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- Erscheinungsdatum
- 1923-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192304280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-04
- Tag 1923-04-28
-
Monat
1923-04
-
Jahr
1923
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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger siir Dippol-iswal-e, Schmie-ederg U.A. r Bezugspreis: Monat April 4000 M. ohne Zu- r r kragen. Einzelne Nummer 170 M., Sonntags r ! LOO M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde ! r Nr. ö. — GemetnüeverbandS-Girouonto Ar. 3. t r Postscheckkonto Dresden 12 548. ! Aelteste Zeilung -es Bezirks Dieses Blatt enihSU -ie amttichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschasi, -es Amtsgerichts un- -es Stavkrats zu Dippotviswal-e i Kurelgeoprel«: Die 4L Millimeter breit« Pekit- ! zeile 180 M., außerhalb der Amkshauptmann- r schäft 240 M., im amtlichen Telle(nur von ! Behörden) Zeile 400 M. — Eingesandt und ! Reklamen Zeile SOO M. Veranlwvrllicher Redakteur: Setir Jehne. — Druck und Verlag: Earl Iehne in Divvol-iswal-e. «-SSSSS« m» -E-.-?» » 2 «r 98 Mittwoch den 2. Mal 1923 vormittags 11 Uhr öffentliche BeztrlsanSschutzsitzung im amkshauptmynnschafütchen Slhungssaale. FÄMHkmNr LWUmU" Sonnabend den 28. April abends 8 Uhr U kung Hierauf Nachversammlung in der Neichskrone. . .^Oertlickes n .d Sächsisches Dippoldiswalde. Am Donnerstag abend füllte sich -ie Turn halle zu einer Elternversammlung unserer Bürgerschule. Schul leiter Gast rechtfertigte in seinen Eröfsnungsworlen das Nicht einhalten des zuerst ausgestellten Stundenplanes, das entstanden sei dadurch, bah die Stundenpläne nach dem neuen Schulbedarfsgesetze ministerieller Genehmigung bedürften, diese aber noch nicht ein getroffen, auch eine Lehrerstelle nicht bewilligt worden sei. Ein Aufstieg sei an der Schule festzustellen, daß die Sprachklassen voll ausgebaut, die Mädchenfortbildungsschule dreiklassig durchgeführt sei. Einen gewissen Abstieg bringe die Schematisierung nach dem neuen Schülvedarfsgeseh, auch sei es fraglich, ob eine Fortführung der Sonderklassen bei der geringen Zahl der Osteraufnahmen noch möglich sei. Er sprach die Hoffnung aus, daß trotz aller Hindernisse das, was die Stadt mit großen Opfern geschaffen, zu erhalten doch noch möglich sein werde und versprach, datz von der Schulleitung alles Mögliche getan werden würde. Den Bortrag, der immer den Mittelpunkt der Elternversammlungen bildet, hielt Lehrer Heilmann über .Kinderaussagen und Kinderlügen'. Schwere Sorgen würden den Eltern oft durch das Lügen ihrer Kinder be reitet, es ihnen abzugewöhnen, müsse man den Ursachen nachgehen. Zn den ersten S Jahren des Lebens rede das Kind nur, es denke nicht, weiterhin basierten die sogenannten Lügen auf Erinnerunas- täufchungen, Zeitverwechselung, Mangel an Aufmerksamkeit. Be sonders zu letzterem trug Redner eine grotze Zahl von Urteilen und Beobachtungen fachmännischer Kreise und eigener, erst kürz lich vorgenommener Bersuche vor, wo -ie Angaben über das, was eine Unterrichtsstunde lang auf dem Lehrerpulte gelegen, überhaupt nicht vollständig richtig angegeben wurde. Es seien daher solche Kinderaussagen nur mit grotzer Borsicht aufzunehmen. Das gelte auch besonders von Zeugenaussagen von Kindern vor Gericht, die nach ärztlichen Feststellungen gänzlich wertlos seien und die von Richtern nur in Zusammenarbeit mit Psychologen beurteilt werden dürsten. Nicht oft genug sei vor den Suggestivfragen, vor einem Hineinfragen in die Kinder zu warnen, die fast völlig falsche Aus lagen erbrächten. Diese Art der Lügen sei leicht zu beseitigen durch Anhalten zu vorsichtiger, richtiger Beobachtung. Andere Lügen resultierten aus dem Traumleben des Kindes. Man be gegne ihnen, indem man ihnen keinen Glauben schenke, nicht darauf achte. Manchen, die nicht so harmlos seien, die man als Flunkereien bezeichne, In denen sich das Kind gern aufspiele, müsse man jedoch strenger begegnen. Eine weitere grotze Zahl leien die Abwehr-, Angst- und Notlügen, die tieferer Absicht ent springen und ihre Ursache meist in zu großer Strenge haben. Man müsse die Kinder eben so erziehen, daß sie eine Unart, eine Dummheit auch eingestehen, tadele sie, hüte sich aber vor über- mätziger Strafe. Herrischen Lügen, wo Kinder die Unwahrheit agen, andere vor Strafe zu schützen, beseitige man durch Hinweis mrauf, -ah sie dabei den Verdacht auf sich selbst lenkten, daß das älsche Kameradschaft sei. Das schlimmste seien die Berstandes-, die Gewohnheitslügen, die nicht dem Augenblick entspringen, mit vollem Bewußtsein ausgesprochen werden. Dagegen helfe eigentlich kein Mittel, auch Schläge seien ein zweifelhaftes Mittel, denn die Kinder würden dann leicht verstockt und lügen erst recht. Hier, wie überall, helfe nur die Gewöhnung an Wahrheft, die Er ziehung zur Wahrhaftigkeit. Das geschehe, datz das Familienleben ein wahrhaft sittliches sei, datz auch in der Familie Wahrhaftigkeit herrsche, datz die Eltern ibren Kindern ein gutes Beispiel seien. Ihnen als sittliche Borbilder voranständen. — Schulleiter Gast übertrug das Borgetragene auf das Berhältnis zwischen Schule und Elternhaus und warnte nochmals vor den Suggestivfragen. Er bat eindringlich alle Eltern, sich nicht schon auf Kinderaussagen hin über Borgange in der Schule ein Urteil zu bilden, sondern in die Schule zu kommen und sich dort zu vergewissern, dann werde sich manches aufhellen, was zwischen Schule und Elternhaus stehe. — Ein weiterer Tagesordnungspunkt der Elternverfammlung, Bor bereitungen der Elternrakswahl, erledigte sich rasch dadurch, daß ein Antrag aus der Mitte -er Versammlung einstimmig zum Beschluß erhoben wurde, den jetzigen Elternrat, vorbehältlich der Zustimmung des Bezirksschulamtes, ein weiteres Johr amtieren zu lassen. — Weiter wurden dann aus den Reihen der Eltern noch verschiedene Angelegenheiten vorgetragen, deren Erledigung soweit wie möglich versprochen wurde, auch wurden die seitens der Lehrer schaft nun aufgestellten Grundsätze für Hausaufgaben vorgetragen, wobei seitens des Schulleiters gebeten wurde, -atz sich die Eltern nicht zu sehr um die Aufgaben selbst und ihre Lösung kümmern möchten, da den Kindern oft die Freude an -er Arbeit genommen werde. Bielmehr sei darauf zu achten, datz sie pünktlich, sauber and ordentlich ausgeführt würden. Nach 10 Uhr endete die Eltern- versammlung. > — Tagesordnung zur 6. Sitzung des Bezirksausschusses der Amtshauplmannschaft Dippoldiswalde Mittwoch den 2. Mai 1923 vormittags 11 Uhr im amtshauptmannschastlichen Sihungslaale. Oeffentliche Sitzung: Einteilung des Bezirks gemäh dem Arbeits- nachweisaesehe (Verordnung des Arbeltsministeriums vom S. 4.23). — Herabsetzung der Mehl- und Brotpreife (Bekanntmachung des Kommunaloerbandes vom 18.4.23). — Nachträgliche Zustimmung Zur Gewährung einer Sonderonterstühung an die Erwerbslosen. — Finanzieller Ausgleich zwischen dem Bezirksverbande und der Eleuerkasse auf das Rechnungsjahr 1922. — Umlagebetrag des Fürsorgeverbands für Monat März 1923. — 4. Nachtrag zur Svar- kaffenordnung für Kreischa. — 2. Nachtrag zum Ortsgesetz der Ge meinde Niederpöbel über di« Erhebung einer Ortsabgabe von Sommergästen. — OrkSgesetz über -Ie Erhebung einer Ortsabgabe von Sommergästen in der Gemeinde Naundorf. — Ortsaeseh über ->e Erhebung der Hundesteuer in der Gemeinde Naundorf. — Orts- geseh zum Schutze der Baudenkmäler in der Stadt Glashütte. — Sonnabend den 28. April 1923 89 Jahrgang OSU-iisT^H "" - Berkaus eines Gemeindegrundstücks ln Großölsa zu Bauzwecken, s — Uebernahme bleibender Verbindlichkeiten durch Zulassung der ! Bebauung von Gemelndegrundstücken mit Transformatorenhäusern seitens der Gemeinde Pretzschendorf. — Orlsgesetz über das Hebammenwesen im Hebammenbezirk Pretzschendorf. — 3. Nach trag zu den staatlichen Bestimmungen über die ln Rechenberg an die Leichenfrau zu zahlenden Gebühren. — 1. Nachtrag zum Orts- geseh der Gemeinden Airschbach und Malter über die Erhebung einer Ortsabgabe von Sommerfrischlern. — 3. Nachtrag zur Wasserleitungsordnung der Gemeinde Georgenfeld. — S. Nachtrag zur Satzung der Sparkasse zu Rechenberg. — Der Vorstand der Allgemeinen Ortskrankenkasse Dippoldls- walde-Stadt beschäftigte sich in seiner letzten Sitzung mit einer neuen Lohnstufeneinteilung auf Grund des Gesetzes zur Erhaltung leistungs fähiger Krankenkassen. Darnach werden ab 30. April die Versicherten nach ihren Bezügen in 16 Lohnstufen, die erste bis 400 M. tägliches Einkommen, die höchste mehr als 12800 M. täglich, eingeteilt werden. Der Grundlohn für die erste Stufe ist 250 M., für die höchste Stufe 13600 M. Geändert ist vor allem auch die Ermittelung des Tages- arbeitsoerdienstes, da die Woche zukünftig zu 7, der Monat zu 30 und das Jahr zu 360 Tagen gerechnet wird. Es mutz also ein Wochenlohn durch 7 geteilt werden, um den Tagesarbeiteverdienst festzustellen. Ebenso wird das Krankengeld in Zukunft nach Tagen gezahlt, z. B. in der höchsten Klasse täglich 8160 M., wöchentlich 57120 M. Das Stillgeld ist begrenzt worden. Nötig wäre das auch für das Sterbegeld, da dieses (in der höchsten Klasse beträgt es jetzt 272000 M.) bei einigen rasch einander folgenden Sterbefällen leicht zum Ruin der Kasse führen könnte. Nötig wird es nun vor allem sein, datz die Arbeitgeber auf Grund oben skizzierter Lohnberechnung eine etwaige Neueinteilung ihrer Arbeiter in die verschiedenen Lohn stufen der Kasse allerschnellstens bekanntgeben. Diese Berechnung kann selbstverständlich erst nach der Veröffentlichung der Klassengrenzen vom Arbeitgeber vorgenommen werden. — Von dem am 21.d. M. veranstalteten Konzert des Manner gesangvereins Dippoldiswalde konnten 75000 M. der „Altershilse" überwiesen werden. — Wie in vielen anderen Gemeinden werden auch in der Parochie Dippoldiswalde die Kirchgemeindeglieder demnächst um monatliche Beiträge zur Erhaltung des kirchlichen Wesens gebeten werden. Das kirchliche Notopfer, das einen sehr schönen Ertrag hatte, ist naturgemäß in fünf Monaten seit Beginn der Sammlung aufgezehrt; die Kirchensteuer für 1022, die gemäß staatlicher Be- stimmung nicht höher sein durste, erbringt, wie jeder aus seinem eigenen Steuerzettel ersehen kann, eine verschwindend geringe Summe, nur etwa die Hälfte vom Monatseinkommen eines Arbeiters. Kein Wunder, d >ß die Kirchkasse schon länger nicht mehr imstande ist, ihre Ausgaben zu bestreiten. Da vorläufig vom Staate nichts zu erwarten ist, obwohl ec laut Gutachten der juristischen Fakultät In Leipzig zu zeitgemäßen Leistungen der Kirche gegenüber verpflichtet wäre, müssen die Gemeinden zur Selbsthilfe greifen. Zwar besteht be gründete Hoffnung, daß die vom Reich bereitgestellten Mittel, trotz Weigerung der sächsischen Regierung, der Kirche doch noch zukommen werden, aber es ist noch unbestimmt, wann und in welchem Um fange das der Fall sein wird. Inzwischen muß etwas geschehen, das fühlt jeder Billigdenkende, und empfindet es als seine Pflicht mitzu helfen. Deshalb sollen die Gemeindeglieder um monatliche Beiträge gebeten werden, die je nach Wunsch monatlich oder vierteljährlich gezahlt werden können. Die Höhe des Beitrages wird selbstoer- stündlich dem einzelnen Eemeindeglied überlassen bleiben müssen. Doch ist der lebhafte Wunsch geäußert worden, es möchte ein Maß stab für die Selbstbesteuerung gegeben werden. Dem für die Regelung dieser Angelegenheit In hiesiger Kirchgemeinde eingesetzten Sonder ausschuß erschien es am gerechtesten, wenn man sich nach der letzten Kirchensteuer richte und ein Mehrfaches davon nehme. Diese lehnt sich ja an die Reichseinkommensteuer an, und diese wiederum berück sichtigt die Verhältnisse de» einzelnen, vor allem Kinderzahl usw., nach Möglichkeit. Auch da werden Härten und Ungerechtigkeiten nicht zu vermeiden sein, aber die können ausgeglichen werden, schon durch die Gemeindeglieder selbst. Berücksichtigen wolle man aber den gegenwärtigen Eeldeswert im Verhältnis zum früheren: 1000 Mark von heute sind etwa 20 Pfg. von einst, und umgekehrt, einer Mark von einst entsprechen setzt ungefähr 50 0 Mark. Möge die Beitragszahlung von allen al» eine Pflicht angesehen werden, die jeder einzelne seiner Kirche in schwerer Zeit schuldet. — Um den neu eingetrekenen Besuchern der Müllerschule zu zeigen, wie im Verein .Glück zu!' bei aller Geselligkeit und Fröh lichkeit doch auch gearbeitet und wissenschaftliche Themen behandelt werden können, hielt Donnerstag Gewerbeoberftudienrat Direktor Meller im Verein einen Vortrag über die drahtlose Telegraphie. Diesmal galt es nur, eine Einleitung zu geben zu drei noch folgen den Vorträgen über das Wesen der elektrischen Wellen, über die Professor Herz in Heidelberg bahnbrechend Ausschluß gegeben hat. Hoch wissenschaftlich und doch allgemein verständlich, unterstützt durch physikalische Experimente, besprach Redner dann den Aus gleich, die Uebertragung und die Umbildung der elektrischen in mechanische Energie, den Sender der elektrischen Wellen, den Mehapvarat und den Empfänger, sowie Maßnahmen, daß die Nachrichten der Funkentelegraphie nicht von unbefugten Ohren abgefangen werden können. Hocherfreut könnte er mitkeilen, daß trotz dem Italiener Marconi, der nur die Anfänge der drahtlosen Telegraphie herbeigeführt hak, es deutschen Gelehrten Vorbehalten blieb, das ganze System weiter auszubauen. Wissen, Können und Wollen seien die Energien der Deutschen, die ihnen keine Macht der Welt nehmen könnten und auf die daS Glück unserer Zukunft sich aufbauen müsse. Den Dank für die zweistündigen, wertvollen Anregungen bekundete der Verein mit dem Gesänge: .Dem Ingenieur ist nichts zu schwer.' — Verordnung über ein Rauchverbot in landwirtschaftlichen Betrieben. Das sächsische Ministerium des Innern gibt In einer Verordnung bekannt, daß daS Tabakrauchen, Anzünden von Tabak, Wegwerfen von glimmenden Zigarren- und Zigaretten resten, von brennenden oder glimmenden Streichhölzern, sowie daS Ausklopfen brennender Tabakspfeifen in Ställen, Scheunen, Ge- tretdentederlagen, Böden und anderen Räumen, die zur Aufbe wahrung feuerfangender Sachen dienen, und in feuergefährlicher Nähe von Scheunen, Feldscheunen, Schobern (Feimen, Diemen) und bei allen Lrnteardeiken, die entzündbar« landwirtschaftliche I Erzeugnisse betreffen, unter Androhung erheblicher Strafen ver boten wird. Das Ministerium des Innern entspricht mit dieser Verordnung einem Anträge der Deutschnationalen, die verschämte Strafbestimmungen für Brandstiftungen in landwirtschaftlichen Be trieben forderten. Altenberg. Am Sonnabend betraf den Geschirrfahrer Her mann Kirsten ein Ilnglücksfall, als er mit einem Wagen -le Ral- hausstraße entlang fuhr. Die Wagendeichsel schlug ihm derart an den Kopf, daß der Genannte ziemlich bedeutende Verletzungen erlitt und bewußtlos aufgehoben werden mußte. Sein Befinden hat sich glücklicherweise inzwischen wieder gebessert. Dresden. Nach oem sächsischen Gesetz über die Zugliersteuer vom 27.3.23 muß auch die Stadt Dresden eine Zugliersteuer er heben. Darnach sind mit Wirkung vom 1.3.23 ab, auf das Jahr gerechnet, an Zugliersteuer zu entrichten: je 9000 M. für 1 Pferd oder Maultier und je 7200 M. für andere ZuMere. Als solche gelten nur Bullen, Stiere, Ochsen, Esel und Maulesel. — Der Brückenzoll, der letztmalig mit Wirkung vom 10. Dezember 1922 ab erhöht worden lst, soll mit Rücksicht auf die inzwischen einge- trekene erhebliche Geldentwertung weiter erhöht werden und zwar auf 50 M. für ein Fuhrwerk mit einem Zugtier, 100 M. für ein Fuhrwerk mit zwei Zugtieren, 100 M. für Krastfahrräder, 200 M. für Kraftwagen mit drei Rädern, 300 M. für Kraftdroschken, 500 M. für Kraftwagen aller Art, 1000 M. für Kraftwagen mit Anhängewagen. — Die Stadtverordneten halten den Rat ersucht, im Interesse der Versorgung -er Bevölkerung, insbesondere der Minderbemittelten, mit preiswertem Obst, den Obstertrag städti scher Straßen und die städtischen Obstnuhungen (insbesondere Obst- olantage Hosterwih) nicht mehr zu verpachten, sondern in städtischer Verwaltung abzuernken, durch Vermittlung der Konsumvereine zu verkeilen, und weitere Obpnutzunaen an den Staatsstraßen im Dresdner Bezirk zu erschaffen. Auf eingehendes Gutachten der Stadtgartenverwaltung, in dem dargeleat wird, daß die Obstver sorgung in städtischer Regie die Gestehungskosten voraussichtlich, stark verteuern würde, beschließt der Rat, das Obst an städtischen Straßen mit der Bedingung zu verpachten, dasselbe an Ort und Stelle Dresdner Einwohnern zu billigen Preisen in kleinen Mengen abzugeben, von Obstpachtung an Staatsstraßen abzusehen und das Obst -er städtischen Obstplantagen, da eS nach Ertrag und Sorten für Massenverteilung nicht in Frage kommt, wie bisher durch Verpachtung zu verwerten. — Der sächsische Staatshaushalt für 1923 wurde in der Donnerskagsitzung des Landtages von Finanzminister Heldt in einer längeren Rede erläutert und gab dann Len Parteivertretern Anlaß zu finanzpolitischen Betrachtungen. — Die Handelskammer Chemnitz hak sich für Lie Errichtung eines Postscheckamtes in Chemnitz ausgesprochen. , Leipzig. Als am Montag ein Ehepaar nachts gegen 11 Ahr heimwärts ging, wurde es von drei Männern überfallen. Die Frau flüchtete. Dem Ehemann wurde eine Schlinge um den Hal» geworfen, auch erhielt er eine Stichwunde im Gesicht. Er konnte sich aber nach längerem Kampfe der Schlinge entziehen und eben falls flüchten. — Der Dresdner Oberbürgermeister erläßt «inen Aufruf a» die menschenfreundlichen und wohlhabenden Einwohner der Stadt, die Patenschaft von besonders bedürftigen Personen und Familien zu übernehmen. Die Patenschaft soll nur vorübergehend Pflichten auferlegen. Die Hilfe könnte ja nach Lage des einzelnen Falle- verschiedenster Art fein, so z. B. freie Mittagsmahlzelt, Unter stützung mit Naturalien, Kleidung, Schuhwerk, Geldhilfe zur Auf bringung der Miete usw. Der Stadtbund Dresdner Frauenverein« hat den Gedanken ausgenommen und eine Vermittlungsstelle für Patenschaften für bedürftige Familien eingerichtet, die mit der Zentralstelle des FürsorgeamteS zusammenarbeiten wird. Meißen. Am Sonnabend spielten Kinder von Beamten der Manufaktur an dem das Werk durchfließenden unbedeckten Mühlgraben. Beim Ueberqueren eines Laufbrettes fiel ein noch nicht achtjähriger Junge in -en dort stark strömenden und ziemlich tiefen Mühlgraben und ertrank. Kamenz. Mehrere Fälle von Fischvergiftung sind kürzlich hier vorgekommen. Sie trat ein nach dem Genuß von Brat heringen und äußerte sich im heftigen Unwohlsein und Erbrechen, in einer der betroffenen Familien waren 5 Personen erkrankt: rechtzeitig hinzugezogeN« ärztliche Hilfe verhütet« ernstere Folgen. Kamenz. Von 45 Landgemeinden und Rittergütern im Be zirke unserer Amtshauptmannschaft des Sächsischen Landbundes wurden bisher zur Rhein- und Ruhrspende abgeliefert: 1143 300 Mark, 334,40 Zentner Roggen, 3,00 Zentner Gerste und 7 Pfund Speck. Leipzig. Auf dem hiesigen Viehmarkt versuchten am Montag die Viehhändler, die Preise beträchtlich heraufzusehen. Durch das sofortige Eingreifen der PreisprüfungssteNe in Verbindung mit der Aohlfahrtspolizei wurden diese Versuche im Keime erstickt. DI« Preisprüfungsstelle setzte sofort Richtpreise fest, die als Höchstpreise galten. Einige Händer wurden zur Anzeige gebracht. Durch diese Maßnahme wurde erreicht, daß die Preise für Schweine fleisch sich nur um 200 M. und sür Rindfleisch nur um 100 M. je Pfund erhöhten. Glauchau. Vor etwa einem Jahr war einem auswärts Woh nenden ein Handwagen gestohlen worden. Als er vor einigen Tagen zufällig wieder hier weilte, sah er feinen Wagen bei einem hiesigen Einwohner. Durch das Eingreifen der Polizei konnte ihm der Wagen zurückgegeben werden. , . _ Sachsenburg. Ein seit annähernd 40 Jahren auf dem hiesigen Kammergut in Diensten stehender Geschirrführer wurde vor einer Woche bei der Einfahrt in Dorf Sachfenbura durch plötzliche Un ruhe der Pferde aus der Schoßtelle geworfen und so an eine« Baum geschleudert, daß er schwer verwundet In fein Heim und dann in das Chemnitzer Stadtkrankenhau« gebracht werden mußte, wo er am Dienstag verschieden Ist. — Von einem Trupp sunger Burschen, angeblich arbeitslose« Arbeitern aus Fraureuth, sind in RuppertSgrün Guts- un» MirtschaftSbefltzer heimgesucht worden, bei denen sie teils mit Ge walt, teils unter Drohungen In die Gehöfte eindrangen, Nahrung», mittel verlangten und bei deren Verweigerung mit Selbsthilfe drohten. Nachdem sie verschiedene Mengen Kartoffeln, Brot usw. auf diese Weise erlangt hatten, die sie auf einem Handwagen ge laden hatten, erschien die Gendarmerie und hinderte die gewml- tätigen Burschen an weiterem Vorgehen.
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