Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1923-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192309184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-09
- Tag 1923-09-18
-
Monat
1923-09
-
Jahr
1923
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
idahnfahq krafanstal! Ines sch», )er Täte,' iahin v«6 zü haben! st, öi« tu zwei M, lanifleri^ > Bezirks ellung d«z teten ein^ ne Ford, g von 3 « Enichiun^ d»lose unü stengrund. deutlich'« bieherig'nl Ende ein, !N beidenl nacht de» r Kohl'wl n Lö n nl eiter f r, I !t«n Tag,I le riesig u Brand, »rbeiteten s wütete, in den raphen- eichspost- m Tele- ft treten twerkung an ver- sera ha! olgendes mich nii! ibstchtige r ausgc- ist ver- nen An- Spanien Spanien, ranzofen senbahn- Löhnung Mionen an den eder ab- Schüsse. 9. Sept. Rechts- emnächst fkwagen mtrichet ten der Polizei twagen- >aft ein inigung wieder Haft in verkehr ließung »f vor- nsckokt. »e. rg- nat akox VilLfb» M 4. Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Di-pol-iswal-e, Schmie-eberg u.U r Postscheckkonto Dresden 12 548. ! Bezugspreis: Diese Woche 3000000^ mit : Zutragen. Einzelne Nummern 600 000 M. — ? Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer S. - Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer 3. Netteste Zeitung -es Bezirks Dieses Blatt enthüll die amtlichen Bekanntmachungen -er Amlshamrlmannschafl, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dippol-iswal-e Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter- breite Petitzelle 120 M. X seweiltge Schlüsselzahl, Eingesandt und Reklamen Zeile 300 M. X je weilige Schlüsselzahl. »«»»^ Deranlworllicher Redakteur: Felix Iehne. — Druck und Verlag: Earl Iehne in Divvoldiswalde. Nr 218 Dienstag den 18. September 1923 89. Jahrgang Glmeinschaftliche Sitzung veS Rates und -er Stadtverordneten zn Dipvol-iöwalde am 17. September 1923. Das Ratskollegium ist vollzählig bis auf den entschuldigten Stadtrat Schwind, das Stadtverordnetenkollegium bis auf die ent schuldigten Stadtverordneten Hofmann, Lohse und Kretzschmar. An den Verhandlungen nehmen Direktor Wenzig vom Weißeritztal- werk und Landmesser Hofmann teil. Bürgermeister Herrmann referiert über die Verhandlungen wegen der in dieser Zeitung wiederholt erwähnten Abtretung von Land an das Weißeritztalwerk, die unterm 10. 7. zum Abschluß eines Vertrags führten, Inhalts dessen die Stadtgemeinde von ihr erst eingetauschtes Areal dem Weiheritztalwerk überläßt, und zwar 0 Scheffel für 30 Millionen Mark, die anderntags zu legen waren (was geschehen ist), und unter der Bedingung, daß das Weißeritztalwerk das zum Straßenbau erforderliche Land unent geltlich abtritt und alle mit dem Besitzwechsel verbundenen Kosten übernimmt. Jetzt macht Stadtrat Jäckel die Hergabe seines Areals davon abhängig, daß das Weißeritztalwerk sich verpflichtet, die Straße (in einem Sitzungsbericht an dieser Stelle einmal bereits ausführlich behandelt) innerhalb einer bestimmten, nicht zu langer Frist zu bauen. Dieses Verlangen hat die Stadt gegenüber dem Weißeritztalwerk vertreten mit der Behauptung, Direktor Wenzig habe in den Verhandlungen das eigentlich schon zugesagk, was letzterer auf das Bestimmteste bestreitet. Versuche, eine Eini gung zu erzielen aut der Grundlage, daß Stadtrat Jäckel sein jetzt abzutretendes Areal in 15 Jahren zurückkaufen könne, wenn die Straße bis dahin nicht gebaut sei, sind am Widerstande Jäckels gescheitert. Die heutige öffentliche Sitzung soll die Angelegenheit zum Abschluß bringen. Auch heute bestreitet Direktor Wenzig auf das entschiedenste, eine Zusage wegen des Straßenbaues gemacht zu Haven. Eine solche Verpflichtung könne ein Industrieunternehmen gar nicht eingehen unter den jetzigen Verhältnissen. Uebrigens würde eine solche Zusage seinerseits zweisellos protokolliert worden sein. Die Niederschrift enthalte aber nichts derartiges, ebensowenig der Kauf vertrag. Nicht widersprochen habe er nur insofern, als seiner Firma nach dem Daugesetz Verpflichtungen zufallen. Der Bürger meister stellt fest, daß die Mitglieder des Rats wohl einhellig der Ueberzeugung wären, Direktor Wenzig habe die Verpflichtung — wenn schließlich auch nicht wörtlich und ausdrücklich, so doch mindestens stillschweigend — anerkannt. Wenn die Niederschrift das nicht sage, so handle es sich um. ein Versehen. Stadtverord- neten-Vorsteher Schumann führt aus, er habe seinerzeit aus ver schiedenem schließen müssen, daß die Mitglieder der städtischen Kollegien — mindestens in ihrer großen Mehrheit — der Meinung seien, der Straßenbau sei Sache der Stadt, und deshalb die Rechts verhältnisse nach dem Baugesetz klargestellt: damit habe er be zweckt, das Weißeritztalwerk an seine "Pflichten hinsichtlich der projektierten Straße zu erinnern, die Mitglieder der städtischen Kollegiep darüber aufzuklären und den Rat zu veranlassen, anläß lich des Landverkaufs in der Richtung mit dem Weißeritztalwerk weiter zu verhandeln. Nach Lage der Sache sei das eine unbe dingte Notwendigkeit, andernfalls könne es kommen, daß die Straße X Anschluß an die Reichstädter Straße nicht finde. Direktor Wenzig habe nicht widersprochen. Letzterer gibt das zu; die ge setzlichen Verpflichtungen bestreite er selbstverständlich auch heute nicht. Wiederholt bittet er die städtischen Kollegien, den Vertrag nunmehr so zum Abschluß zu bringen, wie er beschlossen worden sei, und nicht nachträglich Bedingungen hineinzubrinegn, die, wären sie am 10. 7. gestellt worden, dem Weißeritztalwerk unmög lich gemacht hätten, sofort zuzustimmen. Er stellt fest, daß das Weißeritztalwerk von den gekauften 16 000 Quadratmetern Land 5000 Quadratmeter zur Straße abzutreten habe, und außerdem noch 2500 Quadratmeter von seinem alten Besitz, so daß es sein Eigentum ln Wirklichkeit nur um 8500 Quadratmeter vergrößere. Bürgermeister Herrmann und andere greifen zurück auf die Aussprache in der nichtöffentlichen Verhandlung, in der auch der Straßenbau, die Mitkelbeschaffung usw. ausführlich behandelt worden seien, wobei Direktor Wenzig sich durchaus nicht so ab lehnend verhallen habe, worauf letzterer die Aussprache wohl zugibt, die ihm unterlegte Zusage aber bestimmt verneint. Zuge- geven habe er nur, was er auch heute zuaebe, daß der Straßen bau für die Firma wahrscheinlich von selbst sich ergeben werde. Die heim Bau der geplanten Arbeitshalle freiwerdenden Schutt- masten würden den Anfang machen, die bequemere und billigere An- und Abfuhr auf der neuen Straße würde weiterer Bauanlaß sein, sobald die Mittel verbanden wären. Stadtrot Fritsch meint, er hohe gedacht, die Straße würde sich zum Teil selbst oauen, indem man dort einen Schuttabladeplatz schaffe. Auch müsse an die Möglichkeit gedacht werden, daß man den Straßenbau einmal als NotstandSarbeit ausführen müsse. Auf den Einwurf des Bürger meisters, daß der Rat ursprünglich gar keine Veranlassung ge habt habe, eine Frist wegen des Straßenbaues zu stellen, hierzu ! vielmehr erst nachträglich durch das Verhalten des Stadlrats Jäckel - genötigt worden sei, führt letzterer aus: Er halte es nicht für einen Segen für die Stadt, die Zahl der Industriearbeiter stark zu --er- mehren: sein Land habe er nur hingegeben, weil er damit den f Straßenbau fördern und damit den Interessen der Stadt dienen wollte. Gelegentlich der Vermessungsarbeiten habe er zum ersten mal den Eindruck gewonnen, daß erst die Fabrik und dann even tuell die Straße gebaut werden solle. Damit sei er aber ganz und gar nicht einverstanden gewesen. Er habe sich deshalb an den Bürgermeister gewandt und seine Bedingung gestellt. Darauf habe ihm letzterer erwidert, eine solche Bedingung lasse sich recht wohl noch in den Vertrag einfügen; übrigens Hobe ja der Stodtrat in der Hand, die Genehmigung zum Fabrikbau vor dem Straßenbau zu versagen. Direktor Wenzig erklärt nochmals, es sei vollkommen ausgeschlossen, die verlangte Verpflichtung einzugehen. Den hier geäußerten Standpunkt wegen der Baugenehmigung verstehe er einfach nicht. Erst müsse der Fabrikbau vor sich gehen, der die Massen für die Straße liefere, und der dann auch die-Beschäftigung zahlreicher Leute ermögliche, was eine Stadtverwaltung auch nicht außer acht lassen dürfe. Erst dann könne man an die vorher unproduktive Straß« denken. Dann ergeb« sich vielleicht sogar Oertliches usd Sächsisches Dippoldiswalde. AmSonnabend abend in der8.Stunde brachten mehrere Gendarmeriebeamte etwa 10 Wagen Zigeuner — vier Familien, jede im Besitze eines Wandergewerbescheines zum Pferde handel — von Frauenstein her nach der hiesigen Aue. Die Stadt forderte von den Zigeunern für die Benutzung des Platzes und für Reinigung desselben einen Kostenvorschuh von 100 Millionen Mark. Da die Zigeuner sich weigerten, diesen Betrag zu zahlen, ergaben sich am Sonntag nachmittag lange Verhandlungen zwischen Polizeibeamten und ihnen. Schließlich erklärten die Zigeuner sich bereit, 50 Millionen zu bezahlen, und versprachen, den Platz Mon tag vormittag zu verlassen und vorher selbst zu reinigen. Am Montag vormittag gegen 11 Uhr wurden die Zigeuner aufgefordert, ihrem Versprechen nachzukommen. Gegen 12 Uhr verließen sie die Stadt, ohne den Platz zu reinigen. Nunmehr wurden die rest lichen 50 Millionen von ihnen gefordert. Da sie sich weigerten, beschlagnahmten die Polizeibeamten ein Pferd. Bald daraus lag das Geld. Die Leute find deutsche Staatsangehörige. Das Umher zlehen würde unterbunden, wenn ihnen die Wandergewerbescheine versagt würden. Dippoldiswalde. In Nr. 214 brachten wir eine Notiz, daß im Winterfahrplan der Zug 5"° Uhr ab Dresden künftig bereits 2" abgelassen wird, in Hoinsberg hält und so einen Anschluß auch - von Zittau her nach Dippoldiswalde und Kipsdorf vermittelt. ! Jener Aenderung liegen zwei Gesuche zu Grunde, eins von privater Seite, das damit erfüllt worden ist und ein weiteres Ge- > such der Ortsgruppe Dippoldiswalde im Verbände Sächsischer l Industrieller, das dahin ging, den Zug 7Z2 abends ab Dresden etwas später zu legen, um noch Anschluß an den 7ri von Zittau eintreffenden Zug zu erreichen. Dieser Zug läuft aus einem nur durch einen Betriebsbahnsteig (dessen Betreten nicht gestattet ist) getrennten Gleise ein. Bevor Reisende nun um die Züge herum gelaufen sind, ist der Tharandter Zug abgefahren. Das Gesuch ist also wohl berechtigt. Unter Hinweis auf oben angeführte Zugsänderung ist aber das Gesuch der Industriellen von der Reichsbahndirektion, 0. Abt. abschlägig beschieden worden, weil der Zug 722 „wegen Gleisbesehungsverhältnissen" nicht später abge lassen werden könne. Für 1924/25 ist eine Prüfung einer günstigeren Verbindung zugesagt. So dankendwert jene erst« Zuganschluß-Verbesserung zu begrüßen ist, so sehr ist der ab schlägige Bescheid des Gesuchs der Industriellen zu bedauern. Wer ist denn heutzutage noch in her Lage, die hohen Summen für Uebernachtung in Dresdner Hotel? auszugeben, muß doch auch in betracht gezogen werden, daß der letzte Zug mit Anschlüh nach die Notwendigkeit dazu. Man könne dem Weißeritztalwerk nicht eine Verpflichtung zumuten, deren Tragweite sich heute gar nicht absehen lasse. Stadtrat Jäckel aber habe gar kein Risiko, gehe er auf den Vorschlag ein. .Mas im Kaufvertrag steht, gilt; nicht, was sich einer oder der andere dabei denkt. Ich muß Sie dringend bitten, zu bedenken, was ich gesagt habe. Erst kommt der Fabrik bau. Wenn Sie anderer Meinung sind, bitte ich, mir das zu sagen. Dann hat weiteres Verhandeln keinen Zweck!' Hierauf erwidert der Bürgermeister, daß man schon aus Ver nunftgründen dem Fabrikbau Schwierigkeiten nicht machen werde. Seine Frage an Stadtrat Jäckel, ob er nunmehr dem gemachten Vorschläge zustimme, beantwortet dieser mit nein; damit werde die Straßenfrage nicht gelöst. Von verschiedenen Seiten wird ihm entgegnet, daß gerade durch Annahme des Vorschlags das am ehe sten geschehen werde. Stadtverordneter Heil führt aus, das -Weißeritztalwerk verweigere nicht den Straßenbau selbst, sondern nur die Festlegung auf eine kurze Frist. Auf dieser Grundlage könne weiter verhandelt werden, aber nicht in so großer Ver sammlung sei das empfehlenswert, er schlage vielmehr die Wahl einer Kommission hierzu vor. Direktor Wenzig erklärt seine Be reitwilligkeit zu weiteren Verhandlungen, aber auch, daß die Stadt, falls der Vertrag nicht zustande komme, vom Weiheritztal- werk für den dieses dadurch treffenden Schaden haftbar gemacht werden müsse. Nicht nur habe letzteres den Kaufpreis von 30 Millionen in für heutige Verhältnisse hochwertigem Gelde bezahlt, ondern es feien auch beim Landmesser 3'/, Milliarde Kosten enk- tanden, wozu noch die für die Meßgehilfen kämen, die die Firma elbst bezahlte. Außerdem habe letztere damals Land im Plauen- chen Grunds an der Hand gehabt, aber infolge des hiesigen Ab- chlusses aufgegeben. Bürgermeister Herrmann stellt fest, die Stadt werde sich für diesen Fall an Stadtrat Jäckel hallen, der den Schaden durch seinen verspäteten Einspruch verschuldet habe. Auf den juristischen Einwurf, daß ein Kaufvertrag erst nach seiner gerichtlichen oder notariellen Festlegung rechtens wird, er widert Dierklor Wenzig, das sei ihm wohlbekannt; er wolle auch nicht die Stadt zur Hergabe des Landes zwingen, sondern nur ersatzpflichtig machen. Die weiteren Ausführungen, die noch besonders Hinweisen auf den Segen der Beschaffung von Arbeit, wie sie eine Bekriebsver- größerung mit sich bringt, gerade unter den heutigen Verhältnissen, vermögen Stadtrat Jäckel nicht zur Aenderung seines Stand punktes zu bewegen, wenigstens heute nicht. Und so wird nach kurzer Erläuterung der Rechtslage eine Kommission gewählt, be stehend aus dem Bürgermeister, den Stadträten Gietzolt und Fritsch, dem Stadtverordnetenvorsteher Schumann und dem Stadt verordneten Erfurth. , Wohl allgemein besteht Hoffnung auf gütliche Einigung.- Weiter steht als dringlich zur Beratung der Gemeindezuschlag zur Gewerbesteuer, der 100A der Staatssteuer betragen muß und vis 30026 betragen darf. Gemeinden, die die unentgeltliche Tokenbestattung nicht eingeführt haben, haben 50A zum Aus gleichsstock abzuführen. Der Finanzausschuß schlägt 30026 vor, die nach dem heutigen Goldankaufspreis (mit diesem ändert sich die ^öl-e) 660 Millionen Mark ergeben würden. Mehrere Ge schäftsleute wenden sich gegen die Höchstgrenze. Sei die Steuer wieder eine einseitige Belastung, so sei der Gewerbebetrieb — be sonders der kleine — heute durchaus nicht auf Rosen gebettet, ja, in vielen Fällen fertig. Mit 200^ möge man sich begnügen. Der Bürgermeister weist wieder wie einst auf die Notwendigkeit der Ausnützung der wenigen den Gemeinden verbliebenen Steuer quellen hin und erinnert an die Gefahr bezüglich des Ausgleichs stocks. Aber wie einst, lehnt man die Höchstoesteuerung des Ge werbes ab. Genehmigt werden 20026. lls eine Neueinrichtung hat der Erzgebirgs- unserem Bezirk so wie so außerordentlich zeitig Dresden verläßt. Wer aber unter den Geschäftsleuten und Fabrikanten Katin bei Erledigung seiner Geschäfte von Zittau schon mittags 1 Uhr wieder wegfahren, wo er erst 10 Minuten früher dort «intrifft. Der artige Reisen müssen aber erst in heutiger Zeit oft unternommen werben. Wichtige Geschäfte verlangen schnellste und persönliche Aussprache ohne daß dann noch hohe Spesen entstehen dürfen. Bet den außerordentlich gestiegenen Fahrpreisen sollte die Eisen bahn doch den Wünschen der Reisenden mehr entgegenkommen und wir sind der Meinung, daß bei etwas gutem Willen trotz der „Gleisbesetzungsverhälkniffe" ein Anschluß des ZugeS 72i an Dresden von Zittau an den 7A-Zug nach Tharandt sich doch er reichen ließe. Unsere Linie Hainsberg—Kipsdorf ist ja sowieso schon in den letzten Jahren wieder zum Stiefkind der Reichsbahn- direktlon geworden, ihr Fahrplan hat sich feit 1922 nahezu um nichts verändert. Man könnte dann wirklich auch solchen kleinen Wünschen mehr Entgegenkommen zeigen. — Nächste Tubertulosesprechstunde morgen Mittwoch 9 Uhr im Diakonat. Frauenstein. Bei einem Einbruchsdiebstahl in der Nacht zu heute Dienstag wurden hier gestohlen: Zwei Schreibmaschinen ohne Deckel, mehrere photographische Apparate, mehrere goldene und silberne Damen- und Herrenkaschenuhren, mehrere silberne Anhängsel, Ketten, Ringe und Zigaretlen-Eluis usw. Der Ver dacht lenkt sich aus mehrere Radfahrer oder auf Personen, die in der fraglichen Rächt mit einem Handwagen gesehen worden sind. Frauenstein. Die „Frauensteiner Konferenz" wählte ver gangenen Sonnabend an Stelle von Schulleiter Richter, Rechen- derg-Bienenmühle, der aus Gesundheitsrücksichten zurücktrat, Lehrer Kluttig—Friedersdorf zu ihrem Vorsitzenden. Kreischa. Eine Straßenbahnfahrt von Kreischa nach Nieder sedlitz kostet seit Sonntag 3 Millionen Mark. Leipzig. In der Nacht zum Freitag wurde der Fabrikwächter der Schnecker'schen Maschinenfabrik durch seinen Hund aus Geräusche im Bur au aufmerksam gemacht. Al» er die Tür öffnen wollte, wurde sie zug, halten; plötzlich sprang aber jemand au, dem Zimmer, versetzte ihm «inen Stotz gegen den Magen und einen Hieb über den Kopf. Darauf gab der Wächter drei Schüsse ab. Beim Durch, suchen de, Bureau» fand man eine Person unter einem Pulte »er- steckt. Eies wurde festgenommen, wie später auch der ander« Ein- brecher, der stöhnend, mit einer Schutzverletzung im Leib« aus vahn- areal aufgefunden wurde. Es lind zwei 2l jährige Burschen, die versuchten, den Geidschrank aufzusprengen, der ihren Mühen «der widerstand. Dippoldiswalde. Wie uns mitgeteilt wird, ist der Blumen schmuck an der Orgel am Erntefestsonntag von der Gattin des Bälgetreters, Frau Gräfe, ausgeführt worden, nicht von Ehor- schülerinnen, wie der Bericht in letzter Nr. besagte. — Beseitigt das Fallobst. Jetzt sollte kein Obstbaumbesitzer es unterlassen, das Fallobst auflesen zu lassen, damit die in dem selben sich aufhaltenden Maden nicht ausschlüpfen, wieder auf die Bäume kriechen, dort ihre verderbliche Tätigkeit aufs neue be ginnen und im nächsten Jahre noch viel größeren Schaden an richten. -Alles Fallobst soll aufgelesen werden und wenn es noch fo klein ist. — Eine wettere Einschränkung des Krafkwagenverkehrs von und nach Kretscho an Sonn- und Feiertagen ordnet eine Ver ordnung der Kreishauptmannschaft Dresden vom 14. September d. Z. an, nach der außer der Lockwitzer Bezirksstraße auch die Bezirksstraße Kreischa—Lungkwitz—Hirschbach—Reinholdshain und die Straße Kreischa—Quohren—Kleincarsdorf—Possendorf für den Verkehr mit Kraftfahrzeugen in der Zeit von 8 uhr vor- ois 8 Uhr nachmittags gesperrt sind. Schmiedeberg. Als eine Neueinrichtung hat der Erzgebirgs zweigverein beschlossen, jeden Monat einen sogenannten Hutzen abend mit vorhergehender kurzer Wanderung zu veranstalten. Ein solcher Abend fand erstmalig Sonnabend den 8. September unter zahlreicher Beteiligung in der Buschmühle statt. Es wurden Vorträge zur Laute und heitere Erzählungen in erzgebirgischer Mundart vorgetragen, Allgemeine Gesänge von Erzgeblrgs- liedern trugen wesentlich zu einer heiteren Stimmung mit bei. Der nächste Abend findet voraussichtlich am 8. Oktober in der Buschmühle statt. Man plant auch, daselbst eine sogenannte Erz gebirgs-Ecke einzurichten. Schmiedeberg. Schon von jeher haben sich die Schulfeste in unserem Orte einer allseitig großen Beliebtheit erfreut. Wer je mals Gelegenheit hatte, in seiner Schulzeit selbst eins mit zu machen, dem wird es zeitlebens in angenehmer Erinnerung blecken. So war nach längerer, wohl 14 jähriger Pause, der letzte Sonntag wieder einmal einem solchen Feste gewidmet. Die An regung war vom Elternrate genommen und die Einwohnerschaft ließ es sich nicht nehmen, durch reichliche Spenden mit zum vollen Gelingen beizulragen. Der frühe Morgen ließ zwar wenig vom Wetter erhoffen, doch schließlich gestaltete sich der Nachmittag noch so wunderschön, sonnenklar, daß man flchs nicht hätte besser wünschen können. Der Festzug stellte sich auf dem Turnplatz« an der neuen Schule. Hunderte von Kindern boten ein ungemein abwechselungsreiches, farbiges Bild. Sie zogen unter den Klängen -er Musik über den Lulherplah, zunächst hinauf nach dem Bau verein, durch den Molchgrund zurückkehrend, die Altenberger Straße hinaus nach dem Festplahe, einer von Herrn Mühlen- besttzer Krumpolt kostenlos überlassenen, geräumigen Wiese. Hier löste sich der Zug in mehrere Gruppen auf. Es folgten Gesänge, turnerische Vorführungen, sowie anmutige Reigen der Mädchen. Alles klappte aufs beste. Die Zuschauer bekundeten allseitigen Beifall. Zur Belustigung gab es Scheibenschießen, Kletterstangen, Wettläufe und dergl. Allerhand nützliche und brauchbare Ge schenke kamen zur Verteilung. Viel zu schnell entschwanden die Stunden fröhlichen Spieles. Mit eintretender Dunkelheit rüstete man sich zum Lampionzuge, der sich unter Illumination und Bunt- seoer durch die Straßen des Ortes bewegte und mit einen der Glanzpunkte des Festes bildete. Bei jung und alt, groß und klein, herrschte Jubel und Befriedigung über den Verlauf des schönen Festes. Dank den Veranstaltern, allen Gebern, dank dem Lehrerkollegium und allen Mithelfern für die große aufopfernde Mühe.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite