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Verantwortlicher Redakteur: Felix Ievne. - Druck und Verlag : Earl Jelme in Divvol-iswalde. Donnerstag ven 81. Mai 1^23 Börner, Arthur, Tischler, Reichel, Mar, Angestellter, Rothe, Mar, Schleifer, Seidel, Mar, Tischler, Würzbach, Fritz, Dreher, Zschernig, Johannes, Müller. Siaviral Mppoldiswalde. Dieles Blatt enthiitt die amllichen Bekanntmachungen -er Slmlshauplmannschaft, -es Amtsgerichts un- des Stadtrats zu Dippoldiswalde Weitzeritz-Zeitung Taaeszeikma und Anzeiger siir Dippolötswawe, Schmie-eberg lull. A ettelte Leitung des B ezirks M. 123 Alle Wucher- und Preisüberschreitungsfülle sind entweder sofort der unterzeichneten Preisprüfungsstelle Rathaus Z mE Nr. ! 4 oder einem der nachstehends aufgefuhrten Mitgliede des Kontrollausschusses zu melden: <- » Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petit zeile 200 M., außerhalb der Amtshauptmann- schaft 250 M., im amtlichen Teile (nur von Behörden) Zeile 400 M. — Eingesandt und Reklamen Zeile 500 M. Bemasvrels: Monat Mai 4000 M. ohne Zu- r tragen. Einzelne Nummer 170 M-, Sonntags ; 200 M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde . Nr. z. — Gemeindeverbands-Girokonto Rr. 3. r Postscheckkonto Dresden 12 548. der Gewähr des Staates für Verzinsung und Tilgung zu ermög lichen ist voll in Anspruch genommen. Da die Gemeinden bei ihrer sich ständig verschlechternden Finanzlage mehr als zuvor aut Staakshtlfe bei der Aufnahme von Darlehen angewiesen sind, bittet die Regierung den Landtag, diesen Kredit auf 1000 Mill. Mark zu erhöhen. — Nach einer Mitteilung des Landtagspräsidenten in der Dienstag-Sitzung des Landtages, weilt Ministerpräsident Dr. Zeigner heute Mittwoch und morgen Donnerstag in Berlin. — Der demokratische Abgeordnete Dr. Kastner und die demo kratische Landtagsfraktion haben folgende Anfrage an die Regie rung gerichtet: „Seit Freitag abend wird durch Ansammlungen, Umzüge und Aufläufe unkontrollierbarer Trupps, zum Teil unter Drohungen, der gesamte geschäftliche Verkehr Dresdens stillgelegk, die Schließung der Geschäfte erzwungen, damit die gesamte Be völkerung in ihrer Versorgung bedroht und insbesondere auch die beteiligte Arbeitnehmerschaft auf das empfindlichste belästigt und geschädigt. Daß der gegenwärtig besonders großen Not Erwerbs loser und auch anderer Bevölkerunasschichten schleunigst abge holfen werden muß, steht außer Zweifel. Derartige Eingriffe un verantwortlicher Stellen sind völlig zwecklos, verursachen tief gehende Beunruhigung aller Bevölkerungsschichten und schließen insbesondere auch politische Gefahren in sich. Die behördlichen Maßnahmen haben bisher einen Erfolg nicht erzielt. Wir fragen deshalb die Regierung: Aus welchem Grunde ist es bisher nicht gelungen, Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten oder wenigstens wieder herzustellen? Was gedenkt die Regierung zu tun, um diesen fortgesetzten Ruhestörungen schleunigst ein Ende zu be reiten? Wie ist Sicherheit und Ordnung für die Zukunft ge währleistet? Hat ferner die Regierung Anzeichen und Beweise dafür, daß bei den genannten Ereignissen politische Momente mitspielen? Ist von irgend einer Seite vermerkt worden, die Un ruhen zu politischen Zwecken auszunützen?' Dresden, 29. Mai. Sächsischer Landtag. In der heutigen ersten Sitzung nach den Pfingstferien gab zunächst Abg. Günther eine Erklärung ab, in der er seine scharfen Vorwürfe gegen die Presse über seine Haltung bei einem Vertagungsanttage über die Behandlung der Gewerbesteuer zurücknahm. Dann legte der kommunistische Abg. Zipfel einen Dringlichkeitsantrag vor, in welchem eine sofortige Äirtschaftsbeihilfe für die Erwerbslosen gefordert wird. Die Mittel hierzu sollen Industrie, Handel und Landwirtschaft aufbringen. Er behauptete, daß die Kapitalisten nationalistisches Gesindel' unter die Erwerbslosen schickten, um sie dann ntederzuknüppeln. Weiter gab er an, daß auch die Reichswehr nicht weit von Dresden bereit stehe, um gegen die Erwerbslosen vorzugehen. Die Dringlichkeit des Antrages wurde unter lärmender Unruhe der Kommunisten abgelehnt und der Antrag dem Haushaltausschuß B überwiesen. Eine erregte Aus- ttrache zeitigte auch der Vorschlag des Präsidenten, die nächste Sitzung des Landtages spätestens am 12. Juni abzuhalten, damit inzwischen die Ausschüsse arbeiten könnten. Die Mehrheit des Hauses war aber mit dem Vorschläge des Präsidiums einver standen. Dann wurde der Gesetzentwurf über die Ausgabe von Rogoenrentenscheinen durch die Landeskulkurrentenbank und die Veränderung des Gesetzes über die Landeskulturrenkenbank nach längerer Aussprache an den Rechtsausschuß verwiesen. Drei Gesetzentwürfe über eine Aenderung der Aerzteordnung, der Ge bührenordnung für Tierärzte und über die Bereitstellung weiterer Mittel zur Kreditbeschaffung notleidender Gemeinden wurde sofort In Schlußberatung angenommen. Ein Bittgesuch der Stadt Geyer und weiterer 11 Stadt- und Landgemeinden, betr. Eisenbahn wünsche, wurde nach dem Anträge des Ausschusses erledigt. Minister des Innern Liebmann gab dann eine längere Erklärung über die Dresdner Demonstrationen ab, die sich im wesentlichen mit den Auslassungen der Regierungan die Presse deckt. Inter essant war, aus dem Munde des Ministers zu hören, daß die Regierung die Auffassung der Kommunisten teilt, daß .reaktionäre Elemente' die Erwerbslosen ausreizten, um ein Eingreifen der Reichswehr in Sachsen rechtfertigen zu können. Schließlich wurde eine Anfrage der Äeutschnationalen, betr. eine Nachprüfung des hohen Mehlpreises des Bezirksverbandes der Amtshauplmann- schaft Grimma durch die Erklärung des Wirtschafisministers er ledigt, das Ministerium habe eine Untersuchung der Angelegenheit vorgenommen und diese habe ergeben, daß von einer Schädigung der dortigen Bäcker im Vergleich zu den Bäckern anderer Kommunalverbände nicht die Rede sein könne. Nächste Sitzung spätestens am 12. Juni. — Auch dieses Jahr veranstaltet die Deutsche Demokratische Partei eine Gedenkfeier zur Erinnerung an den Geburtstag des großen nationalen Denkers Johann Gottlieb Fichte in dessen Ge burtsort Rammenau bei Bischofswerda. Die Feier fand am Sonntag am Fichte-Denkmal statt. — Die bekannte Dresdner .Grüne Minna' ist jetzt durch ein großes Transportauto erseht worden, und Zwar gleichfalls von grüner Farbe. In diesem Auto können 22 Gefangene in Einzelzellen unkergebracht werden. Die räumliche Ausdehnung des Dresdner Stadtgebiets, die Zunahme der Kriminalität usw. erforderten die Automobilisierung des Dresdener Gefangenen- Transportwesens. Der eingebürgerte Name dürfte sich wohl er halten. Die bisherigen Pferdegespanne waren den größeren An forderungen nicht mehr gewachsen. — Am Sonnabend nachmittag fuhr eine Autodroschke mit einem Grimmaer Geschirr derartig zusammen, daß das Geschirr nebst Pferd, Wagen und Mann stark mitgenommen wurde. Die Ladung, zwei neue Klaviere zu je 3 Millionen und ein neuer Flügel für 11 Millionen Mark wurden In den Straßengraben ge worfen und völlig ruiniert. Kötzschenbroda. Die Erdbeerernie in der Lößnitz hat am Ende voriger Woche begonnen. Die sogenannte Erdbeer börse, die seit Jahrzehnten im Garten des hiesigen Bahnhofs hotels abgehalten wurde, ist in diesem Jahre nicht wieder aufgelebt. Gegenwärtig haben sich die Großhändler auf verschiedene Stellen in der Nähe der Lößnitzberge verteilt. Zur Zeit gelangt die aromatische kleine Bergbeere zum Ver sandt. Die größeren Sorten werden erst in etwa vierzehn Tagen herangereift sein. Die ersten Liter Erdbeeren wurden öS. Jahrgang mit lb—17 000 M. bezahlt. Kenner rechnen mit einer! guten Mittelernte. Meißen. Aus jugendlichem Uebermut kletterte der 12 jährige Schulknabe Müller auf einen Mast der elektrischen Stromleitung und faßte mit der Hand nach dem Leitungsdraht. Er erhielt einen starken elektrischen Schlag und stürzte mit erheblichen Brandwunden vom Maste herunter. Er starb auf dem Wege zum Krankenhaus«. Meißen. Von der Siegessäule im Schloßpark von Sieben eichen wurde die aus Zink bestehende Gedenktafel, 40X40 Zenti meter groß, mit der Aufschrift .Gewidmet dem stegreichen deutschen Heere von 1870/71 , gestohlen. Dohna. Eine Naturseltenheit konnte man bei einem hiesigen Einwohner bewundern. Ein noch vollständig gesunder Kürbis zeigte beim Ausschneiden eine Anzahl zentimelerlanger Triebe mit schon ausgebildeten Blättern, so daß man dieselben eventuell als Stecklinge benutzen konnte. Schandau. Vor 25 Jahren wurde die Straßenbahnlinie Bad Schandau—Lichtenhainer Wasserfall eröffnet, oie zur Be lebung des Verkehrs in die Sächsische Schweiz viel beigettagen hak. Die Höchstzahl wurde 1922 mit 198 572 Fahrgästen erreicht. Zum Betriebe der Straßenbahn war ein kleines Kraftwerk im Kirnitzschtal errichtet worden, das von 1898 bis 1901 ausschließlich diesem Zwecke diente, im Laufe der Jahre aber zu einem Ueoer- landwerk entwickelt wurde, dem die Städte Bad Schandau, König stein und Sebnitz, sowie etwa 30 weitere Ortschaften des Bezirkes angeschlossen worden sind. Seit 1916 liefert das staatliche Groß kraftwerk Hirschfelde den benötigten Strom. Seitdem bessern sich auch die Betriebsergebnisse von Jahr zu Jahr. Die Bahn verfügt über sieben Motor- und sechs Änhängewagen. Bischofswerda. Ein verlockendes Inserat befindet sich im hiesigen .Erzähler'. Es lautet: .6— 700 000 M. sofort zu leihen gesucht auf ein halbes Jahr. Rückzahlung ein 2-/, Zentner schweres fettes Schwein.' — lind da sollte keiner anbeißen? Bautzen. Im Jugendheim zu Wilthen wurden an 26 Ge meinden bezw. Anstalten der Amtshauplmannschaft Bautzen Lebensmittel im Zeitwerte von rund 50 Millionen Mark als Liebesgaben zur Ernährung der Kinder verteilt. Zittau. Das Fest der diamantenen Hochzeit feierte in Splh- kunnersdorf der Einwohner Ernst Neumann mit seiner Ehefrau geb. Wauer. Die beiden Alken sind noch rüstig und gesund. Leipzig. Die bei einem Aauchwarenhändler vom Finanzamt Leipzig-Süd vorgenommene Buchprüfung hat zur Einleitung des Strafverfahrens wegen Hinterziehung der Einkommensteuer und Umsatzsteuer gesührt, wobei eine Gesamtstrafe von 5 904 228 M. festgesetzt worden Ist. Noßwein. Fabrikdirektor Emil Günthel In Karlsruhe-Grün winkel, ein geborener Roßweiner, wurde von der Universität Heidelberg zum Ehrendoktor der theologischen Fakultät ernannt. Er hat diese seltene Auszeichnung in Anerkennung seiner Be tätigung auf dem Gebiete der allgemeinen Wohltätigkeit und wegen seiner Verdienste um die Unterhaltung und Förderung der Universität Heidelberg erworben. Frankenstein. Als am Sonnabend der Bahnwärter Fritzsche von hier auf der Eisenbahnbrücke dem Mittagsschnellzug von Frei berg ausweichen wollte, wurde er von dem von Oederan kommen den Personenzug erfaßt und überfahren. Er war sofort tot. Der Bedauernswerte stand im 57. Lebensjahre und hinterläßt 6 Kinder. Werdau. In der Porzellanfabrik Fraureuth ereignete sich ein schwerer Unglücksfall, bei dem eine 34jährige Frau vom Fahrstuhl erdrückt wurde. Die Frau wollte sich mit einer Arbeitskollegin nach der in den oberen Stockwerken des Neubaues gelegenen Dreherei begeben und benutzte hierzu den Materialaufzug, obwohl nach den angebrachten Warnungstafeln das Mitfahren von Per sonen streng verboten ist. Kurz vor dem Ziele, als der Fahr stuhl eine Fensternische passierte, wollte die Unvorsichtige mit dem Fuße an das Fenster Klopfen, muß sich aber hierbei zu weit vor- gebeugk haben, so daß sie vom Fahrstuhl erfaßt und zwischen Wand und Förderkorb auf der Stelle erdrückt wurde. Zwickau. Die Stadtgemeinde hat mit dem Erzgebirgischen Steinkohlenbauverein und der Gewerkschaft Morgenstern verein bart, daß beide Werke den von ihnen zu entrichtenden Zehnten (Anteil für den Kohlenabbau unter städtischen Grundstücken) mit 350 Millionen Mark ablösen. — Die Stadtverordneten haben die Pensions- und Hinter bliebenenversorgung von Oberbürgermeister Holz, Stadtbaurat Ebersbach und Stadtrat Mylau, die noch nicht auf Lebenszeit ge wählt sind, schon jetzt nach Maßgabe des Staatsdienergesetzes stchergestellt. — Für die städtischen Arbeiter ist eine Ruheloyn- ordnung beschlossen worden. Zwickau. Wegen der hohen Preise auf dem Montag-Vieh markte kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Fleischern und Händlern. Die Fleischer weigerten sich, die geforderten hohen Preise zu zahlen: es wurden keine Käufe abgeschlossen. Niederfrohna. In der Nacht zum Sonntag hat sich der 24- jährige Schlosser und Jnstallationsgeschäftsinhaber Hans Lindner und seine 14 V- Jahre alte Geliebte Fanny Pester in dem Jahnsborner Wald erschossen. Die Mutter des Mädchens widersetzte sich erklär licherweise dem Liebesverhältnis, weswegen beide beschlossen, in den Tod zu gehen. Ob noch andere Beweggründe in Frage kommen, steht noch nicht fest. Oelsnitz i. B. Dieser Tage wurde der beim hiesigen Postamt tätige Postschasfner Baumann dabei ertappt, als er ein hier angekommenes Postpaket für sich behalten hatte. Bei einer Haussuchung wurden viele Waren vorgefunden, die anscheinend aus unterschlagenen Paketen herrühren. B. wurde verhaftet. Plauen. Das hiesige Krankenhaus erfordert derart hohe Zu schüße, daß die Stadtverwaltung die Uebernahme auf den Staat beantragt hat. Letztere bat dies aber zunächst abgelehnt, vielmehr eine Heranziehung der Bezirke, aus denen das Krankenhaus in Anspruch genommen wird, angeregt. Die Bezirksverfammlung Oelsnitz war aber anderer Meinung und verlangt, daß der Staat auch dem Vogtlande eine Heilstätte schaffen muß. In diesem Sinne soll im Verein mit den Bezirksverbänden Plauen — so beantragt der Bezirkstag in Oelsnitz — und Auerbach beim Staate beantragt werden, das Stadtkrankenhaus in Plauen in eigene Aerwaltung., zu nehmen. Gehmlich, Paul, Gußputzer, Heinrich, Karl, Kaufmann, Kaden, Otto, Dreher, Koch, Walter, Schlosser, ppeispnüfungsskeUe beim Zetzsche, Vorsitzender. OertlicheS und SiWlsches — Wie viele hatten auch wir gehofft, daß es der Regierung gelingen würde, auf lange Zeit hinaus die Mark zu stabilisieren. Das ist nicht der Fall gewesen. Besonders in letzter Zeit ist der Wert der Mark ganz rapid gesunken. Damit haben aber auch für den Zeitungsverleger alle Materialpreise be deutend angezogen. Gleich allen anderen Zeitungsverlagen müssen auch wir den Bezugspreis für den kommenden Monat erhöhen. Die „Weißeritz-Zeitung" wird für Juni 5500 M. bei Zutragung und 5100 M. bei Abholen in der Geschäfts stelle kosten. In Anbettacht dessen, daß vieles, Papier, Löhne usw. seit Anfang April, seitdem der letzte Bezugspreis gilt, bald um die Hälfte gestiegen ist, ist diese Steigerung um 1200 M., also nur etwa 25 Prozent, recht gering zu nennen. Wir hoffen daher auch auf volles Verständnis bei unsem Lesern. — Die Nachrichtenstelle in der Staatskanzlei schreibt uns: Das v Wirtschaftsministcrium macht darauf aufmerksam, daß Groß- und l Kleinhändlern, die den Beauftragten der Landespreisprüfungsstelle ' oder der örtlichen und Bezirkspreisprüfungsstellen nicht jede verlangte Auskunft über Herkunft und Erstehungspreis über von ihnen in den Handel gebrachte Lebensmittel oder Waren des täglichen Bedarfs bereitwillig geben, die Erlaubnis zum Handel wegen Unzuverlässig keit sofort entzogen werden wird. Das gleiche wird geschehen, wenn Beauftragte der Preisprüfungsstellen unhöflich, oder gar ungebühr- lich von Händlern oder deren Verkäufern behandelt wird. Die Preis- prüfungsstellen werden angewiesen, In solchen Füllen das sofort der zuständigen Behörde zu melden. Das Wirtschaftsministerium beab sichtigt rücksichtslos gegen diejenigen Händler und Verkäufer vorzu gehen, die in dieser Zeit der Not sich nicht willig den im öffent lichen Verbraucherinteresse liege den Anordnungen fügen. Das Wirtschaftsministerium erwartet aber auch, daß gegen Händler und Geschäftsinhaber nicht in unbesonnener und ungesetzlicher Weise ver fahren wird. - Wie bei den früheren Steigerungen der Fahrpreise ist es auch diesmal möglich, bis zum 3. Juni 12 Uhr nachts zu den alten Preisen zu fahren, da die viertägige Gültigkeit der Fahrkarten nicht aufgehoben worden ist. Notwendig Ist hierzu nur die Lösung der Fahrkarten am 31. Mai bis 12 Uhr Mitternacht. Dresden. Am Montag mußte die Polizei mehrmals wegen der Unruhen eingreifen; abends mußte sie nochmals in größe rem Umfange in der Wettiner Straße eingesetzt werden, da dort Demonstranten die Polizeiwache angegriffen hatten und auf zur Verstärkung ausgeschickte Polizeibeamte dort geschossen, auch ein Waffenladen vollständig ausgeplündert wurde. Auch hier konnte schließlich die Störung ohne gewaltsames Eingreifen beseitigt werden, wobei ebenfalls proletarischer Selbstschutz mit ordnend einwirkte. Es sind bis jetzt 27 Festnahmen erfolgt. Plünderungen sind nach den bisher vorliegenden Nachrichten außer in dem Waffengeschäfte nicht vorgekommen. Weiter ist in einzelnen Fällen das Einschlagen von Fensterscheiben ge meldet worden. Die Anforderungen, die an die Polizeibeamten in diesen Tagen gestellt wurden, waren erheblich. — Das Eisenbahn.Museum der Reichsbahndirektion Dresden, das seit Beginn des Krieges geschlossen gehalten wurde, ist im Empiangsgebäude des Personenbahnhofes Dres- den-N., Schlesischer Platz, Eingang neben dem Vorbau, neu aufgestellt worden und wird von Anfang Junilab fürzdie ösfenlliche Besichtigung sreigegeben. 7^ MÄ „ . Dre-ben. Die Regierung hat dem Landtage eine Vorlage zu- die Bereitstellung weiterer Mikkel zur Kredtt- vejchaffung für notleidende Gemeinden betrifft. Der seinerzeit «rdiEs*m Zweck vom Landtage am 26. Mai 1921 bewilligte Millionen Mark, der dazu dienen sollte, notleiden- pen Gemeinden die Aufnahme von Darlehen durch Uebernahme Freitag den 1. Juni 1923 abends 8 Uhr öffentliche Sitzung der Stadt verordneten zu Dippoldiswalde. Tagesordnung hängt im Rathause aus. Der Plan über die Errichtung einer oberirdischen Tele graphenlinie von ksnenkels nach Ulaftlsmütlle im Pöbeltal liegt beim Postamte in Kipsdorf vom 28. Mai 1923 ab 4 Wochen aus. Dresden-N. 6, den 24. Mai 1923. Telegraphenbauamt 3.