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Aeltefle Zeitung -es Bezirks r r Bercmtrvorllicher Redakteur: Felix Iehne. — Druck und Verlag: Carl Iehne in Dippoldiswalde Sonnabend den 5. Mai 1923 'kl -am 3. Mai 1923. Rtchtöffcntl. Si^nnn dcsBczirksausschusses zu Tippolviswulve Nr. 126-^ Weiheritz-Zettung Tageszeitung und Anzeiger für Dippoldiswalde, Schmiedeberg N.U. Dieses Dlall enihöll die amtlichen Bekannlmachungen -er Amishanplnmnnschaft, -es Amlsgerichis un- -es SlaSMiSs zu Dippoi-iswal-e — wird hingewiesen. sjMnanriamter vippoldiswalde und keldenau -s' Fleischmehlfabrikanten Oppelt in den letzten Tagen gepflogen worden sind. Nach längerer Aussprache wurde die Entschließung in dieser Angelegenheit vis nach Anstellung weiterer Erörterungen ausgesetzt: 3n der der öffentlichen Sitzung des Bezirksausschusses am 2. Mai folgenden nichtöffentlichen Sitzung wurde zunächst den Gesuchen Max Bruno Auerswald—Lungkwitz um Erteilung der Befugnisse zum Bier- und Branntweinschank und der Erlaubnis Mm Ausspannen und Krippensetzen in bzw Ortsl. Nr. 61 L in Lungkwitz (Gasthaus .zur Hc tragung — und des Fleischers Paul Liebscher um Genehmigung zur Errichtung einer Sri Grundstücks Ortsl. Nr. 22 --Td^ Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petit zeile 200 M., außerhalb der Amtshauptmann- schäft 256 M., im amtlichen Telle (nur von Behörden) Zeile 400 M. — Eingesandt und Reklamen Zeile 500 M. Oertliches u nd Sächsisches M Dippoldiswalde. Am 30. April d. 3. fand im Sitzungssaals der Amlshauptmannschaft eine Sitzung des Wohlfahrtspflegeausschusses Dippoldiswalde-Land statt. Den Borsitz führte zunächst Amts hauptmann v. d. Planitz, später der stellvertretende Vorsitzende Regierungs-Medlzinalrat Dr. Endler. Nach Begrüßung der Er- j schienenen wurde in die Erledigung der 36 Punkte umfassenden Tagesordnung elngetreten. Der Ausschuß nahm zustimmend Kennk- üls von dem mit dem Verein der Kastenärzte getroffenen Ab kommen über die Entschädigung der für das Wohlfahrtsamt tätigen Aerzle. Er genehmigte sodann den Abschluß eines anderweiten Vertrages mit dem Verein Krüppelhilfe wegen der Behandlung von Krüppeln, setzte die Vergütung für die von den Hebammen geleisteten Säuglingsbesuche unter Erhöhung der bisherigen Sähe neu fest und beschloß auch eine Erhöhung oer an die Gemeinden ! zu zahlenden Entschädigung für die wohlfayrtspflegerische Tätigkeit ! der Gemeindeschwestern. Zustimmend Kenntnis genommen wurde ! ferner von der Vereinigung des Wohlfahrtspslegeverbandes Dippoldiswalde-Stadt mit dem Pflegebezirk Dippoldiswalde-Land und von der dadurch bedingten Neuwahl von zwei weiteren Ver tretern in den Pflegeausschuß. Des weiteren wurde eine Neuwahl anstelle von drei ausgeschiedenen Mitgliedern des Pslegeausschufles vorgenommen. Die Ausgeschiedenen wurden einstimmig wiederge wählt und nahmen sämtlich die Wahl an. Ferner wurde der Haushaltplan auf das Rechnungsjahr 1923/24 durchberaten. Er schließt mit einem Fehlbetrag von 6 Millionen Mack und bedarf noch der Genehmigung durch die Bezirksversammlung. Kenntnis genommen wurde schließlich von den Maßnahmen des Wohlfahrts amtes hinsichtlich der Verkeilung von Milchverbilligungsbeihilfen an Kinder bis zu 6 3ahren sowie von der Unterstützung der wohl fahrtspflegerischen Tätigkeit durch die Krankenkassen. 3m übrigen wurden noch 25 Unterstützungsfälle durchberaten und die ent standenen Kosten nachtrcjalich genehmigt. — Früher als sonst schritt der Verein .Glück zu!' diesmal nach Semesterbeginn zur Aufnahme der neuen Vereinsmitglieder, sollen diese doch noch bis zum AH.-Tag in drei Wochen den rechten Schliff bekommen, damit die in ihr einstiges Musen städtchen Einkehr haltenden Alten Herren sich auch des jüngsten Zuwachses freuen können. Und dieser Zuwachs ist bedeutend. 55 neue Mitglieder hatten sich gemeldet und wurden am Donners tag abend in der üblichen feierlichen Weise ausgenommen. Der Verein hat damit schon jetzt im Anfang des Semesters (bevor noch der 2. Teil elngetreten ist), eine Stärke erreicht, wie nie zuvor. Unter dem Gesang des Glück-zu-Liedes durch die Aktiven, die sich an der einen Zlmmerseite aufgestellt hatten, betraten die neuen Mitglieder das Vereinszimmer. Präside Conrad hieß sie herzlich willkommen und wies auf die Rechte und Vorteile hin, die ihnen gegeben sind, dann aber auch auf die Pflichten, die ihnen durch Eintritt in den Verein erwachsen und ermahnte sie, stets gute Glückzuer zu sein und zu bleiben. Den Eintritt in den Verein würden sie sicher nie bereuen. Er bedeckte darnach jedes Einzelnen Haupt mit dem Couleur. 3m Namen des AH.-Verbandes des Vereins .Glück zu!' begrüßte Buchdruckereibesitzer 3ehne die neuen Kommilitonen und bat sie, stets gute Disziplin zu halten und dem Verein Ehre zu machen. Hierauf übernahm der Fuchsmajor seine neue Schar. Mit dem Gesänge des Farbenliedes erreichte der offizielle Teil sein Ende und an heiterer Runde, bei Gesang und Gläserklang wurde das brüderliche .Du' getauscht und ein ander bekannt gemacht. Herbei wurde auch noch ein Schreiben von Gewerbeoberstudienrat 3ngenieur Meller verlesen, in dem er sein Bedauern aussprach, daß er der Ausnahme nicht beiwohnen konnte, und den jungen Füchsen alles Gute wünscht. — Am Mittwoch nachmittag hatte der Frauenverein Ruppen dorf einen Ausflug nach hier unternommen und besichtigte dabei das Wettinstift in eingehendster Weise. Bei der Verabschiedung wurde der Frau Oberin eine größere Geldspende als Ertrag einer Sammlung sllr die Stistsinsasien übergeben. — Auch in diesem 3ahre will der Mandolinenklub Dippoldis walde ein öffentliches Konzert veranstalten und hat dazu den nächsten Sonnabend abend bestimmt. Es wird im Schützenhause stattsinden und wie früher aus Solis, Duetten, Chören usw. be stehen. 3m Hinblick darauf, daß die Hälfte des Reinertrags der Bürgerschule zur Anschaffung von Lehrmitteln für Unbemittelte zufließen soll, und daß die früberen Konzerte stets vollen Beifall Anwesenden gefunden haben, steht ein guter Besuch zu erwarten. — Zur Freitaler Sportwoche am kommenden Sonntag findet auch ein Radrennen rund durch das Weißeritztal über 65 Kilo meter statt. Die Teilnehmer, welche in zwei Gruppen in Freital starten, durchfahren, von Kreischa kommend, gegen '/, 9 Uhr unsere Stadt in der Richtung nach Schmiedeberg. Von dort zurück- ! kommend, berühren die Fahrer Dippoldiswalde gegen 9 Uhr in der j Richtung Reichstädt, Ruppendorf. — Der Frauenverein Schön seid hat der hiesigen Zweig- ! stelle der Commerz- und Privatbank 36 250 M. für das deutsche Notopfer (Ruhrhilfe) überwiesen. — 3n den Räumen der Stern-Lichtspiele werden am Sonn abend nachmittag Vortrag und praktische Vorführungen über den Minimar-Feuerlöscher geboten werden. Der Eintritt ist frei. l — Esset viel Grünes! Der junge Frühling bietet bereits die ersten frischen Sprossen von Brunnenkrefse, Petersilie, Rapünzchen, Spinat, Wintersalat, Sauerampfer, Löwenzahnblättern, Brenn neßeln. Namentlich in den Suppen erhöht Grünes den Geschmack, stärkt den Magen, reinigt das Blut) Frühlingssuppen sind die Kesten. Aber auch Frühlingssalat, von den ersten jungen Kräutern zurechtgemacht, ist sehr gesundheitsdlenend, erfrischend und wohl schmeckend. — Kühler Moi in Sicht! Nach den Berechnungen des Leiters der öffentlichen Wetterdienststelle in Weilburg, Prof. Dr. Freybe, wird der Monat Mai voraussichtlich verhältnismäßig kalt sein, d. h. kälter, als sonst der Mai im langjährigen Durchschnitt zu sein scheint. — 3m Mai 1898, also vor 25 3ahren, wurden auf dem Schieß platz bei den Haidehäusern bei Dresden mehrere tausend Meter j >zw. vor dem Grundstücke Hoffnung') — Ueber- . in Hartmannsdorf Errichtung einer Schlächtereianlage im , 22 in Hartmannsdorf stattzugeben be ¬ schlossen und wegen Vergebung einer demnächst sreiwerdenden halben Freistelle beim Wettinstift Entschließung gefaßt, woraus man sich über die der Bezirksversammlung zur Wahl auf das 3ahr 1923 vorzulcklagenden Vertrauensmänner zur Schöffen- und Geschworenenwahl einigte und einem aus dem Grenzbezlrke vor liegenden Gesuche um Erlaubnis zum Handel mit Lebensmitteln, Stoffen, Bekleidungsgegenständen usw. die Zustimmung versagte. Eine eingehende Beratung ersuhren sodann die Aaushattpläne für das Rechnungsjahr 1923/24 über die Verwaltung des Bezirks vermögens, für das Wettinstift und für den Wohlfahrtspflege verband Dippoldiswalde-Land. Der Bezirksausschuß beschloß diese Haushaltpläne dem voraussichtlich am 24. Mai zusammentretenden Bezirkstag zur Genehmigung vorzuschlagen und ihm weiterhin die Annahme der im Entwürfe vorliegenden Hausschlacktunassteuer- ordnuna und die Erhebung der Zugtiersteuer in dreifacher Höhe des gesetzlichen Mindestbetrags zu empfehlen. Hinsichtlich der letzteren Steuer wurde der Beschluß gegen 3 Stimmen gefaßt. Die hier nach zu erwartenden Steuererträgnisse sollen dem Bezirke die zur Durchführung unbedingt notwendigen Bezirksausgaben erforder lichen Mittel verschaffen. 3nsbesondere wird die Gewährung von Bezirksbeihilsen zu den immer beträchtlicher werdenden Wege baulasten der Gemeinden In dem erwünschten Maße unterbleiben müssen, wenn der Zugtiersteuervorlage die Genehmigung versagt bleiken sollte. Nach Regelung von die Äezirkskaffen- und Rech nungsführung bekr. Personalfragen wurde am Schlüsse der Sitzung über das Ergebnis der Verhandlungen berichtet, die wegen der Neufestsetzung der Gebührensätze für " die Kadaverbeseitigung Zwischen den zu diesem Zwecke unter Hinzuziehung von Landwirten usw. bei der Amtshauptmannschaft eingesetzten Ausschüsse und dem Bezugspreis: Monat Mai 4000 M. ohne Zu- j tragen. Einzelne Nummer 170 M., Sonntags ! 200 Al. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde ; Nr. 3. — Gemcindeverbands-Girokonio Nr. 3. r Postscheckkonto Dresden 12 548. r Mr 103 89. Jahrgang 772-2—227—7—7: 2722277721»:! I Astreisig verbrannt, da dasselbe keine Abnehmer fand, trotzdem es § nichts Kostete. — Und heute? Obercarsdorf. Am nächsten Sonntag wird der 3ugendverein .Edelweiß" seine Fahnenweihe festlich begehen. Für den Vor- , mittag ist Weckruf und Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal, j anschließend gemeinsamer Kirchgang vorgesehen. Um 2 Uhr wird sich ein Festzug von der .Schmiede zum Turnplatz bewegen, wo- > selbst die Weihe der Fahne in festlicher Welse stattfinden wird. Der Zug bewegt sich dann weiter durch den Ort. Von 5 Uhr ab ist Festball im Gasthof und in der Frankenmühle Ulberndorf. Reinhardtsgrimma. Sonntag den 6. Mai hält der hiesige Mannergesangverein sein diesjähriges Konzert zum zweiten Male ab. Ein Besuch ist denen, die die erste Aufführung nicht hören konnten, zu empfehlen, da nur durchaus gute Sachen geboten werden, die beim ersten Konzert volle Zufriedenheit auslvsten. Der Reinertrag ist für die sehr bedürftige Notenkasse bzw. zur Anschaffung von Liederbüchern bestimmt. Nach dem Konzert findet Tanz statt. Man beachte das 3nserat in dieser Nummer. Lauenstein. Altem Herkommen gemäß wurden am 1. Mai an 58 betagte und bedürftige Bewohner aus den zum hiesigen gräf lichen Herrschaftsbesitz gehörigen Ortschaften die Zinsen der Wal- vurga- und der Lebensretkungs-Stiskung verteilt. Nach einleiten dem Choralaesana hielt der Ortspfarrer eine herzerhebende An sprache auf Grund des Schristwortes Ebr. 13,16 und ging auf die Entstehungsursachen der Stiftungen ein, die seit 1836 bzw. 1847 schon reichen Segen gebracht haben. Dresden. Ein vollbeladenes Lastautomobil fuhr am Donners tag nachmittag beim Einbiegen von Ler Zwickauer Straße nach der Nossener Brücke auf einen an der rechten Seile stehenden Kandelaber auf, den er umriß und warf dann die danebenstehende Selterwasserbude, in der eine Frau Erfrischungen feilbot, um. Von zwei vor der Bude stehenden Brüdern wurde der eine, 13 3ahre alt, sofort getötet, der andere, etwa 7 3ahre alt, lebens gefährlich verletzt, während die Frau in der Bude mit dem Schrecken davon kam. Das Auto ist etwas beschädigt. Der Fahrer, ein verheirateter Mann, ist der Kriminalpolizei zugeführt worden. Er halte die Anweisung, aufdie Brücke einzubieaen, erst im letzten Augenblick von seinem Mitfahrer erhallen, hak sich anscheinend dadurch verwirren lassen und deshalb wahrscheinlich das Einbiegen nicht durch rechtzeitiges Bremsen vorbereitet. Pirna. Beim Spiel mit einem Revolver ist hier der 13 3ahre alte Sohn Helmut des Stadtrats Scheufler tödlich verunglückt. 3n Abwesenheit des Vatern nahm er die Waffe aus dem Schreibtisch. Der Schuß ging durch Kinn und Hals. Da die Eltern nicht anwesend waren, verblutete der Knabe. — Am 3. Mai 1923 fand durch den Minister des 3nnern Liebmann die Verpflichtunaund Einweisung des neuen Polizei präsidenten Menke stakt. Minister Liebmann betonte in seiner kurzen Ansprache, daß -er neue Polizeipräsident sein schweres Amt zum Wohle der Allgemeinheit und der Republik zu ver walten habe. 3n seiner Erwiderung versicherte der Polizeipräsi dent Menke, zum Wohle des Landes und der Stadt Dresden im Vertrauen auf die Mitarbeit der Beamtenschaft wirken Z» wollen. Darnach begrüßte der Vorsitzende des Beamtenausschuffes, Obersekretär Weichelt, im Namen der Beamten den Präsidenten und versicherte, daß ihn die Beamten durch treueste Pflicht erfüllung gemäß Reichs- und Landesverfassung unterstützen würden. — Gegen die vom Rate der Stadt Dresden ungeordnet« Erhebung einer Kaution für den Bezug von Gas und elektrischem Strom in Höhe des Betrages für den Bedarf eines Monats von den Gewerbetreibenden protestiert in sehr scharfer Weife der 3nnungsausschuß, der Kleinhandel und der Gastwirteverein, die in einem Protest u. a. sagen: Diese Maßnahme zeigt der Oeffentlich- keit, wohin eine Kommunalisierung der Wirtschaft ohne Kon kurrenz führt, nicht zu einem Preisabbau und einer angemessenen Preisbildung, sondern zu einer Ausnutzung der Monopolgewalt zum Schaden der Allgemeinheit. Kamenz. Die IMHrige Tochter des Mahlenbesitzers Lode in Bernbruch kam am Montag nachmittag mit dem Kopfhaar in -at Getriebe der Mühle. Dem Mädchen wurde die Kopfhaut bis zum halben Gesicht abgerissen. Die Verunglückte wurde in ein Kranken haus überführt. Etzdorf. Die Gemeinde Böhrigen will einen eigenen Fried hof anlegen, weil die lleberführung der Verstorbenen nach dem Nachbarort Etzdorf zu kostspielig wird. Die Gemeinde kann aber ! auch die Unkosten für Bau des Friedhofes nicht aufbringen und so ist beschlossen worden, ein Stück Land zu Kausen, welches zum Friedhöfe umgewandelt werden soll. Die Einwohnerschaft ist ver pflichtet, die Arbeiten zur Anlage der neuen Beerdigungsstätte unentgeltlich auszufahren. Maltih. Daß immer noch Geld genug vorhanden ist, beweist ! eine Grunostücksversteigerung in unserem Orte, bet der für ein sehr bescheidenes Lehmfachwerkhaus mit etwas Land 4'/- Millionen , Mark gezahlt wurden. Das Haus wurde mit einem Frleüenswerk j von etwa 6000 M. eingeschätzt. Blauen. Ein 9 3ahre altes Mädchen wollte sich, offenbar aus I Furcht vor Strafe, weil es sich aus der elterlichen Wohnung ent fernt gehabt hatte, am Blitzableiter herunkerlassen, verlor aber, als sie sich aus dem Fenster herausbog, um nach dem Blitzableiter zu greifen, das Gleichgewicht und stürzte ab. An den erlittenen Verletzungen, u. a. einen Schädelbruch, ist das Kind gestorben. 1 — Am Dienstag nachmittag stürzte das 3'/-jährIge Töchterchen eines in der Aldertstraße wohnenden Tischlers In einem unbe wachten Augenblick in ein halbgefülltes Wasserfaß und fand darin den Tod. Thalheim i. E. 3n der hiesigen Skrumpfwarenbranche ttt der Geschäftsgang gut, nur fehlt es an geübten Wirkern. Der Grund liegt darin, daß in den letzten 3ahren einige Hundert Wirker nach Amerika auswanderten. Die Hoffnung, Laß diese Deutschlands- müden wieder nach der Heimat zurückkehren, wird leider zunichte, da sie ihre Familien nachkommen ließen. 3n den letzten Monaten sind wieder ganze Trupps solcher AnaebSrlgen nach dem Dollar- iande nachgereist. Seitens der Textilsabrikanten hat man stark» Befürchtungen, daß dadurch unsere Wirkindustrie nach den norb- amerlkonischen Staaten verschleppt wird. Erfreulicherweise habe» die Ausgewanderten die Bedürftigen ihrer Heimat nicht vergessen i und größere Summen zur Verteilung hierher gesandt. s Kohlenbezugsscheine auf die Zeit vom l.Mai 1923 bis 30. April 1924 kommen in den nächsten Tagen durch die Gemeindebehörden gegen ssiicltgabe den allen Scheine zur Ausgabe. Die neuen Scheine sind sofort an eine der im Ortskohlenstellenbezirk zugelassenen Kohlenverkaufsstellen abzugeben. Die Kohlen- verkaussstellen haben die oberen Teile der Kohlenbezugsscheine nach Abtrennung und Abstempelung an die Verbraucher zurückzugeben, die unteren Teile (Vezugsausweise) aber nach Abstempelung mit den Kundenlisten spätestens bis Ende Mai ds. Js. der zuständigen Gemeindebehörde zur Prüfung vor zulegen. In -ippoldiswal-e findet die Ausgabe der neuen Kohlen bezugsscheine gegen Rückgabe der alten Scheine für die Be zirke 1 und III Montag den 7. Mai vormittags von 9—12 Uhr, für die Bezirke II und IV Dienstag den 8. Mai vor mittags von 9—12 Uhr im Ralhause statt, »ach »blauf den »bholungsreit wenden die niciil abgeholten Kohlen- be^ugsscheine an die bisherigen Kändler abgegeben. Während der Sommermonate (bis Ende August) können die Scheine bei genügendem Vorrat auf Wunsch der Inhaber bis zur vollen Höhe beliefert werden. Von Anfang Sep tember an haben aber die Kohlenverkaufsstellen die ein gehenden Kohlen gleichmässig auf alle noch nicht oder noch nicht voll belieferten Kunden zu verteilen. Wer als Verbraucher oder als Händler den Vorschriften über den Verkehr niit Hausbrandkohle zuwiderhandelt, wird, wenn nicht Gefängnisstrafe einzutreten hät, mit Geldstrafe bis zu 300000 Mark bestraft. Dippoldiswalde, den 3. Mai 1923. -je -rtshohlenstelle. Umsatzsteuer - Vorauszahlungen. Umsatzsteuerpstichtige, die die fällig gewesenen Voraus zahlungen auf allgemen e und erhöhte Umsatzsteuer und Lurussteuer für das 1. Vierteljahr 1923 noch nicht oder nicht vollständig entrichtet haben, werden anfgefordert, diese Vor auszahlungen bezw. die Erfüllungsbeträge nunmehr UNge- säumt UN- längstens bis rium 15. t». an die zuständigen Finanzkassen abzaführen (möglichst bargeldlos). llmsatzsteuerbeträge unter 2000 M. brauchen nicht voraus gezahlt werden. »ach Ablauf der oben gestellten krist erfolgt Zwangsweise Keilreibung. Auf die nach den, Gesetz über die Berücksichtigung der Geldentwertung in den Steuergejetzen bestehende Verpflichtung zur Zahlung von Verzugszuschlägen auf rückständige Steuer betrüge — 15 bezw. 30 0,0 für jeden angefangenen Monat