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Was wir zu fürchten haben. Bon Dr. C. Mühling. Das nächste Ziel Frankreichs, das durch Englands Dul dung die führende Macht der Entente geworden ist, besteht »in der Durchsetzung einer gemeinsamen Änt- wort Englands, Italiens und Frankreichs auf das deutsche Memorandum, einer Antwort, an deren Spitze die Forderung der Aufgabe des passiven Widerstandes stehen soll. Als Preis 'für die Aufgabe des passiven Widerstandes wird nach der Absicht Frankreichs nicht etwa die Räumung des Ruhrge bietes in Aussicht gestellt, sondern nur eine allmähliche Berminderung des militärischen Druckes versprochen werden. Die Aufgabe des passiven Widerstandes würde also für Deutschland die bedingungslose Kapitu lation bedeuten. Die Nuhrbcvölkerung würde von ihren verhaßten Peinigern, welche jetzt die Niederträchtigkeit so weit treiben, daß sie durch die Peinigung der Ruhrkinder die Ruhreltern niedcrzuzwmgen versuchen, nicht befreit werden, sondern vielleicht — nicht einmal sicher — etwas weniger, immer noch mehr zu leiden haben, als die Bcoölke- rung der Rhcinlande zu leiden hat. Darum muß die Erreichung des Frankreich vorschwebenden Zieles während der nächsten Tage von Deutschland mit allen Mitteln bekämpft werden. Das wirksamste unter diesen Mitteln ist außer der möglichst großen Verstärkung des passiven Widerstandes die einmütige Erklärung aller Schichten des deutschen Volkes, der Reichsregierung und der Landesregierungen sowie aller Parlamente, daß der passive Widerstand auch dann nicht auf- gegeben werden wird, wenn England und Italien gemeinsam mit Frankreich diese Forderung aufstellen sollten. Man kann es täglich in der französischen Presse lesen, daß Deutschland schon längst auf die Knie gezwungen worden wäre, wenn England und Italien sich an der Besetzung des Ruhrgebietes beteiligt hätten. Diese Illusion muß Herrn Poincarch der auf ihre Verwirklichung seine letzten Hoffnungen setzt, gründlich ge nommen werden. Sie kann ihm nur gründlich genommen werden, wenn ein das ganze deutsche Volk erfassender Sturmwind jeden Gedanken an die Aufgabe b e s passivenWiderstandes, wasauchkommen in S g e, wie viel Mächte sich auch mit dieser Forderung an Deutschland wenden mögen, hinwegfegt. Daß «in solcher Sturmwind zu erzeugen Gt, das beweist bi« Aufnahme der vortrefflichen gestrigen Rede des sozialdemokratischen preußischen Mnisterpräsi- d«nt«n, di« es in der Tat verdient, in allen Gemeinden — nicht nur Preußen» sondern Deutschlands — angeschlagen, besonder» aber der Ruhrbevölkerung bekanntgegeben zu werden. Nur wenn ein solcher Sturmwind sich in Deutschland «hebt, werden die Regierungen Englands und Italiens mit« Hinweis auf die ungeheuren Gefahren für den Frieden Europas, den ein« bis zur Verzweiflung getriebene Be- »SKerung Deutschlands bedeutet, die unerhörte Zumutung Frankreichs ablehnen, und die Isolierung Frankreichs wird fortdauern, und wenn wir Geduld haben, am reifen Ziel der Feiten zur Beseitigung des Ministeriums führen, dessen Ziel trotz aller Ableugnungen die wirtschaftliche und politische Zerstörung Deutschlands ist. Daß Me einmütige, gewaltige Kundgebung des deutschen Volkes, die di« Fortsetzung des passiven Widerstandes fordert, ihre Wirkung nicht verfehlen wird, das beweist die Rede, die der italienische Ministerpräsident Mussolini am Freitag im Senat gehalten hat. Es war ein Warnungsrüf, der ^vber die savoischen Alpen gerichtet war. Es war die Antwort <n»f die Aufforderung Poincares zu endlichem gemeinsamen Vorgehen gegen Deutschland. Die Entschlossenheit, mit der Mussolini in dieser Rede erklärte, daß Italien keine wirtschaftliche und politische Hegemonie irgendeiner Macht dulden werde, würde Deutsch»! land nichts nützen, wenn es selbst nicht alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel anwendct, um die wirtschaftliche und politische Hegemonie Frankreichs zu brechen. Wer wird, geneigt sein, sich mit Freunden zugunsten eines ehemaligen /Feindes zu entzweien, wenn dieser ehemalige Feind selbst "seine Handgelenke den Fesseln darbietet, die man ihm an» legen will. Der Geist, der aus der Rede des Herrn Braun im preu- z ßischen Landtag sprach, der muß jetzt, und zwar in diesen f .zachsten Tagen, das ganze deutsche Polk erfüllen s- " und der Welt zu wissen geben, daß die Nuhrbevölkerung auch , durch die gemeinsame Drohung der Verbündeten nicht « niedergezwungen werden kann und nicht niedergezwungen werden wird. j Die ersten Schritte Englands. Die Vosjische Veitung meldet aus London: Nachdem das englische Kabinett am Montag vormittag die deutsche Note durchberaten hat, wird der englische Standpunkt am Montag nachmittag in Unterredungen dekanntgcgeben werden, die der Aussenminister Lord Kurzon mit den Botschaftern Ita liens, Frankreichs u » dBelgiens anbcraumt dat. Daily Telegraph bemerkt dazu: Die überraschende Einmütigkeit, mit der die britische öffentliche Meinung fast jeder politischen Schattierung sich dafür ausgesprochen habe, daß Reichskanzler Eunos letzte Vorschläge als möglicher Ausgangspunkt für eine gemeinsame Erörterung behandelt würden, habe der britischen Negierung tiefe Befriedigung und ein Gefühl vermehrter Stärke verliehen. Die bri- tische Negierung sei jetzt sicher, daß sie bei der baldigen Preisgabe einer Politik reiner Passivität und bei ihren zukünftigen Anstrengungen, eine baldige und angemessene Regelung in Europa zu erzielen, eine einige Nation hinter sich haben werde. Notifizierung des sranzSflschen Standpunktes. Die im Laufe der Brüsseler Verhandlungen von der sran- züfischen und belgischen Regierung getroffene Entscheidung, keinen deutschen Vorschlag zu prüfen, solange nicht im besetz ten Gebiete, besonders im Ruhrgebiet, der organisierte passiv« Widerstand aufgehört habe, ist den Kabinetten von London und Roniofffiziell bekanntgemacht worden. Der Notifizierung folgte ein interalliierter Meinungsaustausch. Aus Brüssel wird über einen Besuch des englischen Botschafters beim Minister des Aus- wärtigen berichtet, andererseits hat am Quai d'Orsay zwischen dem belgischen Botschafter und dem politischen Direktor Pe retti della Rocca eine Besprechung stattgefunden. „Frankreichs Mitwirkung kein sw gs unerläßlich!" Da, zufriede «gestellte London. — Die Ein stellung de« passiven Widerstande« unmöglich. Der gut unterrichtete diplomatische Berichterstatter der „Daily News", Harris Wilson, schreibt, in maßgeben den Kreisen sei man der Ansicht, daß als Ganzes die deutsche Note alle vernünftigen Erwartungen befriedige. Die Reparationsfrage werde in erster Linie von Baldwin, Curzon und McKenna behandelt werden. Die nächstliegende Frage sei, welche Antwort auf das deutsche Angebot, sich der E n t s ch e i d u n g e i n e s internationalen Ausschusses zu unterwerfen, erteilt werden solle. Obgleich Frankreichs Mit- Wirkung bei einem solchen Unternehmen durchaus wünschenswert sei, sei sie trotzdem keineswegs un erläßlich. Großbritannien und Italien würden, falls sie lcschließen sollten, eine derartige Kommission von ich aus zu ernennen, nicht die geringsten Schwierigkeiten indcn, sich die Dienste der höchsten Finanzautoritäten in Amerika und den meisten europäischen Ländern zu sichern. s sei keineswegs unmöglich, daß eine solche Kommis sion ernannt werde. Frankreich würde noch voll« Gelegenheit haben zu erwägen, wie cs sich zu dem Bericht dieser Kommission stelle, wenn er veröffentlicht werd«. Vorher müsse jedoch unbedingt die Stabilisierung der deutschen Mark stattfinden. Dies sei der Hauptpunkt im britischen Pro gramm. Nach allgemeiner Ansicht sei der praktischste Plan, 'er bisher zu diesem Zweck vorgebracht wurde, der in dem Bericht von Keynes, Brand, Cassel vom letzten November enthaltene. — Der Finanzmitarbciter der „Times" schreibt, die deutsche Note habe einen ausgesprochen günstigen Andruck auf die City gemacht, man sei der Ansicht, Deutsch- and habe alls wirtschaftlich Mögliche getan, :nd man habe das instinktive Gefühl, was auch immer die anmittelbare Folge des Dokuments sei, daß es zu einer Art von Regelung führen oerdc. Die französische Forderung, die deutsche Regierung solle die Einstellung d - s passiven Wider« standes befehlen, werd« für vollkomme« i undurchführbar angesehen. Selbst wenn d« j deutsche Regierung einen Befehl veröffentlichen sollte, der passive Widerstand müsse aufhören, glaube man nicht, daß dies die Haltung der Ruhrbevölkerung beein flussen werde. Es werde gehofft, daß die britische Re gierung imstande sei, die durch das deutsche Angebot ge- schaffens Lage zu benutzen und eine Konferenz zu, Regelung der Reparationsfrage zustande- zubringen. Warnung MussoLmis an Paris. Aus Nom wird gemeldet: In der letzten Senatssitzung hat Ministerpräsident Mussolini das Wort zu einer Erklärung ergriffen. Der Ministerpräsident betonte, daß sich die Lage seit Oktober in bemerkenswerter Weise gebessert habe. Jeder mann wisse, daß Italien eine Politik energischer Wahrung seiner nationalen Interessen zu verfolgen beabsichtige und überall zugegen sein wolle, wo seine Lebensinteressen im Spiele seien. Der Zeitpunkt für eine politische Aktion allgemeiner Natur sei günstig, die darauf abziele, so rasch wie möglich die politische Lage des Kontinents auf normal zu gestalten. „Es ist ein italienisches Interesse ersten Ranges", fuhr der Ministerpräsident fort, „die friedliche Lösung der europäischen Krise zu beschien- nigen. Diese Krise wird seit dem Versailler Vertrage von der Neparationsfrage beherrscht. Gegenüber dieser Frage ist die Stellung Italiens sn ihren Gnmdlätzen die folgende: 1 . Deufichlond kann und muß den Betrag bezahlen, der bercils jetzt im allgemeinen ausgestellt zu sein scheint, und von den mehreren hundert Milliarden, von denen nach Abschluß des Waffenstillstandes die Rede war, weit c n t s e r n t ist. 2 Italien kann keine Abänderungen oder Um- ' wälzungen territorialer Art dulden, die eine s Hegemonie politischer, wirtschaftlicher oder militärischer s Art herbeifiihrcn könnten. 3 . Italien will seinen Anteil am Opfer tragen, falls das l für den Wiederaufbau der europäischen Wirtschaft notwendig s sein sollte t 4 Die italienische Negierung beharrt heute mehr als je- § mals, und insbesondere angesichts der letzten deutschen Note, , auf ihrem Standpunkt, daß die Repnrntionsfrage und : die Frage der europäischen interalliierten Schul- ! den Miteinander in engem Zusammenhang ' stehen und in einem gewissen Sinne voneinander abhängig : sind." c Zum Schluß sagte Mussolini: Es besteht kein Zweifel ! darüber, daß die Besetzung des Ruhrgebiets die Reparations- ' krise außerordentlich verschärft hat. Oie Botschafterkonferenz meldet sich wieder. Die Agentur Havas teilt mit, daß die Botschafterkonfe- : renz nach' mehrfach vergeblich von ihr unternommenen , Schritten nunmehr einmütig beschlossen habe, der deutschen . Regierung mitzuteilen, daß die interalliierte Mili- , tärkontrolle in Deutschland wieder aus genommen werden müsse. Sie werde Deutschland auffor- deru, alle Maßnahmen zu treffen, um diese Tätigkeit zu er- c ich lern und zu verhindern, daß es durch das Verhalten der 1 deutschen Beamten wie der deutschen Bevölkerung ,u gwj. schenMen komme. Eine Notein diesem Sinne sei bereit, dem deutschen Geschäftsträger in Pari, überleben worden. LärW bHder Teuerung-Interpellation Heftige Auseinandersetzung zwischen Wull« und den Sozialisten. Nach Erledigung kleiner Vorlagen setzte der Reichste» am Sonnabend die Teuerungsdebatte fort. Als erster Redner spricht der deutschvölkische Abgeordnete Wulle. Er nennt es ein merkwürdiges Schauspiel, daß gerade di« sozialdemo. krafische Partei eine Interpellation über die Trostlosigkeit der Lage einbringe, die sie selbst verschuldet habe, Sie entwaffnete das deutsche Volk, sie unterschrieb den Ver. sailler Vertrag und die folgenden Abkommen, sie gab Ober, schlesien preis und hielt die volkszerstörende Zwangswirtz schäft aufrecht. Sie ist schuld an der ErfUllungs, Politik, die völlig Schiffbruch gelitten hat. (Unruhe b. Soz.) Sie erzwang die Verpfändung unseres Staats- undi sogar des Privatbesitzcs an die Feinde, sie erzwang die selbst! mörderische Stützungsaktion und brachte Deutschland durch die Knechtung der Rechtsparteien den latenten Bürgerkriegs Das Geschickteste war, daß sie den von ihr verschuldeten Zu,! iammcnbruch jetzt einem sogenannten bürgerlichen Kabine«! in die Schuhe schiebe. Eine Lärmszene entsteht, als Abg. Wulle erklärt, seine Partei habe mit dem! Kapital nichts zu tun, und von sozialdemokratischer Seitz! der Zuruf kommt: Aber französisches Geld nehmen Siel Dei Redner bezeichnet das als eine Unverschämtheit und Albern, heit und schlägt erregt mit der Faust auf den Tisch, währeul die Sozialdemokraten in lärmend« Zurufe ausbrechen. Abg, Wulle fährt fort: Wir bekämpfen die Männer,' die jetzt iz München beschuldigt sind, und da haben Sie die Frechheit, etwas derartiges zu sagen. Der gwischenrufer, Heu Müller-Franken, wird an anderer Stelle dafifi Rechenschaft-ablegen müssen, falls er sich nicht Hinte, die Immunität versteckt. (Großer Lärm b. d. Soz. und Zurufe: Lumpen sind das alle, di« Deutschvölkischer! — Anhaltende große Unruhe.) Der Redner fordert dam Maßnahmen gegen inländische und ausländische Schieber und klagt das internationale jüdische Großkapital an. Marxisten hätten den Ruhrhelden Scklaaeter an die Franzosen verraten, (Tobender Lärm links uno Rufe: Unverschämter Schwindest Lügnerl) Der Redner fordert die Freilassung Roß, bachs, nachdem die ganze Anklage gegen die Deutsch, völkische Freibeitspartei zusammengebrochen sei. Abg. Ledebour (b. k. Fr.) wirft der Regierung vor, sie drücke sich vor der Berantwortung, besonders der Kanzler lasse sich viel zu selten im Reichstage sehen. Die Behaup. tung des Abg. Wulle, Deutschland werd« von einer jüdischen Clique regiert, sei eine abgedroschene antisemitische Redens art. Seine weitere Behauptung, Schlageter sei von Per. sonen denunziert worden, die den marxistischen Parteien naheständen, sei eine böswillige Verleumdung. Umgekehrt seien die Denunzianten in nationalistischen Kreisen zu suchen. Damit schließt die Aussprache Uber die Inter- pellation. — Im Schlußwort wendet sich Abg. Schmidi- Berlin (Soz.) gegen den Abg. Wulle. Damit ist die Interpellation erledigt. Im letzten Augen- blick bringen noch die Kommunisten > ein Mißtrauensvotum , gegen die Regierung ein, das vom Abg, Koenen begründet wird. Er erklärt, die Kommunisten hätten noch bis zunl letzten Moment darauf gewartet, daß die Sozialdemo kraten ein Mißtrauensvotum einbringen würden, Nach den scharfen Reden gegen das Kabinett Cuno müßte» auch die Sozialdemokraten dafür stimmen. Das Mißtrauens» votum erhält nicht die genügende Unter- st Utzung von 30 Mitgliedern des Hauses, da sich nur die wenigen anwesenden Kommunisten erheben. Es ist damit erledigt. Das Haus vertagt sich danach auf Montag. Inland «nd Ausland. Mariuebesuch aus Argentinien, Der Geschäftsträger der Republik Argentinien in Deutschland, l)r. Pedro Guesalaga, hat von seiner Regierung ein Telegramm bekommen mit der Mitteilung, daß das Schulschiff der argentinischen Kriegs marine „Residente Sarniento" auf seiner Instruktionsreisc zwischen dem 21. und 25. Juli den Hasen Hamburg an laufen wird. Die Kaffationsverhandlungeu im Falle Krupp werde» erst n a ch Erledigung der Revisiondes Betriebs ratsmitgliedes Müller stattfinden. Der formelle Kassations antrag ist am vergangenen Sonnabend gestellt worden. Tie -Verhandlung gegen Müller wird demnächst in Düsseldorf statt finden. In Sträfliugskleidern! Nach zuverlässiger Information hat das Justizministerium in. Brüssel dahin entschieden, daß die deutschen Herren, die wegen politischer Vorkommnisse ihre Strafe im Gefängnis zu Verviers abbüßen, Sträf lingskleidung anlegen müssen. Von Brüssel ist so gar hie Gefängnisverwaltung in Verviers schriftlich ange wiesen worden, daß die Deutschen als gemeine Verbrecher zu behandeln seien. Die deutschen Herren werden mit Eti kettekleben beschäftigt Sie dürfen nicht einmal wäh rend des täglichen Spazierganges auf dem Gefüngnishof miteinander sprechen. Schlaganfall Vivianis. Der frühere französische Mi- nisterprästoent Viviani wurde bei einer Verteidigungs rede von einem Schlaganfall getroffen. Sein Zustand, der zunächst besorgniserregend war, hat sich schon wieder etwa» gebessert. Vor der Freilassunb Hollein». Die Ausweisung des deutschen kommunistischen Abgeordneten Hö klein aus Frankreich steht unmittelbar bevor. Damit wird auch dec gegen ihn erhobene Stra f-a n tra g h i n f ä l l i g. Der Streik in den oberschlesischen Bergwerksbetriebc» dauert unvermindert fort. Die Lage Ist äuß er st ern st. Die Belegschaftsversammlung der staatlichen Hütte der Huld- schinskiwerke faßte den Beschluß, am kommenden Sonnabend die Auszahlung einer einmaligen Teuerungsbeihilfe vo» 300 000 Mark pro Kopf zu verlangen. Die Grube Sosnihe legte die Arbeit nieder, wodurch die Zahl der im Streik be findlichen Großbetriebe auf dreizehn erhöht wurde.