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- Erscheinungsdatum
- 1923-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192307153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-07
- Tag 1923-07-15
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Monat
1923-07
-
Jahr
1923
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ider !aus- Sonntag den 15. Juli 1923 «9 Juyrganv Igust beginnt der unterricht Jugend jetzt gekommen, die l M-iEgsverschiedenheiten von größter Tragweite bestehen. Dar be hoffentlich "M. g„U unü über sei mit ihm in Berlin gesprochen worden. Es ist auch anzu- holung "nd Zur Rervenausftischung 8 g p nehmen, daß er dem Reichskanzler dasselbe versichert hat, was er kundgab- Unbedingte Richtschnur der sächsischen Regierung wird öok^ick Ä öbnedem sich erfrischen dünnem Morgens hinaus j sein: unbedingte Einhaltung der Reichs- und Landesverfaffung - in^den^Mald, ihn^Ü durchstreifen, und sein muh, auch aber nicht der Reichsverfalsung, wie sie die Rechtsparteien ,um Beeren- und Pilzesuchen, oes Mittags Rast am Bache oder « „ » >''.»>»ssssssssL»!!> Teich und am Spätnachmittage Heimkehr. Das bringt auch zu Und kan-eln sollst -u so, als liinge M i rzlich ll "i itr.ö R und intel, »osen »all« irrer ider- Uhr ckec- ider- «nd- ,der- t0kl, eren lt la H. R. E. A ihtt. üng- »nn- »hr Lnzeiaen-reis: Die 42 Millimeter breite Petlt- zeile 1000 M, auherhalb der Amtshauptmann- schast 1500 M., im amtltchen Teile (nor von Behörden) Zelle 3000 M. — Eingesandt und Reklamen Zeile 3200 M. M rooo, >ooo. blatt .000, Ind.) Pfd- Sund ObiS rtück sten- Pfd. aure >000, 7500. cten- i 12- rnis- 7000, 1550 3200 316), eber- ligen lühe, Ge- >eine K ceiS- und eis«. n «wert : Bezugspreis: Monat Juli 13 OOO Nl. ohne Zu- r . r tEM Einzelne Nummern 600 M., Sonntags r : 700 M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde ! r Nr 3. — Gemelndeverbands-Girokonto Nr. 3. ! Postscheckkonto Dresden 12 848. : 7 Weitzeritz-Zeilung ^0<«z<>»img IM» Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeberg U.A. Aelrefle Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enlhütt die amllichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschast, -es Amtsgerichts un- -es Stavtrats zu Dippot-iswat-e Dippoldiswalde. Hurrah, die großen Ferien sind da — er- schallts aus Kindermunde. Heute mittag haben an unserer Barger- ichule die Sommerferien begonnen und dauern bis einschließlich 11. August. Am Montag den 13. Auc,. wieder. Line schöne Zeit ist für unsere Jugend jetzt gekommen, zum Beeren- und , Teich und am Spätnachmittage Heimkehr. Haus traumlosen Schlaf und eine wirkliche Erholung. Mochten die Eltern bedenken, daß die Ferien für die Kinder und deren Er holung da sind, nicht zum Arbeiten in Haus oder Betrieb. An erste Stelle bei aller Erholung steht heutzutage aber auch das Baden. 3m Großen Teiche haben wir einen ungefährlichen Lade platz, wer aber in den Heidemühlenteich oder in die Talsperre baden geht, soll vorsichtig sein und sein Leben nicht aufs Spiel setzen. Kinder lassen nur zu ost die nötige Vorsicht außer acht. Nach den großen Ferien naht Michaelis, da gibts Zensuren. Frische Kraft läßt die kleinen Pflichten in der Schule gern er füllen. Darum hinaus, ihr Jungen und Mädchen, holt euch frische Kraft jetzt in den großen Ferien, so oft sich die Gelegenheit bietet! — Freitag nachmittag gegen 5 Uhr blieb der elektrische Strom aus und kam auch erst nachts kurz vor 11 Uhr wieder. Die eigentliche Ursache konnte nicht recht festgestellt werden. Sie scheint in Störungen an der Linie Reichenau—Waldidylle—Iohns- bach—Dippoldiswalde gelegen zu haben, über die jetzt die Strom- zuführung geschieht, da die andere Strecke zwischen Hennersdorf und Ammelsdorf noch im Umbau ist. Die Monteure waren bis weit in den Abend hinein tätig, die Störung zu beseitigen. Der lange Helle Abend ließ diesmal das Ausbleiben des Lichtes nicht so fühlbar werden, hart betroffen wurde nur besonders Herr Kräuter, da die Stern-Lichtspiele die geplante Vorstellung ausfallen lassen mußten. Die erschienenen Gäste hatten sich bis 10 Uhr ge duldet, in der Hoffnung, daß der Strom doch bald wieder erscheine. Leider vergebens. Die Vorstellung mußte deshalb verlegt werden, wodurch Herrn Kräuter, abgesehen von der peinlichen Lage, auch noch pekuniäre Verluste erwachsen. Ministerpräsident Zeigner, um zu versichern, daß die Regierung wachsam auf dem Posten stehe, sich an die Abmachungen bei der Regierungsbildung halte und sich auf die Polizetmacht und die breiten Schichten der Bevölkerung' stütze. Aber — es kann der Äeste nicht in Frieden leben! — die Aeichsregierung hat kein Verständnis für Sowjet-Sachsen. Sie habe Zusagen, die die Reichsverfassung enthalte, bis heute noch nicht erfüllt. Er gab zu, daß zwischen der sächsischen Regierung und der Reichsregierung — 3n der Stadtkirche werden kommenden Montag abends '/-8 Uhr die blinden Künstler 3ürgensen (Orgel), Risch (Geige) und Wiricke (Gesang) ein Konzert veranstalten. Sie sind in unserem Bezirke bereits an mehreren Orten aufgetreten und die Kritik lautete übereinstimmend günstig. Es darf wohl erwartet werden, daß auch hier ein guter Besuch ihr Auftreten lohnt. Siehe auch Inserat in vorliegender Nummer. — Nach dem in vorliegender Nummer befindlichen 3nserat ist die Vorstellung in den Stern-Lichtspielen auf beute Sonnabend und morgen Sonntag verlegt worden. Zur Vorführung kommt das bereits für Freitag vorgesehene öaktige Sittengemälde „Die große U Lüge'. — Das Ministerium des Innern hat die Polizeistunde ein- heitlich auf 1 Uhr nachts festgesetzt. —Fabrikbesitzer Dr. Kauffmann—Niedersedlitz, der in Ge orgenfeld ein Grundstück besitzt, übeMb Amtshauptmann von der Planitz einen Bettag von 500000 M. zur Verwendung für das dortige Bezirkskinderheim Dr.-Sala-Stist. Das Kinderheim Ge orgenfeld ist von Anfang 3uni an voll besetzt und ist jetzt die zweite Serie eingezogen. Wenn dort die Verpflegkosten bisher noch außerordentlich niedrig gehalten werden konnten, so ist dies haupt sächlich solch hochherzigen Spenden zu danken. — Ein Kilogramm Zeitungspapier kostet heute ab Papierfabrik 7000 M. Also kostet ein Gramm 7 M. Damit hat daS Zeitungs druckpapier den Stand erreicht, den man vor dem Kriege für das kostbarst« Metall, für Platin, bezahlte. Damals kostete ein Gramm Platin 7, höchstens 8 M. Diese kleine Notiz erhellt wie eine Leuchtkugel die wirtschaftliche Situation, in der wir uns befinden. An die Stelle des kostbarsten Metalls ist Papier, Papier, Papier getreten. — Nach dem Genuß von unreifen Kirschen verstorben. 3n Oberneundorf aß vor einigen Tagen der S 3ahre alte Schüler Krug unreife Kirschen und trank daheim dann heißen Kaffee. Die schweren Folgen davon zeigten sich sehr bald, der bedauerns werte Knabe erkrankte und trotz aller ärztlichen Bemühungen trat der Tod ein. — Die Regierung in Prag dementiert alle Blättermeldungen über angebliche Truppenbewegungen an der tschecho-slowakischen Grenze. Es liege weiter nichts vor, als die alljährlichen Truppen übungen der Garnisonen an der Grenze, bei denen jede Grenz- Überschreitung streng verboten sei. Dresden. Wider Erwarten ist der Landtag, seinem Programm entsprechend, doch noch am Donnerstag, oder vielmehr in den Morgenstunden des Freitag in die Ferien gegangen. So hat doch noch die Sehnsucht nach Sonne und Ruhe über die Rede- und Streitlust den Sieg davongelragen. Noch abends !) Uhr hatte cs nicht den Anschein, daß es möglich sein würde, den Rest der dieser Woche zu erledigen. Schon hatte der Präsident eine neue Sitzung für. Freitag vormittag anberaumk, Abgevrdnetenkreisen ernsthaft die Möglich- AbhaltungSitzungen, am Sonnabend und Sonntag. Abends v Uhr, als das Gesetz über den Staatshaushalt zur Be- IL^ung gelangte, erhob sich der Kommunist Böttcher von seinem Platze und schritt, mit einem Pack Zetteln bewaffnet, zum Redner- Ul ..und nun legte er los in seiner bekannten Art und Weise, Mmpfte erst weidlich über die böse Deutsche Volkspartei, die !m A^/^geeine Interpellation über die Zustände in Sachsen einge- MZ b°be »Nh tmnn gegen den Ministerpräsidenten vom einen Kanossagang nach Berlin angetreten Hobe. Was 5^ Eer über den Ruhrkampf sagte, war so unerhört, daß die bürgerlichen Abgeordneten es vorzogen, fluchtartig deir Saal m Ertasten. Zum Schluß spielte er den Scharfmacher, fordert- die auf. mit der Rechten Fraktur zu reden', die Alarm- oedO^n d ^oletarischen Masten zur Abwehr der an ¬ geblichen faschistischen Gefahr zu bewaffnen. Alsdann erhob sich legen.' Die bürgerlichen Redner, die nach Zeigner sprachen, äußerten auch diese Bedenken und der demokratische Hochschul professor Dr. Seyfert glaubte sogar den Auslastungen Zeianers entnehmen zu müssen, daß sein Bekenntnis zur Reichsverfassung eine außerordentlich scharfe Absage gegenüber -er Auffassung sei, die der kommunistische Redner über die Reichsverfassung habe. — In zahlreichen Terminen haben sich die Dresdner Gerichte mit drei großen Dresdner Familienprozessen bereits beschäftigen müssen und auch noch weiterhin damit zu befassen. In den be treffenden Fällen handelt es sich um Angelegenheiten, die ein ge wisses öffentliches Interesse beanspruchen. Der erste dieser drei Familienprozesse betrifft die Angelegenheiten im Hause des Fabrik besitzers Arnold (Laternen-Arnold), der sich nach 2Sjähriger Ehe von seiner Frau getrennt hat und jetzt mit seiner Hausdame zu sammenlebt. Der zweite große Familienstreit spielt sich im Haufe Gebler (Sand-Gebler) ab. Hier sind es in der Hauptsache Erb streitigkeiten, die den Anlaß zu denkbar heftigster Fehde gelben haben. Der dritte große Familienzwist besteht im Hause des Kom- merzien-aks Pfund. Letzterer hatte sich vor etwa 2 Jahren in dritte. Lhc mit seiner aus achtbarer Danziger Familie stammenden Hausdame verheiratet, fand damit aber nicht die Zustimmung seiner Söhne und Töchter bzw. Schwiegerkinder. Kommerzienrat Pfund ' wurde seiner ihm rechtsgültig ängetrauten Frau regelrecht ent führt und gegen letztere dann ein Ehescheidungsverfahren einge leitet. Wie hierzu verlautet, erfolgte damit aber Klageabweisung. In den letzten Tagen wurde Frau Kommerzienrat Pfund durch den Gerichtsvollzieher regelrecht auf die Straße gesetzt, und Zwar auf Betreiben der ihr feindlich gesinnten Kinder und Schwieger kinder des Kommerzienrats. In dieser Angelegenheit werden die unglaublichsten Dinge weit über Dresden hinaus in aller Oesfent- lichkeit erörtert und herumaesprochen. Man darf gespannt sein, wie diese Angelegenheit noch ihre»Erledigung finden dürfte. — Vom 0. Juli an betragen die Beiträge zur Erwerbslosen unterstützung sür männliche Personen über 21 Jahre mit eigenem Haushalt in der Ortsklasse A 18200, B 15 000, C 13 900 und D und E 12 800 M., für männliche Personen über 21 Jahre ohne eigenen Haushalt 14 200, 13 300, 12 200 und 11 300 M., für männ- liehe Personen unter 21 Jahre 9900, 9200, 8600 und 7900 M., für weibliche Personen über 21 Jahre mit eigenem Haushalt 14 200, 13 300, 12 200 und 11300 M., für weiblich« Personen über 21 Jahre ohne eigenen Haushalt 11 900, 11 000, 10 300 und 9400 M., für weibliche Personen unter 21 Jahre 9000, 8300, 7600 und 7000 M. Die Zuschläge für den Ehegatten betragen 5900, 5800, 5400 und 5000 M„ die sür di« Kinder und sonstige unterstützungs berechtigte Angehörige 4700, 4300, 4100 und 3800 M. — Laut „Sächs. Volkszeitung' fand am vergangenen Sonntag in Dresden eine Landesversammlung der katholischen Schulorgani sationen Sachsens statt, die zur Frage des südlausitzer Schulstreiks Stellung nahm. Es wurde einstimmig zum Ausdruck gebracht, daß sämtliche katholischen Schulen Sachsens in einen Sympathie streik treten würden, wenn das Kultusministerium seinen Stand punkt nicht ändere. Einmütig wurde eine Entschließung gefaßt, 4.N der die katholischen Eltern Sachsens von der sächsischen Regie- rung und der Reichsregierung eine unverzügliche Entscheidung im Sinne der katholischen Bekenntnisschule fordern. Spätestens bis zum Ende der Sommerferien wird mit Beitimmt- helt die Anerkennung des Rechtsstandpunktes der Katholiken ge- ford^t. Von diesem Zeitpunkte an könne den südlausitzer Eltern der Kampf nicht allein überlassen werden. Hauptversammlung des Landesverbandes Sachsen im Bunde Deutscher Mietervereine am 7. und 8. Juli in Bautzen nahm folgende Entschließung an: „Im Gegensatz zu den auf Lome- rung und beschleunigten Abbau des Mieterschutzes und Wieder- einstthrunss der freien Wirtschaft gerichteten Bestrebungen der HausbestherorganisaNonen und der ihnen nahestehenden Wirt- schaftskreise fordert die Mieterschaft von den Regierungen und Parlamenten der deutschen Länder Aufrechterhaltung der be stehenden Wohnungsaesehe, fortschrittlichen Ausbau des Reichs mieten- und Mieterschuhgesetzes, Verlängerung dieser Gesetze ohne Befristung ihrer Geltungsdauer, Schaffung eines zeitgemäßen Bodenrechks, das lebe Spekulation und jeden Wucher mit deut schem Grund und Boden für alle Zeiten ausschließt, Neuregelung des deutschen Wohnungswesens im Sinne der Gemeinwirtschaftl Die Mieterschaft ist entschlossen, ihre volle Kampfkraft für di«' Verwirklichung dieser Ziele rückhaltlos einzusehen? Verantwortlicher Redakteur: Felix Iebne. - Druck und Verlag: Larl Iehne in Divvoldiswalde. von -in UN- -einem Yun allein -as Sckicksal ab Sen -eulscken Singe, un- -ie Venanfvvopluug wsn -ein. j. ö. kickte. Für das deutfche Dolleopfer ipendcten: Mulda, 12. Juli. Am Sonntag erfolgte hier die Weih« des im Eichwald erbauten Kriegerdenkmals. Der Entwurf stammt von einem Sohn unseres Ortes, Paul Barsch, jetzt Architekt und Bau meister in Dippoldiswalde. Der Schöpfer der überlebensgroßen Figur eines sterbenden Kriegers ist der junge Künstler Türke in Dresden. Die bauliche Aufstellung des über 4 Meter hohen, auf breter Plattform ruhenden Denkmals führten Gebrüder Gönnert in Dippoldiswalde aus. Die Weihe des künstlerisch wirkungs vollen Monuments erfolgte in feierlicher Weise. Grimma. Ein Leipziger, der nach Grimma gekommen war, badete am Sonntag gegen Abend im hiesigen Münchteich. Als er nach der Insel hinüberschwamm, verstrickte er sich mit den Beinen in den Schlingpflanzen. Es überkam ihn dann jedenfalls die Angst und er ging mit einem Hilferuf unter. Leute, di« dort Stöcke rodeten, machten sich an die Rettung, sie konnten aber nur noch die Leiche bergen. Colditz. Vor einigen Tagen wurde die Frau des Tischler meisters und früheren langjährigen Gemeindevyrstands Wilhelm Hänsel in Zschirla mitten in ihrer häuslichen Tätigkeit durch Schlaganfall vom Tode überrascht. Am Dienstag früh wurde nun auch der Ehemann im Bett liegend tot aufaesunden. Auch seinem Leben hat ein Schlaganfall ein jähes Ende bereitet. Leipzig, 13. Juli. Kapitänleutnant Ehrhardt, der sich am 23. Juli vor dem Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik wegen seiner Teilnahme am Kapp-Putsch verantworten sollte, ist heute mittag aus dem Polizeigefängnis, in dem er während feiner Untersuchungshaft untergebracht war, entwichen. Der Oberreichs anwalt hat sofort veranlaßt, daß alle Maßnahmen zur Wieder ergreifung des Flüchtlings ergriffen werden. Die Flucht Ehrhardts ist durch Helfershelfer von außen her ins Werk gesetzt worden. Der Gang zwischen dem Gefängnis und dem Gerichrsgebäude ist durch zwei Gittertüren und zwei Haustüren abgeschlossen. Die Gittertür wurde geöffnet vorgefunden. Die Haustüren sind mit einem Nachschlüssel geöffnet worden. Nach dem Passieren des Ganges wurde oie Tür von außen wieder geschlossen und der Schlüffe! stecken gelassen, so daß ein« Verfolgung aus dem Innern des Gefängnisses nicht möglich gewesen war. Infolaedesfen muß damit gerechnet werden, daß Ehrhardt unter dem Personal der Gefängnisangestellten Helfershelfer gehabt hat. Zweifellos ist die Flucht von langer Hand mit größter Sorgfalt vorbereitet worden. Ehrhardt ist jedenfalls von einem bereitstehenden Auto aufge- nömmen worden, das ihn mit seinen Freunden entführte. Der Polizeipräsident von Leipzig wird auf die Ergreifung Ehrhardts eine hohe Belohnung aussehen. Leipzig. In der Stadtverordnetenversammlung stand die Er richtung einer Riesenhalle auf dem Gelände der Technischen Messe am Völkerschlachtdenkmal zur Beschlußfassung. Die Tagesordnung konnte aber nicht erledigt werden, da die linken Parteien die Beschlußunfähigkeit des Hauses durch Verlassen des Saales her- beisührten. Hohenstein-Ernstthal. In der letzten Stadkverordnekenfltzung wurde von kommunistischer Seite der Anttag gestellt, daS Stand bild König Alberts auf dem Neumarkt entfernen zu lassen. Die Angelegenheit wurde zur weiteren Entschließung zunächst an den Bauausschuh verwiesen. Das Standbild (zugleich als Krieger denkmal (eine Stiftung) wurde am 10. Mai 1896 unter großer Beteiligung der Einwohnerschaft und Gästen geweiht. — Dem vom Stadtveroronetenkollegium in einer früheren Sitzung gefaßten Be schlusse auf Straßenumbenennung hat der Rat, der die Zuständig kit für sich beansprucht, nicht beitreten können. Diese Angelegen- . heit beschäftigt das Stadtoerordnetenkollegium erneut. Das Kolle gium hielt sich für zuständig und beschloß, die Straßen umzobe- nennen: König-Älbert-Sttaße in Liebknecht-Straße, Bismarck- in Bebel-Straße, Moltke- in Karl-Marx-Straße, Wettin- in Goethe- Straß« und Schönburg- in Heine-Straße. Chemnitz. Am Mittwoch nachmittag ist ein 23jähriger Kessel reiniger beim Reinigen eines Dampfkessels dadurch erstickt, daß die Flugasche nachrutschte. Zwickau. Der Kreisausschuh der Kreishauptmannschast Zwickau beschloß, sich für die Bildung einer neuen Gemeinde Erla aus den Gemeinden Hermsgrün und Gersdorf und dem Guts bezirke Erla auszusprechen. — Zur Beschaffung von Kartoffeln für den Stadtbezirk Zwickau soll die Staatsregierung um einen Kredit bis zu fünf Milliarden Mark ersucht werden. Oberwiesenthal. Der hekannle Flugmetster Joe Ioene veran staltet hier wöchentlich zwei bis dreimal Schauflüge mit smner eigenen neuesten Erfindung (motorlose Gleitflüge). Plauen i. V. Die Rodewischer Warenvermittlung e. G. m. b. H. teilt ihren Kunden durch Anzeige mit: Da unsere Lieferanten total zum Verkauf in Edelvaluta (Dollarpreisen) übergeaangen sind, bleibt auch uns kein anderer Ausweg, als zur Kalkulation und Angebot in Goldmark überzugehen. Ab heute treten deshalb fol gende Verkaufs- und Zahlungsbedingungen in Kraft: Die Aus zeichnung und das Angebot der Waren erfolgt in Goldmark. Eine Goldmark — '/4 Dollar. Die Zahlungen sind in Papiermark zu leisten. Die Umrechnung erfolgt nach dem an der Berliner Börse festgesetzten amtlichen Briefkurs für Dollar-Devisen des Vortages der Zahlung. Beispiel: Verkaufspreis in Goldmark 3L0 M., Dollarbriefkurs am Vortage der Zahlung 176 000, somit 1 Gold mark — 176 000 dividiert durch 4 — 44 000, demnach zu zahlender Betrag 154 000 Papiermark. Zittau. Welch« Riesengewinne daS Ausland mit unserer Mark macht, zeigt ein Beispiel aus der benachbarten Tschecho- Slowakei. Dort zahlten die Banken am Montag vormittag für die tschechische Krone 5000 M. Beim Einwechseln von Mark gegen Kronen aber verlangten sie 9000 M. sür eine Krone, d. y. sie verdienten an jeder Krone 4000 M. Am Dienstag und Mittwoch wurden sogar 12—14 000 M. sür die Krone verlangt, dagegen nur 5200 M. gezahlt, der Gewinn pro Krone betrug also 9000 M., ja, noch mehr. Der Unterschied zwischen Auszahlung und Einzahlung in Reichsmark erklärt sich daraus, tnck die tschechischen Banken bei Auszahlung in Mark den Berliner Kronenkurs, bei Einzahlung in Mark aber den Prager Markkurs zugrunde legen. Während beide Kurse vor Inkratketen der neuen Devisenordnuna immer überelnstimmten, ist die Spannung gegenwärtig ganz gewaltig. (Es ist eine ähnliche Spannung wie zwischen dem Berliner Dollarkurs und der Reuyorker Parität.) Die Banken gewinnen auf solche Weisen natürlich Unsummen an der deutschen Mark. «r. 162 OerHiches und Sächsisches 4ll0.- ZOM.- frübere Quittung 15S4-2Z.— 20 eingewechselte Ikonen 43453.— Se. I b45 47o.—
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