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WWWW Aelleste Aett««g -es Bezirk» Deranlworllicher Redakteur: Selir 8e-«e. — Druck und Verlag: Larl Iebae in Dippoldiswalde. Donnerstag den 16. August 1S2S 89. Jahrgang SSM Unterhaltungsgenossenschast SS u Gebühr von 2000 Mark erhoben. Der Siadtrai. H Die Goldanleihe — eine Sparauleihe. Die vom 15. d. M. ab zur Zeichnung aufliegende Gold- anleihe wird allen Papiermarkbesitzern, die ersparte Beträge zuracklegen wollen, das Sparen wieder ohne das Risiko der ' Geldentwertung ermöglichen. Neben der Wertbeständig^ ist es aber vor allem die Befreiung von der Erbschaftssteuer für Selbstzeichner, welche die Anleihe besonders zur dauernden Anlage von Gelbem geeignet macht. Auf der andem Seite eignet sich die Anlage auch zur Anlegung von Betriebsmitteln, die nur vorübergehend verfügbar sind und bald wieder flüssig gemacht werden müssen. Sie ist namentlich aus diesem Grunde von der Börsenumsatzsteuer bestell worden. Zur leichten Be weglichkeit der Anleihe trägt vor allem die Ausstattung der kleinen Stücke bei, die zwanglos von Hand zu Hand gegeben werden können, da ihnen keine Zinsscheine anhaften. Die Stücke in Höhe von 4,20, 8,40, 2l Mark werden nämlich bei Fälligkeit mit einem Aufgeld von 70 Prozent an Stelle der Zinsen eingelöst. Die Stücke von 10 Dollar und darüber tragen einjährige, über d Prozent des Anleihebetrags lautende Zinsscheine. Die Anleihe wird trotz ihrer Wertbeständigkeit an Zeichner, die Papiermark etnzahlen, ohne jedes Aufgeld, nämlich zum Nennwert, abgegeben. Wer seine Zeichnung in Devisen oder Dollarschatzanweisungen begleicht, erhält einen Borzugskurs von 95 Prozent bewilligt. Ebensowenig wie über die Güte der Anleihe kann ein Zweifel über ihre Sicherheit bestehen. Hastet doch für sie die Gesamtheit det deutschen Privatoermögen, und zwar ist diese Haftung durch ein besonderes Reichsgesetz sichergestellt, welches besagt, daß die Reichsregierung ermächtigt wird, zur Sicherung des Zinsendienstes und der Rückzahlung des Kapitals Zu schläge zur Vermögenssteuer zu erheben. Daß die Anleihe, die ihrer ganzen Ausstattung nach für sich spricht, auch ein wichtiges Glied in der Kette der Maß nahmen ist, welche dazu dienen sollen, eine Gesundung der Wirtschaft, der Währung und der Finanzen herbeizuführen, bedarf nicht der Erwähnung. Wer sie zeichnet, sichert sich nicht nur die denkbar beste Anlage seiner flüssigen Gelder, sondern er nützt auch dem großen Ganzen, indem er Bausteine zum Wiederaufbau heranträgt. als Vorsitzender, Gemeindevorstand Barthel in Schmiedeberg als Stellvertreter, Baugeschüftsinhaber Nitzsche in Dippoldiswalde als Mitglied, Forstmeister Zenker in Bärenfels als Stellvertreter, Sügewerksbefltzer Krumpolt in Naundorf als Mitglied, Fabrikbesitzer Schmidtchen in Uberndorf als Stellvertreter, Gemeindevorstand Dießner in Obercarsdorf als Mitglied, Fabrikbesitzer Armin Nitzsche in Schmiedeberg als Stellvertreter. Amtshauplmannschaft Dippoldiswalde, am 14. August 1V23. In das Güterrechtsregister ist heut? eingetragen worden, daß der Kaufmann Hermann Willy Schniebs in Obercars dorf und seine Ehefrau Martha Helene verw. Krining, geb. Meyer, ebenda, durch Vertrag vom 12. Juli 1923 die Ver waltung und Nutznießung des Mannes ausgeschlossen haben. Pi Amtsgericht Dippoldiswalde, den 10. August 1923. 2 ä Reg. 2cI/23. Die Ausgabe der Brotmarken findet Freitag den 17. August vormittags von 10 bis 12 Uhr im Rathause statt. Für verspätete Abholung wird für den Haushalt eine Nr. 189 Dieses Blatt eulhütt -le amtlichen Lekaunlmachungen -er Amtshauvlmannfchafl, -es Amtsgerichts un- -es Sla-lrals zu Dippol-iswal-e Der Borstand setzt sich bis auf weiteres zusammen aus: Bürgermeister Herrmann in Dippoldiswalde ! Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Pettt- j zetle . 000 M, außerhalb der Amt-Haupt- r Mannschaft 15000 M., im amtlichen Teil« ! (nur von Behörden) Aelle 80000 M. — Ein- t gesandt und Reklamen Zeile 35000 M. Oerrliches und SachsischeSMUM Dippoldiswalde. Als am Sonntag nachmittag Spaziergänger vom Walde aus auf dem Feldwege daherkamen, der über das Mühlfeld nach Schurigs Gärtnerei führt, bemerkten sie, dah zwei Herren und drei Damen in einem Aaferfelde sich niedergelassen batten. An der Sprache erkannte man die Lagernden als Aus länder und zwar als Bulgaren, die aber alle gebrochen deutsch sprachen. Einer der Borbeigehenden machte die Fremden auf das Angehörige ihres Aufenthalts in einem Getreidefeld« aufmerksam und veranlaßte sie zum Verlassen desselben. Als aber die Deut schen ein Stück weitergegangen waren, sahen sie, dah sich die Fremden wieder an derselben Stelle nledergelegt chatten. Die Deutschen kehrten zurück. Und nun kam es zwischen ihrem Wort führer und einem Bulgaren zu lebhafter Aussprache. Und als der Deutsche eine dazwischentrelende Bulgarin etwas sehr unsanft auf die Sette schob, erhielt er von dem Fremden mit dem Stock einen Schlag ins Gesicht, dah aus einer klaffenden Munde Blut floh. Der Schlag wurde selbstverständlich kräftigst quittiert. Bald stand ein Haufen Neugieriger lärmend um die Streitenden, und Worte nicht der höflichsten Art flogen herüber und hinüber, bis der Pauls- dorfer Gemeindevorstand geholt wurde, dem die Bulgaren für den Feldbefltzer eine entsprechende Geldsumme als Sühne für den ver ursachten Feldschaden aushändlglen. Es ist empörend, daß Aus länder lhr Aufenthaltsrecht derart mißbrauchen und eine Sühne nur für den angerichteten Schaden dünkt uns eigentlich zu gering. --- Zum Verständnis der gestrigen Zeilen über den billigen Ferienaufenthalt in Tirol sei hinzugcsügt, daß die 200000 öster reichischen Kronen, von denen 10000 in München für 550000 M. wieder verkauft wurden, für 600000 M. erworben worden waren. — An unsere Leser! Die geehrten Leser werden gebeten, die Bezugsgelder an unsere Austräger stets beim erstmaligen Vor zeigen der Quittung zu bezahlen. In Anbekacht dessen, dah von seht ab allmonatlich zweimal kassiert wird, erscheint es völlig aus geschlossen, dah die Austräger die Kaffeneingänge jedesmal wieder- holt machen können, umso mehr als auch der Zeitverlust den Ab- schloß unserer Bücher verzögert. Dippoldiswalde. Der Sommer rüstet zum Abschied. Da schmücken sich die Wälder, ehe sie noch in leuchtendem Erglühen die Kronen der Buchen und Birken färben, mit einem seinen Hauch von Blau und Rot. Milliarden winziger Kelche weben über die Blößen und Schonungen einen bunten Teppich. Die Heide blüht! Das Blühen fäuml alle Hänge mit lachendem Glanz: es streut sein freundliches Schimmern zwischen die düsteren, ernsten Felsblöcke, über die Moos und Flechten ein dichtes Netz gezogen haben. Zwischen die Farnkräuter, die schon zu vergilben beginnen, »richt die blaurote Woge. Eie füllt die Waldgrande und überflutet di« kahlen Höhen, auf denen einsam eine alte windzerzauste Föhre Wache hält, als Hüter des Waldes. Zwischen den vielen honig reichen Kelchen brummen und summen die Hummeln und die Bienen. Goldgrüne Käser wiegen sich auf den schlanken Stielen. And die Menschen gehen sinnend über die Heide und sehen das Blühen, soweit daS Auge reicht, und sie sind von einer leiten, unbestimmten Wehmut erfüllt. Sie fühlens unbewußt, dah hier der Wald einen Abschied verhüllen will durch eine lachende Ge bärde. Er schmückt sich zum Scheiden von den goldigen Tagen d«S Sommers, von den schwirrenden Schwalben oben in sonnen- goldiger Lust, von den Liedern wanderfroher Menschen, die nun mit dem Tanzmeister unterzeichnet und sodann an dem darauf folgenden Werktage das Buch nebst den vereinnahmten Steuer beträgen der Gemeindebehörde vorlegt. Die Gemeindebehörde hat darüber zu wachen, dah daS Tanzsteuerbuch ordnungsgemäß ge führt wird. Erhebt der Saalwirt bei öffentlichen Tanzveran staltungen von jedem Saalbesucher beim Betreten deS Saales ein Eintrittsgeld, so ist die auf der Eintrittskarte ruhende Kartensteuer nach wie vor zu entrichten. Wird bet nichtöffentlichen Tanzver- anstaltungen Tanzgeld erhoben, so gilt das gleiche wie bei öffent lichen Tanzvergnügungen, also auch in diesem Fall« sind von jedem Tanzpaare 20A des Tanztourengeldes oder 25)8 deS ein maligen Betrages zu erheben. Wird dagegen bet nichtöffentlichen Tanzveranstaltungen weder ein Eintrittsgeld noch Tanzgeld er hoben, so ist für jeden Teilnehmer ein Steuerbetrug in Höhe von 1000 Ml. (bei Kostümfesten und Maskenbällen 50M M) zu ent richten. — In der Sonntagnacht traf etne Gendarmerie-Patrouille zwei Männer, die zwei Zentner Kartoffeln transportierten, die sie kurz zuvor gestohlen hatten. Der etne flüchtete, wurde aber ver folgt und festgenommen. Es war ein Bauarbeiter aus Vorstadt Tolkewitz, der am Tage zuvor 2 Millionen Mark Wochenlohn ausgezahlt erhaltenunddeffenFrauzurZelt inderSommerfrischeweilt. Der zweite der Diebe war zunächst stehen geblieben, setzte sich aber zur Wehr, schoß mehrmals auf den Beamten und entfloh dann doch. Die Schußwaffe konnte ihm entrissen, die gestohlenen Kartoffeln beschlagnahmt werden. «adebeul. Für die Handels- und Gewerbeschule wurden für das laufende Zahr vorläufig 220 Millionen Mark bewilligt. Von den Schülern sind 180 aus Radebeul. Pirna. Als die Teilnehmer an der Bundestagung ehemaliger Milttärmustker von einer Sonderfahrt nach der Sächf. Schweiz zurückkehrten und der Dampfer die Pirnaer Elbbrücke passierte, wurde von dieser ein halber Ziegelstein herabgeschleudert. Zum Glück traf der Stein auf das Heck deS Schiffes, so daß niemand verletzt wurde. Königstein. Bei einer Aebung der in unserem Gebiet an wesenden Reichswehr war am Sonnabend früh am Quirl ein Waldbrand beim Signalrakekenstetgen entstanden. Er griff rasch um sich und man requirierte schleunigst Hilfe, welche außer dem Militär von sämtlichen Forstarbeitern, den Mannschaften der Papierfabrikfeuerwehr und der Ortsfeuerwehr zu Hütten geleistet wurde. Da kotz tatkräftigster Hilfe infolge der Dürre ein Weiter brennen des Elements, denn rund 120 Quadratmeter Kiefern- und Fichtendickung sielen demselben zum Opfer, vermutet wurde, stellt« man Nachtwachen. Lhemnltz. Der bekannt« Kreuzotternjäger Reupert hat bei einer Streife durch Wald und Flur in der Gegend von Hammer- ' Leubsdorf nicht weniger als 13 zum Teil äußerst kräftige Exem plare dieser einzigen Giftschlange unserer Gegend gefangen. Pilz- und Beerensuchend« mahnt das zu besonderer Vorsicht. Cbemnitz Die fortgesetzten wilden Forderungen der bei ihm beschäftigten Arbeiter haben den Fabrikbesitzer Bahner in Ober lungwitz bei Chemnitz veranlaßt, das Feld zu räumen. Nunmehr haben seine Arbeiter Gelegenheit, aus dem ihnen überlassenen Betriebe die von ihnen gefordeten Eumnien herauszuwirlfchaften. Bezu^preis: Monat August MM. ohne Zutragen. Einzelne Nummern ZOO M, Sonntags MO M — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. — GemeindeverbanbS- Glrokonto Nr. 8. — Postscheckkonto Dresden 12 548. bald rauhere Tage wieder in die schmucklosen Straßen der Stadt bannen werden. Und die Menschen brechen lächelnd Zweig um Zweig von der blühenden Heide und ordnen sie zum Strauß oder flechten sie gar zum Kranzlein. Das soll zu Haus um ein liebes Bild an der Wand sich winden. Das Sträußlein soll in der alten Base zu Haus den ganzen Winter über ein Gast im Zimmer sein und soll in dämmernden Abendstunden erzählen vom grünen Wald, von Sonnenschein und Finkenschlagen und von der wunderschönen Zeit, da der Sommer Abschied nahm und weit über die Lichtungen hin di« Heide blühte. — Den Wirten des Bogt land es ist ein Rundschreiben von dem Sächsisch-thüringischen Brauerei-Verein, Bezirksgruppe Vogtland, und von der Vereinigung der Brauereien vom Vogt land und Amgegend zugegangen, worin mitgeteilt wird, -aß vom 14. August ab ein Liter „Vollbier" 90000 M. und ein Liter „Spezialbler" 110000 M. ab Brauerei kostet. Andernorts wird es nicht anders sein. Wie hoch werden da die Ausschankpreise steigen müssen? Altenberg. In den vergangenen Rächten haben Bubenhände wiederum schweren Schaden an den Feldfrachten angerichtet. Auf mehreren Grundstücken an der Zinnwalder Straße wurden die eben erst blühenden Karlosfelpslanzen wahllos aus dem Boden herausgerlssen und den Besitzern dadurch schwerer Schaden zuge- jügt. Da hierbei Felddiebstahl wohl kaum in Frage kommen kann, handelt es sich offenbar um ganz gemeinen Frevel gewissen loser Elemente. — Am 1. Juli wollte der Stellmacher Heinrich bei Altenberg 20 Flaschen Korneffenz über Lie Grenze paschen. Er wurde dabei abgesagt, dem Wuchergericht Dresden zur Aburteilung überwiesen und ihm dafür 1 Monat Gefängnis und 80000 M. Straf« auf- erlegt. Lauenstein. Als erster ständiger Lehrer wurde in der Schul- ausschußsitzung Lehrer Rößler—Neuhausen gewählt. — Am Sonn abend konnte der Schulbausumbau gerüstet werden. Der Ambau erfolgt zur Erweiterung der Schulräume und Schaffung von Lehrer-- Wohnungen. — In diesem Jahre hatten etne sehr große Anzahl Sommergäste unseren Gebirgsort als Erholungsort gewählt, so daß es bet der Wohnungsnot zeitweise kaum möglich war, allen unter- kunfizu schaffen. — Die Beeren- und Pilzernte in den umliegen den Wäldern ist infolge der anhaltenden Trockenheit als Mißernte zu bezeichnen. Da sich das Pflücken kaum lohnt, fleht inan im Walde selten Sammler. Frauenstein. Der Feuerwekrverbandstag nahm in Ver bindung mit der 50jährigen Jubiläumsfeier der hiesigen Mann schaften einen glänzenden Verlauf. Weckruf, Kirchenparade und Turmblasen von der Musikabteilung der Wehr bildeten den Auf takt. Das Eintreffen der auswärtigen Vereine, teilweise mit eigener Kapelle, hielt die Bevölkerung bis zum Beginn der Prüfung in Atem. Der Umzug bot den Scharen von Kindern, Bürgern, Sommerfrischlern und Ausflüglern ein äußerst anziehen des Bild. Die eigentliche Prüfung wurde abgenommen von den Hauptleuten mit Rüdiger—Pretzschendorf an der Spitze in Stell vertretung der Verbandsleilung. Die Zensur lautete für Fuß- und Steige: dienst .sehr gut', für Spritzen-, Alarm- und Löschdienst auf gut'. Der Gesamteindruck war ein vorzüglicher: auch die Psllcht- feucrwehr erhielt für das schnelle Eingreifen der alten Spritze be sonderes Lob. « na« witz Die hiesigen Landwirte haben sich verpflichtet, ihre Kartoffelernte nach Abzug des Eigenbedarfs und des Saat gutes restlos an die Gemeinde abzuliefern. Nadenau hält die städtischen Kaffen nur noch vormittags von 8—12'/, Uhr für den öffentlichen Verkehr geöffnet. Dresden, In der Neustädter Gegend nimmt das gesetzwidrige Vorgehen der wilden Kontrollausschüffe, ungehindert von jeder Behörde, seinen Fortgang, wobei es zu wüsten Ausschreitungen und zu Körperverletzungen gekommen ist. — Nachdem die Genossenschaft deutscher Bahnenangehöriger über das Neustädter Schauspielhaus in Dresden den Boykott ver hängt hat, haben die führenden Mitglieder des Theaters eine neue Bühne, das .Neue Theater' in Dresden gegründet. Die neue Bühne wird im September eröffnet. — Wie der Telunion-Sachsendienst zuverlässig aus Berlin erfährt, wurden während der Fraktionssihung der sozialdemokra tischen Reichstagssraktion schwere Bedenken gegen die Wieder einsetzung Dr. Geßlers als Äeichswehrminister laut. Anlaß dazu gaben die scharfen Angriffe, die der sächsisch« Ministerpräsident Dr. Zeigner gegen Reichswehrminister Dr. Geßler richtete. Diesem Widerstande Dr. Zeigners gegen die Wiedereinsetzung Dr. Geßlers zum Äeichswehrminister lag zum Aauptteil mit der Vorfall zu Grunde, der sich anläßlich der Verfassungsfeier im Dresdner Opern haus abspielt«. Bekanntlich hatten die geladenen Vertreter der in Dresden garntsonierenden Reichswehrkuppen ihre Karten wieder zur Verfügung gestellt, mit der Begründung, daß die Reichswehr truppen Dresdens eine eigene Verkaffungsfeier abhielten. Da General Miller bei diesem Vorgehen durch den Reichswehrminister Geßler gedeckt wurde, glaubte Dr. Zeigner mit Erfolg gegen diesen operieren zu können. — Mit Wirkung vom 1. August 1923 an hat der Bezirks verband der Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt für die zum Bezirke gehörigen Städte (Freital, Tharandt, Rabenau) und Land gemeinden an Stelle der bisherigen Tanzsteuer eine Tanzkvuren- skeuer eingeführt. Diese Tanztourensteuer beträgt 20A des für jede Tanztour erhobenen Tanzgeldes: sie wird von jedem Tanzpaar beim Lösen der Tanzmarke ohne weiteres mlterhoben. Die Neue rung besteht neben der prozentüalen Festsetzung der Steuer darin, daß sie nicht wie di« bisherige Tanzsteuer von jedem Saalbesucher, auch vom Nicktlänzer, sondern nur von dem Tanzpaote erhoben wird. Wird bei öffentlichen Tanzveranstaltungen an Stelle des Tourentanzgeldes ein zum Tanz am ganzen Abend berechtigender einmaliger Betrag (durch Verkauf von Tanzbändchen, Tanzkarten usw.) erhoben, so beträgt die Steuer 25)8 dieses Betrages. Die Höhe des zu zahlenden Tanzgeldes einschließlich Steuer ist in jedem Tanzsaale an deutlick sichtbarer Stelle durch Anschlag, der von der Gemeindebehörde abgestempelt sein muß, bekannlzumachen. Di« Verrechnung der vereinnahmten Tanzsteuer mit der Gemeinde behörde erfolgt in der Weise, dah der Veranstalter des öffentlichen Tanzes oder sein Beauftragter ein Buch führt, in das er bei jedem Tanze die Zahl der Tanzpaare etnträgt, die Einträge am Schluff« der Tanzveranstaltung aufrechnet, diese Schluhaufrechnung zugleich j eiheritzJeitung ageszeilung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg U.A.