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Weiheritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger Pir Dippol-iswal-e, SüMe-eberg u.U. : Bezugspreis: Monat April 4000 M. ohne Zu- ! : tragen. Eliuelne Nummer 170 M., Sonntags : r 20V M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde ; : Nr. 3. — Gemeindeverbayds-Gicokvnto Nr. 3. : : Postscheckkonto Dresden 12 548. r ; : Aetteste Zeitung -es Bezirks Dieses Blatt enthält -ie amtlichen Bekanntmachungen -er Amlshauplmannschasr, -es Amtsgerichts un- -es Sla-trats zu Dippot-iswat-e : Auzelgenprei«: Dte 42 Millimeter breite Petit- r zelle 18Ü M., außerhalb der Amkshauptmann- : schäft 24V M., im amtlichen Teile (nur von : Behörden) Zeile 400 M. — Eingesandt und : Reklamen Zelle SSV M. Verantwortlicher Redakteur: Selt« Sehne. — Druck und Verlag: «arl Iehne in Dippoldiswalde. ritt. 79 Freitag den 6. Ap il 1923 89. Jahrgang - - ' - > — »S— OertlicheS un- SSchfischeS Dippoldiswalde. Zeigte daS Thermometer an den letzten Tagen morgens immer 4—« Grad Kälte an, so stand es heute früh nur unmerklich unter Null. Die Nachtfröste der letzten Tage haben aber hier und da doch Schaden angerichtet, wenn auch dte Blut im allgemeinen nicht soweit war, datz sie erfrieren konnte. — Entgegen den uns von amtlicher Seite gewordenen Mit teilungen über das Entstehen des Schadenfeuers in der Sächsischen Holzindustrie El. Janssen teilt uns die betreffende Firma heute mit, daß am Mittwoch in Gegenwart der Gendarmerie festgestellt wurde, daß das Feuer nicht in der Nähe des Kessels entstanden ist, da bei den jetzt vorgenommenen Aufräumungsarbeiten unver brannte Sägespän«, Holzstücke und Briketts in unmittelbarer Nähe des Kessels vorgefunden wurden. Es liegt nach wie vor die Vermutung- nahe, daß die Ursache des Feuers Brandstiftung war, und wird nach dieser Richtung hin weiter gearbeitet. — Nack den Berechnungen des Leiters der öffentlichen Wetterdienststelle in Weilburg, Professor Dr. Freybe, wird der Monat April voraussichtlich verhältnismäßig warm sein, d. h. wärmer als sonst der April im langjährigen Durchschnitt zu sein pflegt. Der abgelaufene März war, wie vorhergesagt, verhältnis mäßig mild. Der hiesigen Gendarmerie ist es gelungen, den Mechaniker Böttcher und den Arbeiter Schimmelpfennig einwandfrei als die Einbrecher in das Schreibersche Jagdhaus im Schwarzbachtale fest zustellen. Schimmelpfennig, der lahm geht und sich in ärztlicher Behandlung befindet, wurde vorläufig auf freiem Fuße belassen. Als man Dienstag abend zur Verhaftung Böttchers schreiten wollte, der in dem vormalig Gäblerschen Grundstück an der Alten berger Straße wohnt, entfloh dieser am Blitzableiter herab nach dem Schulhofe zu. Trotzdem er von Turnern, die aus der Turn stunde kamen, bemerkt und verfolgt wurde, gelang es ihm doch, zu entkommen. Bis zur Stunde konnte er noch nicht verhaftet werden. Bei vorgenommener Haussuchung bei beiden Einbrechern wurde ein ganz umfangreiches Diebeslager aufgedeckt. Man fand nicht allein die Gegenstände, Wäsche usw., aus obenbezeichnelem Iagdhause, es fanden sich auch eine Unmenge aus fast allen Dippol- diswalder Großbetrieben (Blanke u. Rast, Hille usw.) zusammen gestohlene Gegenstände vor. Aber auch von auswärts, anscheinend aus Glashütter Betrieben, ist Diebesgut gefunden worden. Man ist jetzt noch mit Aussortieren all der vielen Gegenstände und Fest stellung ihrer rechtmäßigen Besitzer beschäftigt. Sachdienliche Wahrnehmungen, auch über den Verbleib Böttchers, sind dem hiesigen Gendarmeriestandorte mitzuteilen. — Am 3. Feiertag fand das Oskerquartal der hiesigen Bäcker- innung statt, welches von 42 Mitgliedern besucht war. Ober meister Gieholt eröffnete 3 Uhr die Versammlung mit Begrüßung der Erschienenen und. spezieller Begrüßung der vom Ratskolle gium entsandten Stadtrates Schwind. Als erster Punkt der Tages ordnung wurden 6 Lehrlinge nach bestandener praktischer, schrift licher und mündlicher Prüfung vom Obermeister unter ermahnen den und beglückwünschenden Worten vor versammelter Innung vor Tisch und offener Lade von der Lehre frei und zu ehöbarien Handwerksgesellen gesprochen, auch Stadtrat Schwind richtete herzliche Worte an die jungen Leute und beglückwünschte sie. Alsdann wurde beschlossen, die Bezirksversammlung, zu der noch Lie Bäckerinnungen Altenberg, Deuben, Glashütte und Tharandt gehören, am 3V. Mai abzukalken. Das Lokal dazu wird soäter bestimmt. Zu dem im Juni in Oschatz staltslndenden Verbanostag -er sächsischen Bäckerinnungen wurde Obermeister Gietzolt als Delegierter gewählt. Infolge der erhöhten Ausgaben bei der Aufnahme und dem Lossprechen der Lehrlinge wurden die Ge bühren für das erstere auf 25V M. und für das letztere auf 500 M. erhöht. Die Innungsrechnung auf 1822, welche von den Kollegen Bär und Büttner geprüft uyd für richtig befunden wurde, wurde richtig gesprochen und Kassierer Schneider sun. entlastet. Nach einem lebhaften Austausch über Innungsinkeressen und -an- gelegenheiten wurde die Versammlung '/?6 Uhr geschlossen. —> Tagesordnung für die 8. Sitzung der Stadtverordneten Freitag den 6. April 1923 abends 8 Ilhr. Oeffentlicke Sitzung: Zinsfußerhöhung für Darlehen der Landesversicherungsanstalt. — Haftpflichtversicherung der Skadtgemeinde. — Erhöhung der Ver sicherungssummen für Maschinen usw. des Elektrizitätswerkes. — Bezug eines Heftes «Bau- und Kunstdenkmäler Sacksens'. — Erhöhung der Ortsabgabe für Sommerfrischler. — Erhöhung der Musikinstrumentensteuer. — Wasserleitung am Hukhaus. — Invcn- tarbeschaffung für die Girokasse. — Neuwahl der Elternverkreler in den Sckulaussckuß. — Hierauf nichtöffentliche Sitzung. — Aelteren Dippoldiswoldern wird die Mutter unseres cin- siiaen Diakonus Vüchting, Frau Dr. Bückting, noch in guter Er innerung sein. Wie wir lebt erfuhren, ist sie vor etwa einem halben Jahre hockbetagt in Döbeln gestorben. Schmiedeberg. Am 3. Osterfeierkag versammelten sich bei ihrem Bezirksvorsitzenden, Kam. Müller in Schmiedeberg, die Ver treter der Mehren des Bezirksnerbandes Dippoldiswalde der Frel- williaen Feuerwehren zu der üblichen Frllhjahrs-Hauplmannsner- sammlunq. Vorauf ging ihr eine Besichtigung der Werk^seuer- wekr Eisenwerk Schmiedeberg mit ihren Geräten und sansi'gen Einrichtungen. Als Gäste waren zur Versammlung, bei der sämt- liche Wehren vertreten waren, erschienen Amtsbauptmann von der Planitz. Gemeindevorstand Barthel-Schmiedebera und Kreisoer- treker Jäger—Pirna, der vor kurzem ans eine Mjäkrige Dienstzeit als Führer in der Freiwilligen Feuerwehr Pirna zurückbllcken konnte. Dieses Ereignisses wurde vom Vorsitzenden besonders gedacht, weiter auch des Umstandes, datz die neugegründeten Wehren Eisenwerk Sckmiedeberg und Oelsa erstmals vertreten waren. Der Mannschafksstand der Wehren hat sich um 41 ver mehrt. Die Prüfung der Pfllcktfeuerwekren in den Landge meinden Ist fortgesetzt worden und Kat mit wenig Ausnahmen gute Ergebnisse gezeitiak. Festgestellt wird, daß die Kosten für die Ehrenzeichen für 25sShrIge Dienstzeit von allen Gemeinden außer Sckmiedeberg getragen werden. Ein solches Zeichen kostet zurzeit 495 M. Die Prämien für Hilfeleistung Kei auswärkiaen Bränden sind erhöht worden und zwar auf 3VVV M. für die erste, 250V M. sür dla zweite ankommende Spritze, 15VV bzw. 8VV M. für« den ersten bzw. zweiten Hndrantenwagen. Trotz der nennenswerten Erhöhung sind diese Prämien der Geldentwertung enksvrechend doch noch recht niedrig, und eS sind denn auch bereits Fälle be- ost-Böhmen die Schlafkrankheit epidemisch auf. 6 Personell sollen bereits daran gestorben sein. Berggießhübel. Die vor etwa 4V Jahren stillgelegten Erz gruben sollen demnächst wieder aufgeschlossen und die gewonnenen Erze in deutschen und österreichischen' Hochöfen in hochwertiges Roheisen verarbeitet werden. Die Ausschließungsarbeiten sind bereits seit einiger Zeit im Gange. Der Gesamtbekrieb umfaßt etwa 1100 Hektar Erzfelder mit umfangreichen hochwertigen Ab lagerungen von Magneteisenstein und anderen Mineralien. Ebersbach. Seltsame Einquartierung war im hiesigen Bahn- kofsheizhause untergebracht un- zwar zwei Krokodile, eine Riesen schlange, eine große Schildkröte und ein Waschbär. Diese Tier« halte ein Menageriebeflher aus Aussig in Böhmen in Berlin auf- aekauft, um sie nach der Tschecho-Slowakei auszuführen. Da aber die tschechische Einfuhrbewilligung noch nicht einzegangen war, mußte der Besitzer die Bewilligung in Prag einholen. Inzwischen wurden seine Tiere der gleichmäßigen Temperatur halber im Heizhause untergebracht. Trotz sorgfältiger Pflege verendet« in folge des Bahntransportes ein Krokodil im Werte von einer Million Mark. Bischofswerda. Auf einem hiesigen Spielplätze fiel ein Kon firmand über einen jüngeren Schullnaben ohne erkennbare Ursache her, würgte ihn am Halse und schlug ihm mit einem dicken Stocke über Gesicht und Rücken. Zuletzt stahl er ihm das Taschenmesser und wollte mit demselben aus ihn losstechen. Der Ueberfallene floh und erstattete Anzeige. Wilsdruff. Als Gutsbesitzer Görnitz, der im Kriege einen Arm eingebüßt hatte, nach Wilsdruff fahrend, in die Nähe deS Ritter gutes Limbach kam, entfielen seiner Hand aus irgend welchem Grunde die Zügel. Das Pferd scheute und raste di« Straße ent lang, wobei der Wagen umgeworfen und G. schwer verletzt wurde. Freiberg. In Muldenhütten wurde am Ostersonnabend gegen Mittag während des Betriebes aus der Säurefabrik der staatlichen Werke eine starkwandlge Platinröhre, 55 Zentimeter lang und 8'/, Millimeter dick, deren Wert etwa 8*/, Millionen Mark be trägt, gestohlen. Leipzig. Am zweiten Osterfeiertag fanden eine Anzahl Kinder aus Stahmeln auf dem Exerzierplatz in Lindenthal eine Eierhandgranate und spielten mit ihr Fußball Die Hand granate explodierte, und der l I Jahre alte Otto Dietrich war sofort tot, während der 13jährige Flöter auf dem Transport nach dem Krankenhause starb. 4 Knaben sind schwer verletzt. Roßwein. Die Differenzen zwischen Stadtverwaltung und Bürgerschaft wegen Erhebung einer unverzinslichen Boraus zahlung auf Gas, Elektrizität und Wasser sind beseitigt worden. Der Rat hat seinen Beschluß dahin abgeändert, daß er nur die Hälfte erheben wird. — Die Weihe des im Bau begriffenen Ehrenmals für die im Weltkriege gefallenen Söhne der Parochie soll am 22. April vorgenommen werden. Das Denkmal erhält seine Aufstellung in der Vorhalle der Stadtkirche. Döbeln. 2n der letzten Bezirksversammlung der Amkshaupt- mannschaft kam es gelegentlich der Beratung des Haushaltplanet zu einem Zwischenfall. Nachdem ein von kommunistischer Selt« gestellter Antrag, eine der im Bezirksheim Technih tätigen vier Diakonissenschwestern zu entlasten und durch eine «freie' Schwester zu ersetzen, um, wie gesagt wurde, fanatisch-religiöse' Erziehung der hier verpflegten Kinder unmöglich zu machen, mit beträchtlicher Stimmenmehrheit abgelehnt worden war, beantragten die Kommu nisten die im Haushalkolane eingestellten Ausgaben für Entschädi gungen an den Ortspsarrer als Heimgeistlichen, den Kirchschul lehrer und -ie Kurrendaner in Technitz abzulehnen. Ein gleicher Antrag war ,m Vorjahre nicht nur von den bürgerlichen Ver tretern, sondern auch von einer größeren Anzahl Sozialdemokraten abgelehnt worden. Diesmal stimmten, offenbar unter dem Einklu- des kommunistischen Sprechers und angesichts der im Landtage mit den Kommunisten abgeschlossenen Vereinbarung, die 21 Mit glieder der Linken geschlossen für den Antrag. Hierauf verließen 12 der Abgeordneen der Rechten den Sitzungssaal, denen nach einem später angenommenen Anträge deshalb nur die Hälfte der Sitzungsgelder gewährt'wurde. Glauchau. 2n den letzten 14 Tagen ihres Fortbüdungs- schulunterrichts haben mehrere Schüler aus reiner Zerstörungs wut und um vor der Entlassung ihrem Lehrer und der Schule noch eins auszuwischen, Kleiderhaken, Glühbirnen und sonstige Gegenstände stark beschädigt. So haben sie auch die Vorhänge von den Fenstern abgeschnitten. Die Buben sind festgenommen worden. Crimmitschau. Der „Crimmitschauer Anzeiger" konnte am l. April aus 75 Jahre seines Bestehens zurückblickeu. Der Verlag gab aus diesem Anlaß eine gut ausgestattete Jubiläums ausgabe heraus. Hohensteln-Ernstkhal. Ein Geschenk von 3 Millionen Mark überwies ein jetzt in Amerika lebender geborener Hohensteiner der Frau Zahnarzt Lindemann hier für Kriegerkinder. — Unsere Gasanstalt hat bereits ab l. April den Gas preis auf 600 M., jetzt 650 M., pro Kubikmeter herabgesept. Marienstern. Die althergebrachte Sitte des Osterrettens wurde auch in diesem Jahre wieder ausgeübt. Zwar hatte das trübe, kalte Wetter viele der sonst nach Tausenden zählen- den Zuschauer vom Kommen abgehalten. Immerhin war eine stattliche Menge von nah und fern zusammengekommen. Die Klosterprozession zählte 3S, die Crostwitzer Prozession gegen 70 Reiterpaare. Auch in anderen Gegenden der Lausitz, in Wittichenau, Radibor und Ostrih, wurde der Brauch in ast* hergebrachter Weise geübt. bannt, wo nachbarliche Feuerlöschhilfe nur widerstrebend geleistet wurde. Die Bespannungskosten erfordern eben schon einen außer ordentlich hohen Betrag. Betont wird hierbei aber, daß die Er langung von Prämien um des Geldes wegen eines Feuerwehr mannes unwürdig sei; die Hilfeleistung lei Hauptsache. Angeregt wird wieder die telephonische Nachtverbindung, Sie sich dort, wo sie eingeführt ist, auch bewährt hat. Geklagt wird auch über Ein mischung^ des Publikums bei Bränden. Amtshauptmann von der Planitz stellte bezüglich der Prämienfrage Beihilfe durch den Be zirk in Aussicht und betonte, daß die Störung der Löschhilfe durch unberufene und Zuschauer durch die Gemelndevorstände zu ver hindern sei, die sich durch weiße Armbinden erkenntlich machen sollten. — Die Verleihung der Silberlitzen für 19jährige Dienstzeit soll beibehalten werden. Die entstehenden Kosten sollen durch Heraufsehen des Verbandsbeitrages ausgeglichen werden, der als Kopfsteuer von je 30 M. erhoben werden soll. Dies wird ein stimmig beschlossen. Kreisvertreler Jäger dankte für den ihm ge brachten Willkommensgruß und Glückwunsch, stellte das gute Ein vernehmen zwischen ihm und dem Verband Dippoldiswalde fest , und sprach die Hoffnung aus, noch einige Jahre für diesen wirken i zu können. Anschließend berichtete er über Beschlüsse des Landes verbandes, Aufhebung der geplanten neuen Lotterie und Unter bleiben der Herausgave einer neuen Uebungsordnung der hohen Papierkosten wegen. Die Kosten für Prüfung der Geräte durch den Kreisvertreter sind festgesetzt auf 2000 M. für die tzanddruck- sprihen, 4000 M. für Motorspritzen, 8000 M. für Autosprihen, je M. für Leitern und Wasserleitungen. In diesem Jahre i sollen geprüft werden die Wehren Kreischa am 5. August vor ¬ mittags 11 Uhr, die Wehren in Glashütte und Lauenstein am 9. September, letztere vormittags 8 Uhr, erstere am Nachmittag. Die Wehr Bärenstein lehnt für dieses Jahr ab. Als Prüfer werden gewählt für Glashütte und Lauenstein die Hauptleute Höhnel—Altenberg, Herrschet—Geising und Vorig—Bärenstein, für Kreischa Brühl—Possendorf, Grahl und Kommandant Reichel—Dipooldiswalde. Angeregt wurde noch, an Stelle von - Hauptleuten die Prüfungen auch durch dazu befähigte Führer vor- i nehmen zu lasten. Diese Anregung wird den nächsten Verbandslag i beschäftigen. Endlich wurde noch das Aalten und Lesen des Ver ¬ bandsorgans allen Wehren dringend empfohlen. — Bei der hiesigen Gemeindeverbandssparkaste erfolgten im Monat März 1923 173 Einzahlungen im Betrage von 2 243 271 M. — Pf., dagegen wurden 20 Rückzahlungen im Betrage von 83103 M. 63 Pf. geleistet. Der Gesamtumsatz betrug 4 695 058 M. M Pfennig. Altenberg. Am nächsten Sonnabend abends 8 Uhr findet im großen Saale des Internats eine Kirchgemeindeversammlung unserer Kirchgemeinde Altenberg-Hirschsprung statt. Herr Pfarrer Schille wird über das verflossene Kirchenjahr und über die finan ziellen Verhältnisse unserer Kirchgemeinde berichten. Eine Aus sprache über ein kirchliches Notopfer soll sich daran anschliehen. Freital. Die Stadtverordneten bewilligten für den Bau eines Stadions 10 Millionen Mark. Die gleiche Summe wird von der Regierung gewährt, während die weiter nötigen 20 Millionen Mark durch die Industrie aufgebracht wurden. Das Stadion wird im Stadtteil Potschappel auf städtischem Grund und Boden errichtet. Dresden. Wie verlautet, wurde der Entwurf einer neuen säch sischen Ausführungsverordnung zum Reichsmietengeseh, der in letzter Zeit mehrfach Gegenstand der Aussprache von Mieter und Vermiekerkreisen war, von der Regierung nicht genehmigt, sodaß für April auf keinen Fall mit dem Herauskommen einer sächsischen Verordnung zu rechnen ist. Die Angelegenheit dürfte auf Veranlassung durch die Kommunisten Mitte April im Landtag zur Sprache kommen. Jedenfalls dürste vor dem 1. Mai an die neue Ausführungsverordnung nicht zu denken sein. — Durch umfangreiche Erörterungen gelang es der Dresdner Kriminalpolizei,, eine Einbrecherbande zu ermitteln und festzu- nehmen, die seit Monaten ihr Unwesen trieb. Die Bande, 18- vis 24jährige erwerbslose Burschen, fanden sich in den Abendstunden im Volkswohl zusammen und beratschlagten dort über ihre nächt lichen Streifen. Sie zogen dann in kleinen Trupps und auch ge schlossen aus und hatten es aus Gastwirtschaften und auch Privat wohnungen abgesehen. Dort stahlen sie, was ihnen in die Hände siel. Auf ihr Konto kommen gegen 50 Einbrüche, die zum größten Teil aus das Stadtgebiet entfallen. Auswärts wurden von ihnen Einbrüche in Radebeul, Lichtenberg, Berthelsdorf bei Freiberg, Pirna, Zuschendorf und Zehista verübt. Das Diebesgut brachten sie bei Händlern und auch Privatpersonen unter. Vier der Hehler werden ebenfalls dem Gericht zugesührt. Von den gestohlenen Sachen konnte nur ein Teil wieder herbeigeschafft werden. — Der Gcwerkschaftsbund der Angestellten sG.DA.), Ge- schä'tssielle Dresden, teilt niit, daß der Verband der Metall- indnstnellen. Bezirk Dresden, den Manteltarifvertrag vom 7. Mai 1020 mit Wirkung vom 30. April aufgekündigt hat. Ebenso der Dresdner Zentralausschuß sür Industrie, Handel, Verkehr lind Gewerbe.j Pirna. Die Stadtverordneten bewilligten für Schutzmaß nahmen gegen die Nonne im Ctadtwalde 1400000 Mark. Bei den neuerlichen Absuchungen der Bäume fanden sich an jedein Stamme in den Radelholzbeständen durchschnittlich etwa 350 Erer. j Pirna. Der Anschluß der Gemeinde Niedervogelgesang an die Stadt Pirna ist mit Wirkung vom 1. April vollzogen worden. Der Verschmelzungsvertrag hat die ministerielle Genehmigung ge funden. Rathen. Ein seltenes Schauspiel wurde den Einwohnern in der letzten Zeit geboten. Eine Filmgesellschaft ließ im hiesigen Felsengebiet einige Kinoaufnahmen machen, wobei die Kinoschau spieler und -schauspielerinnen in italienischen Kostümen die wag halsigsten Kinokunststücke lieferten. Es gab Abstürze von Felsen usw. usw. Nach der Kostümierung zu schließen, handelt es sich jedenfalls um einen Film, der in den Abruzzen spielt und wozu die sächsische Schweiz als Schauplatz ausersehen war. Bad Schandau. Tschechischen Blättern zufolge tritt in Nord- j