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- Erscheinungsdatum
- 1923-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192310060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19231006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19231006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-06
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Monat
1923-10
-
Jahr
1923
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Aeltefte Zeitung -es Bezirk» Verantwortlicher Redakteur: Felix Iekne. — Druck und Verlag: Larl Iehne in Divvoldiswalde Sonnabend den 6. Oktober 1923 SS. Jahrgang E von 2S Tonnen Bezugspreis: Diese Woche 38 000 OM M. mit r Zutragen. Einzelne Nummern 6 SM OM M. § Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer S. t Gemeinde - Berbands - Girokonto Nummer S. Postscheckkonto Dresden 12548. Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter brelte Petitzeile 120 M. X Schlüsselzahl, IVO MV, Eingesandt und Reklamen Zeile SM M. X se- weiltge Schlüsselzahl. M 234 Dieses Blatt eulhütt die amtlichen Dekanntmachuttgev -er Amlshauplmannfchafl, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dippol-iswal-e WecheritzZeilung Tageszeitung un- Anzeiger siir Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u.k wuchten, wobei die Sockel demoliert worden sind. Zwickau. Die Stadtverordneten haben In geheimer Sitzung beschlossen, bis auf weiteres auf die Aufwandsentschädigung zu verzichten. Dieser Beschluß ist mit Rücksicht auf die trostlose Finanzlage der Stadt Zwickau gefaßt worden. Adorf i.B. In der Badewanne ertrunken ist im Fabrikbade der Firma Gebrüder Uebel der 22 Jahre alte Handlungsgehilfe Clemens Zeh. Der junge Mann hatte wahrscheinlich einen Krampf anfall erlitten und war bereits tot, als man sich nach ihm umsah. Oelsnih I.E. Anläßlich des 75jährigen Geschästsjubiläums stifteten die Inhaber des Modehauses Martin S Milliarden Mark zum Besten des hiesigen Liebeswerkes für Sozial- und Klein rentner. Oelsnitz i.B. Am Donnerstag abend erschienen in der Gast wirtschaft .Zur Hölle' (Sägewerk Colditz) etwa SO Leute und be gehrten Einlaß, der ihnen aber von den Besitzern verweigert wurde. Darauf sind die Leute über das Dach in die Wohnung deS ersten Stockwerkes eingedrungen, nachdem sie die Fenster einge schlagen hatten. Anwesend waren nur die Mtrtsleute und eine Wirtschafterin. Angeblich haben die Leute vermutet, daß in dem Höllenrestaurant eine faszistische Versammlung stattfinde: sie be haupteten, sie müßten die Kasse der Faszisten beschlagnahmen. Bewaffnet waren die Eindringlinge mit Eifenstäben. Das ganze Saus wurde nun durchsucht, Schubladen, Wäscheschränke usw. durchwühlt, aber die .Kaste der Faszisten' wurde nicht gefunden. Die Angelegenheit wurde der Polizei gemeldet.— Vermischtes. * Der Schuh der Eisenbahnreisenden während der Fahrt. Um die Reisenden auch während der Fahrt, besonders in den nachts verkehrenden Zügen, vor Belästigungen oder Beraubungen möglichst zu schützen, hat, wie die .Reichszentrale für deutsche Ber kehrswerbung' erfährt, Reichsbahndirektionspräsident Wulff in Berlin für seinen Verkehrsbereich eine besondere Verfügung er lassen. Zunächst werden die Zugbegleitbeamten der Fernzüge auf den Sicherheitsdienst während der Fahrt eindringlich hingewiesen. In den D-Zügen sollen die Schaffner nach der Fahrkartenprllfung wiederholt Revisionsgänge durch die einzelnen Wagen machen: in den Personen- und Eilzüegn, die nur aus Abteilwagen bestehen, und in denen die Schutzüberwachung der Reisenden schwieriger ist, sollen sich die Zugbegleitbeamten während der Fahrt so ost wie möglich in den mit Reisenden besetzten Wagen aufhalten und ihr besonderes Augenmerk auf Einzelreisende richten. Die Dienst abteile sollen nur zur Erledigung dienstlicher Angelegenheiten oder zur Einnahme der Mahlzeiten ausgesucht werden. Außerdem werden die von Berlin ausgehenden Ell- und Personenzüge durch Beamte der Uederwachungsabteilung planmäßig begleitet. Diese Anordnung, die zunächst nur für den Bereich der Reichsbahn- dlrektion Berlin gilt, dürste ähnliche Schutzmaßnahmen auch bei anderen Direktionen veranlassen. Alle Bestrebungen der ReichS- bahnverwaltung jedoch werden nur Erfolg haben können, wenn auch die Reisenden selbst weniger vertrauensselig als bisher ihren Mitreisenden gegenüber sich benehmen, und vor allem nicht jedem Unbekannten ihr Gepäck und Eigentum im Abteil .zur Aufsicht anvertrauen. Oertltches ««d Sächsisches. Dippoldiswalde. Als einen Teil des Reinertrags seiner Theater-Aufführung lieferte die Literarische Vereinigung des Lehrer-SeminarS Pirna 1 100100060 Mark an die hiesige Stadt verwaltung zum Besten der Altershilfe ab.- Der jungen Schar, die ihr Können so opferfreudig in den Dienst der Wohltätigkeit für unsere notleidenden alten Mitbürger gestellt haben, gebührt herzlichster Dank. Das Bewußtsein, zur Linderung dieser Not mit belgetragen zu haben, wird ihnen wohl noch schönerer Lohn sein, als der große Beifall, den sie am Mittwoch bet der Auf führung ernteten. — Vom Bunde Sächsischer Staatsbeamten wird geschrieben: Der Tel.-Union Eachsendienst verbreitet die Nachricht in der Tagespresse, daß die Versetzung des Schwesternhausleiters in Arnsdorf, Geh. Rat Naumann, in den einstweiligen Ruhestand auf den Willen des Bundes Sächsischer Staatsbeamten zurück- zuführen sei, dem die staatlichen Schwestern wegen ihres teil weisen Austrittes aus dem Bund Sächsischer Staatsbeamten ein Dorn im Auge feien. Der Bund sächsischer Staatsbeamten legt gegen diese Unterstellung der erwähnten Zeitungskorrespondenz Verwahrung ein. Personalpolittsche Angelegenheiten gehören nicht zur Zustängtgkelt des Bundes und von diesem Gesichtspunkt hat er sich stets leiten lassen. Daraus ergibt sich, daß er keine Schritte zum Zwecke der Inruhestandoersetzung des Schwestern- hausleiters unternehmen konnte und auch nicht unternommen hat. Die Regierung würde sich eine derartige Einmischung des Bundes in ihre Angelegenheiten mit Recht verbeten haben. Von anderer Seite ist diese Meldung mit dem Hinzufügen verbreitet worden, daß der Bund eine bezw. die sozialdemokratische Beamlengewerk- schaft sei. Das ist eine Unwahrheit. Der Bund sächsischer Staatsbeamten ist — ebenso wie seine Epihenorganisalion, der Allgemeine Deutsche Beamtenbund — parteipolitisch neutral. Die parteipolitische Neutralität ist in der Satzung des Bundes Sächsischer Staatsbeamten, wie in der Satzung des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes ausdrücklich sestgelegt. — Nächsten Dienstag findet in der Schulturnhalle eine öffent liche Mieterversammlung statt, in der Bundesvorsitzender Hermann, Dresden über das neue Mieterschutzgesetz sprechen wird. — Die Frage der Geldentwertung bei den Hypotheken und den Schuh der Hypothekengläubiger ist bisher noch in keiner Meise gelöst worden. Da die Einigung zwischen den beiden Par teien in den meisten Fällen auf große Schwierigkeiten stoßen wird, so ist der Versuch recht beachtenswert, den die Stadt Lübeck unter nommen hat. Das dortige Wohlfahrtsamt hat, wie der Telunion- Sachsendienst erfährt, ein Hypothekeneinigungsamt eingerichtet, das die Aufgabe hat, nach Art der Mietsämter zwischen Gläu bigern und Schuldnern zu vermitteln. — Gewerhelegitimationskarten für Kaufleute und Aandlungs- reisende müssen vom 1. November ab mit dem Lichtbild und der Unterschrift des Inhabers versehen sein, da sie andernfalls am 1. November ihre Gültigkeit verlieren. Karten, die diesen De- timmungen nicht genügen, können bis zum 1. November der aus tellenden Behörde zur Ergänzung vorgelegt werden. Die Ge- >ühr beträgt für die Ergänzung die Hälfte der Gebühr für Neu ausstellung einer Karte. — Ueberklebte Postkarten. Mit Rücksicht auf die allgemeine wirtschaftliche Lage läßt die Postverwaltung trotz ernster betriebs technischer Bedenken fortan überklebte, schon gebrauchte Post karten, oder überklebte zurechtgeschnittene Karten ähnlicher Art versuchsweise zur Postbeförderung zu, wenn die Ueberklebungen usw. die Eigenschaft der Sendung als Postkarte nicht aufheben. Notwendig ist danach u. a., daß das zur Ueberklebung verwendete Papier der ganzen Fläche nach aufgeklebt ist, daß die Karte nach der Ueberklebung höchstens 8 Gramm wiegt, und daß die Auf schriftseite entsprechend der amtlichen Postkarte so eingerichtet ist, daß die Anschrift deutlich niedergeschrieben werden kann und die Anbringung der Stempelabdrücke, der postdtenlichen Vermerke sowie e. F. das Aufkleben der Freimarken nicht heein- trächtigt wird. — Die Buchhändler-Schlüsselzahl ist auf 75 Millionen erhöht worden. — Wie sehr durch die Felddlebstähle die Kartoffelversorgung der Städte gefährdet ist, das beleuchtet in treffendster Weise ein Schreiben des Betriebsrates der Graba- und Schregerwerke In Meißen, das nach einer Mitteilung des .M. T.' folgendermaßen lautet.: .Wie sich die Kartoffeldiebstähle auswirken, zeigt folgender Vorfall: Wir hatten uns bemüht, für die Belegschaft unseres Be triebes Kartoffeln zu beschaffen. Nach langem Bemühen war eS uns gelungen, von Herrn Gutsbesitzer Richter in Käbschütz eine größere Menge Winkerkartoffeln zugesagt sic erhalten und einen dementsprechenden Vertrag abzuschließen. Herr Richter wollte uns leine gesamte Ernte, soweit er sie nicht für den eigenen Bedarf -raucht, liefern. Dieser Tage wurde der Betriebsrat von Herrn Richter angerufen und ihm erklärt, daß Herr Richter infolge der Kartoffeldiebstähle außerstande sei, den Vertrag zu erfüllen. Der Betriebsrat sollte selbst kommen und sich überzeugen. Darauf ist der Betriebsrat nach Käbschütz gegangen und er mußte feststellen, daß die Angaben des Herrn Richter zutreffen. Ganze Strecken von den Feldern sind der Kartoffeln beraubt. Wenn daS so weiter geht, dann haben nur die Diebe Kartoffeln und alle anderen Arbeiter und deren Familien, die nicht hinausgehen können und vor allem nicht auf diese Art sich in den Besitz von Kartoffeln sehen wollen, sind nicht in der Lage, sich auf regelmäßige Weise mit Kartoffeln zu versorgen. So können die Dinge doch nicht mehr weitergehen. Es geht nicht an, baß sich ein kleiner Teil rück sichtslos auf derartige Weise mit Kartoffeln eindeckt und der viel größere Teil Hunger leidet. Dieser, unter den Kartosfeldiebstählen leidende Teil muß diese Feldplünderungen mit aller Energie be kämpfen. Dazu wird er letzten Endes durch seinen Selbsterhal tungstrieb gezwungen. Es ist dringend zu wünschen, daß solches gemeinschädlicheS, egoistisches Aneignen von Kartoffeln endlich unterbleibt.' — Schuh der Felder ist im Interest« der Landwirt schaft wie der Allgemeinheit dringend notwendig. Man kann nor wünschen, daß der Erlaß des MilitärbefehlShaberS den erhofften Erfolg hat. — Holzabgabe für die Prelle. Nach 8 2 deS Pressenotgesetzes haben Nutznießer von Waldbeständen über 10 im von den Erlösen aus Holzoerkäufen 1'/» v. H. an das Finanzamt Ihres Wohnsitzes sozialistische Bewegung untragbar ist. Wenn es nicht gelingt, den Vorstoß -es agrarischen Kapitals und der Schwerindustrie abzo- wenden, dann fordert der Vorstand Nichtbeteiligung an der Regie rung und Ueberaangzur schärfsten Opposition, um auf diesem Wege die Arbeikermaffen Deutschlands um die Fahnen der Sozialdemo kratie zu scharen. Leipzig. Die Riesenmeßhalle für die Schwerindustrie auf der Technischen Messe wird auf Grund eines Wettbewerhes zwischen Eisen-,' Eisenbeton- und Holzbau, abgesehen von den Anbauten, nunmehr in Eisenkonstruktion errichtet werden. Die drei Mlttel- chlffe haben je 19'/, Meter Spannweite und 173 Metre Länge, o daß hier allein schon über 10 OM Quadratmeter vollkommen gleichwertigen, vorzüglichen Ausstellungsraumes geschaffen werden. Durch Eisenbahngleise werden diese Meßgüter der Schwerindustrie bis in die Hallen hineingeführt und durch Krane von 20 Tonnen Tragkraft an Ort und Stelle befördert.^ Geihain. Der seltene Fall, daß drei Pfarrer, die nacheinander ein und dasselbe Pfarramt verwaltet haben, innerhalb weniger Monate sterben, ist hier eingetreten, Pfarrer Leipoldt, der von 1906—19i6 das Pfarramt innehatte, stark vor einigen Monaten. Ihm folgt« im Tode Dr. Petzold, der von 1888—1906 Pfarrer in Geithain egwesen war. In der vorigen Woche aber wurde Pfarrer Wagner, der seit 1916 das Pfarramt bekleidete, beerdigt. Orkeran. Zum Andenken an seine Heimgegangene Gattin spendete Fabrikbesitzer Max Schuster für das Kinderheim „Friedrich-August-Stift" 10 Milliarden Mark als Grundstock für eine Gerlrud-Schuster-Stiftung, für die er sich weitere Spenden Vorbehalt. Kamenz, 5. Oktober. Bei der Vornahme von Sprengarbeiten im Sparmannschen Steinbruch erlitt der verheiratete Stelnardeiker Frenzel aus Kamenz so schwere Verletzungen, daß er bald nach seiner Aufnahme in das Krankenhaus verstarb. Neucunnersdorf. Einen grausigen Selbstmord verübte Mitt woch früh ein hiesiger Bewohner, indem er sich von dem nach Zittau fahrenden Zuge den Kopf abfahren ließ. Wilthen. Der Gemeindecat nahm in seiner letzten Sitzung davon Kenntnis, daß die Gemeinde infolge -er allgemeinen schwie rigen Finanzverhältnisse nicht in der Lage ist, die Bezirkrumlage für September in Höhe von 186 Millionen Mark zu zahlen. Löbau. Eine Konferenz der Kontrollausschüsse in der AmtS- hauotmannschast Löbau forderte in einer Entschließung sofortige Aufhebung der Verordnung vom 11. September 1923, die als Schutz für Wucherer und Wirtschaftssaboteure bezeichnet wird. Beschlagnahmerecht für alle Lebensmittelbestände, sofern die Be schlagnahme als im Interesse -er Arbeiter und Verbraucher liegend erachtet wird, Ausdehnung des Kontrollrechts auf die Banken, Be waffnung der Mitglieder -er Kontrollausschüsse und sofortige Niederschlagung der Gerichtsverfahren gegen Mitglieder -es Löbauer Bezirks wegen der Vorgänge in letzter Zelt. Crimmitschau. Von einer Erbbegräbnisstätke wurde hier die bronzene EingangSlür und die auf der Einfassung des Begräbnisses befindlichen 16 Engelsköpfe mit Flügeln entwendet. An dem Diebstahl dürften mehrere Personen beteiligt sein, denn es wurde auch versucht, das Geländer aus den Sandsteinsockeln herauszo- abzuführen. Die für einen Monat geschuldete tzolzabgabe ist je weils bis zum 10. des folgenden Monats unter gleichzeitiger Ab gabe einer Voranmeldung ahschlägig zu zahlen. Sind in einem Monate keine Einnahmen erzielt worden, ist dies dem Finanz amte zur Vermeidung von Weiterungen kurz milzuteilen. Leistet der Abgabepflichtige bis zum Ablauf der Frist die Abschlags zahlung nicht, so seht das Finanzamt den zu zahlenden Betrag fest. Die nicht pünktliche oder zu geringe Leistung der Abschlags zahlungen hat einen der Geldentwertung angepaßten sehr erheb lichen Zuschlag zur Folge. Die Finanzämter find angewiesen, mit allem Nachdruck gegen säumige Zahler vorzugehen. — Soeben erfahren wir, daß die Beiträge zur Invalidenver sicherung mit Wirkung vom 1. Oktober ab verzehnfacht wurden — Von der Zuckerwirtschaftsstelle in Berlin ist neuerdings Mundzucker freigegeben worden, -er mit 1 Pfund auf den Ab schnitt T und mit hl, Pfund auf den Abschnitt Z der Zuckerkarte abgegeben wird. Die Abschnitte T biS T verlieren mit Ablauf des 10. Oktober, alle bisher von Kommunalverbänden ausgegebenen Bezugskarten sofort ihre Gültigkeit. Neue Bezugskarten dürfen nicht mehr ausgegeben werden. Schmiedeberg. Die Huhen-Abende des hiesigen ErzgebirgS- zweigvereins Haden viel Beifall gefunden, doch muß der nächste vis nach Beendigung der Schulferien verschoben werden. «ktM— Die Kollekte zum Besten der Ktrchkasse anläßlich deS Erntedankfestes hat die Summe von zirka M. 140000000 ergeben. Dresden. Das Sächsische Arbeitsministerium hat unter dem 20. September durch das Auswärtige Amt eine Eingabe an die Reichsregierung gerichtet, betreffend Notlage -er Sozialrentner. Es heißt darin: Anfang des Monats September sind auf Veran lassung der Relchsregierung an Sachsen zur Milderung -er Not lage der Sozialrentner der Invaliden- und Angestelltenversicherung 164 686 650 000 M. überwiesen worden. Diese Mittel sind an- ordnungsgemäß an die Gemeinden verteilt worden und von diesen ausschließlich zur Erleichterung der Beschaffung einer bestimmten Menge Hausbrandkohle für Sozialrentner zu verwenden gewesen. So gut diese Maßnahme gemeint war, so wenig wirkungsvoll ist sie doch gewesen. Denn das Geld ist ausdrücklich als Vorschuß auf die schuldigen Reichsanteile der laufenden Aufwendungen anzu- fehen, und bei künftigen Ueberweisungen wird regelmäßig ein ent sprechender Teil des Vorschusses ik Anrechnung gebracht. Daher werden auch die künftigen Fürsorgeletstungen bei den Fürsorge empfängern, zu deren Gunsten der Vorschuß verwendet worden ist, entsprechen- zu kürzen sein. Wird schon durch diese Art der Be stimmung die Wohltat wesentlich abgeschwächt, so ist weiter zu be denken, daß die Summe von 164'/, Milliarde für Sachsen dem damit beabsichtigten Zwecke hinreichender Kohlenlieferung gar nicht entsprechen konnte, weil bei rund 88 000 unterstützten Sozial rentnern auf -le Person durchschnittlich etwa 2 Millionen Mark entfallen, die einer Hausbran-Kohlenmenge von damals höchstens 50 Pfund — und babel ist noch der Werkpreis angenommen — entsprechen. Die vom Reichsarbeitsministerium in seinem Schreiben vom 29. August 1923 erwählte Höchstmenge von 15 Zentner Kohlen konnte also, auch unter Hinzurechnung des vor- geschriebencn Gemeindeanteils, in alle Wege nicht erreicht werden. In ähnlich schlimmer Lage wie bei der Beschaffung der Kohle be finden sich die Sozialrentner bei der Beschaffung der notwendig sten Nahrungsmittel, und vor allem der Kartoffeln. Das Arbeits ministerium bittet deshalb, mit Beschleunigung heim Relchsarbeits- ministerium anzuregen, -ah den Sozialrentnern, ähnlich wie im vorigen Jahre, eine außerordentliche Notstandsunterstützung von Reichswegen zur Beschaffung der für den Winterbedarf erforder lichen Vorräte, zum mindesten von Kohlen und Kartoffeln, zuteil wird. — Die beiden volksparteilichen Abgeordneten des Landtages Dr. Fritz Kaiser und Blüher haben folgenden Antrag im Landtage eingebracht: Der Landtag wolle beschließen: 1. -le Regierung um Auskunft darüber zu ersuchen, welche Maßnahmen sie für die Versorgung der Bevölkerung mit Brot, Kartoffeln, Fett und Kohle, sowie für Beschaffung von Arbeit getroffen hat, und welche Maßnahmen sie weiter vorbereitet, um diese Versorgung sicherzu stellen. 2. Einen Ausschuß damit zu beauftragen, die Auskünfte -er Regierung entgegenzunehmen un- über die weiteren Maß nahmen zu beraten und zu beschließen. — Nach endgültiger Beseitigung der entgegenstehenden Schwierigkeiten ist nunmehr die ministerielle Genehmigung znr Errichtung und zum Betrieb der Orchesterschule'her Sächsischen Staotskapelle in Dresden erteilt worden. Die Eröffnung der Anstalt findet am Montag den 29. Oktober statt. — Das Wehrkreiskommando IV hat einen Vortrag des Pollzetobersten vr. Scdützinger, den er auf der Generalversammlung der Frledensgesellschaft zu Magdeburg über daS Thema „Militär diktatur oder Friedensrepublik" halten wollte, verboten. ' — Wjx der Vorwärts' aus Dresden meldet, sind die Vor- .arbeiten für den Eintritt der Kommunisten in die sächsische Regie rung in -er Äonnerstagsthung der sozialdemokratischen Landtags- fraklion soweit erledigt worden, daß die entscheidende Besprechung -es Landesarbeitsausschusses und der Landtagsfraktion am Freitag stattfinden konnte. Bei Uebereinstimmung zwischen Sozialdemo kraten und Kommunisten werde der Landtag, -er erst am 9. Oktober zusammentreten tollte, früher einberufen werden. (Heute ist schon der 6. Oktober!)^ Pirna, 5. Omober. Die allgemeine Notlage der Kirche zwingt auch die hiesige Kirchgemeinde, nicht nur die Stelle des Kirchen sekretärs, sondern auch diejenige des Kirchenexpedienten bis auf weiteres unbesetzt zu lassen. Der wesentliche Teil der Kirchen- erpeditionsarbeiten wird mit dem 1. Oktober d. I. vom Pfarrer Peter im Nebenamt übernommen. Lommatzsch. Tänzerstreik brach am Sonntag im hiesigen Ratskeller aus, da kein Tänzer 1 Million für eine Tour geben wollte. Nachdem einmal die Parole zum Streik ausgegeben war, blieb die Tanzfläche leer: auch die verlockendsten Welsen brachten kein Paar mehr auf die Beine. Erp als der Letter der Kapelle den Kostenpunkt für die Tour auf 600 000 M. herabsetzte, dreht« sich alles wieder slott im Tanze. Leipzig. Der Vorstand der sozialdemokratischen Parteiorgani sationen von Groß-Leipzig erklärte nach Erörterung der politischen Situation, daß eine nochmalige Erweiterung der Koalition durch den Hinzutrltt der deutschnattonalen Mitglieder oder auch deS schwerlndustrtellen Flüge» in der Deutschen VolkSpartei für di«
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