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Des Reiches Not. Das Deutsche Reich hatte am 20. Juli eine Schuldenlast von 40 Billionen zu verzeichnen, und für einen Dollar kann man eine Million Mark kaufen. Da brauchen wir keine Katastrophe erwarten, sondern dürfen ruhig sagen, sie ist schon da. Zum Ueberfluß hat eine schleichende Kabinetts- krisis eingesetzt, und während der Reichspräsident und das Reichskabinett eine Kundgebung zur Behebung der Wirt schaftsnot erlassen, wird ein Feldzug gegen den Reichskanzler 0r. Tuns unternommen, der auf einen Regierungswechsel ab- zielt. Allerdings ist noch nicht ersichtlich, wie. sich die Parteien dazu stellen wollen, namentlich weiß man nicht, ob hinter den j Zentrumsstinnnen, die sich für eine große Koalition mit Einschluß der Sozialdemokratie er wärmen, die ganze Fraktion steht, und in dieser selbst sind die Meinungen darüber geteilt. Jedenfalls will sie prinzipiell ihre Mitwirkung zur Behebung der Finanzschwierigkeit nicht ver weigern. ! Ungewöhnlich wäre es, wenn der Rücktritt des Reichs- s kanzlers in dem Augenblick erfolgen sollte, wo er ein Pro - i zramm gegen die steigende W i r t s ch a f t s n o t « »em Bölke und seiner Pertretuna unterbreitet hat und noch § niemand Gelegenheit hatte, im Reichstag dazu Stellung zu nehmen und Kritik zu üben. Man hat die Folgen des Ruhr- ! Überfalls bisher mittels der Notenpresse abzuwehren gesucht, ! zber die sich daraus ergebende Inflation hat zu schweren Be denken Anlaß gegeben. Die dagegen vorgeschlagenen Maß- nahmen sind noch nicht erprobt worden, und es ist zu verstehen, , wenn angesichts der Notlage auf schleuniaste Aufbringung von Mitteln durch eine Anleihe aedrängt wird. Gleichzeitig muß zber das Hauptziel, die Bekämpfung der Geld- »ntwertunq, ins Auge gefaßt werden. Wie die Anleihe beschaffen sein soll, liegt noch im dunklen, und die Fraktionen werden es sich schwerlich nehmen lassen, dabei ihr Wort in die Wagschals zu werfen. Erschwert wird die Aktion der Regie rung durch die außenpolitische Lage. Solange die Ruhr- Industrie durch die Besetzung gelähmt ist und keine Verein barung ilber die deutsche Reparationsschuld getroffen ist, bleiben alle Berechnungen in der Schwebe. Eine weitere, schon in der Note vom 14. November v. I. angeschnittene Frage harrt auch noch ihrer Lösung, der Ausgleich der Handelsbilanz. Sie erheischt eine Vermehrung der Warenerzeugung, und damit wird an dem Bestehen des Achtstundentages, der ein Rührmichnichtan für die Sozialdemokratie bedeutet, ernstlich gerührt. Deutschland wird zu sparsamerer Verwaltung ge nötigt werden, und damit hängt wiederum die Verminderung der Beamten mhl zusammen. In der Kundgebung ist auch die Ankündigung einer Steuerreform enthalten. Der Reichstag wird zu entscheiden haben, ob sie eine Reform an Haupt und Glie dern werden soll. In der Steuererhebung mag manches im argen liegen, aber wenn auch alle Umstände beieitiat und alle Ausstände einaetrieben werden, wird das Reich kaum auf einen orünen Zweia kommen, wenn es lediglich mit den Er zeugnissen seiner Notenprelle bezahlt wird. Der längst ge äußerte Wunsch der Finanzsachverständigen, das Steuer wesen auf die Goldbasis zu stellen, scheint der Beachtung wert zu sein, und Hand in Hand damit hätte die Steueranpassung an die Geldentwertung zu gehen. Beim Durchgehen der Knndaebung stößt man noch auf manche andere I Punkte, die zum Nachdenken ansfordern und vor allem dem > Reichstag Stoff einer gründlichen Durchberatung lieftrn. —nck. Die Beratungen des Reichskabinetts zur Wirtschaftslage, über die wir bereits Näheres berichteten, haben ihren Nieder- - schlag in einem Aufruf gefunden, in dem es heißt: „Dis zum heutigen Tage verhindert Frankreich jede Lösung : der Reparationsfrag«. die Deutschland auch nur das Lebe, ; läßt. Durch den Einbruch ins Ruhrgebiet hat es die Wirtschafts- j und Finanzkraft Deutschlands aufs schwerste getroffen und erschkib tert: so ist Deutschland zu einer ungeheuerlichen Per Mehrung der Zahlungsmittel gegen seinen Wil len gezwungen. "verhörte Entwertung de« Geldes ist di> Wirkung. Dazu kommen eben jetzt am Ende de» Erntejahre natürliche Schwierigkeiten der Ernährungsversorgung, bi« sich in diesem Jahre, da die Ernte nm mehrere Wochen ver spätet ist. verschärfen. Alle diese Nöte führen zu schweren körperlichen, schwereren seelischen Leiden dc> Bevölkerung. Zwar kann auch nach dem Zeugnis unbefangen urteilender Politiker und Sachverständiger des Auslandes, auch in den Gläubigerstaaten, Deutschland zu einer wirklichen Ecsim- dung der Verhältnisse nur durch eine vernünftige Regelung der * Reparationsfragc kommen. Dis dahin aber muß und wird das deutsche Volk sich aus eigener Kraft aufrechterhalten. Die deutsche Regierung wird fortfahrcn. nllr irgend möglichen Maßnahmen zu trefsen, die diese- Wel zu erreichen Helsen. Zunächst gilt cs. die Finanzen dc- Reiches zu stärken, nm der ungeheuerlichen Entwertung des Geldes Einhalt zu tun. (Es folgt eine Aufzählung der bereits ange kündigten Maßnahmen: Goldkredit, wertbeständige Anleihe, wei tere Einschränkung der Luxuseinfuhr. Bereitstellung der Devisen für Lebensmitteleinfuhr, Steueranpassung, Ruhropfcr und sosort.s t Wenn auch nicht bei jeder der geplanten Maßnahmen die Wirkung > sogleich deutlich fühlbar sein wird, als Gesamtergebnis wird ' dadurch eine Entspannung der Wirtschaftslage eintreten. Das deutsch« Volk wird mit diesen Maßnahmen sich , sich selbst in seinem Kampfe um Leben, Recht und Freiheit Hall und Stütz« geben und zugleich den Beweis erbringen, wie starI sein Will« ist, sich trotz aller auf ihm lastenden schweren Not in diesem Kampfe entschlossen zu behaupten. Angriff, gegen die staatliche Ordnung können die Lage nicht bester«, sonder« nur den Weg zur Ge- nesung erschweren. Das deutsche Volk will I »on solchen StSrunge« «lchts wissen. Es will lebe«, arbeite« ««d seine staatliche Ordnung bewahren, die es sich selbst in der Zeit schwersten Unglücks aus eigenem Willen gegeben hat. Große und schwere Pflichten obliegen allen Ständen. In, Vordergrund steht die Sicherung der Ernährung. Fill die Landwirtschaft und den Handel ist es darum staatsbürgerlich« Pflicht so schnell wie möglich und in weitestem Umfang« die Ernteerträge dem verbrauch zukommen zu lasten. Die Lohn- und Gehaltsbomessung von Arbeitern und Angestellte» muß die Ernährung und Erhaltung der Familie ermöglichen. Auf allen Männern und Frauen des ganzen Volkes liegt di« Pflicht, in klarer Besinnung die tägliche Arbeit fortzuführen und in alle» Sorgen und Kümmernissen der Gegenwart die Ruhe und Ord nung des StaateS als die Grundlage künftigen Auf stiegs unseres Volkes zu bewahren.' Allen endlich, die im poli tischen Leben der Parteien, in der Presse oder sonst im öffentliche» Leben tätig sind, obliegt es, das ihre zu tun. um unser Volk starl zu machen in der Erkenntnis der Ursachen ynd der Notwendig keiten unserer Lage wie im Entschlusse des Ausharrens. Dienst am Vaterland« ist die beste Gewähr für das Wohl des einzelnen. Für Deutschland haben unsere Volksgenossen am Rhein unt an der Ruhr Ungeheures auf sich genommen. Siemögen uns Vorbild sein! Wir würden sie verraten, wenn wU vom geraden Weg« der Pflicht abließen. Wie sie, müssen wir ihn gehen, für Leben, Frieden und Wohlfahrt unseres Volkes, für di« Freiheit Deutschlands.' Der Reichspräsident, gez. Ebert. Der Reichskanzler, gez. Euno. Oie geplanten Gteuergesehe. Ueber den Inhalt des umfangreichen Steuerbuketts zur Hebung der Reichsfinanzen teilt der „Berliner Lokal-Anzei ger" mit: Die Umsatzsteuer wird wieder erhöht auf 2K Prozent. Das Ruhropfer wird aus drei Teilen bestehen und zwar: 1. Werden die Vorauszahlungen auf die Ein kom m e n- steuer, die am 16. 11. und 15. 2. fällig sind, früher ein- gezogen, dann wird von diesen Vorauszahlungen, deren Höhe bekanntlich vom Reichsfinanzminister festgesetzt werden darf — also freibleibend — der doppelte Betrag als Ruhropfer besonders erhoben. 2. Dem Gedanken der Aufwandsbesteuerung wird dadurch Rechnung getragen, daß der private Auto verkehr, der sich gegen früher außerordentlich vermehrt hat, mit einer einmaligen Steuer belegt wird, und zwar in der Form eines vielfachen Betrages der-Kraftfahr- zeugsteuer. 3. Der Exporthandel wird mit einer Ausfuhr- abgabe belastet, die bis auf weiteres mindestens 2 Prozent betragen soll. Es soll dadurch dem Ausfuhrhandel Gelegen heit gegeben werden, zunächst von seinem Geschäftsgewinn, weiter aber auch von seinem im Auslande befindlichen De oisenbesitz entsprechende Betrö^ zugunsten der Ruhr abzu^ liefern. Lin Novum i» der Steuergesetzgebung st das Steuerzinsgesetz. Dieses will die angesichts ter Geldentwertung von den Steuerschuldnern zu zahlendes Zinsen beim Zahlungsaufschub oder der Steuerstundung und bei säumigen Zahlern der Geldentwertung anpassen. Gleich- zeitig soll diese Steuer, die die Reichsfinanzen und die Wirt- schäft stärken und ft'Pen wird, das psychologische und ma terielle Fundament bilden für dieAusgaben der inneren Go Idan leihe, die sich auf den Kredit des Reiches stützen muß. Ueber den Inhalt der vorstehenden Steuervorlagen ist in den letzten Tagen wiederholt auch mit Parlamen tariern beraten worden. Nach unseren Informationen ist dabei von Regierungsmitgliedern den Parlamentariern und Gewerkschaftsführern erklärt worden, daß in der schnellen Verabschiedung dieser Vorlagen die Re gierung eine wesentlicheErleichterungderinne- ren Schwierigkeiten erblickt, und daß cs an den Par teien liegen werde, nicht durck« monatelange Beratungen die notwendigsten Erfordernisse des Reiches hinauszuzögern. Rück^ng -er Kokszuf chr aus dem Ruhrgebiet nach Frank» esch. Paris, 30. Juli. Iournee Industrielle verzeichnet heute bei den von ihr veröffentlichten Ziffern über die Kokszufuhr nach Frankreich aus dem Ruhrgebiet einen derartigen Rück gang, daß es wohl erklärlich wird, warum der Minister für öffentliche Arbeiten nach seiner letzten Reise in das Ruhr gebiet es vermieden hat. mit den früher regelmäßigen An- gaben aufzuwarten. Nach dem Blatte sind in Frankreich über Ehrang bei Trier eingetroffen: am 13. Juli 804 Tonnen, am 14. nichts, am 15. Juli 1861, ani 16. 2223, am 17. 1005, am 18. 1768, am 19. 940, am 20. 790 Tonnen. Ueber Aachen sind angekommen: am 13. 376. am 14. 17, am 15. nichts, am 16. nichts, am 17. 784, am 18. 390, am 19. nichts, am 20. 30 Tonnen. Das stellt, io fügt Iournöe Industrielle hinzu, für die Berichtswoche im ganzen 10 988 Tonnen Ruhrkohle, am Tage durchschnittlich 1370 Tonnen dar. Wird diese prekäre Lage uns soweit bringen, daß wir uns von neuem an die Enoländer und Amerikaner wenden müssen? Bei dem heutigen Kurie des Pfund Sterling und des Dollar wäre das zu kostspielig. Der Abgrund ker Gemeinheit. Ueber einen besonders gemeinen Akt französischen Eynis- mus wird der folgende behördlich beglaubigte Bericht ver breitet: „Vor dem Düsseldorfer französischen Geleitscheinbureau, wo die deutschen Staatsbürger Ausweise erbitten müssen fiii dringenden Bciuch in benachbarten Ortschaften usw., stehcr tagtäglich Hunderte von Personen. Die Aermsten stehen von frühen Morgen bis zum späten Abend. Die Franzosen jedoch lehnen in den Fenstern und speien auf die Wartenden, lachen, wenn diese unter der Qual des Wartens zusammen brechen. Am 21. 8. M. stand vor dem Bureau ein Düssel- dorfer Arbeiter, dessen todkranke Frau im Gie ßener Krankenhause den sehnlichen Wunsch geäußert hatte vor ihrem Ende noch einmal den Gatten sehen zu dürfen Drei Tage lang wartete der Mann; die Franzosen wiesen ihn mehrfach höhnisch an, noch ein wenig zu warten. An: vierten Tage brach der gequälte Familienvater auf der Straße oynmamng zusammen. Deutsche Polizekbeamte nahmen stq des Bedauernswerten an und versuchten, die Franzosen zu, Ausstellung des Ausweises zu bewegen. Der Adjutant, ein junger, eleganter Offizier, ließ den Arbeiter vorfllhren, jedoch nicht, um die Bitte der sterbenden Frau zu erfüllen, sondern um hohnlächelnd zu erklären: „Das ist noch kern Grund zur Reise. Erst, wenn die Frau tot istl" Der Arbeiter wantte hin- aus und brach abermals auf der Straße zusammen. Wäh. rend man sich um den Bewußtlosen bemühte, erschien di« Tochter des Arbeiters weinend und zeigte ein Telegramm, wonach die Mutter bereits gestorben sei. Doch auch jetzt weigerte sich der Offizier, den Reiseaus- weis zu bewilligen. Und wiederum unternahm die deutsch« Polizei einen Bittgang. Erst nach langen Bemühungen ge- lang es, endlich für den Witwer den Schein zu bekommen. Und dabei erklärte der französische Offizier: „NurderEhe- mann hat das Recht, zu fahren; für die Kinder der Frau wird kein Schein ausgestellt!" Meinungsverschiedenheiten D^ris-Vrüfsel. Die Pariser Presse, die seit Wochen bemüht war, die Meinungsverschiedenheiten zwischen Paris und Brüssel zu «erdecken, gibt jetzt endlich zu, daß sich die französische Note «on der belgischen in wesentlichen Punkten interscheidet. Poincar«? brauche zehn Seiten zu seiner Antwort, während Brüssel mit sechs Seiten auskäme. Dabei -mffc betont werden, daß die Antwort des Brüsseler Kabinetts «iel positiver gehalten sei. Times vermutet, daß die Parlamentsdebatte über die lluhr und Reparotionssraqe am Donnerstag statt - inden wird. Der Pariser Berichterstatter der Morning 8ost schreibt, es werde jetzt zuqeoeben, daß Frankreich die bedingungslose Unterstützung Belgiens «erkoren habe. Die Frage werde jetzt auf das Problem «er interalliierten Schulden und der Schulden an Amerika sinauslaufen, für das Belgien kein Interesse habe, das aber in unüberwindliches Hindernis auf dem Wege Frankreichs «edeute. Es werde als sicher angenommen, daß Poincar6 in seiner Antwort an London England ersuche, endgültig zu agen, welchen Betrag es von Deutschland erwarte und ob es nif die alliierten Schulden verzichten wolle oder nicht. Freigabe -es Devisenverkehrs? § Nach einer Meldung der T.-U. verlautet, daß die Reichs- :egierunq entschlossen sei, in den nächsten Tagen dem Devisen- narkte diejenige Freiheit ,zurück,zuncben, die er vor der Ber- «rdnung des Re'Gsnräsid-'nten vom 23. Juni besessen hat. Oas würde vor allem ein Wiederaufleben des freien Handels nit ausländischen Zahlungsmitteln bedeuten. Eine offizielle Erklärung der zuständigen An'issiellen liegt hierzu nicht vor. Wie der Deutsche Handelsdienst erfährt, schweben jedoch bei rem in Frage kommenden Nc'chsministcrium Verhandlungen kber Abschaffnna knm. Erleichterungen derjenigen Devisen bestimmungen, die sich in der Praxis als unzweck mäßig erwiesen haben. Allerdings dürfte mit der Freigabe des Deviiennerkehrs eine wesentlich stärkere Ablie ferungspflicht für Exportdeviscn eintrcten. Inland und Ausland. Die Mörder des Staatsanwalts Haas. Als die Haupt- beteiligten an der Ermordung des Staatsanwaltschaftsrates l)r. Haas wurden bisher der 2 1 j ä h r i g e D r e h e r W i l l i Bender aus Hausen und der zurzeit erwerbslose Schreiner und ehemalige Hilfspolizist Karl Bräuning aus Frankfurt a. M. festgenommen. Letzterer ist 51 Jahre alt. Unter dem Druck der Ermittlungen der Kriminalpolizei hat Bräuning zu gegeben, daß er die beiden ver- ! hängnisvollen Schüsse abaegeben hat, die den Anfang der l Ausschreitungen verursachten. ,Bräuning will die Schüsse lediglichals Warnung für die erregte ' Menge abgegeben haben. Nach den bisherigen Ermitt - lungen muß aber angenommen werden, daß diese Angaben nicht richtig sind. Deutscher Flottenbesuch in Gothenbvrq. Line aus dem Linienschiff „Braunschweig" unter Befehl des Kapitäns zur See Pfeiffer, fünf Torpedobooten und einem Tenderschiff bestehende deutsche Flottenabteilung ist in i Gothenburg eingetroffen. ! Die Konferenz der Kleinen Entente. Nach der ersten Sitzung der Konferenz der Vertreter der Staaten der Kleinen Entente in Sinaia wurde folgende amtlich« Mitteilung ausqegeben: Es fand ein eingehender Meinungs- l austausch über die allgemeine Lage statt, wobei sich völlig« U ederein stimmüng in allen Punkten ergab Die vollständige Einigkeit der Kleinen Entente als Faktor bei Solidarität und des Friedens hat sich somit aufs neu« bekundet. Erkrankung des Präsidenten Harding. Reuter zufolg« ist Präsident Harding, der sich auf dem Wege nack Posemite Park befindet, an Ptomain-Vergiftun« erkrankt, jedoch wird sein Zustand von den Aerzten nich: als ernst bezeichnet. Petroleumfund i-n Argentinien. Nach einer Havas Meldung aus Buenos Aires ist in der argentinischen Provinz Iujuy ein umfangreiches Petroleumfeld entdeckt worden, übe« dessen Ausbeutung später Bestimmungen getroffen werden sollen. Rücktritt zweier südslawischer Minister. Nach einer Mel düng aus Belgrad haben der Minister des Inner» Vuyitschitsch und der Iustizminister Markowitsä wegen der Opposition im radikalen Klub ihre Demission an geboten. Es wird jedoch erwartet, daß Ministerpräsident Paschitsch die Demission nicht annehmen, sondern die An gelegenheit bis zur Umbildung des Kabinetts zurückstelle» Pird. Abgestürzt. Berchtesgaden, 30. Juli. Der Architekturstudent Ernst Schäffer aus Berlin stürzte am Samstag vomHohengöll ab, blieb schwer verletzt in den' Wänden liegen und starb nach einer den ganzen Tag Uber währenden Rettungsarbeit während der Bergung.