Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1923-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192309217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-09
- Tag 1923-09-21
-
Monat
1923-09
-
Jahr
1923
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Aetteste Heilung -es Bezirk» Derantworllicher Redakteur: Felix Iebne. — Druck und Verlag: Larl Ie-ne in Dippoldiswalde. ms SS. Jahrgang Freitag den 21. September 1923 Nr 221 L> MM > UM« MW W ' Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petitzeile 120 AL X jeweilige Schlüsselzahl. Eingesandt und Reklamen Zeile 30V M. X je weilige Schlüsselzahl. H Dieses Blatt enlhätt die amlltchen Bekanntmachungen -er Amlshauplmauaschasl, -es Amtsgerichts ««- -es Sta-trals zu Dippol-iswal-e vezugtprelS: Diese Woche 3000000 M. mit j Zutragen. Einzelne Nummern 800 000 M — ! Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer 3. 1 Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer 3. r Postscheckkonto Dresden 12 548. i! schränken, wenn nicht die Kaffen gezwungen sein sollen, die Be schränkung der Leistungen durch die Satzung vorzunehmen. Das unbedingt notwendige wird jede Kaffe gewähren; ihre'Pflicht und eine verständnisvolle Mitarbeit der Versicherten am Wohle ihrer eigenen sozialen Einrichtungen aber erfordern es, die Kranken, vor allem aber auch die Angehörigen der Mitglieder zur Einschränkung im Verbrauch von Arznei- und Heilmitteln aller Art anzuhalten. — Aluminium-Notgeld zu einer Million geben jetzt die staat lichen Hüttenwerke bei Freiberg Heraus. Schmiedeberg. Komm-nden Sonntag, am 2Z. September, be geht unser« Kirchfahrt ihr Emtedantfest. Iohnsbach. Am Sonnabend hielt der Turnverein im Erbae- richtsgasthof eine Hauptversammlung ab. Der Vorsitzende Otto Nickel eröffnete sie mit herzlichen Begrüßungsworten. Zn dem Jahresbericht stand als besondere Erwähnung die Turnplatz-, Fahnen- und Gedächtnislindenweihe. Es zog nochmals alle Arbeit im Geiste an den Versammelten vorüber. Oftmals kehrte der Verein als solcher oder einzelne Glieder von turnerischen Uebunaen als Sieger zurück. Die Mitgliederzahl sank von 144 im Vorjahre auf 134 herab. Der Vorsitzende dankte insbesondere Schriftführer Grund, der den Ort »erlägt, und wünschte ihm alles Gote. Aus dem Bericht des TurnwartS sei erwähnt, daß auch von dem kleinen Dorfverein drei Mitglieder aus eigenem Interesse am diesjährigen 13. Deutschen Turnfest in München teilnahmen. Dem Bericht erstatter wurde wärmster Dank ausgesprochen. Der Bericht des Kassierers schloß mit einem Kassenbestand von reichlich 4 Millionen. Weiterhin erfolgte noch Rechnungsableaung über den Fahnenfond, Turnplatzball und die Fahnenweihe. Als Rechnungsprüfer wurden einstimmig gewählt: A. Zimmermann, M. Schubert. In Punkt 3 betr. Neuwahl der statutengemäß ausscheidenden Vorstandsmit glieder wurden fast alle Turnbrüder wiedergewählt. An di« Stelle des verzogenen ersten Schriftwarts trat der bisherige zweite, Martin Gemeinert, für ihn wurde K. Reichelaewählt. Das dies jährige Ablurnen findet in althergebrachter Weise am 7. Oktober statt. Am Nachmittag findet für die Mitglieder ein Gerütedrel- kampf und das Austragen von fünf Meisterschaften im Volkstüm lichen, für die Iugendkurner Dreikämpfe an Geräten und tm Volks tümlichen statt. Infolge der Geldentwertung ist eine Erhdhnng des MonatsbeittageS erforderlich: für September SO VVV M, Ein trittsgeld 1VV VVV M. Mit einem dreifachen .Gut Heil' wurde die Versammlung gegen 12 Uhr geschlossen. Löwruhat». S«it längerer Zett gehen verschiedene Gerüchte von Inhaltsschwere hier um. In dem einen Falle handelt es sich um ein« Uebertretuug de« Jagdgesetze«, r» sollen sich nämlich riniqe jagdfreudig« Personen widerrechtlich in den Besitz von einigen Stücken Wiidpret gebracht haben, da» sie regelrecht austeilten. Da« »weit« Ereignis spricht von einer noch viel härteren Schuld der Beteiligten. Hier soll sogar ein Menichenleben in Frage kommen. In der «n- nähme, daß ein hier weilender Fremder im reichen Besitz von aus- ländlgen Bantnoten sei, soll er pldtzllch verschwunden sein. Ob die E zählung, datz der zerstückelte Körper in einer Kiste im Backofen verbrannt worden ist, ans Wahrheit beruht, konnten wir noch nicht in Erfahrung bringen. Man berichtet, doß die beiden beteiligten seit einiger Zeit von vier verschwunden sind. Dresden, Die beiden großen Organisationen im Bankgewerbe — der Deutsche Bpnkbeamtenverein und der Allgemeine Verband der deutschen Bankangestellten — teilen mit, daß «S in den gestrigen Verhandlungen im Retchsarbeitsmlntstertum zwischen den Tarifparteien zu einer Einigung gekommen ist. Der für heute geplante Proteststreik in Dresden, wie auch die seit einiger Zeit durchgeführte Ueberarbeltoerweigerung ist damit hinfällig ge worden. — Die deutschnationale Fraktion hat im Landtag Anfragen eingebracht, die sich mit der Beaufsichtigung deS Religionsunter richts durch einen aus der evangelischen Kirche ausgetretenen Be zirksschulrat, mit der Bezahlung von Ersatzkräften kür den Reli gionsunterricht nach dem Tarif für Ueberstunden und nachträglich nach Ablauf des Monats mit entwertetem Gelbe befassen. Tine »ritte Anfrage wendet sich gegen die Verordnung des Ministeriums ar Volksbildung, daß wegen Aufstellung von Bestimmungen über >Ie religiöse Unterweisung innerhalb de» Gesamtunterrichts der Bezirksschulrat mit dem Dezirkslehrerrat zu beraten und zu be- chließen habe. Dresden, 20. September. Die sächsische Regierung hat beim Landtag« die baldige Einberufung de« Landtag«, tunlichst auf die erste Otioberwoche brantraat. — Das Neustädter Schauspielhaus in Dresden, das wUen des Schauspielerskeik» zurzeit geschloffen ist, konnte am 2V. Sep tember auf sein SOjährigeS Bestehen zurümblicken. DaS Theater hat ein wechselvolles Schicksal in dem halben Jahrhundert durch gemacht. Zunächst von einem Aktienverein Dresdner Bürger als Alberttheater gegründet, wurde es 1894 von der Königlichen Zivil liste als Neustädter Hoftheater gekauft, um 1913 wieder von einer Aktiengesellschaft als Alberttheater käuflich erworben zu werden. Lewüg. Mit einer Milliarde Mark Lohngeldern flüchtig ist der 1909 in Osmünde geborene Zimmerlehrlina Robert Kurt Schenkel, Leipzig-Connewitz. Er war am 17. September von seinem Lehrmeister beauftragt worden, das Geld nach einem Neu bau an der Gletschersteinstraße zu tragen, wo er es dem Polier übergeben sollte. Dort ist er nicht etngetroffen und zweifellos mit dem Geld« durchgebrannt. Stollberg Von den Gastwirten des Bezirks ist eine Ver sammlung einberufen worden mit der Tagesordnung: .Einstellung des Bierbezuges.' , —„ , , - Bernsdott bei Hohenstein-Ernstthal. Für unsere gefallenen OrtSsöhne wurde hier unter starker Teilnahme «in Ehrenmal.ge weiht. Der Gemeinderat lehnte eS ab l>). das Denkmal in Schutz zu nahmen. Zwick«. DaS Marktstandgericht verurteilte eine Gärtner «- frou aus Ierisau, di« für einig« Pfund Fallobst 4VV00V AL für das Pfund forderte, während nur 240 VVV AL für da» Pfuitd ange messen gewesen wäre, zu 13 Millionen Mkrk Geldstrafe und Ein- zlehung de» Obste». — Dat Wuchergericht verurteilt« «in« Vad«n- inhaberln in Waldenburg, dlefür einige Ansichttkatten zu Hoh« Preise gefordert hatte, zu 4 Millionen Mark Geldstrafe. — In Trossen zeigte die Urabstimmung über ein« Einver leibung nach Zwickau folgende« Ergebnis: 1188 Stimmen gegen. 98 Stimmen für Linverlttbung. OertlicheS und SSchfischeS. Dipooldiswalde, 21. September. Der Ausschuß für Hauser- Haltung beriet gestenr abend die gesetzliche Miete für das 4. Quartal und setzte diese nach langer, eingehender Beratung auf 180 VVV Grundmieten fest mit der Maßgabe, daß sie in noch nicht 20 Jahre alten Grundstücken um 10 OVO Grundmieten sich vermindert und die Miete in monatlichen Raten gezahlt wird. Geltung erhalten diese Sähe mit der amtlichen Veröffentlichung, die erfolgt, wenn Einspruch durch die hierzu Berechtigten nicht erhoben wird. Nach Lage der Sache ist solcher nicht zu erwarten. — Der Bezugspreis der „Weißeritz-Zeitung" für die kommende Woche muß entsprechend der in den letzten Tagen außerordent lich gestiegenen Aufwendungen für Papier, Materialien usw. und entsprechend den ganzen Lebenshaltungskosten ebenfalls wesentlich erhöht werden. Die Zeitung wird für die Woche vom 22.—28. September frei ins Haus 10 Million, bei Abholung in der Geschäftsstelle 10 Millionen Mark kosten. Wir bitten unsere geschätzten Leser, diesen Preis zu bewilligen, versichert zu sein, daß ioir nur ungern und durch die Verhältnisse gezwungen, zu solcher Forderung geschritten sind und zu bedenken, daß dieser Preis der für etwa '/« Pfund Margarine, '/- Tafel Schockolade oder 2 Glas Bier ist. Wir hoffen daher, daß unsere Leser uns auch in dieser schwierigsten Zeit die Treue halten werden. — Unsere Sammlung von Klein-Popier-Geld zum Besten der Kleln-Klnder-Bewahr-Anstalt hat bisher den Betrag von 1,348,523 Mark ergeben, die wir der Vereinskaffenstelle zuführten. Gern nehmen wir noch Scheine für den wohltätigen Zweck an. — Nach ein« an den Sladtrat gelangten Mitteilung hat der Gasprelsprüsungsousschutz am >Y ds. Mts. beschlossen, infolge der durch Uebe gang zum Kohien-Roldmartorei» und der neunfachen F achterhöhung notwe- di^en völliaen Umstellung der Grundlagen für die Gaspreisbeiech^ung den Ea vreir mit ivforttger Wirkung unter gleichzeitiger Einhebung beim Ableien auf 8 200OM M. pro Kubikmeter für du>ch Zähler v>rbrauchte» Das und auf 83<0iO» Mark pro Kubtlmerer für durch Automat verb-ouchte» Ga« festzu- setzen. Die durch Anschlag oeiöfsentlichte gedruckte vekanntmachung Litt damit außer K oft! — Auf sehr, sehr schwachen Füßen steht heute die Respek tierung von Mein und Dein. Traute man in dieser Beziehung den Zigeunern schon früher nicht über , den Weg, so heute noch viel weniger — und das gewiß nicht immer ohne Grund. So stand z.B. der kürzlich hier sich aufhaltende Zigeunertrupp in starkem Verdacht, Holz gestohlen zu haben. Es konnte aber nichts nachge wiesen werden. Am Sonntag gegen abend kam er aber in noch schlimmeren Verdacht. Ein noch nicht schulpflichtiges Mädchen kam nicht zurzeit nach Hause, oder blieb lange Zelt von zu House weg. Die Mutter suchte vergebens, und man sagte ihr, daß das Kind vor dem und dem Zigeunerwagen gesehen worden sei. Später Katte es niemand mehr gesehen. Und so kam das geängstigte Mutterherz auf den Gedanken, die Zigeuner hielten das Kind versteckt und wollten es entführen. Die Frau wandte sich an die Polizei, und wohl mehr zu ihrer Beruhigung ging ein Beamter mit nach der Aue und an den bezeichneten Wagen, besten In sassen zur Rede gestellt wurden. Wie nicht anders zu erwarten, wies der Zigeuner diesen Verdacht mit dem Brustton der Unschuld und nicht ohne Ironie zurück mit dem Hinzufügen, daß sie (die Zigeuner) gern ein paar Kinder noch abgeben würden, denn sie hätten deren selbst 1k — erst am Tage vorher hatte deren Zahl sich vermehrt. Die kleine Vermißte ist wohl auch wieder zurück gekehrt, da man nichts weiter gehört hat. — Tagesordnung zur 13. Sitzung des Bezirksausschusses der AmtShauptmannschast Dippoldiswalde Mittwoch den 28. September 1923 vormittags 11 Ahr im amtshauptmannschaftlichen Sihungs- saale. Oeffentitche Sitzung: 1. Ministerialverordnung vom 4.9.23, Beihilfen an nichtleistungssShige Gemeinden zur Svzialrentnerfür- sorg« betr.; 2. Zuschuß zum Betrieb der Kinderheilanstalt Dresden; 3» Bereitstellung von Seuchenbaracken durch den preußischen Lan desverein vom Roten Kreuz; 4. Ausgabe von Gutscheinen seitens des Bezirksverbandes Meißen; 5. Haftpflichtversicherung des Be zirksverbandes; 8. Erhöhung des Weltinstifs-Verpfiegsahes; 7. Er höhung der Mobiliar-Brandversicherungssumme für das Inventar des Wettinstifts; 8. Erhöhung der Tanzsteuer; 9. Tanzmupkabgabe zur Wettinstiftskaste; 10. I. Nachtrag zum Ortsaesetz über das gebammenwesen im Hebammenbezirk Geising; 11. Grundstücks- Veräußerung bei Bl. 82 des Grundbuchs für Bärenburg; 12. Selbst schuldnerische Bürgschaftserklärung der Gemeinde Pretzschendorf für ein Boukostendarlehn; 13. Ambezirkung des Flurstücks Nr. 148a des Flurbuchs für Obercarsdorf nach Ulberndorf; 14. Orts- gefeh der Gemeinde Kreischa über die Einführung einer Gespann pflicht; 15. Erhöhung der polizeilichen Meldegebühren; 18. IV. Nach trag zum Wafferwerkssiatut der Gemeinde Kreischa; 17.—18. 23. und 24. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung für Kreischa, Gewerbesteuerzuschlag und Sonderzuschlag zur Wohnungsbauab gabe; 19.—25. Nachträge zu den Gemeindesteuerordnungen, Grund- erwerbSsteuer-Erhöhung betr., für Dorf Bärenstein, Hausdorf, Bärenburg, Kreischa, Börnchen b. P., Seifersdorf und Geising; 28. Ministerialverordnung vom 28.8.23, allgemeine Erhöhung der Hundesttuer betr.; 27.—28. Nachträge zu den Gemeindesteuer- ordnunaen, Hundesteuer betr^ für Sadisdorf und Dittersdorf; 29. VI. Nachtrag zur Sparkaffenordnung für Kreischa; 30. II. Nach trag zur Satzung der Derbandssparkaffe Pretzschendorf; 31. IN. Nachtrag zur Sparkassenordnung für Glashütte. Hierauf nicht öffentliche Sitzung. — Sechsfache Eisenbahnfahrpreisei Da hört da« Reisen für den .gewöhnlichen Menschen auf, wenigsten» da« Reisen zur Er holung und zum Vergnügen. Damit hört aber auch me Möglich keit auf, andere Gegenden und ihre Beivohner von sich au» kennen zu lernen. Um so mehr Bedeutung gewinnen deshalb die be lehrenden Dorttagsabende de» Gewerbeverein«; da» auch deshalb, weil in Beziehung auf Kunst und Wissenschaft in der Kleinstadt und so auch bei un» in Dippoldiswalde fast nicht« mehr geboten werden kann. Man darf au» all diesen Gründen einen guten Be such de» Lichtbildervortrag» heute abend in der Turnhalle «warten. Er «ft aber auch nötig wegen de« finanziellen Ristkot, da« der Dewerbeverein mit solchen Veranstaltungen h«te «ingeht. Di« Besucherzahl wird entscheidend fein dafür, ob der erste Vorttaat- ab«nd der Saison zugleich der letzte auf vielleicht lang« Zeit hin- eitzeritzZeilung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg U.U. aus sein muh, was gewiß von vielen Setten bedauert werden würde. — Der neue Zuckerpreis. Da die Zuckerwirtschastsstelle der deutschen Zuckerlndustrie mit Genehmigung des Reichsernähruugs- ministers den Raffineriepreis ab 15. d. M. um das Vierfache er höht hat und mit Rücksicht auf die erheblich erhöhten Frachten und Rollgelder ist der Kleinverkaufspreis für Zucker für diese Woche auf 8000000 M. biS 8275000 M. festgesetzt worden. — Die Milchhöchstpreise' für den Erzeuger betragen vom 23. September an ab Stall für Vollmilch in Zone l 2500000, in Zone II 2580000 M., für Fettprozent 833340 und 880000 AL, für Magermilch 1100000 und 1140000 AL, für 1 Pfund Butter 28250000 und 27100000 AL, für Spelsequark mit höchstens 75«/» Fettgehalt 3870000 und 3800000 AL Für Lieferung zur Molkerei, Sammelstelle, Milchhandlung oder Bahn dgrf bet einer Entfernung unter 5 Kilometern bis 50000, über 5 Ktlometern bis 75000 M. Zuschlag je Liter bezahlt werden. Für den Klein- verkauf durch den Erzeuger unmittelbar an den Verbraucher 'ab Gehöft haben die Kommunaloerbände und, wenn diese davon ab absehen, die Gemeindebehörden im Einvernehmen mit den zu ständigen Preisprüfungsstellen unter Berücksichtigung der ört lichen Verhältnisse Höchstpreise festzusehen, die folgende Beträge nicht überschreiten dürfen: Vollmilch 2830000 bezw. 2710000 ÄL, Mager- und Buttermilch 1160000 und 1200000 M. Die Er zeugerhöchstpreise für Lieferung ab Gehöft an Verbraucher be tragen für das Pfund Butter bet Herstellung aus Mllch der Zone l 28875000 AL, der Zone II 29810000 AL, für Speise- quark mit höchstens 75«/» Wassergehalt 4037000 und 4180000. — Die gegenwärtigen ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse ermahnen dazu, mehr al» bisher den kinderreichen Familien be sondere Beachtung zuteil werden zu lassen, deren Einkommen in gar keinem Verhältnis zu dem beträchtlich höherem Aufwand für Ernährung, Kleidung, Wohnung, Erziehung und Ausbildung steht. Die Einführung von Soziallöhnen, d. h. die Anpassung der Löhne und Gehälter an die persönlichen Verhältnisse, stößt auf vielerlei praktische Schwierigkeiten. Jede neu« Geldentwertung führt zu einem weiteren Sinken des Realeinkommens. Immer mehr nimmt die Arbeitslosigkeit zu und bringt den kinderreichen Vater erst recht in Bedrängnis. Die unzulängliche Lebenshaltung wirkt ver heerend auf den Gesundheitszustand der Familie: Anterernährung mit ihren Begleiterscheinungen (Rachitis, Skrophulose, Tuberku lose) sind meist die Folge. In Anbettacht solcher Verhältnisse hat sich das Ministerium des Innern, 4. Abteilung, veranlaßt gesehen, in einer Verordnung den Wohlfahrtsämtern nahezulegen, sich der kinderreichen Familien besonders anzunehmen, und zwar in stän diger Fühlungnahme mit den Ortsgruppen des Bundes der Kinder reichen. Leider sind die Mittel gering, die zu notwendigen Unter stützungen zur Verfügung stehen. In einer Eingabe an den tzaus- haltausschuß des LandtEs bittet der Bund der Kinderreichen um die Bereitstellung von Mitteln im neuen tzaushaltplan. Obwohl dieser Weg der Hilfe auch nicht zu dem Ziele eines besseren Aus gleichs führen kann, da hierfür nur Maßnahmen wirtschasts- und finanzpr Mischer Art in Frage kommen können, so muß doch zu nächst auf diesem Wege versucht werden, wenigstens den dringend sten Notständen abzuhelfen. — Ist man verpflichtet, eine Zeitung zu lesen? Im Gesetz ist darüber nichts gesagt, ioohl aber besagt der hier in Frage kommende 8 276 des BGB.: .Fahrlässig handelt, wer die im Verkehr er forderliche Sorgfalt außer acht läßt.' Das bezieht sich zunächst auf den Schaden, den man einem anderen zusagt, aber auch — sich selbst. Da nun alle obrigkeitlichen Verordnungen in unserer Zeit nicht mehr ausgeklingelt, sondern durch die Zeitungen veröffent licht werden, sogar nach mehrfachen Gerichtsentscheidungen in den Lokalzeitungen veröffentlicht werden müssen, wenn sie der Allge meinheit bekannt werden sollen, so ist jeder, der sich nicht in Strafe und Schaden bringen will, eben auch verpflichtet, eine Zeitung zu lesen. Tut ers nicht, so erlangt er auch nicht Kenntnis von den wie Pilze aus der Erde schießenden neuen gesetzlichen und behörd lichen Verordnungen, und hat kein Recht, sich .im Detretungsfalle' oder bei Nichterfüllung einer ZahlungS- oder Lieferungsauflage damit zu entschuldigen, .er habe das nicht gewußt, er lese keine Zeitung, die Zeitung sei ihm zu teuer' usw. Die Zeitung ist eben heute ein Organ des Verkehrs. Deshalb gehört das Lesen einer solchen nicht bloß zur Anwendung der üblichen', sondern der im Gesetz vorgesehenen .erforderlichen' Sorgfalt jedes Menschen. Wer also keine Zeitung hält, handelt .fahrlässig' nach dem Gesetz und hat diese sein« Fahrlässigkeit voll und ganz zu verkelen. — Zur Bekämpfung der Kinderbeschäfttgung bei öffent lichen theatralischen und anderen Schaustellungen haben die zustän digen Ministerien vorgeschrieben, bei Erteilung non Wanderge werbescheinen die Anttagsteller mündlich darauf hinzuweisen, daß das Mitsühren von Kindern unter 14 Jahren zu gewerblichen Zwecken verboten ist <8 82 Abs. 3 DO.), und daß daher etwa mit- jeführte Kinder unter 14 Jahren im Gewerbebetrieb nicht be- chäftigt, und namentlich nicht zur Mitwirkung bei Musikauf- ührunaen, Schaustellungen, theatralischen Vorstellungen oder son- tigen Lustbarkeiten herangezogen werden dürfen. Ferner ist bei den nach 8 80 der Gewerbeordnung zu erteilenden polizeilichen Erlaubnisscheinen auf da» Verbot der Kinderbeschäfttgung bei Schaustellungen (nach 88 6 und 15 KschG.) besonders hinzuweisen, damit die Beschäftigung ortsansässiger Kinder durch Wanderge- werbetreibende möglichst verhütet wird. Ausnahmen dürfen nur nach sorgfältiger Prüfung im Einvernehmen mit der Schulaufsichts behörde und der Iugendfürsorgestell« widerruflich bewilligt werden. , — Teure Arzneien. Anter diesem Leitwort schreibt di« Ort«- krankenkaffe Leipzig-Land u. a. folgend«»: Arznei und Heilmittel sind neben der ärMchen Behandlung die wichtigsten Sachleistungen, welche Krankenkassen den Mitgliedern und deren Angehörigen ge währen. Die rege Inanspruchnahme dieser Leistungen läßt darauf schließen, daß sich niemand vorstellen kann, in welchem Maße di« Kosten hierfür die Kassen belasten. ES muß deshalb wiederholt darauf hingewiesen werden, daß Verordnungen belangloser Natur mehrer« Millionen kosten unedel einer ganzen Anzahl von Arznei mitteln für iede Anfertigung oder Abgabe dir 90 Millionen Mark bezahl» werden müssen. Angesicht« der Tatsache, daß «in« M«n« j v«rordn«ter Mrdikamente teil« nicht, trils nur zu ein«m Bruch teile vom Kranken wirklich genommen wird, muß mit allem Nach druck di« Forderung erhoben werden^ d«n Arzneibezug «iagu- !
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite