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- Erscheinungsdatum
- 1923-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192304148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-04
- Tag 1923-04-14
-
Monat
1923-04
-
Jahr
1923
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eitzeritz-Zeikung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u.U. Aelteste Zeitung des Bezirks Verantwortlicher Redakteur: Selk Sehne. - Druck und Verlag: Earl Sehne in Divvoldiswalde Sonnabend den 14. Apiil 1823 89. Jahrgang Bekanntmachung. Die Kohlenkarten auf die Zeit vom 1. Mai 1923 bis 30. April 1924 gelangen durch die Gemeindeverwaltungen demnächst zur Ausgabe. Die Karten sind zur Vermeidung späterer Nachteile sofort und spätestens bis Ende dieses Monats einer der zugelassenen Kohlenhandlungen zum Ein trag in die Kundenliste vorzulegen. Anträge auf Erteilung eines Kohlenbezugsschetnes für Be hörden, Gewerbebetriebe, Anstalten usw. auf die gleiche Zeit sind sofort bei den Herren Gemeindevorständen zu entnehmen und bis längstens den 3V. d. M. bei der unterzeichneten Orts kohlenstelle einzureichen. Ortskohlsnstelle Schmiedeberg, am 9. April 1923. Stt 88 Mchlöffenll.Siknnkidt'HBczirkSanss^ zir DiWowiswlilde Zn der an die öffentliche Bezirksausschußsitzung am 11. April sich anschließenden nichtöffentlichen Sitzung machte man sich zu nächst wegen des finanziellen Ausgleichs zwischen dem Äezirks- verbande und der Staatskasse hinsichtlich des von letzterer be strittenen gemeinsamen Sachaufwandes schlüssig und bewilligte einem hart bedrängten Bezirkseingesessenen eine Unterstützung aus dem Bezirk überwiesenen Mitteln der Nokgemeinschaft unter der Voraussetzung, daß die betreffende Gemeinde ihren Unterstühungs- teil entsprechend erhöht. Einem auf Grund der Verordnung des Wirtschaftsministeriums vom 9. 3. 23 über die Zulassung zum Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs kNr. 58 der Sächs. Staatszeitung) hier angebrachten Ersuche um Erteilung der Ge nehmigung zum Großhandel mit Damenbekleidungsstücken und -wüsche vermochte nach den angestellten Erörterungen nicht statt gegeben werden. Nachdem der Bezirksausschuß noch in drei den Bezirksverband und das Weltinstift bekr. Pcrsonalangelegen- heiten Entschließung gefaßt und der Stadkgemeinde Dippoldiswalde auf Ansuchen einen angemessenen Zuschuß aus Bezirksmitkeln zum Fehlbetrag des Stadtkrankenhauses im Rechnungsjahre 1922/23 bewilligt hatte, wurde die Sitzung geschlossen. sRGBl. S.5721 in Kraft gesetzt worden. Das neue Gesetz er weitert außerdem die Versicherungsgrundlage durch Aufnahme auch des nach Sachsen eingeführten Schlachtviehes und bestimmt, daß sür die Festsetzung der Entschädigung nicht mehr wie bisher der behördlich festgesetzte Durchschnittspreis, sondern in der Regel der nachgewiesene Kaufpreis zu Grunde zu legen ist. Altenberg. In unserer Schule wurden diese Ostern neun Knaben und elf Mädchen ausgenommen. Bienenmühle. Ein neuer, gesetzlich geschützter Sargtyp, der berusen zu sein scheint, auf dem Gebiete der Sargsabri- kation bahnbrechend zu wirken, weil er bei preiswerter Her stellung allen Anforderungen genügt, wird neuerdings von der „Rahmenbaugesellschaft Bienenmühle im Erzgebirge" fabri ziert. Dieses Modell besteht aus einem leichten, dabei äußerst stabilen, auf Druck und Zug statisch berechneten Nahmengestell, über das eine straffe Hülle aus besonderem Gewebe gespannt wird. Das Aeußere erhält einen entsprechenden Anstrich mit geschmackvoller Dekorierung nach Künstlerentwürfen. Das Unter teil des Sarges wird innen im Bedarfsfälle mit einem un durchlässigen Einsatz ausgestattet, um etwaige Zersetzungs produkte aufzunehmen. So wird allen Anforderungen, die ! man an einen guten, hygienisch einwandfreien Sarg stellen s muh, Rechnung getragen. Ein besonderer Vorzug ist noch die bequeme Transportfähigkeit, da ein solcher Sarg nur etwa 35 Pfund wiegt. Von auherordentlicher Bedeutung aber ist, dah der Preis dieser Särge um rund die Hälfte der bisher gebräuchlichen Holzsärge sich ermäßigt. Dresden, 12. April. Auf -er Tagesordnung der heutigen 30. Sitzung des Landtages stand als einziger Punkt die Aus sprache über -le Regierungserklärung. Die Tribünen waren voll beseht. Präsident Winkler machte vor Eintritt in die Ver handlungen die Tribünenbesucher darauf aufmerksam, dah er sofort die Tribünen räumen lassen werde, wenn von dort wieder Aeuße- rungen des Beifalls oder des Mißfallens erfolgen würden. Die Abgeordneten ersuchte er, die einzelnen Redner nicht durch zweck lose und störende Zwischenrufe zu unterbrechen. Zur Regierungs erklärung schickten die süns Fraktionen heute ihre erste Garnitur der Redner vor. Der sozialdemokratische Redner Wirth, der als erster das Pult betrat, erklärte mit trockenen Worten, daß seine Partei sich einhellig hinter die neue Regierung und ihr Programm stelle. Etwas lebendiger wurde es im Hause, als er auf die Ruhr- besehung zu sprechen kam und behauptete, die Reichsregierung tue nichts, um das Ansehen Deutschlands in der Welt wieder zu heben. Der Redner dec Deutschnationalen, Abg. Beutler, zer pflückte die Regierungserklärung in sarkastischer Weise. Wie Dr. Zeigner die Kommunisten einzufangen suche für nützliche Arbeit, sei ein vergebliches Bemühen. Wenn die Kommunisten die Macht haben, dann höre die Freiheit auf. Zn humoristischer Weise schilderte Redner, wie die Kommunisten und Demokraten den Sozialdemokraten verschiedenartige Heubündel hingehalten hätten und wie die Sozialdemokratie wenig liebenswürdig mit den Kommunisten umgegangen sei. Nun habe Dr. Zeigner doch noch die Zuneigung dieser so unbequemen Herren erhalten. Die Deutsch- nationalen seien Oppositionspartei und würden es bleiben. Den ausgeschiedenen Ministern gegenüber scheine Herr Böttcher einen Dank nicht gestattet zu haben. Zn der Regierungserklärung ver misse er eine Versicherung der Reichslreue. Wenn die Reichs regierung nur in der geschehenen Weise kritisiert werde, so sei das eine Taktlosigkeit. Zu der Gewaltherrschaft an der Ruhr durfte Heuke ein deutscher Minister nicht sagen, dah er nichts anderes wünsche als Verhandlungen mit den Franzosen und Belgiern. Ein Vorwärtstreiben in der Gemeinwirtschaft sei abzulehnen. Auf dem Gebiete des Volksbildungswesens dürften nicht kost- ' spielige Experimente gemacht werden. Von einem Abbau des Be amtenkörpers höre man immer noch nichts. Durch die Ver koppelung der sächsiscken Regierung mit den Kommunisten sei dem sächsischen Wirtschaftsleben ein Schlag versetzt worden, von dem es sich so leicht nicht wieder erholen werde. Für die Deutsch nationalen gebe es jetzt nur eine Sorge, die um die Ruhr. Ilm die Regierungssorm sorge man sich jetzt nicht. Die größten Feinde der Republik seien die Kommunisten. Wenn proletarische Abwehr organisationen geschaffen würden, dann würde der Ministerpräsi dent auch den Rechtsparteien zugestehen, Schuhorganisationen für ihre Versammlungen zu bilden. Da der Herr Ministerpräsident wegen seiner vielen anderen Geschäfte das Strafgesetzbuch nicht mehr recht zu kennen scheine, weise er ihn auf 8 25 hin und frage ihn, wie er über die kommunistischen Hundertschaften denke. Die Bekämpfung des Wuchers sei Sache des Reiches, den Bundes regierungen siebe nicht das Recht zu, den Preisprüfungsstellen noch Kontrollausschüsse anzugliedern. Die Amnestie- und Begnadigungs politik Zeigners habe das Schwert der Gerechtigkeit stumpf ge macht. Zeigner wolle nichts für die Ueberbrückung der Klassen gegensätze tun. Abg. Dr. Kaiser von der Deutschen Volksparkei bezeichnete die Regierungserklärung Dr. Zeigners als einen Rück- ' schritt gegenüber der bisherigen Regierungspolikik. Der Abstand zwischen der Deutschen Volkspartei und den Sozialdemokraten sei größer geworden. Die Richtlinien der neuen Regierung seien nicht mit der Verfassung in Einklang zu bringen: Herr Zeigner müsse also entweder seinen Eid brechen oder seine Regierungs kompagnons täuschen. An diesem Zwiespalt müsse die Regierung zu Grunde gehen. Die «Arbeiterregierung' sei nur eine Maske für die Kommunisten, ein Sprungbrett, um ihre Pläne durchzu- sühren. Redner wendet sich dann den einzelnen Punkten der Regierungserklärung zu. Er beklagt es, daß dem deutschen Sozial demokraten, der vaterländische Töne zu geben wußte, auch der sozialdemokratische Minister von Kommunisten-Gnaden gesprochen habe. Bedauerlich sei es, daß Dr. Zeigner nicht ein Work des Abscheues gegen die Bedrückung der Ruhrbewohner gefunden habe zu derselben Stunde, da in Essen die Opfer der französischen Willkür beerdigt wurden. Dagegen habe Zeigner den Komma- nisten den Gefallen getan, von der «zahlungsböswilltgen Bour- > geoiste' zu reden. Die man damit meine, gebe es in Deutschland > nicht mehr. Mit den Angriffen auf die Reichsregierung mußte Zeigner eine ganze Reihe Dinge verdecken, die mit der Ver fassung nicht in Einklang zu bringen seien, so die proletarischen Selbstschuhorganisationen. Damit übernehme der Ministervräfl- dent die Verantwortung für den Bürgerkrieg in Sachsen, deren erstes Opfer die gegenwärtige Regierung sein werde. Vielleicht greife auch das Reich ein und helfe Zeigner aus der Klemme, in der er sich jetzt befinde. Die Angriffe gegen die Reichswehr feien zum mindesten überflüssig gewesen. Die Kontrollausschüsse seien verfassungswidrig. Der christlichen Schule müsse das ihr durch Reichsgeseh gewährte Recht des Bestehens gewährt werden. — Abg. Böttcher (Komm.) erklärte unverblümt, daß die Uebergangs- evoche vom bürgerlichen zum sozialistischen Staate die Diktatur des Proletariats sein müsse. Schwere Vorwürfe erhob Redner gegen die Reichswehr, die Heuke die größte Gefahr für die Republik fei. Deshalb sei die Errichtung der proletarischen Selbstschutzorgani sationen eine Lebensfrage der Arbeiterschaft. Der demokratische Abgeordnete Dr. Sensert wies zunächst auf den Zwiespalt inner halb der Sozialdemokratie hin. Die Sozialdemokratie müsse sich den Befehlen von Moskau unterwerfen. Das Ziel der Kommu nisten sei die Zermürbung der Sozialdemokratie. Die Kommunisten würden es nicht dulden, dah in demokratischem Sinne regiert werde. Man fühle es aus der Regierungserklärung heraus, daß künftig mehr als bisher vom Klassenstandpunkte aus regiert werden solle. Wir halten das, was jetzt geschieht, nur für eine Episode. Die Demokraten haben nichts zu bedauern wegen ihrer bisherigen Haltung. Die Haltung der Kommunisten in der Ruhr frage widersreche den Arbeikerinleressen. Das Amnestiegesetz sei überflüssig, denn in den letzten 2 Jahren seien von 77 090 Gnaden gesuchen schon 20 000 genehmigt worden. Das müsse das Rechts- oewußtsein erschüttern. Die Abwehrorganisationen lehne auch seine Partei ao, ebenso die außenparlamentarischen Instanzen der Gesetzgebung. Schließlich geht der Redner auf die wirtschaftlichen Punkte der Regierungserklärung ein. — Nächste Sitzung Freitag den 13. April vormittags */-10 Uhr: Fortsetzung der Aussprache über die Regierungserklärung. — Die Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrks-Aktiengesell- schaft nimmt ihren Personen- und Frachtdampfschiffahrksbetrieb Sonnabend den 14. April auf der gesamten Streme Leitmeritz— Dresden—Mühlberg wieder auf. Infolge der bedeutenden Ver teuerung sämtlicher Betriebsmaterialien sowie Lohnerhöhungen usw. gegenüber dem Betrlebsjahre 1922 hat sich die Gesellschaft ge zwungen gesehen, ihre Fahrpreise und Frachtsätze entsprechend zu erhöhen. — Erst vor wenigen Tagen trat ein großer Teil der Lechziger Metallarbeiter wegen 20prozenkiger Lohnforderung in den Streik, obwohl der Verband der Metallindustriellen erklärt hakte, er würde denselben Lohn zahlen wie die übrige sächsische Metall industrie. Nachdem für Sachsen zentrale Lohnvereinbarungen ge troffen waren, bei denen der Mekallarbeikerverband Leipzig nicht vertreten war, nahmen die Leipziger Metallarbeiter die Arbeit wieder auf und dokumentierten dadurch ihr Einverständnis mit den zentralen Vereinbarungen. Ilm so unverständlicher ist es, daß der Leipziger Mekallarbeiterverband gleichwohl auf seiner Forderung einer weiteren Lohnerhöhung besteht, und daß der Schlichtungs ausschuß sich über die zentral vereinbarten Löhne hinwegsehte und sür Leipzig einen höheren Lohn festlegte, als ihn die Arbeiter für das übrige Sachsen guthleßen und bezahlt erhalten. Dazu schreibt nun der Verband der Leipziger Metallindustriellen: Da durch die Haltung des Leipziger Mekallarbeiterverbandes und des Schlich- tungsaüsschusses das zentral für Sachsen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern getroffene Abkommen durchbrochen werden würde, sieht sich der Verband der Mekallindustciellen zur Aussperrung ge zwungen, sofern nicht der Leipziger Mekallarbeiterverband in letzter Stunde noch die zentralen Vereinbarungen anerkennt. Pirna. Zu hohe Preisforderungen haben dieser Tage eine von der Stadt angesehte Holzauktion unmöglich gemacht, da zur Zahlung der Preise keine Lust vorhanden war. Es hatten sich etwa 150 Bieter eingestellt. Mittweida. Die Wasserkraftanlage der Stadt Mittweida ist durch eine kleine Feser eröffnet worden. Dabei gab Bürgermeister Freyer in einer längeren Ansprache einen kurzen historischen Rückblick über den Werdegang des Elektrizitätswerkes und der Wasserkraftanlage, die in den Zähren 1920—1922 bzw. bis Ende März 1923 erbaut wurde und bis heute einen Kostenaufwand von 62 Millionen Mark verursachte. Dazu kommen allerdings noch 70 Millionen Mark für Nebenarbeiten und Ausbesserungsarbelten infolge des Februar-Hochwassers. Die Anlage gliedert sich in drei Hauptteile. Zunächst die Stauanlage. Sie besteht aus dem festen Zementbetonwehr mit Tischtreppe und Schühenwehr. Gesamt- breike 65 Meter und erzielte Stauhöhe etwa 4,10 Meter: dem Grobrechen, Oberwasserkanal <17 Meter breit), Feinrechen und Freifluther. Zweitens der Wasserturbinenanlage. Anzahl -er Turbinen 3, Umordnung auf gemeinsamer horizontager Welle, Leistung insgesamt 1300 Pferdestärken, bis 125 Umdrehungen, Tur binenreglung mit Oeldrucksteuerung. Drittens der Strom erzeugungsanlage. Drehstromgenerator für 1000 Kilowatt 3X5200 Volt Spannung. Das Werk würde in Vorkriekszeiken etwa "/, Million Mark gekostet haben: die tatsächlichen Baukosten be ziffern sich heute auf rund 125 Millionen Mark. Menn es jetzt ausgeführt werden sollte, würden etwa 3 Milliarden Mark er forderlich sein. Die Rentabilität ist gewährleistet, denn gegen wärtig werden für etwa 400 Millionen Mark Kohlen gebraucht, wovon nach Inbetriebnahme der Anlage mindestens ein Drittel gespart werden können. Sebnitz. Ein Schuljunge schraubte hier, während der Be zirks Schornsteinfeger seinem Beruf nachging, dessen wertvollen Kehrapparat los und nahm ihn mit. Da» darin befindliche Rohr warf er einfach in den Bach und entfernte sich. Mes ist schon dagewesen, aber so etwas noch nicht. Hirschfelde. Ein Techniker, der Arbeiten an einer Starkstromleitung zu verrichten hatte, war auf «inen Mast gestiegen und hatte sich an diesem vorschrifwnLhia befestigt. Der Mast war am Fuße angesault und stürzte mit dem Manne um, der dabei schwer verletzt wurde. Dieses Blatt enthätt die amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschaft, des Amtsgerichts und -es Sladlrats zu Dippol-lswal-e : Anzeigenpreis: Di« 42 Millimeter breite Petit- ! Zeile 180 M., außerhalb der Amtshauptmann- r schäft 240 M., im amtlichen Telle snur von : Behörden) Zeile 400 M. — Eingesandt und ? Reklamen Zeile 500 M. r Örtliches »»- LäÄsisches — Von der Amtshaupkmannschaft erhalten wir folgende Zu schrift: Die in Nr. 84 Ihres Blattes enthaltene Notiz „Blüten der Zwangswirtschaft" bedarf zur Vermeidung von Irrtümern einiger Klarstellungen. Die betreffende Mühle — es ist die Hummelmühle bei Kreischa — liegt nicht im Bezirk der Amtshauptmannschafl Dippoldiswalde, sondern gehört zur Amtshauptmannschast Dresden- Altstadt und ist eine sogenannte Reichsgetreidemühle. Trotzdem hat es die Amtshaupkmannschaft Dippoldiswalde im Interesse ihrer Landwirte bei der Äeichsgetreidestelle durchgeseht, daß die Mühle während der ganzen Zwangswirtschaft auch von Landwirken des hiesigen Bezirks mit Getreide beliefert werden durfte. Im laufen den Wirtschaftsjahre sind dies etwa 1300 Zentner Umlagegetreide gewesen. Eine Mehrzuweisuna aus dem hiesigen Bezirk konnte im Interesse der eigenen Bezirksbevölkerung, die aus der Umlage in erster Linie zu berücksichtigen war, nicht erfolgen. Vollends unrichtig ist es aber, wenn in dem Artikel behauptet wird, daß heute kein Landwirt des Bezirks Dippoldiswalde an diese Mühle liefern darf'. Im Gegenteil! Heuke, bzw. schon seit längerer Zeit, nachdem die Umlage erfüllt ist, ist überhaupt jede Beschränkung gefallen und kann jeder Landwirt des hiesigen Bezirks so viel Getreide an die Hummelmühle liefern, als er nur kann und will. Ebensowenig treffen die Behauptungen bezüglich der Kleie auf die Landwirte des hiesigen Bezirks zu. Sie erhalten ihre Umlage kleie nicht von weither, sondern aus den Mühlen des hiesigen Bezirks. Die Angaben im Artikel beziehen sich, wie der Artikel schreiber besser vorher auf der Amtshauptmannschaft hätte sest- slellen können, nicht auf die Landwirte der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sondern auf die der Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt, und zwar liegen die Verhältnisse dort deshalb so, weil der Bezirk Dresden-Alkstadt dem Gemeindeverband Dresden u. Uma. angeschlossen und dieser nicht selbstwirtschastender Kom munalverband ist, sondern durch die Äeichsgetreidestelle be liefert wird. — Englische Fürsorge für deutsche Kriegergräber. Die bri tische Regierung hat die Aufstellung von Grabsteinen auf sämt lichen deutschen Kriegergräbern in England beschlossen und die Kosten hierfür übernommen. Die Steine sollen in Deutschland gefertigt werden. Es ist also damit zu rechnen, daß in nicht zu ferner Zeit sämtliche deutschen Kriegergräber in England mit guten Grabzeichen versehen sein werden. — Die Verschlechterung des Arbeitsmarktes hielt auch in der Zeit vom 3. bis 7. April 1923 an. Die Zahl der Vollerwerbs losen und Kurzarbeiter ist weiter im Steigen begriffen und weist teilweise eine ganz erhebliche Zunahme auf. Ausfallend ist die große Zahl der nach Beendigung der Lehrzeit Entlassenen der verschiedenen Berufe. Trotz der günstigen Jahreszeit bringt die Landwirtschaft keine wesentliche Entlastung des Arbeitsmarktes. — Aus den Kreisen der deutschen Zigarettenindustrie wird dem .Dresdner Anzeiger' mitgeteilt, daß die Unterschlagungen an Zigarettensteuer und die Verfälschungen von Steuerbanderolen immer größeren Umfang annehmen. In Berlin bestehe eine ganze Industrie, die sich mit der Fälschung von Banderolen befasse. Von den jährlich in Deutschland yergesteilten 20 Milliarden Ziga retten laufen nach Ansicht der Sachverständigen ungefähr 25—30^ ohne oder mit gefälschter Banderole. — Die große Steigerung der Schlachtviehpreise hat eine Um arbeitung des Schlachtviehversicherungsgesehes nölig gemacht. Vor allem muhte die Entschädigung sür eingelretene Verluste, die bis her 80^ des Wertes betrug, auf 10O5L erhöht und wegen der ver schiedenen Gefahrenristkos sie Versicherung, wie dies bisher schon vei Rindern der Fall war, auch bei den Schweinen in gewerbliche und ntchtgewerbliche Schlachtungen getrennt werden. Beide Vor schriften sind bereits durch die Notverordnung vom 28.10.22 r Bezugspreis: Monat April 4000 M. ohne Zu- r r tragen. Einzelne Nummer 170 M., Sonntags : r 200 M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde r r Nr. 3. — Gemeindeverbands-Girokonto Nr. S. : r Postscheckkonto Dresden 12 548. : - -
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