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Oie Nachfolge Stephans. Heinrich v. Stephan, weiland Generalpoftmeifter des Deutschen Reichs, werden viele Verdienste nachgeriihmt, und er gilt als Postreformator, der, indem er die Thurn- und Taxissche Postschnecke endgültig in das Antiquitätenkabinett verwies, auch alle anderen Staaten der Welt durch sein be sorgtes Vorgehen zur Mchahmung reizte. Aber heute muß er als altmodisch gelten, wenn wir seine Devwaltungsgrund- sütze mit den heutigen vergleichen. Er war nämlich von dem Wahne der Verkehrserleichterungen besessen. Der Verkehr war ihm di« Hauptsache, und die Post war eine Einrichtung, ihn zu heben. Die Geldeinnahmen stiegen mit dem Verkehr, und je mehr von der Post Gebrauch gemacht wurde, um so wohler befand sich dabei der Staats- fiskus. Nur war dies ein Nebenzweck. Davon ist man in der Folgezeit abgekvmme«; dte Post wurde zur melkenden Snh, aber in der Nachkriegs zeit nicht für den Staat, sondern für hie Postbeamten. Ihre Zahl war Legion geworden, die darüber veröffentlichten An- gaben klangen märchenhaft, und man wunderte sich, wie «s möglich gewesen ist, einen staatlichen Musterbetrieb binnen wenigen Jahren z« einer Hochschule der Faulenzerei un^u- wandeln. Noch heute sind, wie im Haushaltausschuß de» Reichstags festgesteilt wurde, SO 000 Beamte über flüssig und, wie selbst auf sozialdemokratischer Seite be hauptet wurde, müßten unbedingt noch viel mehr Ent lassungen stattfinden. Daß diese Verschwendung von Menschenmaterial der Staatskasse den Boden ausschlagen mußte, ist klar; im Aus schuß wurden Zahlen darüber bekannt, die nicht nur den Finanzmann, sondern auch den einfachen Steuerzahler be denklich stimmen. Wir haben bei 764 Milliarden Mark Ein nahme und Ausgaben von 1960,2 Milliarden mit einem Fehlbetrag von etwa 12S4L Milliarden zu rechne« — wohl gemerkt nur beim Postetat. Die Erklärung hierfür liegt nicht nur in den Gehältern, sondern in dem Sinken desVer - kehrsniveaus. Die Vricfpost ist um mehr als die Hälfte zurückgegangcn, die Pakctpost um 43 v. H. Der Auslandsverkehr hat in Europa noch nicht die frühere Höhe erreicht. Statt Verkehrserleichterungen zur Belebung des Ver kehrs zu schaffen, hat man zu Erschwerungen durch unge heuerliche Tariferhöhungen im gesamten Postwefen gegriffen und damit dies Ergebnis erzielt. Und nicht ungewarnt hat die Postoerwaltung diesen verhängnisvollen Weg beschritten. Wenn fie auch Stephans Lehren vergessen hatten, erinnerte sie der Wettlauf zwischen Einnahmen und Ausgaben daran, daß die Ueberspannung der Tarife ihre Grenze hat. Das trifft vornehmlich die Briefpost. Im geschäftlichen Verkehr hat die Zahl der Briefe zwar um ein weniges zugenommen, und das sei als ein Aufschwung zu einer besseren Wirtschaftslage gebucht, aber die materiellen Interessen allein entscheiden nicht die Kulturhöhe eines Bölkes. Diese muß durchgeistigt werden, wenn sie Früchte tragen soll, und so ist von jeher der schriftliche Austausch von Meinungen kulturfördernd im höchsten Grade gewesen. Der Briefwechsel hat stets im Geistesleben der Völker eine große Rolle gespielt, und durch diese kleinen Kanäle hat nicht nur die Gelehrtenwelt Anregungen erhalten und weitergegeben, sondern auch tiefere Schichten sind durch geschriebenes Wort in ihren Anschauungen nutzbar beeinflußt worden. So war die Post ein Kulturfaktor. Jetzt hat sie den Brief ge tötet und mit ihm auch störend auf das Familienleben ein- gewirkt, insofern di« Pflege des Familienlebens durch Briefe wegen des hohen Portos unterbunden wird. Die Bande zwischen Eltern und Kindern lösen sich, und unerschwingliche Fahrpreise der Eisenbahnen tun ein übriges, um den Deut- scheu auf den Verkchrsstandpunkt jenes Zeitalters zuriickzu- werfen, wo Deutschland auf einige wenige Bahnlinien be schränkt war. Die Schädigung des kulturellen und des Familienver- kehrs ist offenbar und wird von der Verwaltung auch zuge geben, aber sie weiß anscheinend kein Mittel, dem Uebel ab zuhelfen. Sie hat das Geständnis ablegen müssen, daß das Postdefizit noch größer ist als die gesamten Reichseinnahmen aus direkten und indirek- tenSteuern, und daß sie nicht imstande ist, dieses Defizit abzubürden. Ob sie nicht versuchen wird, in die Nachfolge Stephans einzutreten und durch Herabsetzung der Post gebühren den Verkehr wieder zu beleben? Es nützt nichts, wenn ein Kreis arbeitsamer Verdiener von einer Staatsein richtung Nutzen hat und ein anderer, nicht nur materiell ge richteter Teil Not leidet. Hier hat der Staat die Pflicht, Wandel zu schassen, und das, was durch die Verkümmerung des Lebens nach der Seite des Geistes und des Gemütes auf dem Spiel ist, dürste einen Versuch zur Nückkehrzube- »ährten Ueberlieferungeu wert sein. Arbeits-Armeen für das Ruhrgebiet. Mach dem „Intvansigeant sollen drei Maßnahm»« durchgeführt werden, um Kohlen zu bekommen: 1. Die aufgestapelten Kohlen sollen ckd» transportiert werden. 2. Die längs den, Rhein-Herne-Kanal liegenden Kohlen sollen zusammengesucht werden. 3. Sollen verschiedene Bergwerke für die Verbündeten Kohle fördern. Dte Ingenieurkommission hat endgültig ihren Sitz von EssennachDüsseldorf verlegt. Die belgischen Inge nieure sollen von nun an eine besondere belgisch- technischeMission bilden. Der Brüsseler Korrespon- d«»t der »Daily Mail" hatte mit einer der ersten Per sönlichkeiten der belgischen Regierung, wohl init Theunis, eine Besprechung, in der erklärt wurde, Bel gien habe nochmals mehrere Lausend freiwillig« Arbeiter ins Ruhrgebiet gesandt, um den Franzosen bei der Ver ladung der Kohlen auf den Ruhrschächten behilflich zu sein. Frankreich habe auch die Absendung weiterer belgi- scher Truppen gewünscht, wozu die belgische Regierung bereit wäre, falls General Degoutte dies für notwendig erachte. Ein Vertreter des »Echo de Paris" erhielt vom französischen Kriegsminister Maginot die Erklärung, daß die franzö sische Regierung 15 000 Mann ins Ruhrgebiet absende, welche vor allen die Hauptaufgabe haben, die Zollbeamten zu unterstützen, ferner französischen und belgischen Arbeitern bei« Verladen von Kohle beizustehe« und die Eisenbahn zu überwachen. Maginot erklärte weiter, daß die Moral der Truppen trotz des starken Dienstes ausge zeichnet wäre. Die Ermordung der beiden französischen Offi ziere sei nichtvon Bedeutung, die Tat müsse aber schnell bestraft werden. Nach der Ausweisung der aufrühre rischen deutschen Beamten und der 8000 Schupoleuie könne man nunmehr auf Ruheund Ordnung (l) im Ruhr gebiet rechnen. Zwei Leichenbegängnisse. Beerdigung der Deutschen im Morgengrauen. Prunkvolle Ueberführuug der französischen Offiziere. , InallerStille sind in der Frühe des dämmernden Märzmorgens die drei von den Franzosen erschlagenen und ; . chossenen Deutschen auf dem Friedhöfe in Buer beigesetzt worben. Wie es befohlen war, durften nur die aller- nächsten Angehörigen dem Zuge folgen. Die Pran- - ssen hatten nicht einmal gestattet, daß der aus Gelsenkirchen I mimende Kranführer Fabeck nach seiner Heimatstadt gebracht u,d dort beigesetzt wurde. Bei der Beerdigung der beiden französischen Offiziere dagegen, die von ihren eigenen Leuten erschossen worden sind, : ede alles Gepränge aufgeboten, dessen die ''c-mzosen nur fähia sü d. Am Rathaus ist ein großes Auppenaufgebot in Paradeaufstellung gebracht worden, und i : Unmenge Offiziere in Gala nahmen an der Beerdigung Mi, darunter Genera! Laignelot, der Armeekorpskom- mrndeur von Recklinghausen. Es heißt, daß sogar Generäl n cgoutte selbst dabei gewesen sei. Nachdem der franzö- sisech Armeebischof die erste Feier in, Nalhause abgehalten hatte, wurden die Leichen unter den Klängen der Militär kapellen und von dem langen Zuge des Militärs begleitet, zur katholischen Kirche gebracht, dort nochmals aufgebahrt und nach einer Seelenmesse zum Bahnhof Buer-Nord geleitet, von wo aus die Uebcrsührung nach Frankreich erfolgte. , Die Franzosen wollten der Bevölkerung offenbar ein großesmilitärischesSchauspiel liefern, um sie weiter emzuschüchtern. Die Einwohnerschaft von Buer hielt sich aber anerkennenswerterweise sehr zurück, die Straßen waren nicht mehr belebt als sonst. Die Stimmung ist nach den Ereignissen der letzten Tage, da jeder Bürger vogelfrei ist und einfach erschlagen und erschossen werden kann, außer- ordentlich erbittert. Sie wird noch verschärft durch den krassen Gegensatz, der in der Behandlung der deutschen und französischen Toten zum Ausdruck kommt. Meutereien unter den französischen Truppen. Die Gerüchte Uber Meutereien unter den französischen Soldaten beleuchten die Disziplin der Vesatzungstruppen in eigenartiger Weise, namentlich im Hinblick auf die Lat der beiden Alpenjäger, verübt an ihren Offizieren. So wird von Augenzeugen behauptet, daß in der Nacht von Donnerstag auf Freitag zwischen 2 und 3 Uhr mehrere Franzosen in der Nähe der Hohenzollernstraße, wo es den Kuiserberg hin aufgeht, von Marokkanern erschossen worden sein sollen. Eben so sollen in der vorigen Woche an der Mauer der „Blauen Fabrik" in Duisburg, Düsseldorfer Straße, desertieren- de französische Soldaten standrechtlich er schossen worden sein. Bezeichnend ist auch folgende Mel dung: Ein junges Mädchen erfuhr, als es seinen Bruder im Vincenz-Hospital besuchen wollte, daß dieser schon gestorben und in der Totenhalle sei. Darauf ging es allein zu der Totenhalle. Dort sah es auf der Erde eineAnzahlher- u m liegen der roter Franzosen. Die Leichen dieser Franzosen wurden in Verbindung gebracht mit der standrechtlichen Erschießung einer Anzahl französischer Sol daten in Wesel als Folgen einer Meuterei. Völlige Verwüstung -er Rheinland-Forsten. Die Kölnische Zeitung meldet aus Trier: Die Absetzung der deutschen Forst- und Zollbeamten hat Zust än de ge - schaffen, die unhaltbar sind. Das Ausbleiben jeg licher Kohlenzufuhr zwingt die ärmere Bevölkerung, sich Hausbrand im Walde zu holen, wobei wahllos alles niedergehauen wird. Unermeßlicher Schaden ist bereits an gerichtet. Wenn es so weitergeht, dann ist der Fortbe stand großer Strecken Walde» aufs höchste gefährdet. Die Entblößung der Grenzen von deutschen Zollbeamten hat dem Lebensmittelschmuggel nach Luxemburg Tür und Tor geöffnet. Die Trierer Märkte werden kaum noch von den Bauern beschickt, so daß die bereits heruntergegangenen Preise für Butter und Eier wieder sprunghaft zu steigen anfangen. Warnung an Frankreich. Protestnote gegen die Deutschenmorde i« Buer. In Paris ist von dem deutschen Geschäftsträger eine Note übergeben worden, in der es nach einem Protest gegen die Greueltaten von Buer u. a. heißt: „Die Be völkerung des Ruhrgebiets hat gegenüber der Besatzungs- armee bisher eine beispiellose Selbstbeherr- schung bewiesen. Sie hat trotz wachsender Erbitterung über oie zahlreichen ungesühnten Bluttaten fran- zösischer Soldaten, über die fortgesetzten Mißhandlungen auf der Straße und über die Vergewaltigung ganzer Städte die Ruhe bewahrt und ihrerseits alles getan, um ernstere Zusammenstöße zo vermeiden. Das ist um so bewundernswerter, als die Verwaltung des Gebiets durch seine Abschnürung vom übrigen Deutschland lowie durch oie Entfernung der meisten leitenden Beamten führerlos gemacht und der Sicherhettsdlenst durch oie Beseitigung der Schutzpolizei zerstört worden ist. Maßnahmen, wie sie jetzt von dem französischen General in Buer durchgeführt oder angcdroht werden, sind jedoch dazu angetan, die Bevölkerung zur Verzweiflung zu treiben und unabsehbares Unheil heraufzubeschwören. Wenn der französischen Regierung noch daran liegt, dies zu verhüten, so ist es ihre Pflicht, dem Vorgehen der militärischen Befehlshaber E i n h a l t zu gebieten. Die Verantwortung für die Folaen fällt sonst allein auf sie, nicht auf die deutsche Regierung, noch auf die deutschen Behörden, noch auf die deutsche Bevölkerung." Neue Ruhr-Vebaite im Unterhalt«. Das englische Unterhaus beschäftigte sich am Diens- tag zum fünftenmal in der bisherigen Sitzungsperiode mit der Ruhrbesetzung. Im Laufe der Debatte erklärte Unterstaatssekretär Mac Neill, wenn die Regierung sich auch des furchtbaren Ernstes der Lage voll bewußt sei und anerkenne, daß die Schwierig keiten bis zu einem gewissen Grade noch zugenommen hätten, so sei fie doch ebenso ängstlich wie bisher darauf bedacht, die Freundschaft mit Frankreich, wenn möglich, aufrechtzuerhalten, und sie wünsche einen endgül- tigen Bruch, wenn irgend möglich, zu vermeiden. Die Re- gierung sei jetzt noch in derselben Lage wie zu der Zeit, als Donar Law seine letzte Erklärung abgegeben habe. Simon, Fisher und Asquith forderten die Re- gierung dringend auf, das N uhrproblem dem Völ kerbund zu unterbreiten, und betonten, daß die jüngste Entwicklung den britischen Handel ernstlich behindere. SirIohnSimonerklärte, der zunehmende Ernst der Ereignisse könne nicht bestritten werden. Die ernsteste Tatsache seien die Anzeichen dafür, daß die Periode des passiven Widerstandes von feiten Deutsch lands zu Ende gehen könne. Die Berichte über den Tod französischer Soldaten und deutscher Zivilisten seien eine ernste Warnung vor der Gefahr, die Politik des Geschehen lassens zu weit zu treiben. Simon sagte weiter, es sei Zeit, die Regierung zu fragen, ob sie sich wirklich verge wissert habe, daß die letzten Ambitionen der - Franzosen innerhalb des Versailler Der- träges liegen. Man sei an einem Punkte angelangt, wo ! die Franzosen anerkanntermaßen nach Ansicht der britischen - Regierung über die ihnen auf Grund dieses Vertrages zu- - stehenden Rechte hinausgegangen seien und der Rhein- - landkom Mission Befugnisse gäben, zu deren Aus übung die Kommission überhaupt nicht berechtigt sei. , Simon fuhr fort, das Ziel, das die Franzosenim Auge ; hätten, sei, wie sich immer klarer herausstelle, gar nicht ! die Erzielung von Reparationen. Entschließung der Arbeitgeberverbande zum Ruhreinbruc., j .. Berlin, 14. März. Auf der heutigen Tagung der Vereinigung dei ! deutschen Arbeitgeberverbände wurde folgend, s Entschließung angenommen: „Die am 14. März versammelte» i Vertreter der Arbeitgeberverbünde aus allen Gauen und In ! dustrien des Deutschen Reiches danken ihren Brüdern im be ! setzten Gebiet für das, was sie in diesen schweren Tagen sm - Deutschland leiden. Sie geloben, in unerschütterlicher Trew i zu ihnen zu stehen, sie in ihrem schweren Kampfe um d« ' Freiheit, Unabhängigkeit und Selbständigkeit mit allen Krüftei > zu unterstützen, ihnen jede nur mögliche wirt schaftliche Erleichterung zu gewähren. Ueber eim s Abtrennung und wirtschaftliche Abschnürung dieses das Her, .! des deutschen Wirtschaftslebens bildenden Kernstücks deutsche Lande, über eine Unterwerfung dieser Gebietsteile rmtei fremde Anordnung und Gewalt kann es keinerlei Ver handeln, keine Erörterung geben. Die deutsche» ' Arbeitgeberverbände treten in treuer Kameradschaft mit dei ? deutschen Arbeiter- und Angestelltenschaft hinter die kämpfen , den und duldenden Brüder im altbesetzten und Einbruchsgebiet ' Sie ist sich dessen bewußt, daß es gilt, unter größten Schwierig i leiten andauernd zäh durchzuhalten und daß die letzte» . Reserven darangegeben werden müssen, uni Freiheit uni ! Recht zurUckzugewinnen. Sie vertraut der Regie - rung, daß sie der deutschen Wirtschaft die Durchführun« , dieses Kampfes in zweckmäßiger und großzügiger Weise er leichtert und ihrerseits der Industrie jede Unterstützung ge währt, wo es gilt, das Unrecht vor» Versailles wieder gutzu j machen gegenüber den» einen, auf Recht und Gerechtigkei ! fußenden Verstündigungswillen eines friedlichen Volkes." ; Beschlagnahme preußischer Staatsgelder in Düsseldorf. s Essen, 14. Mürz, i Heute vormittag drangen die Franzosen in das Re glerungsgebüude in Düsseldorf ein und be- ! sch lagn ahmten einen größerer» Geldbetrag - dessen Höhe noch nicht fcststeht. Der Kassierer der Re : gierungshauptkasse wurde von den Franzosen festgenom. s men. Man vermutet, daß es sich bei dem Vorgehen de» , Franzosen um dieEintreibung einer Geldstraf« ! handelt, die die Besatzungsbehörde der Gemeinde Kett- > wig vor der Brücke vor einiger Zeit auferlegt hatte. Es wai ihr aber nicht gelungen, die geforderte Geldsumme in Kettwig zu erhalten. Die Regierungshauptkasse enthält keinerlei kom> nmnale Gelder, sondern nur Staatsgelder. Ein neunzigjähriger Held von 1870. München, 14. März. Der Senior des bayerischen Militär-Max-Iosephsordens Generalmajor a. D., Ludwig Ritter v o n Zi e g l e r, der sich die höchste bayerische Kriegsauszeichnung 1870 in der Schlacht bei W örth, während welcher er als erster in das vom Feiiüi hartnäckig verteidigte Froschweiler eindrang und den ver- mundeten französischen Di visionsgeneral ge- fangen nahm, erworben hat, feiert am 19. März seinen SO. Geburtstag. Französisches Schnellfeuer auf einen Süterzug. Gelsenkirchen, 14. März. Der fahrplanmäßige Güterzug Wanne — Bot trop, der gegen 1 Uhr 40 Minuten nachts den Babnko! Gelsenkirchen-Schalke passierte, wurde auf der Nordsternbrüm kurz vor Earnap auf eine Entfernung von 30 bis 40 Mete, von denFranzosen durch Zeichen aufgefordert, , zu halten. Trotzdem sofort alle Bremsen einsetzten, rutscht« der Zug noch einige Meter über die Brücke. Die Franzosen eröffneten sogleich ein wütendes Schnellfeuer auf den Fllhrerstand der Lokomotive und verwundeten den Heizer durch zwei Brustschüsse schwer. Als der Zug stand, untersuchten sie Lokomotive und Packwagen und ließe« ' den. Zug dann weiterfahren. Der schwerverwundete Heuer