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BewaspreiS: Monat Juni 5100 M. ohne Zu- traaem Einzelne Nummer 220 M„ Sonntags 250 M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr g — Gemeindeverbands-Girokasse Nr. 3. Postscheckkonto Dresden 12 548. Redakteur: Felix Iehne. — Druck und Verlag. Earl Iehne in Divvolüiswalde. Deranlworllicher Dieses Blatt enkhSkt -le amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannfchaft, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dippol-iswal-e WeitzeritzZeilung Taaesreiimg und Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeberg «.A. Aelle st e 0 rltung -es B ezirks Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petit zeile 250 M., außerhalb der Amkshauplmann- schaft 300 M-, im amtlichen Teile (nur von Behörden) Zeile SOO M. — Eingesandt und Reklamen Zeile 700 M. Nr. 127 Dienstag den 5. Juni 1923 «g. Jahrgang 'M ,-StlSNI OerrlicheS u^d Sächsisches Die Kleinrentnersürsorge. Aus Grund des Gesetzes vom 4. Febrear I023 erhalten deutsche Kleinrentner Unterstützung nach Maßgabederge- aebenen Borschristen. Der Kreis der Fürsorgeempfänger umfaßt bedürftige alte oder erwerbsunfähige s Alge eigener oder fremder Vorsorge ohne d.e emgAeten Geldentwertung oder ohne sonstige Kriegsfolgen nicht auf die öffentliche Fürsorge angewiesen wären. Anträge auf Unterstützung sind im Laufe dieser Woche im Rathaus, Zimmer Nr. 15, unter Verwendung der dort ,ur Abholung bereitliegenden Fragebogeu zu stellen. Dippoldiswalde, am 4. Juni 1023. Kor 8taätrLt. Dippoldiswalde. Am Sonnabend hielt der Hausbe^ltzr:- ^erein in „Stadt Dresden" seine Hauptversammlung bei mäßigem Äcsnch ab. Der Jahresbericht, erstattet vom Vorsitzenden Gemelnert, gedachte u. a. der in: verfimsenen Jahre verstorbenen zwei Vereins. Mitglieder Paul Kothe und Thetla Richter, deren Andenken durch Erheben von den Plätzen geehrt wurde. Der Kassenbericht konnte nicht gelegt werden, da der Kassierer nicht erschienen war, auch die Unterlagen nicht geschickt hatte, was die Versammlung stark nutz, billigte. Zu Rechnungsprüfern wählte man die Kaufleute Niemand und Richter und entlastete den Kassierer von der geprüften 1922er Rechnung. Die Ausscheidenden — Vorsitzender Eemeinert und die Beisitzer Heeger, Gössel und Niemand — wurden wiedergewählt. Den Jahresbeitrag setzte die Versammlung auf 2000 M. fest mit der Maßgabe, daß für solche Mitglieder, deren wirtschaftliche Verhält- niste das rechtfertigen, auf Antrag durch den Vorstand eine Er mäßigung eintreten kann. Einverstanden war die Versammlung mit dem Zusammenschluß der Hausbcjitzervereine des Bezirks zu einem Bezirksoerbande und beauftragte den Vorsitzenden niit den Vor arbeiten. Einem Anträge des hiesigen Mietervereins entsprechend beschloß man die Schaffung eines aus je drei Mitgliedern des Mieter und des Hausbesitzervcreins bestehenden Schlichtungsausschusses für Mittstreitigkeiten. Behandeln will man jedoch nur solche Fälle, wo mindestens der Antragsteller seiner Organisation angehört. Schließ lich erstattete der Vorsitzende kurzen Bericht über den von ihm be suchten Meißner Landesoerbandstog. Dippoldiswalde. Die Ortsgruppe der BSPD. hatte sür Sonn abend abend zu einer öffentlichen Versammlung nach der ReichS- Krone geladen, in der die Landtaasabgeordnete Frau Professor Eva Büttner über .Die Frau in Politik und Wirtschaft' sprach. Einladung erging insbesondere an die Frauen. Der Besuch war mäßig. Rednerin überbrachte zunächst die Grüße der Genossen und Genossinnen vom internationalen Parteitag in Hamburg, an dem sie teilnahm und der gezeigt habe, daß der deutsche Sozialist heute nicht mehr vereinsamt dastehe, sondern daß Gleichgesinnte lebten und wirkten in allen Ländern der Erde, insbesondere auch in den sogenannten Feindstaaten. Sodann führte Frau Büttner unter anderem aus: Man wisse, daß die Grundeinstellung des ersten Christentums die Nächstenliebe gewesen sei, die es mit sich brachte, daß in den ersten Christengemeinden einer dem anderen Beistand in jeder Art leistete, aus reiner Menschenliebe, aus innerem Drange: daß der Reiche sein Vermögen von selbst hergab für seine Gemeinde usw.; man wisse, daß diese Einstellung auf kirchlicher Grundlage heute in der Menschheit nicht mehr vor handen sei. Aber diese Grundeinstellung lebe heute trotzdem noch und zwar im Sozialismus, der lehre, daß alle Menschen Brüder und Schwestern seiest, alle: daß keiner sich besser dünke als der andere, einer dem anderen beistehe: der es aber infolgedessen auch als falsch ablehne, wenn neben Millionen, die Not leiden, einige. Tausend prassen können. In diesem Sinne sei der Sozialismus Religion. Aber er sei nicht nur Religion, sondern auch Wissen schaft, er sei die Idee der kommenden Zeit. Wie der belesene- Sozialist heute wisse, daß der Kapitalismus ein Zustand in der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung sei, der mit Naturnot wendigkeit kommen mußte: so wisse er ebenso sicher, daß der Kapi talismus mit gleicher Naturnotwendigkeit zu einer gewissen Zeit übergehen werde in den Sozialismus. Das sei der Glaube eines jeden wirklichen Sozialisten, ein Glaube, der getragen werden müsse einmal vom Herzen (gefühlsmäßig), dann aber auch vom Kopfe (verstandesgemäß). Dieses sozialistische Zeitalter könne also der Sozialismus nicht an sich schaffen, sondern er könne nur seinen Eintritt vorbereiten und beschleunigen: dsn Boden, die Verhält nisse dazu geeignet machen, ganz besonders aber die Menschen er ziehen, die gebraucht werden im sozialistischen Zeitalter, das nicht kommen kann heute und morgen und das infolgedessen auch nicht der lebenden Generation zugute kommen kann, sondern erst unseren späteren Nachkommen. Die Aufgabe, die der Sozialismus damit zu erfüllen habe, sei edelster Art und so groß und umfangreich, daß alle, alle mithelsen müßten, und ganz besonders auch die Frauen. Und ihnen widmete die Rednerin auch den Hauptteil ihres Vor trages. Die Frau müsse sich von der falschen Einstellung, daß sie dem Manne in irgend einer Beziehung nachstehe, freimachen. Diese Einstellung sei nur das Produkt einer jahrtausendelangen falschen Erziehung, an der der Mann nicht schuldlos sei. Vorher sei es einmal anders gewesen. Und es müsse wieder anders werden. Der Anfang set bereits gemacht. Geistig und körperlich müsse die Frau dem Manne gleich zu werden sich bestreben. Auf politischem Gebiete sei das in Deutschland heute bereits der Fall. Welche Rolle könnte da die Frau spielen, und welche Rolle spielt sie? Hier gelte es noch ungeheuer viel Arbeit zu leisten an der Hrauund von der Frau. Hier tatkräftig mitzuhelfen, sei Pflicht des Mannes. Die Frau müsse Vorträge besuchen, Zeitungen lesen Gier bekam die bürgerlichen Ihren gewohnten, diesmal noch milden Treffer) und Bücher lesen. Und der Mann müsse ihr helfend zur Seite stehen, damit sie verstehen, begreifen lerne, was sie höre dos die Frau — und sie müsse es tun —, dann werd« sie ihre hochbedeutsame Rolle im Sozialismus der Gegen- <mf die Rednerin immer wieder hlnwies, auch erfüllen zum ?ann werde die Frau auch die wirklichen Ursachen des heutigen wirtschaftlichen Elends, das sie ja in erster Linie zu spüren habe, erkennen und nicht aus Aerger oder Ver- i zweiflung bei den Reichslagswahlen den Pechtsfaszisten oder dem ) Kommunismus in die Arme fallen, sondern sie werde in richtiger Erkenntnis den Mittelweg gehen und sozialdemokratisch wählen, damit auch gleichzeitig zur Niederhaltung der Reaktion beitragen, die wie überall so auch in Deutschland jeden Fortschritt bedrohe, alles Erreichte wieder rückgängig machen möchte und mehr noch. Gerade in dieser Hinsicht blickten die Sozialisten der ganzen Welk heute mit Spannung auf Deutschland, wissen, daß ein Sieg der Reaktion in Deutschland gleichbedeutend sei mit einer Niederlage des Sozialismus überhaupt. Zum Schluß empfahl Rednerin als bestes Mittel zur Erreichung des im Vortrage skizzierten Zieles die Bildung von sozialistischen Frauengruppen. Sie sachlichen Ausführungen fanden lauten Beifall der Zuhörer. Zn der Dis kussion stellte nur ein Kommunist eine zur Sache nicht gehörende Anfrage, die die Rednerin in recht offener Weise beantwortete. Hierauf schloß der Einberufer Hach die Versammlung ebenfalls mit der Aufforderung zur Gründung einer sozialistischen Frauen gruppe und zu zahlreichem Beitritt. ^^oldtSwalde. Mit dem ll-Uhr-Zuge traf am Sonn tag eine stattliche Zahl von Mitgliedern und ihren Angehörigen der Ortsgruppe Dresden der Kameradschaftlichen Vereinigung ehemaliger 102er Landwehr hier ein und wurde am Bahn hof vom Männergesangverein „Eintracht" mit Gesang und von den Mitgliedern der hiesigen Ortsgruppe der gleichen Vereinigung empfangen. Unter Führung der Kameraden Oemus und Seidel besichtigte man dann die Nikolaikirche, die Stadtkirche und sonstige Sehenswürdigkeiten unsrer Stadt und fand sich darnach bei Kamerad Hickmann ein, der für ein gutes Mittagsmahl Sorge getragen hatte. Gegen l/22 Uhr wurde nach Malter marschiert, um sich dort mit den Mit gliedern zu vereinigen, die erst den Nachmittagszug benutzt hatten. Eine große Zahl traf noch ein, und in stattlicher Zahl zog man nach der Sperrmauer, wo Regierungsbaurat Vr. inx. Iehne, der ja bekcknntlich lange Zeit beim Bau der Sperre beschäftigt war und daher bestens orientiert ist, einen kurzen Vortrag über die Talsperre und ihren Bau gab. Er besprach zunächst die Talsperren im allgemeinen und dann die Wei ßeritztalsperren im besonderen, betonte ihre große Wichtigkeit im volkswirtschaftlichen Interesse und gab eine Reihe Daten aus der Baugeschichte. Mit warmen Worten dankte ihm so wohl der Vorsitzende der Dresdner, wie der hiesigen Orts gruppe. Die Teilnehmer begaben sich dann zurück zur Boots landestelle, um nach einer Rundfahrt auf der Talsperre sich im „Seeblick" bei einem Tänzchen zusammenzufinden. So wurde auch diesmal der Zweck der Vereinigung, treue Ka meradschaft zu pflegen, die Schönheiten unserer engeren Heimat lind der Natur kennen zu lernen und achtunggebietende Ingenieur bauten zu besichtigen, aufs beste erfüllt. — Gelegentlich eines Beisammenseins mit Kameraden aus Pirna, Meißen und Dresden wurde am Sonntag hier die Ortsgruppe Dippoldiswalde von Angehörigen des ehe maligen Landsturm-Bat. Pirna gegründet. Der Zusammen schluß bezweckt neben der Pflege kameradschaftlichen Geistes vor allem die Unterstützung von in Not geratener Kameraden und von Hinterbliebenen von Kameraden. Weitere Beilritts meldungen — der Monatsbeitrag beträgt nur lOO M. — uehmen Justizsektretär Wegert und Seilermeister Martin Schmidt entgegen. ^5 ^,^ — Nachdem die 4 Operetten-AuMhrungen „Meißner Mädel — Meißner Wein" durch die Gesellschaft „Erholung" so glänzend gelungen waren und die Abrechnung über jene Veranstaltungen gelegt war, bereitete man sich auf das dies jährige Schlußvergnügen vor, das am Sonnabend im Schützenhaussaale stattfand. Für 7 Uhr war eingeladen worden, doch — so etwas sollte eigentlich nicht vorkommen — erst >/2y Uhr begann das Vergnügen und beim ersten Musik stück noch nicht einmal mit vollzähliger Kapelle. Friseur meister Kothe als Vorsitzender der Gesellschaft, entbot allen herzlichen Willkommensgruß und wies dabei auch daraufhin, daß die Gesellschaft ihre Kräfte auch stets gern in den Dienst der Allgemeinheit und Wohltätigkeit stellt. Das weitere Programm des Abends bestand in einer „Bunten Bühne", bei der Kaufmann Heinrich als „Impresario", Kassenbeamter Grüneberger und Böhme als Sänger auftraten, während sich di« Herren Schmidt als Salonhumorist, Donner als Rezitator und Zauberkünstler verdient machten. Den Schluß des Prdgramms bildete ein heiteres Gesamtspiel: Schneider Fips mit dem Schwips. Tanz schloß sich an. Gern ver gaß man mit der jugendfrohen Schar der Erholungs-Mitglieder und ihrer Gesellschaftsdamen auf einige Stunden die Schwere unserer heutigen Zeit. . ' — Otto Schmidt, Fahrradhandlung und mechanische Werkstatt, Dippoldiswalde, Weißeritzstraße, hat vor der Gewerbe kammer Dresden dieMeisterprüfung avgelegt und bestanden. — Am Sonntag wurden in der Heide zwei schöne Birkenpilze gefunden. — Nächste Tuberkulosespechstunde Mittwoch, den 6. Juni von früh 8 Uhr ab. — Mutterberatungsstunde Donnerstag, den 7. Juni nachmittags. 2—Z.UHr.^ Beides im Diakonat. — Drei Mitglieder der Ortsgruppe Dippoldiswalde des Bundes Deutscher Radfahrer, Jakob, Pils und Schlade, fuhren in den jetzigen Tagen eine Wanderfahrt nach Konstanz am Bodensee aus. Die Hinfahrt wurde über Hof, Bayreuth, Nürnberg, Rothenburg a. d. T., Stuttgart und Friedrichshafen genommen, während die Heimreise über Ulm, Regensburg und Hof ausgesührt werden soll. Das Wetter während der Fahrt war teilweise sehr heiß, teilweise unbeständig. Waren auch die Straßen manchmal schlecht, das Vergnügen war doch hoffentlich stets groß. — Die Blutlaus macht sich letzt sehr an den Stämmen und Zweigen der Aepfelbäume bemerkbar. Nur noch kurze Zeit, und es treten die Blattläuse ihre Wanderungen in die Kronen der Bäume an. Dann ist ihre Vertilgung schwieriger, während augen blicklich die Brut durch Zerdrücken und Abwaschen mit Petroleum nsw. verhältnismäßig leicht zu beseitigen ist. Kipsdorf. Eine Schmugglrrjagd gabs hier am vergangenen Mittwoch. Zwei Pascher — Tschechoslowaken, die offenbar Waren nach Böhmen ausführen wollten, wurden von der Gendarmerie verfolgt. Einer konnte festgenommen werden, der andre entkam, trotzdem mehrmals Schüsse nach ihm abgegeben wurden. Bei dem Festgenommenen wurden Bannware vor gefunden. — Der Staatsanwaltschaft Freiberg gelang es in ver gangener Woche, in einer hiesigen Villa eine Falschmünzer werkstatt auszuheben und die Hersteller, ein Ehepaar Fehr mann, festzunehmen. Sie hatten sich mit der Herstellung von 50-Kronen-Noten befaßt. Altenberg. Nor der Meisterprüfungskommission im Tischler handwerk hat der Tischler Karl Steglich hier die Meister prüfung bestanden. Dittersdorf bei Glashütte. Die seit 1897 hier bestehende Postagentur wird am l.Jult aufgehoben und ihr Bestellbezirk dem Postamt Glashütte zugeteilt. Infolgedessen kommen für unsern Ort und Börnchen für Briefe und Postkarten usw. die Ortsgebühren von Glashütte in Anwendung. Johnsbach. Die hiesige Postagentur, welche nunmehr 13 Jahre besteht und in dieser ganzen Zeit von Karl Lehmann verwaltet wurde, ward am 1. Juni aufgehoben und dem Bestellbezirke des Postamts Glasbütte zugeteilt. Die sämt lichen Postbestellungen erfolgen nunmehr durch Briefträger des Postamts Glashütte. Infolgedessen kommen für Johns bach auch die Ortsgebühren des Bestellbezirks Glashütte in Anwendung. — In Johnsbach bleibt nur die Fernsprech- und Telegramm-Vermittlungsstelle bestehen, welche von Frau Martha Lehmann (also im bisherigen Posthilfsstellenraume) verwaltet wird. Börnersdorf. Die hiesige Postagentur ist in eine solche mit einfachem Betrieb umgewandelt worden. Der Bestellbezirk ist dem Postamt in Liebstadt zugeteiü worden. Zwischen Börnersdorf, Breitenau, Hennersbach, Lichtenberg und Lieb stadt nebst den zugeteilten Landgemeinden besteht also fortan Ortsverkehr. Dresden. Der Brückenzoll wird vom 1. Juni an auf den Dresdner Elbbrücken nicht mehr erhoben. Die Stadtverordneten haben in ihrer geheimen Sitzung am Donnerstag in Ueberein stimmung mit dem Rate diesen Beschluß gefaßt, nachdem die Handelskammer die beteiligten Interessenten zur Leistung einer einmaligen Ablösungssumme herangezogen hat. Voraussetzung ist aber, daß auch diejenigen Interessenten, die bisher noch keinen angemessenen Beitrag geleistet haben, der entsprechenden Auf forderung der Handelskammer zur Einzahlung alsbald nach kommen. Freiberg. In den Freitag Nachmittag- und Abend stunden fanden auch hier Demonstrationen von Erwerbslosen angesichts der neuerlichen Lebensmittelverteuerung statt. Die Kundgebungen, die sich in der Hauptsache auf dem Ober markt abspielten, verliefen in völliger Ruhe. Die Geschäfts inhaber hatten ihre Läden nicht geschlossen. Auch die Stadt- verordneten-Sitzung wurde in keiner Weise gestört. Auf dem Obermarkte verlangten die Demonstranten Abzug der von Flöha herbeigezogenen Landespolizei und zerstreuten sich, als ihrem Wunsche nachgekommen worden war. Marienberg. Die Stadtverordneten beschlossen die Einleitung von Schritten zum Ausbau der hiesigen Realschule in eine Ober- realschule. — Durch Spielerei mit Sprengstoffen wurde hier ein neun jähriger Knabe schwer verbrannt. Er beschäftigte sich in einer Bodenkammer mit einer Schachtel, die mit 54 sogenannten Hunde- karkätschen gefüllt war. Dabei explodierte die Schachtel und der Knabe wurde im Gesicht und an den Händen schwer verletzt. Glaucha». Der hiesige Bahnhof soll ein neues Empfangs gebäude erhalten. Die Erd-, Maurer- und sonstigen Arbeiten hat das Neubauamt für Bahnhofshochbauten zu Zwickau bereits aus geschrieben. Mülsen-St.-Iakob. Die hiesige Schuleist unlängst abgebrannt. Der Schulneubau ist auf 200 Millionen Mark veranschlagt. Die Gemeinde befindet sich >n großen Schwierigkeiten wegen Auf bringung der Baugelder. Pla««» i-V. Ein hiesiger Kaufmann, der mit Hilf« «ln«r un berechtigterweise angelten Leitung daS städtisch« Elektrizitäts werk um 8 Kilowatt Ärom geschädigt hatzwmd« vom hirsigey Schöffengericht in eine Geldstrafe von 300000 M. genommen.