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- Erscheinungsdatum
- 1923-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192310135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19231013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19231013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-13
-
Monat
1923-10
-
Jahr
1923
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eißeritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger ftir Dippol-iswal-e, Schmiedeberg u.A Aelteste Zeitung -es Bezirk» nult Verantwortlicher Redakteur: SeNr geb««. — Druck und Verlag: Larl Iedne in Dtvvolüiswalde Sonnabend den 13. Ottoder 1923 89. Zayrgang Nr 240 nne», i Ge er. alde, lde s ien ). B. >ne" Ler- ngen r. 14^ -olt. lezirk loigt. »Ivor- l de» Ver- enen ^auf- Bei- >°r ix«» U «dl r der » rse». ttag» ahme hält, oder ,aben en. ,t die » die ! Ab- Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter br«U« Petitzelle 120 M. X Schlüsselzahl 600000, Eingesandt und Reklamen Zeile 300 M X je- weillge Schlüsselzahl. r»3, (?): einen ltw, preise s den -chafe ueit- und reise. Dieses Bla» enlhStt die amtttchen Bekanntmachungen -er Amlshaiwlmannschast» -es Amtsgerichts uu- -es Sta-trats zu Dippol-iswal-e beraten werdens — Der Preis für eine Fahrt ans der Straßenbahn wird vom Sonntagab auf 50 Millionen Mark erhöht. — Wie der Leipziger Volkszeitung aus Berlin gemeldet wird, ist am Freitag nachmittag der sozialdemokratische Reichstags abgeordnete und Parteisekretär Richard Meyer—Zwickau zum Zivilkommissar für Sachsen ernannt worden. — Wie verlautet, hat die sächsische Regierung beschlossen, den durch den Rücktritt des sächsischen Geschäftsträgers v.Dziembowski freigewordenen Posten eines sächsischen Geschäftsträgers In München nicht mehr zu besehen. — Die Nachrichtenstelle in der StaatskanzlSi schreibt: In einigen Blättern wird die Behauptung aufgestellt, daß die neue Regierung den sächsischen Gesandten in Berlin Dr. Gradnauer seines Postens entheben werde. An dieser Behauptung ist kein Wort wahr. . „ ozial- und wirtschaftspolitischen Ermächtigungen dagegen die schwersten Bedenken geltend gemacht und, da sich die Mehrheit nicht anschloß, beantragt, In die Ausnahmen von den Ermächtigungen auch die Unterstützungen für die Erwerbslosen aufzunehmen. Nachdem auch das von der Mehrheit abgelehnt worden war, hat die sächsische Regierung durch ihren Gesandten dem Ermächtigungsgesetz ^gestimmt, da aus den früheren Ver handlungen zwischen dem Reichskanzler und den Parteien bekannt war, daß die Reichsregierung mit dem Ermächtigungsgesetz stehen sind vorgesehen. Parlamentarisches System! Ob den Gemeinden damit ge dient ist? Auf jeden Fall läuft das Gemeindewesen Gefahr, durch Parlamentarisierung seiner Verwaltung zur gleichen Fruchtlosigkeit verurteilt zu werden, wie sie in Reich und Staat seit Einführung des rein parlamentarischen Parteiregimes zu be obachten ist. Zn unerfahrenen und unfähigen Händen wird dieser parla mentarische Gemeindeverwaltungsapparat keine ersprießliche Ar beit leisten, zumal der Einfluß des leitenden Gemeindebeamten «Bürgermeisters) zurückgedrängt ist. Zwar läßt das Gesetz die Möglichkeit offen, den Bürgermeister zum Stadt-Gemeindever- ordnetenvorstcher zu wählen, es gibt ihm aber dann nur be ratende, nicht beschließende Stimme. Der Stadtverordneken- vorsteher — er ist alljährlich aus der Mitte der Stadtverordneten zu wählen — wird das Heft der Stadtverwaltung in den Händen haben. Für seine Wahl gibt selbstverständlich die im Kollegium Kreischa. Tuberkuloseberatungsstunden finden hier bis auf weiteres nicht mehr statt. Dagegen erfolgt die örtliche Fürsorge nach wie vor in der bisher geübten Weise. 117 1" " Dresden, 12. Oktober. Nach zweimasigen mißglückten Ver suchen konnte heute endlich Dr. Zeigner die ungesagte Aegierungs- 'erklärung adgeben. Als die neuen kommunistischen Minister ihre Plätze an den Regierungstischen einnahmen, brach die äußerste Rechte in ein schallendes Gelächter aus, das auf alle ansteckend wirkte. Der kommunistische Abg. Siewert gab dann zur Ge schäftsordnung eine längere Erklärung ab, in der er mitteilte, daß nach ihm zugegangenen zuverlässigen Meldungen sich in Leipzig fürchterliche Dinge vorbereiten. Dort sollen bereits 1V0V Stayl- helmleute von der Reichswehr eingekleidet worden sein und weitere 1500 sollen demnächst eingekleidet werden. Diese be waffneten Banden' seien nach Aue und Dresden dirigiert worden. Er bat die Regierung, den Transport dieser .schwarzen Reichs wehr' zu verhindern, oder sie verhaften zu lasten. Ministerpräsi dent Dr. Zeigner verlas dann eine ziemlich kurze Regierungs erklärung, die das Programm darstellt, auf dem sich Sozialisten und Kommunisten zur Regierungsbildung geeinigt haben. Die Linke klatschte Beifall, die bürgerliche Seite des Häuses verharrte in eisigem Schweigen. Dann brachte Abg. Hofmann namens der Deutschnationalen den Antrag ein: Die Regierung Zeigner und Genosten hat nicht das Vertrauen des Landtages. lieber die Regierungserklärung und den Antrag Hofmann soll am Dienstag haben. Für seine Wahl gibt selbstverständlich vertretene Mehrhei den Ausschlag. Rach der Parteirichkung der Verordneten bestimmen sich auch die Zusammensetzung der aus dem Kollegium zu bildenden Aus schüsse, ebenso wie die in den Bezirkstag oder an andere Ver waltungsstellen zu entsendenden Vertreter. Der Ausfall der Gemeindewahlen wird also auch über die künftige Zusammensetzung des Bezirkstages <40 Mitglieder) und Bezirksausschusses, ja selbst über die Besetzung des Amkshaupt- mannsposten entscheiden, denn dem Bezirksausschüsse steht das Recht zu, binnen 6 Monaten nach Inkrafttreten des Gesetzes und vor jeder Amtszeitverlängerung (8 Jahre) die Abberufung oes am tierenden AmtShauptmannes zu fordern bez. bei Wechsel Vor schläge für die Äeubesetzung zu machen <8 136). In gleicher Weise (8 186) haben auch die Stadtverordneten Einfluß auf das Amt des Bürgermeisters. Für die Wahl sind dem Gemeinderate bis spätestens 28. Oktober Wahlvorschläge <Listen) einzureichen. Die Vorschläge dürfen doppelt soviel Namen enthalten wie Verordnete zu wählen sind. Sämtliche Kandidaten haben schriftlich ihr Einverständnis mit der Mahlkandidalur zu erklären. Die Erklärungen sind gleich- , zeitig mit den Wahlvorschlägen beizubringen. Die Vorschläge müssen von mindestens 20 Wahlberechtigten unterstützt sein. In Gemeinden mit weniger als 1500 Einwohnern genügen fünf — Amtlich wird bekannt gegeben: In der Presse ist die Frage aufgeworfen worden, wie Sachsen bei der Abstimmung über daS weiteres Ermächtigungsgesetz im Reichsrat gestimmt bat. Sachsen hat den us ihrem Bestimmungen über die finanzpolitischen Ermächtigungen zuge- gültigen Inkrafttreten stimmt, gegen die sozial- und wirtschaftspolitischen Ermächs' lönnen während dieser ...... - - - ... Unterschriften. Verbindung mehrerer Vorschläge ist zulässig: sie ist spätestens bis zum 11. November dem Wahlleiter (Gemeinderat) anzuzeigen. Die Wählerliste hat spätestens in der Woche vom 21. bis 28. Oktober öffentlich auszultegen. In ihr finden alle Wahl berechtigten (d. s. alle am Wahltage 20 Jahre alten Personen, wenn sie bis zum Ende der Listenauslegung in der Gemeinde wohnen) Ausnahme. Die bloße Behauptung, daß man am Wahl tage in der Gemeinde wohney werde, genügt nicht. Rach Listenschluß werden keine Einträge in die Wahlliste vorgenommen, ebenso wie Streichungen nur noch auf Grund eines rechtzeitig vorgenommenen Einspruchs erfolgen können. Gemeinde ratsmitglieder dürfen nach dem neuen Gesetz nicht zugleich Ge- melndeverordnete sein. Zeitherige Bürgermeister, Gemeindevor- stände, Stadträte und Gemeindeätteste scheiden nicht ohne i " durch Aufstellung oder Wahl zum Gemeindeverordneken aus Amte. Vielmehr amtieren sie bis zum end, der neuen Gemeindeverfassung weiter und ki Zelt auch Gemeinderatsmitglieder sein. Beruft die Mahl einen Stadtrat usw. in das Stadtverordneten- kollegium, so rückt einstweilen der nächste Anwärter seines Wahl vorschlages als Stellvertreter aus. Vorstehende Ausführungen streifen nur die wichtigsten Punkte ^Es neuen Gesetzes. Jeder Leser mag schon aus ihnen die Be deutung der kommenden Wahlen erkennen. Sie bestimmen das und fallen werde. Die Berliner Vertretung Sachsens hat selbst verständlich nach den Instruktionen der Regierung gestimmt. Meißen. Wie die „Meißner Zeitung" meidet, wurde der Führer der kommunistischen Hundertschaft Stiefrier am Dienstag auf Grund eines Befehls des Wehrkreiskommandos verhaftet. Königstein. Um ein Stück Weg zu sparen, stieg ein hiesiger Einwohner in den Abendstunden über einen Staketen-Zaun. Beim Abspringen blieb er mit seinem Ehering an einer Zaunsvitze hängen und riß sich einen Finger der rechten Hand buchstLottch heraus, so daß er vom Arzte vollständig entfernt werden mußte. Neustädtel. Der Sttckereigeschäfksinhaber Ferdinand Vogel wurde auf dem Nachhausewege vom Skeueramte, wo er sich über die von ihm geforderten Abgaben sehr erregt hatte, vom Schlage getroffen, dem er nach wenigen Minuten erlag. Moksdorf. Bei einer Hilfsaktion für die Erwerbslosen wurden von der Industrie und Landwirtschaft von Moysdorf und Schweizer tal zirka 3»/, Milliarden in bar, 15 Zentner Kartoffeln und 5V, Zentner Roggen gespendet und an die Erwerbslosen zur Ver teilung gebracht. Bischofswerda. Hier sind der Stadtverordnete Göhler sowie Alfred Maiß auf Veranlassung des Wehrkreiskommandos 4, Dresden, Mittwoch vormittag in „Schutzhaft" genommen und ins Amtsgericht übergeführt worden. Die beiden sind verhaftet worden wegen angeblicher politischer Verfehlungen, die in einem Umzug der hiesigen republikanisch gesinnten Bevölkerung erblickt werden. Leipzig. Hier ließ sich in frühester Morgenstunde ein Unbe kannter in einer Droschke aus der Stadl nach der Ltndentbaler Straße fahren. Dort angekommen, mußte der Kutscher die Wahr nehmung machen, daß der Fahrgast verschwunden wer, «in großes Stück Leder aus dem Verdeck herausgeschnitten hatte und mit diesem auch zwei Sihktssen hatte mitgehen heißen. — Während der Inhaber einer Wohnung in der Reitzen hainer Straße der Beisekung seines Vaters beiwohnte, ist ein Nachschlüsseldieb in seine Wohnung eingedrongen und hat auf dem Schreibtisch eine eiserne Aandkassette gestohlen, in' der sich mehrere Wertpapiere uud Schmuckgegenstände befanden. Planitz. Ein Raubüberfall wurde an einem 16 jährigen Mädchen aus Oberplanih auf dem Wege zwischen Wendisch-RoltmannSdorf und Hirschfeld verübt. Aus dem Walde, kamen plötzlich zwei 28- bis 30 jährige Männer auf das Mädchen zu, hielten es an und zwangen es unter Bedrohung mit Erschießen zum Ausziehen ihrer Schuhe und ihres Mantels. Dem mußte sich in seiner Angst das Mädchen fügen. Auch das Kleid sollte das Mädchen noch ausziehen, doch auf die lauten Hilferufe der Ileberfallenen ließen die Räuber von ihrem Opfer ab und verschwanden mit ihrer Beute im Walde. Plauen i. V. Einer der ältesten Turnvereine Sachsens und des Reiches, die .Turngemeinde Plauen', beging am Sonntag die Feier ihres 80jährigen Bestehens. Sie vollzog sich im Rahmen einer Jubiläumsfeier, nachdem der Verein die 75. Wiederkehr der Gründungstages im Hinblick auf die Kriegszeit hatte still vorüber- gehen lassen. Die Wertschätzung, welche die Turngemeinde inner halb der Deutschen Turnerschaft genießt, kam dadurch zum Aus druck, daß deren Vorsitzender zur Feier erschienen war. Plauen t. D. Die Stadtverordnetensitzung am 19. September endete bekanntlich damit, daß nach Abbruch der Sitzung dem Schriftführer das aufgenommene Protokoll durch einen kommu nistischen Stadtverordneten aus der Hand gerissen und mit fort genommen wurde. Die Niederschrift ist nunmehr wieder unver sehrt abgeliefert worden. Löbau. Ein schweres Eisenbahnunglück ereignete sich an der Löbau—Weihenberger Strecke kurz vor dem Bahnhof Kittlitz. Ein Personenzug überfuhr das Lastauto des Konsumvereins Löbau. Das Auto wurde umgerissen und völlig zertrümmert. Der Wagen führer Echmar wurde getötet, eine Frau erlitt Rippenbrache und sonstige Verletzungen, «ine andre mitfahrende Person wurde leicht verletzt. An dieser Stelle ereignete sich jetzt der fünfte Unfall. Essind trotz der früheren von der Bahnverwalkung die nötigen Schutz vorrichtungen bisher nicht geschaffen worden. Die Ueberführung der Straße ist völlig unübersichtlich und ohne Schranke. Zittau. Der neugewählte Bürgermeister von Zittau, Regie rungsrat Dr. Berger aus Berlin, der Dezernent für die Rhein- und Ruhrhilse im Retchsarbeitsministerium, hat der Stadtver waltung mitgeteilt, daß er bei der katastrophalen Entwicklung der Verhältnisse im Ruhrgebiet seinen jetzigen Posten nicht im Stich lasten möchte und daher das Amt als Bürgermeister von Zittau adlehne. Markenbrotversorgung bis zum 1. November? Die „Dresdner Volkszeitung" schreibt aus Berlin, daß im Ernährungsministerium beabsichtigt sei, die am 15. Oktober in Aus sicht genommene Verbilligung des Brotes für Sozialrentner, Kriegs beschädigte, Armengeldempfänger, Kleinrentner und Erwerbslose erheblich einzuschränken. Äur die kinderreichen Familien sollten unter gewissen Voraussetzungen verbilligtes Brot erhalten, für die übrigen Bedürftigen und die Rentner sei dagegen ein Ausgleich bei dek Rentenbezügen geplant. Staatssekretär Henrici erklärte, daß ein Teil der für diese Brotverbilligung eingegangenen Mittel zur Kinderspeisung und zur Verbilligung von Milch verwendet werden solle, da etatmäßige Mittel für diese Zwecke nicht mehr verfügbar seien. Die Sozialdemokratie wandte sich gegen diesen Plan. In weiteren Besprechungen mit den Koalitionsparlelen wurde dann folg^lder Antrag vereinbart: „Da vom 15.10.1923 an die Brotversorgung mit Brotmarken aufhört und angesichts deS in den letzten Tagen eingetretenen Währungsverfalls die Ge fahr besteht, daß die Brotoersorgung eines großen Teiles des Volkes auf außerordentliche, die innere Ruhe und Ordnung ge fährdende Schwierigkeiten stößt, fordert der Reichstag die Reichs regierung auf, bis zur Festigung der Währung die Brotversor gung zu erschwinglichen Preisen zu sichern, und zwar zunächst durch Fortführung der gegenwärtigen Markenbrotversorgung bis Ende des Monats". An Berliner zuständigen Stellen wird dazu mitaeteilt, daß dieser Antrag kaum Aussicht auf Verwirklichung hat. Auch reichen die Vorräte der Reichsgekreidestelle nicht aus, um die Markenbrotversorgung allgemein weiterzufahren. ! Bezugspreis: Diese Woche 145 000 000 M. mit 1 Zutragen. Einzelne Nummern 30000000 M. Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer 3. Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer 3. Postscheckkonto Dresden 12548. M Die kommenden Gemeindewahlen. Am 18. November werden in ganz Sachsen die Gemeinde vertretungen neu gewählt. Es geschieht dies auf Grund -er om 1. August 1923 durch die sozialistisch-kommunistische Lanülags- niehrheit zum Gesetz erhobenen neuen Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen., Während bisher Land- und Stadtgemeinden der verschie denen Verhältnisse halber nach verschiedenen Gesehen ver waltet wurden <für die Städte gab es außerdem je nach Be dürfnis eine einfachere und eine kompliziertere Verwaltungs- sorm), bringt die neue Verordnung die uniformierte .Etnheitsge- meinde', nur dürfen die Gemeindevertreter in bisherigen .Städten' sich weiterhin .Stadtverordnete' und Stad träte' nennen, während der gesetzliche Titel für alle übrigen: Gem ein de verordnete und Gemeinderäte lautet. Die bisherigen .Vor- stände' der Landgemeinden werden zu .Bürgermeistern' befördert. Die Gemeinden bleiben Selbstverwaltungskörper, d. h. sie verwalten innerhalb der gesetzlichen Grenzen die eignen Ge schäfte und haben die dazu nötigen Mittel aufzubringen. Sie sind weiter zur Führung der ihnen vom Staat over Reich über tragenen Geschäfte verpflichtet. Den Aufwand für neu zuge- wiefen« Aufgaben muß Staat bez. Reich übernehmen. Der Arbeitskreis der Gemeinden ist sehr dehnbar im 8 4 mit den Worten umrissen: .alle Maßnahmen, die die wirtschaft liche und geistige Entwicklung des einzelnen (!) und die Wohl- sahrt der Gesamtheit zu fördern geeignet erscheinen.' Hiernach kann ein arbeitssreudiges Gemeindeverordnetenkollegium bei weitherziger Auslegung jede Angelegenheit zum Gegenstand seiner Beratungen und Beschlüsse machen. Die am 18. November zu wählenden Stadtverordneten — in Dippoldiswalde werden es 15 sein — sollen als erste bedeutsame Aufgabe das Ortsgesetz der Gemeinde umarbeiten, sie haben dabei zu entscheiden, ob künftig hin der Stadtrat' als Körperschaft (d. h. Bürgermeister und Stadträte) weiterbestehen, oder ob er nur aus dem Bürgermeister ev. unterstützt durch Gemeindeätteste gebildet werden soll. Die StadktGemeinde)verordneten übernehmen die Beschluß fassung über alle Gemeindeangelegenheiten <8 35). Bürger- meist er und Stadtrat — sofern ein solcher weiterbesteht — werden nur auSführendeS Organ der Stadtverordneten. Sie werden vom Stadtverordnetenkollegium gewählt <8 36) und über wacht. Sogar .Untersuchungsausschüsse', welche die Tätigkeit des Rates prüfen und Akten und Schriftverkehr einsehen dürfen, Schicksal der Gemeinde und des Bezirks auf 3 lange Jahre hinaus. Jeder sehe die Wahlliste ein und prüfe dieWahlvorschläge und versäume nicht, am 18. November seine Pflicht zu tun. Oertliches unv Söchfis-eS — Beim Steuerabzug vom Arbeitslohn wurden für die Zeit vom 14. bis 20. Oktober die in der zweiten Septemberhälfte in Geltung gewesenen Ermäßigungssätze verzwetunddreißigfacht. — In letzter Zeit mehren sich die Fälle, wo Abordnungen aus Kreisen der Arbeitnehmer und Erwerbslosen im Reichs arbeitsministerium vorsprechen, um dort über Fragen der Erwerhs- losenfürsorge zu verhandeln. Der Reichsarbeitsminister teilt mit, daß an diesem Verfahren nicht mehr festgehalten werden kann, da es sonst unmöglich ist, die Geschäfte des Ministeriums auf dem Gebiete der Erwerbslosenfürsorge welterzuführen. Der Retchs- arbeitsminister wird es künftig ablehnen, solche Abordnungen zu empfangen, wenn der Empfang nicht vorher vereinbart ist. — Da die Zuckerwirtschaftsstelle der Deutschen Zuckerindustrie mit Genehmigung des Retchsernährungsminifters den Raffinerie preis ab 10. Oktober weiter erhöht hat, ist nach Mitteilung der Landespreisprüfungsstelle der Kleinverkausspreis für Zucker zur Zeit auf 85885000 M. bis 89525000 M. je nach Güte und Sorte festgesetzt worden. Reinholdihai», 12. Oktober. Ein Schadenfeuer zerstörte heute vor 25 Fahren das Wirtschaftsgebäude des ErbgerichtSbesitzers Schubert. — In den Gewässern hiesiger Flur sind in letzter Zeit mehr fach Bisamratten gefangen worden. Glashütte. Infolge der nicht nur außerordentlich schwierigen, andern wohl beinahe katastrophalen Entwicklung unserer wirl- chaftlichen Lage sieht sich auch der hiesig« Mannergesangverein genötigt, ein in allen seinen Tellen vollkommen vorbereitetes und tlr den 20. Oktober geplantes Gesangskonzert auf einige Zett zu verschieben. Zoh»»bach. Obwohl etwas stark herbstlich, aber immer noch leidlich und ohne starke Beinflussung auf das Turnen war daß Wetter zu dem am vorigen Sonntag abgehaltenen Abturnen des hiesigen Turnvereins. Mit ziemlich starker Beteiligung konnten nachmittags die verschiedenen Wettkämpfe ausgefochten werden. Es wurden im allgemeinen gute, zum Teil sehr gute Resultate für einen Landverein erzielt, so daß wahrzunehmen ist, daß der Verein immer weiter strebt, getreu dem Wahlspruche auf seiner neuen Fahne: „Immer vorwärts — niemals rückwärts!" Die Vereinsmeisterschaften errangen sich: Im Hochsprung mit 1,55 m M. Zimmermann, im Kugelstoßen mit 7,93 m derselbe, im Weit sprung mit 5,20 m derselbe, im Weiksprung mit 5,40 m Lehrer Illgen (außer Konkurrenz), im Hantelheben 65 Pfd. mit 37 Heb. O. Schubert, im 100-Meter-Lauf in 12,2 Sek. Karl Schubert (durch Entscheidungslauf Rang als Vereinsmeister), im 100-Meter-Lauf in 12,2 Sek. M. Zimmermann ohne Rang, im 100 Meter-Lauf in 12,1 Sek. Lehrer Illgen (außer Konkurrenz). Abends fand Ball mit Siegerverkündung und Auszeichnung der besten Turnstunden- bcsuchec im Erbgerichtsgasthof statt.
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