunden, wobei einer der Täter an beiden Backen starke Kratzwunden davongetragen haben dürfte. Z — Der Geflügelzüchlerverein zu Böhlitz-Lhrenberg hatte den Vortrag eines in weitesten Kreisen der Geflügelzüchter bekannten Leipziger Schriftsteller vorgesehen. Der Vortrag konnte nicht stattflnden, da der Schriftsteller keine Schuhe hatte: und als ihm solche vom Vereinsvorstand zugeschlckt worden waren, erhielt der Verein von der Gattin die Mitteilung, daß ihr Mann plötzlich chwer erkrankt sei, was wohl eine Folge der Unterernährung ei. Ein Vorstand begab sich in die Wohnung des Herrn und and die sechsköpfige Familie in trostlosem Zustande. Eine oforl In dem Verein veranstaltete Sammlung ergab 1700 Mill. Mark, wofür sich die Familie die nötigsten Nahrungsmittel kaufen konnte. ' > - - — l Forchheim erwürgt und daraus in einen Teich gestoßen. Wild- I feuer hat bei seiner Verhaftung die Tat eingestanden. Er wurde M wegen Totschlages zu 10 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehren- U rechtsverlust verurteilt. — Montag hatte sich die 29 Jahre alte t Schneiderin Friedrich aus Schneidemühl, zuletzt in Döbeln, wegen Meineides zu verantworten. Die Friedrich soll in einem Ehe- schetdungsprozeß einen Meineid geleistet haben. Freiberg. Der .Freiberger Anzeiger' schreibt: Zn den letzten Tagen sind eine Anzahl junger Freiberger, die zumeist dem Arbeiterstunde angehören, unter der Beschuldigung verhaftet worden, dah sie sich als Nationalsozialisten in Bayern betätigt hätten oder hatten betätigen wollen. Die ^Volkszeitung' bringt hierüber Mitteilungen, die ihr, falls sie auf Wahrheit beruhen, nur aus amtlichem Material zugängig gemacht sein können, das uns selbstverständlich nicht zur Verfügung steht. Gahlenz bei Oederan. Die Landwirte der Gemeinde Gahlen- haben den Ortsarmen folgende Naturalabgabe als Stiftung ge spendet: 75 Zentner Kartoffeln, 4 Brote, 28 Zentner Roggen, 69 Milliarden in bar, für die Schule 10 Milliarden und für die Kirche 21'/, Zentner Getreide, 10 Zentner Kartoffeln, 3 Brot« und ferner 17 Milliarden. - Roßwein. Hier hat sich ein Hilfswerk zur Unterstützung be dürftiger Roßweiner Einwohner aller Kreise gebildet. Beabsichtigt sind wöchentliche Haussammlungen: die dadurch gewonnenen Gelder sollen zum Ankauf von Naturalien, Brot, Kohlen usw. verwendet werden. Die Verteilung der Liebesgaben erfolgt dann am Ende der Woche. Mittweida^ Bei einem Einbruch in die .Sängerhalle' vor 14 Tagen waren zwei Damenkleider, ein Militärmantel, ein neuer schwarzer Gehrockanzug und ein neuer grauer Anzug gestohlen. Dieser Tage fand man nun die Sachen bis auf den grauen Anzug wieder vor. Grimma. Die Bezirksanstalt Grimma, in -er 110 arme, körper lich un-geistig hilfsbedürftige Personen verpflegt werden, ist in höchster Not. Menn nicht aus den Kreisen der Bevölkerung durch freiwillige Spenden geholfen wird, muß die Anstalt in nächster Zeit geschlossen werden. Leimig. Böse Nachwirkungen können die Tumulte in der hiesigen Markthalle haben. Die Firma Vereinigte Firmen August Neumann L Wilhelm Dorn sah sich gezwungen, um Gewalttätig keiten und Plünderungen der erregten Menschenmenge zu ver meiden, 5 Zentner Schmalz im Werte von 300 Milliarden gratis zu verteilen. Bemerkt sei, daß diese Waren aus einem Kon signationslager einer amerikanischen Firma stammen. Es handelt sich also um amerikanisches Eigentum. Man befürchtet, daß die amerikanische Firma sich veranlaßt sehen würde, ihre Konsigna tionslager von Leipzig zu verlegen, wenn Plünderungen vor kommen sollten. — In einem Tanzsaal in Lindenau machte eine Kontoristin die Bekanntschaft einer Frauensperson, die sich mit an ihren Tisch gesetzt hatte. Die Fremde bat sie, ihre Garderobemarke mit in ihre Handtasche legen zu dürfen. Nachdem einige Tänze vorüber waren und die Kontoristin ihren Mantel aus der Garderobe holen wollte, stellte es sich heraus, daß die Fremde ihre Garderobemarke mit der anderen vertauscht und den Mantel bereits abgeholt hatte. Chemnitz. Der Chemnitzer Großindustrielle Kaufmann Arno Swoboda war am Sonnabend abend mit seinem Auto auf der Fahrt über Markersdorf nach Chemnitz begriffen, seinen Wagen selbst führend. Bei Markersdorf wollte Swoboda einem auS Chem nitz kommenden Auto ausweichen. Er fuhr etwas zu weit rechts und dabei über die llfermauer des dort vorüberfliehenden Them- nihflusses. Das Auto überschlug sich und begrub den Genannten unter sich. Sein Tod trat sofort ein. Der Chauffeur hatte sich durch Abspringen rechtzeitig retten können. Der Verunglückte war Begründer und Inhaber der Metallschrauben und Merkzeug- maschinenfabrik Swoboü« L Co. an der Zwickauer Straße. Zwickau. Freitag nachmittag verhandelten die Erwerbslosen mit den Vertretern der Stadt. Die Verhandlungen führten zu keinem Ergebnis, wurden vielmehr vertagt. 2m Anschluß hieran zog die Menge durch die Stadt. Gegen 8.30 Uhr staute sich der Zug vor einer Lebensmiktelgroßhandlung am Morihgrabenweg. Eine Anzahl junger Burschen drana in den Hof und In das Lager ein, stahlen ganze Speckseiten und suchten eiligst das Weite. Von Zivilisten konnte ein etwa 18jähriaer Bursche mit seiner Diebes beute festgenommen werden, der als Bergmann noch beschäftigt ist und mit einem Schlagring bwaffnet war. Als die Polizei eintras, hatte sich die Menge bereits zerstreut. Aue. Vier Handler in Zwickau und Werdau, die sieden Dieb stähle in Aue, Schwarzenberg, Waldenburg und Ronneburg aus- sührten und große Werte in Leitungsdraht, Kupferplatten, Blei, Zink, Fahrrädern erbeuteten, wurden festgenommen und ein Teil des gestohlenen Gutes wiedererlangt. „Ellefeld. Gelegentlich des kürzlich begangenen zehnjährigen Bestehens -der hiesigen Kirchgemeinde wurden 1'/- Milliarden Mark der kirchlichen Nothilfe zugeführk. Außerdem spendete der Kindergottesdienst 20 Millionen Mark für den gleichen Zweck. „ .Aschenbach t.V. Dio Sächsische Höhere Fachschule für Textilindustrie mit Abteilungen für Streichgarn- und Kammgarn spinnerei, Weberei, Musterzeichnen und öffentliches Waren prüfungsamt beging am Sonnabend in schlichter und doch würdiger Feier das 75>Lhrige Bestehen der Schule in Verbindung mit der 25jährigen Wiederkehr des Tages, an dem das jetzige Schulgebäude bezogen wurde. Begründer der Schule war der 1872 verstorben« Schuldirektor Meinhold. Großschönau. Zu Ehrenbürgern wurden vom vollzählig ver sammelten Gemeinderat einstimmig die Herren Theodor Hübler, Newyork, und Emilio Schiffner, zurzeit Lausanne, ernannt in dankbarer Würdigung der ungezählten Wohltaten, in denen diese beiden Ortskinder in den Kriegs- und Nachkriegsjahren, sowie jetzt noch viel Leid gemildert und viele Tränen getrocknet haben. Der unauslöschliche Dank der Gemeinde soll weiter dadurch zum Ausdruck kommen, daß die Hauptstraße von jetzt ab den Namen Theodor-Häbler-Straße und die Hospitalstraße den Namen Emil- Schiffner-Straße führt. Löbau. Die zweite Gattin des ehemaligen Kaisers aehörk neuerdings zu den Aktionären der Sderlausiher Zuckerfabrik. Auf Ihre Veranlassung hin hat die Zuckerfabrik bereits Zucker für ihre Hofhaltung in Greiz geliesert.
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