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- Erscheinungsdatum
- 1923-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192302015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-02
- Tag 1923-02-01
-
Monat
1923-02
-
Jahr
1923
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Weiszeritz-Jeikm! ^.-1 ! Mgeszewmg «Ä MMger M DWÄL-iSWMU, GchMeSeverK W.U Aelkrst« Zei?U«8 Bezirke Hk»,! WWMMMWM WMtteMr Dmrr JÄmSv — Om^ rmd VMas» Earl IM« v; MMMfiswaü-e, Donnerstag den i. Februar 1923 M 26 -. KI LÜKS M »0 !W t n 2 ö — In der Nacht zum Sonntag ist ein Einbruch in die Sakristei der Lutherkirche in Zwickau verübt worden. Gestohlen wurden ein achteckiger silberner Hostienteller, ein silberner Abendmahlskelch, eine silberne Taufschüssel, 2 silberne Abendmahlsleuchter und eine silberne Taufkanne. Sämtliche Gegenstände sind mit 800 gestempelt; sie haben einen Gesamtwert von 50000 > M. Svv^t; 000-st; mixed.) >00 Zucker-' Leizen- >00 -st; >» f»r ll Äilo- n etwa gramm Mittwoch mittag (m ^niinkid'i Dollar 4»50»-SV«»0 Tschechische Krone 142» »ästete, 25 M, V.O bi« älter« Alter« HSch' ünger« anige- ivü bi« 7! n j Meßes Blatt enlhSN üte amtlichen BettanntmachMGe« -er Amlshauplmannfchafl» -es AmlsgerLHS« And -es Slaölrals zu Dippoldiswalde ' -KU jHH M > - - Mi bi« z» ! Kühe co M., 82UO, nährte '«ppel» Op bls 02000, Schafe 1OMO. mäßig >0 M., »eine ungen Fett- 70000, sauen c«. —. ia>am. Kühe, preis« ipesen pesen, Heven Vierteljährlich ^DMK.Vh«rLM Lagen. — Einzelne Nm-MMM M — Fernsprecher: Amt DippoldlswaM M- D- MMLindrverbands-Glrokonio Nr. 3. --- MUMÄP 's Konto: Dresden 13348, ! 89 Jahrgang - Cinnesandt In der Montag-Nummer dieses Blattes war u. a. auch ein Bericht des Männergesangvereins Dippoldiswalde zu lesen. S» erfreulich der Bericht an und für sich ist, so betrübend muh aber auch der Schlich desselben auf jeden deutschen Sänger wirken, der mit in Neustadt gewesen ist. Man staune einfach: bah gerade in Dippoldiswalde der Sängerspruch von Neustadt seinem Text nach fast ganz und gar vergessen worden ist. Ich kann nicht anders, als diesen wunderbaren Sängerspruch an dieser Stelle in seiner Urdichlung hier folgen zu lassen: Menn auch die Welt dir alles nahm, Eln Keinod hüte, deutsches Herz, Dein deutsches Lied, Io wundersam, Mit seinem Klang zieh' sonnenwärt«. Leipzig. Am Montag fanden Arbeiter im Lonnewitzer Holze ein l8 jähriges Mädchen bewusstlos auf einer Bank, der zwei Taschen tücher um den Hals fest zusammen gezogen waren. Trotz schleu niger Entfernung erlangte sie das Bewußtsein zunächst nicht wieder und mutzte ins Krankenhaus gebracht werden. — Bodenkammer- diebr wurden hier bei ihrer Tat überrascht und derart verprügelt, datz sie dem Krankenhaus zugcführt werden mutzten. Chemnitz. Die Oeffentliche Handelslehranstalt feierte ihr 75iähriges Bestehen. Wirtschaftsminister Fellisch überbrachte die Glückwünsche der sächsischen Negierung. Der Schule wurden Spenden im Betrage von 800 000 M. überreicht. Zwickau. Der alte Bergarbeiterverband beschloß in seiner Revierkonferenz am Sonntag mit nur sehr geringer Mehrheit, am nächsten Sonntag eine Urabstimmung über die Iteberschichtfrage vorzunehmen. In dieser Woche kommen also noch keine Ileber- stunden zustande. Katastrophale Papierpreiserhöhung. Berlin. Nach sechsstündigen Verhandlungen hat das Reichswirtschaftsministerium den Februarpreis für das Zeitungs druckpapier auf 1170 M. pro Kilo festgesetzt. Die Vertreter der Zeitungsverleger erhoben gegen diesen Preis schärfsten Einbruch. Die Grundsätze, die das Reichswirtschaftsministerium der Preis-' festsehung zugrunde legte, wurden stark kritisiert, da sie nach Auf fassung der Zeitungsverleger volkswirtschaftlich unhaltbar seien. Aermischtes. * Die Sterblichkeit der Welt. Im ganzen sterben auf der Welt jährlich 33 Millionen Menschen; das macht auf den Tan S1554, auf die Stunde 3730, auf die Minute 62. Der Mensch- lebt im Durchschnitt 38 Jahre; ein Viertel der Menschen stirbt bis zu 7 Jahren, die Hälfte bis zu 17 Jahren. Von 10 00b Menschen wird nur einer 100 Jahre alt, von 500 einer SO und von 100 einer 60 Jahre alt. Buchholz. Am Sonnabend in später Stunde fand ein hiesiger Polizeiwachtmeister am Marktplatz einen jungen Mann mit ge fesselten Händen und einem Knebel im Munde hilflos auf. Nach der Polizeiwache gebracht, gab der Aufgefundene an, überfallen und seiner Barschaft von 145 000 M. beraubt worden zu sein. Die näheren Umstände und namentlich der Tatort — in der Nähe der Polizeiwache — liehen berechtigte Zweifel an der Wahrheit der Angaben auskommen, und schließlich gestand der junge Mann, den Ueberfall fingiert und sich selbst gefesselt zu haben. Er hak in einem hiesigen Hotel beträchtliche Schulden gemacht, die er nicht bezahlen konnte, und glaubte, sich auf diese Weife aus der Klemme ziehen zu können. Reichenbach. Seit Anfang Januar hat nun auch der Gast hof .Zum roten Hirsch', eine der ältesten unserer Einkehrstätten, der schon vor Jahren aus dem Besitz der Firma G. Schieber käuflich an die Stadt übergegangen war, aufgehörk, Gasthof und Einkehrstäkke in dem bisherigen Umfang zu sein. In die Erd- geschoßräume kommt das städtische Wannen- und Brausebad zu liegen, die oberen Räume bleiben unter Verwaltung des Bade meisters Eichhorn für Uebernachtungsgelegenkeit saber ohne Gast wirtschaft) bestehen. Das ehemalige .Hirschen'-Grundstück war eines von denjenigen, an welchen mancherlei ortsgeschichtliche Erinnerungen haften. Es hat zu den eisenbahnlosen Zeilen» da sich der große Personen-, Waren- und Frachtverkehr ausschließ lich auf den Landstraßen bewegte, und zu den Zeiten großer Truppenbewegungen, wie sie die häufigen Kriege vergangener Jahrhunderte mit sich brachten, eine große Rolle gespielt. In Er innerung halte sich bei den Vorfahren erhallen die Anwesenheit von Baschkiren, die 1813 nach der Schlachl bei Leipzig einige Zeit im .Hirsch' in Quartier lagen. machung von geeigneten Pflegstätten für Zieh-, Pflege- und ' Adoptivkinder. Der Vorsitzende gibt weiter einen Ueberblick über f die Arbeit im hiesigen Jünglings- und Iungsrauenverein. Die : Kirchgemeindevertreler werden zu belehrender und unterhaltender s Mitarbeit gebeten. Die Notlage der Gemeindediakonic förderte s eine angeregte Aussprache. Die Gebühren für kirchliche Zand- j lungen werden ab 1. Januar auf das 10fache der Grundgebühren ' erhöht. Am 18. Februar soll zur Hebung der Not der kirchlichen ! Presse eine Kollekte nach Schluß des Gottesdienstes gesammelt i werden. Einer eingehenden Aussprache bedurfte auch die Be- , soldung des Kantors, T " 's" ' , Kantor zustehende Gehalt aufzubringen. In einer Herabsetzung i seiner kirchendienstlichen Pflichtstundenzahl und einer Entschädi gung, ausgebracht durch das Geldgeschenk einer Ausländerin, fand sich ein Weg, das Kantorak wenigstens für das 1. Vierteljahr 1S23 zu erhalten. Der Reingewinn eines am Palmsonntag staltfinden- den Kirchenkonzertes soll ebenfalls der Besoldungskasse des Kantors zufließen. Die Kirchgemeindevertreter gaben sich der Hoffnung hin, daß die Mitglieder der Kirchgemeinde und die Freunde unserer evangelischen Kirchenmusik bei diesem Konzert ein reichliches Opfer bringen werden. Am 19. Januar erfolgte die Schlußprüfung unserer Glocken durch Musikdirektor Hörnig als Sachverständigen. Dabei ergab sich für die kleine Glocke statt d fast dis (—V» tiefer als dis). Der Bericht der Landesslelle ist zu nächst abzuwarten, ehe weitere Schritte getan werden können. Am Schlüsse der Sitzung dankte Pfarrer Friedrich dem ausscheidenden Kirchkassierer Waldwärter Hesse für seine vorzügliche langjährige Kassenführung. Das Amt des Kirchkassierers verwaltet nunmehr Herr Prasch. Oertliches uk- Sächsisches Dippoldiswalde. Ein auf einem hiesigen größeren Gute ange- I stellter junger Mann von echt deutscher Gesinnung, der ein warmes »Herz für unsere im Nuhrgebiet im Abwehrkampf gegen fran- I zösische Willkür stehenden deutschen Brüder und Schwestern hat, I hat unter den übrigen Angestellten und dem Dienstpersonal des I Gutes eine Sammlung veranstaltet, die nach Umsetzung der Naln- I ralien zusammen mit den Äarbeträgen die schöne Summe von V 20 250 M. ergab. Möchten recht viele diesem schönen Beispiele I nacheifern. — Wir haben immer erwartet, daß auch hier die be- I rufenen Vereine eine Sammlung für die Äuhrbevölkerung in die I Wege leiten, und deshalb bisher von der Eröffnung einer Samm- I lung unsererseits abgesehen, sind aber natürlich gern bereit, Gaben I anzunehmen und weiterzuleiken. Quittung erfolgt durch die I Zeitung. Eine Einzeichnungsliste liegt aus. Die Redaktion der I.Meißerih-Zeitung". — Die nächste Mutkerberatungsstunde findet am Donnerstag I den 1. Februar nachmittags von 2 bis 3 Uhr im Diakonat statt. — Das Direkkorum der hiesigen privil. Schühengesell- Ischafk hielt am Montag seine erste Sitzung unter der Leitung I des neugewählten Vorsitzenden, Stadtrat Schwind, ab. Nachdem I man von einigen Eingängn Kenntnis genommen hatte, wurde be ll schlossen, der Einladung des Kirchenvorstandes zum Gottesdienst I am 4. Februar und dem kirchlichen Abend am 5. Februar Folge I zu leisten. Weiter beschloß man, in Anbetracht der gegenwärtig I so schweren Zeit diesmal von einem Fastnachtsvergnügen ganz I abzuschen und sich nur mit einer Hauptversammlung am 26. Febr. I im Schützenhaus zu begnügen, wo die Rechnungsablegung auf das I Jahr 1922, Wahl von Rechnungsprüfern und sonstiges stattfinden I soll. Auch die Budenangelegenheit zum Frühjahrsmarkt kam I nochmals zur Sprache und soll nun in Verhandlungen mit dem I hiesigen Stadtrat eingeteten werden. — Nom ,,Nor die Front"des Turnvereins I Dippoldiswalde sind für die Hilfsaktion für die Deutsche» im Nuhr- I gebiet l5 'OM. dem Stobt'A nk>crg<-bcn worden. — Von der neuen Zugseinschränkung werden auch Schnell- I züge auf den Strecken Dresden—Hof, Dresden—Berlin und I Dresden—Leipzig betroffen. Auf der Possendorfer Linie I entfallen die Züge 8.27 vorm. ab Possendorf und der Gegenzug I 11.33 an Possendorf. Auf der Potschappel—Nossener Linie, die I bisher schon bessere Zugsverbindungen hatte, als die übrigen Klein- I bahnlinien, kommt trotzdem nur ein Zugspaar an Sonntagen in I Wegfall. Der Wegfall der Vormittagszüge auf unserer Hains- berg—Kipsdorfer Linie wird lebhaft bedauert, weil, wenigstens der Zug nach Hainsberg, ein dringendes Bedürfnis und jederzeit stark besetzt ist. — Nach der Aeichsabgabenordnung hat der Steuerpflichtige dem Finanzamt auf Verlangen Aufzeichnungen und Bücher zur Einsicht und Prüfung vorzulegen. Das schließt aber, wie der Reichsfinanzhof durch Urteil vom 5. Juli 1922 entschieden hat, nicht die Verpflichtung ein, die Bücher dem Finanzamt einzu senden und sich hierdurch des Gewahrsams an ihnen zu beheben. Eine solche Verbindlichkeit laste sich weder aus dem Wortlaut der Reichsabgabenordnung, noch aus dem Zweck der Gesetzesbe stimmung entnehmen. Der Zweck sei Nachprüfung und Vervoll ständigung iker Besteuerungsgrundlagen; er sei durch die Einsicht und Prüfung der vorgelegten Bücher in der Regel zu erreichen, ohne daß es des zeitweisen Uebergangs der Bücher in den aus schließlichen Gewahrsam der Steuerbehörde bedürfe. Die Ent scheidung wird den Interessen der Geschäftsleute gerecht, deren Betriebe durch Entziehen der Bücher empfindlich gestört werden könnten. j — Die außerordentliche Steigerung der Ausgaben des Land stallamtes insbesondere sür die Unterhaltung der Beschäler und den Ersatzankauf hat eine Neuregelung der Dcckgelder notwendig gemacht- Ursprünglich war beabsichtigt, bei Bedeckung der Zuchtstuten, die in das Znchtreaister eingetragen sind, als Dcckgeld den Preis von la, Zentner Hafer zu erheben und ihn bei den nichteingetiagenen Stuten um einen halben Zentner zu erhöhen. An diesen Sätzen konnte infolge des starlen Anziehens der Fnttermittelpreise und der orderen Ausgaben des Landstaäamics nicht scstgchaltcn werden. Es mußten daher die obigen Dcckgeidsätze noch um den Preis von je '/-> Zentner Hafer heranfgesetzt ne>dcn, sodaß sic sür eingetragene Stuten den Preis von 2, für die übrigen den Preis von 2 a, Zentner Hafer betragen. Trotz dieser Erhöhung bleiben die Dcckgeidsätze hinter denen in Preußen und Bayern zurück. In beiden Staaten sind als Dcckgeld 3 Zentner Hafer nbzuiiefcrn. Uni die Nachteile für die Züchter, deren Stuten nicht bcscncktzct worden sind, abzu- schwächen, wird d! Hälfte des Deckgeldcs zurückgczahlt, wenn der Nachweis der Nicktbeiruchturig erbracht w'rd. — Die Verschlechterung der Arbeitsmarktlage nahm in der Letzten Woche weiter zu. Die Zahl der Arbeitsuchenden hat sich in fast allen Berufsgruppen erhöht. Sie beträgt nach der Stich tagzählung vom 16. Januar 1923 bei 78 berichtenden öffentlichen Arbeitsnachweisen 33 434 männliche und 14 534 weibliche, zu sammen 47 968 Personen. Der Rückgang des Stellenangebotes verursachte eine weitere Verminderung der Vermittlungstätigkeit. — Eine weitere Erhöhung der Belohnung ist vorgenommen worden, die hinter dem seit 6. Januar aus Berlin mit 10 000 Dollar flüchtigen Banklehrling Herbert Mey ausgesetzt ist- Für Wieder erlangung des Geldes sind bis zu 10 Millionen Mark, für Fest nahme 500 000 M. Belohnung ausgesetzt worden. — Die Commerz und Privatbank m Dresden hat zur Lin derung der infolge des feindlichen Einbruch? Ins Nuhrgebiet zu er wartenden Not eine Sammlung „Deutschland In Not" eingeleitet und sie mit einer eigenen Stiftung.von 200 Millionen Mark eröffnet. — Ein Einwohner aus Gersdorf, der 1012 nach Reckling hausen (Westfalen) verzog, will jetzt nach Sachsen zurückkehren. Die dortige fron öiische Besatzung will die Familie nur dann znrück- kehrcn lassen, wenn sie all Ihre Habe In Westfalen zurückläßt. Schmiedeberg. Kirchgemeindevertrekersihung am 23. 1. 23. Nach Begrüßung durch den Vorsitzenden tritt man sofort in die Tagesordnung ein. Unter den Eingängen kam es zu längerer Aussprache über die Anlage eines Kirchgemeinderegislers, Er hebung der Kirchensteuer und die Nokjammlung für den Landes- preßverband. Die Amkshauptmannschaft bittet um Namhast- ML-, Lm. rEda» v» »g- Dresden, 30. Januar. Auf der Tagesordnung der heutigen 30. Sitzung des Landtages steht als erster Beratungsgegenstand das kommunistische Mißtrauensvotum gegen den Minister Lipinski. Haus und Tribünen sind gefüllt. Sämtliche Minister sind anwesend. Abg. Böttcher begründete den Antrag in 1'/-stün diger Rede und bemerkte, das heutige Mißtrauensvotum gegen den Minister Lipinski hänge zusammen mit der Stellung der ge samten sozialdemokratischen Regierung gegenüber der Arbeiter klasse. Diese Regierung müsse zurücktreten und einer Arbeiter regierung Platz machen. Minister des Innern Lipinski recht fertigte die Haltung der Regierung gegen die von kommunistischer Seite erhobenen Vorwürfe. Abg. Dr. Kaiser (D.V.) erklärte, die Regierung stütze sich nicht auf eine Mehrheit des Volkes und ihre Stellung sei unhaltbar geworden. Seine Partei werde dem Miß- trauensantrag zustimmen. Abg. Dr. Seyfert (Dem.) erklärte, auf das Vorgehen der Kommunisten könne es nur eine Antwort geben, das sei der freiwillige Rücktritt der Regierung mit dem Ziele, sie im Sinne einer Verständigung zwischen den verfassungstreuen republikanischen Parteien umzubiden. Erfolge diese Antwort nicht, so würden seine Freunde gegen die Regierung stimmen. Abg. Dr. Kretzschmar (Dnat.) erklärte, daß seine Partei für den Miß- trauenSantrag stimmen werde, weil Herr Lipinski nie deren Ver- krauen haben könne. Abg. Müller—Chemnitz (Soz.) stellte sich mit feinen Freunden restlos hinter die Regierung. Hierauf wurde in namentlicher Abstimmung der kommunistische Mißtrauens antrag mit 54 Stimmen der Bürgerlichen und Kommunisten gegen 39 Stimmen der Sozialdemokraten angenommen. Ministerpräsi dent Buck erklärte hierauf den Rücktritt der Gesamtregierung, die jedoch die Slaatsgeschäfte bis zur Neukonstituierung weiler fahren werde. Nach einer viertelstündigen Pause wurde die Sitzung geschloßen und die heute unerledigt gebliebenen Punkte der Tagesordnung wurden für die Donnerstagsitzung zurückgeslellt. Abg. Böttcher (Komm.) beantragte noch, die Frage der Regie rungsbildung noch heule zu behandeln, und erklärt, als dies abge lehnt wurde, daß ein Betriebsrätekongreß für Sachsen einberufen würde, der über die Regierungsbildung entscheiden solle. — Unter Vorsitz des Ministers Lipinski fand am Montag im Ministerium des Innern eine weitere Besprechung mit Vertretern der beteiligten Ministerien, der größten Gemeinden, sowie der Organisationen der Gemeinde- und Bezirksverwallungen statt, um die Behebung der Schwierigkeiten zu beraten, die sich aus der Verteuerung der Leichenbestatkung gegenüber der fortschreitenden Verarmung der Bevölkerung ergeben. Es wurde Uebereinstim mung dahin erzielt, den Aufgabenkreis der Gemeindeverwaltungen In der Richtung zu erweitern, daß sie Maßnahmen treffen können, die Leichenbestattung gemeinwirtschaftlich zu übernehmen, zu ver einfachen und zu verbilligen. Die Vorarbeiten, um die gesetzliche Grundlage hierfür zu schaffen, haben begonnen und werden nun mehr in enger Fühlung mit den in Betracht kommenden Organi- jationen beschleunigt und zum Abschluß gebracht werden. — Der Bezirksverband Dresden-Altstadt hat eine Erhöhung der Schankerlaubnissteuer beschloßen, um der fortschreitenden Geldentwertung Rechnung zu trogen. Die Steuersätze schwanken zwischen 6000 und 90 000 M. Der Berichterstatter im Kreisaus schuß bezeichnete diese Sähe zwar als hoch, betonte aber, daß es jetzt nicht selten vorkomme, daß Ausländer Gastwirtschaften er werben. Deshalb halte man entsprechend hohe Steuersätze sür not wendig. Für Inländer würden die Steuern sich natürlich viel niedriger halten. Der Kreisausschuß genehmigte den Nachtrag zur Steuerordnung, versagte aber seine Zustimmung zu dem Be schluß der Bezirksversammlung, wonach die Amtshauptmannschaft ermächtigt wird, von sich aus noch weiter in der Steuererhöhung zu gehen. — Ein Nachtrag, betr. eine Tanztourensteuer, wurde an Sie Amkshauptmannschast zurückgegeben, weil die Saalwirte ge wünscht hatten, daß die Steuer noch nicht in Kraft trete, ander seits die Amtshaupkmannschaft geglaubt habe, einen Wunsch der Saalinhaber mit dieser Steuer zu erfüllen. — In Dresden beträgt der Fahrpreis auf der elektrischen Straßen bahn ab l. Februar im inncrstädtisckcn Verkehr 150 M. — Die Kartoffelnotierungskommission hak am 20. Januar d. I. für weiße, rote und gelbfleischige Sorten einen Erzeugerpreis von 1200—1500 M. je Zentner notiert. — Der vom Landessaatbauverein für Sachsen am 25. Januar im Konzertsaal des Ausstellungspalastes in Dresden veranstaltet« Gesellschaftsabend, der zugunsten der durch Mißernte geschädigten Landwirte des Erzgebirges und Vogtlandes statlfand, erbracht« 469 000 M. Sie werden zur Beschaffung verbilligten Saatgutes restlos Verwendung finden. Pirna. Ein Liebesabenteuer hatte kürzlich hier ein Schiffer- von auswärts, der sich auf der Durchreise nach der TscheZo- Slowakei hier aufh.elt. Er besuchte eine Ballslätte und lernte dort Ä PWes Mädchen kennen, mit dem er sich in einem Fremdenhof x!" Stelldichein gab. Als er am nächsten Morgen erwachte, war die Holde verschwunden und, wie sich später herausstellte, mit ihr auch fast seine gesamte Barschaft in Höhe von 160 Tschecho- dmn jetzigen Kronenstande eine ganz hübsche Summe. Glücklicherweise gelang es der Polizei noch am selben Tage, daS xx - junge Mädchen zu ermitteln. Das Geld war noch in ihrem Besitz, Der Kirchkasse .st es unmöglich, das dem io daß es dem jungen Schiffer wieder ausgehändigt werden »nli nns,iittrinnt»n pinor i konnte. e. c - W
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